2. OKTOBER 2011 Preis Fr. 4.20 Euro 4.20
ROMAN POLANSKI
BABY AUF BESTELLUNG
So wars im Gefängnis – das Interview
Der perfekte Samenspender
Seite 45
Seite 71
25. Jahrgang, Nr. 40 / www.sonntagszeitung.ch AZA 8021 Zürich Redaktion: 044 248 40 40 · Abo-Service: 044 404 64 40
FOTO: S. AGNETTI/STRATES
Rapper Stress: «Ich bereue nichts» ZÜRICH Erstmals spricht der erfolgreichste Rapper der Schweiz im Interview über seine gescheiterte Beziehung mit Melanie Winiger, seinen Bandscheibenvorfall, Paparazzi und sein neues Album. KULTUR SEITE 47
Älteste Schweizerin ist 111-jährig: Neue Statistik ZÜRICH Der älteste Mensch der Schweiz ist 111 Jahre alt und wohnt in Genf. Bis jetzt schmückte sich ein 109-jähriger Freiburger mit diesem Titel. NACHRICHTEN SEITE 2
Milliardär Schmidheiny will CO2-Abgabe für Autos ZÜRICH Der Zement-Milliardär fordert die Einführung einer CO2-Abgabe auf Treibstoff. «Kostet Benzin 3 oder 4 Franken, steigen die Fahrer auf kleinere Autos um», sagt Thomas Schmidheiny im Interview. WIRTSCHAFT SEITE 62
Nationalrats-Kandidat macht Hitlergruss in KZ-Gedenkstätte Berner posiert vor Foto mit Leichen – deutsche Justiz alarmiert VON HANS STUTZ UND REZA RAFI BERN Der Berner Nationalratskandidat Jonas Schneeberger wird es wohl bald mit der deutschen Justiz zu tun bekommen: Vom jungen Schweizer Demokraten ist ein Bild aufgetaucht, das ihn im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald mit Hitlergruss zeigt – vor einem Foto von KZ-Leichen.
In Deutschland ist das Präsentieren von Nazisymbolik ein Offizialdelikt und kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe gebüsst werden. Mitarbeiter der Gedenkstätte Buchenwald haben gemäss Recherchen der SonntagsZeitung das Material vor zwei Wochen der Polizei Weimar übergeben. Die örtlichen Behörden würden «die nötigen Schritte einleiten».
Schneeberger selber beteuert, mit seiner braunen Vergangenheit abgeschlossen zu haben: «Ich bereue das.» Er habe sich damals von seinen Kameraden «mitreissen lassen». Recherchen zeigen aber, dass der Jungpolitiker noch bis vor kurzem Kontakte mit dem NeonaziMilieu pflegte. Andreas Beyeler, Chef der Berner Sektion der Schweizer Demo-
PICCARDS NÄCHSTER HÖHENFLUG Testflug nach Marokko – doch Geldforderung des Bundes bremst Euphorie
P.S .
PETER SCHNEIDER
WETTER
ALPHA
Nebel löst sich am Nachmittag auf. Dann überall Sonne, Temperatur um 20 Grad.
77 Kaderstellen-Angebote
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TAUSEND KANDIDATEN UNTER DER LUPE AUF SEITE 3
Bundesanwalt Lauber setzt auf Taskforces ZÜRICH Der neu gewählte Bundesanwalt Michael Lauber will während seiner Amtszeit eine effizientere und engere Zusammenarbeit mit den Kantonen und der Bundeskriminalpolizei: «Mir schwebt der vermehrte Einsatz von Taskforces vor», sagt er im ersten grossen Interview gegenüber der SonntagsZeitung. Zudem will er die Schweizer Strafverfolgung international stärker SEITE 8 vernetzen.
Aus Liebe zur Schweiz
Fulvio Pelli will die schwachen Wahlprognosen nicht länger hinnehmen. Die FDP sei schon seit längerer Zeit «massiv» unterbewertet. Dies schade nicht nur der Imund der Exportindustrie sowie dem Werk- und Finanzplatz, sondern auch der Schweiz im Allgemeinen. Die Parteispitze habe darum beschlossen, künftig eine Untergrenze von 16 Prozent – «koste es, was es wolle» – zu verteidigen. Dazu werde man notfalls so viele Umfrageergebnisse drucken, «wie es für das Erreichen dieses Ziels erforderlich» sei. Die Märkte reagierten auf die Ankündigung verhalten optimistisch. Während Kritiker von einem richtigen Schritt in die falsche Richtung sprachen und erwarten, die Marktteilnehmer könnten diese neue Marke zunächst austesten wollen, begrüsste Kaspar Villiger, der bekannte Autor der liberalen Bestseller «Zukunft gestalten statt ängstlich verwalten» und «Eine Willensnation muss wollen», Pellis Initiative zu mehr Eigenverantwortung. Villiger gab jedoch zu bedenken, dass man aufen müsse, «dass nicht im politischen Raum von den Laien etwas falsch gemacht wird», denn: «Die Profis wissen schon, was zu tun ist.» Bundesrat Schneider-Ammann kündigte eine superprovisorische Stellungnahme noch vor dem 23. Dezember an.
kraten, hat von der SonntagsZeitung erfahren, dass sich sein Schützling so in Pose warf. «Das ist abstossend», sagt er. Mit Nazis habe seine Partei nichts zu tun. «Wir haben ein patriotisch-schweizerisches Gedankengut.» Er werde nächste Woche mit Schneeberger das Gespräch suchen. SEITE 5
Oswald Grübel: 74 Millionen
Verlust Abenteurer Bertrand Piccard: Erdumrundung mit Riesen-Solarflieger
ZÜRICH Der Flugpionier Bertrand Piccard hat mit dem Bau des Solarflugzeugs begonnen, mit dem er im Frühling 2014 um die Welt fliegen will. Das Flugzeug sollte in einem Hangar in Dübendorf zusammengebaut werden, doch nun stellt der Bund Forderungen: «Wir haben plötzlich eine Rechnung von 400 000 Franken erhalten. Eine solche Summe können wir nicht bezahlen», sagt Piccard im Interview.
SZ-MONTAGE/FOTOS: SOLAR IMPULSE
Bis letztes Jahr habe er vom Bund viel Goodwill erfahren. «Heute haben wir ein Problem.» Wo der Riesenflieger montiert wird, ist unklar. Piccard erhielt bereits Angebote aus dem Ausland. Ebenso unklar ist, wo die Weltumrundung 2014 starten wird. Die Schweiz ist nicht gesetzt. Fürs kommende Jahr plant der Lausanner weitere Testflüge, geprüft werden die SEITE 23 Destinationen Marokko und Türkei.
ZÜRICH Sein Abstecher zur UBS hat Oswald Grübel einen hohen persönlichen Vermögensverlust eingebrockt. Wäre er nicht aus der Pension zurückgekehrt und hätte stattdessen seine Anteilscheine aus einem Bonusprogramm der Credit Suisse eingelöst, wäre er heute um rund 74 Millionen Franken reicher. Grübel hatte die Anteilscheine gegen UBS-Optionen SEITE 55 eingetauscht.
NachrichtenSchweiz
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2. OKTOBER 2011
Die älteste Schweizerin ist 111-jährig
E D I TO R I A L
Liebe Leserinnen und Leser Sind Sie Mitglied in einer Partei? Die meisten Leute winken ab. Fast alle Par teien leiden unter Mitgliederschwund. Sie stellen zwar in Gemeinden, Kantonen und auf nationaler Ebene das Personal für Be hörden, Parlamente und Regierung. Es gelingt ihnen aber immer weni ger, das Volk zu mobili sieren. Die beklagenswert tiefe Stimmbeteiligung bei Abstimmungen und Wahlen spricht für sich.
Neue Zahlen zu über 100-Jährigen entthronen vermeintlichen Rekordhalter VON PETRA WESSALOWSKI
Anders als in den Gemeinden, wo Knochenarbeit ge fragt und es schwierig ist, für Behörden und Kommis sionen genügend Interessierte zu gewinnen, stehen für einen Platz im Nationalrat Kandidatinnen und Kandidaten Schlange. 3458 kandidieren für einen der 200 Sitze. Wie eine Kandidatenumfrage der Sonntags Zeitung zeigt, verdienen viele unterdurchschnittlich. Ihnen brächte die Wahl eine finanzielle Verbesserung. Überdurchschnittlich vertreten sind unter den Kandidaten Studenten, Bauern und Juristen. Letztere zwei Berufsgruppen sitzen auch besonders häufig im Parlament. Im Kampf um beste Listen plätze wird oft mit harten Bandagen gerungen. Das hat viele gute Leute vertrieben und bietet keine Gewähr, dass die Fähigsten die besten Wahlchancen haben. Dass es möglich ist, dass es ein Nazianhänger oder jemand, gegen den wie im Kanton St. Gallen die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität ermittelt, auf Nationalratslisten schaffen, wirft Fragen auf: Wie seriös nehmen es Parteien mit der Auswahl der Kandidaten? Wie steht es um deren Qualität? Eine Professionalisierung der Selektion tut not.
BERN Der älteste Mensch der Schweiz ist 111jährig und wohnt in Genf. Das ist neu; bisher hatte sich Pierre Gremion mit diesem Titel geschmückt. Er feierte im März in Bulle FR seinen 109. Ge burtstag. Die neue Erkenntnis verdanken wir der seit 2010 gel tenden Erhebung des Bundes amts für Statistik (BfS). Seither greift das Amt auf Daten der amt lichen Personen zurück. Die Genfer Staatskanzlei re agiert erstaunt, als sie zur ältesten Schweizerin Auskunft geben soll. Es handle sich um ein «geheimes
Dossier». Der Wunsch nach Dis kretion werde respektiert, und es gebe keine öffentliche Gratula tion. Aus diesem Grund wurde die Frau auch nie gemeldet – bis das Einwohner das Ge heimnis lüftete, weil es verpflich tet ist, die Daten ans BfS weiter zugeben. Letzte Woche jedenfalls war die Dame noch wohlauf. Wie Tippfehler für falsche Rekorde sorgen können
Doch die neue Statistik liefert noch weitere Überraschungen. Auch im Kanton Zürich lebten am Stichtag 31. 12. 2010 eine Frau und ein Mann mit Jahrgang 1900.
Die Gemeindepräsidentin von Niederweningen, wo die beiden wohnhaft sein sollen, weiss aber von nichts. Wie sich herausstellt sind es diesmal keine geheimen Dossiers, jemand hat Daten am Computer falsch eingegeben. Insgesamt ist die neue Statistik jedoch besser als die frühere Er hebung. Bisher schätzte das BfS aufgrund der Volkszählung die Zahl der Hochbetagten zu hoch. Nun wissen wir erstmals genau, dass in der Schweiz 1332 Perso nen leben, die über 100 Jahre alt sind. Davon sind nur 218 Männer. Lediglich 6 Prozent dieser Alters kategorie sind Ausländer.
Feuer im Bundeshaus Die Ursache ist unklar, der Schaden erheblich
Der Mitgliederschwund bei den Parteien kann nur gestoppt werden, wenn die Politik auf nationaler Ebene glaubwürdiger wird. Viele Leute haben die Nase voll vom Zickzackkurs der Parteien, ihren taktischen Spielchen und dem oft unanständigen Umgangsstil unter Politikern. Statt sich in reiner Parteipolitik zu überbieten, sollten sich Parlamenta rier und Parteipräsidenten darauf besinnen, wie sie wirklich dem Volk dienen und dessen Willen umset zen. Angesichts eingetrübter Wirtschaftsaussichten braucht es in den eidgenössischen Räten mehr Leute mit hoher Integrität und Kompetenz, die bereit sind, über Parteigrenzen hinaus Lösungen zu erarbeiten, die das Land nicht blockieren, sondern weiter bringen. MARTIN SPIELER, CHEFREDAKTOR Feuer in der Durchgangsgalerie im Bundeshaus: Die Herbstsession war gerade zu Ende
MELDUNGEN
US-Thriller erhält Zürcher Filmpreis für besten internationalen Spielfilm
foto: ReuteRs
ZÜRICH Der Thriller «Take Shelter» des US-amerikanischen Regisseurs Jeff Nichols erhielt gestern Abend am 7. Zurich Film Festival im Opernhaus das Goldene Auge für den besten internationalen Spielfilm. Der Publikumspreis ging an den Schweizer Dokumentarfilm «Unter Wasser atmen – das zweite Leben des Dr. Nils Jent».
Die SVP lanciert eine zweite Ausschaffungsinitiative Die SVP lanciert eine zweite Ausschaffungsinitiative. Das haben die 500 Delegierten am Samstag in Gossau beschlossen. Mit der Unterschriftensammlung wird im Januar begonnen. GOSSAU SG
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RENDEZ-VOUS
S. 22
Am meisten über Hundertjährige pro Kopf der Bevölkerung leben in Appenzell Innerrhoden. Für den Genfer Demografen Philippe Wanner sind diese Zahlen aber zu gering, um Schlüsse zu ziehen. Die Daten der Langlebigkeit seien viel aussagekräftiger. Und dort liegt Appenzell Innerrhoden im unteren Mittelfeld und Zürich an der Spitze. Auch Altersforscher François Höpflinger hält die Unterschiede gerade in kleinen Kantonen für zufällig. «Die regionalen Unter schiede sind eher gering, zentral ist die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung.»
BERN Wenige Stunden nach dem Ende der Herbstsession ist am Freitagabend in der Durchgangs galerie vom Parlamentsgebäude zum Bundeshaus Ost in Bern ein Brand ausgebrochen. Verletzt wurde niemand. Die Brandursa che und die Höhe des Sachscha dens sind noch nicht bekannt. Es entstanden jedoch erhebliche Rauchschäden an der Decke. Die Berufsfeuerwehr Bern wur de nach eigenen Angaben gegen 20.45 Uhr am Freitagabend alar miert. Ein Kantonspolizist, ein Securitas und zwei Techniker des Schweizer Fernsehens bekämpf ten den Brand zuerst mit Klein löschgeräten und brachten das Feuer unter Kontrolle. Mit zwei Tanklöschzügen und 15 Feuer wehrleuten gelang es darauf, den Brand in kurzer Zeit zu löschen. Der SecuritasWachmann und der Polizist wurden vor Ort durch die Sanitätspolizei auf Rauchgas vergiftung geprüft. Sie mussten nicht in Spitalpflege gebracht FABIAN EBERHARD werden.
Beschwerden gegen U-Haft
Schlappe für die Unia
Nach Krawallen: Staatsanwaltschaft überlegt sich eine öffentliche Internetfahndung
Bundesgericht verurteilt 67 Gewerkschafter wegen Nötigung – Unia verschwieg den Schuldspruch
ZÜRICH Die Ausschreitungen am Central in Zürich haben ein Nach spiel: Mehrere Anwälte legten beim Zürcher Obergericht Be schwerde gegen die Anordnung der Untersuchungshaft für die mutmasslichen Randalierer ein. Das Obergericht bestätigte am Freitagabend den Eingang von einer Beschwerde. Die Sonntags Zeitung hat zudem Kenntnis von mindestens einem weiteren An walt, der noch vor dem Wochen ende ebenfalls eine Beschwerde abgeschickt hat. Bereits in den vergangenen Tagen kritisierten diverse Anwälte die lange Unter suchungshaft für die jungen Män ner als unangemessen. Zwölf Ver dächtige sitzen unterdessen seit 14 Tagen in Haft.
Staatsanwalt Daniel Kloiber sieht zum jetzigen Zeitpunkt aber keinen Grund, der gegen eine Untersuchungshaft spricht. «Bei den Inhaftierten besteht nach wie vor die Gefahr der Absprache mit Entlastungszeugen oder Freun den», sagt er. Kloiber kann sich zudem vor stellen, dass nach der Auswertung der Bilder und Videos durch die Polizei eine öffentliche Internet fahndung gestartet werde. Zuerst wolle man sich jetzt aber um die Ermittlungen gegen die Inhaftier ten kümmern. Das Obergericht entscheidet voraussichtlich innerhalb der kommenden Woche, ob den Be schwerden stattgegeben wird. FABIAN EBERHARD
LAUSANNE Die Gewerkschaft Unia hat vor dem Bundesgericht eine herbe Niederlage eingefahren: Die Lausanner Richter verurtei len 67 UniaMitarbeiter wegen Nötigung. Mit dem Verdikt vom 13. September, das der Sonntags Zeitung schriftlich vorliegt, endet ein neunjähriger Rechtsstreit. Im Kampf für das Rentenalter 60 hat te die Unia 2002 das Kieswerk Ri si in Cham blockiert. Die Gewerkschaftsleitung hielt das Urteil zwei Wochen lang unter dem Deckel – mit gutem Grund: Betriebsblockaden werden für die Arbeitnehmervertreter künftig noch riskanter und die Mobilisie rung darum noch harziger. Das Urteil hat deswegen, so fürchtet man in Gewerkschaftskreisen,
Präzedenzcharakter und wird den Arbeitskampf erschweren. Die Verurteilten üben ausser dem massive Kritik an ihren Vor gesetzten: «Die Verantwortlichen haben uns im Stich gelassen», klagt einer der 67 Gewerkschaf ter, der nicht namentlich genannt werden will. Tatsächlich findet sich unter den Gebüssten keiner der damaligen Organisatoren der Aktion. «Die haben sich ver drückt, als die Polizei auf dem Areal erschien.» UniaSprecher Nico Lutz rela tiviert den Gerichtsentscheid aus Lausanne: Es habe in diesem Bereich auch schon Freisprüche gegeben. Blockaden werde es des halb, wo nötig, auch künftig ge ben. REZA RAFI
Wahlen 2011Nachrichten
3
2. OKTOBER 2011
Volksvertreter im Visier Die SonntagsZeitung hat 1007 Kandidatinnen und Kandidaten für die Parlamentswahlen 2011 befragt. Das Fazit: Viele verdienen unterdurchschnittlich. Ein obligatorischer Volksschulabschluss reicht, um auf eine Liste zu kommen. Wichtig ist Freiwilligenarbeit in Vereinen und Verbänden
71 944
63 873
Andere
57 065
53 906
Aktivitäten mit der Familie
57 065
Einzelsportart wie Jogging oder Schiessen
HOBBYS in Prozent
Ein Fünftel der Kandidierenden verdient weniger als 25 000 Franken.
125 000
106 919
in Franken pro Jahr
87 829
DEKLARIERTE EINKOMMEN IM DURCHSCHNITT
87 147
Die Familie steht in der Liste der Hobbys von ParlamentarierKandidaten an zweiter Stelle.
77 500
Nur 6% der Befragten geben als Zivilstand geschieden an.
Durchschnitt aller Parteien
58% der Kandidierenden sind verheiratet. Das ist deutlich mehr als der Landesdurchschnitt.
Kandidaten der BDP deklarieren die höchsten Löhne, Linksparteien die kleinsten
75 873
Politiker sind Familienmenschen
Grossverdiener mit einem Lohn über 175 000 Franken meldeten sich aus der FDP (10), BDP (9), der CVP (7), der SVP (5) und von Parteifrei (1). Bei SVP und FDP ist der Lohn ein Tabu: 30% der SVP-Kandidaten und 27% der FDP-Kandidaten verweigerten eine Angabe.
Besuch von kulturellen Veranstaltungen
Sammeln von Gegenständen
Parteifrei SP Künstlerische Betätigung
Grüne
EVP
EDU
GLP
SVP
CVP
FDP/ BDP Liberale
Kochen 5
Studenten, Juristen und Bauern sind überdurchschnittlich vertreten
10 15 Musizieren
20
Teamsportarten wie Fussball
ARBEIT
Gartenarbeit oder Pflanzen züchten
Studenten
7,6%
Juristen
5,8%
Bauern
4,8%
Lehrer
4,7%
Geschäftsführer
4,3%
Unternehmer
3,6%
Ärzte, Apotheker, Pflegefachpersonen
2,1%
Die Kandidaten sind aktive Vereinsgänger Kandidierende sind durchschnittlich Mitglied in 5,3 Vereinen.
Drei Spitzenreiter von der SVP sind in je 50 Vereinen.
62% sind oder waren Präsident oder Präsidentin eines Vereins oder Verbands.
Mehr Lokal- als Kantonspolitiker trauen sich einen Auftritt auf dem nationalen Parkett zu.
Ein Volksschulabschluss ist kein Hinderungsgrund
DAS POLITISCHE VORLEBEN
Anzahl Vereine pro Kandidat im Durchschnitt
7,3
SVP
7,3
SP
6,7
FDP/Liberale
6,2
50
BDP
5,3
40
CVP
5,3
30
GLP
4,9 4,3
Parteifrei
3,1
EDU
2,5
70
38%
Gemeinderat und Gemeindeparlament
36%
6%
1%
Nationalrat Mitglied Kantonsparlament
Kantonale Exekutiven
Prozent
60
BILDUNG: HÖCHSTER ABSCHLUSS NACH PARTEIEN
% 33
Grüne
EVP
Mit einer Berufslehre schafften es überdurchschnittlich viele bei EDU, SVP und BDP auf eine Wahlliste.
4,4% der Kandidierenden haben nur einen obligatorischen Grundschulabschluss.
25 %
VEREINSGÄNGER
30%
BILDUNG: DURCHSCHNITT ALLER PARTEIEN
8% 4%
Halten oder Züchten von Tieren
Obligatorische Volksschule Berufslehre Fachhochschul- oder Universitätsabschluss mit Bachelor Fachhochschul- oder Universitätsabschluss mit Lizentiat oder Master Fachhochschul- oder Universitätsabschluss mit Doktortitel
20 10 0
BDP
CVP
EVP
FDP/ Liberale
Grüne
SP
SVP
GLP
Parteifrei
EDU SoZ Candrian; Foto: Shutterstock; Quelle: Recherche Desk SoZ
Politiker versprechen Transparenz bei Wahlkampfgeldern Erstmals legen Kandidaten ihre Einkommen offen – Linkspolitiker verdienen halb so viel wie Bürgerliche VON MARTIN STOLL, DANIEL GLAUS UND SVEN BAUMANN BERN Kandidatinnen und Kandi daten der Parlamentswahlen 2011 legen erstmals ihre Einkommens verhältnisse offen. Die Umfrage fördert grosse Lohnunterschiede zutage. Kandidaten der bürgerli chen Parteien BDP oder der FDP verdienen im Schnitt doppelt so viel Geld wie Kandidaten einer Linkspartei. Mit durchschnittli chen Jahreslöhnen um 57 000 Franken (Monatseinkommen: 4400 Franken) verdient ein Kan didat der SP oder der Grünen nicht einmal halb so viel wie ein Kandidat der BDP. Die Partei führt die Lohnliste mit einem Durschnittsverdienst von 125 000 Franken (Monatseinkommen:
9600) an (siehe Grafik oben). Alle Angaben beruhen auf Eigen deklarationen. Nur ein Viertel der SVP, FDP wollen Spender offenlegen
Trotz der unterschiedlich verteil ten Einkommen ist Transparenz das Gebot der Stunde – auch bei vielen gut verdienenden bürgerli chen Kandidaten. Insgesamt will eine deutliche Mehrheit die Spen der des persönlichen Wahlkampfs offenlegen. 62 Prozent der über tausend Kandidatinnen und Kan didaten, die sich an der Umfrage der SonntagsZeitung beteiligt ha ben, gaben an, sie würden publik machen, welche Privatpersonen, Verbände oder Firmen ihnen Geld spenden, um am 23. Oktober ins Parlament gewählt zu werden.
Sie haben geantwortet 1007 Kandidaten und Kandidatinnen von den schweizweit 3458 Kandidierenden haben die Umfrage beantwortet. Die Befragten widerspiegeln die Geschlechterverteilung der Kandidierenden exakt: 67 Prozent Männer und 33 Prozent Frauen liessen sich auf den Zahn fühlen. Die politische Ausrichtung der Antwortenden ist ausgewogen: 241 Linke (SP, Grüne, GLP), 299 Bürgerliche (CVP, EVP, FDP) und 273 Rechte (SVP, BDP, EDU) machten von den grossen Parteien mit. Die Umfrage fand zwischen dem 12. August und dem 21. September 2011 statt.
Mit über 80 Prozent ist die Zu stimmung bei den Kandidieren den von SP, Grünen und EVP am grössten. Doch auch die meisten Politiker der BDP und der Grün liberalen würden ihre Geldgeber öffentlich nennen. Bei der CVP zeigen sich rund 40 Prozent dazu bereit, bei SVP und FDP jeweils rund ein Viertel. 20 Prozent der Kandidaten geben bis 5000 Franken aus
Die Folgefrage, um welche Spen der es sich tatsächlich handle, ha ben allerdings nur 180 Kandidie rende beantwortet. Als Grund gaben viele an, sie hätten ihren Spendern beim Sammeln Anony mität zugesichert – nun müssten sie sich daran halten. In kommen den Wahlkämpfen würde man
dann offen dazu stehen, so das Versprechen. Die Antworten der Politikerin nen und Politiker, welche ihre Transparenzansage gleich in die Tat umsetzten, zeigen, dass linke und grüne Kandidierende insbe sondere von Konsumenten und Verkehrsverbänden finanziell unterstützt werden. Bürgerliche Politiker erhalten von Berufs und Branchenverbänden Geld. Dabei handelt es sich um privat organi sierte Wahlwerbung wie Zei tungsinserate, Briefversand, Pla kate oder Schulungen bei Rheto rikprofis, die nicht von der Partei bezahlt werden. Mit diesen Inves titionen in zusätzliche Wahlwer bung, oft ausschliesslich mit dem eigenen Gesicht im Zentrum, wol len sich ambitionierte Kandidaten
von der Masse abheben. Etliche Kandidierende lassen sich diesen persönlichen Wahlkampf einiges kosten. 20 Prozent geben zwischen 1000 und 5000 Franken dafür aus. Für 10 Prozent liegt die Ausgabegrenze bei 10 000 Franken. Sechs Prozent geben bis 20 000 Franken aus, sieben Prozent bis 50 000 Franken. 20 Befragte Kantdidaten gaben an, zwischen 50 000 und 100 000 Franken aus dem eigenen Sack zu investieren, drei sogar bis zu 150 000 Franken. Ausser Geld spielt auch das Netz der Wahlhelfer eine wichti ge Rolle. 41 Prozent werden im Wahlkampf durch Partner und Familie unterstützt. Diese inves tieren für die Wahlen im Schnitt mehr als eine Arbeitswoche.
Markus Naegeli, CEO, Canon (Schweiz) AG
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SchweizNachrichten
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2. OKTOBER 2011
Bis zu drei Jahren Gefängnis Pose neben KZ-Krematorium: Deutschland kennt in solchen Fällen keine Gnade
Angebliche «Jugendsünde»: Jonas Schneeberger (l.) in Buchenwald und als Nationalratskandidat (Ausriss oben)
VON HANS STUTZ UND REZA RAFI BERN Am 23. Oktober bestimmt das Berner Wahlvolk seine Ver treter im Bundesparlament. Auch Jonas Schneeberger will in den Nationalrat: Dafür lächelt der 28Jährige von der Liste 16 der Schweizer Demokraten. Jetzt ist ein Foto aufgetaucht, das den Jungpolitiker in abstos sender Pose zeigen: In der deut schen KZGedenkstätte Buchen wald erhebt er den rechten Arm zum Hitlergruss – vor einem Bild von Opfern des Nationalsozialis mus, in der Nähe des Kremato riums. Die Gedenkstätte Buchen wald hat Kenntnis vom Vorfall. Ein Mitarbeiter übergab das Ma terial vor zwei Wochen der Poli zei in Weimar. «Die Behörden ha ben mir versichert, dass sie die nö tigen Schritte einleiten werden», sagt er zur SonntagsZeitung.
Ein Strauss unglaubwürdiger Ausreden
In Deutschland kann ein Verstoss gegen den Paragrafen 86a des Strafgesetzbuches mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden; das «Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen» ist ein Offizial delikt. Georg Kreis, Chef der Eid genössischen Kommission gegen
Rassismus, wertet den Vorfall als «ein Freisetzen zutiefst inhuma ner Mentalität mit der vollen Ab sicht, zu provozieren». Gegenüber der SonntagsZei tung verharmlost Schneeberger die Sache als Jugendsünde: «Ich liess mich damals mitreissen.» Die Bilder seien «2003 oder 2004»
entstanden. «Vom braunen Ge dankengut habe ich mich längst distanziert. Ich bereue das. Heute bin ich verheiratet und habe einen Sohn.» Schneeberger arbeitet als Kabinenführer im Berner Ober land. Er bewegte sich längere Zeit in der rechtsextremen Szene, nicht nur in Deutschland, sondern auch
MEINUNG Simon BärtSchi STV. CHEFREDAKTOR
Eine Partei schafft sich selber ab Ein Nationalratskandidat der Schweizer Demokraten hob den Arm zum Hitlergruss. Dass er dies in der Gedenkstätte des KZ Buchenwald, einem der grössten Konzentrationslager des Naziregimes tat, macht den Fall besonders krass. Seine Partei predigt seit Jahren, sie interessiere sich nicht für Neonazis, Holocaust-Leugner und Rechtsextreme. Als Beleg dienen etwa Parteirausschmisse strammer Nationalsozialisten. Nun straft ein abscheuliches Foto solche Parolen Lügen. Unter den Schweizer Demokraten gibt es nicht nur aufrechte Eidgenossen. Die Nischenpartei,
die im August ihr 50-jähriges Bestehen feierte, hat braune Flecken, ist oft geschmacklos und fremdenfeindlich. Und darüber hinaus fahrlässig bei der Auswahl des Personals. Der Blick in Straf- und Betreibungs der Kandidaten reicht nicht aus. Die Partei muss wissen, wen sie aufstellt. Den unter der Bundeshauskuppel heute nicht mehr vertretenen Schweizer Demokraten fehlt die politische Legitimation. Die SVP hat ihnen das Ausländerthema weggeschnappt. Mit dem aktuellen Fall schaffen sich die Schweizer Demokraten gleich selber ab.
in der Schweiz. In den Jahren 2006 und 2007 war er in Gren chen an gewalttätigen Angriffen auf Ausländer beteiligt. In einem Beitrag im Blog «Grenchen.net» schrieb er 2007: «In Grenchen gibt es Rechtsextreme – na und? Ich zähle auch dazu.» Schnee berger bestreitet solche Einträge. Linke hätten sein Profil gefälscht, um ihm zu schaden. Andreas Beyeler, Chef der Berner Sektion der Schweizer Demokraten, hat von der Sonn tagsZeitung erfahren, dass sich sein Schützling so in Pose warf. Er wolle diese Woche mit Schnee berger das Gespräch suchen. Mitglied in einer deutschen rechtsextremen Gruppe
In seiner Zeit in Deutschland ge hörte Schneeberger zur Gruppe «Weisse Wölfe Terrorcrew». Laut dem Hamburger Verfassungs schutz versteht sich die Gruppe als Fangemeinde der deutschen Skinheadband «Weisse Wölfe». Der Bericht der Behörden von 2008 erwähnt mehrere Angriffe von Gruppenmitgliedern. Im Oktober 2009 durchsuchte die Polizei in einer bundesweiten Razzia gegen die «Weisse Wölfe Terrorcrew» ein Dutzend Woh nungen in Hamburg, Niedersach sen, Brandenburg, Berlin und NordrheinWestfalen.
Immer dem rechten Rand entlang Die Schweizer Demokraten haben 50 Jahre Erfahrung mit Ausrutschern in den Extremismus In diesem Sommer feier ten die Schweizer Demokraten ihr 50jähriges Bestehen. Gegrün det als Nationale Aktion (NA), beschloss die Partei Anfang der 1990erJahre eine Namensände rung – auch weil das Bundes gericht unmittelbar vor den Na tionalratswahlen 1987 bestätigt hatte, dass diese Partei einige «braune Flecken» auf ihrer weis sen Weste trage. In den folgenden Jahren be mühte sich der damalige SDZen ZÜRICH
tralpräsident Rudolf Keller um gemässigte Töne. Nur: Auch der junge Keller, geboren 1956, hatte in den 1970erJahren ein kurzes Gastspiel bei einer Neonazi gruppe gegeben. Höchst unterschiedliche Reaktionen auf Nazivorwürfe
SDVerantwortliche beteuerten wiederholt, NaziAktivisten hät ten in ihrer Partei nichts zu suchen und würden auch nicht geduldet. Bei Vorliegen entspre
chender Beweise wurden die Be troffenen meist schnell ausge schlossen. Dies ierte bei den letzten Nationalratswahlen von 2007 Ro land Wagner, Kandidat im Kan ton Aargau und Zweiter SDVize präsident. Er hatte im Sommer 2007 zwei deutsche Rechtsextre me zum Schiesstraining ins Schüt zenhaus eingeladen. Die Sache wurde publik, und Wagner muss te in der Folge seine politische Karriere beenden.
Die SD reagierte aber nicht im mer. Der langjährige SDZentral sekretär Bernhard Hess, der bis 2007 auch im Nationalrat sass, besuchte Veranstaltungen der rechtsextremen AvalonGemein schaft. Der Partei wars egal. Der vorläufig letzte Fall betraf im Frühling 2011 Manuel Walker bei den Zürcher Kantonsrats wahlen. Die Zürcher SDVerant wortlichen reagierten nicht auf Nazivorwürfe der Medien. HANS STUTZ
P O L I TO H R
Vor rund drei Wochen organisierte die Polito Regula Stämpfli einen Kurs an der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern. Den Studenten gefiels offenbar nicht. Sie äusserten harsche Kritik. Stämpfli ihrerseits gab über Facebook zurück: «Da gibt es Schweizer Journis in Ausbildung, die wissen nichts, können nicht viel, aber hoppla, sind kleine Wadenbeisser, wenn es um ein jenseitiges geht. Echt. Läck, kann ich mich über diese Kleingeister aufregen», schrieb sie auf ihrer Pinnwand. Und auch die Schulleitung kriegte ihr Fett ab, die laut Stämpfli «handselektiert mitwadenbeisst». In den Sitzungen der Staatspolitischen Kommission rauchte dem Grünen Antonio Hodgers und dem Kommunisten Josef Zisyadis jeweils gehörig der Kopf. Darum gingen die beiden Nationalräte an Sitzungstagen jeweils in der Mittagspause in den Hamam, das türkische Dampfbad im Marzili gleich unterhalb des Bundeshauses. «Die Diskussionen mit den SVP-Vertretern über die Asylpolitik sind halt schon sehr anstrengend», sagt Hodgers. «Im Hamam kann man sich danach sehr gut entspannen.» Weil Zisyadis nach 17 Jahren im Nationalrat zurücktritt, sucht Hodgers nun für die kommende Legislatur einen neuen Hamam-Kollegen. An einem Wahlpodium in Baden diskutieren morgen Montag die zwei Politiker Cédric Wermuth (SP) und Pascal Furer (SVP) die Frage «Werden wir von Idioten regiert?» Moderiert wird die ungewöhnliche Veranstaltung vom Komiker Peach Weber. Er stellte sich auf Anfrage der Politiker zur Verfügung. Einzige Voraussetzung: dass er sich nicht auf den Abend vorbereiten müsse.
Z I TAT D E R W O C H E
«Maurers Beirat ist der leicht erweiterte Stammtisch der Tea Party» Jo Lang Der grüne Nationalrat über die konservativen Mitglieder von Bundesrat Ueli Maurers Armeebeirat
D I E PA R T E I E N I M I N T E R N E T
Die Grünliberalen und Fukushima Die Partei erlebte im Netz nach dem GAU in Japan einen Boom. Das Parteienbarometer von Google und SonntagsZeitung zeigt nicht nur, wie gut die grossen Parteien bei Google-Suchanfragen abschneiden. Auch wer nach der Konjunktur des Begriffs «Grünliberale» sucht, findet Interessantes. Im Wahlkampf können diese bei Surfern derzeit erneut zulegen. www.google.ch/wahlen2011
Suchanfragen Grünliberale bei Google Höchstes Suchvolumen = 100% 100 Nuklearkatastrophe von Fukushima
80 Gegründet Sommer 2007
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SoZ Candrian; Quelle: Google
NachrichtenSchweiz
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2. OKTOBER 2011
Streit um Film «Vol spécial» Experten: Ausschaffungen «falsch dargestellt» BERN . Die preisgekrönte Dokumentation «Vol spécial» gerät kurz nach Filmstart am vergangenen Donnerstag unter Beschuss. Streitpunkt ist die Aussage: «Jedes Jahr werden in der Schweiz Tausende Männer und Frauen ohne Verfahren und ohne Verurteilung inhaftiert.» Dies «einzig, weil sie sich irregulär» hier aufhielten, heisst es im Film und auf der Website des Lausanner Regisseurs Fernand Melgar. David Keller, Präsident der Vereinigung der kantonalen Migrationsämter, bezeichnet diese Darstellung als «falsch». Die Frage, ob jemand Aufenthaltsrecht erhalte, werde in einem juristischen Verfahren entschieden, so Keller. Ein Asylbewerber könne den Entscheid vor Gericht anfechten. Zwei Expertinnen stützen die Kritik: Christin Achermann vom Zentrum für Migrationsrecht der Universität Neuenburg hält Melgars Aussage für «problematisch». Die Begriffe seien «nicht richtig». Martina Caroni, Rechtsprofessorin an der Universität Luzern und Mitglied der Eidg. Kommission für Migrationsfragen, sagt, Melgars Darstellung sei «in dieser Absolutheit nicht korrekt». Regisseur Melgar entgegnet, der Gerichtshof der Europäischen Union habe vorgeschrieben, dass eine Person nicht in Haft genommen werden dürfe, nur weil sie über keine Aufenthaltspapiere verfüge. Und auch die von der Schweiz ratifizierte Menschen-
rechtserklärung beinhalte das Recht auf Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit innerhalb eines Staates. Doch in der Schweiz würden Personen ohne Aufenthaltsbewilligung nur aufgrund eines Behördenentscheides plötzlich inhaftiert und etwa im Fall des Kantons Waadt einzig einem Friedensrichter vorgeführt. Ein Strafverfahren gebe es nicht. Juristin Caroni entgegnet: «Eine Inhaftierung ist auch zur Sicherstellung des Vollzuges einer rechtskräftig verfügten Wegweisung zulässig.» Überwältigendes Interesse bei den Schulen
Trotz Melgars Ungenauigkeit werden viele Schüler «Vol spécial» sehen. Laut dem Filmverleih ist das Interesse der Lehrer «überwältigend». Bereits seien Hunderte Deutschschweizer Schulkinder angemeldet. Professorin Caroni: «Die unkorrekte Darstellung ist meines Erachtens kein Detail. Insbesondere Lehrer, die mit ihren Klassen den Film schauen, müssten darauf hinweisen.» Dass unbescholtene Asylbewerber per Sonderflug («Vol spécial») ausgeschafft werden, widerlegt ausgerechnet ein Protagonist Melgars. Der Kameruner Elvis wurde 2010 verurteilt, bestätigt die Kantonspolizei Waadt: wegen wiederholten Drogenhandels und Geldwäsche in grossen Mengen. DANIEL GLAUS, JEAN-CLAUDE PÉCLET
Carobbio will in den Bundesrat Nationalrätin möchte Südschweiz vertreten BERN Die Tessiner Nationalrätin erst Ende Oktober entscheiden. Marina Carobbio kündigt als ersCarobbio würde die Südschweiz te SP-Politikerin ihr vitales Integerne in der Regierung vertreten: «Der Zusammenhalt resse am frei werdenden Job von Micheline der Schweiz ist mir ein Calmy-Rey an. «Ich grosses Anliegen. Dazu kandidiere für den könnte ich einen BeiBundesrat, wenn ich trag leisten», so Carobpersönlich ein gutes bio. Seit Jahren fehle Wahlresultat mache die Kultur der Südund mich andere Tessischweiz in der Regiener Parteien unterstüt- Kandidatin Marina rung. «Ich könnte einen zen», sagt Carobbio zur Carobbio anderen Blick in den SonntagsZeitung. Bundesrat bringen.» «Mich reizt diese HerausfordeMorgen Montag gibt der Wallirung, und ich bin darum interesser SP-Nationalrat Stéphane Rossiert an einer Kandidatur.» Da sini bekannt, ob er für den Bundie anderen Tessiner Parteien sie desrat kandidiert. Am Dienstag wohl erst nach den Wahlen öffolgt der Freiburger Ständerat fentlich unterstützen können, Alain Berset mit seiner AnkündiJOËL WIDMER wird sich Carobbio definitiv aber gung.
Verteidigungsminister Maurer: Im Bundesratsgremium wegen seiner Obstruktionspolitik in Schräglage
FOTO: MORITZ HAGER/EQ IMAGES
Bundesrat misstraut Maurer Grünen-Präsident Leuenberger fordert Abwahl des SVP-Ministers VON JOËL WIDMER UND PASCAL TISCHHA BERN Im Bundesrat ist die Stimmung gereizt. Nach dem Sieg von Verteidigungsminister Ueli Maurer im Parlament sind die Kollegen verärgert. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann sagte gestern am Rande der FDP-Delegiertenversammlung in Schwyz: «Ich bin nicht bereit, in meinem Departement wegen neuer Kampfjets zu sparen. Wir brauchen das Geld für die Berufsbildung.» Sie sei die wichtigste Investition in die Zukunft. Schneider-Ammann erwartet von Maurer einen Finanzierungsvorschlag, bei dem die Kosten «nicht in der Berufsbildung und nicht in der Landwirtschaft kompensiert werden». Zudem empfehle es sich, beim Jetkauf das Volk zu befragen. Der Kauf wäre dann «stärker legitimiert». Der Unmut im Bundesrat über Maurers Verhalten im Kampf um mehr Geld ist nicht neu, erreichte aber Anfang vergangener Woche einen neuen Höhepunkt. Gemäss Recherchen der SonntagsZeitung bat der Gesamtbundesrat den Präsidenten der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates, für die Kommissionssitzung vom Dienstag neben Maurer auch Fi-
nanzministerin Eveline WidmerSchlumpf einzuladen. Diese verteilte dort eine kurzfristig auf dem Korrespondenzweg verabschiedete «Notiz des Bundesrates» zur Armeefinanzierung. Die Notiz zeigt, dass die nun beschlossene Erhöhung des Armeebudgets ein Loch von rund einer Milliarde Franken ins Bundesbudget reisst und Sparübungen bei Verkehr, Bildung und Forschung oder Landwirtschaft verursacht. Zudem soll die Budgetumschichtung wohl in einem Gesetz geregelt werden, das dem Referendum untersteht. Dass der Bundesrat die Finanzministerin in die Kommission ent-
sandte, war ein deutliches Misstrauensvotum an die Adresse von Maurer. Die Regierung war offenbar der Meinung, Maurer habe im Parlament die Sicht des Gremiums zu wenig klar vertreten. Maurer hatte schon einmal die Bitte der Kollegen missachtet
Doch Maurers Verhalten im Parlament war nur der vorläufige Schlusspunkt von dessen Obstruktionspolitik innerhalb des Gremiums. Der SVP-Bundesrat hat schon im März, als er die Zusatzberichte zum Armeebericht an die Kommissionen schickte, eine Bitte seiner Kolleginnen und
SP will Anti-Kampfjet-Initiative bis März einreichen SP-Präsident Christian Levrat will eine Express-Initiative lancieren, damit das Volk über den Kauf neuer Kampfjets abstimmen kann. Obwohl der Bundesrat beabsichtigt, Mehrausgaben für den Kauf neuer Kampfjets in einem referendumsfähigen Gesetz zu regeln, traut SP-Präsident Christian Levrat der Sache nicht: «Wir wollen schnell über 100 000 Unterschriften gegen neue Kampfjets sammeln und eine Initiative spätestens im März 2012 einreichen.» Bis En-
de Oktober will Levrat einen Initiativtext bei der Bundeskanzlei zur Prüfung einreichen. Gesammelt würde dann ab Dezember. Man könne nicht auf ein Referendum hoffen, sagt Levrat. «Die Parlamentsmehrheit, welche letzte Woche einen Volksentscheid ablehnte, kann auch nächstes Jahr ein Referendum verhindern.»
Kollegen missachtet. Das Gremium hatte Maurer laut Insidern gebeten, die Zusatzberichte zunächst dem Gesamtbundesrat vorzulegen und danach erst der Kommission. Maurer schickte die Berichte aber am 29. März gleichzeitig an Kommission und Regierungskollegen. An der Bundesratssitzung vom 30. März wurde im Gremium heftig über dieses Verhalten diskutiert. Die SonntagsZeitung konnte Dokumente einsehen, die den Streit belegen. Maurer sagt, er könne sich nicht erinnern, dass der Bundesrat gewünscht hatte, die Zusatzberichte vor der Kommission einzusehen. «Es ist üblich, dass ein Departement zuhanden einer Kommission einen Bericht erarbeitet», so Maurer zur SonntagsZeitung. Das Verhalten von «Kriegsminister Maurer» habe nichts mit Regieren zu tun, urteilt der Präsident der Grünen Partei, Ueli Leuenberger. Er fordert darum seine Abwahl: «Wir brauchen künftig keinen Vertreter der SVP im Bundesrat, der auf diese Weise politisiert.» Eine Partei, welche die Bilateralen Verträge an die Wand fahren wolle und beim Atomausstieg totale Obstruktion betreibe, gehöre nicht in die Regierung. LESEN SIE DEN KOMMENTAR SEITE 20
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«Gespaltener Wechselkurs» hilft Wirtschaft
ICH HATTE ALZHEIMER. Heute kann das noch niemand sagen. Alzheimer ist zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Dass sich dies eines Tages ändert: Darum forschen wir.
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Bundesrätin Widmer-Schlumpf will garantierten Euro- und Dollar-Kurs für Export- und Importbranche prüfen BERN Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf ist bereit, unkonventionelle Lösungen zu prüfen, wenn es darum geht, den unter dem starken Franken leidenden Exportfirmen zu helfen. Sie begrüsste in der BDP-Fraktion einen parlamentarischen Vorstoss von Nationalrat Martin Landolt für ein duales Wechselkurssystem mit einem garantierten und einem marktbestimmten Euro. Der Glarner Nationalrat fordert, dass der Bundesrat die Einführung eines zeitlich befristeten dualen Wechselkurssystems
prüft. Dabei würde den Schweizer Unternehmen für den Export und den Import ihrer Produkte und Dienstleistungen ein fixer Wechselkurs gegenüber Euro und US-Dollar garantiert. Die Firmen wären verpflichtet, sämtliche Transaktionen zum fixen Wechselkurs abzuwickeln. Laut Landolt könnte man einen Wechselkurs gegenüber dem Euro von 1.30 oder 1.40 Franken festlegen. «Eveline Widmer-Schlumpf hält den Vorschlag für prüfenswert», sagt Landolt. Man solle die Option jetzt prüfen, damit man
bereit sei, sie allenfalls innert nützlicher Frist umzusetzen. «Wir wissen nicht, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickelt», sagte Landolt. Wechselkursgarantie billiger als Nationalbankinterventionen
Auch der Ökonom Rudolf Strahm hält den Vorschlag im Sinne einer zeitlich befristeten Notmassnahme für valabel und prüfenswert: «Eine zeitlich begrenzte Wechselkursgarantie für schweizerische Exporteure wäre technisch machbar und unter Umständen billiger
als Interventionen der Nationalbank am Devisenmarkt.» Viele Länder hätten solche Systeme lange Zeit praktiziert. «Ein gespaltener Währungskurs kann aber nur eine vorübergehende Massnahme sein.» Dank des Importüberschusses wäre das System laut Landolt für den Bund unter dem Strich sogar ein Geschäft. Der möglichen Kritik der Importeure entgegnet Landolt: «Importeure verlieren nichts, da sie nach eigenen Angaben ja kaum Preisnachlässe überwälzen können.» J. WIDMER/D. VON BURG
Evangelische Volkspartei BLUNIER Joel GEBHARD-SCHÖNI Esther GERBER Johannes GUHL LAWSON Silvia METTLER Hansruedi METTLER Samuel MINDER Christian MÖSCH Ruedi RALPH Hanselmann RICHNER Sämi FDP. Die Liberalen BÜRGI Ulrich HÄCHLER Martin Grüne Partei GUYER Christiane JONAS Fricker MÜLLER Geri SCHREIBER-REBMANN Patricia Grünliberale Partei FLACH Beat GRYZLAK Roger LEUTWYLER Jean-Pierre SCHEIER Ruth Jo
TSCHANZ Regula VON GRAFFENRIED Alec ZENGER Annekäthi Grünliberale Partei BRÖNNIMANN Thomas GROSJEAN Claude GURTNER-OESCH Sandra JEANNERET Christoph MICHEL Tamara WYSSEN Sandra ZIMMERMANN Sven
Evangelische Volkspartei BERTOLDO Daniel LÜCHIGER Antoinette SUTTER Franz Grüne Partei BUESS Debora FURRER Robert GILLI Yvonne GSCHWEND Florian KÜNDIG-SCHLUMPF Silvia MÜLLER Clemens SARBACH Michael
LS. Die Liberalsozialen MOSER René ZORZI Stefano
Grünliberale Partei GERBER Daniel KESSLER Margrit Sozialdemokratische Partei RICKERT Nils AEBISCHER Matthias WICKI Martin AUGSBURGER-BROM Dana WIDMER Stefan CHHENG Rithy FUHRER-WYSS Regina Sozialdemokratische Partei GARBANI Philippe BLUMER Ruedi HÄMANN Dominik LEDERGERBER Donat JOSS Jürg MARTI Ursula THURGAU MARTI ANLIKER Irène Christlichdemokratische MASSHARDT Nadine Volkspartei NÄF Roland CURAU Simone ROTH Hansruedi SCHÄRER-NGUIAMBA Cécile Leliane SEDLMAYER Katrin STÖR BÜSCHLEN Sabina
GRAUBÜNDEN
Schweizerische Volkspartei Grüne Partei MAZZETTA Anita MAZUMDER Ranjit Basu STÖCKLI Milly Grünliberale Partei Sozialdemokratische Partei CASUTT Simon GASSER Josias BRUDERER WYSS Pascale CHOPARD-ACKLIN Max Schweizerische KILLIAS Martin Volkspartei LIPPUNER Hansjürg APPENZELL
Evangelische Volkspartei GUPTARA Jyoti KOCH Esther MEYER Deborah RUPP Fritz Grüne Partei ERNI Kathrin SCHWYTER-MÄDER Silvia Grünliberale Partei MEUR Yves MEYER Robert ORELLANO Lukas SCHEIWILLER Stefan ZÜBLIN Johann
INNERRHODEN Sozialdemokratische Partei Sozialdemokratische Partei Sozialdemokratische Partei PEYER Peter GRAF-LITSCHER Edith PFISTER Martin THÖNY Andreas
ZUG
BASEL-LANDSCHAFT
LUZERN
Evangelische Volkspartei AUGSTBURGER Elisabeth GRÖFLIN-SCHÜRCH Peter MUHMENTHALER Christian NYFELER BLASER Marianne VON BIDDER Urs
BürgerlichDemokratische Partei EL ASHKER Ahmed HÄFLINGER Anton
FDP. Die Liberalen HOFER Paul
Grünliberale Partei BALLMER Daniel GRÜNINGER Cécile SCHAFROTH Gerhard
Evangelische Volkspartei BACHMANN Daniel KRETZ Konrad RAFFA Gerardo RUOSS Klemens FDP. Die Liberalen THEILER Georges VOLLMAR Cédric
Grüne Partei ARNOLD Valentin Sozialdemokratische Partei BORGULA Adrian NEBIKER Regula HOFER Andreas NUSSBAUMER Eric REBSAMEN Heidi SCHELBERT Louis
BASEL-STADT
Christlichdemokratische Volkspartei LEHMANN Markus
Grünliberale Partei BUCHELI Olivier FISCHER Roland KOPP Lara ÖZVEGYI Andràs
Alleine mit den Gesetzen des Marktes lassen sich diese Ziele nicht erreichen. Dieser Prozess braucht einen rechtlichen Rahmen und die politischen Entscheidungsträger sind aufgefordert, die dafür notwendigen Massnahmen umzusetzen. Ohne den Rahmen bewegt sich nichts, da jeder den ersten Schritt des Anderen abwartet.
Grüne Partei GIGER Susanne Grünliberale Partei KOTTELAT Michèle
HANDELN SIE ANLÄSSLICH DER EIDGENÖSSISCHEN WAHLEN!
Sozialdemokratische Partei HÄGI Karin
ZÜRICH BürgerlichDemokratische Partei NIEDERMANN Felix QUADRANTI Rosmarie WASER Judith Christlichdemokratische Volkspartei BIENZ-MEIER Gabi DREISIEBNER Andreas GEERING Andreas HÄCHLER Patrick RIKLIN Kathy SCHMID-FEDERER Barbara SIGG FRANK Babette EidgenössischDemokratische Union DOLLENMEIER Stefan EGLI Hans FREY Werner
In jeder Partei gibt es Kandidaten welche bereit sind, sich für eine ehrgeizige, aber notwendige Energiepolitik zu engagieren, und die überzeugt sind, dass: >
Fragen zu Energie über Parteigrenzen hinweg behandelt werden müssen; <wm>10CAsNsjY0MDAy0jU0NDM1NgAAAcN9nA8AAAA=
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als Hauptziel die Senkung des Gesamtenergieverbrauchs stehen soll, anstatt sich auf die Fragen zu CO2 zu beschränken;
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die Cleantech Ausrichtung der Schweizer Wirtschaft unterstützt werden soll;
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die Energiegewinnung der 5 Kernkraftwerke ab 2034 durch erneuerbare Energien und Energieeinsparnisse ersetzt werden soll;
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es einen rechtlichen Rahmen braucht welcher sicherstellt, dass Energie nicht verschwendet wird und erlaubt, dass mehr saubere Technologien auf den Markt kommen.
DIESE KANDIDATEN ENGAGIEREN SICH für folgende Massnahmen zu stimmen, falls sie gewählt werden:
Im Bereich Energieeinsparung Einen gesetzlichen Rahmen einzuführen, welcher der Schweiz erlaubt, den Verbrauch von fossilen Energien bis 2034 um mindestens 40% und bis 2050 um 70% zu reduzieren;
insbesondere: • den angestrebten Standard von “Null nichterneuerbare Energie” für Neubauten aktiv zu unterstützen; • die energetische Sanierung alter Gebäude voran zu treiben; • Massnahmen für Energieeffizienz zu verstärken; • schrittweise die alten, energieverschwenden den Technologien durch saubere Technologien zu ersetzen.
Im Bereich Gewinnung erneuerbarer Energien Ein Minimum von 30% des Gesamtenergieverbrauchs bis 2020 mit erneuerbaren Energien zu decken, und 70% bis 2050. Die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) diesen Zielen entsprechend anzuen. >
Liste vom 27. September 2011. Diese wird auf www.solarimpulse.com und www.swisscleantech.ch laufend ergänzt.
GEMEINSAME ÜBERZEUGUNGEN
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Evangelische Volkspartei ELSENER Daniel Sozialdemokratische Partei FISCHER Gerhard FURRER Christina BEELER GEHRER Silvana GRÄUB Benjamin FDP. Die Liberalen HÄNNI-HA Ursi SCHAFFHAUSEN EGELER Christian HARI Niklaus MALAMA Peter FDP. Die Liberalen INGOLD Christian PAILLARD Roger INGOLD Maja Grüne Partei MANI Tobias Schweizerische Volkspartei SCHARPF Simon LACHENMEIER Anita BÜHRER Andreas LACHENMEIER Michelle SOMMER Daniel Sozialdemokratische Partei URECH Edgar Grünliberale Partei VON ALLMEN Joel FEHR Hans-Jürg BERNASCONI Martina WOODHATCH Tania MUNZ Martina BRON Véronique WALDBURGER Elisabeth ULLMANN Emmanuel FDP. Die Liberalen WÜEST-RUDIN David CAVALLARO Raffaele SCHWYZ FARNER Martin Sozialdemokratische Partei Christlichdemokratische GUTZWILLER Felix JANS Beat Volkspartei LIEBERHERR Nicole ZÜGER Maria BERN Grüne Partei Evangelische Volkspartei BÄNZIGER Marlies BürgerlichBEELER-HERREN Doris COMETTA-MÜLLER Katrin Demokratische Partei FERRO Ornella GRUNDER Hans Grüne Partei GEILINGER Martin KELLER Franziska LANGENEGGER Dario GIROD Bastien UNTERRASSNERMICHEL THENEN Birgitta HÄUSLER Edith EBERHARD Monique NIEDERBERGER Lukas KÄLIN Simon REICHMUTH Toni KUNZ Markus Christlichdemokratische LÄUBLI Hans Volkspartei Sozialdemokratische Partei MARGREITER Ralf BINZ Juerg VANOMSEN Verena NEUKOMM Martin KOHLER LEU Marianne PALSER Lucien PERINA-MERZ Alexandra SOLOTHURN PRELICZ-HUBER Katharina SAMELI Rahel SANCAR Hasim Evangelische Volkspartei SPAHN Samuel Evangelische Volkspartei LÜDI-SCHMID Kathrin WÜTHRICH Thomas GYGAX-WYMANN Susanne LIECHTI Silas Grüne Partei Grünliberale Partei LÖFEL Ruedi LANG Felix SCHAUB Paula MISTELI SCHMID Marguerite BÄUMLE Martin BLATTER Gabriela SCHNEGG Christine SCHELBERT-WIDMER Iris DIENER Verena SOMMER Erwin WYSS Barbara HASLER Andreas STEINER Daniel WYSS Brigit HUBER Felix STREIFF Marianne KRIESI Andreas TRACHSEL Martin Grünliberale Partei LUCHSINGER Martin WENGER Markus FROELICHER Irene MEIER Beat KÜHNE René STEINER Annetta FDP. Die Liberalen BAECHER Cédric Schweizerische Volkspartei TREVISAN Guido WÄLCHLI Thomas MAIER Elias KUNZ Johannes WEIBEL Thomas WEIBEL Hans Sozialdemokratische Partei ZEUGIN Michael Grüne Partei FANKHA Yves Schweizerische Volkspartei AMSTUTZ Pierre HEIM Bea SUTER Martin BAUEN Antonio SCHAFFNER Susanne WUNDERLI Andreas FRIEDEN Urs GUGGER Roman ST-GALLEN Sozialdemokratische Partei IANNINO GERBER BürgerlichBEUTLER Yvonne Maria Esther Demokratische Partei FEHR Jacqueline KELLER Bettina ZWICKY Thomas GERBER RÜEGG Julia KROPF Blaise HARDEGGER Thomas MUNTWYLER Urs Christlichdemokratische JOSITSCH Daniel RUEFENACHT Daphné Volkspartei ROOSA-RIEDENER Cordula SCHÄRER Corinne DAMANN Bruno ROTHENFLUH Gabriela SCHEUSS Urs THALMANN Barbara SEILER Michel Evangelische Volkspartei MÜLLER Leonhard WYDLER Christoph
Die Weiterentwicklung der Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit und den Wohlstand unserer Gesellschaft zu gewährleisten und gleichzeitig die Umwelt und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Den Verbrauch fossiler Energien zu reduzieren heisst auch, den Abfluss von Devisen ins Ausland zu verringern, und bewirkt eine höhere Wertschöpfung und mehr Arbeitsplätze in der Schweiz.
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Grüne Partei BÄNZIGER KEEL Rahel GLATZ Ramon GRAF Maya REHMANN Meret ROSENMUND Jonas SCHOCH Philipp
Christlichdemokratische Volkspartei FREY Heidi LUSTENBERGER Lukas WYSS Josef
ENERGIE CHARTA
Im Bezug auf die Exekutive Eine Mehrheit von Bundesräten zu wählen, welche sich klar für alle Punkte dieser Charta einsetzen.
UNTERSTÜTZEN SIE DIESE KANDIDATEN! Erstellen Sie Ihre eigene Liste von Kandidaten. Sie haben das Recht jeden Namen zweimal zu nennen ohne jedoch die Gesamtzahl der erlaubten Kandidaten zu überschreiten. Somit können wir gemeinsam erreichen, dass die Parteien die für die Energiewende notwendigen Massnahmen konsequent umsetzen.
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SOLAR IMPULSE
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SWISSCLEANTECH
Solar Impulse will die sauberen Technologien fördern, die Energie sparen helfen und welche Energien aus erneuerbaren Quellen erzeugen.
Der Wirtschaftsverband swisscleantech bündelt die Kräfte aller Unternehmen, welche eine Cleantech Ausrichtung der Schweiz aktiv unterstützen.
Bertrand Piccard | André Borschberg
Nick Beglinger
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AARGAU Christlichdemokratische Volkspartei DONAT Ruedi KAUFMANN Alfons Paul MEIER Thomas
NachrichtenSchweiz
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2. OKTOBER 2011
Schützenhilfe für Perler Suspendierung des Chefs der Bundeskriminalpolizei «persönlichkeitsverletzend», sagt Rechtsexperte BERN Michael Perler wurde als Chef der Bundeskriminalpolizei (BKP) vorübergehend suspendiert, weil er seine Freundin von seinen Angestellten überprüfen liess und sie auf eine Dienstreise mitnahm. Doch der BKP-Chef hat wohl nicht gegen Gesetze oder Verordnungen verstossen. Das zeigen Äusserungen aus dem Justizdepartement sowie von Rainer J. Schweizer, Professor für öffentliches Recht der Uni St. Gallen. Schweizer sagt, es gebe keine Bestimmung, die jemanden verpflichte, Wechsel in seinen privaten Beziehungen von sich aus zu melden. Dass Perler seine damalige, aus Russland stammende, neue Freundin von einer ihm unterstellten Abteilung auf Sicherheitsrisiken überprüfen liess, sei «ungeschickt», sagt Schweizer. «Es wäre klüger gewesen, die Fachstelle im Verteidigungsdepartement einzuschalten.» Und Schweizer findet es «nicht akzeptabel», Angehörige auf eine solch sensible Dienstreise mitzunehmen. Dennoch: Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts sei «hart» und «persönlichkeitsverletzend», weil es Perlers Karriere schwer belaste. Perler zieht das Urteil ans Bundesgericht weiter. Laut Guido Balmer, Pressesprecher des Justizdepartements, hat auch das Bundesamt für Polizei (Fedpol) die Rechtmässigkeit von Perlers Überprüfung der Freundin untersucht. Die Untersuchung habe keine strafrechtlich relevanten Verfehlungen Perlers
Der neue Bundesanwalt Michael Lauber über Personalabbau, Sicherheitschecks und die Zusammenarbeit mit Kantonen und dem Ausland VON CATHERINE BOSS
Der Bund hat ihn nur gemahnt: FOTO: KEYSTONE Michael Perler
aufgedeckt – auch wenn es «nicht zulässig ist, Personen aus seinem Umfeld intern überprüfen zu lassen, die nichts mit dem Dienst zu tun haben», so Balmer. Deshalb sei das Fazit der Fedpol-Analyse: «Für die Erfüllung seiner Aufgaben und Funktionen durch Herrn Perler besteht kein Risiko.» Perlers Chef Jean-Luc Vez sah keinen Grund für Entlassung
Fedpol-Direktor Jean-Luc Vez habe Perler «gemahnt», sagt Balmer. Einen Grund zur Entlassung sah Vez aber nicht. Erst als am Mittwoch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts publik wurde, kam es zur Suspendierung. Perlers Umfeld in der BKP ist erstaunt. Aus einer privaten Angelegenheit werde eine Staatsaffäre gemacht, obwohl es keine Hinweise etwa auf Verbindungen der Freundin zur Mafia gebe. Dass Polizisten neue Bekanntschaften mit ermittlungstaktischen Mitteln überprüften, sei «ein alltäglicher Vorgang», sagen BKP-Insider. Auch kantonale Ermittler äussern sich so. C. BOSS, D. GLAUS
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«Ich werde entscheiden, welche Ressourcen nötig sind» ZÜRICH Michael Lauber wurde letzten Mittwoch mit 203 von 206 Stimmen im Parlament zum neuen Bundesanwalt gewählt. Der 46-Jährige arbeitete als Untersuchungsrichter, leitete die Zentralstelle für organisierte Kriminalität und war im Fürstentum Liechtenstein Chef der GeldwäschereiMeldestelle und später Leiter der Finanzmarktaufsicht. Er lebt mit seinem Partner in Zürich.
Der Chef der Bundeskriminalpolizei ist soeben über einen Sicherheitscheck gestolpert – er sei ein Sicherheitsrisiko, befanden die Prüfer. Sie selber wurden nie überprüft. Was halten Sie davon? Ich habe angeregt und bin einverstanden, dass ich überprüft werde, doch das ist beim jetzigen Wahlprozedere für den Bundesanwalt nicht vorgesehen. Könnten Sie selbst eine Überprüfung veranlassen? Das habe ich mir auch überlegt und werde dies prüfen. Ich habe nichts zu verbergen. Diese Frage möchte ich so schnell wie möglich vom Tisch haben. Ihr Vorgänger bleibt zwei Monate länger, Sie werden für kurze Zeit Erwin Beyelers Chef sein. Eine schwierige Situation? Ich bin erst ab Januar Bundesanwalt und werde dann vor Ort sehen, welche Situation ich vorfinde und wie ich damit umgehe. Grundsätzlich denke ich, dass ein guter Start möglich sein wird. Vor vielen Jahren verliessen Sie Bern im Streit unter anderem mit Valentin Roschacher, der dann Bundesanwalt wurde. Ist Ihre Rückkehr eine Genugtuung? Nein. Ich schaue nach vorn. Ich hatte damals Ideen, wie man die Strafverfolgung angehen sollte, und nun habe ich die Möglichkeit, diese umzusetzen. Das freut mich. Welche Ideen sind das? Ich akzeptiere das Schweizer Strafverfolgungssystem mit dem grundsätzlichen Primat der Kantone. Es funktioniert nur, wenn die Bundesanwaltschaft (BA) eng mit den Kantonen und anderen Bundesstellen zusammenarbeitet. Bisher herrschte eher Grabenkrieg, ein neuer Wind also? Das ist gut möglich. Ich werde intensive Gespräche in den Kantonen führen und die Lage vor Ort analysieren. Mir schwebt der vermehrte Einsatz von Taskforces vor und generell eine effizientere Zusammenarbeit – auch mit der Bundeskriminalpolizei. Wir müssen alle am gleichen Strick ziehen. Die Schweiz müsse sich international besser vernetzen, haben Sie auch schon gesagt. Wie wichtig ist das? Das wird einer der Schwerpunkte sein. Ich habe oft in internationalen Gremien gehört, dass sich die Nachbarn von der Schweiz ein grösseres Engagement wünschten. Das will ich fördern, denn nur vernetzt können wir erfolgreich sein. Wo sonst unterscheiden sich Ihre Ideen von denen Ihrer ehemaligen Kollegen?
Michael Lauber: «Mir schwebt der vermehrte Einsatz von Taskforces vor»
Es wurde damals der Grundstein gelegt für den grossen Apparat, den wir jetzt haben – für den viel Personal gefordert wurde, ohne zu wissen, wie viele Fälle es geben wird. Das werden Sie ändern? Es braucht eine klare Analyse und eine Strategie. Dann werde ich entscheiden, welche Ressourcen wirklich nötig sind. Zudem möchte ich sehr transparent über die Kosten informieren – das geht auch, ohne das Amtsgeheimnis zu verletzen. Sie waren bei der Bankenaufsicht, ohne je in einer Bank gearbeitet zu haben. Nun sind Sie Bundesanwalt, ohne je Ankläger gewesen zu sein. Wie geht das? Eine erfolgreiche Anklage basiert auf einer gut geführten Ermittlung, es braucht also Erfahrung in der Strafverfolgung – und die bringe ich mit. Im Übrigen bin ich nicht allein. Ich gehen davon aus, dass es bei der BA auch sehr viele gute Leute hat. Innerhalb der BA wurde bisher oft gegen den Chef intrigiert. Wie wollen Sie das Team zusammenschweissen? Ich bin direkt und werde offene Gespräche führen. Ich will eine
Vertrauenskultur schaffen. Ich muss glaubwürdig und authentisch sein, dann geht das. Sie haben sich in Liechtenstein in der Bankszene bewegt. Haben Sie genug Distanz zu den Mächtigen der Wirtschaft? Ich sehe keinen Interessenkonflikt. Als ich vom Bankenverband zur Finanzmarktaufsicht wechselte, haben mir meine persönlichen Kontakte die Aufgabe nicht erschwert. Ich habe dort immer wieder Entscheide gefällt, die nicht bei allen auf Gegenliebe stiessen. Sie sagten einmal, es brauche für einen Bundesanwalt Kenntnis der Wirtschaftswelt. Warum eigentlich? Wenn man ein Milieu kennt, kann man besser ausmachen, wo ein solcher Sektor missbraucht werden kann. Wer von aussen kommt, ermittelt möglicherweise an der Sache vorbei. Zudem braucht es laufend neue Analysen und Strategien, um die Verwundbarkeit unseres Finanzplatzes zu erkennen und die Strafverfolgung anzuen. Die Finanzwelt verändert sich besonders heute in der Wirtschaftskrise sehr schnell – darauf müssen wir besser reagieren können. Ihre Vorgänger waren eher selten in der Öffentlichkeit, Sie
FOTO: ROLAND KORNER
gelten als Kommunikationstalent. Wie werden Sie auftreten? Kommunikation ist Chefsache. Ich will hinstehen und der Bundesanwaltschaft ein Gesicht geben, aber ohne einen Personenkult zu betreiben. Was sagt eigentlich Ihr Partner zur Wahl? Wir haben eine klare Abmachung – er ist privat und mein Berufsleben ist davon getrennt. Er unterstützt mich, will aber keine öffentliche Figur werden. Joggen Sie mit ihm, um Stress abzubauen? Nein, ich bin nicht besonders sportlich. Tun Sie gar nichts? Doch, ich gehe einmal die Woche ins Yoga und eine Woche pro Jahr zum Langlaufen, zudem liebe ich lange Spaziergänge – das reicht. Wie gut können Sie auf Macht verzichten? Möglicherweise werden Sie in vier Jahren bereits wieder abgewählt. Ich bin diesbezüglich nicht eitel. Es ist mir ganz klar, dass ich nur für eine Amtszeit gewählt bin – was danach kommt, werden wir sehen. Für mich ist der Job wichtig, und ich setze mich voll dafür ein, aber das ist nicht das ganze Leben.
SchweizNachrichten
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2. OKTOBER 2011
Schwinger wollen SVP-Werbung bodigen Der nationale Verband wehrt sich mit Protestbriefen gegen Inserate und Plakate der Partei VON FABIAN EBERHARD UND MATTHIAS HALBEIS BERN Der Eidgenössische Schwingerverband fordert die SVP in zwei Protestbriefen dazu auf, den Schwingsport nicht für politische Propaganda zu missbrauchen. Die Partei startete nach dem Angriff zweier Kosovaren auf den SVP-Politiker und Schwinger Kari Zingrich eine schweizweite Inseratekampagne, und die Kandidaten der SVP Kanton Zürich zeigen sich in ihrer aktuellen Wahlkampagne in Schwingermontur.
Ernst Schläpfer, Präsident des Schwingerverbandes, bestätigt: «Wir haben die SVP in einem Brief bereits Anfang September gebeten, auf das Werben mit Schwingern zu verzichten.» Aufgrund der neuen Kampagne der Zürcher SVP werde der Verband das jetzt erneut tun. Laut Schläpfer nutze die Partei die Popularität des Schwingens aus, um Stimmen zu gewinnen. «Wir hingegen können nicht mit der SVP werben, denn wer kommt schon wegen eines Mörgeli oder eines Fehr an ein Schwingfest.» Auch seien
So gesehen Leichtgewichte: Kandidaten der SVP Kanton Zürich für den National- und Ständerat
die Schwinger offen und akzeptierten verschiedene Meinungen, nicht wie die SVP. Ausserdem seien die meisten der auf dem Wahlprospekt abgebildeten SVP-Politiker keine Schwinger – weder im Geist noch von der «mickrigen» Statur her. Rolf Gasser, Geschäftsführer des Schwingerverbandes und selbst SVP-Gemeinderat im Kanton Bern, steht ebenfalls hinter dem Protest: «Unser Sport darf nicht für politische Propaganda missbraucht werden.» Es sei nicht zulässig, die Schwinger
allesamt mit SVP-Wählern gleichzusetzen. Die SVP-Verantwortlichen bestätigen zwar den Eingang eines Briefes. Die Aufregung verstehen sie aber nicht. Christoph Mörgeli findet das Ganze heuchlerisch: «Verbandspräsident Ernst Schläpfer ist ehemaliger SP-Kantonsrat. Wie der tickt, ist ja klar. Aber die Schwinger wählen ganz sicher nicht SP.» Laut Mörgeli kommen die Kampagnen bis jetzt sehr gut an, und ausserdem hätten diese nichts mit dem Schwingerverband zu tun.
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Neuer Anlauf im Fluglärmstreit Politiker suchen geeinten Schweizer Auftritt – Dokumente belegen Unnachgiebigkeit Deutschlands BERN Im Fluglärmstreit gibt es Bewegung auf nationaler Ebene: Rund 20 Bundesparlamentarier haben in den vergangenen Wochen den «Arbeitskreis Flugverkehr» gegründet. Hauptanliegen der Gruppe ist es, den Streit mit Deutschland um die Anflüge auf den Zürcher Flughafen endlich zum nationalen Thema zu machen. Denn sowohl die Kantone als auch die Regierung in BadenWürttemberg haben formell nur beratende Kompetenz – die Lösung muss in Bern und Berlin gefunden werden. Der vierköpfige Vorstand der Gruppe besteht aus Nationalräten der grossen Bundesratsparteien: Präsident ist Filippo Leutenegger (FDP, ZH), weiter zeichnen Thomas Hurter (SVP, SH), Edith Graf-Litscher (SP, TG) und Esther Egger-Wyss (CVP, AG) verantwortlich. Die Equipe will laut Leutenegger die «verkachelte Situation» im Fluglärmdossier lösen. Das Tauziehen mit Berlin um die Anflugsrechte auf den Zürcher Flughafen ist jedoch festgefahren; da wäre es bereits ein Quantensprung, wenn sich die Kantone untereinander auf einen gemeinsamen Nenner einigten – hier könnte die Herkunft der Gruppenmitglieder Abhilfe schaffen, stammt der Vor-
stand doch aus jenen Ständen, die unmittelbar vom Flugregime in Kloten betroffen sind. Dementsprechend begrüssen Vertreter des Verkehrsdepartements die Initiative, namentlich das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl): «Wenn Parlamentarier in dieser Gruppe erwirken können, dass die betroffenen Kantone eine gemeinsame Linie vertreten, ist das seht gut», sagt Bazl-Direktor Peter Müller.
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Süddeutsche Politiker machen Druck in Berlin
Verkehrsministerin Doris Leuthard (CVP) will 2012 mit den Verhandlungen beginnen. Eine Gesprächsbasis mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) scheint allerdings noch weit entfernt: Der SonntagsZeitung liegt ein Brief des baden-württembergischen CDU-Landtagsabgeordneten Peter Hauk an Ramsauer vor, in dem er den «lieben Peter» ermahnt, bloss nicht auf die von der Schweiz anvisierte Paketlösung einzugehen und an den 80 000 Flugbewegungen festzuhalten. Die einseitige Verschärfung der Flugverordnung sei zwingend; insbesondere müsse sich die CDU hier wieder mehr profilieren. REZA RAFI
Prozess um Mühleberg-Laufzeit Sicherheit des AKW wird öffentlich verhandelt BERN Die Gegner des AKW Mühleberg haben einen Etappensieg errungen: Am 13. Dezember kommt es zu einer öffentlichen Parteiverhandlung um die Entfristung der AKW-Laufzeit. Damit hat das Bundesverwaltungsgericht dem Antrag der 113 Beschwerdeführer stattgegeben. Die Beschwerdeführer, vertreten vom Berner Anwalt Rainer Weibel, fordern, dass spätestens am Prozesstag nachgewiesen sein muss, dass die wesentlichen Sicherheitsfragen beim zweitältesten Schweizer AKW gelöst sind. Weibel macht geltend, dass das AKW Mühleberg aufgrund der Erfahrungen aus der Reaktorkatastrophe in Fukushima wesentliche Sicherheitsanforderun-
gen noch immer nicht erfülle – namentlich bei Überflutungen und Erdbeben. Für Weibel geht es nicht an, dass die Nuklearaufsicht Ensi der Mühleberg-Betreiberin BKW noch bis Ende März 2012 Zeit für den Sicherheitsnachweis in diesem Bereich gibt. Noch immer nicht geregelt ist zudem die Behebung der Risse im Kernmantel des Mühleberg-Reaktors. Die BKW hatte das AKW Mühleberg Ende Juni abgeschaltet, wohl um so einer Ausserbetriebnahme durch das Ensi zuvorzukommen. Darauf hat die BKW den Hochwasserschutz verbessert. Am Freitag vor einer Woche hatte das Ensi das AKW wieder freigegeben. PASCAL TISCHHA
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NachrichtenAusland
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MELDUNGEN
Libyen: Schwere Kämpfe in Ghadhafis Heimatstadt Sirte TRIPOLIS Truppen des libyschen Übergangsrats und Anhänger des gestürzten Machthabers Muammar al-Ghadhafi haben sich am Samstag schwere Kämpfe in Ghadhafis Heimatstadt Sirte geliefert. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders al-Jazeera leisteten im Stadtzentrum verschanzte Ghadhafi-Milizen erbitterten Widerstand. Das IKRK brachte unterdessen Hilfsgüter in die Stadt.
Neuer Taifun über den Philippinen MANILA Zum zweiten Mal innert einer Woche hat ein Taifun die Philippinen erreicht. Der Wirbelsturm Nalgae traf am Samstagvormittag mit Windgeschwindigkeiten von 160 Kilometer pro Stunde südlich der Palananbucht auf Land.
Zum Schutz von Minderjährigen: England verbietet Zigarettenautomaten Schlechte Nachrichten für Raucher in England: Seit Samstag sind Zigarettenautomaten verboten. Wer weiter Tabakwaren in Automaten anbietet oder auf Automaten für Zigaretten wirbt, muss mit Strafen von bis zu 2500 Pfund (3515 Franken) rechnen. Das Gesundheitsministerium will damit den Verkauf an Minderjährige eindämmen. LONDON
Gezielte Vergewaltigungen Syriens Machthaber gehen systematisch gegen Frauen vor VON GABRIELA M. KELLER BEIRUT Im Kampf gegen die Protestbewegung geht das syrische Regime immer brutaler gegen Frauen vor. Es häufen sich die Anzeichen, dass das Regime begonnen hat, Vergewaltigungen systematisch als Mittel einzusetzen, um Proteste zu ersticken. Sexuelle Gewalt ist in Syrien ein Tabu. Doch nun wird bekannt, dass fast täglich Frauen und Mädchen entführt werden. Etwa Hiba Bazirkaan, eine 23-jährige Coiffeuse aus Homs. Sie war mit ihrer zweijährigen Tochter unterwegs zur Apotheke, als Unbekannte beide in ein Auto zerrten. Sie wurden offenbar betäubt. Eine Woche später kam die Frau auf der Strasse zu sich, ihr Körper zeigte Spuren von Folter und Vergewaltigung. Die Tochter starb an den Beruhigungsdrogen. Die 30-jährige Doha al-Shawa verschwand am 18. September, Tage später kam Abir Sharbutli, 25 Jahre, nicht nach Hause zurück. Beide waren in Taxis gestiegen, um Verwandte zu besuchen, von beiden fehlt jede Spur. Vergangene Woche haben Anwohner ein Mädchen in einer Obstplantage nahe bei Douma gefunden, einem Vorort von Damas-
Syrische Frauen bei einer Bestattung in Douma
kus. Nach Angaben von Aktivisten war die 16-jährige Schülerin entführt worden. «Man fand sie mit zerrissenen Kleidern und völlig traumatisiert», sagt Abu Mohammed, ein Aktivist aus Douma. «Sie ist vergewaltigt und schwer misshandelt worden.» Eine Gruppe von Aktivisten in Homs hat die Vorfälle dokumentiert. Insgesamt hat das Netzwerk 22 Fälle bestätigen können. «Die Gewalt gegen Frauen in Homs nimmt von Tag zu Tag zu», sagt eine Aktivistin. «In einigen Fällen haben die Behörden die Familien unter Druck gesetzt, Erklärungen zu unterzeichnen, dass die ver-
FOTO: EPA/KEYSTONE
missten Frauen mit Liebhabern davongelaufen sind.» Die Berichte der Aktivisten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Keine der Frauen oder ihre Familien konnten direkt erreicht werden. Das blinde Wüten des Regimes gibt den Aufständischen Mut
In der vergangenen Woche hat ein Video im Internet internationale Empörung erregt: Die Kamera fährt über den verstümmelten Rumpf einer weiblichen Leiche. Arme, Beine und Kopf sind abgetrennt, die Haut stellenweise abgelöst, offenbar mit Säure. Zeinab al-Hosni, 18 Jahre alt, ist die
erste Frau, die im Gewahrsam der Sicherheitskräfte gestorben ist. Ende Juli wurde sie auf dem Weg zum Einkaufen verschleppt. Am 13. September fand ihre Familie ihren Körper in der Leichenhalle eines Militärspitals. Die verstörenden Bilder hätten einiges in Bewegung gebracht, sagt die junge Aktivistin in Homs: «Die Geschichte von Zeinab hat den Leuten Mut gegeben. Deswegen kommen nun viele Fälle ans Licht, die bislang totgeschwiegen worden sind.» Seit Beginn des Aufstandes gegen das Regime von Bashar alAssad im März sind mindestens 3700 Menschen gestorben. Auch am Freitag gingen Zehntausende Demonstranten auf die Strasse. Mindestens 13 Menschen kamen ums Leben. Unterdessen hat die Armee ihre Angriffe auf den Ort Rastan bei Homs fortgesetzt. Offenbar kämpfen die Streitkräfte dort gegen desertierte Soldaten. Gestern wurde bekannt, dass die Stadt dem Erdboden gleichgemacht worden sei. Nach wie vor scheitert der Entwurf einer UNO-Resolution am Widerstand Russlands. Eine Menschenrechtskommission der UNO hat nun umgehenden Zugang zu den Krisengebieten gefordert.
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AuslandNachrichten
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Ein Politiker mit Gewicht Chris Christie soll Kandidat fürs Weisse Haus werden
Hoffnung für den «Engel mit den Eisaugen»
NEW YORK Heute oder morgen will er sich entscheiden. Die Frau und seine vier Kinder wären einver standen; seine politischen Berater ermutigen ihn. Aber Chris Chris tie zaudert, ob er den Schritt zur Kandidatur als USPräsident wagen soll. Der 49Jährige sagt, er sei nicht bereit für den schwierigs ten Job im Land. Weil Christie erst seit zwei Jahren als Gouverneur von New Jersey amtet und für un verblümtes Reden bekannt ist, nimmt man ihm das ab.
In Perugia fällt das Berufungsurteil zu einem mysteriösen Tötungsdelikt
Die Schwäche der Konkurrenz ist Christies Stärke
Ihr Fall bewegt das Publikum: Amanda Knox soll ihre Wohngenossin brutal ermordet haben. Doch es gibt dafür keine Beweise
VON KORDULA DOERFLER PERUGIA Es gibt nicht mehr viele Gewissheiten im Leben von Edda Mellas. An ihre mittlerweile welt berühmte Tochter Amanda Knox aber glaubt die Mathematik lehrerin aus Seattle ganz fest. «Amanda ist unschuldig», sagt Edda Mellas im Gespräch mit der SonntagsZeitung. «Niemals wäre sie zu solchen Grausamkeiten fähig.» Mellas hat einen zweiten, leeren Koffer mit nach Italien ge bracht. «Ich hoffe, dass wir sie mit nach Hause nehmen können.» Morgen ergeht im Berufungs verfahren von Amanda Knox das Urteil, und in Perugia wimmelt es wieder von Journalisten aus der ganzen Welt. Der Kampf um das erste Interview tobt, angeblich hat die Familie sogar einen Privatjet gechartert, um Knox auszuflie gen, finanziert mit Vorschüssen für Exklusivinterviews. Denn die Chancen stehen nicht schlecht, dass die 24Jährige freikommt. Im Dezember 2009 hatte ein Schwurgericht sie in erster Instanz für schuldig befunden, zwei Jahre zuvor gemeinsam mit ihrem Freund, dem Informatikstudenten
Amandas Stiefvater, Mutter und Vater (v. l.) in Perugia FOTO: AP/KEY
Raffaele Sollecito und mit Rudy Guede, einem Kleindealer, ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher bestialisch umgebracht zu haben. Knox wurde zu 26, Sollecito zu 25 Jahren Haft verurteilt. Guede erhielt in einem separaten Prozess zuerst 30 Jahre, dann wurde die Strafe auf 16 Jahre reduziert. Was sich aber tatsächlich in der Nacht vom 1. auf den 2. November 2007
in dem kleinen Haus am Rande der Altstadt zugetragen hat, konn te das Gericht nicht klären. Dass Knox Opfer eines Justiz skandals ist, stand für die Familie von Anfang an fest. «Die Anklage ist absurd», glaubt auch Chris Mellas, ihr Stiefvater. Vor einem Jahr ist der Computerspezialist nach Perugia umgezogen, zwei mal in der Woche darf er Amanda im Gefängnis besuchen. Mehr als eine Million Euro hat die Familie bereits für den Prozess und seine Folgen ausgegeben. Ohne Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen, sagt Chris Mellas. In den USA hat seine Stieftochter einen riesigen Fan club. Ihre Anhänger glauben glü hend an ihre Unschuld, betätigen sich in Blogs und in den sozialen Netzwerken als Hobbyjuristen, forensiker und psychiater. Der Fall hat längst Geschichte geschrieben. Der «Engel mit den Eisaugen» beflügelte die Fanta sien, es wurden Bücher über sie verfasst und Filme gedreht. Vor allem die italienischen Medien stilisierten den Mord rasch zu einer modernen Variante von der Schönen und dem Biest, von der
FOTO: OLI SCARFF/GETTY IMAGES
Heiligen und der Hure. In der Tat nacht sei «das Böse an sich», «das Teuflische» bei Amanda Knox zum Vorschein gekommen, sonst gut versteckt hinter ihrem Ma donnengesicht. Davon sind die Ankläger bis heute überzeugt. Hass und Eifersucht, dazu Dro gen und Alkohol, hätten alle Schranken bei Knox fallen lassen, das sieht Staatsanwalt Giuliano Mignini jetzt noch so. Sie war sei ner Meinung nach die treibende Kraft in einer Orgie von Sex und Gewalt, bei der Kercher nicht mit machen wollte. Deshalb habe sie sterben müssen. Am Mittag des 2. November wurde die bildschö ne Austauschstudentin aus Leeds, halbnackt und von Messerstichen übersät, gefunden. Der Staatsanwalt stützt sich lediglich auf Indizien
In seinem Plädoyer schreckte Mig nini vor keiner Anschuldigung zu rück. Knox und ihrer Verteidigung warf er Verleumdung im Stil der NSPropaganda vor, sich selbst und die gesamte italienische Jus tiz sieht er als Opfer einer geziel ten USKampagne. Doch der Staatsanwalt hat ein Problem. Die
Beweise für seine Theorie fehlen ebenso wie ein überzeugendes Motiv. Knox und Sollecito wurden lediglich aufgrund von Indizien verurteilt, und beide bestreiten die Tat. Weder am Tatort noch auf der Tatwaffe liessen sich eindeutige Spuren der beiden nachweisen. Nur Rudy Guede hat zugegeben, tatsächlich in dem Haus gewesen zu sein. Den Mord will auch er nicht begangen haben. Im Berufungsverfahren wurde die Anklage mit schweren Vor würfen konfrontiert. In einem neuen Gutachten ist von gravie renden Ermittlungsfehlern und Schlampereien die Rede. DNA Spuren sollen kontaminiert und zentrale Beweisstücke viel zu spät gesichert worden sein. Ob das für einen Freispruch in zweiter Ins tanz reicht, ist ungewiss. Die Staatsanwaltschaft hat be reits angedeutet, sie wolle im Fall eines Freispruchs Berufung vor dem Obersten Gericht einlegen. Es ist also nicht ganz sicher, ob Knox das Land überhaupt ver lassen dürfte. Den leeren Koffer hätte ihre Mutter dann vergebens mitge bracht.
Christie weiss aber auch, dass er massiv übergewichtig ist. Seit dem über 140 Kilo schweren William Howard Taft 1908 haben die USA keinen dicken Präsidenten mehr gewählt. Publizist Michael Kins ley bezweifelt, dass der USweite Trend zur Fettleibigkeit Christie Popularitätspunkte bringen könn te. Eher symbolisiere er «unser Land perfekt, mit Appetit ausser Kontrolle und null Disziplin». Dass Christie dennoch von vie len Republikanern bekniet wird, spiegelt die Unzufriedenheit mit den anderen Anwärtern. Spitzen reiter Mitt Romney ist unbeliebt; Michele Bachmann und Rick Per ry erlebten kurze Sternstunden, nur um bald darauf am Himmel der Gunst zu verglühen. Ebenso dürfte es dem Kandidaten des Moments gehen, dem schwarzen Unternehmer Herman Cain. Chris Christie könnte mehr Stehvermögen haben, aber seine erfrischende Direktheit macht ihn auch verletzlich. Zudem hat er unorthodox gemässigte Haltun gen in der Einwanderungs und Energiepolitik. MARTIN SUTER Christie, der Neue im Kandidatenkarussell
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LeuteNachrichten
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P E T E R R OT H E N B Ü H L E R
Lieber Roger de Weck
Rainer Maria Salzgeber, Gilbert Gress, Baschi: Höher als der Ball ging nur die Stimmung
Mit den Herzen öffneten sich auch die Portemonnaies Prominente spendeten in der Laureus Charity Night für benachteiligte Kinder VON DEBORAH NEUFELD (TEXT) UND BRUNO SCHLATTER (FOTOS) DÜBENDORF Feiern für den guten Zweck machte gestern doppelt Freude: Zur fünften Laureus Charity Night trafen sich Stars wie Christian Karembeu, Fabian Cancellara und Günter Netzer und sammelten für benachteiligte Kinder und Jugendliche die Rekordsumme 360 500 Franken. Bei Unterhaltung durch Rainer Maria Salzgeber, dem Dinner vom Catering Franzoli und dem Showact von Rapper Bligg bewiesen die VIP, wie chic sie in Smoking und Abendkleidern aussehen und wie sportlich sie sind. «Ich schwimme viel», sagte Opernstar Cecilia Bartoli, die von ihrem Verlobten, dem Schweizer Bariton Oliver Widmer, zur glamourösen Gala kam. «Singen ist wie Sport und erfordert viel Kraft und Ausdauer.»
Sänger Baschi ist leidenschaftlicher Fussballer und verriet: «Ich spiele auch Golf.» In Anzug und Lackschuhen mimte der LaureusBotschafter den Mann von Welt und erzählte, er habe das grosse Portemonnaie eingepackt. Nur wie viel er spendete, wollte Baschi nicht sagen: «Sie wissen, in unseren Kreisen redet man nicht über Geld», scherzte er. In finanziellen Dingen sei er bei seiner Familie grosszügiger als mit sich selbst, meinte der französische Ex-Fussballer Christian Karembeu. «Ich bin nicht der
Shopping-Guy, der für sich selber einkauft». Dafür investiere er viel Zeit in Sport – auch wenn seine aktive Zeit é ist. «Mein Körper ist geschaffen, um Leistung zu erbringen – faul auf der Couch rumzuliegen, ist gar nicht meine Sache». Da pflichtete ihm Bernhard Russi bei. «Schaue ich mir am TV ein Fussballspiel an, sitze ich dabei auf dem Hometrainer». Ganz so streng nimmt es Kurt Aeschbacher nicht. «Anderthalb Stunden mit meinem Hund zu spazieren, reicht absolut», so der
TV-Mann und Laureus-Botschafter. Finanziell unvernünftig wird er, wenn es um Kunst geht. «Da lebe ich völlig über meine Verhältnisse und bin immer kurz vor dem Konkurs», sagte er. Gian Simmen überlegte nicht lange. «Wir geben viel Geld für richtig gutes Bio-Fleisch aus», so der Snowboarder. Seine Frau Petra und er seien gute Gastgeber und hätten immer viel Besuch. «Ich als Hoteliers-Sohn bin der Mann, der sich um die Gäste kümmert, Petra ist die super Köchin.» Für Fabian Cancellara, der von seiner Frau Stefanie begleitet wurde, stehen nicht materielle Güter an oberster Stelle: «Ich investiere in Lebensqualität mit meiner Familie.» Familie will auch er: Rapper Bligg kam aber ohne Freundin Tina. Auf die Frage, ob er immer noch verliebt sei, meinte er: «Oh, ja.»
Vielleicht ist Ihnen als Schöngeist das Thema zuwider, aber als SRG-Generaldirektor hätten Sie in diesem Fall einfach Halt rufen müssen. Um es kurz zu machen: Ich finde es skandalös, dass das Schweizer Fernsehen auf die Übertragung der Miss-SchweizWahl einfach verzichtet. Wenn alles abgesetzt würde, was an Publikumsschwund leidet, könnten Sie den Laden gleich ganz zumachen. Die Missen sind mehr als eine x-beliebige Unterhaltungssendung. Erstens sind sie für die Schweiz so etwas wie die Prinzessinnen für Grossbritannien. Total überflüssig zwar, aber halt doch nationale Identitätsfiguren. Zweitens war die Miss-Schweiz-Wahl die einzige grössere Kiste des Schweizer Fernsehens, die etwas mit Ihrer ewigen Rede vom Zusammenhalt der Schweiz durch den Service Public zu tun hat: Sie kam im Turnus mal von Genf, von Zürich oder Lugano. Genau das können «Missen sind private Sender nicht leisten. für die Schweiz Aber eben: Viele Ihrer Mitwie die arbeiter hassen nichts so Prinzessinnen sehr wie die hoch gerühmte Zusammenarbeit zwischen für Gross- den Regionen. Lieber lässt britannien» man solche Sachen, wo man mal französisch oder italienisch stottern muss, fahren und kauft noch mehr ausländische Formate ein. Nein, Sie hätten Ihren Leuten mal echt einheizen müssen, damit sie aus der Miss-Schweiz-Wahl eine echt starke schweizerische Sache machen, sie zu einer zeitgenössischen Castingshow ausbauen zum Beispiel. Aber vielleicht haben Sie ja eine bessere und viel einschaltquotenträchtigere Idee für eine nationale Sendung. Mit freundlichen Grüssen, Peter Rothenbühler
DOPPELKOPF Nach der Geburt getrennt: FDP-Nationalrätin Christa Markwalder und Susanne Graf, jüngste deutsche Piraten-Abgeordnete doppelkopf@ sonntagszeitung.ch
SCHLAGZEITEN
«Giftpilze: nur wenige Bisse sind tödlich» Neuzugang bei den fleischfressenden Pflanzen, letzte Woche rapportiert vom Gratismagazin «vista».
«Führen Sie die Grippe aufs Glatteis» Die Metapher erwartet sie schon dort. Nochmals «vista».
«Für eine Studie spiesen 50 000 Frauen fettarm» Für unsere Rubrik bog «Blick am Abend» am Mittwoch ein Verb neu. Gian Simmen mit Gattin Petra: Die beiden sind gute Gastgeber
Günter Netzer mit Gattin Elvira und Tochter Alana: Der Ex-Kicker wuchs spartanisch auf, zeigt sich aber an Charitys grosszügig
Fabian Cancellara mit Gattin Stefanie: Investition in die Familie
«Das Opfer rief noch selbst die Rettung anrufen und wurde in letzter Minute gerettet werden.» Aus der Nachbarschaft: Obiges las man am Donnerstag in der «Neuen Vorarlberger Zeitung» zu lesen gelesen.
«Dei Einsamkeit der Nationen» Opus diaboli: Überlauftitel in der «Neuen Zürcher Zeitung» von gestern Samstag.
«Augenzentrum Dr. Aus der Au» Es tut schon fast weh. Inserat im «Bund» von gestern Samstag. Cecilia Bartoli mit Oliver Widmer: Die Sängerin schwimmt oft
Bligg mit Kurt Aeschbacher: Aeschbis Sport sind Spaziergänge mit Hund
Christian Karembeu: Kein Mann für die Couch
Ottmar Hitzfeld mit Gattin Beatrix: Sie standen nie abseits
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Fokus
Physik Seite 19 Warum Einsteins Theorien unwiderlegbar bleiben Dobelli Seite 20 Warum wir ungern von fehlleitenden Theorien abrücken
BERTRAND PICCARD
CLEO HEUSS
Der Abenteurer über seinen Solarflug um die Welt
Mittagessen mit der Miss Missgeschick
SEITE 23
SEITE 21
Schawinski Seite 20 Warum das Falsche heute das Richtige ist
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Globalisierung als Falle Die Finanzmärkte spielen verrückt, die Politik hinkt hinterher, es droht ein Währungskrieg – jetzt geraten auch die aufstrebenden Schwellenländer in Schwierigkeiten VON PHILIPP LÖPFE
nanztransaktionen. Doch selbst wenn dies gelingen sollte, wäre das Grundproblem der moder nen Weltwirtschaft nicht gelöst: Die Globalisierung hat ihren Charakter verändert. Sie ist zur Hyperglobalisierung geworden. An den globalen Märkten wird rund um die Uhr gehandelt. Weder die USA noch Europa haben ihr Problem erkannt
Doch inzwischen mehren sich die Stresssymptome: Die Börsen sind so volatil wie schon lange nicht mehr, die nationale Politik ist vergiftet und international spricht man bereits von einem Währungskrieg.
Auch bei den Ökonomen findet ein Meinungsumschwung statt. Die Globalisierung ist nicht mehr sakrosankt. Jeffrey Sachs beispielsweise, Professor an der Columbia University, wurde einst als Schocksanierer von südamerikanischen und osteuro päischen Staaten berühmt. Jetzt ist er zum Globalisierungskriti ker geworden. «Bisher haben weder die Vereinigten Staaten noch Europa ihr Problem richtig erkannt: Sie werden von der Globalisierung zerzaust», schrieb er kürzlich in der «Financial Times». Am härtesten geht der Har vardProfessor Dani Rodrik in
FOTO: GeTTy ImaGes
Wer sich den Weltuntergang her beiwünscht, hat derzeit die Qual der Wahl: Das internationale Fi nanzsystem kracht zusammen, die EU bricht auseinander, die USA versinken in einer Grossen Depression, der Nahe Osten ex plodiert oder in China zerstört eine Hyperinflation die Hoff nungen einer aufstrebenden Mittelklasse. Die Dinge sind ausser Kon trolle geraten, nicht nur für Nor malbürger, sondern auch für Professoren, Spitzenbeamte und Politiker. Alles geht viel zu schnell. An den Börsen handeln
nicht mehr Menschen, sondern Roboter. Mit künstlicher Intelli genz hochgezüchtete Computer wickeln ihre Transaktionen in Mikrosekunden ab. Bei diesem Tempo kann die Politik nicht mehr mithalten. Staatsober häupter rennen von Krisengip fel zu Krisengipfel und müssen frustriert feststellen, dass die Märkte Beschlüsse innert Tagen wieder zunichtemachen. Frankreich und Deutschland wollen jetzt mit der Unterstüt zung von EUKommissionsprä sident José Manuel Barroso Sand ins Getriebe streuen und die sogenannte TobinSteuer einführen, eine Gebühr auf Fi
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seinem Buch «Das Globalisie rungsParadox» mit der Hyper globalisierung ins Gericht. Zu sammengefasst lautet seine The se wie folgt: Das Abkommen von Bretton Woods sorgte einst da für, dass nach dem Zweiten Weltkrieg eine Weltwirtschafts ordnung entstand, in der natio nale Interessen und internatio naler Handel harmonisch zu sammenleben konnten. Rodrik spielt damit auf die Arbeitsteilung von Internationa lem Währungsfonds (IWF) und Weltbank an. Der IWF half kurz fristig in Not geratenen Ländern, die Weltbank war zuständig für Strukturhilfe an die Entwick
lungsländer. Entscheidend war jedoch die Art und Weise, wie der internationale Handel gere gelt wurde. Ein halbes Jahrhun dert gab es dafür bloss das Zoll und Handelsabkommen Gatt, das streng genommen nur ein Vertrag war. Mit der Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 1995 wurde alles anders. Jetzt wurde der Handel von einer Polizei überwacht, die notfalls auch eingreifen und ho he Bussen verhängen konnte. «Das Management der Binnen wirtschaft wurde den Bedürfnis sen des internationalen Handels FORTSETZUNG AUF SEITE 17
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GlobalisierungFokus
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2. OKTOBER 2011
Weltwirtschaft auf der Achterbahn
Millionen Dollar
Leistungsbilanzen 1980 bis 2010 Die Leistungsbilanzen der Länder zeigen enorme Unterschiede. China und Deutschland erwirtschaften mit Handel, Dienstleistungen und Kapitalüberweisungen riesige Überschüsse. Die Bilanz der USA dagegen ist negativ. Die Weltwirtschaft gerät aus dem Gleichgewicht.
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Devisenhandel auf Rekordniveau Die reale Wirtschaft stagniert oder wächst nur noch langsam. Die Finanzwirtschaft dagegen ist auf Rekordkurs. Seit 2001 hat sich der Devisenhandel mehr als verdreifacht.
Internationaler Devisenhandel in Milliarden Dollar, Tagesdurchschnitt im April
Dow-Jones-Index Die zittrigen Ausschläge der Börsenkurse spiegeln die Nervosität der Märkte. Die Stress-Symptome mehren sich.
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3324
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SONSTIGE INSTRUMENTE
1490
KASSAHANDEL 11 600
Punkte
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«Deutschland verhält sich wie eine Provinzmacht»
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Die Hyperglobalisierung hat die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht geworfen. Länder wie China, Deutschland und die Schweiz häufen Jahr für Jahr riesige Überschüsse an. Andere Staaten wie die USA und Grossbritannien ebenso grosse Defizite. Parallel dazu hat sich die Finanzwirtschaft immer mehr von der Realwirtschaft losgelöst. Die Finanzkrise hat klargemacht, dass diese ungleiche Entwicklung nicht nachhaltig sein kann. Die USA müssen schmerzhaft erfahren, dass sich auch die Spielregeln der Geopolitik geändert haben. An internationalen Konferenzen stehen heute die USA am Pranger und werden vom chinesischen Präsidenten öffentlich getadelt und zum Sparen aufgefordert. Die Amerikaner tun sich schwer mit der Anung an die neuen Verhältnisse. Die nationale Politik ist ein Desaster. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr konnte vergangene Woche nur mit Mühe verhindert werden, dass die Regie-
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DOW JONES
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DEVISENSWAPS
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rung den Laden dichtmachen muss, weil ihr der Kongress die Mittel zu entziehen droht. Eine Supermacht, die nicht einmal ihre eigene Regierung alimentieren kann, ist nur noch peinlich. In Europa sieht es nicht besser aus. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat zwar am vergangenen Donnerstag den Eurorettungsschirm EFSF durch den Bundestag gepaukt. Trotzdem bleibt sie angeschlagen. Deshalb kann Deutschland seine Führungsrolle nicht wahrnehmen. «Deutschland ist eine europäische Grossmacht, verhält sich aber wie eine Provinzmacht», stöhnt Martin Wolf, Chefökonom der «Financial Times». Das führungslose Europa droht, im Chaos unterzugehen. Der EFSF beispielsweise muss von den Parlamenten der 17 Euroländer
ratifiziert werden. Politische Irrläufer, beispielsweise in der Slowakei, können ihn immer noch umstossen. Angesichts dieser Verhältnisse ist es nicht verwunderlich, dass eine andere Institution die Führung übernommen hat, die Europäische Zentralbank (EZB). Sie mischt sich in Dinge ein, für die sie kein Mandat hat. Sie kauft spanische und italienische Staatsanleihen auf, um die Zinsen zu drücken; und sie wird immer mehr zum Rettungsanker für die hoffnungslos unterkapitalisierten europäischen Banken. Wie lange man
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sie noch gewähren lässt oder ob man ihren Einfluss gar noch ausbauen will, ist derzeit eine heiss diskutierte Frage in der europäischen Politik. Weil die USA und Europa von «der Globalisierung zerzaust werden», liegt die Hoffnung der Weltwirtschaft bei den aufstrebenden Schwellenländern. Doch China ist in einer schwierigen Phase. Drei Jahrzehnte rasantes Wachstum haben dafür gesorgt, dass eine breite Mittelschicht entstanden ist. Die Löhne steigen. Industrien, die auf möglichst billige Arbeitskräfte angewiesen sind, wandern in
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Gulden stark aufgewertet, die Industrie verlor ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. Dieses Schicksal droht auch Brasilien, und zwar gleich doppelt: Es hat grosse Ölvorkommen entdeckt und ist gleichzeitig zum bedeutendsten Lebensmittelexporteur geworden. Regierung und Nationalbank versuchen verzweifelt, eine übermässige Aufwertung des Real zu verhindern und haben bereits wieder Kapitalkontrollen eingeführt. Dem ganzen System droht die Kernschmelze
USA
Quelle: OECD
und der Finanzwirtschaft untergeordnet, nicht mehr umgekehrt», stellt Rodrik fest. Der «New York Times»-Kolumnist Thomas Friedman prägte für diese Entwicklung zwei Begriffe: Die Welt wurde «flach» und die nationalen Regierungen in eine «goldene Zwangsjacke» gesteckt. Will heissen: Die Wirtschaftspolitik konnte nicht mehr nationalen Interessen dienen, sondern musste stattdessen den technokratisch vorgeschriebenen internationalen Regeln folgen. Anders als unter dem milden Regime des Gatt begann die WTO immer mehr, sich in innere Belange der Staaten einzumischen. Steuersystem, Vorschriften zur Lebensmittelsicherheit, Subventionen und aktive Industriepolitik – alles dies wird von der WTO mit Argusaugen verfolgt und wenn nötig getadelt. Entstanden ist so, was Rodrik das «Trilemma der Globalisierung» nennt. Er meint damit, dass ein Staat nicht mehr gleichzeitig demokratisch, unabhängig und fest in die Globalisierung eingebunden sein kann. Er muss sich für zwei dieser drei Attribute entscheiden.
CHINA
SoZ Huwi; Quelle: BIZ
Globalisierung als Falle
600 000
Quelle: NZZ Online
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Länder wie Vietnam und Kambodscha ab. China muss seine Wirtschaft neu ausrichten. Bisher war sie fast vollständig auf den Export konzentriert. Jetzt rücken die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung immer stärker in den Vordergrund. China muss deshalb einen Entwicklungsprozess, für den beispielsweise die Schweiz einst Jahrzehnte zur Verfügung hatte, innert Jahren vollziehen. Ein weiterer Hoffnungsträger ist Brasilien. Auch dieses Land steht vor einer Bewährungsprobe. Brasilien muss verhindern, dass es von der «holländischen Krankheit» angesteckt wird. Holland hat in den 60er-Jahren grosse Gasvorkommen entdeckt und wurde zum Rohstoffexporteur. In der Folge wurde der holländische
Einer wird dafür sicher Verständnis haben: Philipp Hildebrand, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Er musste ebenfalls zu drastischen Massnahmen greifen, um die eigene Exportindustrie zu schützen. Der Schweizer Franken ist heute teilweise an den Euro gebunden. Die SNB verteidigt eine Untergrenze von 1.20 Franken. Obwohl die SNB unmissverständlich klargemacht hat, dass sie eine weitere Aufwertung des Frankens mit allen Mitteln verhindern will, geht dies der Industrie noch nicht weit genug. Der Branchenverband Swissrail fordert neuerdings unter dem Beifall von links und rechts den Bundesrat auf, einheimische Unternehmen bei öffentlichen Grossaufträgen zu bevorzugen, WTO-Regeln hin oder her. Eine Tobin-Steuer für Europa, Aufstand der Schweizer Industrie gegen die WTO: Das Unbehagen wegen der Hyperglobalisierung wächst. Wenn das Tempo nicht gedrosselt und die Finanzmärkte nicht bald gebändigt würden, drohe eine Kernschmelze des System, warnt der Financier George Soros: «Die Finanzmärkte treiben die Welt in eine neue Grosse Depression mit unvorhersehbaren politischen Konsequenzen. Die Regierungen, vor allem in Europa, haben die Kontrolle über die Situation verloren.» Die Kontrolle zurückgewinnen, das heisst nicht zurück zu Nationalismus und Protektionismus. Es bedeutet vorwärts in eine neue Form von gutmütiger und gemässigter Globalisierung, wie sie das Gatt-Regime nach dem Zweiten Weltkrieg möglich gemacht hat. Mit anderen Worten: Starke und unabhängige Demokratien dürfen sich nicht mehr länger in ein «goldene Zwangsjacke» einer Hyperglobalisierung pressen lassen. Sie müssen wieder die Freiheit haben, in einer grundsätzlich offenen Weltwirtschaft ihren eigenen Weg zu gehen.
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Überraschend anders.
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PhysikFokus
VON JOACHIM LAUKENMANN
und Abraham zu bestätigen. Einstein blieb aber völlig locker und reagierte gar nicht erst auf die Kritik. 1908 schliesslich publizierte der deutsche Physiker Alfred Bucherer die Resultate eines genaueren Experiments, die dann für Einstein sprachen. Um 1911, sechs Jahre nach der Publikation, war die Fachwelt weitestgehend von Einsteins SRT überzeugt. Verstummen wollte die Kritik aber nie ganz. Auch in jüngerer Zeit gab es Angriffe auf sein Theoriegebäude. So behauptete 1994 Günter Nimtz von der Universität Köln, er könne die 40. Symphonie von Mozart mit 4,7-facher Lichtgeschwindigkeit übermitteln. Erwartungsgemäss stürzte sich die Presse auf die populär dargebotene Einstein-Kritik. Viele Physiker waren indes schockiert, als selbst seriöse Zeitungen vom Sturz Einsteins berichteten. Denn einmal mehr konnte zwar tatsächlich eine Überlichtgeschwindigkeit gemessen werden. Die Signalgeschwindigkeit war aber auch beim Experiment von Nimtz nicht schneller als Licht im Vakuum.
2. OKTOBER 2011
Kaum etwas scheint die Welt der Wissenschaft mehr in Bann zu ziehen, als der Versuch, Albert Einstein zu widerlegen. Regelmässig flattern Briefe in diese Redaktion, in denen Möchtegern-Genies behaupten, sie hätten die Relativitätstheorie widerlegt und die Weltformel gefunden. Aber auch Physikprofessoren publizieren hin und wieder eine Kritik an Einstein. Jedes Mal geht dann ein Raunen durch die Presselandschaft. So war die Aufregung auch letzte Woche gross, als eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Leitung des Physikers Antonio Ereditato von der Universität Bern Messdaten publizierte, die Einstein widersprechen. Die Forscher hatten geisterhafte Teilchen, sogenannte Neutrinos, vom Forschungszentrum Cern bei Genf 730 Kilometer weit durch die Erdkruste zum Opera-Detektor in den italienischen Abruzzen geschickt. Mit raffinierten Messungen und Analysen stellten sie fest: Die Neutrinos haben das von Einstein postulierte Tempolimit überschritten – sie waren angeblich schneller als Licht im Vakuum. Sollte das stimmen, wäre das Prinzip von Ursache und Wirkung ausgehebelt, einer der zentralen Pfeiler der Physik. Denn Teilchen, die mit Überlichtgeschwindigkeit unterwegs sind, könnten theoretisch in die Vergangenheit reisen. Illustriert wird dies gerne mit dem Grossvaterparadoxon: Mit Überlichtgeschwindigkeit reist jemand in die Vergangenheit und tötet dort, vor der Zeugung seines Vaters, seinen Grossvater. Somit wäre er nie geboren worden und könnte folglich nie in die Vergangenheit reisen.
Eine schnell bewegte Uhr läuft langsamer als eine in Ruhe
Ohne Einstein gäbe es heute vielleicht keine Digitalkameras
Die Presse stürzte sich natürlich auf die vermeintliche Sensation. «Einstein muss zittern», titelte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». «Cern-Physiker rütteln an Einsteins Relativitätstheorie», schrieb der «Blick». Und der «Spiegel» sprach schon von einer «Reise in die Vergangenheit». Woher die Begeisterung für eine Theorie, die kaum ein Laie versteht? Vielleicht will man nicht wahr haben, dass Einstein quasi im Alleingang das ganze Gebäude der Physik auf den Kopf stellte. In einer Zeit ohne Supercomputer stellte er Theorien auf, die das Weltbild der Physik bis heute bestimmen. Was Einstein ersann, ist allerdings weit mehr als graue Theorie. Ohne seine Relativitätstheorie gäbe es kein GPS-Navigationssystem. Da sich die GPS-Satelliten relativ zur Erdoberfläche bewegen, ticken deren Atomuhren etwas langsamer und müssen gemäss Einsteins Formeln korrigiert werden. Nur so ist eine präzise Positionsbestimmung möglich. Ohne Einstein gäbe es vielleicht auch keine Digitalkameras, deren Lichtsensoren auf dem von ihm erklärten «fotoelektrischen Effekt» beruhen. Selbst zum Laser, der heute in jedem CD- und DVDLaufwerk steckt, hat Einstein grundlegende Formeln beigesteuert. Kein Wunder, wollen viele dieses Jahrhundertgenie vom Sockel stossen, in der Hoffnung, etwas von seinem Glanz würde auf sie selbst zurückgeworfen. Doch bisher sind alle Attacken auf Einsteins spezielle Relativitätstheorie (SRT) an seinem soliden Theoriegebäude abgeprallt wie Tischtennisbälle an einer Betonwand. Gleich nachdem Einstein die SRT im Jahr 1905 während seiner Anstellung am Patentamt in
Albert Einstein: Sein solides Theoriegebäude konnte noch niemand zum Einsturz bringen
FOTO: ARTHUR SASSE/KEY
Vorschnelle Elementarteilchen Neutrinos, die mit Überlichtgeschwindigkeit durch die Erdkruste fliegen? Auch das neuste Cern-Experiment dürfte Albert Einsteins Relativitätstheorie nicht in Bedrängnis bringen Bern formuliert hatte, hagelte es Kritik. Der 26-jährige Einstein erhielt einen Brief des späteren Nobelpreisträgers Wilhelm Wien. Im Gegensatz zu Einsteins Postulat gebe es durchaus Überlichtgeschwindigkeit, schrieb Wien. So könne sowohl die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Lichtwelle, die sogenannte Phasengeschwindigkeit, als auch die Geschwindigkeit eines ganzen Pakets von Lichtwellen, die Gruppengeschwindigkeit, grösser sein als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum. Das brachte Einstein in Verlegenheit. Zwar wusste er, dass sein Tempolimit nur die sogenannte Signalgeschwindigkeit betrifft: Die Information, die in einer Welle oder einem Teilchen steckt, darf sich nicht mit Überlichtgeschwindigkeit ausbreiten. Doch Einstein schaffte es nicht, das Konzept der
Signalgeschwindigkeit mathematisch zu fassen. Das gelang dem Physiker Arnold Sommerfeld erst 1912. Die diffizilen Unterschiede zwischen Phasen-, Gruppen- und Signalgeschwindigkeit zeigen, wie heikel es ist, von einer gemessenen Überlichtgeschwindigkeit auf ein Versagen der SRT zu schliessen. Die nächste Herausforderung liess nicht lange auf sich warten. Die SRT hatte seinerzeit nämlich Konkurrenz. Der Göttinger Physiker Max Abraham hatte eine «Elektronentheorie» formuliert, die etwas andere Prognosen machte als die SRT, etwa, wie genau die (träge) Masse eines Körpers mit zunehmender Geschwindigkeit anwächst. 1905 und 1906 durchgeführte Experimente des deutschen Physikers Walter Kaufmann schienen Einstein klar zu widersprechen
Durchblick in hochkomplexen Systemen Albert Einstein hat die moderne Vorstellung von Raum und Zeit geprägt wie kein anderer Physiker. Seine spezielle Relativitätstheorie (SRT) definiert, in welcher Art von Bezugssystemen, den sogenannten Inertialsystemen, die Physik identisch sein muss. Ein Inertialsystem ist zum Beispiel ein mit konstantem Tempo auf gerader Strecke fahrender Zug, nicht jedoch die rotierende Erde. Weiter hat Einstein im Rahmen der SRT postuliert, dass sich Licht in jedem Inertialsystem mit derselben Geschwindigkeit ausbreitet. Die SRT zeigt, dass Uhren und Massstäbe nicht die absolute Bedeutung haben, die wir ihnen zuschreiben: Uhren, die bewegt wer-
den, gehen langsamer, bewegte Massstäbe werden kürzer. Eine weitere Konsequenz der SRT ist die Formel E=mc2. Sie besagt: Energie und Masse sind äquivalent. Noch stärker wird unsere Vorstellungskraft von der allgemeinen Relativitätstheorie (ART) strapaziert. Im Gegensatz zur SRT deutet die ART die Schwerkraft als geometrische Eigenschaft einer gekrümmten, vierdimensionalen Raumzeit. Materie, etwa ein Stern, krümmt den Raum und beeinflusst die Zeit. Umgekehrt hat die gekrümmte Raumzeit Einfluss auf die Bewegung der Materie.
Tatsächlich ist Einsteins spezielle Relativitätstheorie eine der am besten bestätigten Theorien überhaupt. Bis heute wird sie auf Herz und Nieren geprüft, etwa der Betrag der sogenannten Zeitdehnung: Eine schnell bewegte Uhr läuft laut Einstein langsamer als eine Uhr in Ruhe. Als Uhr fungieren in den modernen Experimenten Lithiumionen. Diese werden enorm beschleunigt und verraten durch ausgesandte Strahlung, wie ihre Uhr «tickt». Damit konnte ein Team um Guido Saathoff, heute am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München, die von Einstein prognostizierte Zeitdehnung auf acht Stellen hinter dem Komma genau bestätigen. Noch präziser lässt sich die Vorhersage der SRT belegen, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht nur konstant, sondern auch in jede Himmelsrichtung dieselbe ist: auf 17 Stellen hinter dem Komma genau. Letztlich erwarten viele Physiker dennoch, dass die SRT bei ganz hohen Energien nicht exakt stimmt. Diese Vermutung geht auf Ansätze zurück, die Quantenphysik mit der allgemeinen Relativitätstheorie zu vereinen. Zum Beispiel hat der Cern-Forscher John Ellis vor drei Jahren spekuliert, dass die SRT von extrem hochenergetischen Teilchen wie Neutrinos oder Photonen verletzt werden könnte. Aber die nun gemessene Überlichtgeschwindigkeit der Neutrinos weicht viel stärker von Einsteins Prognose ab als erwartet. Daher will niemand so recht dran glauben. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wo sich beim Neutrino-Experiment Fehler eingeschlichen haben könnten: von der Zeitmessung mithilfe der GPSSatelliten bis zur Analyse und Interpretation der Messwerte. Am stärksten widersprechen den überlichtschnellen Neutrinos die Daten der Supernovaexplosion 1987A. Nachdem dieser Stern explodierte, erreichten Neutrinos die Erde genau zum erwarteten Zeitpunkt. Wären die Neutrinos hingegen so schnell unterwegs, wie es das aktuelle Neutrinoexperiment nahelegt, hätten sie schon mehrere Tage früher auf der Erde eintreffen müssen. Einsteins SRT dürfte auch von den windigen Neutrinos nicht ausgehebelt werden. Mit jedem Tag, an dem seine Formeln gültig bleiben, und jeder Anfechtung, der sie widerstehen, wird Einsteins Leistung nur noch grösser.
FokusStandpunkte
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2. OKTOBER 2011
Woran es der Armee-Debatte fehlt Eine Risiko- und Technologiediskussion führte zum Atomausstieg. Die Verteidigungspolitiker könnten davon lernen Kurz vor den Wahlen haben National- und Ständerat den schrittweisen Atomausstieg besiegelt, es werden keine teuren Risiko-AKW mehr gebaut. Doch die Schweiz wird sich nicht aus der Nuklearforschung verabschieden. Irgendwann, so die Hoffnung, kann Atomstrom günstig und ohne GAU-Risiko produziert werden. Dieser Grundsatzentscheid lässt Fragen offen – im Kern ist er vernünftig. Eine Gesellschaft, die sich weiterentwickeln will, muss Risiken minimieren, ohne den Fortschritt abzulehnen. Umso mehr befremdet die Debatte über die Zukunft der Schweizer Armee, welche die eidgenössischen Räte parallel zu jener über die Atomenergie in der Herbstsession geführt haben. In der Diskussion über die künftige
Mannstärke und über neue Kampfjets fehlte nicht nur eine nüchterne Risikoanalyse. Auch der technische Fortschritt in der Rüstungsindustrie war seltsamerweise kaum ein Thema. Das Parlament will neue Kampfflugzeuge kaufen, um die alten Tiger-Jets zu ersetzen und die bestehende F/A-18-Flotte zu ergänzen. Dabei gelten bemannte Kampfflieger als eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Die englische Zeitschrift «Economist» schrieb über das F/A-18Nachfolgemodell F-35, es sei wahrscheinlich das letzte bemannte Mehrzweckkampfflugzeug, das ein westlicher Staat bauen werde. Für ETH-Professor und Strategieexperte Albert A. Stahel sind bemannte Kampfjets «in 20 Jahren Vergangenheit».
MEINUNG SebaStian RamSpeck LEITER FOKUS
«Kampffähige Drohnen hätten viele Vorteile»
Sogenannte Drohnen, die ohne Pilot an Bord auskommen, bieten gegenüber bemannten Jets viele Vorteile. Sie sind günstiger und setzen das Leben der eigenen Soldaten nicht aufs Spiel. Bislang werden Drohnen nur für die Aufklärung und den Kampf gegen Bodenziele eingesetzt. So machen die USA damit Jagd auf Terroristen. Für Luft-Luft-Opera-
tionen und luftpolizeiliche Aufgaben sind die heute existierenden Modelle zu langsam und auch bezüglich Fernsteuerung ungenügend. Gemäss einer aktuellen Studie des US-Verteidigungsministeriums werden luftkampffähige Drohnen 2033 einsatzbereit sein. Die sofortige Beschaffung neuer bemannter Kampfjets tut ohnehin nicht not. Gemessen an ihrem Luftraum hat die Schweiz bis auf weiteres eine der schlagkräftigsten Luftwaffen der Welt. Die Armee täte gut daran, intensiver in die technologische Zukunft zu schauen. Das – in der Öffentlichkeit wenig beachtete – IMESS-Projekt der Schweizer Armee für einen Hightech-Infanteristen hat einen schweren Stand, seit Bundesrat Ueli Maurer das
Verteidigungsdepartement (VBS) übernommen hat. Dabei folgt IMESS dem internationalen Trend, wonach die Heere schrumpfen, der einzelne Soldat aber dank modernster Technik und Ausrüstung immer schlagkräftiger wird. Jede nüchterne Bedrohungsanalyse spricht dafür, dass die Schweizer Armee am ehesten in örtlich begrenzten Kurzeinsätzen Verwendung finden wird – etwa gegen terroristische Gruppierungen im Inland oder auf einer Schweizer Botschaft im Ausland. Dafür eignet sich eine kleine, hochmoderne Armee am besten. Die «Weltwoche» zitierte ein Dokument der VBS-Beschaffungsorganisation Armasuisse mit den Worten: «Für Einsätze gegen
mögliche moderne Gegner und das damit einhergehende Bedrohungsbild fehlt der Schweizer Armee heute die Fähigkeit.» Maurer und seine konservativen Verbündeten im Parlament erweisen sich mit der Je-grösserdesto-besser-Armee von 100 000 Mann inklusive neuer Jets einen Bärendienst. Was an Geld in die Massentruppe fliesst, fehlt für Hightech-Ausrüstung. Damit wächst die Diskrepanz zwischen einer zukunftstauglichen Streitkraft und der real existierenden Schweizer Armee zulasten der sicherheitspolitischen Glaubwürdigkeit. Anders als in der Energiepolitik fehlt bei der Armee ein nüchterner Blick auf die wahren Risiken – und die technologischen Zukunftsperspektiven.
R O G E R S C H AW I N S K I
Warum wir kein Gefühl für das Nichtwissen haben
Wir tun das Falsche, glücklicherweise
Klarer denken mit Rolf Dobelli: Der Aderlass-Effekt
ILLUSTRATION: BIRGIT LANG
Ein Mann wird zum Arzt gebracht. Dieser schneidet ihm die Arterie des Unterarms auf und lässt das Blut herausspritzen – einen halben Liter. Der Mann fällt in Ohnmacht. Am nächsten Tag muss er fünf weitere Aderlässe über sich ergehen lassen. Bei den letzten drei Prozeduren will das Blut nicht mehr richtig herausschiessen, also setzt der Arzt einen Glaskolben gefüllt mit heisser Luft an die Wunde. Die Luft kühlt sich ab, entwickelt ein Vakuum und saugt das Blut aus dem Arm. Der Mann liegt nun halb tot mit sechs Schnittwunden im Bett. Jetzt setzt der Arzt Blutegel an die empfindlichsten Stellen der Wunden. Die Würmer saugen sich langsam voll. Wenn sie prall sind und vor Blut fast platzen, werden neue, hungrige Egel angesetzt. Nach drei Monaten wird der Patient entlassen – wenn er nicht gestorben ist. Dieses Verfahren war gang und gäbe bis weit ins 19. Jahrhundert hinein. Die Idee des Aderlasses gründet auf der «Viersäftelehre» des Körpers. Nach dieser Theorie sind alle Krankheiten auf ein Ungleichgewicht von vier Säften – gelbe Galle, schwarze Galle, Schleim und Blut – zurückzuführen. Bei Akne, Asthma, Cholera, Diabetes, Epilepsie, Pest, Hirnschlag, Tuberkulose und hundert anderen Krankheiten hat der Körper angeblich zu viel Blut. Darum: Aderlass. Allein in den 1830erJahren importierte Frankreich dafür über 40 Millionen Blutegel. Die Viersäftelehre hat die Medizin über zweitausend Jahre lang dominiert. Kaum eine andere wissenschaftliche Theorie konnte sich so lange halten, und das, obwohl sie kompletter Humbug war. Den meisten Patienten ging es ohne Aderlass nachweislich besser – was auch den Ärzten nicht verborgen blieb.
Die grosse Wirtschaftskrise rückt immer näher. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir in eine Rezession schlittern, wird von Woche zu Woche grösser. Man muss nur den bedeutendsten Experten zuhören, um das zu begreifen. Es handelt sich um überaus vorsichtige Leute, die wissen, dass ein unglückliches Wort oder selbst ein falscher Augenaufschlag die Börsen ins Taumeln bringen können. Mit immer penetranterer Deutlichkeit warnen sie trotzdem vor dem Absturz. Das tut nicht nur der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke, ein von Natur aus äusserst zurückhaltender Mann. Ähnlich klingen auch der Präsident der Europäischen Zentralbank Jean-Claude Trichet und Weltbank-Präsident Robert Zoellick. Und selbst unser Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand lässt sich in ähnlichem Sinn vernehmen.
Zweitausend Jahre lang hat sich das medizinische Establishment an eine falsche Theorie geklammert – entgegen aller Evidenz. Warum? So unglaublich es klingt, aber die Viersäftelehre des Körpers ist exemplarisch für alle Theorien, die sich mit komplexen Systemen – Mensch, Börse, Kriege, Städte, Ökosysteme, Unternehmen – befassen. Wir geben eine falsche Theorie nicht auf, wenn sie sich als falsch erweist, sondern erst, wenn eine bessere in Sicht ist. Das ist alles andere als rational, aber keineswegs die Ausnahme. Nennen wir es den Aderlass-Effekt. Immer wieder befinden wir uns im Leben zwischen zwei Jobs, zwei Wohnorten oder zwei Beziehungen – niemals aber zwischen zwei Ansichten. Stossen wir eine weg, nehmen wir sofort eine neue an. Ansichten fühlen sich nur entweder richtig oder falsch an. Bewusste Ignoranz – die Einsicht, etwas (noch) nicht zu wissen – hat
keinen Platz in unserer Gefühlswelt. Wir wissen nicht, wie sich das Nichtwissen anfühlen soll. Darum sind wir besser im Theorienerfinden als im Zugeben unserer Ignoranz. Das fiel zuerst dem Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn auf: Theorien kollabieren nie unter dem Gewicht ihrer eigenen Fehler. Sie kollabieren erst, wenn eine andere, scheinbar bessere Theorie vorhanden ist. Warum ist das schlimm? Weil es diese bessere Theorie oft noch nicht gibt. Jahrzehntelang wurde der amerikanische Notenbanker Alan Greenspan als Halbgott verehrt. Im Herbst 2008 implodierten die Finanzmärkte, und zumindest Greenspan wurde selbstkritisch. Vor den Kongressausschuss zitiert, sagte er aus: «Das ganze intellektuelle Gebäude kollabierte.» Der Vorsitzende fragte: «Sie realisierten also, dass Ihre Sicht der Welt, Ihr Gedankenmodell, falsch
war?» Greenspan antwortete: «Genau.» Bei der Konversation ging es um die Theorie, wonach die Wirtschaft über die Geldmenge zu steuern sei. Die Regierungen der westlichen Welt halten bis heute eisern an dieser Theorie fest – mit allen Konsequenzen punkto Verschuldung, Börsenkurse, Lebensstandard und Inflation. Und das nur, weil keine Alternative in Sicht ist – der typische AderlassEffekt. Der Aderlass-Effekt spielt auch im Privaten. Wenn Sie intellektuell nicht ausbluten wollen, überprüfen Sie regelmässig Ihre Anlagestrategie, Ihre Lebensphilosophie und Ihre Ansichten über andere Menschen. Wenn die Tatsachen gegen Ihre Theorien sprechen, geben Sie diese sofort auf. Und, wichtiger noch: Warten Sie nicht, bis Sie eine «bessere» Theorie gefunden haben. Das könnte zweitausend Jahre dauern. INTERVIEW MIT R. DOBELLI S. 73
Weshalb aber herrscht bei uns keine Krisenstimmung? Warum versucht man nicht noch schnell, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen? Die Antwort ist eindeutig: Diese «Weil wir Alarmsignale werden bei uns nicht ernst genommen. Alle weiterhin Generationen bis hin zu den konsumieren frisch gebackenen AHVwie bisher, Empfängern haben nie in federn ihrem Leben eine echte Krise erlebt. Anders als die über wir die 70-Jährigen haben wir keine Probleme ab» Erinnerungen an Mangelwirtschaft oder Krieg. Unsere Lebenserfahrung widerspricht dem Risiko, alles verlieren zu können. Das befriedete Nachkriegseuropa hat uns die sorgenfreiesten Jahrzehnte der Menschheitsgeschichte beschert. Weshalb also sollten wir wegen der Aussagen einiger eierköpfiger Wirtschaftsexperten in Panik geraten? Wahrscheinlich schätzen wir die reale Bedrohung falsch ein. Tun wir deshalb das Falsche, wenn wir uns weiterhin so benehmen wie immer? Nur auf den ersten Blick. Indem wir uns nämlich so verhalten, tun wir genau das Richtige. Weil wir uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin konsumieren wie bisher, federn wir die Probleme ab. Solange wir das Rad unserer Wirtschaft in Schwung halten, verringern wir das Schadenspotenzial. Das mag unlogisch erscheinen. Aber das ist Teil unserer kollektiven DNA. Denn der Mensch ist kein von einer exakten Wissenschaft erfassbares Wesen. Und deshalb lassen wir Schweizer uns nicht so leicht verunsichern. Das sollten wir uns von gar niemandem ausreden lassen.
StandpunkteFokus
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2. OKTOBER 2011
«Ich will nicht als Miss Tampon in Erinnerung bleiben» Mittagessen mit Cleo Heuss, welche die Miss-Schweiz-Wahl möglichst rasch vergessen will
Cleo Heuss bekommt sogar im Restaurant Liebesbriefchen: «Ein bisschen mutiger müsste der Mann schon sein»
VON CHRIS WINTELER (TEXT) UND BRUNO SCHLATTER (FOTO)
Miss Schweiz wollte sie werden, Miss Tampon ist aus ihr geworden. Cleo Heuss stochert lustlos in den Gnocchi an Rahmsauce herum, schiebt die Teigbällchen von einer Seite zur andern. Dabei schmeckt ihr das Essen im Santa Lucia beim Zürcher Bellevue doch besonders gut. Wenn sie mit den Freundinnen im Ausgang sei, esse sie immer hier: «Ich habe alles auf der Karte gerne, bestelle jedes Mal etwas Anderes.» Heute aber ist der Appetit nicht gross. «Horrortage» liegen hinter ihr. Im Mai wurde sie zur Miss Zürich gewählt, vor einer Woche sollte der nationale Titel folgen. Sie wurde als Favoritin gehandelt, sie bewege sich wie ein Topmodel, hiess es. Locker schaffte sie es unter die schönsten sechs, präsentierte sich der Jury und dem Publikum im roten Abendkleid. Und dann ierte, was in den
folgenden Tagen Schlagzeilen wie «Defilee der Peinlichkeiten», «Telefon-Bschiss» oder «FadenPanne» produzieren sollte. Vernichtende Kritik, die das Schweizer Fernsehen wohl darin bestärkte, die Miss-Schweiz-Wahl künftig nicht mehr zu übertragen.
ich hätte gesagt, der Faden sei vom Kleid.» Sie sei doch nicht blöd: «Das Kleid war rot, der Faden weiss.» Sie habe lediglich gesagt, «es sei ein Faden». Jetzt stehe sie als Lügnerin da, «dagegen will ich mich wehren». «Entschuldigung, dass ich störe.» Plötzlich steht ein junger Mann am Tisch, legt ein gefaltetes Zettelchen neben Cleos Serviette – schon huscht er wieder weg. Sie schaut ihm nicht nach. Öffnet das Zettelchen, überfliegt die Zeilen: «Zu scheu zu kommen, aber würde dich gerne kennen lernen.» Darunter eine Handynummer und ein Name: Marc. Sie faltet den Zettel wieder zusammen, kichert etwas verschämt. Solche Zettelchen bekomme sie immer wieder, nichts Besonderes. «Schon noch herzig», findet sie das, aber ein bisschen mutiger müsse der Mann, mit dem sie ihre erste Beziehung führen würde, schon sein. An einen Flirt ist jetzt ohnehin nicht zu denken. Sie würgt an
Sie habe nicht gelogen, nie gesagt, der Faden sei vom Kleid
Im Zentrum der Pannen und Peinlichkeiten: Cleo Heuss, 18 Jahre alt, in der Ausbildung zur Fachfrau Betreuung in einem Altersheim. Vater aus der Schweiz, Mutter aus Ghana. Es begann damit, dass im Halbfinal weder ihr Name noch ihre Telefonnummer eingeblendet wurden. «Ein bisschen betrogen fühle ich mich schon, unter die ersten drei wäre ich gerne gekommen» – mehr will sie dazu nicht sagen. Viel, viel schlimmer sei, was der «Blick» am Montag enthüllte: einen heraushängenden Tamponfaden. In einem normalen Abendkleid wäre das
Schnürchen unentdeckt geblieben. Cleos rote Robe jedoch war vorne offen, bot freie Sicht aufs kurze, luftige Höschen. Und auf ein langes weisses Schnürchen. Cleo Heuss spiesst einen Gnocco auf die Gabel, lässt ihn zurück in den Teller fallen. Auf die Boulevardzeitung ist sie nicht gut zu sprechen: «Was mich vor allem stört, ist, dass der ‹Blick› schrieb,
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einem Gnocco, sagt: «Ich fühle mich schon sehr unwohl.» Es sei ihr so peinlich, dass «dieses Fädeli rausgeschaut» habe. «Miss Tampon» habe ihr eine Jugendliche nachgerufen, andere hätten sich im Tram über ihren Fauxpas lustig gemacht. «Hinter der Bühne geht alles so schnell», versucht sie zu erklären. Knapp drei Minuten Zeit – Umziehen, Hochsteckfrisur, Nachschminken, raus auf die Bühne. «Dann ists halt iert – ausgerechnet an der Miss-Wahl.» Die Familie in der vordersten Reihe hat nichts bemerkt
Nach dem Auftritt hat sie das Schnürchen bemerkt. «Hoffentlich hats niemand gesehen», sei ihr erster Gedanke gewesen. Vor dem Fernseher und im Publikum blieb der Faden unentdeckt: Die ganze Familie, samt Grosseltern, Onkel, Tante und Cousine, sei in der vordersten Reihe gesessen, niemandem sei etwas aufgefallen. Und den Konkurrentinnen? «Das
weiss ich nicht. Jedenfalls hat keine etwas gesagt.» Sie legt die Gabel zur Seite, mag nicht mehr essen. «Dieses dumme Foto», ohne dieses Foto wäre sie jetzt nicht Miss Tampon – «so will ich nicht in Erinnerung bleiben». Im Nachhinein hätte sie liebend gerne auf die Miss-Schweiz-Wahl verzichtet. «Aber am Anfang sieht man halt nur das Positive – die schönen Kleider und so.» Cleo Heuss hat gesagt, was sie sagen wollte, sie habe jetzt noch einen Termin mit ihrer Modelagentur. Es seien recht viele Anfragen hereingekommen. Man wolle sie etwa als Jurymitglied bei der Wahl zur Miss Zürich Unterland. Auch lukrative Aufträge seien darunter. Für Tamponwerbung vielleicht? Sie lächelt gequält. Grazil bewegt sie sich zum Ausgang. Köpfe drehen sich nach ihr um. Das gefaltete Zettelchen bleibt auf dem Tisch liegen – der scheue Marc wird vergeblich auf einen Anruf hoffen.
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SonntagsgesprächFokus 2. OKTOBER 2011
«Geschlafen wird nicht, das werden wir mit Selbsthypnose erledigen» Abenteurer Bertrand Piccard über die geplante Erdumrundung mit einem Solarflugzeug, das Interesse an Fragezeichen, den Freund Albert von Monaco und über den Ärger, dass der Bund plötzlich 400 000 Franken für eine Hangarbenutzung will VON SIMON BÄRTSCHI UND MARTIN SPIELER (TEXT) UND SASKJA ROSSET (FOTOS)
Er springt die letzten Treppenstufen auf die Dachterrasse eines Restaurants in der Zürcher Altstadt hoch und grüsst mit festem Händedruck. Betrand Piccard, ganz in Schwarz gekleidet, ist auf Mission: Der bekannte Ballonpionier kämpft mit dem Wirtschaftsverband Swisscleantech für saubere Technologien. Vergangene Woche publizierte er 500 Namen von Kandidaten der nationalen Wahlen, welche sich für die Reduktion fossiler Energien einsetzen wollen. Piccard plant, 2014 mit einem Solarflugzeug um die Welt zu fliegen. Erstmals spricht er über die Probleme beim Bau des Riesenflugzeugs. Herr Piccard, Sie wollen wieder in die Luft. Wo steht das Projekt Solar Impulse heute? Der halbe Weg ist zurückgelegt. Zusammen mit dem Piloten André Borschberg haben wir mit Solar Impulse HB-SIA bewiesen, dass es möglich ist, Tag und Nacht ohne Treibstoff zu fliegen. Das war wichtig für unsere Glaubwürdigkeit. Nun ist unser Technikteam daran, das zweite Flugzeug zu konstruieren. Übrigens mit derselben Schiffswerft, die schon die Rümpfe für Alinghi gebaut hat. Im Frühling 2014 sollten wir losfliegen. Wo werden Sie die nächsten Testflüge machen? Wir prüfen zurzeit, ob es möglich ist, nach Marokko und in die Türkei zu fliegen. Haben Sie Angst vor dem Scheitern des ganzen Projekts? Nein. Ich akzeptiere immer das Risiko eines Misserfolgs. Das Schlimmste wäre, es nicht auszuprobieren. Viele Leute haben grundsätzlich Angst vor dem Scheitern. Dann machen sie nichts, und ihr ganzes Leben ist ein Misserfolg. Und wenn das Flugzeug abstürzt und Sie selber Schaden nehmen? Davor habe ich keine Angst. Zumal wir Piloten einen Fallschirm tragen. Was mir Angst macht, ist, dass wir in einer Welt leben, die eine Million Tonnen Erdöl verFORTSETZUNG AUF SEITE 24
Weltrekordler, Forscher und Vater Bertrand Piccard kam 1958 in Lausanne zur Welt. Er ist Psychiater und Abenteurer. Als erster Mensch umkreiste er 1999 in 19 Tagen und rund 22 Stunden die Erde in einem Ballon. Es war der längste Flug der Luftfahrtgeschichte. Piccard stammt aus einem Schweizer Forscher-Clan: Grossvater Auguste stieg mit einem Ballon bis auf 16 940 Meter Höhe, sein Vater Jacques tauchte mit einem U-Boot 10 916 Meter unter den Meeresspiegel im Marianengraben, was Weltrekord bedeutete. Bertrand Piccard ist verheiratet und Vater dreier Töchter. Er lebt in der Nähe von Lausanne. Bertrand Piccard, 53: «Ich akzeptiere immer das Risiko eines Misserfolgs. Das Schlimmste wäre, es nicht auszuprobieren»
FokusSonntagsgespräch
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Tatsächlich? Fühlen Sie sich durch die offizielle Schweiz nicht gut unterstützt? Bis letztes Jahr erfuhren wir viel Goodwill. Heute haben wir ein Problem. Stellt sich Energieministerin Doris Leuthard quer? Nein, sie zeigt grosses Interesse. Wer blockt dann? Wir haben nach Gesprächen mit dem Bund entschieden, dass zwi schen Bund und Solar Impulse für gegenseitige Dienstleistungen kein Geld fliesst. Geplant war, dass der Bund beispielsweise un entgeltlich Werbung im Ausland mit Solar Impulse betreiben und Besucher zu uns schicken kann. Im Gegenzug erhielten wir die Möglichkeit, gratis einen Hangar in Dübendorf zu benutzen, um unser Flugzeug zusammenzubau en. Nun will das Verteidigungs departement plötzlich Geld spa ren und macht die hohle Hand. Was heisst das konkret? Wir haben plötzlich für die Benüt zung des Hangars in Dübendorf eine Rechnung von 400 000 Fran ken pro Jahr erhalten. Eine solche Summe können wir als NonPro fitProgramm nie bezahlen. Unser Budget ist zwar hoch, in erster Linie wegen der Mitarbeitersalä re. Wir müssen sparsam sein. Ich beispielsweise erhalte keinen Lohn von Solar Impulse. Was machen Sie, wenn es nicht klappt mit Dübendorf? Das weiss ich noch nicht. Sicher wäre es sehr schade, da wir in Dü bendorf einen grösseren Hangar verwenden könnten als im waadt ländischen Payerne. Zudem kommt ein Grossteil der Techniker aus der Deutschschweiz und aus Deutschland. Und wir unterhal ten sehr gute Beziehungen zur Bundesbehörde Armasuisse und zur Luftwaffe, die Rahmenbedin gungen dort sind ideal. Deswegen wäre Dübendorf perfekt für uns. Sie haben 100 Millionen Franken gesammelt. Genug? Für den Bau der zwei Flugzeuge reicht es. Aber die Testflüge über Europa haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun suchen wir neue Partnerschaften. Ich bin zuversichtlich, schliesslich haben wir in der Schweiz immer Geld gefunden. Etwa bei der Swatch Group, Omega, beim Lift bauer Schindler, Swisscom und bei den kleineren Partnern wie BKW, Victorinox, Toyota, Hirslanden. Wieso ist die Flugzeugbranche nicht aufgesprungen? Weil es nicht unser Ziel ist, a giere zu transportieren. Und die Branche nicht an unser Projekt glaubte. Die Leute sagten, es sei
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Bertrand Piccard brennt, was das Klima beeinträch tigt. Und dass wir künftigen Ge nerationen Schulden hinterlas sen, die niemand je zurückzahlen kann. Und hier gibts keinen Fall schirm. Wie gross ist denn die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns mit Solar Impulse? Im Gegensatz zur Ballonwelt umrundung, die ein wirkliches Abenteuer war, ist der Solarflug ein sehr professionelles Unterfan gen mit einem extrem kompeten ten Team. Wir optimieren laufend die Technik, feilen an jedem De tail. Deshalb erachte ich die Wahr scheinlichkeit eines Unfalls als gering. Trotzdem: Bis heute ist ein Solarflug um die Welt unmöglich, und es gab noch nie ein so gros ses und leichtes Flugzeug, das so langsam fliegt. Alles ist neu. Gemütlich wirds nicht dort oben. Sie müssen bei Aussentemperaturen von minus 60 Grad Wärmekleidung und eine Sauerstoffmaske tragen und werden in einem Mini-Cockpit eingepfercht sein. Das trainieren wir. Zudem bauen wir im zweiten Flugzeug ein grös seres Cockpit ein. Der Pilot kann zwar nicht aufrecht darin stehen, aber er kann zumindest die Glie der strecken. Geschlafen wird nicht, das werden wir mit Selbst hypnose erledigen. Im neuen Cockpit gibt es aber Platz für Wasserkanister, Nahrungsmittel Depot und Toilette. Was werden die Etappen der Erdumrundung sein? Über die Kontinente werden wir kürzere Distanzen von zwei bis drei Tagen fliegen, um Zwischen stopps machen zu können. André Borschberg und ich werden uns im Cockpit abwechseln. Wir erhal ten zurzeit sehr viele Anfragen von Regierungen, Konzernen und Forschungsinstituten. Der Auto bauer Ratan Tata fragte uns, ob wir in Indien landen könnten. Das prüfen wir. Aber was den Pazifik angeht, da müssen wir ohne Lan dung rüber. China–Hawaii bedeu tet für Solar Impulse fünf Tage und fünf Nächte NonstopFlug. Die ganze Reise um die Erde wird ungefähr drei Monate dauern. Starten Sie in der Schweiz? Das hängt vor allem von techni schen Faktoren ab, noch ist nichts entschieden.
«Alle Parteien haben mich schon angefragt, für ein Amt zu kandidieren. Ich habe überall abgesagt»
unmöglich, ein Flugzeug so gross und so leicht zu konstruieren. Haben Sie auch bei der Swiss angeklopft? Ja, aber für die Airline war es zu teuer. Sie wollen um die Welt fliegen. Aber eigentlich sind Sie ein Energiebotschafter. Tatsächlich wollen André Borsch berg und ich nicht bloss Fun in der Luft. Solar Impulse ist ein Programm, kein Projekt. Es ist eine spektakuläre Präsentation von Cleantech. Wir wollen zeigen, dass man im täglichen Leben die selben energiesparenden Techno logien benutzen kann wie wir bei Solar Impulse. Cleantech wird oft als wirtschaftsfeindlich bezeichnet. Ja, und daran stosse ich mich. Kri tiker verbinden neue Energie lösungen mit langweilig, gegen die Mobilität. Das Gegenteil stimmt. Als Arzt weiss ich: Ein Problem ist ein Symptom, dieses hat einen Grund und dafür gibt es eine Therapie. Der CO2Ausstoss und die Klimaveränderung sind nur Symptome. Aber der Grund ist unsere verrückte Art und Wei se, fossile Energie zu verbrennen. Die Therapie heisst Cleantech. Das heisst Hunderte von neuen Technologien, die erlauben, Ener gie zu sparen und erneuerbare Quellen zu entwickeln. Was lässt sich vom Hightechgerät konkret in unseren Alltag übertragen? Da gibts vieles! Etwa neues Ma terial, um Hä zu isolieren, Kohlenfaser für leichtere Fahr zeuge und Flugzeuge, Lithium Batterien für Wagen, Energieeffi zienz für alle elektronischen Ge räte und Motoren. Ein schönes Beispiel ist unsere Lichtanlage. Wir haben auf dem Flugzeug flügel 16 grosse Lampen instal liert, jede besteht aus 26 LED Leuchten, um nachts irgendwo landen zu können. Starten Sie diese Anlage, wird es plötzlich heller als am Tag. Der gesamte Verbrauch liegt bei 100 Watt. So viel verbraucht eine einzige Zim merlampe! Das ist sagenhaft. Sie glauben daran, dass wir in weiter Zukunft mit Solarenergie betriebene agierflugzeuge benützen? Es ist verrückt, Ja, und dumm, Nein zu sagen. Aber das ist nicht unser Ziel mit Solar Impulse. Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse macht Widerstand gegen Cleantech. Ich habe sehr gute Beziehungen mit vielen Mitgliedern von Eco
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25 nomiesuisse. BKW und Swisscom zum Beispiel sind aktiv bei den erneuerbaren Energien. Aber es gibt auch Leute, die nicht verstanden haben, dass ein Trend in Richtung dezentrale Energiesysteme existiert. Es gibt einen riesigen Markt für kleine dezentrale Kraftwerke. Ich kämpfe nicht gegen jene, die das nicht verstehen. Ich motiviere sie einfach. Sie können teilnehmen und reich bleiben, oder jemand anderes tritt in den Markt ein und schnappt sich das Geld. Vergangene Woche hat auch der Ständerat den Atomausstieg beschlossen. Was braucht es nun? Eine ehrgeizige Energiepolitik. Viele Unternehmer sagen mir: Wir brauchen jetzt einen klaren rechtlichen Rahmen im Energiebereich, um zu wissen, in welche Richtung es geht. Ein Beispiel: Es ist verboten, mit über 120 Stundenkilometern auf der Autobahn zu fahren. Aber es ist erlaubt, dafür ein Auto zu benützen, das mehr als 5 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht. Warum ist Energieverschwendung heute noch erlaubt? Die Technologie ermöglicht längst einen kleineren Energieverbrauch. Sie publizieren in den Medien eine Liste mit Kandidaten für die Wahlen, welche die Energiewende unterstützen. Damit greifen Sie erstmals in die Politik ein. Mein Ziel ist, die Wahl derjenigen Kandidaten zu begünstigen, die sich intensiv mit dem Thema Energie auseinandersetzen. Ganz
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egal aus welcher Partei sie kommen. Deshalb zeigen wir in Inseraten, wer die Charta unterschrieben hat. Wenn diese Kandidaten bei den Wahlen bevorzugt werden, sind die Parteien gezwungen, die Energiepolitik als fixen Bestandteil in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Sie sprechen wie ein Politiker. Wurden Sie schon angefragt, für ein Amt zu kandidieren? Ja. Von welcher Partei? Von allen. Von der SP, den Grünliberalen, FDP, CVP bis hin zur SVP. Ich habe überall abgesagt. Ich will keiner Partei zugehören. Sie schliessen ein Engagement in der Politik aus? Mit meinen Vorträgen, meinen Interviews und beispielsweise der Energie-Charta engagiere ich mich schon politisch, aber nicht in einer Partei. Ich ermutige, ich greife nicht an. Ich verfolge mein Kernthema und versuche, Brücken zwischen den Parteien zu bauen. Wie sparen Sie eigentlich persönlich Energie? Ich fahre ein Hybridauto, ich benütze die effizientesten Geräte im Haushalt, bei mir zu Hause läuft kein Gerät auf Stand-by, ich heize mein Schwimmbad mit Solarenergie, und ich habe kürzlich das Dach meines 35-jährigen Hauses isoliert. Damit habe ich 40 Prozent Energie gespart. Die Investition ist innerhalb von fünf Jahren amortisiert. Sie sind einer der wenigen Superprominenten in der
Schweiz. Werden Sie auf der Strasse angesprochen? Sehr oft. Es gibt viele Leute, die einen ermutigen. Und Bewunderung aussprechen. Ich finde das toll. Die Piccards sind Helden. Wie nutzen Sie diesen Status? Mein Ziel war nie und ist es nicht, ein Held zu sein. Aber um nützlich zu sein, muss man berühmt oder sehr reich sein. Ich bin nicht sehr reich, so benütze ich meine Berühmtheit, um meine Botschaft hinauszutragen. Ich mache mir aber nichts vor: Wäre ich kein Piccard und nicht mit dem Ballon um die Welt geflogen, würde mir niemand zuhören. Was treibt Sie an? Ich möchte ein interessantes und nützliches Leben führen. Als ich Kind war, besuchten uns oft Freunde meines Vaters. Darunter waren Astronauten, Taucher, Forscher und Umweltschützer. Der Raketeningenieur Wernher von Braun war bei uns und Mount-Everest-Erstbesteiger Edmund Hillary. Und mit ApnoeTaucher Jacques Mayol war unsere Familie in den Ferien in den USA – ich war dauernd unter Vorbildern. Pioniergeist war etwas Normales, für mich die einzige Art und Weise zu leben und zu arbeiten. Erst später kam ich zur Erkenntnis, dass es auch das Gegenteil gibt. Leute, die Widerstand gegen alles machen und Angst vor Veränderung haben. Sie wirken topfit. Was tun Sie für Ihre Fitness?
«Mein Ziel war nie und ist es nicht, ein Held zu sein. Aber um nützlich zu sein, muss man berühmt oder sehr reich sein»
Ich renne täglich von Meeting zu Meeting, das hält mich in Form! Ich mache viel Sport, stehe vor allem auf die technischen Sportarten. Ich fahre sehr viel Ski, fahre im Heissluftballon, betreibe Kite-Surfing und tauche. Zuweilen sind Sie nicht nur unter Pionieren. Sie waren eingeladen bei der Hochzeit von Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock. Was bedeutet Ihnen dieses Umfeld? Ich war dort als Freund von Albert. Wir arbeiten zusammen im Bereich Nachhaltigkeit. Auch wenn es eine Adelshochzeit war, es war ein sehr natürliches Fest unter Freunden. Ich teile meine Freunde auch nicht in Superprominente und weniger Prominente ein. Letztlich sind wir alle gleich. Sind Sie religiös? Ich spreche eher von Spiritualität als von Religion. Religion heisst sehr oft einfach Antworten, Dogmen und Gewissheit. Mich interessieren Fragezeichen, Zweifel, die Suche. Je nachdem, wo ich bin, besuche ich Kirchen, buddhistische Tempel, Moscheen. Ich will verstehen, was andere Menschen glauben. Erst dann erkenne ich den eigenen Glauben. Sie haben drei Töchter im Alter von 16 bis 21 Jahren. Was geben Sie ihnen mit? Ich versuche Neugierde, Ausdauer und Respekt zu vermitteln. Ohne Neugierde probieren meine Kinder nichts Neues. Ohne Ausdauer haben sie keinen Erfolg. Und ohne Respekt ergibt der Er-
folg keinen Sinn. Das habe ich von meinen Eltern gelernt. Meine Töchter sollen verstehen, dass es nicht bloss eine Wahrheit, sondern mehrere Wahrheiten gibt. Bekommen Ihre Töchter von Solar Impulse etwas mit? Und wie! Ich nehme sie, wenn möglich, an Referate im Ausland mit. Wir streben es jedes Jahr an, in einen anderen Teil der Welt zu gehen. Wenn Sie mit Ihren Töchtern in der Welt herumfliegen, fördern Sie vor allem den Verbrauch fossiler Energien. Ist das nicht inkonsequent? Ich bin kein Ökofanatiker, der sich gegen Mobilität und Lebenskomfort stemmt. Ich setze mich einfach für saubere Technologien ein. Mit dem Ziel, dass Mobilität und Komfort deutlich weniger Auswirkungen auf die Umwelt haben. Piccards müssen etwas Verrücktes tun. Was konkret erwarten Sie von Ihren Töchtern? Ich erwarte, dass sie im Beruf Lust auf das Unbekannte entwickeln. Dass sie hinterfragen. Das kann man in allen Bereichen tun. Diesen Drang können sie im Kampf gegen die Armut beweisen, für die Menschenrechte, in der Politik, in der Medizinforschung. Wir brauchen den Pioniergeist überall. Zweifeln Ihre Töchter zuweilen an Ihnen? Ja. Sie sagen mir deutlich, wenn sie etwas nicht gut finden oder wenn sie mit mir nicht einverstanden sind. Und ich höre zu, weil ich kein Vater bin, der immer recht hat.
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Es macht mich glücklich, dass ich jeden Tag Arbeit habe. Fernanda, Pflückerin, Brasilien
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MENSCHEN ALS MÜNDIGE SUBJEKTE ERNST NEHMEN «Die Kirchgemeinden leben von U-Boot-Katholiken»
«Vitus Huonder lässt erkennen, dass er sein Bistum als Plattform von rechtskonservativen Kreuzrittern positioniert»
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Generalvikar Martin Grichting grenzt seine Kirche ausdrücklich von Linksliberalen ab. Die Kirche sei «keine Plattform zur Propa gierung von linksliberalem Gut menschentum». Der Protégé von Bischof Vitus Huonder lässt er kennen, dass er sein Bistum als Plattform von rechtskonservati ven Kreuzrittern positioniert. Da zu t seine marktwirtschaftli che Sicht auf die Kirche als ein Grossverteiler, der die Lädeli – die Pfarreien – sterben lässt, zu gunsten eines Filialnetzes grosser Seelsorgeräume. Doch die Men schen verstehen sich selten als naive Konsumenten klerikaler Traditionsprodukte. Sie wollen als mündige Subjekte ihrer reli giösen Lebensgestaltung ernst ge nommen werden. FRITZ P. SCHALLER, KÜSNACHT ZH
Die weitaus meisten Pfarreien versuchen, mit dem Geld aus den Kirchensteuern soziale Un gerechtigkeiten zu mindern und Mitmenschen, welche durch die Maschen fallen, vor Unheil zu bewahren. Die Botschaft lau tet: Du bist ein Geschöpf Gottes, gerufen zur ewigen Gemein schaft mit Gott. PETER LEDERGERBER, PFARREIPRÄSIDENT DER PFARREI ST. MARTIN, TAFERS FR
FRITZ P. SCHALLER, KÜSNACHT ZH
INTRANSPARENTES VORGEHEN Neidischer Blick nach Österreich
«OFFENE AUTORITÄT» ZUM FEIND ERKLÄRT Zielscheibe Polizei
SONNTAGSZEITUNG VOM 25. 9. 2011
SONNTAGSZEITUNG VOM 25. 9. 2011
Auch in Kaiseraugst AG plant die Axpo ein Holzkraftwerk. Dabei müsste man meinen, dass die mehrheitlich in Kantonsbesitz be findliche Firma die bestmöglichen Schadstofffilteranlagen verwen den würde. Dem ist nicht so, sol len doch in Kaiseraugst noch mehr Schadstoffe übers Dorf geblasen werden. Die intransparente Vor gehensweise und Schönfärberei hat die Bevölkerung auf den Plan gerufen; auch hier ist dem Projekt Widerstand erwachsen.
Bis vor einigen Jahrzehnten wuss te man, wer was anordnet und verbietet: die Eltern, der Lehrer, der Chef, das Gesetz, die Polizei oder die Kirche und ihre Vertre ter. Ob die Gebote oder Verbote als vernünftig, streng oder milde verstanden wurden, immer stand eine «offene Autorität» dahinter. Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich das geändert. Heute ist die Autorität eine «anonyme». Wer stellt noch eine Forderung an uns? Welche Person, welche Idee, welches moralische Gebot? Es sind der Markt und die «öffentli che Meinung». Wer kann das Un sichtbare angreifen? Eine «offe ne Autorität» wie die Polizei, wel che das Gesetz durchzusetzen hat, wird daher zum Feind er klärt.
FOTOS: KEYSTONE
MEINRAD SCHMID-KÄSER, KAISERAUGST AG
DER GOTTESDIENST WAR EIN ERLEBNIS Lieber Papst Benedikt XVI. SONNTAGSZEITUNG VOM 25. 9. 2011
FRITZ SOMMER, NÜRENSDORF ZH
SRG verhandelte nicht mit dem Gewerbeverband über Billag Unter dem Titel «De Weck verhandelt mit Politikern über Billag» hat die SonntagsZeitung in ihrer letzten Ausgabe geschrieben, SRG-Generaldirektor Roger de Weck und die Chefredaktoren von Radio und Fernsehen SRF hätten mit dem Schweizerischen Gewerbeverband Verhandlungen geführt. Wenn der Gewerbeverband
Onlinewerbung bei der SRG befürworte, werde sich die SRG dafür einsetzen, Kleinbetriebe von der Gebühr zu befreien. Diese Information stimmt nicht. Bei den Gesprächen mit dem Gewerbeverband ging es nie um Verhandlungen. Zu keinem Zeitpunkt ist die Verknüpfung der zwei Themen «Gebühren für Kleinbetriebe» und
«Onlinewerbung» angesprochen worden. Als Empfängerin von Gebühren beteiligt sich die SRG nicht an der Meinungsbildung und Debatte darüber. Die SRFChefredaktion hat am 12. September Vertreter des Gewerbeverbands getroffen. Anlass waren unterschiedliche Auffassungen über die SRF-Berichterstattung über den Gewerbeverband.
Der offene Brief Ihres Kolum nisten Peter Rothenbühler zum Papstbesuch in Deutschland ist empörend. Etwas muss immer be mängelt werden an Benedikt XVI.: Dies scheint die Devise Ihres Blat tes zu sein. Ich bin auch nicht mit allen Aussagen von Benedikt XVI. einverstanden, als Katholik res pektiere ich aber das Amt des Paps tes. Und wenn man den ergreifen den, friedlichen und schönen Got tesdienst in Berlin am Fernsehen miterlebt hat, war dies ein Erleb nis. CHRISTIAN WINTERHALTER, KREUZLINGEN TG
Klar wird die Polizei zur Ziel scheibe dieser wohlstandsver wöhnten Jugend. Sie ist ja leider offenbar die einzige Ins tanz, die diesen Individuen im Interesse der Gemeinschaft noch Grenzen setzt. Die Verantwort lichen für diese Fehlentwicklung – die Eltern – waren anschei nend nicht in der Lage, ihrem Nachwuchs ein gesellschaftlich angemessenes Verhalten bei zubringen. WALTER HÄMANN, ZUFIKON AG
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LeserseiteFokus
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Unter dem Deckmäntelchen «Gewaltmonopol» führt die Po lizei einen ungleichen Kampf gegen unbewaffnete Bürger. Zwar sagt der Stadtzürcher Poli zeichef Daniel Leupi, er sei ge sprächsbereit. Gespräche finden jedoch nicht statt. Die Polizei bringt die Wasserwerfer und Gummischrotwaffen in Stellung und ballert drauflos.
FRITZ VOGT, OBERLUNKHOFEN AG
Auch wenn die Gewalt der Jugendlichen, die sich vor allem gegen die Polizei richtet, verschiedene Ursachen hat, spielt der fehlende Freiraum beziehungsweise der Dichte stress eine nicht ganz unwesent liche Rolle. Die Polizei ist, zu mindest teilweise, der «Prügel knabe» für eine auf politischer und wirtschaftlicher Ebene un gebrochen verfolgte Wachstums ideologie. MARGARETA ANNEN-RUF, SIGRISWIL BE
Zeitung schrieb: Beide, Bank und Formel 1, würden sich im Kreise drehen und dauernd spek takuläre Crashs riskieren.
ROLF EHRENSBERGER, AADORF TG
BRIGITTA MOSER-HARDER, HÜNTWANGEN ZH
FÜHRUNGSCREW IST ARROGANT UND IGNORANT Zweifel am freiwilligen Abgang
TONI STADELMANN, ZÜRICH
Ihre Berichterstattung über die Zürcher Krawalle war ausführ lich und interessant. Was mich aber störte, war, dass Sie Perso nen ohne richtigen Namen und ohne Foto zu Wort kommen las sen. Wenn ich einen anonymen Leserbrief schreibe, wird dieser nicht publiziert und vermutlich direkt in den Papierkorb gewor fen. Richtig so, denn man soll zu seiner Meinung stehen.
völlig unnötig. Das sagt ausge rechnet eine Frau, die eine der un nötigsten Veranstaltungen über haupt organisiert.
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Herr Kaspar Villiger, wann ge hen Sie endlich? Es ist eine rie sige Unverschämtheit, was sich die Banditen in Ihrer Bank leis ten: Ohne ein schlechtes Gewis sen zu haben, zocken sie mit Geldern, die ihnen nicht gehö ren, spielen wie im Kasino. Wie kann es sein, dass dies nach 2008 wieder ieren konnte?
«Unter dem Deckmäntelchen ‹Gewaltmonopol› führt die Polizei einen ungleichen Kampf gegen unbewaffnete Bürger» TONI STADELMANN, ZÜRICH
Korrigendum Aufgrund eines Farbfehlers in der Grafik zum Politbarometer in der Ausgabe vom 25. 9. 2011 wurden die Beliebtheitswerte von Politikern falsch angegeben. Was in den Balken als Zustimmung blau ausgewiesen wurde, hätte rot als Ablehnung erscheinen müssen und umgekehrt. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler. Die korrekte Grafik: sonntagszeitung.ch
WASSER PREDIGEN UND WEIN TRINKEN «Der Aufstand des Gewissens ist in Gang»
für den Nahrungsmittelkauf spenden können. ROLF HUG, AADORF TG
SONNTAGSZEITUNG VOM 25. 9. 2011
Der Gutmensch und Palästinen serfreund Jean Ziegler ist ein ty pisches Beispiel für einen Poli tiker, der den Leuten Wasser predigt, selber aber den Wein bevorzugt. Warum hätte es nicht ein günstigeres Lokal sein kön nen? Die SonntagsZeitung hät te 100 Franken einem Hilfswerk
EINE DER UNNÖTIGSTEN VERANSTALTUNGEN «Ich durfte mir noch Patzer leisten – heute ist jeder Fehler unverzeihlich» SONNTAGSZEITUNG VOM 25. 9. 2011
«MissenMami» (was für eine lä cherliche Bezeichnung!) Karina Berger verkündet, das Militär sei
ROBERTO CONTE, BRONSCHHOFEN SG
Ob freiwillig oder nicht: Es ist gut, dass Oswald Grübel als CEO der UBS gegangen ist. Aber auch Präsident Kaspar Villiger und der für den Milliardenverlust di rekt verantwortliche Investment bankchef Carsten Kengeter müs sen abtreten. Beide haben Grü bels Strategie der risikoreichen Gewinnmaximierung unterstützt. Grübels in Singapur angekündig ter Rücktritt entbehrt übrigens nicht einer gewissen Ironie, wur de doch vor einem Jahr in Singa pur wegen seines Faibles für schnelle Autos das Engagement der Bank im Formel1Zirkus be kannt gegeben. Eine englische
Es ist richtig, dass Herr Oswald Grübel als Chef der UBS per so fort zurückgetreten ist, und lo gisch wäre es gewesen, wenn Herr Villiger auch gerade seine Koffer gepackt hätte und mit ihm der gesamte unfähige Verwal tungsrat. Die Führungscrew hat aus den vergangenen Krisen nichts gelernt. Arrogant und ig norant wird mit dem Geld der Aktionäre umgegangen. ALBERT AUGUSTIN, GELTERKINDEN BL
Schreiben Sie uns Leserbriefe, nur mit vollständiger Absenderadresse (auch E-Mail), senden Sie an: SonntagsZeitung, Leserseite, Postfach, 8021 Zürich Fax: 044 242 47 83 E-Mail: leserseite @sonntagszeitung.ch Redaktionsschluss ist jeweils am Mittwoch um 12 Uhr. Leserbriefe müssen sich explizit auf Artikel der SonntagsZeitung beziehen. Je kürzer Ihr Brief, desto grösser die Chance, dass er gedruckt wird. Wir behalten uns Kürzungen vor.
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Sport
Fussball Seite 32 Valentin Stockers Traum vom Comeback Formel 1 Seite 39 Auch neben der Piste wartet auf Sébastien Buemi viel Arbeit Kunstturnen Seite 39 Neue Rolle für Giulia Steingruber an der WM in Tokio
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Die Jugend als Trumpf im Spiel gegen Wales
Erste Eindrücke bei den Canadiens
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«Zürichs Fussball ist ein Sanierungsfall!» Der FCZ war Meisterkandidat, GC wollte in Richtung Spitze – nun treffen sich heute zwei Krisenklubs zum 226. Derby Es war ein paar Tage vor Saisonstart. Die Stimmung war bestens. FCZ-Trainer Urs Fischer sagte: «Das Ziel ist der Meistertitel.» Es war ein paar Tage vor Saisonstart, die Hoffnung war gross. GCTrainer Ciriaco Sforza sagte: «Wir können eine interessante Saison spielen.» Es sind jetzt zehn Runden vorbei in der Super League, GC und der FCZ treffen sich zum zweiten Derby, die Teams liegen auf den Rängen 9 und 8. Die Krise der Klubs lässt Fussballanhänger in und ausserhalb der Stadt leiden, nachdenken, spötteln.
«Meine Liebe zum FCZ geht tief» Beat Schlatter
«Wenn die Möglichkeit besteht, bin ich bei den FCZ-Heimspielen. Ich muss aber aufen, dass ich mich im Stadion nicht zu stark aufrege, wenn ich gleichentags auf der Bühne stehe, ich kann die Emotionen bis ins Theater tragen. Ein-, zweimal hatte ich richtiges Glück, als mich Sportchef Fredy Bickel nach Spielen für ein gemeinsames Glas in die Nähe von Mannschaft und Trainer holte. Der FCZ hat mir auch schon Preise für meine Bingo-Abende zur Verfügung gestellt. Meinen grössten Wunsch, dass der Gewinner zusammen mit der Mannschaft duschen kann, lehnte der Klub zwar ab. In einem Spiel gegen Luzern jedoch durfte ein zwölfter Spieler mit der Mannschaft ins Stadion einlaufen und den gegnerischen Spielern vor dem Anpfiff die Hand geben. Der Gewinner trug eine Brille, gemerkt hat es trotzdem niemand – das ist kein Witz.
Für mich sind Canepa, Fischer und Bickel ein Glücksgespann. Und ich glaube, dass es falsch wäre, jetzt mit dem Knüppel auf die Spieler einzudreschen. Bei einer Fussballmannschaft in der Krise ist es wie bei einem Alkoholiker. Bekommt ein Alkoholiker immer wieder zu hören, er müsse jetzt mit dem Trinken aufhören, wird er es nicht tun. Der Antrieb muss aus seinem Innern kommen. So ist es auch beim FCZ: Die Mannschaft muss den Willen haben, aus dem Tief zu finden. Als Bub wollte ich genau so sein wie Fritz Künzli. Damit ich aussehe wie er, habe ich ein Bild von ihm mit zum Coiffeur genommen. Die Liebe zum FCZ geht auch heute immer noch tief. Das Derby allerdings ist für mich nicht mehr das Grösste vom Grössten. Das hat mit der veränderten sportlichen Brisanz zu tun, Spiele gegen Basel sind mir wichtiger. Auch dieses Derby zieht mich nicht wahnsinnig an. Ich bin am Sonntag in Mailand, das habe ich schon lange geplant. Ich verbringe jedes Jahr vier Tage allein in einer Stadt. Per SMS werde ich trotzdem informiert sein, wie es im Letzigrund steht.» Beat Schlatter ist Komiker und war schon als Bub FCZ-Fan.
«Würde GC und den FCZ zusammenlegen» René C. Jäggi
«Als ich FCB-Präsident wurde, wussten wir ja nicht einmal mehr, wie man Erfolg schreibt. Ich konnte es nicht mehr hören: GC, der Rekordmeister. Und: Gross, der Meistertrainer. Ich hängte
Bilder vom damaligen GC-Präsidenten Spadaro und von Gross auf, warf jeden Tag mit Dartpfeilen darauf, bis sie vor Löcher nicht mehr zu erkennen waren, es war wie Voodoo. Sie mussten als Feindbilder herhalten. Dann fing ich mit der Arbeit an. Ich holte Gross nach Basel, auch Zuberbühler, Leute halt, die wissen, was es braucht, um Erfolg zu haben. Wenn ich heute nach Zürich schaue, kommt mir nur eines in den Sinn: Katastrophe! Zürichs Fussball ist ein Sanierungsfall! Das Grundübel ist für mich klar: In der wirtschaftlich schwierigen Zeit kann man es sich doch nicht leisten, zwei Klubs in einer Stadt künstlich am Leben zu erhalten. Es sei denn, die Stadt hätte zehn Millionen Einwohner. Aber solange die Nostalgiker träumen und ständig von der Tradition reden, dümpeln die Vereine vor sich hin. Auf einen grünen Zweig kommen sie nie. Wenn ich bestimmen dürfte, würde ich GC und den FCZ zusammenlegen. Was will Ciri Sforza mit 25 17-Jährigen? Ciri ist ein armer Kerl, der irgendwann davonläuft. GC ist der Klub der Namenlosen. Wen kenne ich? Den Präsidenten? Bei Linsi wusste ich wenigstens in etwa, wer er ist und was er macht. Denke ich an GC, sehe ich ein Bild vor dem geistigen Auge: Ciri im Massanzug im Regen. Beim FCZ weiss man wenigstens, wer den Klub führt. Nur: Canepa auf der Tribüne, Sitzhaltung ungenügend, ständig Pfeife rauchend, was sowieso nicht geht, null Dynamik – und so spielt die Mannschaft auch. Trainer Fischer, ein lieber Kerl; Sportchef Bickel, FORTSETZUNG AUF SEITE 30
MEINUNG FREDY WETTSTEIN SPORTCHEF
Urs Fischer und Ciriaco Sforza mit Jobgarantie Der FC Basel verblüfft auf der grossen Bühne, Luzern hat das Yakin-Fieber, YB glaubt daran, dass endlich Gross-es möglich ist, bei Sion vergisst man bei allem juristischen Theater beinahe, dass die Walliser eine starke Mannschaft haben – und in Zürich wird vor dem stadtinternen Krisengipfel diskutiert: Wer wird zuerst entlassen, Urs Fischer vom FCZ oder Ciriaco Sforza von GC? Die Antwort: Beide haben eine Jobgarantie, mindestens bis zur Winterpause. Vor allem Fischer. Sein grösster Fürsprecher ist sein Chef. Fischers Beförderung war für Ancillo Canepa damals «die bisher beste Personalentscheidung», das Porträt
des Trainers liess er gar auf die neue Saisonkarte drucken. Er wird aus präsidialer Sicht noch lange unantastbar bleiben, was auch ieren wird. Die Position von Sforza mag nicht gleich ganz so stark sein, aber seine Macht bei GC ist gross. Er trägt das neue Jugendkonzept des einstigen Glamourklubs ohne Murren mit, wird so geschützt, wie er auch seine vielen jungen Spieler öffentlich zart anfasst und Niederlagen zu Siegen schönredet. Die Trainer sind an der gegenwärtigen Misere im Zürcher Fussball schuldlos, so tönt es wenigstens von oben. Es sind mehr als leere Worte, vorläufig wenigstens.
SportFussball
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2. OKTOBER 2011
Axpo Super League
Die Zürcher Klubs in den letzten 10 Jahren Trainer FCZ: Bis April 2000: April 2000 bis Juni 2001: Juni 2001 bis März 2003: März 2003 bis Juni 2003: Juni 2003 bis Juni 2007: Raimondo Ponte Gilbert Gress Georges Bregy Walter Grüter Lucien Favre 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
11. RUNDE
Juni 2007 bis April 2010: Bernard Challandes
Seit April 2010: Urs Fischer
Basel Xamax Grasshoppers Sion Young Boys
1. Luzern 2. Basel 3. Young Boys 4. Sion 5. Thun 6. Xamax 7. Servette 8. Zürich 9. Grasshoppers 10. Lausanne
Trainer GC: bis Mai 2000: Roy Hodgson
Mai bis Juni 2000: Juli 2000 bis Piet Hamberg Dezember 2001: Hanspeter Zaugg
2000/2001
2001/2002
2002/2003
Januar 2002 bis Oktober 2003: Marcel Koller
Oktober bis Dezember 2003: Carlos Bernegger
2003/2004
2004/2005
3 FORTSETZUNG VON SEITE 29
«Zürichs Fussball ist ein...» ein Mann mit guten Ideen und auch ein netter Mensch; Canepa, sicher auch ein lieber – das gäbe eine lustige Jassrunde. Aber darum geht es ja nicht …» René C. Jäggi war FCB-Präsident von 1996 bis 2002.
«Zum Glück haben wir nicht nur Grossklubs» Hermann Strittmatter
«Wer unbedingt grottenschlechte Spiele, unerträgliche Fehlentscheide der Schiedsrichter, kriminelle Zuschauergruppen und für den Fussball ungeeignete Stadien erleben will, findet sie auch anderswo als in Zürich: weltweit. Ebenso das rasante Auf und Ab von Sieg und Niederlage, Triumph und Desaster, Vorbild und Skandal: wie in der Politik und in der Wirtschaft. Vor nicht allzu langer Zeit wurde GC als ‹das Mass aller Dinge› im Schweizer Fussball gefeiert. Heute weiss eigentlich niemand, wer Präsident und Geschäftsführer ist, vor allem auch nicht warum. Zum Glück haben wir nicht nur unsere beiden Grossklubs, um medial, gesellschaftspolitisch, atmosphärisch und emotional auch die guten und schönen Seiten des Fussballs aufrechtzuerhalten und zu stärken: die fantastische Arbeit all der Amateurvereine in den Bereichen Nachwuchs, Jugendbetreuung, Integration und sportlicher Freizeitgestaltung. Nur schon im Fussballverband Region Zürich engagieren sich 180 Vereine mit über 2200 Mannschaften und etwa 50 000 aktiven Mitgliedern dafür. Denken wir doch daran, wenn heute Nachmittag im Letzigrund wieder einmal schlecht gespielt, gepfiffen und gebrüllt wird.» Hermann Strittmatter ist Gründer und Präsident der Werbeagentur GGK Zürich.
Januar bis Oktober bis Oktober 2004: Dezember 2004: Alain Geiger Bernegger
Mannschaft fehlt eine Leaderfigur. Leoni ist zu introvertiert, Captain Aegerter ist ausserhalb des Platzes zurückhaltend – und Margairaz hat diese Saison eigentlich nur für Ärger gesorgt. Der FCZ bräuchte dringend wieder einen Typen wie Hannu Tihinen.» Andy Egli spielte elf Jahre für GC. Heute betreibt er eine eigene Firma im Bereich Sport- und Business-Management.
«Für echte Zürcher Tristesse pur» Elmar Ledergerber
«Auch wenn die Fans einschlafen, zählt dies nicht als Übernachtung. Und auch der Krawalltourismus ist für das heimische Gewerbe nicht attraktiv. Der Tabellenplatz und die schwächelnde Spielkunst der FCZ- und GC-Kicker sind somit aus touristischer Sicht ziemlich belanglos. Das beweist auch der neue Slogan von Zürich Tourismus: ‹World Class, Swiss made›. Da kann nicht der Zürcher Fussball gemeint sein. Trotzdem ist das Kellerdasein unserer Klubs für echte Zürcher Tristesse pur. Der FCZ als Vizemeister mit grossen Ambitionen in die Meisterschaft gestartet fliegt Mal für Mal unglücklich auf die Nase oder beisst ins grüne Gras. Da nützt auch nichts, wenn sich Margairaz als Vogelfreund outet und, wie man meinen könnte, den Schiedsrichter zum Beitritt in den ornithologischen Verein animieren will. Aber der hat nichts am Hut mit Rotschwänzchen oder Wiedehopfen, sondern zeigt dem Vogel die Rote Karte. Weniger enttäuschend agiert GC. Das hängt aber nur damit zusammen, dass die Erwartungen an die Grasshoppers schon vor der Saison eigentlich inexistent waren. Dass sie allerdings sogar gegen Xamax,
2005/2006
Januar bis Dezember 2005: Hanspeter Latour
2006/2007
den Regionalverein der tschetschenischen Liga, 0:2 verloren haben, vermochte sogar die tiefsten Erwartungen zu untertreffen. Ihr bisheriger Ertrag ist sogar noch schlechter als die Rendite bei der UBS. Wir mögen ja alle den Ciri Sforza und seine ungebrochene Fabulierlust beim Deuten von Niederlagen. Aber sieben Punkte aus zehn Spielen sind einfach erbärmlich. Nun, die fussballerische Misere, mag sie auch noch so tief sein, hat auch ihre guten Seiten. Geht die Meisterschaft für die Zürcher Klubs so weiter, wie sie angefangen hat, dann steigt GC ab und der FCZ muss in die Barrage. Die Zuschauerzahlen werden sich so bei 1500 einpendeln und die Stadt kann wirklich auf den Bau eines neuen Stadions verzichten. Mit den eingesparten 150 Mio. Franken könnte man z. B. eine Klagemauer für Fussballfreunde auf dem Hardturm bauen, Wiedereingliederungsprogramme für Fussballer finanzieren und der Vogelwarte Sempach eine namhafte Spende vermachen. In einem solchen Elendsszenario würden auch die Polizeieinsätze vor und nach den Matches entfallen und die Polizei könnte ihre Kräfte auf die unbewilligten Partydemos und Krawalltouristen konzentrieren. Mindestens in dieser Disziplin der Undisziplinierten sind wir in Zürich ja amtierende Schweizer Meister. Aber wer weiss, vielleicht wird der FCZ Meister und GC Cupsieger. Die Hoffnung stirbt zuletzt und der Fussball ist rund.» Elmar Ledergerber, früher Stadtpräsident, ist heute Präsident von Zürich Tourismus.
«In Zürich fehlt der konstruktive Druck» Pippo Pollina
«Fussball ist nicht nur als Sport wunderschön anzusehen und auszuüben, er war auch stets eine Metapher für etwas anderes. Die Möglichkeit, in den 90 Minuten eine Art soziale, humane und
«Wo sind die Leader?»
2007/2008
2008/2009
Juli 2007 bis Juni 2009: Hanspeter Latour
Seit Juli 2009: Ciriaco Sforza
2009/2010
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politische Revanche zu nehmen. In der Schweiz beispielsweise ist die Dominanz der letzten Jahre des FC Basel über die Zürcher Vereine der Stolz der Rheinstadt, die sonst gezwungen wäre, eine klare Reservistenrolle gegenüber der finanziellen und medialen Übermacht der Zwinglistadt einzunehmen. Trotzdem: Niemand hätte gedacht, dass die Grasshoppers und der FC Zürich aus dieser katastrophalen Position heraus ins Derby gehen. Mir scheint, dass in der Stadt Zürich der konstruktive Druck fehlt, um dem Fussball zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen. Zürich richtet seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Es gibt nicht diese grosse Identifikation mit dem Klub wie in Basel oder auch in Thun oder Luzern.» Der italienische Liedermacher Pippo Pollina lebt seit 20 Jahren in Zürich. Sein nächstes Konzert gibt er am 1. Dezember im Casino-Theater Winterthur.
«Der Zement fehlt» Fritz Peter
«Ich habe für das Spiel gegen den FCZ die sogenannten GC-Botschafter eingeladen. Das sind Leute, die einmal für den Klub gespielt oder sich um ihn verdient gemacht haben. Diese Treffen sind über die Jahre bei GC zur Tradition geworden. Frühere Spieler wie Roger Vonlanthen, Heinz Bäni, Rainer Ohlha oder Claudio Sulser werden zum Derby kommen – ich hoffe nicht zum letzten Mal. Es ist ja wirklich ernüchternd, was momentan im Zürcher Fussball abläuft. Ich war beim letzten GC-Spiel gegen Xamax im Stadion. Es war fürchterlich, mein GC-Herz hat geblutet und tut es noch immer. Kein Klub der Welt kann in zwei Jahren 75 Spielertransfers machen und glauben, dass sich so ein Team entwickeln wird. GC hat zwar gute junge Spieler, aber mit den jungen allein ist der Erfolg nicht möglich. Wenn die Resultate schlecht sind, kommt der Trainer immer als Erster unter Druck. Das ist bei Sforza nicht anders. Aber ich finde, er macht, was er kann. Es lässt sich kein stabiles Haus bauen, wenn nur Sand vorhanden ist, aber der Zement fehlt.» Fritz Peter war von 1987 bis 1991 GC-Präsident und wurde mit dem Klub einmal Meister und dreimal Cupsieger.
Andy Egli
«Ich will nicht verbal auf die beiden Klubs eindreschen, nur weil sie in der Tabelle hinten stehen. Das wäre zu billig. Aber sie haben sicher Fehler gemacht. GC setzt auf junge Spieler, weil lange Zeit das Geld gefehlt hat. Nur mit jungen geht es allerdings nicht. Bei GC fehlt es an Routine und an Kontinuität – und die Mischung stimmt nicht. Beim FCZ spielen einige der grössten Schweizer Talente: Mehmedi, Schönbächler, Philippe Koch, Rodriguez, aber der
Januar 2006 bis Mai 2007: Krassimir Balakov (ein Spiel Bernegger)
«Zu schön geredet und zu viel verloren» Raimondo Ponte
Im ersten Derby der Saison ging es nur für den FCZ (hier Raphael Koch) aufwärts. Er besiegte GC (mit Vallori) 6:0 FOTO: NICOLA PITARO
«Ich verbringe freie Tage regelmässig in der Deutschschweiz. Deshalb, und auch weil GC unser Gegner im Cup ist, sitze ich bei diesem Derby auf der Tribüne. Gefühle habe ich noch für beide Klubs.
- Servette - Thun - FC Zürich - Lausanne - Luzern
2. 10. 11
Bei den Grasshoppers hatte ich 12 wunderschöne Jahre als Spieler. Die 9 Jahre beim FCZ als Manager und Trainer folgten später, deshalb wirken sie jetzt noch stärker. Das Problem der Grasshoppers ist, dass sie zwar genügend Talente, aber zu wenig gestandene Spieler und zu viele Verletzte haben. Hat eine Mannschaft in jeder Reihe einen Führungsspieler, kann der Trainer vier, fünf junge laufen lassen. Bei GC wird zu schön geredet und zu viel verloren. Allerdings möchte ich festhalten, dass ich die Schwierigkeiten nur aus der Distanz beurteilen kann. Ich kenne das Innenleben der Mannschaft nicht, wie es Ciriaco Sforza tut. Vor dem Saisonstart bin ich davon ausgegangen, dass der FCZ an der Spitze mitspielt. Jeder erwartet nun, dass sich dieses Team wieder aufrichtet, das ist allerdings gerade in der aktuellen Situation schwierig. Ob in diesem Team noch Typen stecken, wie Urs Fischer einer war? Solch unverfrorene Spieler, die auf dem Rasen die Führung übernehmen und Leistung bringen, braucht der FCZ jetzt.» Raimondo Ponte war früher GC-Spieler und FCZ-Trainer. Heute trainiert er den FC Chiasso.
10 11 10 10 11 11 11 10 10 10
3:0 (2:0) 4:0 (2:0) 16.00 16.00 16.00 7 5 5 5 4 4 3 3 2 1
3 4 3 2 4 3 3 1 1 2
0 2 2 3 3 4 5 6 7 7
17:4 26:13 19:11 16:12 14:13 12:14 16:20 16:16 8:23 8:26
24 19 18 17 16 15 12 10 7 5
Basel - Servette 3:0 (2:0) St.-Jakob-Park. – 30 214 Zuschauer. – SR: Graf. – Tore: 42. Dragovic 1:0. 44. Alex Frei 2:0. 76. Alex Frei 3:0. Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri, Cabral (64. Granit Xhaka), Huggel, Fabian Frei (79. Zoua); Streller, Alex Frei (87. Andrist). Servette: Barroca; Diallo, Roderick, Routis, Moubandje; Kouassi, Pont (61. M´Futi); Vitkieviez (71. Eudis), Nater, Yartey; De Azevedo (46. Karanovic). Bemerkungen: FCB ohne Chipperfield (rekonvaleszent), Stocker, Voser, Wieser, Yapi (alle verletzt), Servette ohne Baumann, Schneider (beide verletzt), Rüfli (gesperrt). 42. Kopfball von Fabian Frei gegen die Latte. Verwarnungen: 62. Moubandje (Foul), 71. Yartey (Unsportlichkeit), 90. M›Futi (Foul). Xamax - Thun 4:0 (2:0) Maladière. – 2132 Zuschauer. – SR: Amhof. – Tore: 27. Arizmendi 1:0. 35. Tréand 2:0. 64. Wüthrich 3:0. 81. Paito 4:0. Xamax: Bédénik; Gomes, Navarro, Besle, Facchinetti; Basha; Wüthrich (75. Paito), Sanchez, Tréand; Arizmendi (77. Seferovic), Uche (84. Schirikaschwili). Thun: Da Costa; Lüthi, Ghezal, Matic, Schirinzi; Hediger, Bättig; Schneuwly (41. Rama), Lezcano (83. Volina), Demiri (41. Sanogo); Lustrinelli Bemerkungen: Xamax ohne De Coulon, Gelabert, Veloso, Dampha (alle verletzt), Thun ohne Schindelholz, Schneider (beide verletzt). Verwarnung: 64. Bättig (Reklamieren). Torschützenliste: 1. Alex Frei (Basel/+2) 8. 2. Emeghara (GC/Lorient), Emmanuel Mayuka (Young Boys) und Giovanni Sio (Sion), je 5. 5. Stephan Andrist (Thun), Mauro Lustrinelli (Thun), Marco Streller (Basel) und Vilmos Vanczak (Sion), je 4. 12. RUNDE Lausanne Luzern Servette Young Boys FC Zürich
- Thun - Xamax - Sion - Grasshoppers - Basel
Sa, 22.10., 17.45 Sa, 22.10., 17.45 So, 23.10., 16.00 So, 23.10., 16.00 So, 23.10., 16.00
Challenge League
«Unterkühltes Interesse der Bevölkerung» Pedro Lenz
«Als ich mich als Schulbube für Fussball zu interessieren begann, war der FCZ mit dem immer eleganten Daniel Jeandupeux die Equipe, die es in der Schweiz zu schlagen galt. Wenig später sorgte GC mit dem blonden Engel Heinz Hermann im Europacup für Furore. 1984 zog ich für drei Jahre nach Zürich. Und weil für mich als YBler die Liebe zum Fussball nicht hinter dem eigenen Stadion aufhört, besuchte ich in den folgenden Jahren viele Spiele im Hardturm und im Letzigrund. Besonders für GC entwickelte ich in jener Zeit viel Sympathie. Seit ich denken kann, bin ich YB-Fan. Aber für GC bleibt im Herzen immer Platz. Was ich freilich nie verstehen konnte, war das unterkühlte Interesse der Zürcher Bevölkerung an ihren grossen Fussballklubs. Es gibt wohl keine Stadt auf der Welt, die so viele Fussballmeistertitel gewonnen hat und so nichts mit Fussball am Hut hat wie Zürich. Vielleicht ist die Bankenstadt zu humorlos, um Fussball zu mögen, vielleicht zu unproletarisch. Ich weiss es nicht. Mir kommen die Tränen, wenn ich an den Stellenwert des Fussballs in Zürich denke. Dass GC und der FCZ in einem Leichtathletikstadion spielen müssen, macht es auch nicht besser.» Pedro Lenz ist Schriftsteller und wohnt in Olten. (PMB./PB./UKÄ./THS./WIE/FW.)
9. RUNDE Brühl - Vaduz Etoile Carouge - St. Gallen Biel - Locarno Kriens - Lugano Wil - Aarau Wohlen - Delémont Chiasso - Nyonnais Bellinzona - Winterthur 1. St. Gallen 9 2. Bellinzona 8 3. Chiasso 9 4. Wil 9 5. Aarau 9 6. Lugano 9 7. Biel 9 8. Wohlen 9 9. Nyonnais 9 10. Vaduz 9 11. Locarno 9 12. Delémont 9 13. Winterthur 8 14. Etoile Carouge 9 15. Kriens 9 16. Brühl St. Gallen 9
2:3 (1:3) 1:5 (0:2) 1:1 (0:1) 2:2 (1:1) 3:2 (1:0) 1:1 (1:1) 1:0 (0:0) Mo, 20.10 8 6 5 4 5 4 4 3 3 3 2 2 2 2 1 0
1 0 3 5 1 2 2 4 3 1 3 3 1 1 2 2
0 2 1 0 3 3 3 2 3 5 4 4 5 6 6 7
26:8 18:7 14:6 17:10 16:13 17:14 18:16 12:10 15:14 18:19 12:20 9:17 10:13 8:21 15:19 10:28
25 18 18 17 16 14 14 13 12 10 9 9 7 7 5 2
Etoile Carouge - St. Gallen 1:5 (0:2). La Fontenette. – 988 Zuschauer. – SR: Huwiler. – Tore: 17. Etoundi 0:1. 44. Etoundi 0:2. 54. Scarione (Foulpenalty) 0:3. 71. Hyseni 1:3. 85. Scarione 1:4. 87. Hämmerli 1:5. Kriens - Lugano 2:2 (1:1). Kleinfeld. – 750 Zuschauer. – SR: Studer. – Tor: 15. Bonanni 0:1. 45. Tadic (Foulpenalty) 1:1. 76. Tadic 2:1. 89. Bega 2:2. – Bemerkungen: 45. Rote Karte gegen Sarni (Lugano). Wil - Aarau 3:2 (1:0). Bergholz. – 1400 Zuschauer. – SR: Laperrière. – Tor: 15. Schär 1:0. 63. Gashi 1:1. 67. Gashi 1:2. 74. Cavusevic 2:2. 79. Schär 3:2. 10. RUNDE Locarno Nyonnais St.Gallen Winterthur Lugano Delémont Aarau Vaduz
- Kriens - Bellinzona - Biel - Chiasso - Wil - Etoile Carouge - Brühl - Wohlen
Sa, 22.10., 17.30 Sa, 22.10., 17.30 Sa, 22.10., 19.00 So, 23.10., 14.30 So, 23.10., 14.30 So, 23.10., 15.30 So, 23.10., 16.00 So, 23.10., 16.00
FussballSport
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2. OKTOBER 2011
Kontrollierte Landung in der Super League Nach dem Höhenflug in Manchester zeigte sich der FC Basel auch gegen Servette in Spiellaune VON DAVID WIEDERKEHR BASEL Wie ein Animator versuchte Marco Streller, seinen Sohn auf dem Rasen vor der Muttenzerkurve zum Klatschen zu bringen. Ihm gegenüber standen die Fans und sangen, sie waren angetan von dem, was ihnen ihr FC Basel in den 94 Minuten davor geboten hatte. Auch Captain Streller findet, «dass es momentan S macht, uns zuzusehen». Mit einem ungefährdeten 3:0-Sieg gegen Aufsteiger Servette hat der FCB eine Bewährungs-
Basel - Servette 3:0 probe bestanden und «diese einmalige Woche wie gewünscht abgeschlossen», so sagte es Fabian Frei. «Nach dem 3:3 vom Dienstag gegen Manchester United», urteilte Frei, «wäre es sehr schade gewesen, wenn wir gegen Servette Punkte abgegeben hätten.» Und Streller fand, es sei nie einfach, sich von der Champions League wieder auf den SuperLeague-Alltag zu konzentrieren. Die Reise nach München ans Oktoberfest
Nach dem 3:0 gegen die Genfer geht der Meister nun mit umso breiterer Brust in die zweiwöchige Länderspielpause. Oder in Feierlaune nach München. Denn wer nicht für ein Nationalteam aufgeboten ist, darf heute auf Einladung von Trainer Thorsten Fink ans Oktoberfest auf die Wiesn.
Mithilfe der Zunge gelingt Captain Marco Streller vor dem 3:0 der perfekte auf Sturmpartner und Doppeltorschütze Alex Frei
Fabian Frei muss en. Er wird morgen in Feusisberg einrücken und sich auf die EM-Qualifikationsspiele mit der Schweiz gegen Wales und Montenegro vorbereiten; erstmals hat ihn Ottmar Hitzfeld in die A-Nationalmannschaft berufen. Gegen Servette zeigte der 22-jährige Mittelfeldspieler zum wiederholten Mal, warum das ein richtiger Entscheid war. Wie gegen Manchester United gehörte Frei zu den Besten seiner
Mannschaft. Zu allen drei Treffern leistete er seinen Beitrag. Vor dem 1:0 köpfelte er nach einem Eckball von Xherdan Shaqiri an die Latte, Alexander Dragovic verwertete den Abpraller vor der Torlinie stehend – und Frei ärgerte sich, dass er nicht selber getroffen hatte. Vor dem 2:0 schlug er einen tiefen auf Alex Frei, der wuchtig vollendete. Und eine Blaupause davon war sein vor dem 3:0 auf Marco
Streller; dieser legte quer auf Alex Frei, der damit wie gegen ManU zweimal traf. In 5 Spielen seit Mitte September sind Alex Frei 8 Tore gelungen, in den 13 Partien seit Saisonstart sind es 11 Treffer. Die unerfüllte Vision von Servette-Präsident Pishyar
Aufsteiger Servette war chancenlos angesichts der Spiellust des FC Basel – Goran Karanovic kam in der 58. Minute zur einzig wirk-
lich guten Gelegenheit, doch in aussichtsreicher Position verzog er kläglich. Vor dem Spiel hatte Präsident Majid Pishyar noch seine Vision kundgetan, wonach Servette in Basel gewinne – was letztmals 1998 iert war. Das 0:3 war die 16. Niederlage in 16 Partien der Westschweizer in Basel seit Mai 2001. Damals hatte Alex Frei für Servette das Tor zum 1:1 erzielt. Es war erst das zweite Spiel überhaupt, das
FOTO: WALTER BIERI/KEYSTONE
im neuen St.-Jakob-Park ausgetragen worden war. Gerade was die zweite Halbzeit der gestrigen Partie betraf, genügte Basel eine kontrollierte Leistung ohne übermässig Adrenalin. «Das Spiel war ein Beweis unserer guten Form», sagte Trainer Fink. «Und von der Lust», fand Fabian Frei. Er könne momentan nicht genug haben vom Fussball. «Am liebsten würde ich gleich in zwei Tagen wieder spielen.»
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Challandes’ grosser Ärger Der FC Thun war gegen Xamax chancenlos NEUENBURG Als sich Thuns Goalie David da Costa in der 81. Minute auch noch einen Fehler erlaubte und Paitos Schuss ieren liess, spielte das für die Berner Oberländer in Neuenburg auch keine Rolle mehr. Das Team, das mit vier Siegen und zwei Unentschieden rasant in die Saison gestartet war, lag nach diesem Tor einfach 0:4 statt 0:3 zurück. Trainer Challandes war nach dem Match in Rage. Es gebe keine Analyse zu machen, weil Thun gar nicht gespielt habe, sagte er
Xamax - Thun 4:0 und setzte dann trotzdem zur Kritik an: «Wir haben alles falsch gemacht. Wir waren taktisch, physisch, technisch und mental abwesend. Wir müssen wieder mit den Füssen auf den Boden kommen.» Die ehemaligen Leader setzten den Trend der jüngsten Runden fort. Sie konnten sich kaum eine vernünftige Torchance erspielen. Seit die Mannschaft beim 2:0 gegen YB letztmals gewonnen hat, brachte sie in fünf Partien nur noch zwei Punkte zustande und fiel in der Rangliste von Rang 1 auf Rang 5. Xamax hingegen kommt immer besser in Fahrt und siegte zum vierten Mal in den letzten sechs Partien. Das erlebten nur nicht alle mit, die wollten. Offenbar hat der Klub einzelne Saisonkarten wegen Unklarheiten bei den Zahlungseingängen vor dem Match sperren lassen. CHARLES DUBACH
«Gegen Luzern zählt für uns nur der Sieg» YB-Routinier Christoph Spycher vor dem Spitzenkampf gegen den Leader Vor zehn Tagen geschah etwas Aussergewöhnliches. Sie erzielten beim 4:1 gegen Xamax ein Tor. Was war das für ein Gefühl? Ein schönes (schmunzelt). Laut Statistik war dieser Treffer Ihr erstes Tor seit über sechs Jahren. Stimmt das? Nein. In der Bundesliga mit Frankfurt habe ich nie getroffen, aber im DFB-Pokal gegen Schalke gelang mir ein Tor. Das ist aber auch schon eine Weile her. Das Tor gegen Xamax war der siebte Meisterschaftstreffer in 13 Saisons. Die Bezeichnung Goalgetter trifft auf Sie kaum zu. Meine Torquote ist überschaubar. Bei Standardsituationen, wenn die Verteidiger vor dem gegnerischen Tor zum Zuge kommen, bleibe ich als Absicherung hinten. Und aus dem Spiel heraus gibt es für mich als Verteidiger nicht viele Situationen, in denen ich in Abschlussposition gelange. War das immer so, oder waren Sie als Junior ein Topskorer? Als Junior erzielte ich viele Tore, damals spielte ich noch im Mittelfeld. Je länger aber meine Karriere dauerte, desto mehr rückte ich nach hinten und entfernte mich immer weiter vom gegnerischen Tor. YB hat die letzten drei Meisterschaftsspiele gewonnen – ist die Mannschaft jetzt auf dem Leistungsstand, wie sich das Trainer Gross vorstellt?
Christoph Spycher, 33: Lob für die Taktik von Trainer Gross FOTO: KEY
Wir sind ein Stück weiter als zu Saisonbeginn. Es ist ein Entwicklungsprozess, der uns die gesamte Saison begleiten wird. Wichtig ist jetzt, dass wir diese Siegesserie im Heimspiel gegen Luzern ausbauen können. Wir liegen mit sechs Punkten Rückstand auf Rang 2, gegen den FCL zählt für uns nur der Sieg. Christian Gross soll YB das Sieger-Gen einimpfen. Von aussen erhält man das Gefühl, dass er vor allem die Führungsspieler ständig antreibt, ihnen Feuer macht. Ist das so? Der Trainer verlangt, dass alle immer an die Leistungsgrenze gehen. Vergangene Saison hatten wir vor allem in der Vorrunde grosse Leistungsschwankungen. Es war damals nicht das Problem des Wollens, sondern wir schafften es in mentaler Hinsicht nicht, stets 100 Prozent konzentriert zu sein. In dieser Hinsicht haben wir einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Aber ich empfinde nicht, dass ich bei Trainer Gross unter höherem Druck stehe als unter
früheren Trainern. Den grössten Druck auferlege ich mir mit den Ansprüchen, die ich an mich selber stelle. Was unterscheidet Christian Gross von seinem Vorgänger Vladimir Petkovic? Die herausragenden Merkmale von Christian Gross sind seine klaren Ansagen. Gegen jeden Gegner sind wir taktisch hervorragend eingestellt. Wenn wir auf den Platz gehen, weiss jeder von uns, wie er sich zu verhalten hat. Es ist zwar nicht immer klar, wie der Gegner spielen wird. Der Trainer bereitet uns aber auf die verschiedensten taktischen Situationen vor. Und wir wissen auch, was zu tun ist, wenn der Gegner in Ballbesitz ist, wie wir ihn angreifen müssen. Das ist auf dem Platz deutlich zu sehen. Wir haben in dieser Saison in defensiver Hinsicht noch in keinem Spiel die Ordnung verloren. Wie gut kennen Sie Luzerns Trainer Murat Yakin? Wir spielten in der Nationalmannschaft zusammen, und er war damals ein Leader, der bereits als Spieler die Mannschaft auf dem Rasen sehr gut organisierte. Die Organisation ist auch jetzt ein Merkmal seiner Mannschaften. Thun stand defensiv unter ihm sehr gut, jetzt ist Luzern bestens organisiert. Die vier Gegentore, die Luzern bisher in der Meisterschaft zugelassen hat, sind ein überragender Wert. INTERVIEW: PETER HERZOG
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SportFussball
32
2. OKTOBER 2011
Derdiyoks Traumtor, Hitzfelds Trümpfe Die Schweizer vor den zwei letzten EM-Ausscheidungsspielen in Wales und gegen Montenegro Djouru fällt als Kandidat weg, er ist gesperrt. Bleiben nur noch Steve von Bergen und Timm Klose. Von Bergen liegt mit Cesena in Italien nach vier Niederlagen in Serie am Tabellenende. Aber der 28-jährige Stammspieler, der mit seinem Team heute auf Chievo Verona trifft, sagt: «Ich rücke nicht als Tourist ein. Gegen Wales möchte ich spielen.» Sein Konkurrent Timm Klose gab in Liechtenstein seinen 33-minütigen Einstand im Nationalteam. Der 23-jährige Basler wechselte im Sommer nach der U-21EM von Thun zu Nürnberg und kannte in der Bundesliga keine Anlaufschwierigkeiten. Er spielte gestern beim 3:3 gegen Mainz wie in den ersten sieben Partien durch, lenkte aber den Ball vor dem Gegentor zum 2:2 entscheidend ab. Der übrige Teil der Defensive bleibt gleich wie zuletzt: Stephan Lichtsteiner und Reto Ziegler verteidigen auf den Seiten.
VON PETER M. BIRRER ZÜRICH In der Idylle des Zürcher Oberlandes scheinen Wales und Montenegro weit weg zu sein. Ottmar Hitzfeld sitzt am Mittag in einem Café von Laupen bei Wald, vor ihm liegt ein Teller mit Schnitzel und Pommes frites. Rund um sich hat er Schülerinnen, die zum dritten Mal in Folge den Credit-Suisse-Cup gewonnen und sich so den Preis verdient haben, den Schweizer Nationaltrainer zu Besuch zu haben. Es ist der Schlusspunkt nach einem Morgen, an dem Hitzfeld gleich alle Klassen des Primarschulhauses mit Fanartikeln eingedeckt und dutzendfach für Fotos posiert hat. Am Nachmittag sind Wales und Montenegro wieder präsent. Hitzfeld gibt sein Aufgebot für die beiden letzten EM-Qualifikationsspiele bekannt. Wales ist eine Mannschaft von bescheidenem Ruf. Vorzuweisen hat sie in der Gruppe 6 ein 2:1 gegen Montenegro als einzigen Sieg, in sechs Partien brachte sie lediglich drei Tore zustande, erhielt dafür zehn. Das lässt die Folgerung zu: Die Waliser sind in erster Linie zuverlässige Punktelieferanten. In der neusten Weltrangliste tauchen sie auf Platz 90 auf, hinter Neuseeland, vor den Kapverden. Hitzfeld sagt trotzdem: «Sie sind unberechenbar.» Dabei denkt er an Individualisten, an Gareth Bale mit seiner enormen Schnelligkeit, an den Liverpooler Craig Bellamy oder Aaron Ramsey von Arsenal. Hitzfeld wird darum seine Spieler anweisen, den Gegner früh zu stören: «Das Spielgeschehen soll in der Platzhälfte von Wales stattfinden. Diese Mannschaft ist in der Defensive anfällig.»
Als nächster Basler drängt sich Fabian Frei auf
Wie in England und gegen Bulgarien vertraut der 62-jährige Coach der Abteilung Jugend, die zu einem grossen Teil aus der Basler Fraktion besteht und in den zwei kapitalen Begegnungen der Schweizer Trumpf sein soll. Als offensiver Steuermann ist Granit Xhaka vorgesehen. Er ist zwar am Dienstag erst 19 geworden, aber seine Fähigkeiten lassen Hitzfeld
BASEL Valentin Stocker wurde wehmütig, als er daran dachte. An dieses Spiel, an diese Bühne. «Manchester United, das Stadion der Träume», sagte er, «das ist etwas, das ein Fussballer gesehen haben muss.» Am Dienstagabend sass er auf der VIP-Tribüne des Old Trafford, weil das gesamte Basler Kader diese Reise nach England mitmachte. Was er erlebte, war für ihn ein «fantastischer Abend». Es kribbelte ihn, als seine Teamkollegen nach dem 0:2 zur grossen Wende stürmten und den Abend mit einem 3:3 abschlossen. Er hatte trotzdem nicht das Gefühl, etwas vert zu haben, weil er nicht auf dem Rasen stand. Er sei ja dabei gewesen, sagte er, es gebe immer Spieler, die nicht zum Einsatz kämen.
Die Verletzung im April und das Ende der Auslandgedanken
Seit Ende April erlebt der 22-Jährige die Auftritte des FC Basel aus der Zuschauerrolle. Seit er im
Montenegro-Heimspiel: 24 200 Tickets verkauft
Eren Derdiyok setzt von Träsch bedrängt zum Fallrückzieher und 2:1 an, im Wolfsburger Tor ist der starke Diego Benaglio chancenlos
sagen: «Er ist ein Ausnahmetalent in der Schweiz.» An seiner rechten Seite hat Xhaka den unbeschwerten Xherdan Shaqiri, der am 10. Oktober 20 Jahre alt wird. Und als neue Option drängt sich in der Offensivreihe ein dritter Basler auf: Fabian Frei. Der 22-Jährige hat sich beim FCB zur Stammkraft entwickelt und Hitzfeld mit dem Auftritt in der Champions League bei Manchester United beeindruckt: «Frei bringt als Mittelfeldspieler Torgefahr mit und ist vielseitig einsetzbar.» Für Frei wäre ein Einsatz auch gleich das Länderspieldebüt. Der Sturm ist Hitzfelds Problemzone, weil ihm neben Eren Derdiyok eine Alternative fehlt. Der 23-jährige ehemalige FCBStürmer hatte gestern eine Sternstunde. Er erzielte beim 3:1 von Leverkusen gegen Wolfsburg das 2:1. Und wie er das tat, war fantastisch. Zuerst nahm er ein wei-
tes Zuspiel in der Luft mit dem Fuss an, dann hob er den Ball über einen Gegenspieler, bevor er mit dem Rücken zum Tor zum Fallrückzieher ansetzte. Leverkusen brauchte diesen magischen Moment, um zur Führung zu kommen. Zuvor hatte der Schweizer Nationalgoalie Diego Benaglio die Wolfsburger mit einer starken Leistung im Spiel gehalten.
Behrami genügend mit: Bei Fiorentina ist er Stammspieler. Ein Fragezeichen betrifft die zentrale Abwehr. Philippe Senderos hat seit dem Sommer nur die Hälfte der Premier-League-Partien mit Fulham bestritten. Immerhin war
FOTO: IMAGO
er am Donnerstag in der Europa League gegen Odense (2:0) über die gesamte Distanz dabei. Und mit 44 Länderspielen verfügt er über die meiste Erfahrung der aufgebotenen Innenverteidiger. Noch ist der Platz neben ihm frei. Johan
EM-Qualifikation
Von Bergen: «Ich rücke nicht als Tourist ein»
Am Freitag, 7. Oktober Wales - Schweiz Montenegro - England
Im Mittelfeld fällt Blerim Dzemaili aus. Am Donnerstag glaubte Hitzfeld noch, der Mann von Napoli würde sich von seiner Fussverletzung rechtzeitig erholen. Am Freitag folgte schon die Absage. Naheliegend ist, dass die Position von Valon Behrami besetzt wird. Der 26-Jährige, der diese Rolle zuletzt beim 2:2 in England spielte, fehlte gegen Bulgarien gesperrt. Wettkampfpraxis bringt
Bereits gespielt Montenegro England Bulgarien Schweiz Wales Montenegro Schweiz England Wales Bulgarien England
- Wales - Bulgarien - Montenegro - England - Bulgarien - Schweiz - Wales - Montenegro - England - Schweiz - Schweiz
SF 2 20.45 21.00
1:0 (1:0) 4:0 (1:0) 0:1 (0:1) 1:3 (0:1) 0:1 (0:0) 1:0 (0:0) 4:1 (2:1) 0:0 0:2 (0:2) 0:0 2:2 (1:2)
Montenegro Bulgarien Wales Schweiz England 1. England 2. Montenegro 3. Schweiz 4. Bulgarien 5. Wales
- Bulgarien - England - Montenegro - Bulgarien - Wales 7 6 6 7 6
5 3 2 1 1
1:1 (0:0) 0:3 (0:3) 2:1 (1:0) 3:1 (1:1) 1:0 (1:0) 2 2 2 2 0
Am Dienstag, 11. Oktober Schweiz - Montenegro Bulgarien - Wales
0 1 2 4 5
15: 3 5: 3 10: 8 3:12 3:10
17 11 8 5 3
SF 2 20.15 20.05
Stockers Traum vom 60-Sekunden-Comeback Der 22-jährige Basler litt im Old Trafford mit seinem Team und arbeitet für seine Rückkehr Spiel gegen YB ohne fremde Einwirkung einen Kreuzbandriss erlitt. Es war die Zeit, als er sich nach bald vier Jahren in der 1. Mannschaft des FCB Gedanken machte über seine Zukunft, über einen Wechsel ins Ausland. «Mit der Verletzung sind mir viele Entscheidungen abgenommen worden.» Das belastet ihn nicht. Und er trauert auch allem anderen nicht nach, das er neben dem Auftritt in Manchester vert hat und noch veren wird: das A-Länderspiel im Wembley gegen England, die U-21-EM, weitere Champions-League-Partien. Er glaubt, er könne wohl besser mit dieser Verletzung umgehen, als es andere in seinem Alter tun würden, weil er schon so viel erlebt habe mit Meistertiteln, Cupsiegen, Nationalmannschaftsspielen,
Valentin Stocker möchte im Dezember zurückkehren FOTO: KEY
Champions-League-Abenden. «Das ist für meine Psyche und für mein Gemüt ein Vorteil.» Unmittelbar nach der Verletzung allerdings hatte er Abstand gebraucht. Es hätte ihm wehgetan, die Mannschaft ganz nahe zu begleiten in den letzten Meisterschaftswochen der vergangenen Saison. Er wollte nicht erleben, wie die Mannschaft auf den Trai-
ningsplatz und er zum Physiotherapeuten geht. Was in seinem Kopf iert, war ihm gerade in diesen Tagen wichtig. Seine Überzeugung ist: «Die Heilung einer Verletzung verläuft grösstenteils über den Kopf.» Er wollte weg, um bei seiner Rückkehr dann wieder grosse Vorfreude zu spüren. Deshalb verabschiedete er sich nach der Operation und zusammen mit der Freundin für zwei Wochen nach Sardinien. Danach absolvierte er einen wesentlichen Teil der ersten Reha-Phase in seiner Luzerner Heimat, wo er an freien Tagen noch immer seinen Lebensmittelpunkt hat und wo er medizinisch erstklassig betreut war. Stocker hat erlebt, wie schnell ein durchtrainierter Sportler an Muskelkraft verliert, wenn er sich nicht mehr bewegen kann. Sein
Gewicht fiel nach Unfall und Operation von 71 auf 67 Kilogramm. Nach dem langen Aufbautraining steht er jetzt bei 74 Kilogramm. Er will bei seiner Rückkehr «standhafter und kräftiger» sein als früher, ortet aber noch immer muskuläre Defizite im Oberschenkel des betroffenen rechten Beines. Verzicht auf Auswärtsspiele wegen Anfeindungen
Am typischen Trainingstag arbeitet er morgens im Ausdauer- und nachmittags im Kraftbereich. Er kann jetzt wieder joggen, aber ohne Tempoverschärfungen und schnelle Richtungswechsel. Und wenn Stocker erzählt, dass er dazu ein paar Mal bereits wieder die Fussballschuhe angezogen hat, dann strahlt er dazu.
Hitzfeld ist von der Nervenstärke seiner Auswahl überzeugt. «Frech nach vorn spielen», das sind seine fordernden Worte. Mut gibt ihm allein die Aussicht, «dass wir es aus eigener Kraft in die Barrage schaffen können». Vier Tage nach Wales erwarten die Schweizer Montenegro. Und sie brauchen nicht zu fürchten, in einem halb leeren St.-Jakob-Park auftreten zu müssen wie beim BulgarienMatch, als bloss 16 880 Zuschauer die viertschlechteste Länderspielkulisse in Basel seit 2001 bildeten. 24 200 Tickets wurden bis gestern abgesetzt. Die Lehren aus der Ticketpanne vom 6. September, als zwar noch viele Plätze, aber an den Tageskassen keine Billette mehr verfügbar waren, sind auch gezogen. «Das wird uns nicht mehr ieren», versichert Medienchef Marco von Ah, betont aber, dass die im Vergleich zu früheren Schweizer Topspielen durchschnittlich nur halb so teuren Eintrittskarten nichts damit zu tun hätten: «Die Eintrittspreise wurden vor drei Monaten festgelegt.» Das primäre Ziel dieser Halbtaxstrategie: nicht die Verbandskasse, sondern das Stadion zu füllen.
In den vergangenen Wochen hat er sich räumlich wieder der Mannschaft angenähert. Stocker war «fast nervös», als er das erste Mal wieder vor der Kabinentür stand. Seine Trainingszeiten legt er wenn immer möglich so, dass er beim Umziehen im St.-Jakob-Park die Teamkollegen trifft. Bei den Heimspielen sitzt er auf der Tribüne. Die Auswärtsspiele lässt er meist aus. Er hat festgestellt, dass er auf fremden Tribünen nicht immer emotionslos empfangen wird. Der Heilungsverlauf ist gut. Stocker sagt, er sehe Licht am Ende des Tunnels. Nach dem Abend im Old Trafford war er «so euphorisch, dass ich noch dringender zurückkehren möchte auf den Fussballplatz». Er weiss nur, dass er Geduld haben und sich Zeit geben muss. Einen Traum hat er trotzdem: Manchester United. Im Rückspiel am 7. Dezember. Eine Minute lang möchte er dann dabei sein. Richtig dabei sein. UELI KÄGI
AuslandfussballSport
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2. OKTOBER 2011
Bayern stolpert, Neuer verlängert seine Serie
Spanien
Der Goalie der Münchner ist nach dem 0:0 in Hoffenheim seit 1018 Minuten ohne Gegentor SINSHEIM Zehnmal hatte Bayern München zuletzt ohne Gegentor seine Spiele gewonnen, nun ist diese Serie ausgerechnet während des Oktoberfestes zu Ende gegangen. Allerdings werteten die Münchner ihr torloses Unentschieden beim tabellenvierten Hoffenheim nicht als Enttäuschung. Die Bayern hatten nach
dem Champions-League-Match gegen Manchester City müde gewirkt. Sie mussten sich vom Gegner weitgehend kontrollieren lassen, und deshalb fand Hoffenheims Trainer Stanislawski: «Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Während 65 Minuten waren wir die bessere Mannschaft.» Was seinem Team fehlte, war die
Fakten
Deutschland
Napolis grosser Sieg. Mit dem 3:0 gegen Inter in Mailand übernahm Napoli die Spitze der Serie A. Das Team mit Inler im Mittelfeld profitierte von einem Platzverweis und Penalty gegen Inter kurz vor der Pause. Juventus kann heute mit einem Sieg gegen Milan auf Rang 1 zurückkehren.
1. BUNDESLIGA, 8. RUNDE
Rolf Feltscher für Venezuela. Der bald 21-jährige Rolf Feltscher lehnte ein Aufgebot für die Schweizer U-21 ab. Der Verteidiger von Parma will zukünftig wie sein älterer Bruder Frank (GC) für Venezuela spielen. Everton - Liverpool 0:2 (0:0). – Tore: 71. Carroll 0:1. 82. Suárez 0:2. – 23. Platzverweis Rodwell (E). 44. Howard (E) hält Foulpenalty von Kuyt. Blackburn - Man City 0:4 (0:0). – Tore: 56. Johnson 0:1. 59. Balotelli 0:2. 73. Nasri 0:3. 87. Savic 0:4. Man United - Norwich 2:0 (0:0). – Tore: 68. Anderson 1:0. 87. Welbeck 2:0. Inter - Napoli 0:3 (0:1). – Tore: 42. Campagnaro 0:1. 56. Maggio 0:2. 74. Hamsik 0:3. – Napoli mit Inler, ohne Dzemaili (ver.). 40. Gelb-Rot Obi (Inter). 42. Julio Cesar hält Hamsiks Penalty, Campagnaro verwertet Nachschuss.
Kaiserslautern Dortmund Freiburg Hoffenheim Leverkusen Nürnberg Hertha Berlin Hannover Hamburg
8 7 8 8 8 8 8 7 7 8 8 8 8 8 8 8 7 8
6 5 5 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 2 2 1 1 0
Favre und die Niederlage: «Wir spielen über dem Maximum»
In Freiburg verlor Trainer Favre mit Borussia Mönchengladbach
9. RUNDE
- Stuttgart - Augsburg - Mönchengladbach - Bayern München - Wolfsburg - Mainz - Köln - Bremen - Schalke
1. Bayern München 2. Werder Bremen 3. Gladbach 4. Dortmund 5. Stuttgart 6. Hoffenheim 7. Leverkusen 8. Schalke 9. Hannover 10. Hertha Berlin 11. Nürnberg 12. Köln 13. Wolfsburg 14. Mainz 15. Freiburg 16. Kaiserslautern 17. Hamburg 18. Augsburg
Durchschlagskraft auf den letzten Metern vor dem Bayern-Tor. Und deshalb ist der deutsche Nationalgoalie Neuer seit mittlerweile 1018 Minuten ungeschlagen.
1 1 1 1 1 1 1 0 3 3 2 1 0 2 1 2 1 4
1 1 2 3 3 3 3 3 1 2 3 4 5 4 5 5 5 4
0:2 4:0 1:0 0:0 3:1 3:3 3:0 15.30 17.30 21:1 14:7 9:4 13:7 12:6 12:7 10:11 15:12 8:8 12:9 9:10 13:18 9:15 12:18 13:22 5:12 8:18 6:16
19 16 16 13 13 13 13 12 12 12 11 10 9 8 7 5 4 4
Bremen Bayern München Mainz Stuttgart Wolfsburg Gladbach Schalke Freiburg Köln
- Dortmund - Hertha Berlin - Augsburg - Hoffenheim - Nürnberg - Leverkusen - Kaiserslautern - Hamburg - Hannover
14.10., 20.30 15.10., 15.30 15.10., 15.30 15.10., 15.30 15.10., 15.30 15.10., 15.30 15.10., 18.30 16.10., 15.30 16.10., 17.30
Dortmund - Augsburg 4:0 (2:0). – 80 720 Zuschauer. – Tore: 30. Lewandowski 1:0. 44. Lewandowski 2:0. 75. Götze 3:0. 78. Lewandowski 4:0. – Bemerkungen: 49. Dortmund-Goalie Weidenfeller hält Foulpenalty von Sankoh. Bayer Leverkusen - Wolfsburg 3:1 (1:0). – 28 195 Zuschauer. – Tore: 14. Castro 1:0. 59. Mandzukic 1:1. 65. Derdiyok 2:1. 85. Kiessling 3:1. – Bemerkungen: Leverkusen ohne Barnetta (verletzt), bis 72. mit Derdiyok. Wolfsburg mit Benaglio. Nürnberg - Mainz 3:3 (2:2). – 38 107 Zuschauer. – Tore: 6. Feulner 1:0. 20. Mak 2:0. 32. Bungert 2:1. 45. Choupo-Moting 2:2. 52. Ivanschitz 2:3. 82. Pekhart 3:3. – Bemerkungen: Nürnberg mit Klose und bis 65. mit Bunjaku. Mainz ohne Gavranovic (nicht im Aufgebot). Freiburg - Borussia Mönchengladbach 1:0 (1:0). – 24 000 Zuschauer. – Tor: 19. Flum 1:0. – Bemerkungen: Freiburg ohne Ferati (verletzt).
PRIMERA DIVISION, 7. RUNDE
zum zweiten Mal im achten Saisonspiel – und das war keineswegs zwingend. Beim einzigen Tor in der 19. Minute lenkte Verteidiger Stranzl den Weitschuss von Flum entscheidend ab. Favre trug die Niederlage trotzdem mit Fassung. Er sagte: «Natürlich bin ich enttäuscht, aber wir spielen insgesamt über dem Maximum.»
Hoffenheim - Bayern München 0:0. – 30 150 Zuschauer. Hertha Berlin - 1. FC Köln 3:0 (3:0). – 60 000 Zuschauer. – Tore: 14. Lasogga 1:0. 26. Lasogga 2:0. 34. Raffael 3:0. – Bemerkungen: Hertha Berlin ab 77. mit Lustenberger. Kaiserslautern - Stuttgart 0:2 (0:0). – 46 186 Z. – Tore: 52. Cacau 0:1. 69. Boulahrouz 0:2. 2. BUNDESLIGA, 10. RUNDE E. Frankfurt Aue Aachen Cottbus Ingolstadt Duisburg 1860 München Karlsruhe Braunschweig 1. Fürth 9 2. E. Frankfurt 10 3. St. Pauli 10 4. Düsseldorf 9 5. Braunschweig9 6. 1860 9 7. Paderborn 9 8. Union Berlin 10 9. Cottbus 10
- Union Berlin - Hansa Rostock - FSV Frankfurt - St. Pauli - Bochum - Paderborn - Dresden - Fürth - Düsseldorf 22 22 22 21 18 15 15 14 14
Frankreich
3:1 1:0 1:3 1:4 3:5 13.30 13.30 13.30 Mo, 20.15
10. Aue 10 11. FSV Frankfurt10 12. Bochum 10 13. Ingolstadt 10 14. Dresden 9 15. Karlsruhe 9 16. Duisburg 9 17. Rostock 10 18. Aachen 10
13 11 10 8 7 7 6 6 4
Osasuna Santander Villarreal Valencia Malaga San Sebastian Betis Sevilla Atletico Madrid Sporting Gijon Espanyol
- Mallorca - Vallecano - Saragossa - Granada - Getafe - Bilbao - Levante - Sevilla - Barcelona - Real Madrid
1. Valencia 6 2. Betis Sevilla 5 3. FC Barcelona 5 4. Levante 5 5. Sevilla 5 6. Real Madrid 5 7. Malaga 5 8. Atletico M. 5 9. S. Sebastian 5 10. Mallorca 6
13 12 11 11 11 10 10 7 7 7
LIGUE 1, 9. RUNDE 2:2 1:1 2:2 1:0 nach Red. 12.00 16.00 18.00 20.00 22.00
11. Osasuna 12. Espanyol 13. Villarreal 14. Vallecano 15. Saragossa 16. Getafe 17. Santander 18. Granada 19. Bilbao 20. Gijon
6 5 6 6 6 5 6 6 5 5
7 6 6 6 6 4 4 4 2 1
England
1. Lyon PSG 3. Montpellier 4. Toulouse 5. Lorient 6. Rennes 7. Caen 8. Lille 9. Auxerre 10. Sochaux
- Nice - Ajaccio - Valenciennes - Evian - Toulouse - Auxerre - Montpellier - Rennes - Brest - Lyon 8 8 9 9 9 8 9 8 9 9
17 17 17 17 16 15 14 13 12 12
1:1 1:1 2:0 1:1 3:0 1:1 2:2 17.00 17.00 21.00
11. Dijon 9 11 12. St-Etienne 9 10 13. Bordeaux 9 8 14. Evian 9 8 15. Marseille 8 7 16. Nice 9 7 17. Ajaccio 9 7 18. Brest 8 6 19. Valenciennes 9 6 20. Nancy 9 5
Italien
PREMIER LEAGUE, 7. RUNDE Everton Aston Villa Blackburn ManUnited Sunderland Wolverhampton Bolton Fulham Swansea Tottenham 1. ManUnited 2. ManCity 3. Newcastle 4. Chelsea 5. Liverpool 6. Aston Villa 7. Tottenham 8. Stoke City 9. Queens 10. Norwich City
Caen Dijon Lorient Nancy Sochaux St. Etienne Bordeaux Lille Marseille Paris SG
- Liverpool - Wigan - ManCity - Norwich - West Bromwich - Newcastle - Chelsea - Queens Park - Stoke City - Arsenal 7 7 7 6 7 7 5 6 6 7
19 19 15 13 13 11 9 9 8 8
SERIE A, 6. RUNDE 0:2 2:0 0:4 2:0 2:2 1:2 14.30 16.00 16.00 17.00
11. Everton 6 12. Arsenal 6 13. Wolves 7 14. Sunderland 7 15. Swansea City 6 16. West Brom 7 17. Wigan 7 18. Fulham 6 19. Blackburn 7 20. Bolton 6
7 7 7 6 5 5 5 4 4 3
Roma Inter Novara Cesena Fiorentina Lecce Palermo Parma Udinese Juventus 1. Napoli 2. Juventus 3. Udinese 4. AS Roma 5. Fiorentina 6. Palermo 7. Cagliari Chievo 9. Genoa 10. Siena
- Atalanta Bergamo - Napoli - Catania - Chievo - Lazio - Cagliari - Siena - Genoa - Bologna - Milan 5 10 4 8 4 8 5 8 4 7 4 7 4 7 4 7 4 7 4 5
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11. Lazio Rom 12. AC Milan 13. Catania 14. Novara 15. Bergamo 16. Inter 17. Lecce 18. Parma 19. Bologna 20. Cesena
3:1 0:3 12.30 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 20.45 4 4 4 4 5 5 4 4 4 4
5 5 5 4 4 4 3 3 1 0
SportEishockey
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2. OKTOBER 2011
National League A GESTERN Biel Davos Servette SCL Tigers ZSC Lions Zug
- Kloten Flyers 1:4 (0:1, 0:2, 1:1) - Ambri 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) - Lugano n.P. 5:4 (1:1, 1:2, 2:1) - Lakers 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) - Fribourg 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) - Bern 4:0 (0:0, 3:0, 1:0)
1. Zug 9 2. Kloten Flyers 9 3. Davos 9 4. Bern 9 5. Fribourg 10 6. Lugano 9 7. Ambri 10 8. SCL Tigers 9 9. Biel 8 10. ZSC Lions 9 11. Servette 8 12. Lakers 9
5 5 6 5 4 3 4 3 2 2 1 2
3 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 0
0 2 1 1 2 3 0 0 1 1 1 0
1 1 2 2 3 2 5 5 4 5 5 7
42:25 33:21 27:21 25:21 29:26 30:26 25:26 26:32 13:22 20:28 19:27 18:32
21 19 19 18 16 14 14 11 9 9 6 6
NÄCHSTE SPIELE Montag
- NY Rangers
20.00
Dienstag Bern Davos Fribourg SCL Tigers Lakers
Zug
- Ambri - Servette - Kloten Flyers - ZSC Lions - Lugano
19.45 19.45 19.45 19.45 19.45
Freitag
- Fribourg - Davos - Lakers - SCL Tigers - Zug - Servette
19.45 19.45 19.45 19.45 19.45 19.15
- Bern - Ambri - Kloten Flyers - Biel - ZSC Lions - Lugano
19.45 19.45 19.45 19.45 19.45 19.45
Ambri Bern Biel Kloten Flyers Lugano ZSC Lions
Samstag Davos Fribourg SCL Tigers Lakers Servette Zug
Zug - Bern 4:0 (0:0, 3:0, 1:0) 6696 Zuschauer. – Tore: 23. Sutter (D. Camichel) 1:0. 32. Schnyder 2:0 (Penalty). 36. Lindemann (Pirnes, Rossi) 3:0. 49. Brunner (Chiesa) 4:0. – Strafen: 5-mal 2 Min. gegen Zug, 4-mal 2 Min. gegen Bern. Zug: Markkanen; Wozniewski, Chiesa; Fischer, Helbling; Erni, A. Furrer; Blaser; Casutt, Metropolit, Christen; Schnyder, Pirnes, Brunner; D. Camichel, Sutter, Lüthi; Lindemann, Oppliger, Rossi. Bern: Bührer; Höhener, Roche; Kwiatkowski, Meier; Gerber, Morant; Rüthemann, Plüss, Déruns; Vermin, Ritchie, Berger; Reichert, Gardner, Vigier; Scherwey, Froidevaux, Neuenschwander; Fritsche. Bemerkungen: Zug ohne C. Camichel (rekonvaleszent), Holden (gesperrt) und Rüfenacht (verletzt); Bern ohne Ph. Furrer, Hänni, Jobin (verletzt) und Lötscher (rekonvaleszent). Pfostenschüsse: 13. D. Camichel, 14. Rüthemann. 35:23 Timeout Bern. Die Besten der SZ: 1. Chiesa. 2. Brunner. 3. Schnyder. Biel - Kloten Flyers 1:4 (0:1, 0:2, 1:1) 4301 Zuschauer. – Tore: 15. Du Pont (Sindel, Blum) 0:1. 32. Du Bois (Liniger, Bodenmann) 0:2. 36. Blum (Lemm, Santala/Ausschluss Wellinger) 0:3. 43. Beaudoin (Miéville, Huguenin) 1:4. – Strafen: 2-mal 2 plus 1-mal 5 Minuten und Spieldauer (Wieser) gegen Biel, 1-mal 2 Minuten plus 1-mal 5 Minuten und Spieldauer (Jenni) gegen Kloten. Biel: Berra; Scalzo, Kparghai; Gossweiler, Wellinger; Huguenin, Steinegger; Fröhlicher, Grieder; Ehrensperger, Peter, Leuenberger; Beaudoin, Tschantré, Spylo; Lauper, Miéville, Wieser; Zigerli, Gerber, Wetzel. Kloten: Rüeger; Du Pont, Blum; Du Bois, Berger; Schelling, Winkler; Lemm, Santala, Wick; Jacquemet, Liniger, Bodenmann; Sindel, Bieber, Polak; Walser, Kellenberger, Herren; Jenni. Bemerkungen: Biel ohne Preissing, Gloor, Haas, Rouillier (verletzt), Bordeleau und Truttmann (krank). Kloten ohne Stancescu, Hollenstein, Nordgren, Westcott, Steiner (verletzt). – 21.34. Bieber verschiesst Penalty. 29. Pfostenschuss Lemm. – 35. Fröhlicher, 37. Blum verletzt ausgeschieden. Die Besten der SZ: 1. DuPont. 2. Blum. 3. Du Bois.
Davos - Ambri 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) 4786 Zuschauer. – Tore: 13. Sykora (R. von Arx) 1:0. 18. Taticek (Sykora, Forster) 2:0. 27. Wieser (J. von Arx) 3:0. 59. Raffainer (Noreau, Walker/Ausschluss Wieser) 3:1. 60. (59:54) Wieser(Rizzi/Ausschluss Walker) 4:1. – Strafen: 4-mal 2 Min. gegen Davos, 4-mal 2 Min. plus 10 Min. (Landry) gegen Ambri. Davos: Genoni; Stoop, Forster; J. von Arx, Grossmann; Ramholt, Back; S. Guerra; Sykora, R. von Arx, Taticek; Bürgler, Marha, Wieser; Sciaroni, Rizzi, Sejna; Untersander, Steinmann, Sieber. Ambri: Schaefer; Casserini, Kutlak; Noreau, Müller; Trunz, Sidler; U. Guerra; Pestoni, Landry, E. Bianchi; Raffainer, Walker, Murovic; Botta, Schlagenhauf, Lachmatow; Incir, M. Bianchi, Hoffmann. Bemerkungen: Davos ohne Guggisberg, Joggi und Neuenschwander (verletzt), Divisek (überzählig). Ambri ohne Duca, Schulthess, Kobach, Demuth (verletzt), Westrum und Kariya (überzählig). Die Besten der SZ: 1. Genoni. 2. Wieser. 3. Schaefer. ZSC Lions - Fribourg 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) 6804 Zuschauer. – Tore: 5. Tambellini (Seger, Murphy/ Ausschl. Hasani) 1:0. 25. Loeffel (Bykow, Sprunger/ Ausschl. Seger) 1:1. – Strafen: Je 4-mal 2 Min. ZSC Lions: Flüeler; Murphy, Seger; Blindenbacher, Schnyder; Gobbi, Stoffel; Bärtschi, Pittis, Tambellini; Ambühl, Down, Monnet; Kenins, Schäppi, Schommer; Bastl, Baltisberger, Bühler. Fribourg: Huet; Loeffel, Barinka; Heins, Collenberg; Ngoy, Birbaum; Abplanalp; Cadieux, Botter, Vauclair; Hasani, Jeannin, Gamache; Brügger, Lüssy, Knoepfli. Bemerkungen: ZSC Lions ohne Geering, Ziegler und Cunti, Fribourg ohne Rosa, Dubé, Montandon und Gerber (alle verletzt). – Timeouts: 55:45 Fribourg, 59:36 ZSC Lions. Die ZSC Lions ab 58:48 ohne Torhüter. 60. Pfostenschuss Pittis. Die Besten der SZ: 1. Huet. 2. Bykov. 3. Flüeler.
Neuer Gegner, steter Krampf Der ZSC verlor gegen Gottéron auch das 6. Heimspiel VON SIMON GRAF ZÜRICH Wenn Shows wie Art on Ice im Hallenstadion gastieren, wird bei jeder Vorstellung das gleiche Programm aufgeführt. Die ZSC Lions hingegen sollten in ihrem Heimstadion für Spiele aller Art sorgen. Doch diesem An spruch können sie momentan nicht gerecht werden. Nebst zwei halbwegs heroischen Niederlagen (gegen Zug und Davos) sah man sie in Oerlikon bisher vor allem in der Rolle des Teams, das krampf haft einem Rückstand hinterher rennt und zuletzt enttäuscht vom Eis schleicht. 0:3 gegen Bern, 0:5 gegen Kloten, 0:3 gegen Ambri und nun 1:2 gegen Fribourg hies sen die Ergebnisse in den Spielen, in denen die ZSC Lions trotz red lichen Bemühens offensiv nichts
zustande brachten. Gegen Got téron erlitten sie die sechste Heim niederlage zum Saisonstart. Coach Bob Hartley hatte ange sichts der ständigen Wiederho lung der Ereignisse keine Lust, das Geschehen lange zu analysie ren. Nach zwei beantworteten
ZSC - Fribourg 1:2 Fragen liess er die verblüfften Journalisten stehen. Es macht kei nen S, immer wieder erklären zu müssen, wieso ein Team keine Tore schiesst. Beim finalen An sturm traf Pittis noch den Pfosten, dann durfte sich der Freiburger Rückhalt Huet feiern lassen. Zwei Siege in drei Spielen, im Schnitt 1,67 Gegentore – die Bilanz des Rückkehrers darf sich sehen las sen. Gottérons Trainer Hans
SCL Tigers - Lakers 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) 5004 Zuschauer. – Tore: 10. Camenzind (Lemm, Riesen) 0:1. 30. S. Moser (Ausschl. Sirén, Walser) 1:1. 45. S. Moser (Haas, McLean) 2:1. – Strafen: 5-mal 2 Min. gegen SCL, 5-mal 2 plus 5 Min. und SD (Sirén) plus 2-mal 10 Min. (Walser, Rizzello) gegen die Lakers. SCL Tigers: Esche; Reber, Rytz; Lardi, Stettler; Lüthi, Lindemann; Ch. Moser; S. Moggi, Gerber, C. Moggi; Perrault, Pelletier, Genazzi; Haas, McLean, S. Moser; Leblanc, Tobias Bucher, Rexha. Lakers: Manzato; Walser, Geyer; Burkhalter, Maurer; Sirén, Gmür; Grauwiler, Roest, Suri; Riesen, Camenzind, Aurelio Lemm; Neukom, Reid, Rizzello; McDonell, Hürlimann, Thibaudeau. Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gustafsson, Schilt (verletzt) und Neff (krank), Lakers ohne Gailland, Welti, Murray, Hartigan (verletzt) und Tim Bucher (krank). 50. Timeout Lakers. Lakers ab 59:37 ohne Goalie. 60. Pfostenschuss S. Moggi. Die Besten der SZ: 1. S. Moser. 2. Esche. 3. Manzato. Servette - Lugano 5:4 n. P. (1:1, 1:2, 2:1) 6816 Zuschauer. – Tore: 9. Rivera (Simek, Vukovic) 1:0. 20. Romy (Rintanen, Bednar) 1:1. 31. (30:47) Conne 1:2 (Penalty). 32. (31:17) Niedermayer (Romy/ Ausschl. Nodari!) 1:3. 32. (31:47) Bezina (Walsky, Vukovic/Ausschl. Nodari) 2:3. 44. Vukovic 3:3. 49. Romy 3:4. 60. (59:49) Friedli (Pothier, Rubin/ Servette ohne Goalie) 4:4. – Penaltys: Bednar -, Rubin 1:0; Rintanen -, Walsky -; Steiner 1:1, Horava -; Nummelin -, Fata -; Conne -, Simek 2:1. – Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Servette, 7-mal 2 Minuten gegen Lugano. Servette: Stephan; Schneeberger, Bezina; Pothier, Mercier; Vukovic, Gautschi; Walsky, Rubin, Horava; Fata, Trachsler, Friedli; Simek, Berthon, Rivera; Pierrick Pivron, G.-A. Randegger, Gerber; Leonelli. Lugano: Conz; Nummelin, Hirschi; Nodari, Vauclair; Ulmer, Blatter; Kienzle; Jörg, Sannitz, Niedermayer; Bednar, Romy, Rintanen; Steiner, Kamber, Domenichelli; Simion, Conne, Profico. Bem.: Servette ohne Brunner, Savary, Vermeille, Hecquefeuille, Fritsche, F. Randegger und Salmelainen. Lugano ohne Murray und Reuille (alle verletzt). – 21. Pfosten Walsky. - 37. Tor von Trachsler aberkannt (hoher Stock). Servette von 34:41 bis 35:30 und von 59:28 bis 59:49 ohne Goalie. Timeouts: 35. Servette, 64. Lugano. Die Besten der SZ: 1. Stephan. 2. Romy. 3. Simek.
Kossmann mochte indes nicht all zu sehr den Franzosen loben, son dern vielmehr das kollektive de fensive Verhalten: «Wir haben viel Talent in der Offensive. Aber wir müssen defensiv stärker werden. Das war ein guter erster Schritt.» Und natürlich hilft es, wenn man vorne Kreativspieler wie Bykow und Sprunger hat, die für Überraschungsmomente sorgen. Der Center, der die Absenz Dubés vergessen macht, bereitete mit einem brillanten Loeffels 1:1 (25.) vor, Sprunger gelang in der 36. Minute das 2:1Siegtor – es war bereits sein elfter Saisontref fer. An der WM in Kosice hatte man ihn noch völlig verunsichert gesehen, inzwischen strahlt er vor Selbstvertrauen. «Ich habe in der Vorbereitung nichts geändert», sagte er. «Vielleicht bin ich etwas
reifer geworden.» Bei Sprunger zeigt sich, welchen Schwung es verleihen kann, wenn früh in der Saison ein paar Pucks mehr ins Tor fallen. Bei den ZSC Lions ist das Gegenteil zu beobachten. Die Mannschaft ist, einmal in Rück stand geraten, so verkrampft, dass sie kaum mehr Luft hat für Krea tivität. Inzwischen sind die Zürcher in der PlayoffÄra schon auf Rang 2, was die längste HeimNieder lagenserie zum Saisonstart be trifft. Noch erfolgloser auf eige nem Eis war nur noch Olten 1986/87 mit neun Misserfolgen zu Beginn. Den Abstieg konnten die Solothurner damals nicht ver meiden. Immerhin verspricht der Spielplan den ZSC Lions Besse rung: Drei ihrer nächsten vier Partien finden auswärts statt.
Der Spaziergang Kloten siegt in Biel dank Verteidiger-Toren BIEL Die Spiele gegen Aussen seiter behagten den Kloten Flyers in dieser Saison noch nicht. Erst verloren sie zu Hause gegen Ambri 2:3. Dann erknorzten sie sich gegen die Lakers einen 4:3Sieg. Schliesslich verloren sie am letzten Dienstag beim damali gen Tabellenletzten Servette 1:3. Gegen den EHC Biel war das nun anders. Der 4:1Sieg war für die Flyers ein Spaziergang. Micki
Biel - Kloten Flyers 1:4
Biel aus der Balance: Peter gegen Klotens Jacquemet
FOTO: BALLY/EQ
DuPont, Félicien Du Bois und Eric Blum wiesen mit ihren Tref fern den Weg. Gegen das Auf rücken der spielstarken Verteidi ger wussten sich die Bieler nie zu helfen. Es war mit vier Gegen toren gut bedient. Bieber ver schoss einen Penalty, Lemm traf den Pfosten, und auch sonst ging Kloten mit seinen Chancen ver schwenderisch um. Die Rückkehr von Du Bois ver lieh der Abwehr der Flyers augen scheinlich Stabilität. Dafür fiel der starke Eric Blum Ende des zweiten Drittels nach einem Check gegen den Kopf von Marc Wieser aus, er sollte aber bereits am Dienstag zurück sein. Das Gleiche gilt für Captain Stan
cescu, der sich mit Rücken beschwerden abmeldete. Wieser erhielt für sein Foul einen Rest ausschluss – und folgte damit Marcel Jenni, der bereits in der zweiten Minute ausgeschlossen worden war. Zu Beginn der Saison hatte Biel zu den Überraschungen der Liga gehört. Es besiegte Ambri und Bern und führte in Davos zehn Minuten vor Schluss 3:0. Dem HCD gelang jedoch damals die späte Wende – und seither schlit tern die Seeländer langsam dem ersten Tief der Saison entgegen. Die Niederlage gegen Kloten war die vierte in Serie. Trainer Kevin Schläpfer sieht in der Heimnie derlage gegen Fribourg einen «Knackpunkt» der bisherigen Meisterschaft. Obwohl sein Team nun erstmals in dieser Spielzeit unter dem Strich klassiert ist, sagt er: «Schreibt uns nicht ab, wir schlagen zurück.» Die Qualifikation für das Play off mit Biel ist auch das letzte grosse Ziel von Martin Steinegger. Unter der Woche absolvierte der 39Jährige sein 1000. Spiel in der NLA. Gestern wurde er dafür ge ehrt, lieber wäre ihm der Applaus wegen eines Sieges gewesen. ETIENNE WUILLEMIN
Die besten Skorer Sp 1. Brunner (Zug) 2. Nummelin (Lugano) 3. Bykov (Fribourg) 4. Sprunger (Fribourg) 5. Noreau (Ambri) 6. Lemm (Kloten) 7. Liniger (Kloten) 8. Bednar (Lugano) 9. Metropolit (Zug) 10. Pelletier (SCL Tigers)
Schon 11 Tore: Sprunger
A
P
9 9 5 9 5 8 10 3 10 10 11 1 9 3 8 9 8 2 9 6 4 9 5 5 9 2 8 9 7 2
T
14 13 13 12 11 10 10 10 10 9
National League B GESTERN Ajoie GCK Lions Sierre Chaux-de-Fonds Thurgau
- Olten - Visp - Basel - Langenthal - Lausanne
Dienstag Basel Chaux-de-Fonds Lausanne Langenthal Visp
4:2 (0:1, 2:0, 2:1) 2:3 (1:1, 1:2, 0:0) 6:5 (3:1, 2:2, 1:2) 2:6 (0:2, 0:2, 2:2) 2:4 (0:2, 0:1, 2:1)
- Ajoie - Sierre - Olten - GCK Lions - Thurgau
20.00 20.00 20.00 20.00 20.00
1. Lausanne 2. Visp 3. Langenthal 4. Sierre 5. Olten 6. Chaux-de-F. 7. GCK Lions 8. Ajoie 9. Thurgau 10. Basel
7 8 7 7 7 7 7 7 7 8
6 5 5 4 3 4 2 2 1 1
0 1 0 0 2 0 0 0 0 0
0 0 1 2 0 0 0 0 0 0
1 2 1 1 2 3 5 5 6 7
29:19 35:23 31:18 33:25 28:16 24:20 15:21 18:30 15:34 16:38
18 17 16 14 13 12 6 6 3 3
Strafenflut brachte die Tigers zurück Erst in doppelter Überzahl trafen sie gegen die Lakers LANGNAU John Fust war die Er leichterung anzumerken. Nach drei Niederlagen, darunter das 3:7 am Freitag im Derby gegen den SCB, holten seine Tigers gegen die Lakers endlich wieder Punkte. «Das war ein Charakter spiel für uns», sagte der Coach nach dem 2:1Heimerfolg. Beson ders zufrieden zeigte er sich da mit, nur einen Gegentreffer kas siert zu haben. Schliesslich stellen die Emmentaler zusammen mit den Lakers die schlechteste Ab wehr der Liga. «Ich hoffe, das war ein Befreiungsschlag für unsere Defensive.» Der 39Jährige gab zu, den Entwicklungsprozess unterschätzt zu haben. «Fast je
der Verteidiger hat eine neue Rol le. Trotzdem dachte ich nicht, dass es so lange dauert, bis wir eingespielt sind.» Das trifft auch auf die Offensive zu. Es brauchte mehrere Undiszi
SCL Tigers – Lakers 2:1 pliniertheiten der Lakers, bis die Emmentaler im Mitteldrittel den Bann brachen. Zuerst mussten Lemm – der ExLangnauer hatte das frühe 1:0 durch Camenzind vorbereitet – und Gmür auf die Strafbank, dann traf Sirén Clau dio Moggi mit dem Stock im Gesicht und wurde direkt in die Kabine geschickt. Schliesslich ge
sellte sich Walser – ebenfalls nach einem Stockschlag – zu den Be straften. «Solche Undiszipliniert heiten dürfen einfach nicht sein», sollte Trainer Harry Rogenmoser später sagen. Die Tigers konnten fast acht Minuten in Überzahl agieren, und doch gelang Simon Moser der Ausgleich erst, als sie schon fast drei Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis hatten. Der Nationalstürmer war es auch, der eine Viertelstunde vor Schluss nach schöner Vorarbeit von Haas den Siegtreffer erzielte. Einen gemütlichen Abend ver brachten die Tigers nach der Wende indes nicht. Denn auch die Lakers bekamen noch die Mög
lichkeit, während 58 Sekunden in doppelter Überzahl zu agieren. Dass sie den Ausgleich nicht erzwangen, te zu diesem Match. Beide Teams hatten eine Vielzahl an Chancen ausgelassen, es hätte am Ende ebenso gut 7:5 für Langnau heissen können. Dass lediglich drei Tore fielen, lag einerseits an den starken Goalies, andererseits an den Sündern in der Offensive. Die Emmentaler dürfte dies nur am Rande stören, hievten sie sich mit dem Sieg doch wieder über den Strich auf Platz 8. Die Lakers hingegen stehen nach 24 Stunden schon wieder am Tabellenende. KAI MÜLLER
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Meisterlicher Genoni raubt Ambri den Mut Der HCD konnte sich auf seinen Goalie und einen treffsicheren Wieser verlassen DAVOS Ambri-Piotta war in der Vergangenheit oft ein dankbarer Gegner für den HCD. Seit Februar 2008 hat dieser gegen die Leventiner zu Hause immer gewonnen. Daran änderte sich auch diesmal nichts: Der Meister konnte beim 4:1 gar noch Energie sparen und den Jüngsten im Team Auslauf geben. Dafür zeigten sich die Bündner grosszügig: Die Einnahmen einer HCD-Party von 400 Franken spendeten sie kur-
Davos - Ambri 4:1
Zuger Jubel mit Sutter – gegen den SCB wurde die Hauptprobe vor dem Duell gegen das NHL-Team zur Machtdemonstration
FOTO: SCHMID/EQ
Gipfeltreffen im Schatten Der EVZ bleibt NLA-Leader – morgen misst er sich mit den New York Rangers VON PHILIPP MUSCHG ZUG Im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht war das Schlagerspiel in Zug ausverkauft gewesen. Ab Montagabend waren die 7015 Tickets online erhältlich, schon am Dienstagmorgen waren alle weg – und das Anfang August. Der Auftritt der Rangers mobilisierte das Publikum bereits lange, bevor klar war, dass zwei Tage vor dem Showdown mit den NHLStars vom Broadway an gleicher Stelle die beiden besten Teams der Schweiz um die Vorherrschaft in der NLA kämpfen würden. Diesmal war die Abendkasse offen, und der Tabellenführer aus Zug nutzte die Gelegenheit für eine Demonstration: 4:0 demontierte er den chancenlosen SC Bern – er ist bereit für die Rangers. Dass es überhaupt zu diesem Kräftemessen kommt, verdankt
sich glücklichen Umständen. Ursprünglich hatte das NHL-Team seine Saisonvorbereitung in Budapest abschliessen wollen, doch dort genügte die Infrastruktur nicht. Die New Yorker erinnerten sich daran, dass es ihnen vor drei Jahren in der Schweiz gut gefallen hatte, und der internationale Verband vermittelte die Zuger Boss-
Zug – Bern 4:0 ard-Arena. Dank eines Sponsors aus dem Pharmasektor kann der EVZ nicht nur das 750 000-Franken-Budget das Anlasses stemmen, gemäss Sportchef Patrick Lengwiler wird sogar «ein schöner Gewinn» herausschauen. Selbstverständlich ist das nicht. Durch den späten Zeitpunkt der Verlegung senkten die Rangers ihre Antrittsgage zwar um 40 Prozent – 600 000 Franken dürfte sie
Es gibt unverdiente Niederlagen. Bittere, heilsame, erwartete, bedeutungslose, kapitale, vernichtende, lehrreiche, logische, ernüchternde, auch Mut machende. So vielfältig wie der Misserfolg sind die Erklärungen danach. Mal fühlt sich der Coach bestätigt, zuweilen spricht aus seinen Worten Ratlosigkeit oder Verzweiflung. Und natürlich haben auch Sportchef Der Spieler und Präsident ihre eigene Optik. Nachsagt: «Wenn folgend ein Patchwork der Ausreden und wir weiter so Erklärungen. Ähnlichkeiten mit Aussagen lebender Personen sind nicht rein zufällig.
hart arbeiten, fallen die Tore automatisch.»
Der Trainer sagt: «Solange wir Chancen haben, bin ich nicht beunruhigt.» Der Sportchef sagt: «Wir haben nicht wegen der Verletzten verloren.» Der Spieler sagt: «Die Abwesenden fehlen uns schon.» Der Trainer sagt: «Unser Torhüter war nicht Schuld. Wir haben im Kollektiv versagt.» Der Sportchef sagt: «Diese Niederlage ist ein Lernprozess für die Jungen.» Der
immer noch betragen. Und auch sonst ist bei den Amerikanern alles ein paar Nummern grösser. Zwei A4-Seiten lang ist allein der Katalog mit Anforderungen und Wünschen, «in 4-Punkt-Schriftgrösse», präzisiert Lengwiler. 500 Wattestäbchen gehören ebenso dazu wie 600 tiefgefrorene Pucks – obschon die Rangers aus Zeitgründen aufs Morgentraining verzichten. Die 70-köpfige Delegation reist heute aus Bratislava nach Zürich, wo sie im Dolder Grand Hotel residiert, weil es in Zug keine 5-Stern-Hä gibt. Ob der Unterschied auf dem Eis so gross ist wie in der Klubkultur, wird sich weisen. Die Vergangenheit macht dem Schweizer Tabellenführer jedenfalls nicht unbedingt Hoffnung. Zwölf Mal haben die Rangers bisher in der Alten Welt gegen europäische Teams gespielt, nur 1981 gegen IFK Helsin-
ki verloren. Und die Gesamtbilanz sieht wenig besser für den EVZ aus. Seit die NHL vor vier Jahren den Saisonstart auf die andere Seite des Atlantiks verlegte, haben ihre Vertreter 20 von 23 Begegnungen mit europäischen Mannschaften gewonnen, darunter das 8:1 der Rangers gegen den SCB vor drei Jahren. Rangers in Bestbesetzung – wie Chicago beim 1:2 in Zürich
Der gestrige Auftritt dürfte dem EVZ Hoffnung geben, dass er auch morgen im indirekten Duell besser abschneidet als die Bundesstädter. Und dass die Rangers praktisch in Bestbesetzung antreten würden, kann sogar ein Grund für Optimismus sein: Auch der spätere Stanley-Cup-Gewinner aus Chicago tat das vor zwei Jahren gegen den ZSC – und unterlag den Schweizern 1:2.
BACKHAND
Das Patchwork der Ausreden Etienne Wuillemin
Trainer sagt: «Jetzt müssen unsere Leader Verantwortung übernehmen.» Der Trainer sagt: «Wir waren mental nicht bereit für das Spiel.» Der Spieler sagt: «20 Minuten gut spielen reicht nicht. Wir müssen unser Spiel endlich über 60 Minuten durchziehen.» Der Präsident sagt: «Abgerechnet wird am Ende der Saison.» Der Sportchef sagt: «Irgendwann fällt das Glück auf unsere Seite.» Der Trainer sagt: «So viele Strafen, und immer in den dümmsten Momenten, das kann ich nicht akzeptieren.» Der Spieler sagt:
zerhand dem klammen Verein ennet des San Bernardino. Aus der gut besuchten Fanecke des Gastes brandete darauf verlegener Applaus auf. Etwas mehr Gegenwehr hätten sich die Tifosi nach dem überraschenden Saisonstart ihrer Mannschaft schon gewünscht. Die Tessiner waren auch gut gerüstet gewesen, begannen mit wirbligen Angriffen und leidenschaftlichem Defensivspiel. Aber ihr Mut wurde jäh gebremst: An HCD-Goalie Genoni war einfach kein Vorbeikommen. Selbst aus kurzer Distanz liess er sich nicht zu einer unbedarften Bewegung zwingen. Und mit jeder vergebenen Chance wurden Ambris Bemühungen kleiner. Auch weil auf der Gegenseite der Meister konsequent skorte: Sykora mit einem Solo nach Kutlaks fahrlässigem Puckverlust, Taticek per Abpraller und Wieser mit einem Ablenker trafen in regelmässigen Abständen. Damit war am Sieg der Davoser schon früh nicht mehr zu rütteln. Leonardo Genoni gewann so ein spezielles Duell zweier
Zürichsee-Goalies: Genoni, der Kilchberger, gegen Nolan Schaefer, den Kanadier mit Grossmutter aus Rüschlikon. Der 31-jährige Schaefer zeigte wie bei seinem glänzenden Debüt am Dienstag gegen den ZSC (3:0) mehrere sehenswerte Paraden, 26 insgesamt. Ohne ihn wäre die Niederlage wohl noch höher ausgefallen. Seine Leistungen bringen Coach Kevin Constantine in eine diffizile Lage: Er hat sechs Ausländer, alle sind derzeit gesund und wollen spielen. «Es gibt zu viele Dinge zu berücksichtigen, als dass ich einfach einen Masterplan vorlegen könnte», sagt der Amerikaner. «Mein Plan ist es, vor jedem Spiel die bestmögliche Aufstellung zu finden.» Der überzählige Westrum reiste schon einmal nicht ins Landwassertal. Auch der HCD hat seit kurzem einen weiteren Ausländer, seinen vierten Tschechen, Tomas Divisek, der gestern aber noch aussetzte. Weil bei einem Wechsel innerhalb seiner heimischen Liga eine Transfersumme von 100 000 Franken fällig würde, bot sich der Center an. Vorerst testet ihn Davos einen Monat lang. «Vielleicht wird er eine zusätzliche Option für uns», sagt Sportchef René Müller. Er sei nur ein Drittel so teuer wie Jaroslav Bednar, den die Bündner diesen Sommer nicht halten konnten. Der 32-Jährige spielte einst gemeinsam mit Petr Sykora bei Pardubice, heute haben die beiden ihre Hä nebeneinander in dieser Stadt. Zum ersten Duett auf Schweizer Eis könnte es am Dienstag gegen Genf kommen. SILVAN SCHWEIZER
Simek erlöst Servette Erst spät finden die Genfer zu ihrem Glück GENF Nach drei Siegen in Folge liess sich Lugano ausgerechnet vom bisherigen Serienverlierer Servette bremsen. Die ersatzgeschwächten Genfer zeigten
Servette - Lugano 5:4 nP beim 5:4 nach Penaltys vor allem eine Willensleistung zu ihrem erst zweiten Sieg. Sie machten ein 1:3 wett und erzwangen elf Sekunden vor Schluss der normalen Spiel-
zeit ohne Goalie das 4:4. Trainer McSorley nahm bei der Aufholjagd Torhüter Stephan gleich zweimal vom Eis, einmal bereits im Mitteldrittel für 49 Sekunden, um bei einer doppelten LuganoStrafe mit 6 gegen 3 Feldspieler stürmen zu können (erfolglos). Im Penaltyschiessen war dann Stephan die eine Hauptfigur (er liess sich nur einmal bezwingen), die andere hiess Simek, dem der entscheidende Treffer gelang.
«Der Schiedsrichter hat alles gesehen – ausser die Fouls des Gegners.» Der Trainer sagt: «Wenn wir weiter so hart arbeiten, fallen die Tore automatisch.» Der Sportchef sagt: «Uns fehlte der Killerinstinkt.» Der Trainer sagt: «Ich fühle eine unglaubliche Kraft in meinem Team. Irgendwann werden wir für alle ein ganz unangenehmer Gegner.» Der Sportchef sagt: «Der Gegner hatte das Messer am Hals.» Der Präsident sagt: «Der Gegner konnte sich gestern ausruhen, wir mussten spielen.» Der Trainer sagt: «Der Gegner hat gestern gespielt und war im Rhythmus.» Der Sportchef sagt: «Der Gegner hat das Momentum im dümmsten Augenblick für uns auf seine Seite gezwungen.» Der Trainer sagt: «Wir haben gewusst, es wird ein steiniger Weg.» Der Spieler sagt: «Wir wollten den Sieg zu sehr.» Der Präsident sagt: «Der Trainer ist kein Thema.» Der Trainer sagt: «Wir haben sehr hart trainiert. Die Mannschaft hat die Müdigkeit gespürt.» Der Sportchef sagt: «Im Derby gelten andere Gesetze.» Der Präsident sagt: «Im Playoff beginnt eine neue Saison.»
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EishockeySport
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«Montreal erinnert mich an Zug» Der Zuger Verteidiger Rafael Diaz versucht sein Glück bei den berühmten Canadiens – ein Tagebuch aus dem Camp sind nämlich sieben weitere Be treuer da: ein Verteidigertrainer, ein Goalietrainer, die beiden As sistenzcoachs und drei Leute vom AHLFarmteam aus Hamilton. Die Trainingsmethoden und das System sind ähnlich wie in der Schweiz. Da war nichts, bei dem ich dachte: «Wow, was ist das jetzt?» Das Spiel aber ist definitiv anders: Das kleine Feld macht alles viel schneller. Die Stürmer rasen auf einen zu, sie sind kräf tiger und grösser als bei uns. Als Verteidiger muss ich den Puck schnappen, einen präzisen spielen und dann sofort bereit sein, gecheckt zu werden. Die Intensität hat zugenommen, je näher der Saisonstart rückt. Nach dem Training kehre ich meist gleich ins Hotel zurück und ruhe mich aus. Manchmal er kunde ich die Gegend und gehe am Abend essen mit Alain Berger, einem weiteren Schweizer. Er wurde zwar leider aus dem Kader gestrichen, trainiert aber mit Hamilton weiter in Montreal.»
VON SILVAN SCHWEIZER MONTREAL/ZÜRICH Rafael Diaz wuchs einst nur einen Steinwurf vom alten HertiStadion entfernt auf. Hier machte er seine ersten Schritte auf dem Eis, wurde danach beim EVZ gross. So gross, bis auch die NHL auf den fleissi gen 25Jährigen aufmerksam wurde. Vor vier Wochen nun zog Diaz aus dem gemachten Nest in Zug aus und stellte sich einer neuen Herausforderung: dem Camp der Montreal Canadiens. Für die SonntagsZeitung schildert er seine Erlebnisse im verrücktes ten EishockeyKlub der Welt.
Die Stadt: Mark Streit hat Spuren hinterlassen «Einmal war ich zuvor schon in Montreal, an einem Abend mit dem Nationalteam vor drei Jah ren. Aber das gab mir natürlich keine Vorstellung davon, wie diese Stadt tickt. Nun wohne ich in einem Hotel 20 Minuten zu Fuss vom Trainingszentrum ent fernt, im Stadtteil Brossard. Das klingt wie Bossard – auf den ers ten Blick dachte ich gleich an den EVZ und seine neue Arena. Mit Yannick Weber habe ich glücklicherweise einen Schweizer Teamkollegen. An einem freien Nachmittag spielte er Touristen führer. Die Stadt gefällt mir sehr, weil sie einen europäischen Touch hat. Es ist witzig, sie erinnert mich an Zug: Da ist der alte Kern, die Altstadt. Daneben aber auch neue Gebäude, riesige Türme. Solche haben sie in Zug ja auch begonnen zu bauen, wenn auch kleiner. Dass Eishockey hier fast eine Religion ist, merkt man bereits, wenn man durch die Gassen geht. An jeder Ecke kann man Fan Shirts kaufen. Überall hängen Fahnen. Ich spüre, dass hier Mark Streit seine Spuren hinterlassen hat. Von ihm schwärmen alle. Welch toller Typ er gewesen sei, von seinen Qualitäten als Spieler ganz zu schweigen. Man ist stolz, wie er sich entwickelt hat. Auch Yannick wird oft angesprochen. Ich hingegen wurde noch nie erkannt. Aber das ist okay, ich habe das sowieso nicht so gern. Ich will ja auf dem Eis auffallen.»
Der Klub: Ein Leben in Luxus und Stress «Mein erster Besuch im Trainings zentrum war beeindruckend. 2008 hat der Klub ein riesiges Quartier im Süden umgebaut. Die
Die Spiele: Er räumt auf, ich mache den
Voller Einsatz für einen NHL-Platz: Montreal-Verteidiger Rafael Diaz (l.) stemmt sich gegen Bostons Chris Clark
Anlage bietet alles: einen moder nen Kraftraum, einen Wellness Bereich und eine Garderobe, die doppelt so gross ist wie jene in Zug. Überall hängen Bilder mit Spielern von anno dazumal. Es gibt einen Aufenthaltsraum, wo ein grosser TVBildschirm an der Wand hängt, und wenn man früh stücken möchte, stehen immer Müsli und Früchte bereit. Es wird so gut auf uns geachtet, wir müs sen wirklich nur noch das Spielen übernehmen. Zug ist ein gut or ganisierter Profibetrieb, aber das ist noch einmal eine Stufe höher.
Eine Organisation wie Montreal bringt aber auch grosse Medien präsenz mit sich. Ich ahnte zwar, dass ich als Neuling ein gewisses Interesse wecke, aber vom ersten Interviewtermin wurde ich über rumpelt. Ich konnte gar nicht zählen, wie viele Mikrofone mir da entgegengestreckt wurden. Leider ist mein Englisch noch nicht das beste. Einige Kollegen aus der Schweiz haben ein Video eines Interviews mit mir gesehen und mich danach per SMS ge foppt. Zum Glück wohne ich mit dem Schweden Andreas Engqvist
im Hotelzimmer. Da werde ich fast gezwungen, mein Englisch zu verbessern.»
Das Training: Ein Coach und sieben weitere «Vor meinem ersten Training lag in der Garderobe meine Ausrüs tung bereit und ein Leibchen mit dem berühmten Vereinslogo. Der Anblick war überwältigend. In der ersten Woche hatten wir frei williges Eistraining. Das war ideal, um mich ans kleinere Feld zu ge wöhnen und einige der Jungs ein
FOTO: OLIVER CROTEAU/FRESHFOCUS
bisschen kennen zu lernen. Am 15. September begann dann das eigentliche Camp. Headcoach Jacques Martin hiess uns will kommen. Den Rookies erklärte er, dass er bald sehen werde, wer be reit sei für die NHL und wer noch Zeit benötige. Klar sei, wer Ein satz zeige, verbessere seine Chan cen. Martin ist ruhiger, weniger emotional als vorher Doug Shed den in Zug. Aber auch er kann bestimmt werden, wenn ihn etwas stört. Zu Beginn war es für mich schwierig, die Übersicht zu be halten. Neben dem Headcoach
«Mein Debüt mit den Canadiens war ein wunderbares Erlebnis. Die Fans rasteten fast aus. Das Stadion war mit über 21 000 Zu schauern ausverkauft – und das bei einem Vorbereitungsspiel! Klar spürte ich ein Kribbeln, aber das ging nach dem ersten Einsatz rasch weg. Leider verloren wir gegen Dallas 3:6, und ich stand bei drei Gegentoren auf dem Eis. Es klappte einiges nicht: Einmal übte ich zu wenig Druck auf die Stürmer aus, dann war die Ab stimmung zwischen uns Verteidi gern nicht gut. Aber nur so lerne ich dazu. Ich muss auf und neben dem Eis kommunikativer werden. Mittlerweile spiele ich neben Hal Gill. Wir haben unsere Rollen verteilung: Er räumt alles weg, und ich versuche den Angriff aus zulösen. Das hat im letzten Test gut funktioniert, wir hatten eine ausgeglichene Bilanz. Am Donnerstag beginnt die Saison mit dem Schlagerspiel in Toronto. Ich hätte nie damit ge rechnet, dass ich so kurz davor noch im Team bin. Acht Verteidi ger sind wir, wie viele wann noch in die AHL müssen, weiss ich nicht. Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf. Planen kannst du hier sowieso nichts. Ich geniesse es einfach, jeden Tag Neues zu ler nen und für diesen Traditionsklub spielen zu dürfen.»
Weitere NHL-Schweizer
Ein Klub der Traditionen und Sehnsüchte
Jonas Hiller (Anaheim): Nach seiner rätselhaften Augenkrankheit zeigt er sich fast wieder in alter Stärke.
Seit Montreal 1993 hat kein kanadisches Team den Stanley-Cup geholt – die Canadiens machten in den letzten Wochen keinen neuen Mut
Luca Sbisa (Anaheim): Erhielt zuletzt viel Eiszeit und verteidigte neben Routinier Visnovsky, er ist gesetzt.
In der Garde robe der Montreal Canadiens prangt in grossen Lettern der Satz: «Aus sinkender Hand werfen wir euch die Fackel zu, die eure sei, sie hoch zu halten.» Es sind die pa thetischen Worte des kanadischen Leutnants John McCrae 1915 auf den Schlachtfeldern Flanderns während des Ersten Weltkrieges. Im folgenden Jahr gewannen in der Heimat die Canadiens ihren ersten StanleyCup. Es sind Wor te, die zeigen, wie wichtig es in Montreal ist, das Erbe früherer Helden weiterzutragen. MONTREAL/ZÜRICH
Für keinen anderen Klub der NHL hat die Tradition eine solche Bedeutung. Es ist die Hauptstadt des Eishockeys, wo seit Januar 2004 jedes Heimspiel ausverkauft war, wo 9000 Fans auf eine Sai sonkarte warten und die Journa listen für normale Qualifikations partien Beilagen so dick wie Wälzer schreiben. 24 Meistertitel holten die stolzen «Habs», die Habitants (Einwohner), so viele wie kein anderer NHLVerein. Der letzte aber liegt schon 18 Jah re zurück – damals mit Paul Di Pietro, der bald darauf in die
Schweiz aufbrach, und dem schier unüberwindbaren Goalie Patrick Roy. Seither hat kein kanadischer Klub mehr triumphiert. Zuletzt scheiterte Vancouver im Final knapp an Boston. Ottawa und Calgary fehlt eine Blutauffri schung, Edmonton das Geld, in Toronto herrscht Wohlstand, aber Misswirtschaft, und Winnipeg hat erst seit kurzem wieder ein NHL Team. Die Ungeduld wächst. «Es ist eben nicht mehr wie in den 50ern oder 60ern, als du einfach ein Team aufbauen konntest, alle
Spieler halten musstest und eine Dynastie hattest», sagte unlängst Vincent Damphousse, Montreals Topskorer von 1993. «Wir hatten den idealen Mix: ein paar gute Routiniers und ein paar Talente, wie Desjardins und LeClair, die damals noch keiner kannte.» «So nah am Saisonbeginn, so weit entfernt, bereit zu sein»
Auf ähnliche Weise versucht es das Montreal von heute. Nun heissen die Erfahrenen Brian Gionta und Scott Gomez, die Auf strebenden PK Subban und Max
Pacioretty. Unter Jacques Martin erreichten die Canadiens letztes Jahr immerhin den Halbfinal, im Frühling unterlagen sie im Ach telfinal dem späteren Champion Boston erst nach hartem Kampf in sieben Spielen. Trotzdem sind die Fans nicht allzu guter Hoff nung, dass ausgerechnet ihr Team die kanadische Flaute beenden sollte. Von sieben Vorbereitungs partien verlor es bisher sechs. «La Presse» titelte schon einmal: «So nah am Saisonbeginn, so weit davon entfernt, bereit zu sein.» SILVAN SCHWEIZER
David Aebischer (Winnipeg): Trotz respektabler Leistung hat der Testgoalie noch keinen Vertrag. Yannick Weber (Montreal): Wurde zuletzt nur als Stürmer eingesetzt, könnte zu Beginn überzählig sein. Roman Josi (Nashville): Seine Gehirnerschütterung wird ihn wohl um den NHL-Saisonstart bringen. Nino Niederreiter (NY Islanders): Spielte zuletzt neben den stärksten Stürmern, Moulson und Tavares, verletzte sich aber an der Leiste. Mark Streit (NY Islanders): Wurde als erster Schweizer zum Captain ernannt, zeigt sich nach schwerer Schulterverletzung wieder in Form.
SportAktuell
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2. OKTOBER 2011
England entging Debakel
Überlegene Kadetten
Schottlands Tränen an der Rugby-Weltmeisterschaft in Neuseeland
34:23-Sieg in der Champions League
AUCKLAND Dass sich auch starke Männer ihrer Tränen nicht schämen, bewies sich gestern in Auckland. Nachdem Schottland dem Erzrivalen England im abschliessenden Gruppenspiel der RugbyWM denkbar knapp 12:16 unterlegen war, humpelte etwa Nathan Hines von Weinkrämpfen geschüttelt vom Feld. Ein vergleichsweise winziger Betreuer stützte den 118-kg-Stürmer dabei. Es dürfte eine folgenreiche Niederlage gewesen sein: Denn sollte
Argentinien in der Nacht auf heute den Pflichtsieg gegen Georgien gefeiert haben, vert Schottland zum ersten Mal überhaupt den Viertelfinal einer WM. Die Schotten hatten bewundernswert gekämpft und von Anfang an bis zwei Minuten vor dem Ende sogar geführt – aber auch lange Zeit davon profitiert, dass Englands Kicker Jonny Wilkinson wie in den vorangegangenen WMSpielen nie geahnte Schwächen zeigte. Nur zwei von sechs Straf-
tritten setzte der Superstar zwischen die Malpfosten, ausserdem verfehlte er einen scheinbar sicheren Dropkick aus kurzer Distanz. Wilkinson fing sich aber gerade noch, ehe England erstmals frühzeitig an einer WM scheitern konnte. In der 78. Minute legte Englands Flügelspieler Chris Ashton den Ball zum entscheidenden «Try» im Malfeld ab. Damit sind fast alle Entscheidungen gefallen, wenn heute Sonntag die Vorrunde zu Ende
Jonny Wilkinson im schottischen FOTO: EPA Schwitzkasten
geht. Die letzte offene Frage betrifft die Partie Irland - Italien (9.30, Sport 1+ live): Mit einem Sieg würden die «Boys in Green» ihre herausragende Vorrunde mit Tabellenplatz 1 krönen und einem Viertelfinal gegen Titelverteidiger Südafrika entgehen – stattdessen käme es zum Knüller Südafrika Australien. Verliert Irland jedoch, wäre es zwar die erste, aber gleich eine verhängnisvolle Niederlage. Dann käme überraschend Italien weiter. (WIE)
Daniel Hubmann vor viertem Gesamtsieg
Tom Lüthi von Startplatz 2
Platz 2 beim Mitteldistanz-Weltcup-Finale der Orientierungsläufer
Schwerer Sturz von Krummenacher in Japan
LA CHAUX-DE-FONDS Zwischen den Kontrollposten 11 und 14 des Mitteldistanzrennens im Neuenburger Jura sah sich Daniel Hubmann bei der späteren Rennanalyse in Führung. Es war aber nur eine kurze Sequenz. Im Ziel lag Thierry Gueorgiou (Fr), der Weltmeister und Leader der Weltrangliste, im «virtuellen Kopf-an-Kopf-Rennen» wieder 13 Sekunden vor dem Schweizer. Als Zweiter stärkte Hubmann aber seine Leaderposition im Gesamtweltcup. Ihm
reicht heute im Stadtsprint in La Chaux-de-Fonds ein 7. Rang zum vierten Weltcupgesamtsieg in Folge – auch wenn Gueorgiou siegt. «Meine Ausgangsposition ist sehr komfortabel», sagte der 28-jährige Thurgauer. Im Sprint ist er aktueller Weltmeister. Städtesprints sind eine seiner Stärken. Und so sagt er denn auch: «Ich glaube, dass eher ich das Schlussrennen gewinne als Thierry.» Das Mitteldistanzrennen lieferte ihm die Bestätigung seiner «hervorra-
genden Spätform». Er fühlt sich in «einer Verfassung, absolut vergleichbar mit jener der Weltmeisterschaften im August». Stark präsentierten sich aber auch Hubmanns Teamkollegen Fabian Hertner (3.), Baptiste Rollier (6.) und Matthias Merz (7.). Bei den Frauen sorgte Rahel Friederich (9.) für das beste Ergebnis. Ihren ersten Weltcupsieg feierte Tove Alexandersson (Sd), Sprint-Weltmeisterin im Ski-OL und Juniorenweltmeisterin im Wald-OL. (JGG)
MOTEGI Tom Lüthi qualifizierte sich im Abschlusstraining zum GP Japan für Startplatz 2 und startete in der Nacht auf heute Sonntag (6.15 MESZ) erstmals seit Mitte Mai wieder aus der ersten Reihe. Der Berner verlor nur 0,193 Sekunden auf die Poleposition, aus der der Spanier Marc Márquez ins Rennen ging. Mit dem Italiener Andrea Iannone stand ein weiterer Pilot auf einer Maschine des Zürcher Herstellers Suter Racing in der Frontreihe.
Auch für Dominique Aegerter verlief das Qualifying vielversprechend. Er konnte von Position 9 in der dritten Reihe starten. Randy Krummenacher stürzte gleich zu Beginn des Qualifyings schwer, blieb unverletzt, klagte aber über starke Schmerzen. Weil seine zerstörte Maschine nicht mehr rechtzeitig repariert werden konnte, wurde der Zürcher auf die letzte Startposition (38) zurückversetzt. MEHR ZU TOM LÜTHI SEITE 86
SARAJEVO Schaffhausen ist gut in die Champions League gestartet. In der Gruppe A gewannen die Kadetten gegen den bosnischen Meister Sarajevo auswärts 34:23. Nach der Pause erspielten sich die Gäste eine sehr gute Angriffsbilanz. Dank des gelungenen Auftakts hat sich der Schweizer Titelhalter einstweilen vor Zagreb (30:26 gegen Sävehof) und Barcelona (28:25 gegen Chambéry) eingereiht und einen der möglichen Konkurrenten um einen Platz im Achtelfinal auf Anhieb deutlich distanziert. Nur zu Beginn hatten sich die Schaffha aus eigenem Verschulden in eine heikle Lage manövriert: Nach neun Minuten führte Bosna 4:0. Vom missratenen Einstieg erholten sich die Kadetten zunächst nur schleppend. In der zweiten Hälfte war der in dieser Saison noch verlustpunktlose Favorit dann aber nicht mehr zu stoppen. Der Aufbau steigerte seine Effizienz auf beachtliche 68 Prozent – aus 29 Angriffen resultierten 20 Treffer. Am kommenden Donnerstag ist für die Kadetten Schaffhausen aber mit einer erheblich schwierigeren Aufgabe zu rechnen: Der aktuelle Champions-LeagueSieger Barcelona gastiert in der BBC-Arena.
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AktuellSport
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2. OKTOBER 2011
Viel Arbeit neben der Rennstrecke Der Schweizer Formel-1-Fahrer Sébastien Buemi hat auch in rennfreien Wochen einen vollen Terminkalender VON ANNA BAUMGARTNER ZÜRICH Von Singapur nach Monaco, danach in die Schweiz und später weiter nach Japan. Und das innerhalb einer Woche. Für Sébastien Buemi ist dieses Programm völlig normal. In seinem Alltag ist der Schweizer Formel1-Fahrer vor allem eines: unterwegs. Nach dem Grand Prix in Singapur von letztem Wochenende verbrachte er eineinhalb Tage zu Hause in Monaco. «Ich konnte in meinem eigenen Bett schlafen, das ist immer schön», sagt er lachend. Für einen Termin bei einem Sponsor seines Rennstalls Toro Rosso kam er einen Tag nach Zürich. Bei Sandwiches und Birchermüesli erzählte er zusammen mit Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost vom Alltag in der Formel 1 und davon, was er tut, wenn er nicht im Rennauto sitzt. In den rennfreien Wochen verbringt Buemi viel Zeit im Simulator, der in der Red-Bull-Basis in Milton Keynes (Gb) steht. Vor allem bei Strecken, die noch nie befahren wurden, wie dieses Jahr der GP Indien Ende Oktober, ist dieses Training sehr wichtig. An einem Tag kann ein Fahrer zwischen 100 und 120 Runden auf einem Rundkurs zurücklegen. Dabei können auch die Setups fürs Auto geprobt werden, und der Simulator vermittelt dem Piloten ein gewisses Fahrgefühl. «Es fühlt sich sehr real an, fast wie ein normales Auto. Aber natürlich ist klar, dass es auf der Rennstrecke immer anders ist», erklärte Buemi. «In Indien wissen wir zum Beispiel nicht, wie der Asphalt sein wird oder wie die Reifen reagieren.»
Die Schnelldiät vor dem Qualifying
Zu den Runden im Simulator kommt intensives Ausdauer- und Krafttraining. «Ich laufe viel, bin auf dem Velo oder arbeite an der Rudermaschine», erzählte der Westschweizer. Beim Krafttraining gilt es, einen guten Mittelweg zu finden: «Du musst genug
Kraft haben, um einen GP durchzustehen. Wenn du aber zu viel Muskelmasse hast, ist auch dein Auto schwerer und dadurch langsamer.» Um auf das Idealgewicht zu kommen, hat der 22-Jährige aber noch weitere Tricks. Zum Beispiel nimmt er für das Qualifying zwei Kilogramm ab, um mit weniger Gewicht schnellere Runden fahren zu können. Anschliessend legt er diese bis zum Rennen wieder zu. «Das Fahren ist in der Formel 1 fast das Einfachste»
Der GP von Singapur war Buemis 50. Formel-1-Rennen. 14-mal fuhr er in die Punkte, 12-mal schied er aus. Erfahrungen sammelte er unzählige: «Ich habe vor allem gelernt, Chancen besser zu nutzen. Ob es regnet oder ob die Strasse trocken ist.» Sein Bestresultat sind zwei 7. Plätze – einen davon erreichte er in seinem ersten Rennen, dem GP Australien 2009. Für Teamchef Tost ist das nicht ungewöhnlich: «Das Fahren ist in der Formel 1 fast das Einfachste». Viele der Formel-1-Piloten beginnen wie Buemi in jungen Jahren Gokart zu fahren und starten dann in verschiedenen Rennserien. Wenn sie in die Formel 1 kommen, sind sie fahrerisch schon auf einem guten Niveau. «Meiner Meinung nach braucht ein Fahrer
Sébastien Buemi PERSÖNLICH Geboren am 31. Oktober 1988 in Aigle (Sz), wohnhaft in Monaco. – Grösse: 1,75 m. – Gewicht: 65 kg. – Zivilstand: ledig. KARRIERE 2005 2006 2007 2008 2008 Ab 2009
2. Platz in der Deutschen Formel BMW 11. Platz in der Formel-3-Euroserie 2. Platz in der Formel-3-Euroserie 6. Platz in der GP2-Serie und 2. Platz in der GP2-Asia-Serie Testfahrer für Red Bull Formel 1 bei Toro Rosso
Formel 1 2009 Rang 16 / 6 Punkte 2010 Rang 16 / 8 Punkte 2011 momentan auf Rang 15 / 13 Punkte www. sebastienbuemi.com
aber drei Jahre, bis er die Formel 1 wirklich versteht. Es wird von vielen unterschätzt, was da auf einen Fahrer zukommt», erläuterte Tost, der seit der Gründung 2006 bei Toro Rosso ist. Der Fahrer müsse lernen, die Technik des Autos zu verstehen, von der Mechanik bis zur Aerodynamik, um den Ingenieuren ein geben zu können. Dazu komme die ganze Marketing- sowie Medienarbeit. Die Rennwochenenden der Piloten sind von Donnerstag bis Sonntag vollgestopft mit Terminen. Tost sieht darin auch eine Problematik: «Da muss man aufen, dass die Fahrer, wenn sie am Sonntag ins Auto steigen, nicht schon mental müde sind.» Bei Toro Rosso sollen die Piloten dies aber auch lernen können. Das Hauptaugenmerk des Teams liegt laut Tost noch auf der Ausbildung. «Aber irgendwann wollen wir auch vier starke Red-Bull-Fahrer haben», sagt der Teamchef. In drei Jahren soll das Team um den fünften Platz mitfahren können. Momentan liegt Toro Rosso in der Konstrukteurewertung auf dem 8. Platz, 7 Punkte hinter Sauber. Die Zukunft Buemis ist weiterhin ungewiss
Fünf Rennen wird Buemi bis Saisonende noch im Toro Rosso sitzen. Was danach kommt, ist noch unklar. Ob und wo er in der nächsten Saison fahren wird, weiss er noch nicht. Jeder Red-Bull-Fahrer hat einen Langzeitvertrag, der ihm aber keinen Platz im Cockpit garantiert. Die Teams werden später im Jahr entscheiden, wer ihre zwei Fahrer in der nächsten Saison sein werden. Die Ungewissheit ist auch belastend: «Das ist nie leicht.» Buemi versucht, wenig daran zu denken. «Das lenkt nur vom Wesentlichen ab». Dann ass er sein Birchermüesli und musste zum nächsten Termin. In der Eingangshalle der Bank warteten ein paar Dutzend Fans, die sich mit ihm auf der Playstation messen wollten. Und heute geht es weiter nach Japan.
Sébastien Buemi, 22: Zwischenhalt bei einem Sponsor
FOTO: HEIKE GRASSER
Kunstturn-WM in Tokio ZEITPLAN
Plötzlich im Rampenlicht
Freitag, 7. Oktober Qualifikation Frauen
Nach dem Rücktritt von Ariella Kaeslin lastet an der Kunstturn-WM in Tokio der Druck auf Giulia Steingruber KLOTEN Noch sind die Zahlen abstrakt, aber wie es einem Countdown entspricht, werden sie mit jeder Sekunde ein Stückchen konkreter. 301 Tage, 9 Stunden und 25 Minuten steht auf der Anzeigetafel, als sich die Schweizer Kunstturndelegation am Flughafen Zürich auf den Abflug an die WM in Tokio vorbereitet. So lange dauert es noch, bis am 27. Juli 2012 in London die Olympischen Spiele eröffnet werden. Gleich nebenan steht Giulia Steingruber, seit dem überraschenden Rücktritt von Ariella Kaeslin Mitte Juli die beste Turnerin im Land und die Leaderin des Schweizer Nationalteams. Olympia ist ein erstes, grosses Ziel in der noch jungen Karriere der 17-jährigen Gossauerin – an der WM in Japan strebt sie ab Samstag die Qualifikation für London mit dem Team an. Daneben greift sie nach einer Medaille am Lieblingsgerät Sprung. Offiziell lautet die Vorgabe vom Verband: Teilnahme am Geräte-
final, den die besten acht Turnerinnen in der Qualifikation vom kommenden Samstag erreichen. Ausserdem wird von Steingruber erwartet, dass sie auch im Vierkampf den Final erreicht. Im Verband glaubt man, dass sie noch mehr Potenzial hat
Denn es schwärmt Felix Stingelin, Chef Spitzensport beim Schweizerischen Turnverband (STV): «Ich glaube, dass Giulia noch grösseres Erfolgspotenzial hat als Ariella.» Die Luzernerin, die gegenwärtig in Shanghai Ferien macht und für die WM nach Tokio fliegen wird, hatte vor zwei Jahren in London die Silbermedaille im Sprung gewonnen und für das Kunstturnen Massstäbe gesetzt. «Natürlich spüre ich, dass der Druck gestiegen ist», sagt Steingruber. An der EM in Berlin vor einem Jahr war Steingruber noch die aufstrebende Newcomerin gewesen, auf der im langen Schatten der dreifachen Sportlerin des Jahres noch keine grossen Erwar-
tungen gelastet hatten. «Jetzt», ist ihr bewusst, «muss ich mich beweisen.» Sie wolle Kaeslin in Sachen Erfolgen nacheifern, aber auch der Art, wie diese das Team geführt hatte. Von der älteren Turngeneration noch im Team verblieben ist die 22-jährige Linda Stämpfli aus Urdorf. Steingruber zeigt an ihrem Lieblingsgerät denselben Sprung
wie einst Kaeslin, Tschussowitina genannt. Daneben springt sie einen Tsukahara gestreckt mit einer Schraube, ein deutlich leichteres Element als der Tschussowitina. Um an der WM noch bessere Medaillenchancen zu haben, wollte die Ostschweizerin diesem zweiten Sprung darum eine weitere halbe Schraube anhängen – um drei Zehntel wäre der Ausgangswert damit gestiegen. Sie verzichtet auf das Risiko: Lieber leichter, dafür sicher
Giulia Steingruber, 17
Die Zeit reichte aber nicht, ihn so weit zu beherrschen, dass sie ihn guten Gewissens ins WM-Repertoire hätte aufnehmen können. Schliesslich gilt für eine Übung: Im Zweifelsfall leichter, dafür sicher und sauber. «Gelingt mir eine Leistung wie an der EM, ist der Gerätefinal kein Problem.» Dass dort schliesslich alles möglich ist, hat sie in Berlin im Negativen erlebt: In der Qualifikation noch die Beste, fiel sie im Final auf den sechsten Rang zurück.
Noch wichtiger als ihr Einzelresultat wird in Tokio jedoch das Ergebnis des Teams sein. Die besten acht Nationen qualifizieren sich direkt für die Olympischen Spiele – und letztmals hatte dies die Schweiz 1984 geschafft. Felix Stingelin erwartet von seinen Turnerinnen Rang 16; damit hielten sie sich als Team im Rennen um Olympia und könnten im Januar in London am zweiten Qualifikationsturnier teilnehmen. Diese Pre-Olympics sind im Übrigen auch bei den Männern das Ziel; sie wiederum warten seit Barcelona 1992 auf eine Teilnahme mit der Mannschaft, hatten diese zuletzt allerdings zweimal nur knapp vert. Die WM, «die wichtigste im olympischen Zyklus», so Stingelin, ist für das Schweizer Kunstturnen gleich eine ernste Bewährungsprobe in der Nach-Kaeslin-Ära. Und der Chef Spitzensport ist sicher: Auch ohne ihre einstige Vorzeigeturnerin werde die Show weitergehen. DAVID WIEDERKEHR
Samstag, 8. Oktober Qualifikation Frauen (mit Schweizerinnen) Sonntag, 9. Oktober Qualifikation Männer (mit Schweizern) Montag, 10. Oktober QualifikationMänner Dienstag, 11. Oktober Teamfinal Frauen Mittwoch, 12. Oktober Teamfinal Männer Donnerstag, 13. Oktober Mehrkampffinal Frauen Freitag, 14. Oktober Mehrkampffinal Männer Samstag, 15. Oktober Gerätefinals Männer: Boden/Pferd/Ringe Gerätefinals Frauen: Sprung/Stufenbarren Sonntag, 16. Oktober Gerätefinals Männer: Sprung/Barren/Reck Gerätefinals Frauen: Balken/Boden SCHWEIZER TEILNEHMER Team Frauen Nadia Baeriswyl (16), Emily Berti (17), Jessica Diacci (17), Sarina Gerber (16), Giulia Steingruber (17), Linda Stämpfli (23), Yasmin Zimmermann (19). – Cheftrainer, Teamchef: Zoltan Jordanov. Trainer: Sznezsana Jordanov, Fabien Martin. Team Männer Pablo Brägger (18), Pascal Bucher (22), Claudio Capelli (25), Roman Gisi (26), Daniel Groves (27), Nils Haller (22), Manuel Rickli (24). Cheftrainer, Teamchef: Beni Fluck. Trainer: Frédéric Forrler, Laurent Tricoire. www.2011tokyo.com
SportAktuell
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2. OKTOBER 2011
Basketball NATIONALLIGA A 1. Runde: Lugano Tigers - Nyon 104:56 (45:21). Boncourt - Vacallo 70:82 (40:46). Monthey - SAM Massagno 87:53 (43:20). Fribourg Olympic Starwings Basel 87:80 (48:38).
MELDUNGEN
Marc Gini vert Saisonstart Slalom-Spezialist Marc Gini muss sich erneut operieren lassen. Gini leidet weiterhin an Beschwerden in seinem nach Abschluss der vergangenen Saison operierten Knie. Eine Therapie brachte nicht den gewünschten Erfolg, weshalb sich Gini gemäss dem Fachportal Skionline.ch nun erneut einem arthroskopischen Eingriff unterziehen wird. Sein Comeback plant er deshalb für den Slalom von Adelboden am 8. Januar.
Eishockey Sven Tumba gestorben. Der legendäre Schwede Sven Tumba ist in der Nacht auf Samstag im Alter von 80 Jahren in einem Spital in Stockholm an den Folgen von Prostatakrebs gestorben. Der dreifache Weltmeister ist noch immer der beste LänderspielTorschütze der «Tre Kronor». 1999 wurde er zum «besten schwedischen Spieler aller Zeiten» gewählt.
SCHWEDEN, ELITSERIEN 7. Runde: Djurgarden Stockholm - Växjö Lakers (mit Martin Gerber/31 Paraden) 2:1. Skelleftea - Frölunda Indians (mit Patrick von Gunten) 3:2. – Ranglistenspitze: 1. Frölunda 7/16. 2. Djurgarden Stockholm 8/14. 3. Brynäs 6/13. Ferner: 9. Växjö Lakers 7/8.
Sprinter Liu Xiang geht in die Politik Der 110-m-Hürden-Olympiasieger von Athen 2004 wurde in die Jugendliga der Kommunistischen Partei berufen und hielt in Shanghai eine Rede anlässlich eines Sportfestes. Chinas Regierung will sich vor allem die grosse Popularität des 28-Jährigen, dessen genaue politische Funktion noch definiert werden muss, zunutze machen. Die Jugend-Liga war für viele chinesische Politiker das Sprungbrett in die grosse Politik. So war auch Staatspräsident Hu Jintao selbst der Liga beigetreten.
SPORT AM TV
6.05 Motorrad live SF 2 –7.15 GP von Japan: Rennen Moto2 7.45 Motorrad live Sport 1 –9.15 GP von Japan: Rennen MotoGP 9.20 Rugby live TF 1 –11.25 WM in Neuseeland: Irland - Italien 11.00 Doppel live Sport 1 –13.00 Fussball-Stammtisch 12.25 OL live SSF –15.30 Weltcup-Final in La Chaux-de-Fonds 12.25 Fussball live TC 3 –14.25 Serie A: Novara - Catania 12.35 Motorrad SF 2 –13.35 GP von Japan: Rennen Moto2 (Wdh.) 13.35 Motorrad SF 2 –14.30 GP von Japan: Rennen MotoGP (Wdh.) 14.30 Freestyle SF 2 Freestyle.ch – die Highlights 15.30 Fussball live TC 1 –17.30 Bundesliga: Hannover - Bremen 15.45 Fussball live TC 3 –18.15 Super League: YB - Luzern 15.55 Fussball live TC 2 –18.00 Super League: Grasshoppers - Zürich 15.55 Fussball live ORF 1 –18.00 Bundesliga: Austria Wien - Salzburg 16.30 Handball live Euro –18.15 Champions League: Tschechow - Berlin 17.10 Sportreportage ZDF –18.00 Fussball / Motorrad / Surfen
17.30 Fussball live TC 1 –19.30 Bundesliga: Hamburg - Schalke 17.30 Handball live Sport 1 –19.00 Bundesliga: Magdeburg - Gummersbach 18.00 Fussball live TC 2 –19.05 Premier League: Tottenham - Arsenal 18.00 Sportschau ARD –18.30 Fussball-Bundesliga 18.15 Sportpanorama SF 2 –19.30 Fussball: Super League Fussball: Serie « auf», mit Stjepan Kukuruzovic Ski alpin: Unterwegs mit Fränzi Aufdenblatten OL: Weltcup Motorrad: GP von Japan Rugby: WM in Neuseeland Studiogast: Gökhan Inler 18.15 Fussball live TC 3 –18.55 Ligue 1: Lille - Rennes 19.55 Fussball live TC 1 –21.55 Primera Division: Sporting - Barcelona 20.40 Fussball live TC 3 –22.40 Serie A: Juventus - Milan 20.55 Fussball live TC 2 –23.05 Ligue 1: PSG - Lyon 21.45 Blickpunkt Sport BR –22.15 Fussball-Bundesliga 21.45 Sport im Dritten SWR –22.45 Fussball-Bundesliga 21.55 Fussball live TC 1 –23.55 Primera Division: Espanyol - Real Madrid 22.40 Golf live TC 3 –1.00 US PGA Tour in Las Vegas 1.20 Sportpanorama SF 2 –2.30 (Wiederholung)
GEWINNZAHLEN
SCHWEIZER LOTTO 5 6 13 14 29 30 Plus
3
Replay-Zahl
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EURO-MILLIONS 5 15 28 31 44 Super-Star C
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1. LIGA Gruppe 1, 2. Runde: Uzwil - Bülach 1:4. Herisau Chiasso 4:5 n.V. Frauenfeld - Winterthur 4:5. Chur Arosa 2:1. Ceresio - Pikes Oberthurgau 6:0. Wetzikon - Dübendorf 2:5. – Rangliste (2):1. Dübendorf 6. 2. Bülach 6. 3. Chiasso 5. 4. Winterthur 5. 5. Ceresio 3. 6. Chur 3. 7. Arosa 3. 8. Frauenfeld 2. 9. Herisau 2. 10. Pikes Oberthurgau 1. 11. Uzwil 0. 12. Wetzikon 0. Gruppe 2, 2. Runde: Lyss - Zunzgen-Sissach 2:3. Brandis - Adelboden 5:3. Zuchwil Regio - UnterseenInterlaken 6:3. Basel/Kleinhüningen - Burgdorf 0:5. – Rangliste: 1. Burgdorf 6. 2. Brandis 6. 3. WikiMünsingen 3. 4. Aarau 3. 5. Zunzgen-Sissach 3. 6. Lyss 3. 7. Zuchwil Regio 3. 8. Thun 0. 9. Adelboden 0. 10. Unterseen-Interlaken 0. 11. Basel/ Kleinhüningen 0. Gruppe 3, 3. Runde: Düdingen Bulls - Red Ice Martigny-Verbier 6:7. Yverdon - Franches-Montagnes 1:6. Saastal - Star Lausanne n. Red. Université Neuchâtel - Bulle-La Gruyère 0:1. Forward Morges Tramelan 8:5. Villars - Sion 4:4. – Rangliste: 1. Franches 3/9. 2. Red Ice 3/7. 3. Saastal 2/6. 4. Düdingen 3/6. 5. Star Lausanne 2/4. 6. Villars 2/3. 7. Uni Neuchatel 3/3. 8. Bulle 3/3. 9. Morges 3/3. 10. Sion 2/2. 11. Yverdon 3/2. 12. Tramelan 3/0.
Handball Trauer in Thun. Wacker Thun trauert um seinen Spieler Christoph Lanz. «Der 19-Jährige wurde jäh aus dem Leben gerissen», hiess es in einem Communiqué der Berner Oberländer. Über die Todesursache wollte der Verein keine weiteren Angaben machen. Aufgrund des Todesfalls wurde das NLA-Spiel von heute Sonntag (17 Uhr) zwischen St. Otmar St. Gallen und Wacker Thun abgesagt.
NATIONALLIGA A 6. Runde: GC Amicitia Zürich - Kadetten Schaffhausen 24:27 (11:11). Fortitudo Gossau Lakers Stäfa 26:30 (14:12). BSV Bern Muri - KriensLuzern 21:28 (9:13). Pfadi Winterthur - Endingen 39:23 (17:12). RTV Basel - Suhr Aarau 25:25 (11:10). – Rangliste: 1. Kadetten Schaffhausen 6/12. 2. Wacker Thun 5/10. 3. Kriens-Luzern 6/9. 4. Pfadi Winterthur 6/8. 5. BSV Bern Muri 6/8. 6. St. Otmar St. Gallen 5/6. 7. Lakers Stäfa 6/6. 8. RTV Basel 6/4. 9. Suhr Aarau 6/3. 10. GC Amicitia Zürich 6/2. 11. Fortitudo Gossau 6/2. 12. Endingen 6/0. Fortitudo Gossau - Lakers Stäfa 26:30 (14:12) Buechenwald. – 400 Zuschauer. – SR: Brunner/ Salah. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Fortitudo Gossau, 6-mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation Milicic (60.) gegen Lakers Stäfa. Fortitudo Gossau: Hug/Busa (40.-57. und für 3 Penaltys); Krapf, Engeler, Dedaj (5), Lieberherr (1), Badertscher (9/4), Schoof, Würth (4), Milosevic (1), Stahl (6). Lakers Stäfa: Portmann/Behr (für 1 Penalty); Affentranger, Kägi, Pulver, Möller-Nielsen (7), Mächler, Milicic (3/1), Jud (11/3), Brunner (1), Huwiler (1), Cvijetic (3), Kurbalija (), Füglister (2). BSV Bern Muri - Kriens-Luzern 21:28 (9:13) Mooshalle, Gümligen. – 400 Zuschauer. – SR: Baumann/Cristallo. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen den BSV Bern Muri, 5-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern. BSV Bern Muri: Marjanac/Portner (ab 31.); Reber (4), Staudenmann (1), Heer (2), Baumgartner (2), Striffeler (1), Althaus, Tarhai (3), Räz, Hofstetter (2), Schwander (4/3), Milosevic (2). Kriens-Luzern: Aleksejew; Fellmann, Willisch (1), Hedin (1), Baverud (1), Steiger (8), Raemy (2), Beljanski (4), Nyffenegger (1), Hess (2), Stankovic (6/3), Petrig (2). Bemerkungen: BSV ohne Cvetkovic und Kaufmann. Kriens-Luzern ohne Schmid (alle verletzt). Verhältnis verschossener Penaltys 1:1. Pfadi Winterthur - Endingen 39:23 (17:12) Eulachhalle. – 245 Zuschauer. – SR: Meyer/Buache. – Strafen: je 3-mal 2 Minuten. Pfadi Winterthur: Pramuk/Baur (für 1 Penalty und ab 50.); Hess (5), von Ballmoos (3), Kurth (5/1), Grimm (5), Kipili (2), Steiner (3), Krieg (4), Scheuner (2), Huwiler, Svajlen (5), Krauthoff (3), Reuter (2). Endingen: Rosenberg/Kropf (21.-44.)/Ferrante (ab 55.); Tosic (6/1), Stephan Huwyler, Simon Huwyler (1), Riechsteiner (3), Lier (6/3), Pejkovic, Schubnell (2), Knecht (3), Jozipovic, Biljali (2). Bemerkungen: Pfadi ohne Kasapidis und Graf (beide verletzt). Verhältnis verschossener Penaltys 0:1. RTV Basel - Suhr Aarau 25:25 (11:10) Rankhofhalle. – 350 Zuschauer. – SR: Jergen/Zaugg. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen RTV Basel, 3-mal 2 Minuten inklusive Rote Karte Urs Mühlethaler (Trainer/20.) gegen Suhr Aarau. RTV Basel: Stauber/Satchwell (für Penaltys); Kaiser, Gulbicki (2), Martinez (5), Stamenov (2), Hofstetter, Sladoljev (4), Kuppelwieser (2), Sveinsson (7/1), Studerus, Ivancic, Strübin (3), Wittlin. Suhr: Wipf/Willimann; Ekberg (1), Reichlin (1), Kaufmann, Sarac, Romann, Ström, Wessner (4), Stalder (1), Navarin (6/1), Schelbert (7/4), Strebel (5).
Deutschland schlägt Titelverteidiger Italien Bei der EM der Volleyballerinnen in Serbien hat Deutschland überraschend Titelverteidiger Italien aus dem Turnier geworfen. Italien stand in den letzten fünf Austragungen viermal im Final. Die
Bemerkungen: RTV Basel ohne Ivancic (verletzt). Verhältnis verschossener Penaltys 1:2. CHAMPIONS LEAGUE Bosna Sarajevo - Kadetten 23:34 (14:14) Dvorana Mirza Delibazic, Sarajevo. – 700 Zuschauer. – SR: Dinu/Din (Rum). – Torfolge: 4:0, 4:3, 6:4, 6:6, 8:6, 9:7, 11:8, 11:11, 14:13, 14:14; 17:20, 18:22, 21:26, 21:31, 23:34. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Bosna Sarajevo, 3-mal 2 Minuten gegen Schaffhausen. Bosna Sarajevo: Martinovic/Tatar; Vrazalic (2), Gorenac (3), Cakic (5/1), Mesaric (2), Tojcic, Medic (3), Savic (2), Arapovic (1), Halilbegovic (4), Rakovic (1), Mujanovic, Basic. Kadetten Schaffhausen: Vaskevicius; Stojanovic (1), Jurca (2), Ursic (8/3), Kukucka (5), Graubner, Starczan, Dissinger (6), Göpfert (5), Bucher, Vrany, Tominec (5), Vukelic (2). Bemerkungen: Bosna ohne Karacic, Udovic (beide verletzt), Kadetten ohne Pendic, Schelbert (beide nicht eingesetzt). Tatar hält Penalty von Jurca (24./10:8). Vaskevicius hält Penaltys von Rakovic (40./18:21) und von Cakic (51./21:27). SWISS LEAGUE 4. Runde: Zug - Rotweiss Thun 31:24. Zofingen Brühl St. Gallen 24:38. Spono Nottwil - Uster 26:22. Yellow Winterthur - Basel Regio 38:26. – Rangliste: 1. Brühl St. Gallen 4/8. 2. Spono Nottwil 4/8. 3. Yellow Winterthur 4/6. 4. Zug 4/4. 5. Zofingen 4/4. 6. Basel Regio 4/2. 7. Uster 4/0. 8. Rotweiss Thun 4/0. EUROPACUP DER CUPSIEGER 2. Runde, Hinspiel: Patras - Zug 34:24 (19:12). – Rückspiel heute Sonntag (17.30 Uhr).
Motorrad STARTAUFSTELLUNG GP JAPAN 125 ccm: 1 Zarco (Fr), Derbi, 1:57,888 (146,61 km/h). 2 Faubel (Sp), Aprilia, 0,242. 3 Terol (Sp), Aprilia, 0,360. 4 Viñales (Sp), Aprilia, 0,570. 5 Moncayo (Sp), Aprilia, 1,049. 6 Vazquez (Sp), Derbi, 1,114. –20. Pedone (Sz), Aprilia, 3,051. Moto2: 1 Marquez (Sp), Suter, 1:52,067 (154,225 km/h). 2 Lüthi (Sz), Suter, 0,193. 3 Iannone (It), Suter, 0,356. 4 Smith (Gb), Tech 3, 0,578. 5 Takahashi (Jap), Moriwaki, 0,627. 6 Corsi (It), FTR, 0,629. – 9 Aegerter (Sz), Suter, 0,732. 38 Krummenacher (Sz), Kalex (Sturz/ohne Zeit).
Deutschen gewannen den Halbfinal 3:0 und stehen zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung in einem EM-Final. Dort treffen sie auf die Serbinnen, die im anderen Halbfinal die Türkei 3:2 schlugen.
MotoGP: 1 Stoner (Au), Honda, 1:45,267 (164,188 km/h). 2 Lorenzo (Sp), Yamaha, 0,256. 3 Dovizioso (It), Honda, 0,524. 4 Pedrosa (Sp), Honda, 0,699. 5 Spies (USA), Yamaha, 0,775. 6 Simoncelli (It), Honda, 0,944. 7 Rossi (It), Ducati, 1,200.
3/6. 5. Japan 5/2. – Gruppe B. In Auckland: England - Schottland 16:12. – Rangliste: 1. England * 4/18. 2. Schottland 4/11. 3. Argentinien 3/10. 4. Georgien 3/4. 5. Rumänien 4/0. – Gruppe C. In Nelson: Australien - Russland 68:22. – Rangliste: 1. Australien * 4/15. 2. Irland 3/13. 3. Italien 3/10. 4. USA 4/4. 5. Russland 4/1. * = im Viertelfinal.
Orientierungslauf WELTCUP IN LES PONTS-DE-MARTEL Mitteldistanz. Männer (7 km/180 m HD/20 Posten): 1. Gueorgiou (Fr) 35:52. 2. Daniel Hubmann (Sz) 0:13. 3. Hertner (Sz) 0:51. 4. Ikonen (Fi) 0:54. 5. Öberg (Sd) 1:04. 6. Rollier (Sz) 1:18. 7. Merz (Sz) 1:28. – 11. Kyburz (Sz) 2:12. 15. Martin Hubmann (Sz) 2:52. 21. Müller (Sz) 3:38. 24. Lauenstein (Sz) 4:20. 43. Huber (Sz) 6:50. – Stand (9/10). 1. Hubmann 588. 2. Gueorgiou 460. 3. Merz 385. 4. Ikonen 308. 5. Müller 280. 6. Kyburz 271. Frauen (5,6/140/17): 1. Alexandersson (Sd) 33:16. 2. Jansson (Sd) 1:29. 3. Bjorgul (No) 1:34. 4. Kauppi (Fi) 1:43. 5. Martinsson (Sd) 2:27. 6. Brozkova (Tsch) 2:30. – 9. Friederich 3:13. 16. Lüscher 4:14. 17. Brodmann 4:31. 18. Wild 4:32. 20. Müller 4:43. 29. Wyder 5:56. 37. Jenzer 7:45. 40. Feer 8:12. – Stand: 1. Billstam (Sd) 425. 2. Jansson 380. 3. Alm (Dä) 330.– 7. Alexandersson 309. 11. Friederich 252.
Pferdesport RENNEN IN DIELSDORF Wett-Tipps. R1. Flach. 1600m. 10 000 Fr. 13.00: 5 - 4 - 1 - 11 R2. Flach. 2300m. 10 000 Fr. 13.30: 3 - 1 - 2 - 6 R3. Flach. 2300m. 10 000 Fr. 14.00: 9 - 10 - 12 - 2 R4. Trab. 2425m. 10 000 Fr. 14.30: 8 - 16 - 1 - 9 R5. Trab. 2425m. 15 000 Fr. 15.15: 12 - 7 - 3 - 14 R6. Flach. 1600m. 30 000 Fr. 16.00: 7 - 1 - 2 - 3 R7. Flach. 3000m. 20 000 Fr. 16.30: 1 - 3 - 5 - 2 R8. Flach. 1800m. 10 000 Fr. 17.15: 6 - 13 - 14 - 2 R9. Trab. 2425m. 8000 Fr. 17.45: 1 - 4 - 8 - 2 (MMO)
Rugby WM IN NEUSEELAND Vorrunde. Gruppe A. In Wellington: Tonga Frankreich 19.14. – Rangliste: 1. Neuseeland * 3/15. 2. Frankreich * 4/11. 3. Tonga 4/9. 4. Kanada
Ski nordisch SOMMER-GP IN HINZENBACH (Ö) Normalschanze: 1. Gregor Schlierenzauer (Ö) 248,5 (93/92,5). 2. Daiki Ito (Jap) 245,5 (88,5/94). 3. Roman Koudelka (Tsch) 240,3 (93/89,5). – Ferner nicht im Final: 39. Gregor Deschwanden (Sz) 97,4 (81). – Stand (10/11): 1. Thomas Morgenstern (Ö) 620. 2. Tom Hilde (No) 438. 3. Kamil Stoch (Pol) 405. Ferner: 45. Simon Ammann (Sz) 40.
Tennis Sechster Turniersieg für Radwanska. Die Polin Agnieszka Radwanska (WTA 13) feierte in Tokio ihren sechsten und bislang bedeutendsten Turniersieg auf der WTA-Tour. Die 22-Jährige aus Krakau setzte sich im Final des mit 2,05 Millionen Dollar dotierten Hartplatzturniers gegen die Russin Vera Swonarewa, derzeit die Weltnummer 4, mit 6:3, 6:2 durch.
WTA-TURNIER IN TOKIO (2,05 Mio. Dollar/Hart). Final: Agnieszka Radwanska (Pol/9) s. Swonarewa (Russ/4) 6:3, 6:2. ATP-TURNIER IN KUALA LUMPUR (850 000 Dollar/Hart). Halbfinals: Baghdatis (Zyp) s. Troicki (Ser/2) 6:3, 6:1. Tipsarevic (Ser/3) s. Nishikori (Jap/8) 6:4, 6:3. – Final: Tipsarevic Baghdatis. ATP-TURNIER IN BANGKOK (551 000 Dollar/Hart). Halbfinals: Murray (Gb/1) s. Simon (Fr/3) 6:2, 3:6, 6:2. Young (USA) s. Monfils (Fr/2) 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (7:5). – Final: Murray Young.
Unihockey 1. Liga – Fussball GRUPPE 1 Grand-Lancy - U. Genève Sion U-21 - Monthey Martigny - Meyrin Echallens - Fribourg Malley - Naters Bulle - Baulmes Yverdon - YB U-21 Düdingen - Le Mont 1. Martigny 2. U. Genève 3. Yverdon 4. Sion U-21 5. Echallens 6. Le Mont 7. Meyrin 8. Fribourg 9. Düdingen 10. Grand-Lancy 11. YB U-21 12. Bulle 13. Naters 14. Malley 15. Monthey 16. Baulmes
1:3 7:1 1:1 5:2 4:1 2:1 1:0 4:1
8 16:7 18 8 16:11 18 8 12:8 18 8 28:13 16 8 22:13 16 8 13:11 15 8 11:9 12 8 15:15 12 8 19:14 11 8 12:13 9 8 15:15 8 8 6:13 8 8 9:17 8 8 14:22 5 8 8:18 5 8 4:21 1
GRUPPE 2 Basel U-21 - Serrières 1:0 Schötz - Wangen 2:3 Zürich U-21 - Zofingen 4:2 Breitenrain - Old Boys 1:1 Münsingen - Solothurn 0:0 Grenchen - Baden 2:0 Thun U-21 - Dornach 14.30 Muttenz - GC U-21 15.00
GRUPPE 3 Balzers - Höngg 2:1 Cham - Muri 1:1 Luzern U-21 - Medrisio-S. 0:2 Tuggen - Eschen/M. 2:1 W´thur U-21- Juventus 2:2 Schaffhausen - Gossau 2:2 St. Gallen U-21 - Ticino 14.30 Biasca - Rapperswil Mi, 20.00
1. Breitenrain 2. Münsingen 3. Old Boys 4. Zürich U-21 5. Basel U-21 6. Solothurn 7. Schötz 8. Grenchen 9. Serrières 10. Baden 11. GC U-21 12. Wangen 13. Dornach 14. Muttenz 15. Zofingen 16. Thun U-21
1. Mendrisio-S. 2. Tuggen 3. Eschen/M. 4. Schaffhausen 5. Höngg 6. Rapperswil 7. YF Juventus 8. Luzern U-21 9. W´thur U-21 10. Cham 11. Balzers 12. Biasca 13. SG U-21 14. Gossau 15. Ticino U-21 16. Muri
8 10:4 17 8 10:7 17 8 14:9 16 8 14:12 15 8 13:10 11 8 9:7 11 8 14:13 11 7 6:9 10 8 14:13 10 8 8:11 10 6 7:6 9 8 8:10 9 6 12:13 7 7 12:18 6 7 10:16 6 7 11:14 5
8 11:3 17 8 17:11 16 8 17:8 15 8 16:10 14 8 14:14 12 7 19:18 11 8 20:12 11 8 14:13 11 8 9:13 11 8 16:15 9 8 10:18 9 7 13:12 8 7 9:11 8 8 15:21 8 7 11:18 5 8 7:21 4
SWISS MOBILIAR LEAGUE Männer: Grünenmatt - Waldkirch-St. Gallen 4:5. GC - Kloten-Bülach 12:5. Chur - Rychenberg 10:6. Köniz - Langnau 4:2. Malans - Wiler-Ersigen 4:5. Uster Zug 8:4. – Rangliste: 1. Köniz 5/13 (31:24). 2. GC 4/9 (35:26). 3. Uster 4/9 (24:17). 4. Wiler-Ersigen 4/9 (30:27). 5. Langnau 5/9 (42:30). 6. Grünenmatt 5/8 (29:28). 7. Rychenberg 4/6 (28:26). 8. Malans 4/5 (28:25). 9. Chur 4/4 (28:32). 10. Waldkirch 4/3 (17:25). 11. Kloten 3/0 (13:23). 12. Zug 4/0 (13:35). – Frauen: Red Ants - Dietlikon 4:5. – Rangliste: 1. Dietlikon 4/12 (33:11). 2. Piranha Chur 3/9 (28:7). 3. Red Ants 4/9 (22:9). 4. Bern 3/3 (14:21). 5. Zug 3/3 (8:16). 6. Dürnten-Bubikon-Rüti 3/3 (13:24). 7. Höfen 3/0 (10:25). 8. Burgdorf 3/0 (8:23).
Volleyball NATIONALLIGA A Männer. 1. Runde: Lutry-Lavaux - Züri Unterland 3:0 (25:22, 25:21, 25:14). Schönenwerd - Näfels 3:2 (20:25, 25:21, 24:26, 25:22, 15:13). Lausanne UC Laufenburg-Kaisten 3:0 (25:17, 25:21, 27:25). Lugano - Amriswil 2:3 (25:20, 19:25, 24:26, 25.20, 10:15). – Frauen. 1. Runde: Kanti Schaffhausen Toggenburg 3:0 (25:20, 25:11, 25:16). FRAUEN-EM IN SERBIEN UND ITALIEN Halbfinals: Deutschland - Italien 3:0 (25:22, 25:22, 25:17). Serbien (ohne Malesevic und Ninkovic) Türkei 3:2 (25:10, 25:22, 23:25, 23:25, 15:12). – Heute Sonntag. Final: Serbien - Deutschland. – Platz 3: Italien - Türkei.
ForumSport
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2. OKTOBER 2011
«Schwimmen ist extrem langweilig» Bruno Baumgartner scheiterte zwar beim Versuch, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, dafür kann er nun bei 13 Grad problemlos pinkeln VON CHRISTIAN BRÜNGGER
Als Bruno Baumgartner auf die 40 zuging, schlitterte er in eine Lebenskrise. Er schwamm sie aus: Täglich begann er viele Kilometer zu schwimmen und setzte sich gar zum Ziel, den Ärmelkanal mit seiner Breite von rund 33 km und 15 Grad Wärme zu durchqueren. Vergangene Woche aber scheiterte der Berner Oberländer aus Höfen (42). Wegen der starken Wellen schluckte der Informatiker bei der regelmässigen Verpflegung zu viel Salzwasser, immer wieder erbrach er und gab auf. Bruno Baumgartner, gut ist, dass Sie Ihre Lebenskrise mit 40 hatten. Als 60-Jähriger wäre es schwieriger geworden, den Ärmelkanal noch schwimmend durchqueren zu wollen. Ich habe gerade von einem gehört, der über 70 ist und damit den Seniorenrekord aufstellte. Ein höheres Alter muss also kein Hinderungsgrund sein (lacht). Ausgerechnet als Sportmuffel entschieden Sie sich, Ihrer Sinnkrise mit extrem viel Sport zu begegnen. Klingt nicht logisch, oder? Das kann man so sagen. Zumal ich das Schwimmen erst dank meiner Frau im Dezember 2008 entdeckte und gerade einmal eine Länge am Stück crawlen konnte. Aber dann kam meine Krise, und ich dachte mir: Was kann ich erreichen, was nicht gerade jeder Zweite auch schon geschafft hat? Irgendwie erinnerte ich mich an eine Dokumentation über eine Ärmelkanalüberquerung, die ich
Aus der Krise ins Wasser: Langdistanz-Schwimmer Baumgartner
einst als Knabe am Fernsehen sah. Der Wunsch, das auch zu versuchen, wuchs danach stetig. 80 Prozent scheitern bei der Überquerung. Woher nahmen Sie die Kühnheit, zu glauben, Sie gehörten zum Rest? Ich bin kein Schulterklopfertyp meiner Selbst. Aber Schwimmer waren erstaunt darüber, wie gross meine Fortschritte waren, ich innert eines Jahres mit den Besten mithalten konnte. Die gelungenen Tests waren auch hilfreich: etwa die Gibraltarquerung in vier Stunden oder der Zürich-Seemarathon über 26,4 km. Zudem musste ich dem verantwortlichen Verband beweisen, dass ich sechs Stunden bei 15,5 Grad schwimmen kann, was mir gut gelang. Trotzdem schafften Sie es im «Kältetraining» im See wegen
Unterkühlung manchmal kaum mehr, sich anzukleiden. Tauchte da die Sinnfrage nie auf? Oh doch! Als junger Mann konnte ich mich rasch für etwas begeistern, es aber fast so schnell wieder vergessen. Darum sagte ich mir: «Dieses Projekt ziehst du durch.» Zudem schwimme ich wirklich wahnsinnig gerne, kann mich darin regelrecht verlieren. Was denken Sie, wenn Sie mehrere Stunden in offenem Gewässer schwimmen? Im Bad können Sie immerhin noch die Plättli zählen. Schwimmen ist extrem langweilig. Beim Laufen kannst du dich etwa durch die Natur ablenken. Das geht in meinem Sport aus naheliegenden Gründen nicht. Sobald du beim Schwimmen ans Schwimmen denkst, funktionierts
SWEN ZUR WOCHE
«Das war ein stinkfrecher Auftritt.» Der ehemalige FC-LuzernTrainer Rolf Fringer zum Unentschieden des FC Basel bei Manchester United.
«Erstaunlich kecker FC Basel» Nüchterner Titel im «St. Galler Tagblatt».
nicht. In solchen Momenten beende ich das Training. Zahlreicher aber sind die Momente, in denen ich mich wie in Trance befinde. Dann das Wasser verlassen zu müssen, ist wie ein Schock. Weniger angenehm verlief der Ärmelkanalversuch mit der Salzwassererfahrung. Trinken Sie nun täglich ein paar Gläser Salzwasser? Nein, das funktioniert nicht. Ich muss das nächste Mal einfach auf eine ruhigere See hoffen. Ein von Laien kaum beachteter Risikofaktor ist das Pinkeln bzw. Gerade-nicht-pinkelnKönnen während des Schwimmens, weil man die Blase bei der Kälte nur schwer entlasten kann. Was ist Ihr Pinkeltipp für mögliche Nachahmer(innen)? Trainieren, trainieren, trainieren. Ich habe im Thunersee bei 13 Grad immer wieder zu urinieren versucht. Erst klappte das nicht, dann schaffte ich es, als ich mich genügend entspannen konnte. Bei manchen hilft Kaffee als Beschleuniger. Bei mir nützte er nicht. Vor Ihrem Überquerungsversuch getrauten Sie sich erst nicht, Ihrem Umfeld von Ihrem Traum zu erzählen. Sie fürchteten, als Spinner bezeichnet zu werden, was dann auch ierte. Jetzt, wo Sie einer sind: Was folgt als Nächstes? Erst einmal: Ich muss mir nichts mehr beweisen. Ich habe dank des Schwimmens meinen inneren Frieden wiedergefunden. Übrig bleibt das sportliche Ziel – die Überquerung möglichst schon im nächsten Jahr zu schaffen. Darauf trainiere ich hin.
ABPFIFF
Mit Mut die Herzen erobern David Wiederkehr
Es ist etwas mehr als einen Monat her, dass Silvan Aegerter bemerkenswerte Sätze in eine TV-Kamera sprach. Der FCZ hatte eben das ChampionsLeague-Qualifikationsrückspiel gegen Bayern München 0:1 verloren, war chancenlos und mit dem Gesamtskore von 0:3 am deutschen Rekordmeister hängen geblieben, und der Captain der Zürcher sagte: «Es ist so rausgekommen, wie man das erwarten durfte.» Und: «Mit diesen Resultaten können wir zufrieden sein.» Goalie Johnny Leoni doppelte nach, angesprochen auf das Münchner Gegentor im Letzigrund schon in der 7. Minute, sagte er: «Danach war fertig.» Nach der vergangenen Woche klingen diese Zitate noch absurder. Zürichs Ligakonkurrent Basel ist am Dienstag in der Champions League bei Manchester United angetreten. Ersatzgeschwächt, wie er war, geriet der FCB ebenfalls kurz nach Spielbeginn in Rückstand, lag nach 17 Minuten 0:2 hinten, und genau davor hatte FCB-Captain Der Schlüssel Marco Streller gewarnt: «Schiesst ManU ein frühes zum über- Tor, kann es einen Gegner raschenden wie uns auch gut und gerne Exploit des mit einem 8:0 nach Hause FC Basel war schicken.»
der Mut zum Risiko
Im Gegensatz zum FC Zürich gegen die Bayern fing für den FCB die Party im Old Trafford nach den frühen Gegentreffern jedoch erst richtig an. Er spielte unbeirrt nach vorne, schoss nach der Pause das 1:2, das 2:2 und das 3:2, und gewann mit dem 3:3 einen wirklich wertvollen Punkt. Und der Schlüssel zu diesem überraschenden Exploit war: der Mut zum Risiko, es trotz des fast aussichtslosen Rückstands weiterhin noch zu versuchen – und damit auch eine Kanterniederlage in Kauf zu nehmen. «Wer immer offensiv spielt, kann auch einmal fünf Tore kassieren», sagte Alex Frei. «Aber mir ist die offensive Philosophie viel lieber.» So geht es nicht nur ihm. Den Baslern flogen nach diesem Prestigeerfolg in Manchester die Herzen zu – wie vor fast vier Monaten dem Nationalteam. Von monatelanger Kritik gebeutelt, war das Team von Ottmar Hitzfeld ohne viel Kredit ins EM-Qualifikationsspiel im Wembley gegen England gegangen, in ein Spiel der bald letzten Chance – und hatte sich mit einem beherzten Auftritt ein 2:2 mehr als verdient. Mittlerweile steht die verjüngte Mannschaft im EM-Rennen schon wieder ganz gut da. Angesichts dessen sollten ein paar geflügelte Worte erlaubt sein: Den Mutigen gehört anscheinend wirklich die Welt.
TIPP
«Damned United»: Die 44 Tage des Scheiterns von Brian Clough
«BAA-zuhl»
Die englische Presse überschlug sich in ihrem Lob über «Damned United» von David Peace. Es ist das Buch über eine der spannendsten Episoden im englischen Fussball: die 44 Tage von Brian Clough als Trainer von Leeds United. Clough in Leeds: Das war der pöbelnde, trinkende Trainer bei dem damals führenden Klub Englands, den er verabscheute wie keinen sonst. Sein Scheitern war programmiert. Peace beschreibt das so, als wäre er dabei gewesen. Er tut es eindrücklich, auch wenn die Sprache ein paar Mal weniger derb sein könnte. Die Familie Cloughs und frühere Weggefährten jedoch wehrten sich gegen die Authentizität der beschriebenen Ereignisse. Nach dem Buch gab es den Film. Und der ist zweifellos hervorragend gemacht.
Auf der Website von BBC lernen englischsprachige Leser, den Namen Basel richtig auszusprechen.
Buch: Damned United, David Peace: Heyne-Verlag, 511 Seiten, ca. 12 Franken. – Film: The Damned United, mit Michael Sheen als Brian Clough.
«Wir haben den Sieg verschenkt.» Erstaunliche Erkenntnis des Revolverblattes «The Sun».
«Sauerkraut, Torten und der Hunger auf viel mehr» Die «Basler Zeitung» verriet, was es in Manchester im Anschluss an das glorreiche 3:3 zu essen gab.
Wetter
42
2. OKTOBER 2011
Schweiz
Prognose
12°/17° Winterthur O
Basel
13°/17°
13°/22°
St. Gallen
Aarau
Porrentruy
12°/22°
S
12°/15°
Zürich
12°/18°
Säntis
13°/17°
9°/10°
Solothurn
12°/18°
Zug
Neuenburg
Luzern
14°/19°
14°/19°
Bern
LIECHTENSTEIN
14°/18° Glarus
12°/20°
11°/19°
Altdorf
Freiburg
8°/ 22°
Chur
12°/20°
12°/19°
Scuol
12°/23°
Davos
Interlaken
6°/18°
11°/21° Lausanne
Jungfraujoch
15°/20°
3°/5°
Gstaad
Gotthard
St. Moritz
10°/13°
3°/18°
Sion
Genf
Bellinzona
11°/25°
13°/20°
12°/25° Lugano
15°/24°
Zermatt
7°/20°
Bio-Wetter
Profil
Die aktuelle Wetterlage bringt kaum negative Wetterreize. Einzig Personen mit rheumatischen Beschwerden beklagen im Mittelland etwas verstärkte Beschwerden.
NORD/SÜD
Luftqualität Vor allem im Mittelland sind die Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen etwas erhöht.
Luftschadstoffe
Wenig
Mässig Stark
Ozon (O3) Stickstoffdioxid (NO2)
Weissfluhjoch Piz Groppera Chiasso Julier 4000 m Randen 10° 25° 13° St. Moritz 7° Winterthur Hörnli Monte Tamaro Speer Davos 14° 17° 18° 18° 3000 m 15° 13° Bad Ragaz Lugano 18° Schaffhausen Zürich 2000 m 17° 24° 22° 17° Chur Irchel Locarno 23° 1000 m 16° 25° Chiavenna 25° 0m Walensee
Sonnenuntergang
07:25
19:04
Mondaufgang
Lago Maggiore
Luganersee
OST/WEST 4000 m
Sonnenaufgang
Monduntergang
13:41
22:22
Stockhorn Langnau i.E. 19° Moléson 12° Thun 3000 m Genf 20° 19° Schallen- Napf 14° 2000 m Lausanne berg 20° 17° 20° 1000 m
Pilatus 13°
Rigi 14°
Luzern 19°
Mythen 13° Schwyz 20°
Rapperswil Säntis Rorschach 18° 10° 17° Einsiedeln Churfirsten Appenzell 19° 11° 18°
0m Genfersee
Nord- / Mittelamerika Calgary Vancouver
Thunersee
Vierwaldstättersee
Obersee
International
Bodensee
New York Los Angeles Houston Miami
13° 23° 85%
13° 19° 85%
Lausanne 13° 20° 90%
Locarno 13° 25° 90%
13° 21° 85%
13° 25° 85%
14° 23° 80%
14° 21° 80%
14° 22° 75%
14° 21° 75%
14° 22° 80%
14° 25° 80%
14° 22° 75%
14° 25° 75%
13° 16° 70%
12° 15° 70%
9° 13° 65%
8° 12° 65%
13° 16° 70%
15° 23° 70%
10° 13° 65%
15° 21° 65%
Donnerstag
Freitag
Samstag
Alpnachersee
19°
N
1–2 Bf
Luganersee
21°
S
1–2 Bf
Bielersee
19°
NO
1–2 Bf
Murtensee
19°
NO
1–2 Bf
Bodensee
19°
Var.
1 Bf
Neuenburgersee
19°
NO
1–2 Bf
Comersee
19°
S
1–2 Bf
Sempachersee
19°
Var.
Engadiner Seen
13°
NO
1–3 Bf
Thunersee
18°
W
1–2 Bf
Genfersee
19°
NO
1–2 Bf
Urnersee
19°
N
1–2 Bf
Greifensee
20°
Var.
1 Bf
Walensee
18°
W
1–2 Bf
Hallwilersee
19°
Var.
1 Bf
Zugersee
19°
Var.
1 Bf
Langensee
20°
S
1–2 Bf
Zürichsee
19°
Var.
1 Bf
unter 0°
bis 5°
EUROPA Montreal
13° 18° 90% Zürich
Wassertemperatur und Wind
Zürichsee
Feinstaub (PM10)
Dienstag
13° 23° 90% Basel
Mittwoch
DIE WOCHE: Bis Donnerstag Hochdruck Bis Donnerstag geht es mit Hochdruckwetter und teilweise Nebel im Flachland sowie viel Sonne darüber weiter. Der Nebel dürfte sich dabei zunehmend besser auflösen, sodass die Temperaturen im Flachland leicht ansteigen. Am Freitag zieht dann im Norden eine Kaltfront durch.
6°/20°
bis 10°
Paris 13° 26°
London 14° 25°
Rom 13° 27°
Sonnig und tagsüber angenehm warm Mo: Viel Sonne und nur harmlose Quellwolken Di: Teilweise sonnig, aber windig
Sonnig und ausserordentlich warm Mo: Unverändert schön und sehr warm Di: Tagsüber aufziehende Wolkenfelder
Viel Sonne und am Nachmittag sommerlich warm Mo: Nochmals rund 25 Grad warm Di: Immer dichtere Wolken, etwas weniger warm
Unter Hochdruckeinfluss schön und sehr warm Mo: Die Sonne gibt weiterhin alles Di: Es geht sonnig und sommerlich warm weiter
New York 12° 18°
Chicago 5° 16°
Los Angeles 17° 21°
Miami 22° 29°
Recht sonnig bei knapp 20 Grad Mo: Viele Wolken und einzelne Schauer möglich Di: Oft sonnig und am Nachmittag warm
Ziemlich sonnig, aber recht kühl Mo: Viel Sonne und etwas milder Di: Die Temperaturen steigen über 20 Grad
Trotz Wolkenfeldern recht sonnig und warm Mo: Keine wesentliche Wetteränderung Di: Mix aus Sonne und Wolken, windig
Recht sonniges und sehr warmes Wetter Mo: Sonne und vor allem am Nachmittag Quellwolken Di: Die Sonne dominiert ganz klar
bis 20°
T 980 990
Stockholm 1000
1020
H
Kathmandu Myanmar Bangkok
Hongkong Manila
Singapur Jakarta
Amsterdam 10 25
London
H
HParis
Tokio 14° 19°
Hongkong 25° 27°
Teilweise sonnig und schwülheiss Mo: Es tut sich wenig beim Wetter Di: Petrus fällt wieder nichts Neues ein
Wolken und etwas Sonne, heiss Mo: Am Nachmittag gewittrige Schauer möglich Di: Die Schauerneigung bleibt etwas erhöht
Am Nachmittag ein paar Auflockerungen Mo: Übergang zu ziemlich sonnigem Wetter Di: Die Sonne hat ganz klar das Sagen
Bewölkt, gelegentlich etwas Regen Mo: Höchstens vereinzelt Auflockerungen Di: Unbeständig und ziemlich windig
Kiew Prag Wien
Budapest
Nizza
1015
Singapur 26° 30°
Warschau
Belgrad
ASIEN Bangkok 26° 33°
Berlin
Brüssel
Bern
Bukarest 1020
Rom 10
Shanghai
Moskau
Dublin
10
10
Tokio
mehr als 25°
1015
NORDAMERIKA
Asien
bis 25°
1 Bf
T
1010
05 10
Berlin 11° 24°
bis 15°
Mexiko City
Panama City
80% Wahrscheinlichkeit
1010
W
10° Maximaltemperatur
Montag
HEUTE: Nebel und Sonne Am Morgen liegt im Mittelland unterhalb von etwa 700 bis 800 Metern Nebel. Dieser löst sich am Nachmittag zunehmend auf. Sonst scheint heute uneingeschränkt die Sonne. Die Temperaturen erreichen je nach Nebel zwischen 17 und 20 Grad. In der Region Basel und im Churer Rheintal gibt es etwa 22 bis 23 Grad, im Wallis und im Süden sogar 25 Grad. Die Nullgradgrenze liegt auf 4200 Metern.
Schaffhausen
Norden
5° Minimaltemperatur
T
20
Madrid
Lissabon Malaga
H
Istanbul Athen 1015
Tunis Algier
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T
2. OKTOBER 2011
Kultur
Unverschämt Seite 47 Bob Dylan überrascht mit Bildern – gemalt nach Vorlagen aus dem Internet Unverdrossen Seite 47 Was der Rapper Stress von Winkelried gelernt hat Unverwüstlich Seite 49 Unsere fünf besten singenden Liebespaare
RACHEL KOLLY D'ALBA
ROMAN POLANSKI
Warum die Violinistin der Schweiz gut tut
Warum der Regisseur keinen Groll auf die Schweiz hegt
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Die verborgene Seite des Latin Lover Nach 21 Jahren in Hollywood ist Antonio Banderas zu seinem spanischen Entdecker Pedro Almodóvar zurückgekehrt: «La piel que habito» Antonio Banderas: «Manchmal dachte ich, wir drehten eine Seifenoper. Dann wieder wähnte ich mich in einem Shakespeare-Drama»
VON MATTHIAS LERF
Nein, bekam Antonio Banderas zu hören, nein, nein und nochmals nein. Dabei wollte er doch nur spielen, möglichst gut, und griff dabei tief in die Trickkiste seines Repertoires, das er sich in langen Hollywood-Jahren angeeignet hatte. Doch der Regisseur war unzufrieden. Er rief ihm zu: «Übertreib nicht. Spiele nicht Doktor Frankenstein. Spiele einen netten Familienarzt!» Willkommen zurück in Spanien, Antonio Banderas. Denn der Mann, der wollte, dass sein Hauptdarsteller möglichst wenig
spielt, ist Pedro Almodóvar. Erstmals seit 21 Jahren arbeitete der europäische Regiemeister wieder mit dem Star aus seinen ersten Filmen zusammen. Und präsentiert ihn in «La piel que habito» als Monster von einem Doktor, der mit Menschen experimentiert. Dass er bei diesen Dreharbeiten so oft gedrosselt wurde, bis er an sich zu zweifeln begann, erzählt Banderas gleich selber: «Ich habe gelitten. Und gleichzeitig wusste ich deswegen: Ah, Almodóvar ist immer noch der Alte.» Der Alte. Auch Antonio Banderas scheint sich nicht verändert zu haben. Mit 51 sieht er oft noch so
spitzbübisch aus wie in den frühen Madrider Jahren. Er macht gleich auf Kumpel beim Interview auf der Terrasse eines Hotels in Cannes, verteilt freundschaftliche Hiebe und Streicheleinheiten. Dabei spricht er gerne in Bildern, sagt zum Beispiel, Almodóvar mache in jedem seiner Filme einen Salto und niemand wisse, wie er wieder auf den Füssen lande. Dann wird er besinnlich: «Ich bin nur wegen Pedro hier.» Almodóvar sagte ihm: «Du hast ein romantisches Gesicht»
Die beiden kennen sich seit 30 Jahren, und Banderas erinnert
Nicht nur Zorro Antonio Banderas hat auch Filme als Regisseur gedreht, darunter «Crazy in Alabama» (1999) mit seiner Frau Melanie Griffith. Seit einigen Jahren besitzt er eine Produktionsgesellschaft. Am Broadway sang er 2003 im Musical «Nine» – «meine glücklichste Schauspielerfahrung in den USA», sagt er heute. Jetzt bereitet er einen neuen Film als Regisseur vor: «Solo», die Geschichte eines spanischen Offiziers, der aus dem Afghanistan-Krieg zurückkommt.
FOTO: RICK MADONIK/DUKAS
sich noch gut an die erste Begegnung. Als junger Schauspieler sass er mit Freunden im Madrider Café Gijon. Ein ihm unbekannter Mann mit roter Mappe gesellte sich dazu und unterhielt die Runde. Beim Aufstehen schaute er Banderas in die Augen und sagte: «Du hast ein romantisches Gesicht. Du solltest in Filmen spielen.» Banderas nickte und erkundigte sich, wer das gewesen sei. Die Antwort: «Er heisst Pedro Almodóvar und hat gerade einen nicht sehr lustigen Film gedreht. Er wird es nicht weit bringen.» Irrtum. Fünf Filme drehten die beiden zusammen, verrückte Dra-
men und Komödien wie «Matador» (1986) und «Átame!» (1990). Spanien erwachte aus der Fesselung der Franco-Jahre, es war eine wilde Zeit, besonders für Banderas, einen Polizistensohn aus Málaga, der zum Posterboy einer ganzen Künstlerbewegung wurde. Doch dann ergatterte er sich eine Hauptrolle in der englischsprachigen Produktion «The Mambo Kings». Und weg war er. Das mit Hollywood sei eigentlich ein Unfall gewesen, sagt Banderas, er habe kein Wort Englisch gesprochen, die Dialoge phoneFORTSETZUNG AUF SEITE 45
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2. OKTOBER 2011
Basel Bern luzern sT. Gallen winTerThur zürich
TheaTerProgramm
sOnnTaG
02.10.
MOnTaG
03.10.
diensTaG
04.10.
MiTTwOch
05.10.
dOnnersTaG
06.10.
FreiTaG
07.10.
saMsTaG
08.10.
sOnnTaG
09.10.
MOnTaG
10.10.
diensTaG
11.10.
MiTTwOch
12.10.
dOnnersTaG
13.10.
FreiTaG
14.10.
saMsTaG
15.10.
TheaTer Basel
sTadTTheaTer Bern
luzerner TheaTer
TheaTer sT. Gallen
TheaTer winTerThur
Opernhaus zürich
schauspielhaus zürich
Elisabethenstr. 16 4051 Basel Telefon: 061 / 295 11 33 www.theater-basel.ch
Stadttheater: Kornhausplatz 20 Vidmarhallen: Könizstr. 161 Telefon: 031 / 329 52 52 www.stadttheaterbern.ch
Theaterstr. 2 6003 Luzern Telefon: 041 / 228 14 14 www.luzernertheater.ch
Museumstrasse 2/24/25 9004 St. Gallen Telefon: 071 / 242 06 06 www.theatersg.ch
Theaterstrasse 4–6 8402 Winterthur Telefon Theaterkasse: 052 / 267 66 80 www.theater.winterthur.ch
Theaterplatz 8008 Zürich Telefon: 044 / 268 66 66 www.opernhaus.ch
Pfauen: Rämistr. 34, 8001 Zürich Schiffbau: Schiffbaustr. 4, 8005 Zürich Telefon: 044 / 258 77 77 www.schauspielhaus.ch
Culturescapes «Blackbox» Teil II Marathonlesung Im Rahmen von Cuturescapes Foyer Schauspielhaus 14.00 «3» (x) Choreographien von Mauro Bigonzetti, Johan Inger und Richard Wherlock 19.00
Il barbiere di Siviglia Oper von Gioachino Rossini
Culturescapes «Blackbox» Teil III von Amos Oz Foyer Schauspielhaus 16.00 «3» (x) Choreographien von Mauro Bigonzetti, Johan Inger und Richard Wherlock 20.00 Denn sie wissen nicht, was sie erben Komödie von Erich Virch Schauspielhaus 20.00
Ihr Abonnement 2011/2012 bestechend direkt 071 242 06 06
[email protected]
Die Götter weinen von Dennis Kelly Deutschsprachige Erstaufführung Schauspielhaus 20.00
17.00
Tanz 7: Happy End «Another Good Story» von André Mesquita und «Love» von Martino Müller «Tanz Luzerner Theater» Premiere 19.30
K6 live James Legeres Streifzüge durch die Popkultur In Zusammenarbeit mit dem Rockförderverein der Region Basel Klosterberg 6 20.30
La Périchole Operette von Jacques Offenbach Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Festzelt im Stadthauspark 19.30
Die Götter weinen von Dennis Kelly Deutschsprachige Erstaufführung Schauspielhaus 20.00 Der grosse Marsch von Wolfram Lotz Schweizer Erstaufführung Premiere Kleine Bühne 20.15
Tanz 7: Happy End «Another Good Story» von André Mesquita und «Love» von Martino Müller «Tanz Luzerner Theater» 19.30
A Midsummer Night’s Dream Opera in drei Akten von Benjamin Britten Koproduktion mit Lucerne Festival Vidmar:1 19.30
Tot im Orient-Express Ein Projekt von Viktor Bodó Uraufführung 19.30
Backstage öffentliche Führung Tot im Orient-Express Ein Projekt von Viktor Bodó Uraufführung
17.00
Tot im Orient-Express Ein Projekt von Viktor Bodó Uraufführung 19.30
Avenue Q Musical von Robert Lopez / Jeff Marx 19.30
John …about Lennon Ein Abend mit Musik von Till Löffler Schweizer Erstaufführung
19.30
West Side Story Musical in zwei Akten nach einer Idee von Jerome Robbins
20.00
1. Meisterzykluskonzert Haydn, Bach, Schostakowitsch Tonhalle 17.00
John …about Lennon Ein Abend mit Musik von Till Löffler Schweizer Erstaufführung
19.30
Ein Volksfeind nach Henrik Ibsen
20.00
Worst Case von Kathrin Röggla Schauspiel Wiederaufnahme
La Traviata Verdi Rizzi; Mei, Chuchrova, Friedli; Shicoff, Pons, Davidson, Scorsin, Fersini, Christoff
Öffentliche Führung Schiffbau 19.00 Die Verwandlung nach Franz Kafka Regie: Nina Mattenklotz Ausverkauft
Pfauen 20.30
Die Nase Schostakowitsch – Metzmacher; Liebau, Nikiteanu, Chuchrova, Kallisch, Chalker, Krejcirikova; Vasar, Sulimov, Bomstein, Daniluk, Laurenz, Bernheim, Christoff, Davidson, Hörl, Scorsin, Strazanac, Bidzinski, Slawinski, Mayr, Moody, Murga, Winkler, Zysset, Arcayürek, Forde, Helgesson 19.30
Leonce und Lena von Georg Büchner Regie: Barbara Frey
La fanciulla del west Puccini Rizzi; Magee, Schneebeli; Cura, Sgura, Bidzinski, Davidson, Murga, Scorsin, Laurenz, Fersini, Slawinski, Strazanac, Tatzl, Zysset, Agulay, Forde, Rusko, Vogel Wiederaufnahme 19.00
Endspiel von Samuel Beckett Regie: Stefan Pucher Stiller nach Max Frisch Regie: Heike M. Goetze
Die Nase Schostakowitsch – Metzmacher; Liebau, Nikiteanu, Chuchrova, Kallisch, Chalker, Krejcirikova; Vasar, Sulimov, Bomstein, Daniluk, Laurenz, Bernheim, Christoff, Davidson, Hörl, Scorsin, Strazanac, Bidzinski, Slawinski, Mayr, Moody, Murga, Winkler, Zysset, Arcayürek, Forde, Helgesson, zlM 19.00
Endspiel von Samuel Beckett Regie: Stefan Pucher Stiller nach Max Frisch Regie: Heike M. Goetze
Foyer Musical zur Premiere von Verdis «Otello» Werke von Verdi und Puccini Foyer 1. Rang 11.00 Parsifal Wagner Gatti; Naef, Friedli, Guo, Liebau, Peetz, Lehmkuhl, Sedlmair, Stanelyté; Skelton, Bidzinski, Salminen, Silins, Roth, Daniluk, Hörl, Laurenz, Winkler zum letzten Mal 15.00
Sturm von William Shakespeare Regie: Barbara Frey Gastspiel des Wiener Burgtheaters nur wenige Vorstellungen Pfauen 19.00 Die Verwandlung nach Franz Kafka Regie: Nina Mattenklotz Ausverkauft Pfauen 19.30
Pfauen 20.00
Leonce und Lena von Georg Büchner Regie: Barbara Frey Theatermontag
Pfauen 20.00 Schiffbau 20.00
Pfauen 20.00 Schiffbau 20.00
Pfauen 20.00
Stiller nach Max Frisch Regie: Heike M. Goetze Mit: Ursula Doll, Danny Exnar, Julia Kreusch, Miriam Maertens, Sean McDonagh, Frank Seppeler Schiffbau 20.00
Vidmar:2 19.30
Wozzeck Oper von Alban Berg in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln 20.00
Pfauen 19.30
Endspiel von Samuel Beckett Regie: Stefan Pucher Mit: Jean-Pierre Cornu, Iris Erdmann, Robert Hunger-Bühler, Siggi Schwientek Pfauen 20.00
Vorschau: «Rebecca» Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay Premiere am 22. Oktober 2011 071 242 06 06, www.theatersg.ch
Schauspielhaus 20.00
Alles muss weg! Noch 1 Tag urbaner Ausverkauf Begehbare Stadtinstallation Zum letzten Mal Schiffbau ab 12.00 Leonce und Lena von Georg Büchner Regie: Barbara Frey Pfauen 15.00 Volksvernichtung von Werner Schwab Regie: Heike M. Goetze Schiffbau 19.00
Die Nase Schostakowitsch – Metzmacher; Liebau, Nikiteanu, Chuchrova, Kallisch, Chalker, Krejcirikova; Vasar, Sulimov, Bomstein, Daniluk, Laurenz, Bernheim, Christoff, Davidson, Hörl, Scorsin, Strazanac, Bidzinski, Slawinski, Mayr, Moody, Murga, Winkler, Zysset, Arcayürek, Forde, Helgesson 19.00
19.00
ab 22.00
Matinée zu «Rusalka» mit Beteiligten der Produktion Nachtcafé 11.00 Wozzeck Oper von Alban Berg in deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln 16.00 Männerstimmen Tongedron, eine Eine Klangund Bildexpedition Schauspielhaus 19.00 Hush, no more ein musikalischer Theaterabend, nach William Shakespeare und Henry Purcell Kleine Bühne 19.15
«3» (x) Choreographien von Mauro Bigonzetti, Johan Inger und Richard Wherlock 20.00 Ein Volksfeind nach Henrik Ibsen Schauspielhaus 20.00
Vorschau: «Rebecca» Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay Premiere am 22. Oktober 2011 071 242 06 06, www.theatersg.ch
19.30
Parzival von Lucas Bärfuss Schauspiel Wiederaufnahme Spiel mit uns Party in den Vidmarhallen
Liederabend Simon Keenlyside Lieder von Mahler, Duparc, Debussy, Strauss und Schubert Malcolm Martineau, Piano 11.00 Parsifal Wagner Gatti; Naef, Friedli, Guo, Liebau, Peetz, Lehmkuhl, Sedlmair, Stanelyté; Skelton, Salminen, Silins, Roth, Daniluk, Laurenz, Bidzinski, Hörl, Winkler Wiederaufnahme 15.00
Plantonow von Anton Tschechow Regie: Barbara Frey Theatermontag
Kostprobe Rake’s Progress Werkeinführung und Probenbesuch Musiktheater Stadttheater 18.30
Ausstellung Theaterplakate Vernissage Foyer Grosse Bühne 18.00 Die Geschichte von den Pandabären Ein Stück von Matéï Visniec Klosterberg 6 21.00
«3» (x) Choreographien von Mauro Bigonzetti, Johan Inger und Richard Wherlock 20.00 Ein Volksfeind nach Henrik Ibsen, im Anschluss: Publikumsgespräch Schauspielhaus 20.00 Die Geschichte von den Pandabären Ein Stück von Matéï Visniec Klosterberg 6 21.00
Come un respiro – Rossini Cards Aterballetto Ein Doppelabend mit Musik von Georg Friedrich Händel und Gioacchino Rossini Choreografie: Mauro Bigonzetti 14.30
West Side Story Musical in zwei Akten nach einer Idee von Jerome Robbins
Wer hat Angst vor Virginia Woolf? Schauspiel von Edward Albee
La fanciulla del west Puccini Rizzi; Magee, Schneebeli; Cura, Sgura, Bidzinski, Davidson, Laurenz, Murga, Fersini, Scorsin, Slawinski, Strazanac, Tatzl, Zysset, Agulay, Forde, Rusko, Vogel 19.00
19.30 19.30
Die Götter weinen von Dennis Kelly Schauspielhaus 20.00 Hush, no more musikalischer Theaterabend nach William Shakespeare und Henry Purcell Kleine Bühne 20.15 K6 live Klosterberg 6 20.30
Kaspar Hä Meer von Felicia Zeller Schauspiel Wiederaufnahme
A Midsummer Night’s Dream Opera in drei Akten von Benjamin Britten Koproduktion mit Lucerne Festival
John …about Lennon Ein Abend mit Musik von Till Löffler Schweizer Erstaufführung
Vidmar:2 19.30
19.30
Ein Volksfeind nach Henrik Ibsen Schauspielhaus 20.00 Der Dibbuk Bruce Meyers nach dem Drama von Salomon An-Ski, Derniere Kleine Bühne 20.15 Amuse-Gueule Beatrice Fleischlin und Antje Schupp laden ein Klosterberg 6 21.00
Der fliegende Holländer Richard Wagner Musiktheater Stadttheater 19.30 Hauptsache Arbeit! von Sibylle Berg, Schweizer Erstaufführung Schauspiel Vidmar:1 19.30
Tanz 7: Happy End «Another Good Story» von André Mesquita und «Love» von Martino Müller «Tanz Luzerner Theater» 19.30 La Périchole Operette von Jacques Offenbach Festzelt im Stadthauspark 19.30
Theaterflohmarkt Das Theater Basel räumt seine Lager Foyer Grosse Bühne 10.00 Wozzeck Oper von Alban Berg 20.00 Die Götter weinen von Dennis Kelly Schauspielhaus 20.00 Der grosse Marsch von W. Lotz Kl. Bühne 20.15
The Rake’s Progress Igor Strawinsky Musiktheater, Premiere Stadttheater 19.30 Hamlet W. Shakespeare Vidmar:1 19.30 Warum das Kind in der Polenta kocht von Aglaja Veteranyi, Wiederaufnahme Schauspiel Vidmar:2 19.30
A Midsummer Night’s Dream Opera in drei Akten von Benjamin Britten Koproduktion mit Lucerne Festival 19.30 La Périchole Operette von Jacques Offenbach Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Festzelt im Stadthauspark 19.30
Leonce und Lena von Georg Büchner 19.30
Pfauen 20.00 Schiffbau 20.00
Ich ist ein Anderer. Max Frisch skizziert Szenische Lesung mit Miriam Maertens und Frank Seppeler Schiffbau 20.00 Die Verwandlung nach Franz Kafka Ausverkauft Pfauen 20.30
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Ihr Abonnement 2011/2012 unmittelbar verführerisch 071 242 06 06
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Endspiel von Samuel Beckett Regie: Stefan Pucher Stiller nach Max Frisch Regie: Heike M. Goetze
La fanciulla del west Puccini Rizzi; Magee, Schneebeli; Cura, Sgura, Bidzinski, Davidson, Laurenz, Murga, Fersini, Scorsin, Slawinski, Strazanac, Tatzl, Zysset, Agulay, Forde, Rusko, Vogel 19.00
Endspiel von Samuel Beckett Regie: Stefan Pucher Stiller nach Max Frisch Regie: Heike M. Goetze
Dornröschen Tschaikovski Hamar/Ek; Han, Borel, Goldsmith , Martirosyan, Portugal: es tanzt das Zürcher Ballett; Vogel ab 10 Jahren
Leonce und Lena von Georg Büchner Regie: Barbara Frey
Pfauen 20.00 Schiffbau 20.00
Pfauen 20.00 19.30
Herausgeber: Werbe+Verlags AG, Theaterstr. 10, 8024 Zürich, Telefon 044 265 65 10, www.werbeverlagsag.ch
SOZ 08 präsentiert
THE ABC & D OF
Spanische Hofreitschule wien
BOOGIE WOOGIE
Freitag, 21. Oktober 2011, 20.00 Hallenstadion Zürich
Montag, 31. Oktober 2011, 20.00 Kaufleuten Zürich
Donnerstag, 10. November 2011, 20.00 Hallenstadion Zürich
Samstag, 19. November 2011, 20.00 Kongresshaus Zürich
Sonntag, 20. November 2011, 20.00 Hallenstadion Zürich
Mittwoch, 23. November 2011, 20.00 Volkshaus Zürich
Freitag, 2. Dezember 2011, 20.00 Samstag, 3. Dezember 2011, 20.00 Sonntag, 4. Dezember 2011, 15.00 St. Jakobshalle Basel
Montag, 14. November 2011, 20.00 Hallenstadion Zürich
Freitag, 18. November 2011, 20.00 Hallenstadion Zürich
Donnerstag, 1. Dezember 2011, 20.00 Volkshaus Zürich Montag, 5. Dezember 2011, 19.30 Konzertsaal KKL Luzern
Dienstag, 13. Dezember 2011, 19.30 Konzertsaal KKL Luzern
www.goodnews.ch 0900 800 800 CHF 1.19/min., Festnetztarif
LiteraturKultur
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2. OKTOBER 2011
«Ich möchte meine Sicht auf die Welt mit andern teilen» Roman Polanski über seine Gefängniszeit in der Schweiz und andere prägende Erlebnisse Roman Polanski: «Ich bin sehr gerne in FOTO: der Schweiz» ARND WIEGMANN/ REUTERS
VON DARIUS ROCHEBIN
Vergangene Woche hat Roman Polanski, 78, den Preis für sein Lebenswerk am Zurich Film Festival abgeholt, den er vor zwei Jahren hätte in Empfang nehmen sollen. Stattdessen verbrachte er damals einige Wochen im Gefängnis und dann Monate unter Hausarrest in seinem Chalet in Gstaad. Grund: ein Auslieferungsbegehren der USA wegen einer Vergewaltigungsanklage aus dem Jahr 1977. Der Auslieferungsantrag wurde abgelehnt –Polanski spricht jetzt erstmals über diese Zeit. Viele Leute hätten an Ihrer Stelle gesagt: «Ich kehre nie mehr in die Schweiz zurück». Das habe ich nie gesagt. Ich bin gerne hier. Sehr gerne sogar. Wieso lieben Sie die Schweiz? Es ist anders hier. Althergebrachte Werte werden noch respektiert, während sie sonst auf der Welt verschwinden. Sie sagten, man hätte Ihnen Poulets gebracht während der Gefangenschaft, wie ganz früher in Ihrer Heimat Polen.
Ab und zu. Weinflaschen auch und viele, viele Unterstützungsbriefe. Das geschah hauptsächlich, als ich in Gstaad war. Dorthin gehe ich seit 40 Jahren, ich kenne praktisch alle Leute. Der Preis in Zürich, der stark beklatschte neue Film «Carnage» in Venedig, all diese Ehre nach der Erniedrigung im Gefängnis. Das ist fast ironisch, oder? Solche Gefühle kenne ich seit 34 Jahren! Man darf nicht vergessen, ich war damals im Gefängnis. Ich habe meine Strafe abgesessen. Darum bin ich aus den USA geflohen, weil man die Sache noch einmal aufrollen wollte. Ich hatte einfach die Kraft nicht mehr, war nicht mehr jener Jetset-Regisseur, der nicht länger als drei Tage am gleichen Ort bleiben konnte. Sie gehörten doch zum Jetset! Sehr, sogar. Ich konnte in Gstaad sein, und drei Tage später in Los Angeles. Heute kommt mir das vor, als sei es eine andere Welt. Und tatsächlich: Es ist eine andere Welt! Möchten Sie zurück? Nein, nein. Ich habe gut gelebt damals, es war eine schöne Zeit,
sehr kreativ. Aber sie ist jetzt vorbei. Es gibt Leute, die haben die Affäre um den ehemaligen Weltbankchef Dominique Strauss-Kahn mit der Ihren verglichen: Ein Trieb, der Leben verändern kann . . . . . . ja, ja. Klar. Bedauern Sie Ihre Tat? Selbstverständlich. Es ist 34 Jahre her. Aber ich bedaure, was vorgefallen ist. Wegen des Auslieferungsbegehrens dürfen Sie nur noch in der Schweiz sein, in Frankreich und in Polen. Ich lebe in Frankreich, bin Franzose! Natürlich, aber es gibt viele Länder, die Sie nicht bereisen können. Fühlen Sie sich eingesperrt? Nein, ich habe mich daran gewöhnt, während all der Jahre. Und ich bin vorher viel gereist. Was für mich wirklich zählt, ist, in der Nähe meiner Familie zu sein. Und nicht getrennt von ihr, wie es während des Arrests war. Gut, kann ich jetzt mit meiner Familie ein normales Leben führen.
Manchmal hat man Sie als bösartigen Zwerg beschrieben, als Kinogenie oder als beides . . . Dieses Bild von mir gibt es seit dem Tod von Sharon Tate. Der Vergleich hat den Medien gefallen, und er hat sich weiterverbreitet, wie eine Lawine. Wieso kamen Sie eigentlich zum ersten Mal in die Schweiz? Seltsamerweise, um den Medien zu entfliehen, den Journalisten wie Ihnen (lacht). Es war nach der Tragödie von Los Angeles, wo meine im achten Monat schwangere Frau Sharon Tate ermordet wurde mit drei Freunden. Bevor man Charles Manson als Mörder entlarvte, hatte man sogar mich verdächtigt, weil ich gerade «Rosemary‘s Baby» gedreht hatte, über Schwarze Magie und den Teufel. Da vermischte man alles miteinander. Es war unerträglich. Ich hatte einen Freund in Gstaad, der mir sagte: Hier findest du Schutz. Und tatsächlich. Es gab nur ein paar Paparazzi während der Weihnachtstage. Sonst liess man uns in Ruhe. Ihre Mutter wurde in Auschwitz ermordet, sie war, wie Sharon
Tate, schwanger. Sie sind über all diese Erlebnisse hinweggekommen. Wie haben Sie das gemacht? Wissen Sie, ich stelle mir diese Frage auch. Vielleicht bin ich aus härterem Material als andere. Aus mir könnte man Nägel machen. In Ihren Filmen vermischen sich tragische Situationen mit Humor. Selbst im Leben vermischt sich beides. Im Gefängnis in der Schweiz haben Sie gearbeitet, auf dem Tisch, auf dem andere Gefangene Zwiebeln schnitten. Ich beendete gerade meinen Film «Ghost Writer». Ich hatte einen Computer, aber kein Recht auf Zugang zum Internet. Man schickte mir DVDs des Films. Ich machte mir Notizen, die gab ich meinem Anwalt. Der gab sie der Polizei, die gab sie dem Anwalt zurück und der schickte sie meinem Cutter. Es war ein ziemlich langsamer Prozess. Am Tag der Freiheit, haben Sie uns erzählt, hat Ihre Tochter das Band der elektronischen Fessel durchschnitten. Wie
war das Gefühl der Freiheit für Sie? Komisch, an den ersten Tagen. Wie eine andere Kameraeinstellung, um in der Sprache von uns Cineasten zu sprechen. Klar hatte diese Zeit Folgen, besonders in meinem Alter. Ich konnte nicht einfach weiterfunktionieren wie früher. Sie sagen, was Sie am meisten freue als Regisseur seien lange Schlangen von Zuschauern vor den Kinos. Klar, man kann als Künstler wundervolle Dinge realisieren, aber wenn sie nicht akzeptiert werden, hat das tragische Folgen. Van Gogh hat in seinem Leben ein einziges Bild verkauft, und das erst noch seinem Bruder. Er ist mein absoluter Lieblingsmaler, aber das Leben, das er führte, war für uns, nicht für ihn. Diesen Ehrgeiz habe ich nicht. Ich möchte meine Sicht auf die Welt mit anderen teilen. ÜBERSETZUNG: MATTHIAS LERF
Das Interview wird heute am Westschweizer Fernsehen in der Sendung «Pardonnez-moi» ausgestrahlt: www.tsr.ch
3 FORTSETZUNG VON SEITE 43 2011 LA PIEL QUE HABITO Zurück in Spanien: Banderas versucht, den perfekten Menschen zu erschaffen
1986 MATADOR Banderas spielt einen jungen Stierkämpfer (hier mit Eva Cobo) – es ist seine erste grosse Rolle für Almodóvar
1993 PHILADELPHIA Dank dem Aids-Drama wurde Banderas als Freund von Tom Hanks auch einem breiten US-Publikum bekannt
Antonio Banderas tisch gelernt wie ein Lied. Doch eines habe das andere ergeben, «Philadelphia», «Desperado», Melanie … Das Letzte ist natürlich kein Filmtitel, sondern Melanie Griffith, die Tochter des Hitchcock-Stars Tippi Hedren, mit der Banderas seit 15 Jahren verheiratet ist. Auch ihret- und der Kinder wegen (sie brachte zwei in die Ehe, zusammen haben sie eine
1995 DESPERADO Pistolen, Gitarren und Salma Hayek – der Mexiko-Gangsterfilm von Robert Rodriguez wurde zum Kassenhit
Tochter) sei er in Los Angeles geblieben. Fern von Almodóvar. Doch der Meister sei nie wirklich weg gewesen. Auch dazu erzählt Banderas eine Anekdote: Steven Spielberg habe 1998 seine brandneue Produktion «The Mask of Zorro» einem awählten Publikum gezeigt. Almodóvar war gerade in Los Angeles und durfte mitkommen. Als nach der Vorführung die Lichter angingen, habe der spanische Regisseur nur den Kopf geschüttelt und ständig «Jesus» gemurmelt. Ob ihm der Film nicht gefallen habe, wagte Bande-
1998 THE MASK OF ZORRO Als Rächer mit der Maske verzückte Banderas nicht nur Catherine Zeta-Jones – 2005 gabs eine Fortsetzung
ras endlich zu fragen. «Doch. Aber Jesus, jetzt wirst du so berühmt. Und so teuer!» Jetzt wünscht sich Banderas eine neue Almodóvar-Komödie
Beiden sei klar gewesen, dass sie eines Tages wieder zusammenarbeiten würden. Doch vorher musste sich Banderas in der Traumfabrik mit schlechten Filmen wie «The Other Man» ein wenig verrennen. Vor drei Jahren sagte ihm dann der legendäre Agent Ed Limato: «Kid, du musst die wichtigste Hollywood-Regel
lernen. Sie heisst: Nein!» Und tatsächlich. Erst durch Verzicht ist neue Bewegung in die Karriere des oft zum stereotypen Latin Lover abgestempelten Schauspielers gekommen. Und erst so konnte er sich für Almodóvar in diesen monströsen Arzt verwandeln. Es wäre blöd, viel über den Inhalt von «La piel que habito» (deutsch: «Die Haut, in der ich lebe») zu verraten. In typischer Almodóvar-Art lässt sich der Film auf nichts festlegen, er schwankt zwischen Pathos, Kitsch und entwaffnender Wahrhaftigkeit.
2011 PUSS IN BOOTS Der Kater mit der Stimme von Banderas tauchte erstmals in «Shrek 2» auf – jetzt erhält er einen eigenen Film (läuft ab 8. 12.)
«Manchmal dachte ich, wir drehten eine Seifenoper. Dann wieder wähnte ich mich in einem Shakespeare-Drama», erzählt Banderas. Ab und zu sei ihm das alles zu viel gewesen. Und er habe seinem Regisseur gesagt: «Pedro, lass uns als Nächstes eine verrückte Komödie drehen, so richtig zum Lachen, wie in den alten Tagen.» Das Interview ist zu Ende, Banderas verlässt den Raum, herein kommt Elena Anaya. Die junge Spanierin ist eine AlmodóvarEntdeckung, wie es Carmen Maura und Penélope Cruz waren. Im
Film spielt sie das Geschöpf, das der böse Doktor erschaffen hat. Da geht die Tür noch einmal auf und Señor Banderas-Frankenstein kehrt zurück. Hat er etwas vergessen? Nein, er betastet seine Filmpartnerin und sagt: «Ist sie nicht perfekt, meine Kreation?» Dabei verzieht er – nein, nein! – keine Miene. Bis er grinsend davonrennt. Als wolle er Almodóvar sofort überzeugen gehen, mit dieser Komödie zu beginnen. «La piel que habito»: ab Donnerstag im Kino
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2. OKTOBER 2011
Hallauer Herbstsonntage
Wilchinger Herbstsonntag
Gächlinger Herbstfest
Sonntag, 2. und 9. Oktober 2011 «üses Fernseh»
Sonntag, 2. Oktober 2011 «Grenzwäg»
Sonntag, 2. Oktober 2011 «drunder und drüber»
Programm (ab 10 Uhr): – Umzug (ab 14 Uhr) – Restaurants und Beizli – Winzer laden zur Weindegustation – Degu-Zelt des Blauburgunderlandes beim mittleren Brunnen – Platzkonzerte – Spiel und S auf der Kinderstrasse – Pferdefuhrwerkfahrten (ab 11Uhr)
Programm (ab 11 Uhr): – Weindegustation – Pferdefuhrwerkfahrten – Livemusik an verschiedenen Plätzen – Grosser Kinderspielplatz – Diverse Beizen mit vielfältigem Angebot
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Eintritt frei; Abzeichenverkauf
Eintritt frei; Abzeichenverkauf Aktuelle Informationen über das Schaffha Blauburgunderland
Eintritt CHF 10.– (Kinder bis 16 Jahre frei) Samstag (ab 16 Uhr): – Kellerbeizli geöffnet – Platzkonzerte (ab 17.30 Uhr) www.herbstsonntage.ch
Programm (ab 11 Uhr): – Weindegustation – Pferdefuhrwerkfahrten – Musikalische Unterhaltung – Kinderprogramm
www.blauburgunderland.sh
WEITERE HERBSTFESTE: 8./9. Oktober: Osterfingen
PostFinance Classics präsentiert eines der berühmtesten Chorwerke der Gegenwart:
Carmina Burana Erleben Sie Carl Orffs elektrisierende Hymne auf Jugend, Anmut und Lebensfreude in einer einmaligen, opulenten Aufführung: erstklassige Solisten, ein bis zu 200-köpfiger Chor und die weltbekannte Philharmonie Baden-Baden machen die Carmina Burana zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Konzertabende werden jeweils mit der 8. Sinfonie Ludwig van Beethovens eröffnet.
Genf, Victoria Hall Donnerstag, 8. Dezember 2011 20.00 Uhr
11: ber 20 o t k O . bis 30 s im preise Ihre Ticket ie von s g u z h c n Vor i e s r S ofitie et. rn Sie Siche auf und pr edem Tick j f rk att au Vorve . Rab 5 1 F CH
Bern, Kultur-Casino Dienstag, 13. Dezember 2011 19.30 Uhr Basel, Stadtcasino Freitag, 16. Dezember 2011 19.30 Uhr Luzern, KKL Montag, 19. Dezember 2011 19.30 Uhr
Ticketcorner-Hotline: 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif) www.ticketcorner.ch
Zürich, Tonhalle Mittwoch, 28. Dezember 2011 19.30 Uhr
Produktion: DTC Classics GmbH Infos: www.postfinance.ch/classics
www.berghilfe.ch
KULTUR UND VERANSTALTUNGEN
MusikKultur
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2. OKTOBER 2011
SCHLAGLICHT
Gemälde von Dylan (l.), Fotografie von Léon Busy
Dylan malt Bilder aus dem Flickr ab Bob Dylan, das Allroundgenie, hat gerade eine Ausstellung seiner Malerei in der Gagosian-Galerie in New York. Im Katalog erzählt er, was er so malt: «Ich orientiere mich meistens am wahren Leben. Richtige Menschen, wahre Strassenszenen, Eindrücke vom Hintergrund, echte Modelle ...» Nur blöd, dass 6 der 18 Bilder der «Asien-Serie» täuschend an Motive berühmter Fotografien erinnern, alle aus dem Fotostream eines gewissen Okinawa Soba auf der Internetplattform Flickr. Aber hey, was kümmert es den Meister, es ist schliesslich nicht das erste Mal. Bereits die erste Zeile «Go away from my window ...» aus seinem «It Ain't Me, Babe»-Song hat er dem Sänger John Jacob Niles gemopst.
Mick Jagger will als Medienmogul in einem Kinofilm auftreten Er hat zehn Jahre lang keine Kinorolle mehr gespielt, aber jetzt will es Mick Jagger wieder einmal wissen: Im Film «Tabloid» soll der Sänger eine wichtige Nebenrolle als Medienmogul mit zweifelhaften Methoden übernehmen. Jagger hatte offenbar die Idee zur Geschichte und will den Film auch mitproduzieren. Das Drehbuch, das sich am Skandal um die britische Boulevard-Zeitung «News of the World» orientiert, verfasst Josh Olsen, der für David Cronenberg «A History of Violence» schrieb. Mick Jagger also bald als Rupert Murdoch auf der Leinwand? Sicher! Aber nur, wenn Rolling-Stones-Kumpel Keith Richards das Mädchen von Seite 3 spielt.
Stress, 34: «Als Künstler gebe ich schon sehr viel preis von mir»
«Ich sah eine Maschine. Sie hiess Stress»
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Der Rapper Stress über Winkelried, Yoga und seine gescheiterte Ehe
Stress krempelt den Ärmel hoch und zeigt das Tattoo am linken Oberarm: «Melanie». Der 34-jährige Rapper wird von den Medien gejagt, seit er und seine Frau Melanie Winiger sich getrennt haben. Jetzt wirft er sich mit dem Album «Renaissance II» in die Schlacht: Auf dem Cover ist Konrad Grobs berühmtes Gemälde «Winkelrieds Tod» nachgestellt. Stress, wann fand die Schlacht bei Sempach statt? 1366. Falsch. 1386. Sie sollten es wissen, Sie posieren als Winkelried. Was haben Sie mit dem Schweizer Nationalhelden gemeinsam? Die Schlacht bei Sempach war einer der raren Momente in der Geschichte, wo die Schweiz nicht neutral war, sondern für etwas gekämpft hat. Das mache ich auch. Wofür? Dafür, ein Leben führen zu können, das meinen Überzeugungen entspricht. So habe ich mich nach meinem Wirtschaftsstudium geweigert, einfach einen Job zu suchen. Sondern bin Rapper geworden. Nicht gerade der einfachste Weg in der Schweiz. Jetzt sind Sie der erfolgreichste Rapper und in der Schweiz eine begehrte öffentliche Figur. Haben Sie in den vergangenen Wochen unter dem PromiStatus gelitten? Ja. Es ist nicht angenehm, wenn die Medien über dein Leben schreiben. Paparazzi fotografieren mich auf der Strasse – lächerlich. Das hat nichts mit mir zu tun. Es ist, als stünde ich ausserhalb.
Die ganze Nation fragt sich, warum das Glamourpaar Stress und Melanie Winiger sich getrennt hat. Warum? Das sage ich nicht. Ihr neues Album gibt deutliche Hinweise darauf: «Chérie! Regarde ton mari. C'est qu'un handicapé», singen Sie da (Liebling! Schau deinen Mann an. Ein Behinderter). Oder: «Je suis plus le même, c'est bien ça le problème» (Ich bin nicht mehr derselbe, das ist das Problem). Sehen Sie, als Künstler gebe ich schon so viel von mir preis, in den Texten, in der Musik. Da braucht es keine Homestory.
Weg vom reinen Hip-Hop
Stress öffnet sich: Auf seinem neuen Album «Renaissance II», das am 7. Oktober erscheint, macht der Romand einen Schritt weg vom reinen Hip-Hop. Nun schaukelt er auch zu brasilianischen Gitarren, singt BoybandRefrains mit und lässt sich von Rockriffs massieren. Trotz einer schwierigen Zeit für den Rapper ein optimistisches Album.
War Ihr Bandscheibenvorfall der Grund für das Scheitern Ihrer Ehe? Er hat vielleicht eine Rolle gespielt. Während 18 Monaten konnte ich nicht gehen, nicht schlafen, keine Liebe machen. Das ist automatisch schwierig für eine Partnerschaft. Aber es ist immer ein Ensemble von Gründen, die zu einer Trennung führen. Früher haben Sie offen über Liebe, Sex und Kinder gesprochen. Ein Fehler? Nein. Ich bereue nichts. Wir haben auch nie eine Homestory gemacht. Für das habt ihr jetzt Francine Jordi und Florian Ast ... Einer Ihrer neuen Songs heisst «Fuck Stress», früher rappten Sie «Fuck Blocher». Hassen Sie sich selber? Nicht mich, aber Stress manchmal. Stress ist schuld an meinem Bandscheibenvorfall, die Schmerzen aber hat Andres Andrekson! Wie meinen Sie das? Der Erfolg hat mich unter einen immer grösseren Druck gesetzt. Meine Plattenfirma, das Management, die Fans – die Erwartungen nahmen zu. Eines Tages stand ich auf dem Trottoir und sah eine grosse Maschine vorbeifahren. Sie hiess Stress. Ich fragte mich: Wer sitzt da am Steuer? Wie haben Sie reagiert? Zuerst musste ich mir eingestehen, dass es so nicht weitergeht. Mein Arzt meinte, die Rückenschmerzen wollten mir etwas sagen. Ich hätte ihn umbringen können! Aber er hatte recht. Ich musste meine Einstellung ändern. Inwiefern? Ich dachte, mein Kopf sei stärker als mein Körper. Aber es ist umgekehrt. Jetzt mache ich Übungen.
Welche? Yoga. Superhart. In den ersten Monaten war es wie Zahnarzt. Aber es hilft. Ihr neues Album heisst «Renaissance II». Eine Wiedergeburt? Ja, persönlich und musikalisch. Ich bin wieder fit. Und ich glaube, ich habe mich weiterentwickelt. Weniger Stress, mehr Andres? Ja. Die Songs sind vielleicht ein bisschen menschlicher. Früher machte ich sie absichtlich hart, um authentisch und ernst zu wirken. Jetzt merke ich, dass das auch ein billiger Trick war. Es ist schwerer, Gefühle in die Songs reinzubringen. Aber ehrlicher. Im Booklet Ihres Albums sind Sie ganz der Alte: am Saufen. Ich weiss, es ist kindisch. Aber als Künstler muss ich das Kind in mir wachhalten. Der Alkohol hilft mir, alles etwas lockerer zu sehen und die Realität für einen Moment auszublenden. Deshalb trinken ja auch so viele Junge. Können Sie erklären, weshalb es in Schweizer Städten zu nächtlichen Krawallen kommt? Ich kann nur mutmassen. Als ich vor 15 Jahren nach Zürich kam, gab es eine alternative Partyszene. Heute ist daraus ein Business geworden. Junge kommen nicht in die Clubs rein, sitzen auf der Strasse und sind froh, dass etwas abgeht. Deshalb werfen sie Schaufenster ein? Nein, aus einem tieferen Frust. Man ködert sie mit so vielen Dingen. Sie glauben, sie könnten alles haben. Aber das ist nicht wahr. Das ist nicht die Realität. Was ist die Realität? Es braucht Durchhaltevermögen im Leben. Leidenschaft. Mehr von Winkelried.
Wasser f ällt nicht vom Himmel <wm>10CAsNsjY0MDQx0TWyNDIxtwAAC1E5lA8AAAA=
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r ansania «be T in t a h n io World Vis rprojekte realisiert 650 Wasse nen Menschen mit lio und so 2 Mil Wasser versorgt. sauberem Mehr unterh/erfolg ldvision.c sionschweiz or .w w w w om/worldvi .c ok www.facebo
evoq.ch
VON CHRISTIAN HUBSCHMID (TEXT) UND DAN CERMAK (FOTO)
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NACHSPIEL
Hausbesuch bei Polanski Matthias Lerf
«Besser spät als nie», sagte Roman Polanski am Zurich Film Festival, als er doch noch seinen Preis in Empfang nehmen konnte. Das sagte ich mir auch, denn endlich wurde ich in seinem Chalet in Gstaad empfangen. Etwas scheu öffnete er die Tür. Doch dann sassen wir in der getäferten Stube, tranken Kaffee aus weissen Tassen, er erzählte. Und, mein Gott, der 78-Jährige ist ein begnadeter Erzähler. Dieser Besuch hat nicht wirklich stattgefunden, nur im Film «Roman Polanski: A Memoir», den es nach der Preisverleihung zu sehen gab. Aber vieles kam mir bekannt vor: Ich hatte mir, als er im Berner Oberland unter Hausarrest stand, ab und zu vorgestellt, ihn zu besuchen. Ich glaubte, ich hätte ein Recht dazu, denn ich war der letzte Journalist, der mit ihm vor der Verhaftung gesprochen hatte. Wir unterhielten uns in Paris auf Französisch, nur wenn heikle Themen angeschnitten wurden –Vergewaltigungsklage in den USA – wechselte er ins Englische. Darauf könnte man aufbauen, «Der Film ist so dachte ich. Es wäre doch auch offensichtlich in seinem Interesse zu reden.
IIII VOLL DANEBEN ★III NA JA ★★II ABEL ★★★I GUT ★★★★ MEISTERHAFT
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SENGENDER GEIGENKLANG
Tipp der Woche: Rachel Kolly d'Alba begeistert mit «French Impressions» Lodernd rotes Haar. Und ein Ton wie Lava. Bei der Schweizer Geigerin Rachel Kolly d’Alba wirkt die üppig-flammende Haarpracht wie ein Bekenntnis. Ihr sengender, elementarisch gewaltiger Geigenklang scheint mit Urkraft aus ihr hervorzubrodeln. Wenn nicht alles täuscht, handelt es sich bei Rachel Kolly d’Alba um die begabteste Schweizer Violinistin seit der kürzlich verstorbenen Aida Stucki – der grossen Lehrerin von Anne-Sophie Mutter. Geboren in Lausanne, begann die kleine Rachel fünfjährig mit der Geige und debütierte öffentlich mit zwölf. 1997 gewann sie den Prix Paderewski und etliche andere Auszeichnungen. Nur für sie reaktiviert das eigentlich stillgelegte Label Warner Classics seine E-musikalischen Aktivitäten. Zu Recht. Ihre CD «French Impressions» besticht durch einen unverzärtelt dringlichen, ja explosiven Ton-Ansatz ohne unnöti-
ges Parfüm. Durch das 3. Violinkonzert von Camille SaintSaëns pflügt sich die 30-Jährige auf der Suche nach musikalischer Substanz. Und wird prompt fündig. Chaussons «Poème» hörte man kaum je so temperamentsberstend, Ravels berühmte «Tzigane» selten so furchtlos, reichhaltig und tief. Der aus Luzern bekannte Dirigent John Axelrod, inzwischen nach Nantes gewechselt, kommt kaum mit. Mit Rachel Kolly d’Alba verbindet sich die Hoffnung auf einen Neustart bedeutender Klassikkünstler aus der Schweiz. Um die ist es seit den Tagen eines Edwin Fischer (1886–1960, Pianist) oder Volkmar Andreae (1879–1962, Dirigent) etwas stiller geworden. Freilich nicht ganz: Philippe Jordan, die nächste CD müssen Sie dirigieren! KAI LUEHRS-KAISER ★★★★ RACHEL KOLLY D'ALBA, «French Impressions» (Warner)
ein Reinwaschprogramm, dass er kaum zum Aushalten ist»
Geführt hat das Interview im Film ein Freund von ihm, der Produzent Andrew Braunsberg. Aber ich glaube, er hat dem Regisseur damit einen Bärendienst erwiesen. Denn der daraus resultierende Film ist so uninspiriert zusammengeschnitten und so offensichtlich ein Reinwaschprogramm, dass er kaum zum Aushalten ist. Zur Ablenkung beginne ich mich während der Vorführung also genauer in Polanskis Stube umzusehen. Er scheint eine Vorliebe für dezente Brauntöne zu haben, dunkelbraune Vorhänge mit Blättermuster, hellbraune Stuhlbezüge. Ein Klavier, ein Gestell mit Gläsern. Rosa Tulpen. Ein schneeweisses Fell. Hmmm. So sehen viele Chalets aus. Komisch nur. Aus dem Gestell mit den Gläsern schimmert orangefarbenes Licht. Was ist das? Filmbeleuchtung? Der letzte Einrichtungsschrei? Dann sieht man im Film plötzlich dieses Foto aus dem Jahr 1969: Polanski besucht den Tatort im Haus in Los Angeles, wo seine hochschwangere Frau Sharon Tate ermordet worden war. Auch da ein dunkelbrauner Teppich. Ein hellbraunes Sofa. Blut überall. Und vor dem Haus zwei Lampen in Orange. Orange? Braun? Dieselben Farben an diesem verdammten Ort wie jetzt im sorgfältig hergerichteten Chalet. Was soll das bedeuten? Keine Ahnung. Aber ich bin sicher, Polanski hätte darauf eine Antwort. Wenn man ihn nur fragen würde. Nächster Polanski-Termin: Start seines neuen Spielfilms «Carnage» am 1. Dezember 2011
SINGLE 1 (4)
NEW AGE marlon roudette 2 (1) GOT 2 LUV U Sean Paul feat. alexis Jordan 3 (–) TURN THIS CLUB AROUND r.i.o. feat. u-Jean 4 (8) I WON’T LET YOU GO James morriso n 5 (6) RAIN OVER ME Pitbull feat. marc anthony 6 (5) DANZA KUDURO don omar & lucenzo 7 (2) LOCA PEOPLE Sak noel 8 (7) MOVES LIKE JAGGER maroon 5 feat. christina aguilera 9 (3) WELCOME TO ST-TROPEZ dJ antoine vs. timati feat. Kalenna 10 (11) SET FIRE TO THE RAIN adele
Kunst
Während nun auch in Zürich und Basel randaliert wird, beschäftigt sich der US-Künstler Edgar Arceneaux, 39, mit historischen Aufständen in Detroit. 1967 waren dort Unruhen ausgebrochen, nachdem die Polizei bei einer Razzia gegen Afroamerikaner vorgegangen war. Arceneaux hat die Ereignisse gemeinsam mit einem Kunsthistoriker recherchiert und zeigt nun in einer gespenstischen Installation Malerei, Zeichnungen und Skulpturen, die in rätselhafter Weise darauf Bezug neh-
men. «In Amerika spürt man ein Gefühl von Sinnlosigkeit», kommentiert der Künstler in einem Interview seine Arbeit, deren Titel «Hopelessness Freezes Time» heisst (die Hoffnungslosigkeit lässt die Zeit gefrieren). Und doch sind die kristallinen Objekte des Künstlers oder seine feinen Zeichnungen keine Politkunstmanifeste. Es geht in dieser – ein wenig allzu – erklärungsbedürftigen Kunst um die Spuren, welche die politische Auflehnung und die daraus entstehende Kultur im kollektiven Unterbewusstsein hinterlassen. (DM) ★★II
FILM
DVD
BASEL: Edgar Arceneaux im Museum für Gegenwartskunst, bis 1.1. 2012
ALBUM 1 (1)
NOTHING BUT THE BEAT david Guetta 2 (2) SUPERHEAVY Superheavy 3 (–) I’M WITH YOU red hot chili Peppers 4 (4) 21 adele 5 (3) HUMAN.TECHNOLOGY Pegaus 6 (–) MTV UNPLUGGED udo lindenberg 7 (5) IM BUS GANZ HINTEN Fler 8 (–) 2011 dJ antoine 9 (8) BLACK AND WHITE AMERICA lenny Kravitz 10 (11) VELOCIRAPTOR! Kasabian
ermittelt durch media control aG/Procinema (*) PlatzierunG Vorwoche
1 (1)
FRIENDS WITH BENEFITS 10 776 Besucher, total 57 437 (3 w) 2 (2) HORRIBLE BOSSES 8247 Besucher, total 65 055 (4 w) 3 (3) MÄNNERHERZEN 2 6296 Besucher, total 21 445 (2 w) 4 (4) COLOMBIANA 5312 Besucher, total 14 812 (2 w) 5 (–) THE GUARD 5203 Besucher, total 6604 (1 w) 6 (6) THE THREE MUSKETEERS 4687 Besucher, total 40 965 (4 w) 7 (–) THE DEBT 4198 Besucher, total 4416 (1 w) 8 (5) MIDNIGHT IN PARIS 4167 Besucher, total 53 058 (6 w) 9 (8) ONE WAY TRIP – 3-D 3613 Besucher, total 11 745 (2 w) 10 (10) JANE EYRE 3315 Besucher, total 15 120 (3 w)
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PIRATES OF THE CARIBBEAN 4 Johnny depp entert Penélope cruz 2 (2) FAST & FURIOUS 5 Vin diesel fährt wieder schnell 3 (3) THOR nordische Götter fallen vom himmel 4 (4) THE MECHANIC aus dem leben eines auftragsmörders 5 (6) LIMITLESS til Schweiger wird Papi 6 (5) KOKOWÄÄH Kampf um die Superdroge 7 (8) WASSER FÜR DIE ELEFANTEN lektionen für den stotternden König 8 (7) THE KING’S SPEECH zirkus-melodrama 9 (9) RIO abenteuer eines animierten Papageis 10 (–) HOSELUPF Beat Schlatter bei den Bösen
So viel Schweizer Kunst aufs Mal, das gibt es nicht einmal in der Schweiz – aber wozu hat man Nachbarn? In Vaduz zeigen die Kuratoren Friedemann Malsch und Roman Kurzmeyer eine Best-of-Auswahl der
Schweizer Kunst der letzten Jahrzehnte. Es geht ihnen erklärtermassen nicht darum, den Schweizern ein Kränzchen zu winden. Sie wollen vielmehr anhand der CH-Werke die Entwicklung der Kunst dokumentieren: wie Konzeptkunst und Installation immer wichtiger wurden. Das Haus ist gross, alle klingenden Namen sind vertreten, angefangen bei Caspar Wolf (1735– 1783) über Hannah Villiger (Bild) bis zu den Jungstars Mai-Thu Perret und Latifa Echakhch. Viel gute Kunst ist zu sehen, doch ein schärferer Fokus hätte der Ausstellung gutgetan. (ES) ★★★I
BELLETRISTIK
SACHBUCH
LIECHTENSTEIN: «Beispiel Schweiz», Kunstmuseum, bis 15.1.2012
1 (1)
CHARLOTTE ROCHE «Schossgebete» 2 (2) CHARLES LEWINSKY «Gerron» 3 (3) JOY FIELDING «herzstoss» 4 (5) MARTIN SUTER «allmen und der rosa diamant» 5 (4) JUSSI ADLER-OLSEN «erlösung» 6 (8) FRANZ HOHLER «der Stein» 7 (6) JOHN GRISHAM «das Geständnis» 8 (7) JUSSI ADLER-OLSEN «Schändung» 9 (9) FERDINAND VON SCHIRACH «der Fall collini» 10 (10) DAVID SAFIER «happy Family»
1 (1)
REMO H. LARGO, M. CZERNIN «Jugendjahre» 2 (2) GUINESS WORLD RECORDS «2012» 3 (9) M. SLONGO, R. JEANNERET «Geht dem wind die luft nie aus?» 4 (3) BARNEY STINSON, MATT KUHN «das Playbook» 5 (4) BARNEY STINSON, MATT KUHN «der Bro code» 6 (6) NIELS WALTER «der Blindgänger» 7 (7) DIETER EPPLER «Blindflug abu dhabi» 8 (5) THORSTEN HAVENER «denk doch, was du willst» 9 (8) GABY KÖSTER, TILL HOHENEDER «ein Schnupfen hätte auch gereicht» 10 (–) KATE MCCANN «madeleine»
TippsKultur 2. OKTOBER 2011
Buch
CD
Film
COUNTRY: Div. Interpreten, «The Lost Notebooks of Hank Williams» (Sony)
ABENTEUERFILM: «Wickie auf grosser Fahrt» von Christian Ditter
Nach langer Bedenkzeit liess sich Bob Dylan überreden, mit unfertigen Songs aus dem Nachlass der 1953 verstorbenen Country-Ikone Hank Williams eine CD zu produzieren. His Bobness hat die Verantwortung für diese heikle Mission geschickt auf verschiedene Schultern verteilt. Er selber erfand für die Liebeskummerballade «The Love That Faded» einen beschwingten Walzer, die elf andern Songfragmente vertonten befreundete Grössen wie Jack White, Sheryl Crow und Merle Haggard, die auf dem Album diensteifrig mit schluchzenden Fiedeln und Steelgitarren hantieren. Das klingt alles urchig und anheimelnd. Gleichwohl haftet dem Unterfangen, RetroCountry im Geiste Hank Williams zu kreieren, ein bemühter Beigeschmack an. (TF) ★★✩✩
Ist Wickie ein Junge oder ein Mädchen? Die Frage wird gleich zu Beginn des zweiten Films um den Rotschopf geklärt. Er ist ein Junge, und weil sein Vater vom schrecklichen Sven entführt wurde, muss er selber die Wikingerbande anführen. Die Fortsetzung hat nicht mehr der freche Michael «Bully» Herbig inszeniert, die Witze sind lahmer. Dafür gewinnt diese kindergerechte «grosse Fahrt» an Rasanz. Und weder Gross noch Klein dürften die kleine Spinne vergessen, die mal einen grossen Auftritt hat. (ML) ★★★✩
F E R N S E H E N A M S O N N TA G
ROMAN: Laurent Binet, «HHhH» – Himmlers Hirn heisst Heydrich», 445 Seiten, 32.90 Fr.
Naziliteratur ist en vogue. Darum überrascht es nicht, dass Laurent Binets Debütroman über das Attentat auf den SS-Schergen Heydrich in Prag den Prix Goncourt erhielt. Zumal der 39-jährige Debütant es hervorragend versteht, die Hintergründe der «Operation Anthropoid» auszuleuchten. Allerdings will der Franzose die Fiktion unbedingt in den Dienst der historischen Wahrheit stellen. Das ist zwar löblich, aber die daraus resultierenden Selbstreflexionen hemmen den Lesefluss der ansonsten packend erzählten Geschichte und lassen ausser Acht, dass die meisten Leser erwachsen sind. (BLA) ★★★✩ SACHBUCH: Daniele Muscionico, «Starke Schweizer Frauen», Limmat, 160 Seiten, 32 Fr.
Ausgerechnet in der als nicht besonders frauenfreundlich geltenden «Weltwoche» sind die 24 Frauenporträts erschienen. Umso bewundernswerter die Leistung der 49-jährigen Zürcher Journalistin Daniele Muscionico, welche in ihren genau recherchierten und wunderbar formulierten Kurztexten den historischen Frauenfiguren eine lebendige Gegenwart schenkt. Man erfährt Neues über die bekannteren (etwa die Künstlerin Meret Oppenheim) und entdeckt die vergessenen (wie Frauenrechtlerin Emilie Gourd). Nun auch in Buchform – und hoffentlich der Anfang einer mehrbändigen Reihe.
ART-POP: Feist, «Metals» (Universal)
Aufs erste Ohr klingt das vierte Album von Leslie Feist verquast und schöngeistig. Das liegt an den Produzenten Chilly Gonzales und Mocky, die in ihren vertrackten Arrangements Stilmittel aus Klassik, Jazz, Folk und elektronischer Loungemusik miteinander kombinieren. Aber mit jedem Durchlauf wachsen die Songs der 35-jährigen Kanadierin, bis sie ihre ganze Pracht entfalten. Wie bei französischen Chansonniers steht bei Feist der persönliche Ausdruck stets im Vordergrund. Ihr geht es darum, bestimmte Gefühle zu erzeugen und das Innere eines Songs zum Glänzen zu bringen, nicht seine Oberfläche. Das pure Gegenteil von Lady Gaga. (TF) ★★★✩
(EWH) ★★★★
FOTOBAND: Sasha Grey, «Neü Sex», Heyne Hardcore, 192 Seiten, 29.90 Fr.
Wenn früher böse Mädchen «überall» hingingen, gründeten sie eine Punkband. Sasha Grey war das nicht heftig genug. Sie drehte Pornofilme und wurde damit ein Star. Danach kam Musik mit Moby und die Hauptrolle in Steven Soderberghs «The Girlfriend Experience». Ihren Abschied von der Pornobranche feiert die 23-jährige mit einem Fotoband, der in coolen Bildern die private Seite des Rrriot Girls inszeniert. (BLA) ★★★✩
Freunde: Harry (Daniel Radcliffe, r.), Hermine (Emma Watson, M.) und Ron (Rupert Grint, l.) DOKUMENTARFILM: «Vol spécial» von Fernand Melgar
Sie sind alle so nett: Die Wärter im Genfer Ausschaffungsgefängnis Frambois. Und die Insassen – ein Wärter spricht von «Pensionären» –, die warten, in ihr Heimatland zurückgeschafft zu werden. Entweder gehen sie freiwillig per Linienflug oder eben gefesselt im «vol spécial». Der Schweizer Fernand Melgar präsentiert hier die sozusagen unvermeidliche Fortsetzung seines Filmes «La forteresse» über Asylsuchende. Diese Menschen hier haben keine Hoffnung mehr, bleiben zu können. Eine nüchterne und doch erschütternde Dokumentation. (ML) ★★★✩
DVD DOKUMENTARFILM: «Ayrton Senna – Rennfahrer bis in den Tod» von Asif Kapadia (Universal)
In der Schweiz gibt es den Dokumentarfilm über Jo Siffert, jetzt folgt eine englische Produktion über das brasilianische Formel-1-Denkmal Ayrton Senna da Silva, den viele für den komplettesten Rennfahrer aller Zeiten halten. Der rasante Film folgt seinem Lebensweg und konzentriert sich dabei auf die legendären Duelle mit dem Franzosen Alain Prost. Er endet mit Sennas tödlichem Unfall in Imola 1994. Das ist aber nicht das Ende der Formel 1 im Kino: In Vorbereitung ist ein Spielfilm über das Duell zwischen Niki Lauda und James Hunt. (ML) ★★★✩
Singende Liebespaare 1. Francine Jordi & Florian Ast Eigentlich wollten sie nur ihren Hit «Träne» wiederholen. Aber dann verliebten sie sich, und es wurde ein ganzes Album daraus: «Lago Maggiore» (am Freitag erschienen). Ein Meer von Schnulzen
Sie machten nicht nur Bed-ins für den Weltfrieden. Sondern auch richtig gute Alben wie etwa «Double Fantasy» (1980)
3. Jane Birkin & Serge Gainsbourg Der Papst wollte das Liebesgestöhn verbieten, doch «Je t’aime moi non plus» (1969) ist das berühmteste französische Chanson
4. Joan Baez & Bob Dylan Von 1963–65 traten sie oft gemeinsam live auf. Dann erlosch Joan Baez’ Stern als Folkqueen. Und Dylan wurde King
5. Marilyn Monroe & Yves Montand Die Musicalkomödie «Let’s Make Love» (1960) nahmen die beiden wörtlich. Nicht nur vor der Kamera
Abrakadabra Der sechste Teil der Potter-Saga zum ersten Mal im Free-TV Der Oberbösewicht Voldemort bedroht nicht nur Hogwarts, sondern auch die Welt der Muggel. Um dem Schurken das Handwerk zu legen, will Dumbledore, dass Harry Potter alles über Voldemorts Vergangenheit herauskriegt. Tatsächlich weiss der neu eingestellte Professor Slughorn um ein Geheimnis von Voldemorts jugendlichem Alter Ego Tom Riddle. Neben dem zunehmend tödlichen Kampf gegen
Ab 20 Uhr Roter Satin Arte 20.15 – 21.45
Unsere Besten 2. Yoko Ono & John Lennon
p sTip Tage
Maskeraden Arte 21.45 – 23.20 ★★★✩ 6·692·717
Satin rouge (F/Tunesien 2002) Lilia lebt zusammen mit ihrer Tochter Salma in Tunis. Eines Nachts, auf der Suche nach Salma, findet sie sich in einem verruchten Bauchtanzlokal wieder. Zuerst ist Lilia von der freizügigen Atmosphäre schockiert. Doch bald schon fühlt sie sich von der ihr so fremden Welt magisch angezogen. Mit Hiam Abbass, Hend El Fahem, Maher Kamoun. Regie: Raja Amari. – «Roter Satin» ist ein Film über weibliche Selbstbestimmung in einem islamischen Land. Road to Perdition RTL 2 20.15 – 22.30
ihren Erzfeind haben Harry und seine Freunde noch andere Sorgen: Wie normale Teenager werden auch sie neuerdings von Liebe und Eifersucht gebeutelt. – SF 2 zeigt «Harry Potter and the Half-Blood Prince» als Free-TVPremiere und in Zweikanalton. Ab 20.15 Uhr läuft der Film auch auf ORF 1 und Pro 7. Harry Potter und der Halbblutprinz ★★★★ SF 2 20.00 – 22.35 20·728·840
★★★✩ 3·667·005
Mascarades (F 2007) Mounirs grösster Wunsch ist es, die Annerkennung im Dorf zu bekommen, die er verdient. Der Haken an der Sache: seine an Narkolepsie erkrankte Schwester. Eines Nachts verkündet Mounir die Heirat seiner Schwester mit einem reichen Mann. Die Lüge bringt ungewollt Schwung in sein Familienleben. Mit Lyes Salem, Sarah Reguieg, Mohamed Bouchaib. Regie: Lyes Salem. – «Maskeraden» erzählt auf leichtfüssige und humorvolle Art vom Phänomen der Scheinheiligkeit zwischen Menschen und dem sozialen Spiel der damit verbundenen Täuschungen.
★★★★ 1·689·531
(USA 2002) Mike und sein Sohn Michael sind auf der Flucht. Connor, der Sohn eines Gangsterbosses, trachtet Mike nach dem Leben, da Michael ihn bei einem Mord beobachtet hat. Nachdem Connor Mikes Frau und den jüngeren Sohn umgebracht hat, will Mike seinen verbliebenen Sohn aufs Land schaffen und anschliessend Rache nehmen. Mit Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law. Regie: Sam Mendes. – Oscar-gekrönter Film. Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile. ★★★✩ RTL 20.15 – 22.15 7·466·956
Fast & Furious – New Model. Original Parts. (USA 2009) Acht Jahre ist es her, dass Dominic Toretto nach Südamerika geflüchtet ist. Hier versucht er sich mit seiner Freundin ein neues Leben aufzubauen. Aber seine Verfolger sind ihm auf dem Fersen, und der Mord an einem geliebten Menschen treibt ihn wieder zurück in die USA und damit in die Hände seines ehemaligen Widersachers, Brian O’Conner. Mit Paul Walker, Vin Diesel, Michelle Rodriguez. Regie: Justin Lin. – Das Erfolgsduo Vin Diesel und Paul Walker tritt wieder zusammen aufs Gas.
Ab 22 Uhr Two Weeks – Im Kreise ihrer Lieben ★★★✩ SF 2 23.10 – 00.55 36·280·111
Two Weeks (USA 2006) Als ihre Mutter an Krebs stirbt, versammeln sich die vier erwachsenen Kinder im Elternhaus, um sie in den Tod zu begleiten. Mit Sally Field, Ben Chaplin, Thomas Cavanagh. Regie: Steve Stockman. – In seinem Spielfilmerstling «Two Weeks» gelingt Steve Stockhalm eine Mischung aus Drama und Komödie, die nicht zuletzt wegen der Leistung von Sally Field überzeugt. Reservoir Dogs 3sat 23.15 – 00.50
★★★★ 24·561·753
(USA 1992) Ein perfekt geplanter Coup endet in einem rücksichtslosen Psycho-Horrortrip, der blutige Opfer fordert. Beteiligt sind sechs elegant gekleidete Profi-Gangster, die zu einem Überfall auf ein Juweliergeschäft zusammenkommen. Alles, was die Gentlemen voneinander wissen, sind die Decknamen, die ihnen ihr Auftraggeber gegeben hat. Mit Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen. Regie: Quentin Tarantino. – Quentin Tarantinos «Reservoir Dogs» ist ein Spielfilm über einen Überfall, Verrat und die daraus resultierende Gewalt.
What a Wonderful World Arte 23.20 – 00.55
★★★✩ 4·628·550
(F/D/Marokko 2006) Lautlos und anonym arbeitet der einsame Profikiller Kamel hinter den gläsernen Fassaden von Casablanca. Als Computerhacker Hicham im Internet die Auftragsliste von Kamel zu Rachezwecken manipuliert, gerät ZKamels Leben ausser Kontrolle. Mit Faouzi Bensaïdi, Nezha Rahil, Fatima Attif. Regie: Faouzi Bensaïdi. – Spannender Thriller. Mademoiselle Chambon ARD 23.35 – 01.10
★★★✩ 2·739·579
(F 2009) Die Erneuerung eines Fensters in der Wohnung der Lehrerin seines Sohnes ist für den gestandenen Handwerker Jean zunächst nur ein Routinejob. Ein Foto, das Mademoiselle Chambon als SoloViolinistin zeigt, macht ihn neugierig. Als Jean die zurückhaltende Frau bittet, ihm ein Stück auf der Geige vorzuspielen, öffnet sich für ihn eine völlig neue Welt. Der glücklich Verheiratete verliebt sich in die Frau. Mit Vincent Lindon, Sandrine Kiberlain, Aure Atika. Regie: Stéphane Brizé. – Die berührende Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Éric Holder. Syriana SF 1 00.55 – 02.50
★★★★ 89·654·864
(USA 2005) Ein CIA-Agent und der Börsenmakler einer Ölfirma sind im Nahen Osten in korrupte Geschäfte verwickelt. Mit George Clooney, Christopher Plummer, Jeffrey Wright. Regie: Stephen Gaghan. – Der engagierte Hollywoodstar George Clooney spielt nicht nur eine Hauptrolle, sondern sorgte als Produzent dafür, dass der Politthriller überhaupt entstehen konnte. Neben George Clooney sind Matt Damon, Jeffrey Wright und Chris Cooper in tragenden Rollen zu sehen. SF 1 zeigt die mit einem Oscar ausgezeichnete Produktion in Zweikanalton.
50
2. OKTOBER 2011
AArAu BAden BASel Bern dIetlIkon luzern St.gAllen WInterthur zürIch
kInoProgramm AArAu
Bern
IdeAl 1–4
kIno-AArAu.ch
_Die Schlümpfe _Der König der Löwen – 3D _Wickie auf grosser Fahrt – 3D _The Guard _A Separation – Nader and Simin _Le Havre _Freunde mit gewissen Vorzügen _Contagion _Colombiana
14.30 14.30 17.15 14.45 17.30 14.45 D 17.15 20.00 20.00 20.15 20.15
SchloSS 1+2
kIno-AArAu.ch
_Männerherzen 2 _Horrible Bosses _One Way Trip – 3D
17.00 17.30 20.30 20.00
D D D 17.15 E/d/f Ov/d/f F/d D E/d/f D D D D
BAden Sterk 1+2
Sterk.ch
_Midnight in Paris _Le Havre _Jane Eyre
15.00 17.30 15.15 17.45 20.15 20.00
E/d/f F/d E/d/f
trAfo 1–5
Sterk.ch
_Männerherzen 2 _Friends with Benefits _Contagion _Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die Schlümpfe _Die drei Musketiere _The Guard
15.00 17.30 20.00 D 15.15 D 20.15 E/d/f 15.30 18.00 20.30 E/d/f 15.45 18.15 20.45 D 16.00 D 17.45 D 18.30 21.00 E/d/f
BASel cApItol 1+2
kItAg.com
_Die Schlümpfe _Kill the Boss _Männerherzen 2
15.00 15.00 18.00 21.00 18.00 21.00
kult.kIno AtelIer 1–3
kultkIno.ch
_Rien à déclarer _Niklaus Troxler – Jazz in Willisau _Das Geheimnis unseres Waldes _Le chat du rabbin _Le Havre _Midnight in Paris _The Guard
11.15 12.20 13.15 14.00 14.45 15.00 16.00
kult.kIno cAmerA 1+2
kultkIno.ch
_A Separation – Nader and Simin _Vol spécial _Rien à déclarer _Der Sandmann _The Woman with a Broken Nose
D E/d/f D
F/d Dialekt D 17.15 F/d 16.45 18.45 20.45 F/d 19.15 21.15 E/d 18.30 21.00 E/d/f
14.00 18.15 20.45 14.00 18.30 16.15 16.30 21.00
Farsi/d/f F/d F/d Dialekt Ov/d/f
kult.kIno cluB
kultkIno.ch
_Jane Eyre
15.45 18.15 20.45
pAthé eldorAdo 1+2
pAthe.ch
_The Debt _El Bulli – Cooking in Progress _Midnight in Paris
13.45 16.20 18.45 21.15 E/d/f 14.15 20.50 Ov/d/f 16.30 18.40 E/d/f
pAthé küchlIn 1–8
pAthe.ch
_Die Schlümpfe – 3D _Cowboys & Aliens _Männerherzen 2 _Friends with Benefits
10.25 10.25 10.30 10.30 17.20 _Crazy, Stupid, Love 10.30 18.15 _Harry Potter 7: Teil 2 – 3D 10.30 _Wickie auf grosser Fahrt – 3D 10.45 19.30 _Contagion 12.30 _Planet der Affen: Prevolution 12.45 _Captain America: Der erste Rächer – 3D 13.15 _One Way Trip – 3D 17.20 _Kill the Boss 17.40 _Colombiana 18.15 _25 Years – The Phantom of the Opera 19.30
15.50 12.45 15.15 16.00 18.30 12.45 15.00 22.00 13.00 15.45 20.50 13.05 13.00 15.10 21.45 14.50 19.45 15.00 D
E/d/f
21.00 19.40
17.20 22.00 19.20
21.45 20.45
D D D D E/d/f D E/d/f D D E/d/f E/d/f D D E/d/f E/d/f Ov/d
pAthé plAzA
pAthe.ch
_Die drei Musketiere – 3D
13.45 16.15 18.45 D 21.10 E/d/f
rex 1+2
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Contagion
14.00 17.00 20.00 14.30 17.30 20.30
StAdtkIno
StAdtkInoBASel.ch
_Lightning Over Water _The Light Thief – Svet-Ake _Johnny Guitar _La battaglia di Algeri
13.30 15.15 17.30 20.00
StudIo centrAl
kItAg.com
_Colombiana _The Infidel
14.30 20.00 17.15
D E/d/f Ov/f Ov/d/f E/d/f Ov/e E/d/f E/d
AlhAmBrA
kItAg.com
_Colombiana
14.30 17.15 20.00
cApItol 1+2
kItAg.com
_Crazy, Stupid, Love _Friends with Benefits
14.30 17.15 20.00 14.30 17.15 20.00
cIneABc
quInnIe.ch
_El Bulli – Cooking in Progress _De vrais mensonges _Les petits mouchoirs _Der Sandmann
14.00 16.10 18.10 21.00
E/d/f D D
quInnIe.ch
_La piel que habito _Vol spécial _Midnight in Paris
12.00 14.20 16.30 18.40 20.50
cInecAmerA
quInnIe.ch
_The Guard
14.10 16.20 18.30 20.40
cInecluB
quInnIe.ch
_Contagion
15.00 17.30 20.15
cInémAtte
cInemAtte.ch
_Gomorra _Fortapasc
16.00 18.30
Sp/d/f F/d E/F/d/f E/Gälisch/d/f E/d/f I/d/f I/d
cInemoVIe 1–3
quInnIe.ch
_Le Havre _Jane Eyre _A Separation – Nader and Simin
14.10 16.20 18.30 20.40 F/d 14.30 17.30 20.15 E/d/f 14.45 17.45 20.30 Farsi/d/f
cIty 1–3
kItAg.com
_Cars 2 _Die Schlümpfe _Kill the Boss _Harry Potter 7: Part 2 _Crazy, Stupid, Love _The Infidel
14.15 14.45 14.45 17.30 20.30 17.00 17.30 20.30 20.00
gotthArd
kItAg.com
_Männerherzen 2
14.15 17.15 20.15
jurA 1–3
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Kill the Boss _Friends with Benefits
14.00 16.15 18.30 21.00 15.00 17.45 20.30 15.00 17.45 20.30
kellerkIno
kellerkIno.ch
_How much does your Building ... Mr Foster? 14.45 _Gianni e le donne 16.15 _Wer wenn nicht wir 18.00 _Los colores de la montaña 20.30
D D E/d/f E/d/f E/d/f E/d D D D E/d/f E/d I/d/f D Sp/d/f
kIno In der reItSchule
reItSchule.ch
_Asterix Sieg über Cesar
13.30
kIno kunStmuSeum
kInokunStmuSeum.ch
_El hijo de la novia _El secreto de sus ojos _El faro
11.00 16.00 18.30
lIchtSpIel
lIchtSpIel.ch
D Sp/d/f Sp/d/f Sp/e
_Kurze Filme aus dem Lichtspiel-Archiv 20.00 pAthé WeStSIde 1–11
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D
pAthe.ch/Bern
10.30 18.15 _Freunde mit gewissen Vorzügen 10.30 20.30 _Die drei Musketiere – 3D 10.30 _Die Schlümpfe – 3D 10.30 _Colombiana 10.30 22.10 _Midnight in Paris 10.30 _Mr. Poppers Pinguine 10.45 _Rio 11.00 _The Debt – Eine offene Rechnung 11.00 _Honey 2 13.00 _Harry Potter 7: Teil 2 – 3D 13.00 _Crazy, Stupid, Love 13.15 _Cars 2 13.45 _Kill the Boss 15.15 _Contagion 15.30 _Männerherzen 2 15.40 _Brautalarm – Bridesmaids 16.15 _Planet der Affen: Prevolution 17.30 _One Way Trip – 3D 17.45 _Cowboys & Aliens 18.50 _25 Years – The Phantom of the Opera 19.30
10.45 13.15 15.45 20.45 13.00 15.30 18.00 13.15 15.45 20.45 13.30 16.00 15.15 17.30 19.50 18.20 13.00 13.40 16.15 18.45 21.15 15.45 20.30 18.30 21.00 19.50 18.10 21.20 19.45 22.00 22.10
rex
kItAg.com
_Harry Potter 7: Teil 2 _Cowboys & Aliens
15.00 18.00 21.00
royAl
kItAg.com
_The Debt
15.15 18.00 20.45
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die Schlümpfe – 3D _The Three Musketeers – 3D _One Way Trip – 3D
14.45 14.45 17.30 20.15 17.30 20.15
D D D D D E/d/f D D D D D D D D E/d/f D D D D D E/d D E/d/f E/d/f
D D D D
dIetlIkon pAthé dIetlIkon 1–10
Katalanisch/d F/d F/d Dialekt
cIneBuBenBerg
SplendId 1+2
pAthe.ch/dIetlIkon
_Freunde mit gewissen Vorzügen
10.30 12.45 19.40 22.00 _Wickie auf grosser Fahrt – 3D 10.30 13.00 18.30 _Contagion 10.30 13.00 19.45 22.00 _Die drei Musketiere – 3D 10.30 13.15 _Die Schlümpfe – 3D 10.40 13.00 _Männerherzen 2 11.00 13.30 21.00 _Planet der Affen: Prevolution 11.00 13.30 _Crazy, Stupid, Love 11.00 13.45 21.15 D _Cars 2 – 3D 11.30 13.45 _Horrible Bosses 15.30 21.15 _The Debt – Eine offene Rechnung 16.00 21.00 _Colombiana 17.20 19.40 _25 Years – The Phantom of the Opera 19.30 _One Way Trip – 3D 20.45
15.00 17.20 15.10 17.20 15.15 17.30 15.45 18.15 15.10 16.15 16.00 18.30 18.30 16.15 18.45 18.15 E/d/f 20.45 22.00
D D E/d/f D D D D E/d/f D D D D E/d D
luzern BourBAkI 1–4
kInoluzern.ch
_Niklaus Troxler – Jazz in Willisau _Das Geheimnis unseres Waldes _Arme Seelen _Le chat du rabbin – 3D _A Separation – Nader and Simin _Jane Eyre _Rien à déclarer _Der Sandmann _The Guard _Midnight in Paris _Le Havre
11.30 11.30 11.45 11.45 13.30 13.45 14.00 16.00 16.15 16.15 16.30
14.15 18.00 18.15 20.30 18.45 20.45 20.45 18.30 20.30
cApItol 1–6
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt _Harry Potter 7: Teil 2 _Friends with Benefits _Kill the Boss _Die Schlümpfe _Colombiana _The Debt _Männerherzen 2 _Crazy, Stupid, Love
14.00 14.15 14.15 14.30 14.15 14.30 17.15 17.15 17.15 17.30
lImelIght
kItAg.com
_Contagion
15.00 17.45 20.30
16.15 18.30 20.45 17.30 20.30 20.15 20.15 20.15 20.30
mAxx 1–8
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D
14.00 21.00 14.00 14.15 14.15 14.30 14.30 14.30 17.00 17.15 17.45 20.00
_Die Schlümpfe – 3D _Cars 2 – 3D _Männerherzen 2 _Friends with Benefits _Colombiana _Kill the Boss _One Way Trip – 3D _The Debt – Eine offene Rechnung _Final Destination 5 – 3D _Die drei Musketiere – 3D
Dialekt Dialekt/D Dialekt F/d Farsi/d/f E/d/f F/d Dialekt E/d/f E/d F/d
14.30 16.15 18.30 16.30 20.15 17.30 20.30 17.30 20.30 17.30 20.30 20.00 20.45
moderne
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D
14.00 16.15 18.30 20.45
StAttkIno
StAttkIno.ch
_Vol spécial _The Woman with a Broken Nose
18.30 21.00
D D E/d/f D D D E/d/f E/d/f D D E/d/f D D D D D D D D D D D D Ov/d Ov/d/f
VerkehrShAuS fIlmtheAter fIlmtheAter.ch
_Ferne Paradiese _Sea Rex – 3D _African Adventure – 3D _Haie – 3D _Alaska _25 Years – The Phantom of the Opera
11.00 12.00 13.00 14.00 15.00 19.30
Filmbrunch: ab 9.15 16.00 17.00 18.00 Tageskasse ab 16.30
D/f/i/e D/f/e D/f/i/e D/f/i/e D/f/i/e E/d
St. gAllen cInedome 1–8
kItAg.com
_Die Schlümpfe – 3D _Wickie auf grosser Fahrt – 3D
14.00 14.00 21.00 14.15 14.15 14.30
_Friends with Benefits _Colombiana _Kill the Boss
15.00 16.15 18.30 17.15 20.15 17.15 20.15 17.45 20.45
D D D D D
cInedome 1–8
… fortSetzung
_The Debt – Eine offene Rechnung _Cars 2 – 3D _Die drei Musketiere – 3D _Männerherzen 2 _Final Destination 5 – 3D _One Way Trip – 3D
14.30 17.30 20.30 14.45 17.00 20.00 17.30 20.30 17.45 20.45
corSo
kItAg.com
D D D D D D
_Rien à déclarer
14.45 17.45 20.30
kInok
kInok.ch
F/d
_Vol spécial _A Separation – Nader and Simin _Das doppelte Lottchen _La prima cosa bella _Angèle et Tony
11.00 13.00 15.30 17.30 20.00
rex StudIo 1–3
kItAg.com
_Jane Eyre _Le Havre _Midnight in Paris _The Debt
14.30 17.15 20.00 14.45 17.30 20.15 14.45 20.15 17.30
ScAlA 1–6
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die Schlümpfe _Kill the Boss _The Guard _Contagion _Friends with Benefits _Guets Neus _Männerherzen 2
14.00 14.15 14.15 14.30 14.45 14.45 17.15 17.15
Storchen
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt
14.00 16.15 18.45 21.00
F/d Ov/d/f D I/d/f F/d E/d/f F/d E/d/f E/d/f
16.15 18.30 21.00 20.15 17.30 20.30 17.45 20.45 17.45 20.45 20.15
D D D E/d/f E/d/f D Dialekt D
WInterthur kIWIkInoS.ch
_Die Schlümpfe – 3D _Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die drei Musketiere _Crazy, Stupid, Love _The Debt – Eine offene Rechnung _Cars 2 _Colombiana _Männerherzen 2 _The Infidel _Midnight in Paris _Kill the Boss _Freunde mit gewissen Vorzügen _Contagion
14.30 14.30 14.30 14.30 14.30 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 15.00 17.30 18.00
loge 1–3
kIWIkInoS.ch
_The Guard _Jane Eyre _Le Havre _Vol spécial
14.30 17.00 18.45 21.00 E/d/f 14.30 20.30 E/d/f 15.00 18.00 20.30 F/d 18.00 Ov/D/d/f
17.00 17.15 17.30 17.30
20.00 20.00 20.15 20.30
17.30 17.30 18.00 18.00 18.00 20.00 20.30
20.00 20.15 20.30 20.30 20.30
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die Schlümpfe – 3D _Kill the Boss _Männerherzen 2 _Friends with Benefits
14.00 14.30 14.30 14.30 14.45 20.15 14.45 17.15 17.15
_Colombiana _The Debt – Eine offene Rechnung _Die drei Musketiere – 3D
D D D D D D D D E/d E/d/f D D E/d/f
16.15 18.30 21.00 17.15 D 20.15 20.15 17.30 20.30 17.30 D
20.30
D D E/d/f D D E/d/f E/d/f D D
zürIch ABAton 1–10, A+B
kItAg.com
_Wickie auf grosser Fahrt – 3D
13.30 14.15 21.00 13.45 16.15 14.00 14.00 20.00 14.15 17.15 17.15 20.00 14.15 D 14.30 17.30 15.00 17.45 14.30 17.30 14.30 17.30 14.45 17.30 17.00 17.00 20.00 18.45 21.00
_Die Schlümpfe – 3D _Cars 2 – 3D _Crazy, Stupid, Love _Friends with Benefits _The Debt _Kill the Boss _Männerherzen 2 _Colombiana _Contagion _Planet der Affen: Prevolution _Final Destination 5 – 3D _One Way Trip – 3D ABc 1–4
kItAg.com
_Friends with Benefits _Kill the Boss _Männerherzen 2 _Wickie auf grosser Fahrt _Colombiana
14.15 14.15 14.30 14.45 20.00
ArenA.ch
_7. Zurich Film Festival _Wickie auf grosser Fahrt – 3D _Die Schlümpfe _Cars 2 _Mr. Poppers Pinguine _Kung Fu Panda 2 _Die Schlümpfe – 3D _Winnie Puuh _Die drei Musketiere – 3D _Contagion _Friends with Benefits
Bis 2. Oktober 2011 11.00 13.30 16.00 18.30 11.00 14.15 11.15 14.00 11.15 14.00 11.15 15.45 13.30 16.00 13.45 14.15 17.15 20.15 14.30 17.45 20.30 14.30 18.15 21.00 20.30 17.00 20.00 17.00 20.00 17.30 20.15 18.00 18.30 21.00 21.00
_The Debt – Eine offene Rechnung _Männerherzen 2 _Kill the Boss _Midnight in Paris _Final Destination 5 – 3D _One Way Trip – 3D ArthouSe AlBA
ArthouSe.ch
_Jane Eyre
15.00 17.45 20.30
ArthouSe le pArIS
ArthouSe.ch
_7. Zurich Film Festival _La piel que habito
Bis 2. Oktober 2011 12.15
ArthouSe moVIe 1+2
ArthouSe.ch
D D D D D D D D E/d/f D E/d/f D D D E/d/f D D E/d/f Sp/d/f
_How much does your Building ... Mr Foster? 12.00 E/d _Russlands Wildnis 12.30 D _Midnight in Paris 14.30 16.45 19.00 21.15 E/d _A Separation – Nader and Simin 15.00 18.00 20.30 Ov/d/f ArthouSe pIccAdIlly 1+2 ArthouSe.ch
D
kIWI 1–11
mAxx 1–6
ArenA fIlmcIty 1–10
16.00 18.30
20.15 17.15 20.15 20.15 20.30 20.30 20.30 20.15
17.00 17.00 20.00 17.15 20.15 17.30 20.30
D D D D E/d/f D E/d/f E/d/f D D E/d/f E/d/f D D D D D D D D
_Das Geheimnis unseres Waldes _Chico & Rita _Le Havre _The Guard _El Bulli – Cooking in Progress
11.45 Dialekt/d 12.15 Sp/d/f 14.00 16.00 18.30 20.45 F/d 14.30 19.00 21.15 E/d/f 16.30 Ov/d
cApItol 1–6
kItAg.com
_The Debt _The Lincoln Lawyer _Colombiana _Crazy, Stupid, Love _Midnight in Paris _Contagion
14.00 14.15 14.15 14.30 14.30 14.45
17.00 17.15 17.15 17.30 17.30 17.45
20.00 20.15 20.15 20.30 20.30 20.45
corSo 1–4
kItAg.com
_7. Zurich Film Festival
Bis 2. Oktober 2011
fIlmpodIum
fIlmpodIum.ch
_Amores perros _Crash _Milk
15.00 18.15 20.45
Sp/d/f E/d/f E/d/f
froSch StudIo 1+2
kItAg.com
_Rien à déclarer _The Infidel _Sommer in Orange
14.30 17.15 15.00 17.45 20.30 20.00
metropol 1+2
kItAg.com
_Rise of the Planet of the Apes _Contagion
14.30 17.15 20.00 15.00 17.45 20.30
rIffrAff 1–4
rIffrAff.ch
_Rio Sonata _Wer wenn nicht wir _Vol spécial
11.15 11.30 11.45 20.45 12.00 14.15 14.30 14.30 16.30 16.45
_Sira – Wenn der Halbmond spricht _Beginners _The Guard _Le chat du rabbin _Der Sandmann _Los colores de la montaña
E/d/f E/d/f E/d/f E/d/f E/d/f E/d/f
F/d E/d D E/d/f E/d/f
mit Live-Musik 14.00 16.15 18.30
Ov/d/f D
F/d Arab/d/f 18.30 E/d/f 16.45 19.00 21.15 E/d/f 18.45 21.00 F/d 20.45 Dialekt Sp/d/f
uto StudIo
044 241 92 53
_De vrais mensonges _Gianni e le donne _The Woman with a Broken Nose _Rien à déclarer
12.30 15.00 18.15 20.30
xenIx
xenIx.ch
_Die Käsemacher _Nostalgia de la luz _Hasta cierto punto _Fresa y chocolate _Post Mortem
12.00 14.30 17.30 19.00 21.15
F/d I/d/f Ov/d/f F/d Dialekt/D/I/d Sp/d/f Sp/d Sp/d/f Sp/e
Theaterstr. 10, 8024 Zürich, Tel. 044 265 65 01
UND
MIT DEM SCHNUPPER-ABO IST LESEGENUSS MEHR ALS NUR LESEGENUSS: Lesen Sie die SonntagsZeitung zum Vorzugspreis. Mit dem Schnupperabo 12 Wochen lang für nur CHF 30.–. Mehr unter 0800 80 80 14 oder www.sonntagszeitung.ch/abonnement
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2. OKTOBER 2011
KULTUR UND VERANSTALTUNGEN
BÖSE, LUSTIG UND MELANCHOLISCH.
ANDRÉ WILMS · KATI OUTINEN · JEAN-PIERRE DARROUSSIN · BLONDIN MIGUEL
SONNTAGSZEITUNG
SPANNEND, WITZIG, ORIGINELL. EIN HAMMERFILM! DRS3
GLEESON UND CHEADLE GLÄNZEN.
Preis der Filmkritik
DIE WELTWOCHE
BRENDAN
GLEESON DON
«Kaurismäki lässt in einer kalten Welt Solidarität und Subversion blühen und verzaubert mit ungewohnter Leichtigkeit.» Blickpunkt Film
CHEADLE
Trockener Humor, treffende Dialoge, umwerfender Charme, eine so humanistische wie romantische Feinfühligkeit, das macht «Le Havre» zu einem der schönsten Kinoerlebnisse dieses Herbstes! www.filmcoopi.ch
ascot-elite.ch
THE GUARD
JETZT IM KINO
EIN IRE SIEHT SCHWARZ
JETZT IM KINO
guard-derfilm.de
GROSSER PREIS ÖKUMENISCHE JURY
ASIEN 199 X ANDERS
���
GROSSER PREIS JUGENDJURY
Präsentationen mit Diashow
NEUE HORIZONTE 199 klassische und neue Reisen Immer mehr entlegene Gebiete Asiens begrüssen Sie. Neben klassischen Reisen erleben Sie Land und Leute mal mit Boot, bei einem Trekking zu Fuss, Pferd, Kamel, Velo oder kurven mit Motorrad oder Mietauto über Pässe. Stürzen Sie sich ins Treiben eines Volksfestes oder geniessen Sie die Schönheit eines Nationalparks!
Sonntag, 16. Oktober 2011 - Museum Rietberg Zürich
199 REISEROUTEN
(kostenlos, unverbindlich, Anmeldung per Tel. oder E-Mail erwünscht)
Katalog und Detailprogramme www.reisen-und-kultur.ch
Nach LA FORTERESSE der neue brisante Film von
Fernand Melgar
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<wm>10CFWMIQ7DQAwEX-TT7truJTWMwqKCqvxIVZz_oyRlAUNGo9m2yoY_y_r6rO8iEG7heqQXc2o9yr03lxdmQSCfDIZS7LfcItRPMa7GMJswGAa3jCFOg7wOp6NDbf_-Dkq3rHt_AAAA
4.–15. Oktober 2011
18.–23. Oktober 2011
PROGRAMM 10.00 - 12.00 “THE GREAT SILK ROAD” - Expeditionen im 4x4 Aussergewöhnliche Expeditionsreise auf dem Landweg entlang der Seidenstrassen im 4x4 von der Schweiz nach Beijing und zurück.
China und Mongolei
40 Reisen
UNESCO Kulturerbe, Festivals, Autotouren, Trekkings mit Pferd, Kamel, Velo und zu Fuss
Ticketcorner 0900 800 800 (CHF 1.19/Min., Festnetztarif) www.mummenschanz.com Eine Veranstaltung der Mummenschanz Stiftung in Zusammenarbeit mit Freddy Burger Management
13.00 - 14.00 INDIEN UND HIMALAYA Für seine alte Zivilisation, Tempel und Paläste ist Indien berühmt, doch von den höchsten Himalaya-Gipfeln zu tropischen Küsten bietet der Subkontinent einzigartige Natur und vielfältige Reisen.
Seidenstrassen
15.00 - 16.00 JAPAN UND KOREA Hinter diesen beiden Industrienationen verbirgt sich eine tief traditionelle Seele und einzigartige Kultur. Entdecken Sie, wie Tradition und Moderne, Natur und Urbanismus hier neben- und miteinander existieren. 16.00 - 17.00 SÜDOSTASIEN Vietnam, Laos, Kambodscha und Burma bieten eine schöne Mischung aus Natur, Kultur und Charme. Fernab der Touristenpfade erleben Sie die unberührte Welt von Volksstämmen oder entdecken versteckte Tempel. Anmeldung, Infos und Katalog REISEN UND KULTUR Bederstrasse 49, 8002 Zürich, Tel: 044 222 11 66 www.reisen-und-kultur.ch /
[email protected] Schweiz-Beijing (55 Tage): 08. Mai-01. Juli 2012 und 07. Mai-30. Juni 2013
Presenting Sponsor
Medienpartner
Hotelpartner
Südostasien
14.00 - 15.00 CHINA Das Reisen in China hat sich in den letzten Jahren komplett verändert: Heute gibt es Tausende von Möglichkeiten, die grosse Vielfalt des Landes zu erleben. Ob bei einem Volksfest, Trekking oder auf einer Autotour.
24 Reisen
Märchenstädte, Oasen, Gärten, Nomadenkultur, Trekkings.
JETZT IM KINO
32 Reisen
www.volspecial.ch
Erbe der Khmer-Kultur, Dschungel, traditionelle Dörfer, Wanderungen, Flussfahrten. Arabien und Orient
17 Reisen
Ruinen der Antike, Wüsten, Wanderungen, Kameltrekking. Himalaya
38 Reisen
Tempel und Klöster, Festivals, Trekkings, Auto- und Motorradtouren. Indien
Zirkus, Theater, Akrobatik, Musik
Zimmermann & de Perrot
24 Reisen
Velotouren, Nationalparks, heilige Tempel, UNESCO Kulturerbe. Japan und Korea
24 Reisen
Mit der Groupe Acrobatique de Tanger
Tempel und Heiligtümer, Wanderungen, Berge und Vulkane, Festivals.
THE GREAT SILK ROAD Schweiz - Beijing - Schweiz im 4x4 Auf dem Landweg zwischen Europa und Asien zu reisen bleibt ein einzigartiges Erlebnis fernab der üblichen Touristenpfade. Bereits 16 Expeditionen SchweizBeijing durften wir mit Erfolg durchführen, doch jede Reise ist ein neues Abenteuer...
» oetisch p h c o H « AZIN DAS MAG
NUR NOCH BIS
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16. OKTOBER!
Beijing-Schweiz (57 Tage): 01. Juli-26. Aug. 2012 und 30. Juni-25. Aug. 2013
CATS-Theaterzelt Hardturm-Areal Zürich 11.- 30.10.2011, Maag Halle Zürich
TICKETCORNER 0900 800 800 · www.cats.de (CHF 1.19/Min., Festnetztarif)
Tickets: www.maaghalle.ch oder 0900 101 102 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz)
Poster design by Dewynters. TM © 1981 RUG Ltd.
KulturFernsehen am Sonntag
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2. OKTOBER 2011
SF 1
SF 2
ARD
ZDF
06.30 News-Schlagzeilen und Meteo 07.30 Wetterkanal 09.25 (09.30) Gesundheit Sprech93·882·753 stunde (W) 10.00 Sternstunde Religion Römisch-katholischer 1·289·647 Gottesdienst 11.00 Sternstunde Philosophie Der Bundesrat – ist die Konkordanz am Ende? Die Schweiz vor den Wahlen: Ein Land auf dem Prüfstand 8·829·024
06.05 Motorradsport GP von Japan. Moto 2. Live aus Motegi 58·070·537 07.15 Kinderprogramme 08.30 Einfach tierisch! 3·573·869 Murmeltiere 09.00 Best Friends 8·971·444 09.20 Best Friends 90·852·444 09.40 Best Friends 27·912·753 09.55 Emmas Chatroom 61·268·956 Finale 10.35 (10.30) Coco – Der neugierige Affe 20·025·314 Zeichentrickfilm (USA 2006)
06.00 Kinderprogramme 08.30 Die Pfefferkörner 2·604 (W) 09.00 Tigerenten Club 55·753 10.03 Der kleine 306·423·173 Prinz O 10.50 Geschichten aus 8·059·227 Mullewapp 10.55 Geschichten aus 8·058·598 Mullewapp 8·289 11.00 Kopfball O U.a.: Federball 11.30 Die Sendung mit der 1·376 Maus O
06.00 07.20 07.45 08.10 08.35
12.00 Sternstunde Kunst La Nueva Canción 8·823·840 13.00 Tagesschau 13.10 SonntagsBlick Standpunkte Wo steht die Schweiz in 2·432·937 dieser Welt?
12.00 Fenster zum Sonntag (W) 4·948·821 12.35 Motorradsport O GP von Japan. 91·314·376 Moto 2 / 7·191·956 Moto GP Aufz. aus Motegi
12.00 Tagesschau 12.03 Presse300·023·579 club O 12.45 Wochenspiegel 201·598 13.15 ARD-Exclusiv Auf Einkaufstour für 533·550 Sterneköche
14.10 Die Ferienprofis 7·632·753 O (W) 14.55 Horizonte: Bis zum letzten Tropfen O 38·315·598 15.50 Horizonte: Kein Öl mehr! O 35·477·821 Doku
14.30 Trendsport: Freestyle.ch O Highlights 2·328·444 15.00 Disney Camp Rock 2 – The Final Jam O U Jugendfilm (USA 2010) Mit Demi Lovato, Alyson Stoner 20·245·376
16.55 Aus dem Geheimarchiv: Mona Lisa O 69·265·598 17.15 Minisguard O (W) 8·162·901 17.30 Svizra Rumantscha O 6·929·598 Controvers
07.00 07.30 09.00 09.05 09.30
13.10 Heute 13.13 Peter Hahne 305·914·550 13.45 Free Willy – Ruf der Freiheit O D Abenteuerfilm (USA 1993) Mit Jason James Richter, 5·077·227 Lori Petty
12.35 Dr. Dolittle O D Komödie (USA 1998) Mit Eddie Murphy, Ossie Davis, Oliver Platt. Regie: Betty Thomas 5·171·208
13.45 Motorsport O DTM – Deutsche Tourenwagen Masters. 9. Lauf. Live aus Valencia 5·055·005 15.35 Tagesschau O 15.45 Die Kreuzfahrt 9·682·840 Foxtrott nach Tallinn
15.25 Heute O 15.30 Free Willy – Freiheit in Gefahr O D Abenteuerfilm (USA 1995) Mit Jason James Richter, Francis Capra. Regie: 47·550 Dwight H. Little
16.45 Box Office 82·712·956 17.30 MotorShow TCS U.a.: Chevrolet Aveo: Kleiner Amerikaner aus Korea / Audi Q3: Nachwuchs in Audis Q-Herde 8·532·802
16.30 Ratgeber: Heim & 4·666 Garten O 17.00 Tagesschau 17.03 W wie Wissen O Magazin 300·005·395 17.30 Gott und die Welt 8·482
18.00 Tagesschau 18.05 Meteo 18.15 Tierische Freunde Dritte Staffel 3·351·531 18.50 G & G Weekend People Magazin 1·795·260 19.20 Mitenand O Pro Senectute 3·696·956 19.30 Tagesschau O 19.55 Meteo O
18.00 Tagesschau 18.05 Meteo 18.15 Sportpanorama 19.30 Tagesschau
20.05 Tatort O U Borowski und die Frau 83·479·821 am Fenster 21.45 Reporter: Wirtschaftsflüchtling Vera Schulz – Aus Deutschland in die Schweiz vertrieben (Bild) 5·721·937
SWR
3 S AT
Tw1 Frühstückswetter Wetter-Panorama ZiB 4·841·395 A.Viso 4·779·395 Imperium Der Fluch des Diamanten Gert Voss – Der Verwandlungs5·303·937 künstler Manfred Bockelmann – Sammler der 320·173 Augenblicke ZiB Europastudio 8·238·821
08.00 Tele-Akademie 65·255·014 08.45 Beethoven: Sinfonie Nr. 7, 1. Satz 81·462·043 09.00 Internationaler Musikwettbewerb der ARD 2011 – Preisträger6·310·192 konzert 10.30 Reich ist nur, wer glücklich ist Das rastlose Leben des Friedrich Schorlemmer. 6·524·024 Biografie 11.00 Wahl der Deutschen Weinkönigin (W) 7·691·043
06.15 06.45 07.30 09.00 09.05
12.00 12.30 13.00 13.05
332·918 Hohes Haus Orientierung O 719·043 ZiB 6·845·376 Panorama Klassiker der Reportage 13.30 Heimat, fremde 780·531 Heimat
12.45 In aller Freundschaft O Mira Rehbogen ist kurz davor, Primaballerina 53·911·734 zu werden. 13.30 Der Winzerkönig O Gute Zusammen8·173·024 arbeit
12.00 Theaterlandschaften 6·525·111 12.30 ZDF.Kulturpalast7·283·173 13.00 ZiB 13.05 Spitzenweine aus den 62·567·145 Alpen 7·294·289 13.30 Druckfrisch
13.55 Die rechte und die linke Hand des Teufels Westernkomödie (I 1970) Mit Terence Hill, Bud Spencer, Farley Granger. Regie: E.B. 6·325·550 Clucher
14.00 Seitenblicke 514·531 Spezial (W) 14.20 Der schönste Tag meines Lebens Heimatfilm (A 1957) Mit Paul Hörbiger 3·174·937 9·823·840 15.50 Tierzuliebe
14.15 Das Ekel W Komödie (D 1939) Mit Hans Moser, Kurt Meisel, Hans Holt. Regie: 88·618·598 Hans Deppe 15.30 Zürich, da will 2·717·666 ich hin!
14.00 Gefiedertes Glück Singvögel in 9·715·647 Singapur 14.20 Das indische Grabmal Abenteuerfilm (D/F/I 1958) Mit Debra Paget, René Deltgen 72·425·173
17.00 Heute O 17.10 Sportreportage 902·260 U.a.: Fussball. Bundesliga. Nachberichte / Motorradsport. WM in Japan / Surfen. Story zu Philip Köster
15.45 Fussball 10. Runde. Austria Wien – Red Bull Salzburg. 5·989·937 Countdown / Spiel. 19·686·260 Live aus Wien
16.10 Natur im Garten 393·622 16.35 Erlebnis Österreich Wiener Lieder 1·688·956 17.00 ZiB 17.05 Vera Exklusiv 7·606·276 17.50 Die Brieflos Show 731·685
16.00 Startklar 2·718·395 16.30 Wilde Heimat – Der Herbst 60·757·519 17.15 Die Marco Polo-Fährte (1/5) Von Venedig in die Türkei 96·125·173
16.00 Hitec (W) Unser Wald in 100 Jahren 16.30 Pixelmacher 17.00 ARD-Exclusiv 17.30 Über:morgen
18.00 Sportschau O U.a.: Fussball. Bundesliga. 8. Spieltag 9·111 18.30 Bericht aus Berlin O 18.49 Ein Platz an der Sonne 18.50 Lindenstrasse O Heim 27·579 19.20 Weltspiegel O U.a.: Griechenland: Land unter / USA: Klassenkampf von oben 2·619·005
18.00 ZDF.Reportage 7·753 Traumziel Panamakanal 18.30 Terra Xpress 2·444 Wie Sternschnuppen glühen 19.00 Heute / Wetter O 19.10 Berlin direkt O 857·111 19.30 Terra X O Die Macht der Elemente – Mit Dirk Steffens (2/4). Wasser (Forts.: So, 9.10., 19.30) 60·840
18.00 Sport am Sonntag 770·395 18.50 3 Länder Marathon am Bodensee 2011 936·314 19.05 Mein cooler Onkel Charlie O Allein, inkontinent und ungeliebt. Jakes Hausaufgabe einer Buchbesprechung scheitert daran, dass Jake das Buch verliert. 638·314 19.30 Chili – Weekend 440·376
18.15 Was ich glaube 3·508·260 18.25 Österreich-Bild aus dem Landesstudio Kärnten Heilende Landschaften. Wo Sie fast von selbst gesund werden 751·005 19.00 Bundesland heute 624·956 19.17 Lotto 19.30 ZiB 19.49 Wetter 19.55 Sport 2·539·376
18.00 Landesschau aktuell mit Dreiland aktuell 18.15 Ich trage einen grossen Namen 9·436·598 18.45 Treffpunkt 9·419·821 166. Cannstatter Volksfest 19.15 Die Fallers Türkisch für Fortgeschrittene 2·282·821 19.45 Landesschau aktuell mit Sport O
18.00 Tram im Trend 7·829·444 18.30 C’est mon papa 6·363·260 18.55 Meditative Moments 5·959·821 19.00 Heute O 19.10 Zehn Tipps, den Abwasch zu beenden und mit isländischer Literatur zu beginnen 6·749·032 19.40 Schätze der Welt Anuradhapura 8·981·208
20.00 Harry Potter und der Halbblutprinz O U Fantasyfilm (GB/USA 2009) Mit Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint. Regie: 20·728·840 David Yates
20.00 Tagesschau O 20.15 Tatort O Borowski und die Frau 6·938·173 am Fenster 21.45 Günther Jauch O U.a.: Die Grundidee der Rente funktioniert bald nicht mehr. Gäste: Ursula von der Leyen, Oskar Lafontaine, Lasse Becker, Herbert Henzler 7·665·260
20.15 Rosamunde Pilcher: Der gestohlene Sommer O TV-Romanze (D 2011) Mit Helmut Zierl, Mariella Ahrens, Patrik Fichte. Regie: Stefan Bartmann 6·969·043 21.45 Heute-Journal / Wetter O
20.00 ZiB 20 20.07 Wetter 20.15 Harry Potter und der Halbblutprinz O D Fantasyfilm (GB/USA 2009) Mit Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint. Regie: 7·045·550 David Yates
20.05 Seitenblicke 2·554·685 20.15 Tatort O Borowski und die Frau 991·005 am Fenster 21.50 ZiB
20.00 Tagesschau O 20.15 SonntagAbend Vom Babble und Schwätze – Wie der Schnabel gewachsen ist. Gäste: Sabine Essinger, Detlev Schönauer, Hans-Peter Schwöbel, 3·088·840 Stefan Dettl 21.45 Sport im Dritten mit Nachrichten 8·496·647
20.00 Tagesschau O 20.15 Neues aus der 3·680·005 Anstalt Gäste: Max Uthoff, Matthias Egersdörfer und Dieter Hildebrandt 21.00 Götter und magische 9·933·840 Steine Kultweg Bernsteinstrasse 21.45 Hunger (Bild) 4·577·260 Doku
22.15 Giacobbo / Müller Late Service Public. Moderation: Viktor Giacobbo, Mike Müller 36·561·647 23.05 Tagesschau anschl. Meteo 23.30 Stars: Campino 4·438·840
22.35 Cash-TV Die Jagd nach dem Weltmeistertitel 19·598·024 23.10 Two Weeks – Im Kreise ihrer Lieben U Tragikomödie (USA 2006) Mit Sally Field, Ben Chaplin, Thomas Cavanagh. Regie: Steve Stockman 36·280·111
22.45 Tagesthemen / Wetter 23.05 TTT – Titel Thesen Temperamente O 4·177·173 U.a.: Wie Mobiltelefone den blutigen Bürgerkrieg im Kongo mitfinanzieren 23.35 Mademoiselle Chambon O D Melodrama (F 2009) (Bild) 2·739·579
22.00 Echo der Stars 997·918 Galakonzert zur Verleihung des «Echo Klassik 2011» 23.40 ZDF-History Schlimmer als der Tod – Flugzeugabsturz 5·491·173 in den Anden
22.35 ZiB Flash mit Fussball 5·642·482 22.45 CSI: Miami Memento Marisol. Auf der Suche nach mehreren entflohenen Gefangenen heftet sich das CSI-Team an die Fersen von Sträfling Memmo Fierro. 146·314 23.30 Navy CIS D
1·146·192 22.00 Im Zentrum 23.05 Mein Amerika 5·604·869 Filmemacher Peter Hegedus wuchs im kommunistischen Ungarn der Achtzigerjahre auf. Seine Eltern waren geschieden. Der heranwachsende Peter flüchtete sich in amerikanische Filme.
22.45 Grossstadtrevier (Bild) Der Boxer. Razzia im Lokal «Zur Ritze»: Lothar Krüger und Fabian Brandt helfen bei der Durch78·829·173 suchung. 23.35 Wortwechsel Wie geht’s eigentlich ...? 3·890·821 Theo Waigel
23.15 Reservoir Dogs O Gangsterfilm (USA 1992) Mit Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen. Regie: Quentin 24·561·753 Tarantino
00.25 BekanntMachung Beethoven fängt mit «B» an – Helge Schneider in der Rolle des Genies 1·484·338 00.55 Syriana O U Politfilm (USA 2005) Mit George 89·654·864 Clooney
00.55 MotorShow TCS 55·385·999 (W) 01.20 (01.25) Sportpanorama 41·132·965 (W) 02.30 Harry Potter und der Halbblutprinz O U (W) Fantasyfilm (GB/USA 2009) 28·531·135
01.10 Tagesschau 01.15 Berlin-Express W Drama (USA 1948) Mit Merle Oberon, 1·715·048 Robert Ryan 02.40 Tagesschau 02.45 Günther 3·039·883 Jauch O
00.25 Heute 00.30 Nachtstudio 7·671·222 01.30 Leschs Kosmos Das Mysterium des Duschvorhangs 4·557·845 Zum Tag der Deutschen Einheit: 01.45 Beutezug 7·458·425 Ost O
3·576·932 00.10 Monk Mr. Monk riskiert seine Wiedereinstellung 47·774·222 00.50 Untreu O Thriller (USA 2002) Mit Richard Gere 02.45 (04.40) CSI: Miami 7·959·390 (W)
5·603·154 00.30 A.Viso (W) 00.55 (00.54) Inside I’m Dancing D Drama (USA 2004) Mit Steven Robertson, Brenda Fricker 18·703·319 02.30 (02.20) Vera Exklusiv (W) 3·020·777 03.15 (03.00) Seitenblicke (W)
00.05 Ränkespiel der Macht Drama (F 2006) Mit Albert Dupontel, Jérémie Renier 21·269·932 01.40 Ränkespiel der Macht (W) Drama (F 2006) Mit Albert Dupontel, Jérémie Renier 96·011·390
00.50 Pulp Kitchen 23·773·661 Kurzfilm (CH 2009) 01.00 Polizeiruf 110 O Heidemarie 37·004·390 Göbel 02.15 Der Tiger von Eschnapur (W) Drama 81·772·512 (D/F/I 1958)
55·137·753
10.00 11.15
06.00 09.05 09.30 09.55 10.05 10.25
ORF 2
Kinderprogramme 4·854·869 Quiz Safari Cosmo & Wanda 7·717·840 Hallo Okidoki 7·504·735 Big Time Rush 3·414·579 (10.24) Big Time 2·869·918 Rush Big Time Rush Big Time – Horror 6·481·314 (11.15) The Big Bang Theory O (W) 8·211·531 The Big Bang Theory O (W) 1·697·937 1·861·032 Sport-Bild
09.02 09.30
Kinderprogramme Bibi Blocksberg 4·017·111 Bibi und Tina 5·870·869 Löwenzahn O 5·854·821 Löwenzahn 8·288·376 Classics O Sonntags O 200·009·395 Speyers Superbau – 950 Jahre Kaiserdom O 2·482 Katholischer Gottesdienst O 5·756·289 Fernsehgarten – Das 25-Jahre3·644·005 Quiz D
ORF 1
10.50 11.10 11.35 11.55
Fernsehtipps
10.15 10.30 11.00 11.05
97·296·376 Vivo (W) Tele-Akademie 50·997·444 Alpenpanorama ZiB 100(0) Meisterwerke Hans Memling: Johannes-Altärchen 58·571·395 Triptychon 09.15 Biodiversität – Sinnvoller Artenschutz oder 57·696·482 Folklore? 10.15 Literatur im 2·671·666 Foyer 10.45 Literaturclub 43·855·192
7·208·482 7·857·227 7·858·956 7·851·043
Radiotipps
Dokumentation
Dokumentation
Reportage
Magazin
Reportage
Reportage
Porträt
Kultweg Bernsteinstrasse Es ist rot und heisst zwar Stein, ist aber ein Harz: Bernstein. Grosse Bernsteinlagerstätten fand und findet man heute noch an der Ostsee. Der sogenannte Baltische Bernstein wurde vor allem zur Zeit der Römer über diverse Handelswege an die Grenze des Römischen Reiches und über die römischen Fernwegenetze bis nach Aquilea und weiter nach Rom gebracht. Diese Römerstrasse nennt man deshalb auch «Bernsteinstrasse». Der Film folgt der Bernsteinstrasse in Richtung Süden.
Tierknast oder Arche Noah Für die einen ist es eine künstliche Meereswelt, für die anderen ein Knast für Meeressäuger – die neue Delfinlagune im Tiergarten Nürnberg. Der Aufwand für die Tiere ist gewaltig: 5,3 Millionen Liter Salzwasser müssen sauber gehalten werden. Aber kann man Delfine artgerecht in Gefangenschaft halten? Seit Jahren streiten Zoologen und Tierschützer über diese Frage. «Faszination Wissen» hat hinter die Kulissen geblickt, nicht nur bei Delfinen, sondern auch bei anderen Bewohnern des Tiergartens.
Wirtschaftsflüchling Vera Schulz Der Lohn in Deutschland wurde in den letzten Jahren immer kleiner. Vera Schulz sah in Deutschland keine Zukunft mehr und entschloss sich, ihre Heimat zu verlassen, nach Zürich zu ziehen und dort bei den Verkehrsbetrieben als Busfahrerin neu zu beginnen. Der Abschied von ihren geliebten Freunden und der vertrauten Stadt fiel ihr schwer. Reporter Beat Bieri hat die Frau an ihrem letzten Arbeitstag begleitet – und auch verfolgt, wie sie im fremden Zürich wieder Fuss zu fassen versucht.
Die Jagd nach dem Weltmeistertitel Markus Saegesser will mit seinem Motorrad der schnellste Mann der Welt werden. Die selbst gebaute Rennmaschine soll auf dem Salzsee im US-amerikanischen Bundesstaat Utah eine Geschwindigkeit von 330 Stundenkilometern erreichen. Das Projekt ist nicht nur technisch eine Herausforderung, auch Sponsoren zu finden, ist schwierig. Ein Jahr lang hatte er Zeit, um auf Weltmeisterkurs zu kommen. Eine «Cash-TV»-Reportage über Rennleidenschaft, Geld, Sieg und Niederlage.
Das Fach Islamwissenschaft Vor 2001 interessierten sich nur wenige Studierende für Koran und Mohammed. Der 11. September änderte alles: Öffentlichkeit und Medien suchten nach sogenannten Islamexperten. Sie sollen nun rasch und massentauglich aktuelle politische und gesellschaftliche Vorgänge erklären. Doch welche Rolle spielt dabei überhaupt noch die Religion? Es scheint schier unmöglich, dass ein Studienfach all diese Interessen abdecken kann. Der Islamwissenschaftler Maurus Reinkowski von der Universität Basel gibt Auskunft.
«In dr Kischte»: Gefängnisbesuch Gefängnisse geraten in die Schlagzeilen, wenn sie in politische Angstkampagnen en. Ein Gefängnis ist eine Zwangsgemeinschaft, ein Treibhaus engster menschlicher Beziehungen, ein mittlerer Grossbetrieb, eine streng bewachte Sicherheitszone. Maya Brändli und Felix Schneider porträtieren den Alltag in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg. Zu Wort kommen Gefangene, Gefängnisangestellte und Betreuer. Ausserdem erfüllt die Sendung Musikwünsche der Gefangenen und Mitarbeiter.
Claire Speck: Vom Wandern und Auswandern Eine schlimme Schlammlawine im Tessin und ein verheerender Buschbrand in Australien: Dies sind bloss zwei Stationen im abenteuerlichen Leben der achtundachtzigjährigen ehemaligen Bäuerin und Hauswirtschaftslehrerin Claire Speck. Das Porträt einer selbstbewussten und von Schicksalsschlägen nicht verschonten Dame, die heute davon träumt, zu Fuss vom Toggenburg bis nach Holland zu gehen; immer auf der Suche nach besonderen Begegnungen.
Götter und magische Steine 3sat 21.00 – 21.45
Faszination Wissen BR 21.15 – 21.45
Reporter SF 1 21.45 – 22.15
Cash-TV SF 2 22.35 – 23.10
Perspektiven DRS 2 08.30 – 09.00
Hörpunkt DRS 2 ab 10.03 Uhr
Menschen und Horizonte DRS 1 14.05 – 15.00
9·933·840
980·127
5·721·937
19·598·024
Fernsehen am SonntagKultur
53
2. OKTOBER 2011
RTL
S AT 1
PRO 7
KABEL 1
VOX
TSR 1
RSI LA1
9·398·208 5·031·395 3·358·735 5·802·579
06.30 Anna und die 6·111 Liebe (W) 07.00 Anna und die 7·840 Liebe (W) 07.30 Anna und die 7·227 Liebe (W) 5·807·869 08.00 Weck Up 09.05 So gesehen – Talk am Sonntag 3·751·579 09.25 Teletipp Shop 47·714·289 11.20 Die dreisten Drei – Die Comedy-WG 1·153·734 11.50 Die dreisten Drei – Die Comedy-WG (W) 1·553·531
ca. 9.00 Teletipp Shop 4·339·376 10.50 Der Mythos D Actionkomödie (HK 2005) Mit Jackie Chan. Der Archäologe Jack wird von Albträumen geplagt. In diesen Visionen sieht er sich als antiker Heerführer. Als Jack mit seinem Freund William zu einer Schatzsuche nach Indien aufbricht, stellt er fest, dass hinter seinen Träumen ein Geheim22·008·753 nis steckt.
06.10 Kinderprogramme 07.55 Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew 2·609·937 08.25 Timon & 8·011·111 Pumbaa 08.50 Timon & 3·432·685 Pumbaa 09.05 Grosse Pause 9·731·463 2·181·598 09.35 Aladdin 10.00 Teletipp Shop 3·205·598 11.45 Motorsport ADAC GT Masters. 4·780·227 Warm-Up / Rennen. Live 65·177·482
06.55 Menschen, Tiere & 4·36365·078 Doktoren 07.55 Hundkatze95·402·598 maus (W) 09.10 Tagebuch der Bären Big Bear Diary 8·928·024 10.10 Schlauer als der Mensch? – Die intelligentesten Tiere der Welt Gedächtnis9·581·579 Champions 11.10 Millionen fürs Wohnen – Luxusleben in der Grossstadt (W) 2·199·395
07.00 Svizra Rumantscha O (W) 654·937 07.25 Euronews U 2·911·666 07.50 Motocyclisme Grand Prix du Japon. Moto GP. En direct 2·223·043 de Motegi 08.50 Quel temps 8·097·802 fait-il ? 09.10 Petits d’éléphants 6·945·444 7·227·395 10.00 Messe 11.05 Mystérieuses cités 8·236·463 englouties
06.00 Il Quotidiano (R) 7·267·802 06.20 Festa mobile (R) Una puntata dalla terra romancia 70·451·821 69·664·802 06.50 Il Ponte 07.10 Strada regina 69·689·111 07.30 Svizra Rumantscha 3·560·821 08.00 Colazione 36·555·111 con Peo 43·008·821 09.25 S-Quot (R) 10.30 Paganini Settimanale 8·299·685 musicale
12.40 Ich bin Boes (W) 74·127 13.05 Ich bin Boes 5·919·005 13.40 Das Supertalent – Backstage (W) 7·814·531 in Nina Moghaddam schaut hinter die Kulissen der Show.
12.10 Das A-Team 5·167·395 Liederzirkus 13.10 Adventure Inc. – Jäger der vergessenen Schätze Vermächtnis eines 758·802 Piraten
12.20 Die dreisten Drei – Die Comedy-WG 108·937 12.50 Die dreisten Drei 574·956 13.20 Sechserpack Mobbing & Jobbing 806·918 13.50 Sechserpack Kaffee & Kuchen 810·111
13.05 Der erste Ritter O Abenteuerfilm (USA 1995) Mit Richard Gere. Lancelot weckt mit seinen Kampfeskünsten das Interesse von Artus, dem König von Camelot. 36·956·821
13.10 Goodbye Deutschland! Klimaanlagenmonteur Konny Reimann geht in Texas seinen Weg. In einer Firma für Schweisszubehör, muss er Gasflaschen 4·184·666 ausliefern.
12.00 12.15 12.30 12.45 13.00 13.10 13.40
751·289 2·402·821 714·579 653·043 727·043 612·294 218·734
2·924·463 12.30 Tg 12.40 Meteo 3·693·869 regionale 12.50 Omicidi nell’alta società – Il dolce profumo del male U 4·589·289 Film giallo (D 2009)
14.40 Das Supertalent 9·117·937 Faszinierende Darbietungen, nie dagewesene Talente, skurrile Acts, emotionale Geschichten und unbekannte Menschen.
14.05 X-Factor: Das Unfassbare U.a.: Der skrupellose Agent / Der Geist in der Gruft / Die verlorene Puppe 406·802 15.00 X-Factor: Das Unfassbare U.a.: Kein Empfang / Als ich gross war 969·111
14.20 Brücke nach Terabithia D Fantasyfilm (USA 2007) Mit Josh Hutcherson, Anna Sophia Robb, Zooey Deschanel. Regie: 7·514·005 Gabor Csupo
15.15 Auf und davon – Mein Auslandstagebuch U.a.: Christian und Marc wollen als Models in London Karriere 9·229·840 machen
14.05 Modern Family U A la recherche de l’enfance perdue 5·907·463 14.30 Private practice U Dedans dehors 9·082·901 15.15 Private practice U A tort ou à raison 2·397·163
14.20 Miss Marple – Un cavallo per la strega U Film giallo (GB 2010) Con Julia McKenzie, Pauline Collins, Nicholas Parsons, Lynda Baron 87·028·666
16.35 Bauer sucht Frau – Josef und Narumol im Babyglück (W) 3·121·463 17.35 Bibelclip 17.45 Exclusiv – 6·237·395 Weekend
16.00 Der Trödeltrupp – Das Geld liegt im Keller 970·227 17.00 Schau dich schlau! Deutschland in 956·647 Bewegung
16.10 Die Geheimnisse der Spiderwicks D (W) Fantasyfilm (USA 2007) Mit Freddie Highmore, Sarah Bolger. Regie: 2·257·314 Mark Waters
15.45 King Arthur D (W) Abenteuerfilm (USA/IRL 2004) Mit Clive Owen, Ioan Gruffudd, Mads Mikkelsen. Regie: Antoine Fuqua. Artus und seine Ritter sollen den künftigen Papst aus dem nordischen Feindesland zurück in den sicheren Hadrianswall geleiten – eine Reise auf Leben und Tod. 9·278·260
13.15 King Tut – Der Fluch des Pharao 36·962·482 Abenteuerfilm (USA 2005) Mit Casper Van Dien. Der junge Archäologe Danny Freemont ist von einer Idee überzeugt, mit der er in Fachkreisen nichts als Hohn erntet: Setzt man eine zerbrochene Tafel aus dem Besitz des legendären Pharaos Tutanchamun zusammen, kann man mit der ihr innewohnenden Kraft die Welt beherrschen. 16.10 News 16.20 Zwei sind nicht zu bremsen (W) (Bild) Actionkomödie (I 1978) Mit Bud Spencer, 28·216·685 Terence Hill
16.30 Schneller als die Polizei 883·192 erlaubt 17.00 Auto mobil Kindersitze / Die Tuning Profis 6·013·647
16.05 Royal Pains U 7·988·111 Desintox 16.50 Human Target: la cible O U 4·745·463 17.40 Human Target: la cible O U 3·806·014
16.00 Tg flash 16.05 Colombo U Sulle tracce dell’assassino 17.50 Insieme Pro Senectute
18.45 Aktuell 19.03 Wetter 19.05 Schwiegertochter gesucht In Hessen bekommt der einsame Kutscher Andreas endlich seine Liebespost. Ob das grosse Glück auch für ihn dabei ist? 9·821·276
18.00 Welt der Wunder 950·463 19.00 Grip 607·734 U.a.: In einer «Grip»-würdigen Challenge tritt Helge Thomsen im Landrover gegen die Bundeswehr an, die ihn mit dem schnellsten Kampfpanzer der Welt herausgefordert hat! Es kommt zum Showdown «Auto vs. Kettenfahrzeug».
18.00 Messie-Alarm! 47·208 19.00 Babyalarm! Teeniemütter in Not Die 15-jährige Julia und ihr Freund Sebastian (21) aus Erfurt bekommen ihr Wunschkind – und das, obwohl sie keinen Schulabschluss hat und er ohne Ausbildung keine Arbeit findet. 7·463
18.00 Funky Kitchen Club (W) 18.10 Die Simpsons Drei unglaubliche Geschichten 89·821 18.40 Die Simpsons Drei uralte Geschichten 80·294 19.10 Galileo Spezial 6·804·598 Ritter, Tod und Teufel – Wie finster war das Mittelalter wirklich?
18.25 Sie nannten ihn Mücke (Bild) Actionkomödie (D/I 1978) Mit Bud Spencer, Raimund Harmstorf. Nach der Kollision auf hoher See mit einem U-Boot der US-Marine ist der neapolitanische Fischer Bud, genannt «Mücke», zu Untätigkeit verurteilt. 9·763·444
18.15 Hilfe, mein Mann ist ein Heimwerker! 4·749·840 19.15 Die Küchenchefs Fiftytwo, Paderborn. Als Kathrin Kraft das «Fifty Two» vor sechs Monaten eröffnete, hatte sie nicht damit gerechnet, sich allein im Service die Füsse wund laufen zu müssen. 9·533·289
18.25 Sport dimanche 4·551·531 19.20 Météo 812·395 19.30 Le journal du Dimanche O 602·734 19.55 Météo 2·537·918
18.00 Tg flash 9·775·622 18.10 Il giardino di Albert Che cos’è la paura? Quale è la sua origine e perché la proviamo? 65·210·666 19.00 Il Quotidiano 9·166·734 19.15 Elezioni Federali 2011 (Immagine) Partito popolare democratico 2·056·802
20.15 Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile O D Actionfilm (USA 2009) Regie: Justin Lin 7·466·956 22.15 Spiegel-TV Magazin Verabredung zum Suizid – Geschichte eines Dreifach-Selbstmords / Wer bremst, hat verloren – Autokrieg in Moskau / Von Schrumpfkoepfen und Totenmasken – der Kult um den Schaedel 6·802·666 23.00 Deutsche schmerzlich 2·685 Willkommen? 23.30 Faszination Leben 22·482 23.45 Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile O D (W) Actionfilm 8·763·753 (USA 2009)
20.00 News 20.15 Road to Perdition Gangsterfilm (USA 2002) Mit Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law, Jennifer Jason Leigh. Regie: Sam 1·689·531 Mendes
20.00 Nachrichten 665·463 20.15 Navy CIS D Das Geständnis. Gibbs und sein Team sollen im Auftrag von Vance einen Mordfall untersuchen. 21.15 The Mentalist (Bild) Kleine graue 7·667·043 Männchen 22.15 Criminal Minds D 3·400·685 Unter Haien
20.15 Harry Potter und der Halbblutprinz O D Fantasyfilm (GB/USA 2009) Mit Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint. Regie: 23·669·444 David Yates
20.15 Two and a Half Men 745·208 Der Todestoast 20.45 Two and a Half Men Ich wollte immer einen 393·869 Nacktaffen 21.15 Die wilden 70er Ein Opfer der Liebe 598·555 21.45 Die wilden 70er Ein aufgeräumtes 994·956 Wochenende
20.15 Das perfekte Promi Dinner Mit in und Model Alena Gerber, Musiker und Entertainer Dave Kaufmann und den Schauspielern Alexander Wussow und 5·464·821 Anja Kruse
20.05 Mise au point O 853·821 21.00 Les experts: Miami O U 618·956 Mayday. Horatio parvient finalement à capturer le dernier évadé de prison, mais l’avion qui les transportait s’écrase. 21.50 Les experts: Manhattan O U Dernier dossier 9·166·173
8·624·579 20.00 Tg 9·355·604 20.35 Meteo 48·434·937 20.40 Storie Il potere del racconto, racconti al potere
22.30 The Closer Tödlicher Luxus. Das Supermodel Heather Kingsley ist tot. Die Ehefrau des berühmten Schauspielers Dean Kingsley wurde vergiftet. 246·647 23.30 Law & Order: New York 220·840 Scheherazade
23.10 Criminal Minds: 9·090·666 Team Red Der Henker. Kevin Laughlin wird in Joliet, Illinois, erhängt im Wald gefunden. Seine Hände sind mit Klebeband in eine demütige Geste gebracht, sein Mund ist zugeklebt.
23.15 Verflucht D Horrorfilm (USA 2005) Mit Christina Ricci, Jesse Eisenberg, Portia de Rossi. Regie: Wes 6·370·579 Craven
22.10 Abenteuer Leben Rutschen unter Tage – Der ungewöhnlichste Wasserpark Deutschlands. In Oberhausen in NordrheinWestfalen steht ein weltweit einzigartiges Erlebnisbad. Das Magazin war bei der Eröffnung dabei. 2·341·163
5·017·043 22.40 Prominent! 9·631·043 23.20 X Factor (W) Das Superbootcamp. In der zweiten Phase, dem Superbootcamp, werden die Kandidaten in die Kategorien 16- bis 24-Jährige, über 25-Jährige und Gruppen bzw. Duette eingeteilt.
22.40 Les experts O 5·652·869 Là où tout à commencé 23.25 Les Tudors U Plus dure sera la chute. La Princesse Mary tombe amoureuse de Philip, le Duc de Bavière. Cromwell perd soudainement tous ses 4·902·260 avantages.
22.00 22.30 22.45 22.55
01.35 Crazy Race 2 – Warum die Mauer wirklich fiel Actionkomödie (D 2004) Mit Wolke Hegenbarth, Manuel Witting 9·949·425 03.10 Bauer sucht Frau – Josef und Narumol im Babyglück (W) 7·198·154
00.25 Das Nachrichten6·083·512 journal 01.20 Lady Gaga Presents: The Monster Ball Tour – At Madison Square 16·312·203 Garden 03.10 Dazed and Confused Drama (USA 1993) 9·514·845
00.05 Blockbuster-TV – Making of Wie ausgewechselt 409·241 00.25 Forbidden-TV 3·194·680 01.15 Navy CIS D (W) 2·282·338 01.55 The Mentalist D (W) 5·149·086
01.00 The Descent – Abgrund des Grauens D Horrorfilm (GB 2005) Mit Sona MacDonald, Natalie Mendoza 3·138·512 02.45 Verflucht D (W) Thriller 2·123·512 (USA 2005)
00.05 Two and a Half Men (W) 00.30 Two and a Half Men (W) 01.00 ADAC Masters Magazin 01.15 K1-Magazin (W)
01.20 Cover my 2·694·574 Song (W) 02.10 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer 3·550·680 (W) 03.50 Hilfe, mein Mann ist ein Heim6·588·574 werker! (W)
4·568·864 00.20 Nouvo (W) On s’arrache les adresses IP Suisses. Sauter à la ligne 00.35 Sport dimanche 5·026·970 (W) 01.30 Le journal du Dimanche (W) 55·482·406 anschl. Euronews 55·482·406
01.25 Repliche continuate Il Quotidiano / Elezioni federali / Tg Notte / Meteo Notte 56·331·222
06.05 06.35 07.05 07.35 08.00 09.00 09.55 10.50
7·911·227 Die Camper 1·765·802 Die Camper 3·078·111 Alles Atze 5·869·753 Alles Atze Der Zeitungsmarder 62·043 Teleshopping 1·283·685 Psych D Verwerfliche Verwerfungen Psych D 7·621·734 Derby Talk Wimbledon – Spiel, Satz und ... Liebe D Liebesfilm (USA 2004) Mit Kirsten Dunst 2·555·901
RTL 2
06.20 06.50 07.20 07.45 08.15 08.40 09.00 09.30 09.55 10.15 10.45 11.10
Pokémon Yu-Gi-Oh! 5D’s Yu-Gi-Oh! 5D’s Pokémon Pokémon Dragon Ball Dragon Ball Naruto Shippuden Naruto Shippuden Dragon Ball Z Dragon Ball Z Das A-Team
6·337·937 4·201·482 2·591·173 7·022·482 6·932·647 4·193·598 649·573 6·165·043
75·628 8·176·154 3·010·636 3·661·845
Grand Angle Geopolitis Ensemble Le journal Météo Pardonnez-moi Modern Family
3·667·840
77·638·463 52·426·208
3·664·314 Cult-TV 2·439·550 Tg notte Meteo notte 21·905·918 Cous Cous Film drammatico (F 2007) Con Hafsia Herzi, Faridah Benkhetache, Abdelhamid 77·175·192 Aktouche
Weitere Fernsehprogramme
TELEBASEL 16.00 16.25 17.00 17.10 17.35 18.00 18.10 18.15 18.40 18.53 19.10 19.15
Behind the Scenes (W) Satire (W) News Xund-tv (W) Regio Gourmet (W) News (W) Bühne frei (W) Telebasel Report (W) Was Lauft (W) 7 vor 7 Wetter Salon Bâle Nationalrat will Burka-Verbot / Jugend randaliert. Polizei schaut zu? / 9000 Unterschriften gegen den Schlösserverkauf im Baselbiet. Gäste: Maya Graf, Sabrina Mohn, Peter Knechtli 19.50 Was Lauft (W)
18.28 18.30 18.55 19.00
TELE ZÜRI 14.30 14.50 15.00 15.30 15.40 16.00 16.20 16.45 17.00 17.30 17.52 18.00 18.20
TELE BÄRN 15.30 17.00 17.10 17.25 17.50 18.00 18.18
Shop24Direct Vielfalt-TV Globe-TV Homegate-TV Automobil Revue-TV News / Wetter Sport
Freizeitwetter Tierisch Medical Talk Short Wiederholungen
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Talk v. Do Freakish Lifestyle Automobil Revue Tierisch Media Shop Tierisch Globe-TV Internet-TV Homegate-TV BörsenTrend Züri News Sonntalk Kampfjets: Keine Mitbestimmung des Volkes? / Atomausstieg: Alle Hintertürchen zu? / Burka-Verbot: Notwendigkeit oder Provokation? Gäste: Doris Fiala, Hans Fehr, Daniel Jositsch Züri News (W) Sonntalk (W) Züri News (W) Sonntalk (W) Wiederholungen
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14.30 15.00 15.30 15.45 16.00 17.00 18.30 19.00 19.30 19.45 20.00 21.00 21.30 22.00 22.30 23.00 23.15 23.30 00.00 02.00
17.30 Navy CIS Die Unsterblichen 18.25 NCIS: Los Angeles Wüstenfeuer / Der Schmuck der Königin 20.15 NCIS: Los Angeles Ferne Familie / Neun Stunden 22.00 King Kong Abenteuerfilm (USA, NZ 2005) 01.30 NCIS – Los Angeles (W)
18.05 18.45 19.00 19.45
CC Talk Lautstark Star News Die Werbewoche Home Cinema Kino Lautstark Polimag Die Werbewoche CC Talk Filippos Politarena CC Talk Polimag Freestyle TCH Polimag Die Werbewoche CC Talk / Lautstark Home Cinema Clips
NICK / COMEDY C. 14.45 15.35 16.40 17.05 18.00 18.50 19.25
Victorious iCarly Victorious iCarly Avatar Die Pinguine aus Madagascar iCarly
TELECLUB CINEMA
12.30 Briefe an Julia U D Drama (USA 2010) 14.15 Die etwas anderen Cops U D Actionkomödie (USA 2009) 16.05 Eclipse – Biss zum Abendrot U D Fantasyfilm (USA 2010) 18.10 The Kids are All Right U D Komödie (USA 2010) 20.00 Duell der Magier U D Fantasyfilm (USA 2010) 21.50 Paranormal Activity 2 U D Horrorfilm (USA 2010) 23.30 Born to Raise Hell U D Actionfilm (USA 2010) 01.05 Jackass 3 U D Actionfilm (USA 2010)
21.15 21.45 22.15 22.30 22.45 23.15 23.45 00.45
Regionalmagazine Rundschau O Unter unserem Himmel O Chiemgauer Volkstheater O Der Narrenbacher Almabtrieb Faszination Wissen O Was leisten Zoos heute? Blickpunkt Sport Sport in Bayern Rundschau-Magazin (22.44) Making of «Föhnlage» Föhnlage. Ein Alpenkrimi in Berlin. Podiumsdiskussion (22.45) Ottis Schlachthof (01.25) On3-Startrampe
SUPER RTL 18.15 18.45 19.15 19.45 20.15 21.10 22.10 00.20 03.20
American Dragon Phineas und Ferb Zeke und Luther Pair of Kings – Die Königsbrüder Monk Mr. Monk arbeitet im Supermarkt Monk Columbo Interaktives Nachtprogramm Infomercials
KI.KA
EUROSPORT
14.35 Krimi.de Hamburg – Coco unter Verdacht Kinderfilm (D 2009) 15.20 Die Pfefferkörner 15.45 Trickboxx.Kino! 16.00 Willis VIPs O 16.25 Marcelino 17.35 1, 2 oder 3 18.05 Roary, der Rennwagen D 18.15 Clifford, der kleine rote Hund 18.40 Ben & Hollys kleines Königreich D 18.50 Unser Sandmännchen
18.15 Handball (W) EHF Champions League. Gruppe C. HSV Hamburg – HC St. Petersburg. Aufz. 19.00 Handball EHF Champions League. Gruppe D. SC Szeged – THW Kiel. Live 20.30 Snooker Players Tour Championship. Final. Live aus Warschau 22.25 Fussball Französische Ligue 1. Paris Saint Germain – Olympique Lyon. Aufz. 23.25 Motorsport Weekend Magazin (W) 23.45 Motorradsport (W) FIM Supersport-WM. 11. Rennen. Aufz. 00.15 Motorradsport (W) FIM Superbike-WM. 12. Station. 2. Rennen. Aufz.
ARTE 19.00 Journal 19.15 (19.14) Musik zur Zeit von Heinrich IV. – Von der Renaissance zum Barock Doku 20.00 Karambolage 20.15 Roter Satin Drama (F/TN 2002) 21.45 (21.50) Maskeraden Komödie (F 2007) 23.20 What a Wonderful World Thriller (F/D/MA 2006) 00.55 Baukunst VitraHaus
TF 1 14.25 16.10 18.05 19.50
Monk O Dr. House O Sept à Huit O A la rencontre de ... O
19.55 Météo / Le journal O 20.39 Le journal de la Coupe du Monde de Rugby 2011 O 20.40 Courses et paris du jour O 20.42 Météo O 20.45 La doublure O Comédie (F/I/B 2006) 22.25 Les Experts O Que le spectacle commence / Le spectacle est terminé / Drôles d’endroits pour des rencontres 00.50 Post Mortem O 01.40 L’affiche du jour O
2
Le peuple des océans O Le geste parfait O Stade 2 Point route O Vivement dimanche prochain L’agenda du week-end O Emission de solutions O Le journal de 20 heures 20h30, le dimanche O Météo 2 Munich O Thriller (USA/F/CDN 2005) 23.20 Tronches de 87 O 23.25 Non élucidé O 00.55 Le journal de la nuit O 16.20 17.20 17.30 18.45 18.50 19.50 19.55 20.00 20.30 20.40 20.45
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Wirtschaft Grübel steckt Verlust von 74 Mio. ein UBS-Engagement auch finanziell ein Flop Sein Abstecher zur UBS hat Oswald Grübel einen massiven persönlichen Vermögensverlust eingebrockt. Wäre der 68-Jährige nicht aus der Pension zurückgekehrt und hätte stattdessen seine Anteilsscheine aus einem Bonusprogramm der Credit Suisse eingelöst, wäre er heute um rund 74 Millionen Franken reicher. Um Interessenkonflikte vorzubeugen, tauschte Grübel bei seinem Eintritt in die UBS im Februar 2009 seine Einheiten aus dem berüchtigten Performance Incentive Plan (PIP) seines früheren Arbeitgebers Credit Suisse gegen UBS-Optionen. Die Zahl von Grübels PIP-Einheiten ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, wie viele Einheiten die CS beim Start des Plans 2005 insgesamt und an vier von sechs Konzernleitungsmitgliedern ausgab. Fehlendes Mitglied neben Grübel ist ZÜRICH
2. OKTOBER 2011
Antennen Seite 59 Alcatel-Lucent will mit Würfel Kasse machen Andermatt Seite 61 Russen wollen Sawiris’ Appartements noch nicht
THOMAS SCHMIDHEINY
SOZIALPARTNER
Warum der Bundesrat am Grounding schuld ist
Warum sie sich mit der Nationalbank treffen
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FOTO: REUTERS
Leonhard Fischer. Geht man davon aus, dass der damalige Chef des CS-Versicherungsgeschäfts 70 000 Einheiten besass – gleich viel wie Asset-Management-Chef David Blumer –, verbleiben für Grübel 287 000 Einheiten. Diese waren bei Ablauf der Fünfjahresperiode 2010 75,5 Millionen Franken wert. Für seine vier Millionen UBSOptionen bekäme Grübel heute dagegen nur 1,8 Mio. Franken. Immerhin: Die Papiere bleiben bis zum Februar 2014 gültig. Damit die UBS-Aktie in Fahrt kommt, müsste die Bank aber das bei Investoren verpönte Investmentbanking abspecken. Dagegen stemmt sich der neue CEO Ermotti aber ebenso wie Grübel. G. SCHÄTTI
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Ermotti tanzt auf dem Hochseil Milliardenverlust der UBS im dritten Quartal erhöht den Druck der Investoren auf den neuen Chef sen. In vertraulichen Meetings habe das Führungsduo seinen Plan für eine neue UBS vorgelegt. Die Investoren nahmen diesen kühl auf. Nach einem anfänglichen Ermotti-Bonus von über 15 Prozent Plus sank die UBSAktie am Freitag um fast 7 Prozent auf noch 10.50 Franken. Damit liegt die UBS mit dem neuen Chef gefährlich nah am Allzeittief im Frühling 2009 von 8.20 Franken. «Wir erachten Finanztitel generell als nicht kaufenswert», sagt Beat Wittmann von Dynapartners, einem Zürcher Asset-Manager. Ermottis Aufgabe als UBS-Retter nach Grübel wird zum Hochseilakt. Er muss Risiken reduzieren, die Investmentbank verkleinern, die UBS als verlässliche Gegenpartei im Interbankenmarkt positionieren, Personal motivieren, Schlüsselleute anlocken. Kurz: Der Tessiner muss eine nächste Grosskrise abwenden. Zentral ist die Grösse der Investmentbank. Ermotti will sie zur Überraschung vieler gross belassen. Ein Herunterfahren von derzeit 18 000 Mitarbeitern auf vielleicht noch 5000, wie das oft gefordert wird, ist kein Thema.
VON LUKAS HÄSSIG ZÜRICH Sergio Ermotti agiert nicht wie ein CEO auf Zeit. Mit seinen Auftritten macht der Nachfolger von Oswald Grübel seinen Führungsanspruch an der UBS-Spitze deutlich: «Die momentane Lage erfordert entschlossenes Handeln und Führungsstärke der ganzen Konzernleitung», schrieb Ermotti dem UBS-Personal selbstbewusst. Der Verwaltungsrat habe ihm die «volle Zuständigkeit und Verantwortung als Group CEO» übertragen. «Ich habe vor, meine Befugnisse vollumfänglich zu nutzen.» Dem 51-Jährigen ist klar, dass die Grossbank eine starke Hand braucht. Nachdem Platzhirsch Grübel vergangene Woche das Handtuch geworfen hatte, ohne dass ein definitiver Nachfolger bestimmt wurde, brach bei der UBS eine Führungskrise aus. Zudem droht für das dritte Quartal ein Milliardenverlust, der die Bank beim Kapitalaufbau weit zurückwirft – in der Neuauflage der Finanzkrise steht die Bank geschwächt da. Ermotti übernimmt das Steuer also in einer kritischen Phase.
Investmentbank bleibt integraler Bestandteil
Der bisher im Jahr 2011 erzielte Gewinn ist praktisch ausradiert
Oswald Grübel: Teurer Tausch
Angebot Seite 58 Auch eine Frau ist noch im Rennen um den Chefsessel bei der Post
Nach dem Handelsverlust von 2 Milliarden Franken in London wird für das abgelaufene dritte Quartal ein operativer Verlust von 1 Milliarde erwartet. Hinzu kommen «bedeutende Restrukturierungskosten» für den angekündigten Job-Abbau. Ermotti wird ein weiteres Abbauprogramm beschliessen, was zusätzliche Kosten verursacht. Es droht damit ein Totalverlust von rund 2 Milliarden. Das würde einen Grossteil des bisher aufgelaufenen Gewinnes von 2011 ausradieren. Drei verlorene Quartale beim Neuaufbau der UBS schrecken die Aktionäre auf. Sie hatten unter Grübel akzeptiert, dass Gewinne nicht in ihren Taschen landen, sondern die Bank damit fehlendes Kapital aufbaut. Ermotti und UBS-Präsident Kaspar Villiger trafen sich diese Woche mit wichtigen Investoren in Zürich, heisst es in Bankkrei-
«Wir verfolgen die Strategie der integrierten Bank, in der sich Wealth Management, Investmentbank und Asset-Management sowie das Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft gegenseitig ergänzen, und wir halten daran fest», schrieb Ermotti im Mail. Es folgte eine unmissverständliche Absage an eine kleine Investmentbank: «Um einen wichtigen Punkt zu klären: Die Investmentbank ist in vielen Bereichen ein führender Anbieter und trägt wesentlich dazu bei, die Erwartungen unserer Privatkunden sowie unserer Firmen- und institutionellen Kunden zu erfüllen.» Die Investmentbank würde weiter in «Kernkompetenzen» investieren, sie soll aber «insgesamt weniger komplex sein» und «weniger Risiken eingehen». Ein UBS-Manager, der mit Ermottis Investmentbank-Plänen Er steht hin: Sergio Ermotti muss die nächste UBS-Grosskrise abwenden
FOTO: MARTIN RÜTSCHI/KEYSTONE
FORTSETZUNG AUF SEITE 57
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2. OKTOBER 2011
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2. OKTOBER 2011
Metall- und Elektroindustrie macht Druck auf SNB
BÜROHR
Nach mehreren Monaten ad interim an der Denner-Spitze sitzt Mario Irminger nun definitiv auf dem Chefsessel. Obwohl er schon seit Mai 2010 beim Discounter arbeitet, will Irminger sich erst nach drei Monaten über seine Person und seine Pläne äussern. Wer nicht so lange warten mag, kann via Google schon heute einiges über den Privatmann Irminger erfahren. So findet man zum Beispiel alles über seine Hochzeit im Jahr 2005, die ganz offensichtlich im Bündner Feriendorf Falera bei prächtigem Sommerwetter über die Bühne ging. Als neuer Denner-Chef wird sich Irminger daran gewöhnen müssen, dass er nun auch im Internet plötzlich im Schaufenster steht.
Spitze von Verband und Gewerkschaften fordern Eurokurs von bis zu 1.40 Franken
«Subventionsjäger!» – mit diesem Schimpfwort drischt Economiesuisse, die Hüterin der freien Marktwirtschaft, gern auf verbandspolitische Gegner ein. Auch wichtige Mitgliederfirmen scheuen sich jedoch nicht davor, beim Staat die hohle Hand zu machen. So Novartis, die den Standort ihrer Augenheilkunde-Tochtergesellschaft Alcon im texanischen Fort Worth ausbauen will. Dort sollen bis 2018 in zwei Phasen 750 zusätzliche Jobs entstehen. Im Gegenzug muss aber die Stadt das Unternehmen über zehn Jahre steuerlich entlasten. Alcon könnte so total 490 000 Dollar sparen, schreibt der «Star Telegram». NovartisPräsident Daniel Vasella ist Mitglied des Vorstandsausschusses von Economiesuisse. «1.40 mindestens»: An ihrer Kundgebung im September vor dem Bundeshaus ging die Unia noch weiter
FOTO: PASCAL LAUENER/REUTERS
M E I N E R S T E R LO H N VON CORNELIA KRAUSE
Gewerkschaften und Ar beitgeber der Maschinen, Elek tro und Metallindustrie (MEM) machen sich bei der Schweizeri schen Nationalbank (SNB) für eine höhere Wechselkursunter grenze stark. Die Präsidenten des Industrieverbands Swissmem, der Gewerkschaften Unia und Syna sowie des Verbands Angestellte Schweiz werden im Oktober ge meinsam bei der SNB vorstellig, wie Recherchen der SonntagsZei tung zeigen. «Wir haben ein ge meinsames Ziel, nämlich, dass die Industrie in der Schweiz bleibt», sagt UniaCoPräsident Renzo Ambrosetti. Die Wechselkurs untergrenze von 1.20 sei ein wichtiger Schritt, «aber wir brau chen mehr politischen Druck». Die Sozialpartner der MEM Industrie fordern einen Eurokurs ZÜRICH
von 1.30 bis 1.40 Franken. So wohl Swissmem als auch Unia be tonen, dass die SNB in ihren Ent scheidungen unabhängig sei. Man wolle aber deutlich machen, dass bei der momentanen Grenze von 1.20 in den Betrieben Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlagerungen drohten, sagt Ambrosetti. Swissmem hatte die Wechsel kursuntergrenze von Beginn an als Etappenziel bezeichnet. Bei einer Veranstaltung in Zürich be tonte Präsident Hans Hess jüngst, dass die SNB den eingeschlage nen Weg konsequent weitergehen müsse. Das Ziel sei eine Abschwä chung des Wechselkurses in Rich tung Kaufkraftparität, und diese liege bei 1.35 bis 1.40 Franken. Begrüsst wird das Treffen auch von der Tourismusbranche, die schwer unter dem starken Fran ken leidet. «Wir unterstützen jede Bemühung, die Nationalbank zu
einer höheren Wechselkursunter grenze zu animieren», sagt Mario Lütolf, Direktor des Schweizer TourismusVerbandes. Untergrenze steigt wohl nur, wenn eine Rezession droht
Der Wirtschaftsdachverband Eco nomiesuisse gibt sich zurückhal tend. Zwar sei das Bedürfnis, mit der SNB zu sprechen, nachvoll ziehbar, da viele MEMBetriebe tatsächlich in grossen Schwierig keiten steckten, sagt Chefökonom Rudolf Minsch. Eine stabile nied rigere Grenze sei aber besser als eine wacklige höhere. «Oberste Priorität hat aus unserer Sicht, die momentane Untergrenze zu hal ten. Werden die Probleme in der Eurozone nicht gelöst, kann der Aufwertungsdruck auf den Fran ken nochmals steigen.» GeldpolitikExperten gehen da von aus, dass die Nationalbank
aus dieser Überlegung heraus ab warten wird. Erst wenn sich die Konjunktur verschlechtere und die Schweiz auf eine Rezession zusteuere, werde die SNB die Untergrenze anheben, prognos tiziert Thomas Stucki, Chief In vestment Officer der Hyposwiss Privatbank. «Eine Anhebung bringt die Frage der Glaubwür digkeit mit sich.» Die Logik dahinter: Eine Unter grenze von 1.20 ist leichter zu hal ten, da der Markt kaum bezwei felt, dass die SNB aufgrund der für die Schweizer Firmen prekären Situation alles für deren Durch setzung unternimmt. Bei einer hö heren Untergrenze wäre der Lei densdruck der Unternehmen ge ringer. Damit würde die Motiva tion der SNB verstärkt infrage ge stellt, und die Wahrscheinlichkeit stiege, dass Spekulanten die Wech selkursuntergrenze testen.
3 FORTSETZUNG VON SEITE 55
Ermotti tanzt auf dem Hochseil vertraut ist, sagt, der «point of no return» hin zu einer grossen Pri vatbank à la Julius Bär sei «über schritten». Die für die UBS wich tigen Superreichen seien nur mit einer grossen Investmentbank zu halten. Biedermann fordert rasche Ablösung Villigers
Dominique Biedermann von der Anlegerstiftung Ethos kritisiert die Änderung als Kosmetik. «Für uns als langfristige Aktionäre ist der VR gefordert», sagt Bieder mann. «Welche Investmentbank will er, wie schnell soll Axel We ber übernehmen?» Webers Ex Arbeitgeberin, die Deutsche Bun desbank, sei bestimmt bereit für eine Beschleunigung, womit der
Andreas Schmid, Multi-Verwaltungsrat «Als 17-jähriger Gymnasiast betreute ich beim Eingang des Warenhauses Jelmoli an der Zürcher Bahnhofstrasse einen Stand, an dem 5-FrankenArtikel abgesetzt wurden. Die Aktionsware verkaufte sich gut, von der WC-Bürste bis zum Shampoo. Ich habe meinen Vorgesetzten vorgeschlagen, am Stand Artikel zu verkaufen, die im Ladeninnern weniger als einen Fünfliber kosteten. Ich stiess zuerst auf Gelächter, dann auf Zustimmung. Für 5 Franken ging ein Produkt am Stand besser weg als für 4.50 am angestammten Regalplatz . Ob das Bauernfängerei ist? Nein, das war ein Marketingcoup. Die 1500 Franken Lohn habe ich aufs Sparbüchlein eingezahlt.»
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Deutsche schon im Januar Villi gers Amt übernehmen könnte. Selbst das Duo Weber/Ermotti könnte die Investmentbank aber nicht sofort herunterfahren. Die UBSKonkurrenten würden ge gen die UBSPositionen wetten und der Bank massive Verluste zufügen. Das würde den Druck auf die Bilanz verschärfen. Offenbar will die Finanzmarkt aufsicht (Finma) wissen, ob Inves toren neues Kapital in die UBS einzuschiessen bereit sind. In Zürcher Bankenkreisen ist zu hö ren, dass sich FinmaGrossban kenchef Mark Branson, ein Ex UBSFinanzmanager, diese Wo che angeblich ebenfalls mit UBS Investoren getroffen habe. Nicht alle jedoch sehen schwarz. «Im Unterschied zu anderen Fi nanztiteln sehe ich bei der UBS unter Ermotti Aufholpotenzial», meint Thomas Matter, Chef der Neuen Helvetischen Bank.
Erklärungsbedarf bei Ermottis Familienstiftung Dient Sergio Ermottis Stiftung der Steueroptimierung, oder ist sie tatsächlich gemeinnützig? Als UBS-Chef a. i. ist Sergio Ermotti kein guter Start geglückt. Diese Woche musste er geloben, seine Panama-Verwaltungsratsmandate abzugeben, über welche die SonntagsZeitung vor einer Woche erstmals berichtet hatte. Zudem muss eine gemeinnützige Stiftung noch den Tatsachenbeweis liefern, dass sie nicht der Steueroptimierung dient. Erst im Mai gegründet, hat sie noch keine Gelder gesprochen. Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht verfügt bis dato über wenige Daten von der Fondazione Ermotti, deren Zweckbestimmung sehr breit gefasst ist. Der Tessiner hat
die Abgangsentschädigung in die Stiftung eingebracht, die er als Vize-CEO der Unicreditgroup erhalten hatte. Dazu kommt, dass Ermotti die Darwin Airline präsidiert, welche wegen der Frankenstärke die Löhne der Mitarbeiter ab sofort um 7,5 Prozent senkt. Das neue Lohnniveau soll bis Ende 2012 gelten. Monatlich werde aber mit den Gewerkschaften eruiert, ob sich die wirtschaftliche Lage verbessere, sagt Lorenzo Jelmini von der christlich-sozialen Gewerkschaft. Drei Viertel der 220 Angestellten hätten den Lohnänderungen bereits zugestimmt. Ermotti arbeitet ehrenamtlich und ist an der Firma beteiligt. Sie war mehrfach auf Kapitalerhöhungen angewiesen. V. WEBER, C. KRAUSE
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2. OKTOBER 2011
Post: Endspurt bei der Chefsuche Im Rennen um die Nachfolge von Jürg Bucher sollen noch interne Kandidaten sowie eine externe Frau sein VON NICOLE KIRCHER BERN Die Suche nach einer Nachfolge für Post-Chef Jürg Bucher steht kurz vor dem Abschluss. Gemäss Informationen der SonntagsZeitung wird der Post-Verwaltungsrat in seiner Sitzung nach den Herbstferien den neuen Chef küren – oder die neue Chefin. Denn der ausdrückliche Wunsch des Verwaltungsrates war es, dass ihm auch eine valable Kandidatin präsentiert werde. Die «Bilanz» kolportierte kürzlich den Namen von PanalpinaChefin Monika Ribar, 52. In der «Basler Zeitung» bestätigte diese, dass Gespräche mit Headhuntern stattgefunden hätten, und räumte ein, dass dies eine interessante
Aufgabe wäre. Gegenüber der SonntagsZeitung stellt sie nun aber klar, dass sie «kein Interesse» am Post-Chefsessel habe.
werden in der Branche «Aussenseiterchancen» eingeräumt. Klar «kein Interesse» am PostChefsessel bekundet auf Anfrage dagegen Avaloq-Manager Adrian Bult, 52. Bult war bei der letzten Ausmarchung um den Post-Chefsessel in der Endrunde. Damals soll er Michel Kunz knapp unterlegen sein.
«Bambauers Wahl wäre ein grossartiges Signal»
Eine Frau soll jedoch weiterhin im Rennen sein, heisst es aus gut unterrichteten Quellen. Sie soll Schweizerin und in einem grösseren Unternehmen tätig sein. Genannt wird in der Branche der Name von Siemens-Managerin Barbara Kux, 57. Sie leitet das konzernweite Supply Chain Management von Siemens. Gut im Rennen sein soll auch ein interner Kandidat. Offenbar handelt es sich dabei um Dieter Bambauer, 53. Er ist derzeit Chef
Einer will, zwei angeblich nicht: Postpaket-Chef Dieter Bambauer, Panalpina-CEO Monika Ribar und Avaloq-Manager Adrian Bult FOTOS: PD
von Post Logistics, also des Paketbereichs. Auch sieben Jahre nach der Marktöffnung verfügt die Post dort über einen Marktanteil von stolzen 75 Prozent. Bambauer wird von Weggefährten als kompetent und als «einer mit einer klaren Linie» beschrieben. Ein
Post-Kadermann sagt: «Bambauers Wahl als einer von innen wäre für die Mitarbeiter ein grossartiges Signal.» Bambauer ist schweizerischdeutscher Doppelbürger. Anderen internen Kandidaten wie Poststellen-Chef Patrick Salamin
Bei der Post bestätigt Sprecher Mariano Masserini, der Verwaltungsrat habe noch keinen Entscheid gefällt. Zu den Namen, die derzeit kursieren, nimmt die Post keine Stellung. Masserini: «Es gibt auch keine Präferenzen, ob es ein interner oder ein externer
Uhrenindustrie erhöht Lohn bis 3,6 Prozent
AKW-Gesuch bleibt Schweickardt will keinen raschen Rückzug OLTEN Giovanni Leonardi galt als Atomturbo. Vor drei Jahren reichte er als Chef von Atel, heute Alpiq, das erste Rahmenbewilligungsgesuch für ein neues Schweizer AKW ein. Doch dann kam Fukushima, alle hängigen AKW-Gesuche wurden sistiert, und Alpiq muss sich wie die gesamte Strombranche neu erfinden. Mit seinem Rücktritt als Alpiq-CEO zog Leonardi am Donnerstag die Konsequenzen. Die Stromzukunft ohne Atom will er nicht mittragen. Den Chefposten übernimmt interimistisch der Verwaltungsratspräsident Hans Schweickardt. Auch er hat keine Eile, die Atompläne zu begraben – trotz der Zustimmung des Ständerats zum Atomausstieg. Schweickardt sieht keinen Grund, die AKW-Gesuche zurückzuziehen: «Ich sehe keinen Handlungsbedarf. Nützt es nicht, so schadet es auch nicht», sagt er der SonntagsZeitung. Der Bundesrat habe sein EU-Beitrittsgesuch ja auch nicht zurückgezogen, vergleicht Schweickardt seine Haltung mit einem Beispiel aus der Politik. «Der Bundesrat muss zuerst definieren, wie er sich die neue Energiepolitik vorstellt», fordert er. Schweickardt ist aber realistisch: «Die Alpiq muss sich wie die ganze Branche neu aufstellen – mit der Prämisse, dass ein AKWNeubau nicht so bald möglich ist.» Die Firmenstrategie werde überarbeitet und noch dieses Jahr vorgestellt. CLAUDIA STAHEL
Das Wachstum im Ausland muss forciert werden
Kandidat sein wird.» Klar sei einzig, dass die Wahl noch vor Jahresende erfolgen werde. Bucher wird im August 2012 ordentlich pensioniert. Auf den neuen Post-Chef warten schwierige Aufgaben. Trotz der zunehmenden Automatisierung (etwa bei der Briefsortierung) ist ein Stellenabbau im grossen Stil beim Staatsbetrieb undenkbar. Doch der Kostendruck und die zunehmende Liberalisierung werden dem Konzern weiter zusetzen. Zudem muss es der neue Post-Chef schaffen, im Ausland rentabel zu wachsen. Immerhin ist man jetzt auch ausserhalb des Heimmarktes profitabel unterwegs, doch der Umsatzanteil sank 2010 auf 14 Prozent.
Mindestlöhne steigen – auch Schreiner erhalten mehr
Schweizer Uhrenmacher: Lohnabschlüsse gerade zur rechten Zeit
FOTO: V. HARTMANN/13PHOTO
ZÜRICH Trotz starkem Franken, europäischer Schuldenkrise und trüben Konjunkturaussichten gibt es erste Erfolgsmeldungen bei den Lohnverhandlungen: In der Uhrenindustrie steigen die Mindestlöhne 2012 je nach Region um bis zu 3,6 Prozent, wie Recherchen der SonntagsZeitung zeigen. Laut Gesamtarbeitsvertrag (GAV) liegen diese bei ungelernten Kräften bislang zwischen 3020 und 3760 Franken. Ausserdem gibt es für alle Angestellten einen Teuerungsausgleich, und die Zuzahlungen zur Krankenkasse sowie die Kinderzulagen werden erhöht – nominal dürfte das etwa einem Plus von einem Prozent entsprechen. Diesen Monat soll das Resultat offiziell bekannt gegeben werden – die Gewerkschaften sehen sich nun im Aufwind für weitere Abschlüsse. «Es zeigt, dass auch in schwierigen Zeiten etwas möglich ist», sagt Unia-Co-Präsident Renzo Ambrosetti. Erfolge kann die Arbeitnehmerseite auch im Baunebengewerbe verbuchen. Die Mindestlöhne der Schreiner steigen im kommenden Jahr um bis zu 5,2 Prozent, bei Hilfskräften entspricht das laut Unia 189 Franken im Monat. Im Holzbau werden die Effektivlöhne mit der Umstellung auf ein neues Lohnsystem für rund zwei Drittel der Beschäftigten im Schnitt um 2 Prozent erhöht. Die Ergebnisse spiegeln den Ge-
schäftsverlauf der jeweiligen Branchen wider. Die Schweizer Baubranche und damit auch das Baunebengewerbe boomt und wird Prognosen der Konjunkturforschungsstelle KOF zufolge auch im nächsten Jahr florieren. In der Uhrenindustrie wurden die Löhne gerade noch rechtzeitig verhandelt: Zwar wies die Branche in den vergangenen 12 Monaten hohe zweistellige Exportwachstumsraten aus. Doch seit diesem Sommer zeigen die Exporte erste Anzeichen der Schwäche, und auch die Margen beginnen zu schmelzen, wie die SonntagsZeitung am 11. 9. 2011 berichtete. Arbeitszeitverlängerung macht Verhandlungen schwierig
Gute Chancen auf Lohnerhöhungen bestehen noch in der Pharmabranche. Im Detailhandel und in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) machen sich die Arbeitnehmervertreter dagegen auf einen harten Kampf gefasst. In der Industrie verschlechtern die in einigen Betrieben eingeführten Arbeitszeitverlängerungen die Verhandlungsposition. «Es wird sicher kein Spaziergang werden», sagt Hansjörg Schmid, Sprecher vom Verband Angestellte Schweiz. Allerdings sei es inakzeptabel, für die Angestellten auf Lohnerhöhungen zu verzichten und gleichzeitig auch noch länger zu arbeiten. CORNELIA KRAUSE
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TelecomWirtschaft
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2. OKTOBER 2011
Kleine Würfel sollen Kassen füllen Alcatel-Lucent lanciert nach dem Verlust des Sunrise-Auftrags eine neue Antennengeneration im Mobilfunk VON NICOLE KIRCHER ZÜRICH Es war ein herber Rück schlag für die Technologiefirma AlcatelLucent, als Sunrise den Vertrag zum Ausbau und Unter halt ihres Mobilfunknetzes auf Ende Februar 2012 kündigte. Dass Sunrise bloss geblufft hat und bessere Konditionen heraus holen will, wie man bei Alcatel Lucent hofft, ist keineswegs sicher. SunriseTechnologiechef Kamran Ziaee stellt gegenüber der SonntagsZeitung klar: «Bevor wir kündigten, haben wir uns na
türlich nach Alternativen umge sehen.» Neben Orange war Sun rise der wichtigste Kunde im Out sourcingGeschäft in der Schweiz. Bereits letztes Jahr strich Alcatel Lucent 48 Jobs – 7 Prozent der Schweizer Belegschaft. Ein wei terer Abbau sei nicht geplant, ver sichert das Unternehmen. Weniger Stromverbrauch, längere Akkulaufzeit
Für volle Auftragsbücher soll künftig ein neues Produkt na mens Lightradio Cube sorgen. Dahinter verbirgt sich eine Kom
bination von Verstärker und Antenne. Die traditionellen An tennen für soge nannte Makrozel len, die für die Grundabdeckung eines Mobilfunk netzes verantwort lich sind, braucht es weiterhin. Aufgrund des wachsenden Bandbreiten bedarfs sollen bestehende Makro zellen mit kleineren Zellen (Met rozellen) ergänzt werden. Die Lightradio Cubes werden für die
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Die UBS muss aufwachen «Wir werden nicht ruhen» – das ist die gross und teuer aufgebaute Werbekampagne der UBS. Nach den jüngsten Ereignissen klingt der Slogan für viele wie eine Drohung. Zwar wurde die Kampagne vor erst auf Eis gelegt, doch das Versprechen, unlängst übermässig auf allen Werbekanälen präsent, sitzt nach wie vor in unseren Hinterköpfen. Eigentlich war der Satz nie ender, denn die UBS sollte gerade jetzt nicht ruhen, wenn sie das Vertrauen des Marktes wiedergewinnen und damit auch den Aktienkurs in den Griff bekommen will. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Überarbeitung der Strategie sein – denn die schnelle Gewinnmaximierung hatten wir, und sie war ein Schlag in unser aller Gesicht. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Selektion auf allen «‹Wir werden Hierarchiestufen sein – denn nicht ruhen› niemand mehr mag die muss der Schlagzeilen von Zocker bankern lesen und dass im Leitfaden für die Finanzbereich nur mit über Rückgewinnung hohen Salären und Boni fä der Reputation hige Mitarbeitende gewon sein» nen werden könnten. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Anpas sung des Risk Managements sein – denn es darf nicht angehen, dass ein einzelner Händler, und das nicht zum ersten Mal, Milliarden in den Sand setzen kann. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Wahrnehmung der Compliance, einer guten Unternehmensführung, sein – denn eine gelebte Compliance ist mehr als eine Formularorganisation und hat die Prävention von genau solchen Hiobs botschaften zum Ziel. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Wahrnehmung der Verantwortung sein – denn Entscheid und Verantwortung gehören zusammen, und zwar immer und auf allen Hierarchiestufen. «Wir werden nicht ruhen» muss der Leitfaden für die Rückgewinnung der Reputation und der Glaubwürdigkeit sein – und zwar nicht durch teure Marketingkampagnen, sondern durch gelebte Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit. Jetzt, mehr denn je, sollte die UBS nicht ruhen. Der Vorfall mag die Tat eines Einzelnen gewesen sein, mag das Resultat von hoher krimineller Energie gewe sen sein, mag ein Ausrutscher gewesen sein. Aber der Vorfall, die schiere Grösse und die Handhabung zei gen, dass unsere grösste Bank nach wie vor einiges zu bereinigen hat. Und der Markt ruht auch nicht – nicht die Öffentlichkeit, nicht die Kunden, nicht die Arbeit nehmenden und schon gar nicht die Konkurrenten. Sita Mazumder ist Wirtschaftsprofessorin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ)
se Metrozellen eingesetzt. Eine solche Unter teilung in kleinere Zellen erfolgt be reits heute. Ge mäss AlcatelLu cent umfasst der nur 6 × 6 × 6 cm klei ne Würfel aber alle Funkbestandteile einer heutigen Basisstation. «Damit kann man die Mobil funkanlagen kleiner bauen und an die Umgebung anen. Die geringe Baugrösse hilft, die Met rozellen an bestehenden Infra
strukturen wie zum Beispiel Lichtmasten, Bushaltestellen, Werbetafeln oder Fassaden an zubringen», sagt AlcatelLucent Sprecherin Cornelia Stauffer. Auch der Akku beim Mobiltelefon soll durch die Nähe der Metro zelle zum Mobiltelefon «rund zwei bis dreimal länger» halten. 2012 sollen die ersten Produk te des Lightradio Cube ausgelie fert werden – ein Vorteil, sind doch andere neue Technologien, die noch grössere Einsparungen beim Stromverbrauch verspre chen, meist erst in BetaVersionen
erhältlich. Stauffer sagt bezüglich Lightradio Cube denn auch: «Vie le Netzwerkbetreiber haben ein starkes Interesse gezeigt – auch in der Schweiz.» Infrage käme etwa die Swiss com. Sie ist im globalen Konsor tium der GreenTouchInitiative vertreten, die vom AlcatelLucent Forschungslabor geführt wird. Das Ziel der Initiative ist es, neue Tech nologien zu entwickeln, die die Energieeffizienz um den Faktor 1000 erhöhen. Laut Swisscom Sprecher Sepp Huber wurden erste Projekte bereits gestartet.
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2. OKTOBER 2011
Russland ist ein hartes Pflaster
Gutzwiller will Regeln
Sawiris konnte im russischen Markt noch keine Andermatter Ferienwohnung verkaufen
Wie ein Staatsbankrott zu behandeln ist
VON MICHAEL SOUKUP ANDERMATT/MOSKAU Im letzten November sprach Samih Sawiris an der Generalversammlung der Urner Offiziersgesellschaft über sein Projekt. Die Ausländer seien einfach von Andermatt zu über zeugen, freute sich der Ägypter. Und: «In Moskau könnte ich innerhalb von drei Wochen alle Wohnungen verkaufen.» Wie Recherchen der Sonntags Zeitung zeigen, vermarkten aber mittlerweile namhafte internatio nale Immobiliengesellschaften das Andermatter Projekt in Russ land. Verkauft wurde bisher je doch keine einzige Immobilie. Mit fast einer Milliarde Dollar Umsatz und 6000 Angestellten in 207 Büros weltweit ist Knight Frank einer der grossen globalen Immobiliendienstleister. Seine Moskauer Vertretung bietet zur zeit «20 exklusive Appartements» im Andermatter Luxushotel Chedi an. Bei Interesse kann dafür eine Moskauer Telefonnummer ge wählt werden. Ein weiteres Beispiel ist die deutsche Hypo Capital Immo bilien, die ebenfalls auf ihrer rus sischen Website Werbung für das Andermatter Projekt macht. Sie
gehört wie Knight Frank zu den insgesamt 65 Makler und Ver mittlungsunternehmen, mit denen die Andermatt Swiss Alps AG (ASA) zusammenarbeitet. Auf Anfrage gibt man sich am Hauptsitz der Hypo Capital Im mobilien in BadenBaden aber ziemlich ernüchtert: «Die Russen kaufen erst, wenn die Immobilien gebaut sind.» ASASprecher Alain Gozzer bestätigt, dass «bis heute noch keine Appartements oder Villen an russische Staatsbürger ver kauft» wurden. «Es gibt diverse Interessenten aus Russland, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch Käufer aus Russland zu unseren Kunden zählen dürfen.» Andermatt tönt in Russland zu wenig nach Glamour
Sawiris sagte den Urner Offizie ren auch, dass er keine bestimm te Nationalität wie etwa Russen oder Deutsche bevorzugen wür de. Denn dann würde diese Grup pe die Oberhand bekommen und andere Gäste fernhalten. Ein Immobilienexperte für den russischen Markt zeigte sich trotz dem erstaunt, dass die Russen Sawiris nicht längst die Tür ein rennen. Schliesslich seien diese
Samih Sawiris: In Russland nichts zu lachen
FOTO: URS FLÜELER/KEYSTONE
Immobilien komplett von der Lex Koller befreit. Vermutlich hat die Zurück haltung eher damit zu tun, dass Andermatt weder Zermatt noch St. Moritz ist. Trotz des grossen Medienrummels um das Sawiris Projekt fehlt Andermatt nach wie vor das HighSocietyImage. Die ASA betont, dass ihre inter nationalen Partner den russischen Markt zwar bearbeiten würden, selbst sei man dort aber noch nicht aktiv geworden: «Unsere Marketing und SalesAktivitäten beziehen sich gegenwärtig neben der Schweiz hauptsächlich auf Deutschland, Italien und Gross britannien.» Noch letztes Jahr hatte Sawiris’ Unternehmen versprochen, dass dank Zwangsvermietung bis zu 80 Prozent der Betten in diesem Projekt warm bleiben würden. So wollte man den Befürchtungen der Bevölkerung entgegentreten, dass in Andermatt eine Geister stadt entsteht. Wie «20 Minuten» diese Woche berichtete, wurde die Zwangs vermietung aber in aller Stille auf gehoben. Das ist nicht unbedingt ein Indiz für einen Verkaufsboom. Höchste Zeit also für eine Werbe offensive in Russland?
BERN Keine Frage, Griechenland wird man pleitegehen lassen müs sen. Darin sind sich die meisten Experten einig. Weil aber in füh renden Euroländern Wahlen an stehen, packt die Politik das heis se Eisen nicht an. Das Nachsehen hätten ja Gläubigerbanken in Frankreich und Deutschland. Mittelfristig indes ist ein Schul denschnitt unumgänglich. Das Problem ist nur, dass es keine international anerkannten Regeln für den Umgang mit zahlungs unfähigen Staaten gibt. Ohne ein solches Regelwerk aber drohen Chaos und Ansteckungsgefahr. Der Zürcher FDPStänderat Felix Gutzwiller beantragt nun dem Bundesrat, einen Vorschlag zu erarbeiten, wie international koordiniert ein Insolvenzfahren geschaffen werden könnte. «Die Schweiz mit ihren wichtigen Positionen wie beispielsweise im Financial Stability Board wäre prädestiniert, in diesem Sinne die Initiative zu ergreifen», sagt Gutz willer. Dieses auszuarbeitende Insolvenzverfahren müsste auch eine unabhängige Beurteilung und Entscheidungsfindung re geln. Gutzwillers Postulat ist von 28 Ständeräten mitunterzeichnet worden. VICTOR WEBER
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2. OKTOBER 2011
«Meines Erachtens hat der Bundesrat beim Grounding versagt»
«Ohne Innovation wird die Schweiz nicht überleben»
Der Zementindustrielle Thomas Schmidheiny über die Lehren aus dem Swissair-Debakel, seinen Abscheu vor der Ausländerpolitik der SVP und die Notwendigkeit massiv höherer Benzinpreise
VON GUIDO SCHÄTTI UND VICTOR WEBER ZÜRICH Er war der Einzige, der beim Strafprozess im Jahr 2007 in Bülach den Mut hatte, sich den Fragen des Gerichtes zu stellen. Und Thomas Schmidheiny ist auch beim heutigen zehnten Jahrestag des Swissair-Groundings der einzige ehemalige Verwaltungsrat, der öffentlich Bilanz zieht. «Verantwortung wahrnehmen», sagt der Unternehmer, «heisst auch kommunizieren.» Dabei hat der milliardenschwere Zementindustrielle von allen Beklagten am meisten zu verlieren. Der Ausgang des Zivilprozesses gegen ihn wird darüber entscheiden, ob es reiche Leute noch riskieren können, in Verwaltungsräten zu sitzen.
Herr Schmidheiny, heute vor zehn Jahren ging der Swissair das Geld aus. Wie haben Sie den Tag erlebt? Die vielen Flugzeuge am Boden waren ein Schreckensbild für mich. Die Verbindung zum Ausland, der Antriebsriemen der Schweizer Wirtschaft, war plötzlich gekappt. Heute ist die Schweiz ohne eigene Airline bestens an die Welt angebunden. Wurde das Grounding überbewertet? Aus Sicht der Mitarbeiter sicher nicht – für sie war das eine ganz schlimme Zeit. Was man falsch einschätzte, waren die Chancen, die sich bei einem Neustart ergaben. Der Aufbau der Swiss verschlang zwar grosse Mittel, aber das Resultat ist beeindruckend. Sie flogen lange nicht Swiss. Das stimmt nicht. Richtig ist, dass die Verantwortlichen der Swissair zu Beginn bei der Swiss schräg angeschaut wurden, um mich moderat auszudrücken. Nach dem Freispruch in Bülach hat sich das aber schlagartig verändert. Beim Strafprozess in Bülach haben Sie sich als Einziger der Verwaltungsräte den Fragen des Richters gestellt. War das ein Akt von Zivilcourage? Es ging um das Wahrnehmen von Verantwortung. Ich war mir sicher, dass wir uns strafrechtlich nichts hatten zuschulden kommen lassen. Als Konzernchef von Holcim war ich zudem den Umgang mit den Medien gewohnt. Das waren Angeklagte wie Ex-CS-Chef Lukas Mühlemann auch. Dennoch haben sie geschwiegen. Ich wollte mich selber prüfen, wollte wissen, wie es so weit kommen konnte. Deshalb ging ich den Prozess an wie eine Managementaufgabe. Ich habe die Vorbereitung in meine normale Arbeitszeit integriert, zeitweise beschäftigte
ich mich fast Vollzeit mit dem Fall. Dadurch war ich gut vorbereitet und sah keinen Grund, warum ich die Fragen nicht hätte beantworten sollen. Strafrechtlich ist der Fall abgeschlossen, zivilrechtlich nicht. Wie hoch sind die Forderungen gegen Sie? Es geht einerseits um Betreibungen in Milliardenhöhe, die aber in erster Linie dazu dienen, die Verjährung zu unterbrechen. Andererseits hat der Liquidator verschiedene Verantwortlichkeitsklagen eingereicht oder angekündigt, die den Verwaltungsrat gesamthaft auf etwa drei Milliarden Franken einklagen.
«Ich bin überzeugt, dass die Swissair mit einer Bundesgarantie überlebt hätte» Liquidator Karl Wüthrich bietet Ihnen und den anderen Beklagten einen Vergleich an. Wäre nach zehn Jahren nicht Zeit, darauf einzugehen? Man stellt nicht einen Krieg ein, bevor eine Schlacht gewonnen ist. Herr Wüthrich hat bislang alle Fälle verloren, sämtliche Entscheide gingen zu unseren Gunsten aus. Ich bin der Ansicht, dass wir zwei oder drei Fälle vom Bundesgericht klären lassen müssen. Dann kann man allenfalls über einen Vergleich verhandeln. Wie haben Sie Bundesrat Kaspar Villiger während der Swissair-Krise erlebt? Ich war seit Frühjahr 2001 nicht mehr im Verwaltungsrat. Wenn ich aber auf die Situation von Mitte 2001 zurückblicke, stelle ich fest, dass die Gruppe drei Milliarden Franken Guthaben in der Bilanz und eine Milliarde Kreditoren hatte. Nach den Terroranschlägen von 9/11 wurden diese schlagartig fällig, weil die Lieferanten Angst bekamen. Wenn der Bund die Garantie über 1,5 Milliarden gesprochen hätte, hätte das die Kreditoren beruhigt. Ich bin überzeugt, dass die Swissair mit einer Bundesgarantie überlebt hätte. Hat der Bundesrat versagt? Meines Erachtens schon. Immerhin hat er aus dem Fall Swissair gelernt und bei der UBS Milliarden eingeschossen, weil sie zu gross war, um sie fallen zu lassen. Das war in einem gewissen Sinn auch die Swissair. Ohne Fluggesellschaft ist die Schweiz nicht an die Welt angebunden. Heute steht die Schweiz erneut in einer kritischen Phase. Steuern wir auf eine Rezession zu? Im kommenden Jahr wird die Exportindustrie ein deutlich dünne-
res Orderbuch haben. Die Aufträge werden an Konkurrenten im Euroraum gehen. Zugleich wird auch die Binnenwirtschaft kränkeln, denn das Phänomen der massiven Eurorabatte breitet sich aus. Das wird das Beschäftigungsniveau drücken, aber auch die Bereitschaft der Arbeitgeber, auf die Lohnforderungen der Gewerkschaften einzugehen. Befürchten Sie eine Deflation, in der Kaufentscheide in Erwartung noch tieferer Preise hinausgezögert werden? Schon Ende Jahr dürfte die Preisentwicklung negativ sein. Die Kaufkraft der breiten Bevölkerung nimmt aber dennoch nicht zu, da die Politik den Gesundheitssektor nicht in den Griff bekommt und der Landwirtschaft auf Kosten der Konsumenten weiterhin Heimatschutz gewährt. Sie machen einem nicht gerade Mut! Ich stufe die Entwicklung in den nächsten fünf Jahren tatsächlich als sehr schwierig ein. Ich bin überzeugt, dass man der Bevölkerung reinen Wein einschenken muss, denn kaum jemand realisiert, welche gewaltigen Vermögenswerte eine Deflation zerstören würde. Immerhin arbeitet die Politik an Rettungsschirmen. Gerade wenn ich an die Politik denke, wird mir bange. In den meisten G-20-Staaten stehen in den nächsten 18 Monaten Wahlen an, da hüten sich die Politiker, schmerzhafte Massnahmen zu beschliessen. Man wird weiterwursteln wie bisher, Zeit verlieren und so einen globalen Schock in Kauf nehmen.
«Man stellt nicht einen Krieg ein, bevor eine Schlacht gewonnen ist» Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien halten die Weltkonjunktur am Laufen. Der Boom in den Bric-Staaten, zu denen auch Russland gehört, fusst auf ihren Exporten. Doch wegen der Staatsschuldenkrise der Industriestaaten kann die Nachfrage einbrechen. Kommt es in den Bric-Staaten zu einer Korrektur, dann können Sie die SonntagsZeitung mit einem dicken schwarzen Rand umfloren. Der Zementkonzern Holcim, dessen Hauptaktionär Sie sind, scheint zuversichtlicher zu sein. Er will die Kapazität in Brasilien um die Hälfte hochfahren. Das Land hat bei der Infrastruktur einen enormen Nachholbe-
darf. Daran wollen wir teilhaben. Dank der riesigen Ölfelder verfügt Brasilien auch über die nötige Finanzkraft. Wie sieht die Entwicklung in Europa aus? Die Situation ist schlimm. In Spanien beispielsweise liegt der Zementabsatz 50 Prozent unter dem Höchstwert zu den Zeiten des Baubooms. Wo sollen die peripheren Eurostaaten das Geld herkriegen, um Brücken und Autobahnen zu bauen? Auch in den USA verkommt die Infrastruktur, die Strassen sind voller Schlaglöcher, die Investitionsquote ist lächerlich tief. Die russische Eurocement hat jüngst ihren Anteil an Holcim von 6,5 auf 10,2 Prozent erhöht. Hat der Verwaltungsrat keine Angst, dass Schwarzgeld im Spiel ist? Eurocement hat sich stets als loyaler Aktionär verhalten. Wir haben sie nach Abklärungen ins Aktienbuch eingetragen, wodurch sie stimmberechtigt ist. Grundsätzlich gilt: Stellt sich heraus, dass ein eingetragener Aktionär nicht der wirtschaftlich Berechtigte ist, wird die Eintragung rückgängig gemacht. Diese Übereinstimmung wird regelmässig hinterfragt. Vor zwei Jahren haben Sie gesagt, Sie wollten Ihren Anteil von 18 auf 20 Prozent aufstocken. Dieses Ziel gilt weiterhin, wobei der Zeithorizont offen ist. Anders als Eurocement habe ich die beiden akquisitionsbedingten Kapitalerhöhungen nur teilweise mitgemacht, wodurch mein Anteil auf 18 Prozent gesunken ist. Immerhin aber haben wir über die letzten Kapitalerhöhungen gegen 500 Millionen Franken in Holcim investiert. Um aber vollständig mitzuziehen, hätte ich mich zu sehr verschulden müssen. In diesem Punkt bin ich sehr strikt. Braucht die Grand Resort Bad Ragaz AG, deren Hauptaktionär Sie sind, wegen des schwachen Euros demnächst eine Kur? Ich bitte Sie, das Unternehmen erfreut sich guter Gesundheit. Den starken Franken bekommen aber alle unsere Betriebe zu spüren. Interessanterweise fallen die ausbleibenden ausländischen Gäste weniger ins Gewicht. Es sind vielmehr Schweizer, die uns den Rücken kehren, weil sie sagen, dass sie in Tirol für das fast gleiche Angebot weniger zahlen. Zum Glück bleiben uns die Gäste aus dem Mittleren Osten und Russland treu. Die Belegung der Zimmer ist also deutlich gesunken? Ja, wir könnten deutlich mehr Gäste beherbergen. Darum würde es übrigens auch nichts brin-
gen, wenn wir die Wochenarbeitszeit erhöhen würden. Sind Eurolöhne ein Thema? Nein, es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns noch mehr anzustrengen und noch innovativer zu werden. Auf der Kostenseite haben wir praktisch keine Flexibilität, da unsere Ausgaben fast gänzlich in Franken anfallen. Immerhin trimmen wir das Management und besetzen nicht jede frei werdende Stelle. Sollte die Nationalbank das Wechselkursziel von 1.20 gegenüber dem Euro erhöhen? Ich bin beeindruckt, dass es der SNB gelungen ist, die Untergrenze von 1.20 zu verteidigen. Sie hat hervorragend operiert. Doch der Tourismus und die exportorientierte Wirtschaft wären erst bei einem Kurs von 1.40 wieder voll konkurrenzfähig. Als Holcim-Mitverantwortlicher sind Sie mit der Klimapolitik vertraut. Was halten Sie vom neuen CO2-Gesetz? Die Industrie hat viel geleistet, um die CO2-Emissionen zu senken. Allein mit den Anstrengungen der hiesigen Zementindustrie konnte der Ausstoss um die Hälfte reduziert werden. Nun muss primär der motorisierte Individualverkehr seinen Beitrag leisten. Thomas Schmidheiny befürwortet einen CO2-Zuschlag auf Treibstoff? Wenn die Schweiz eine Vorreiterrolle spielen will im CleantechBereich, dann ist eine CO2-Abgabe unumgänglich. Umweltschutz funktioniert nur über das Portemonnaie. Das haben wir in der Zementindustrie am eigenen Leib erfahren. Ohne diesen Druck wären noch immer alte Anlagen in Betrieb. Muss die Mobilität eingeschränkt werden, um die Klimaziele zu erreichen? Nein, kostet das Benzin 3 oder 4 Franken, steigen die Fahrer auf kleinere Autos um. Ich befürworte auch den Bau einer zweiten Gotthard-Röhre. Bis die fertig gebaut ist, fahren längst 2,5-LiterAutos. Der zweite Durchstich ist auch nötig, um die erste Röhre sanieren zu können, ohne die Volkswirtschaft zu schädigen. Wie viele Tonnen Zement braucht es für eine zweite Röhre? Unterstellen Sie mir ruhig Eigennutz, damit können Sie mich nicht provozieren. Ich glaube, es gibt genügend sachliche Gründe für eine zweite Röhre. Nach Bundesrat und Nationalrat hat nun auch der Ständerat den Atomausstieg beschlossen. Die Machbarkeit ist zu wenig durchdacht. Es muss weiterhin möglich sein, dass neue Generationen der Atomtechnologie erforscht werden, ein Verbot könnte sich als fatal erweisen.
Zement, Hotels, Wein Als grösster Einzelaktionär ist Thomas Schmidheiny, 65, im Verwaltungsrat von Holcim vertreten. Im Zuge des Swissair-Kollapses und eines Insiderfalls in Spanien gab er 2001 die Geschäftsleitung des Zementkonzerns ab und verzichtete 2003 auf das Verwaltungsratspräsidium. 1999 verlieh ihm die Tufts University, Massachusetts, den Ehrendoktor für seinen Einsatz für nachhaltige Entwicklung. Über Stiftungen setzt er sich für Hochschulbildung, Jungunternehmer und bildende Kunst ein. Sein Engagement gilt auch der Hotellerie und dem Weinbau. Der Vater von vier Kindern besitzt Weingüter in der Schweiz, den USA, Australien und Argentinien. Unternehmer Schmidheiny im Weinberg des Rebgutes Höcklistein bei Rapperswil: «Unser Vater liess uns bei der Berufswahl alle Freiheit»
FOTO: GIAN MARCO CASTELBERG/13PHOTO
Aus der FDP sind Sie längst ausgetreten ... ... mit dem gleichen Rückschrittschreiben erklärte damals auch der ehemalige Nationalbankpräsident Fritz Leutwyler seinen Austritt aus der FDP Schweiz ... ... stehen Sie der SVP nahe? Ich muss präzisieren, dass ich weiterhin bei der FDP Jona-Rapperswil Mitglied bin. In wirtschaftspolitischen Fragen nimmt die SVP oft eine vernünftige Position ein. Horror ist hingegen ihre Ausländerpolitik mit den grässlichen Stiefel- und MesserstecherPlakaten. Wie steht der Milliardär Thomas Schmidheiny zur Pauschalbesteuerung? Die fiskalische Pauschalisierung wurde geschaffen, um englische Rentner anzulocken, die mit einem Wohnsitz am Genfersee liebäugelten. Heute profitieren Reiche im besten Mannesalter davon, das ist unfair.
«Ich stufe die Entwicklung in den nächsten fünf Jahren als sehr schwierig ein» Gehört sie abgeschafft? Nein, man muss aber die Pauschalbesteuerung so revidieren, dass sie wieder dem ursprünglichen Zweck dient. Warren Buffett fordert höhere Steuern für Reiche. Sie auch? In den USA ist die Situation eine ganz andere als in der Schweiz. Hier gibt es keine absurden Steuerschlupflöcher wie für die amerikanischen Superreichen, die mitunter weniger versteuern als ihre Sekretärinnen. Zu bedenken ist auch, dass bei uns der Haushalt des Bundes mit einem Überschuss abschliesst, während die USA neue Schulden auftürmen. Bei uns tut man besser daran, die Reichen zu ermuntern, vermehrt zu investieren, sodass Neues geschaffen wird. Ohne Innovation wird die Schweiz nicht überleben. Neues schaffen Sie im Weinbau. Sie investieren in Heerbrugg in eine zentrale Kelterei für Ihre Schweizer Weinberge. In Heerbrugg schaffen wir eine Californian Style Vinery mit allem Drum und Dran. Nötig wurde diese Investition, weil wir die Rebfläche von 5 auf 18 Hektaren vergrössert haben. Zudem werden dort auch die Trauben aus dem Rebgut Höcklistein verarbeitet, das wir in Rapperswil aufgebaut haben. Die ion für den Wein haben Sie von Ihrem Grossvater, Ernst Schmidheiny, geerbt. Meinen Eltern und Grosseltern verdanke ich viel. Basis war die hugenottisch geprägte Erziehung, die meine Geschwister und ich genossen haben: Bescheidenheit und Pflichtgefühl waren zentrale Werte. Unser Vater liess uns bei der Berufswahl alle Freiheit, verlangte aber Disziplin und Durchhaltewillen. Prägend waren auch die Gespräche, die wir Jugendlichen mit den Tischgästen unserer Eltern führen konnten, mitunter bis in die Morgenstunden. Beeindruckt war ich insbesondere von Bundesrat Hans Schaffner oder von Hans Merkle, Chef der Robert-Bosch-Gruppe. In den Wirren von 1968 vermittelten sie uns Orientierung. Ich war zwar Farben tragender Student, doch auch ich hätte abgleiten können. Merkle wurde damals für mich fast zu einem zweiten Vater. Manche Einsichten aus diesen Gesprächen kamen mir auch später zugute, als ich Holcim führte.
stein bei Rapperswil: «Unser Vater liess uns bei der Berufswahl alle Freiheit»
InterviewWirtschaft 2. OKTOBER 2011
«Ohne Innovation wird die Schweiz nicht überleben»
gen, wenn wir die Wochenarbeitszeit erhöhen würden. Sind Eurolöhne ein Thema? Nein, es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns noch mehr anzustrengen und noch innovativer zu werden. Auf der Kostenseite haben wir praktisch keine Flexibilität, da unsere Ausgaben fast gänzlich in Franken anfallen. Immerhin trimmen wir das Management und besetzen nicht jede frei werdende Stelle. Sollte die Nationalbank das Wechselkursziel von 1.20 gegenüber dem Euro erhöhen? Ich bin beeindruckt, dass es der SNB gelungen ist, die Untergrenze von 1.20 zu verteidigen. Sie hat hervorragend operiert. Doch der Tourismus und die exportorientierte Wirtschaft wären erst bei einem Kurs von 1.40 wieder voll konkurrenzfähig. Als Holcim-Mitverantwortlicher sind Sie mit der Klimapolitik vertraut. Was halten Sie vom neuen CO2-Gesetz? Die Industrie hat viel geleistet, um die CO2-Emissionen zu senken. Allein mit den Anstrengungen der hiesigen Zementindustrie konnte der Ausstoss um die Hälfte reduziert werden. Nun muss primär der motorisierte Individualverkehr seinen Beitrag leisten. Thomas Schmidheiny befürwortet einen CO2-Zuschlag auf Treibstoff? Wenn die Schweiz eine Vorreiterrolle spielen will im CleantechBereich, dann ist eine CO2-Abgabe unumgänglich. Umweltschutz funktioniert nur über das Portemonnaie. Das haben wir in der Zementindustrie am eigenen Leib erfahren. Ohne diesen Druck wären noch immer alte Anlagen in Betrieb. Muss die Mobilität eingeschränkt werden, um die Klimaziele zu erreichen? Nein, kostet das Benzin 3 oder 4 Franken, steigen die Fahrer auf kleinere Autos um. Ich befürworte auch den Bau einer zweiten Gotthard-Röhre. Bis die fertig gebaut ist, fahren längst 2,5-LiterAutos. Der zweite Durchstich ist auch nötig, um die erste Röhre sanieren zu können, ohne die Volkswirtschaft zu schädigen. Wie viele Tonnen Zement braucht es für eine zweite Röhre? Unterstellen Sie mir ruhig Eigennutz, damit können Sie mich nicht provozieren. Ich glaube, es gibt genügend sachliche Gründe für eine zweite Röhre. Nach Bundesrat und Nationalrat hat nun auch der Ständerat den Atomausstieg beschlossen. Die Machbarkeit ist zu wenig durchdacht. Es muss weiterhin möglich sein, dass neue Generationen der Atomtechnologie erforscht werden, ein Verbot könnte sich als fatal erweisen.
Zement, Hotels, Wein Als grösster Einzelaktionär ist Thomas Schmidheiny, 65, im Verwaltungsrat von Holcim vertreten. Im Zuge des Swissair-Kollapses und eines Insiderfalls in Spanien gab er 2001 die Geschäftsleitung des Zementkonzerns ab und verzichtete 2003 auf das Verwaltungsratspräsidium. 1999 verlieh ihm die Tufts University, Massachusetts, den Ehrendoktor für seinen Einsatz für nachhaltige Entwicklung. Über Stiftungen setzt er sich für Hochschulbildung, Jungunternehmer und bildende Kunst ein. Sein Engagement gilt auch der Hotellerie und dem Weinbau. Der Vater von vier Kindern besitzt Weingüter in der Schweiz, den USA, Australien und Argentinien. FOTO: GIAN MARCO CASTELBERG/13PHOTO
Aus der FDP sind Sie längst ausgetreten ... ... mit dem gleichen Rückschrittschreiben erklärte damals auch der ehemalige Nationalbankpräsident Fritz Leutwyler seinen Austritt aus der FDP Schweiz ... ... stehen Sie der SVP nahe? Ich muss präzisieren, dass ich weiterhin bei der FDP Jona-Rapperswil Mitglied bin. In wirtschaftspolitischen Fragen nimmt die SVP oft eine vernünftige Position ein. Horror ist hingegen ihre Ausländerpolitik mit den grässlichen Stiefel- und MesserstecherPlakaten. Wie steht der Milliardär Thomas Schmidheiny zur Pauschalbesteuerung? Die fiskalische Pauschalisierung wurde geschaffen, um englische Rentner anzulocken, die mit einem Wohnsitz am Genfersee liebäugelten. Heute profitieren Reiche im besten Mannesalter davon, das ist unfair.
«Ich stufe die Entwicklung in den nächsten fünf Jahren als sehr schwierig ein» Gehört sie abgeschafft? Nein, man muss aber die Pauschalbesteuerung so revidieren, dass sie wieder dem ursprünglichen Zweck dient. Warren Buffett fordert höhere Steuern für Reiche. Sie auch? In den USA ist die Situation eine ganz andere als in der Schweiz. Hier gibt es keine absurden Steuerschlupflöcher wie für die amerikanischen Superreichen, die mitunter weniger versteuern als ihre Sekretärinnen. Zu bedenken ist auch, dass bei uns der Haushalt des Bundes mit einem Überschuss abschliesst, während die USA neue Schulden auftürmen. Bei uns tut man besser daran, die Reichen zu ermuntern, vermehrt zu investieren, sodass Neues geschaffen wird. Ohne Innovation wird die Schweiz nicht überleben. Neues schaffen Sie im Weinbau. Sie investieren in Heerbrugg in eine zentrale Kelterei für Ihre Schweizer Weinberge. In Heerbrugg schaffen wir eine Californian Style Vinery mit allem Drum und Dran. Nötig wurde diese Investition, weil wir die Rebfläche von 5 auf 18 Hektaren vergrössert haben. Zudem werden dort auch die Trauben aus dem Rebgut Höcklistein verarbeitet, das wir in Rapperswil aufgebaut haben. Die ion für den Wein haben Sie von Ihrem Grossvater, Ernst Schmidheiny, geerbt. Meinen Eltern und Grosseltern verdanke ich viel. Basis war die hugenottisch geprägte Erziehung, die meine Geschwister und ich genossen haben: Bescheidenheit und Pflichtgefühl waren zentrale Werte. Unser Vater liess uns bei der Berufswahl alle Freiheit, verlangte aber Disziplin und Durchhaltewillen. Prägend waren auch die Gespräche, die wir Jugendlichen mit den Tischgästen unserer Eltern führen konnten, mitunter bis in die Morgenstunden. Beeindruckt war ich insbesondere von Bundesrat Hans Schaffner oder von Hans Merkle, Chef der Robert-Bosch-Gruppe. In den Wirren von 1968 vermittelten sie uns Orientierung. Ich war zwar Farben tragender Student, doch auch ich hätte abgleiten können. Merkle wurde damals für mich fast zu einem zweiten Vater. Manche Einsichten aus diesen Gesprächen kamen mir auch später zugute, als ich Holcim führte.
2. OKTOBER 2011
Geld
Keine Frage Seite 65 Hohes Ausfallrisiko bei italienischen Anleihen Keine Diskussion Seite 65 Testament oder Erbvertrag hilft, Streit zwischen den Geschwistern zu vermeiden
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Kein Abfall Seite 67 Wer auf Lehm setzt, baut nachhaltig
+12,8
CREDIT SUISSE
Top der Woche
Flop der Woche
Credit Suisse war mit einem Plus von 12,8 Prozent einer der Wochengewinner. Die Bank profitierte indirekt von den Wirren bei der Konkurrentin UBS. Insgesamt half den Finanztiteln zu Beginn der Woche die sich abzeichnende Ausweitung des Euro-Rettungsschirms.
Swatch verzeichnete ein Minus von 11,9 Prozent und führte damit die Liste der Verlierer an. Die Anzeichen für langsameres Wachstum in dem für die Uhrenindustrie entscheidenden Absatzmarkt China bereiteten den Investoren Sorgen.
VERSICHERER STEIL NACH OBEN Nestlé, Roche, Novartis halten sich gut TITEL
KURS VOR FREITAG 1 WOCHE 12 MTE. (IN CHF) (IN %) (IN %)
ABB N 15.77 4,0 Actelion 30.30 2,4 Adecco N 36.17 4,7 Credit Suisse N 24.00 12,8 Givaudan N 711.00 1,1 Holcim N 48.70 10,1 Julius Bär I 30.70 9,3 Nestlé N 50.10 3,3 Novartis N 50.80 4,7 Richemont I 40.95 –8,3 Roche GS 147.10 7,7 SGS N 1390.00 2,2 Swatch I 302.30 –11,9 Swiss Re N 42.52 11,2 Swisscom N 370.80 3,9 Syngenta N 238.50 1,7 Synthes N 147.00 1,8 Transocean N 44.41 –5,4 UBS N 10.54 4,2 Zurich FS N 191.00 13,0
–23,9 –23,0 –29,6 –42,9 –29,2 –22,8 –14,2 –4,3 –9,9 –13,4 9,6 –12,5 –18,2 –1,3 –6,4 –2,3 29,4 –30,2 –36,8 –17,1
QUELLE: THOMSON REUTERS
SMI GANZ VORN DABEI Nasdaq und S&P 500 fallen ab TITEL
KURS VOR FREITAG 1 WOCHE 12 MTE (IN PT.) (IN %) (IN %)
SMI 5531.7 SPI 5006.5 S&P 500 1131.4 Nasdaq Comp. 2415.4 Dow Jones Ind. 10913.4 DJ Stoxx 50 2159.7 Nikkei 225 8700.3 MSCI World 773.3
4,4 4,0 –0,4 –2,7 1,3 5,3 1,6 1,1
–12,1 –10,5 –0,9 2,0 1,2 –13,0 –7,1 –7,0
QUELLE: THOMSON REUTERS
SWATCH
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Inflation ist das grössere Problem Trotz Warnung vor Deflation: Die Hauptsorge muss der mittelfristigen Geldentwertung gelten VON MICHAEL SOUKUP
Ein Gespenst geht wieder um. Die Schweiz stehe am Rand der De flation, mehren sich Stimmen. Mitte September sagte die Schwei zerische Nationalbank (SNB) vo raus, dass die Verbraucherpreise nächstes Jahr um 0,3 Prozent sin ken würden. Das wäre der erste Preisrückgang seit 2009. Auf den ersten Blick ist diese Entwicklung für Konsumenten eine gute Nachricht. Die Preise für Nahrung, Kleidung oder Tech nik gehen auf breiter Front zu rück, entsprechend steigt die Kaufkraft. Weil die Verbraucher auf immer tiefere Preise spekulieren, zögern sie den Kauf hinaus. Als Folge des Konsumstreiks halten sich wiede rum die Unternehmen mit Inves titionen zurück. Schliesslich kann die Deflationsspirale in einer schweren Depression enden. Auffallend ist, dass es wie 2009 auch heute wieder Stimmen gibt, die ausgerechnet vor einer Infla tion warnen. Zu ihren prominen testen Vertretern gehört der frü here UBSChefökonom Klaus Wellershoff. Anfang September sagte er dem «TagesAnzeiger», dass sich die «Vermögen in Luft auflösen» würden. «Was eine hohe Inflation bei uns bedeu ten würde, ist den wenigsten
bewusst. Pensionierte, Mieter und Lohnabhängige würden massiv darunter leiden», so Wellershoff. Obwohl sich die deflationären Tendenzen verstärkt haben, bleibt Wellershoff bei seiner Einschät zung: «Die momentanen Preis rückgänge sind angesichts der zu erwartenden negativen Wachs tumsraten in erster Linie ein kon junkturelles Phänomen», erklärt der 47jährige Volkswirt der SonntagsZeitung. «Auch der star ke Franken ist vorübergehend.» Eine dauerhafte und grosse De flation sei deshalb eine gewagte Prognose. «Mittel und langfristig ist eine hohe Inflation das viel grössere Problem.» Grosse Bestände Obligationen und Sparguthaben vermeiden
Dieser Meinung ist auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB): «Die anstehenden schwachen In flationszahlen sollten nicht darü ber hinwegtäuschen, dass die SNB längerfristig Inflationspoten zial schafft.» Wellershoff wie die ZKB sorgen sich wegen der gewaltigen Geld beträge, welche die Schweizer Nationalbank zur Schwächung des Frankens freisetzen muss. «Die Notenbankgeldmenge ist bereits unverkennbar ange schwollen, und mögliche Devi
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Teuerung seit 1975 in Prozent
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–1 1975
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senmarktinterventionen in grös serem Umfang würden die Bilanz der SNB weiter ausdehnen», schreibt die ZKB. Dies berge das Risiko, dass die SNB zu einem späteren Zeitpunkt ihre Positio nen nicht rechtzeitig zurückfah ren könne. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Auch nach der SNBIntervention in den 70er Jahren stieg die Inflation drama tisch an (siehe Grafik).
1995
2000
2005
2010
Klaus Wellershoff erwähnt einen weiteren Grund für die drohende Inflation: Die hoch verschuldeten Länder Europas und die USA würden ihr Schuldenproblem mit einer Inflation lösen wollen. «Al le unsere Handelspartner haben ein virulentes Interesse an höhe ren Inflationsraten. Glauben Sie, dass die Schweiz dann eine Insel mit einer Nullteuerung bleibt?», fragt Wellershoff rhetorisch.
SoZ Huwi; Quelle: Thomson Reuters; Foto: Shutterstock
BÖRSENWOCHE
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Deshalb sollte man sich, so der Ökonom, lieber Gedanken wegen der Inflation machen. In erster Li nie gelte es, zu grosse Bestände an Obligationen und Sparguthaben zu vermeiden. Ansonsten heisst die Handlungsmaxime: Realwer te kaufen, also Immobilien und in massvollen Mengen Edelmetalle. Bemerkenswert ist, dass bei In flationsschutz oft von Gold die Rede ist. Doch gerade die vergan genen Wochen haben gezeigt, dass auch solche Anlagen nicht vor Verlusten gefeit sind. Zuverlässiger ist das Wohneigentum. Es bietet sowohl in deflationären wie infla tionären Zeiten einen guten Ver mögensschutz – sofern der Kauf nicht spekulativ mit Blick auf schnel le Wertsteigerung getätigt wird. Angesichts der tiefen Zinsen auf Sparguthaben und stagnieren der Aktienkurse ist die Immobilie heute die bessere Kapitalanlage. «Wer sein Haus oder seine Woh nung über längere Zeit nutzt, muss sich zudem keine Sorgen um Wertschwankungen machen», sagt Klaus Wellershoff. Bleibt die Frage, ob es ange sichts des teilweise überhitzten Immobilienmarktes sinnvoll ist, Wohneigentum zu kaufen. Klaus Wellershoff: «In Relation zum Volkseinkommen kann man beim heutigen Preisniveau nicht von einer Immobilienblase reden.»
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AGENDA
Montag SCHWEIZ Detailhandelsumsätze August; Einkaufsmanager-Index September
Dienstag Rat EUFinanzminister LUXEMBURG
Mittwoch keine Termine
Donnerstag Landesindex der Konsumentenpreise im September; Beherbergungsstatistik August SCHWEIZ
Freitag Arbeitslosenzahlen September WASHINGTON USArbeitslosenquote SCHWEIZ
Misstrauen in New York, Zutrauen in Europa Börse: Die Wallstreet erwartet von den Quartalszahlen nichts Gutes – der Euroraum erwartet mehr Liquidität durch die EZB
ZÜRICH Die jüngsten eindrucksvol len Avancen an den europäischen Börsen (siehe Chart) dürfen nicht über ein weiterhin volatiles Um feld hinwegtäuschen. Schon gegen Ende der Woche trübte sich die positive Stimmung ein – vor allem das schwindende Wachstum in China bereitete Investoren Sorgen und bescherte Schweizer SMITi teln wie Richemont und Swatch kräftige Verluste. Die Konjunkturentwicklung in China und den USA, der grössten Volkswirtschaft, werden in der kommenden Woche besonders aufmerksam verfolgt. In den USA wird gegen Ende der Woche die
Arbeitslosenquote vom Septem ber bekannt gegeben. Beobachter rechnen mit enttäuschenden Zah len, da die Unternehmen bei Ein stellungen vorsichtig sind. Zudem setzt sich am wichtigsten Börsen platz in New York eine eher pes simistische Grundhaltung zu den Unternehmenszahlen fürs dritte Quartal durch. Nicht zuletzt, weil mehrere Firmen ihre Prognosen nach unten korrigierten. Im Euroraum könnte hingegen die Europäische Zentralbank die Laune der Investoren heben: Am Donnerstag steht ihr Zinsent scheid bevor. Während sich an der Zinsfront wohl nicht viel tun
wird, erwarten Beobachter, dass die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Massnahmen gegen die Liquiditätsknappheit im europäischen Bankensystem ergreifen wird. Dies könnte Fi nanztiteln weiter Auftrieb ver schaffen. In der Schweiz stehen kom mende Woche von Unterneh mensseite keine Nachrichten an – im Fokus steht auch hierzulande die Konjunktur. Weiteren Auf schluss über die Auswirkungen des starken Frankens werden die Detailhandelsumsätze und die Beherbergungsstatistik für Au gust geben. CORNELIA KRAUSE
Börsen ausgebremst 110
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DAX CAC 40 SMI FTSE 100
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SoZ Candrian; Quelle: Thomson Reuters
Die kräftigen Kursgewinne zu Wochenbeginn haben sich an den führenden Börsen bereits wieder abgeschwächt
GeldberaterWirtschaft
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2. OKTOBER 2011
Ausfallrisiko bei italienischen Anleihen Bei langfristigen Papieren kann sich der Verkauf trotz den Kursverlusten lohnen Wie viele Italiener haben meine Eltern fast ihr gesamtes Sparguthaben in die italienischen Staatspapiere BOT oder noch in der alten Variante angelegt, welche nach 30-jähriger Laufzeit das Guthaben verdoppelt. Aufgrund der Krise in Italien sind wir sehr verunsichert, ob wir dieses Geld überhaupt je wieder zurückerhalten. Wie beurteilen Sie die Situation? G. N.
Tatsächlich haben viele Italiener einen grossen Teil ihres Vermö-
gens in den steuerlich attraktiven, 6- bis 12-monatigen Buoni Ordinari del Tesoro (BOT) bzw. den bis zu 30-jährigen Buoni del Tesoro Poliennali (BTP) investiert. Im durchschnittlichen italienischen Haushalt sind es 19 Prozent. Neuemissionen rentieren derzeit mit rund 7 Prozent. Das ist zwar viel und spiegelt die wacklige Schuldensituation Italiens wider. Verglichen mit den frühen Achtzigerjahren – also noch vor Einführung des Euro –, ist es aber tatsächlich noch be-
10-jährige Obligationen 6.50
Rendite in Prozent
6.00 5.50 5.00
ITALIENISCHE STAATSANLEIHEN 10 Jahre
4.50 4.00 3.50 2009
2010
2011 SoZ Huwi; Quelle: Thomson Reuters
scheiden. Damals musste der inflationsgeplagte italienische Staat bis zu 23 Prozent für LiraAnleihen bezahlen. Bei den kurzfristigen BOTs ist mit einem Ausfall kaum zu rechnen. Und der Kurszerfall gegenüber den heute deutlich höheren Zinsen ist verschmerzbar, zumal die Inflation eher gering ist. Bei den langjährigen Buoni del Tesoro Poliennali sieht die Situation allerdings etwas anders aus: Das Ausfallrisiko oder zumindest die Gefahr, dass die Staatsanlei-
hen nicht pünktlich oder nicht vollständig zurückbezahlt werden, ist deutlich grösser. Und Anleger, die sie vorzeitig verkaufen wollen, müssen bei steigenden Zinsen mit Kurseinbussen rechnen und verlieren erst noch den damit verbundenen Schlussbonus. Wenn Ihre Eltern das Risiko vermindern möchten, so bleibt Ihnen kaum eine Alternative, als zumindest die langjährigen BTPs zu verkaufen und den Kursverlust in Kauf zu nehmen.
FREDY HÄMMERLI
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Testament oder Erbvertrag schafft Klarheit
Nationalbank kann die Geldmenge ausweiten
Ausgleich an Geschwister sollte mit dem Bar-Erbe erfolgen
Inflationsgefahr steigt – Unterlegung mit Gold ist nicht erforderlich
Meine Mutter wohnt in Graubünden. Als mein Vater starb, haben meine drei Geschwister Geld und ein Ferienhaus geerbt. Ich soll später das Wohnhaus meiner Mutter erhalten und den Geschwistern wegen des Mehrwerts einen Ausgleich von 65 000 Franken bezahlen. Ich habe eine Liegenschaft im Aargau. Soll ich für den Ausgleich die Hypothek auf einer Liegenschaft erhöhen? A. C.
Wenn das Bar-Erbe ausreicht, um Ihre Geschwister auszuzahlen, sollen Sie die Hypothek nicht unnötig erhöhen. Sie müssten die Barmittel ja ebenso sicher und erst noch besser anlegen können als die Kosten auf der zusätzlichen Hypothek. Wenn es aber erforderlich ist, so ist es grundsätzlich egal, wo Sie die Hypothek aufnehmen, da auf Vermögen und Schulden zwischen den Kantonen eine Ausscheidung vorgenommen
wird. Wenn in Graubünden aber noch keine Hypothek oder kein genügender Schuldschein besteht, würde ich eher die Hypothek im Aargau aufstocken, weil Sie so nicht unnötig und teuer weitere Schuldscheine errichten müssen. Auch im besten Einvernehmen können Misstöne entstehen. Ihre Mutter sollte darum ein Testament aufsetzen, das die Vereinbarung festhält. Noch besser wäre ein Erbvertrag unter allen Beteiligten.
Die Forderung ist überall zu hören: Die Schweizerische Nationalbank soll die Notenpresse ankurbeln. Aber kann man einfach so Geld drucken? Muss dieses Geld nicht in Gold hinterlegt sein oder in andere Sicherheiten? Und wie beurteilen Sie die Börse? Jetzt empfiehlt es sich wohl, wieder Aktien zu kaufen bei diesen Tiefstkursen. Ich habe zwar eine Höllenfurcht davor. Soll ich es wagen? A. K.
Die Notenbank kann tatsächlich beliebig Neugeld drucken. Eine Unterlegung mit Gold oder sonst einer werthaltigen Sicherheit ist nicht erforderlich. Die Sicherheit bieten die Schweiz bzw. wir alle. Aber es ist klar, dass mit wachsender Geldmenge auch die Inflation angeheizt wird. Es wird also sehr wichtig sein, dass die SNB im richtigen Moment, wenn sich die Situation wieder stabilisiert hat, auch wieder Franken zurücknimmt
und vernichtet. Die Aktien sind auf einem extrem niedrigen Niveau angelangt. Die Gefahr besteht aber, dass sie noch weiter sinken oder sich für lange Zeit nicht erholen. Damit es wieder aufwärtsgeht, braucht es gute Wachstumssignale nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland, von dem wir als Exportnation abhängig sind. Danach sieht es derzeit gar nicht aus. «Japanische Verhältnisse» sind nicht ausgeschlossen.
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2. OKTOBER 2011
VERKÄUFE UND KAUFGESUCHE
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Hä aus «Dreck» Lehm ist ein ökologischer Baustoff – sein Einsatz ist teuer, weil arbeitsintensiv VON MARIUS LEUTENEGGER
Den Aushub neben der Baustelle des Schulpavillons Allenmoos II in Zürich-Oerlikon würde wohl fast jeder als Dreck bezeichnen. Für Martin Rauch stellt der braune Haufen wertvolles Baumaterial dar: Lehm. Der Vorarlberger gehört zu den bekanntesten Experten für Lehmbau – und zu jenen Fachleuten, die das Bauen mit Lehm aus der Öko-Ecke holen. «In den letzten Jahren hat das Interesse am Baustoff Lehm tatsächlich stark zugenommen», sagt der Keramiker und Künstler. «Das Vertrauen in den Baustoff Lehm ist gering»
Diese Aussage wird durch die Liste seiner Projekte untermauert – darunter die neue Vogelwarte Sempach, eine landwirtschaftliche Schule in Basel, die im Bau stehende Weinbauschule in Mezzana und private oder sakrale Bauten. Rauch baute die Kapelle der Versöhnung in Berlin, den ersten öffentlichen Lehmbau in Deutschland nach über 100 Jahren. Bald abgeschlossen ist die Arbeit beim Zürcher Schulhauspavillon: Hier errichtet Rauch nach den Plänen von Architekt Roger Boltsha Lehmblöcke, die den Aussenraum formen und ein Betondach tragen. Schwerer Beton auf trockenem Lehm? «Das Vertrauen in den Baustoff ist gering», weiss Rauch. Dabei war Lehm einst auch in unseren Breiten eine bevorzugte Ressource, wie Hunderttausende von Fachwerkhän bezeugen.
Verschwunden ist Lehm unter anderem, weil das Bauen viel menschliche Arbeitskraft verlangt. Als die Bauern Fabrikarbeiter wurden, fehlte ihnen die Zeit. Auch der Wunsch nach Modernität trug zum Bedeutungsschwund des Lehms als Baustoff bei. Jetzt besinnt man sich wieder auf Bewährtes. Der Baustoff schafft ein ausgeglichenes Raumklima mit einer idealen Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent. Lehmgebäude sind unproblematisch im Unterhalt: Fugen und Risse lassen sich einfach bearbeiten. Bestechend sind die Vorteile des Materials hinsichtlich Nachhaltigkeit: Lehm ist fast jedem Bauplatz vorhanden – das reduziert Materialtransporte. «Zudem ist Lehm tau-
sendmal rezyklierbar, ohne an Qualität einzubüssen», so Rauch. Ist ein Lehmhaus überhaupt stabil? Wird es über kurz oder lang vom Regen weggespült? Die Fachwerkhä aus dem Mittelalter zeigen, dass gut gefügte Lehmmauern fast ewig halten. «Entscheidend ist das Dach», so Rauch. «Es darf keine Feuchtigkeit von oben in die Mauern sickern.» Schlagregen ist hingegen kein Problem, wenn eine kalkulierte Erosion toleriert wird: Wird die äusserste Schicht einer Lehmmauer feucht, quillt sie auf – und verhindert, dass die Feuchtigkeit tiefer in die trockene Mauer eindringt. Martin Rauch versiegelt Aussenwände deshalb nicht, sondern setzt sie Wind und Regen
Historischer Baustoff Lehm ist eine Mischung aus Sand, Sediment und Ton. Er entsteht durch Erosion und Ablagerungen und zählt zu den ältesten Baustoffen der Welt – Lehmbauten gab es schon vor 10 000 Jahren. Noch heute lebt rund ein Drittel der Menschheit in Bauten aus Lehm, vor allem in ärmeren Regionen Asiens und Afrikas. In vielen Regionen der Welt wurden auch Repräsentationsgebäude aus Lehm erstellt. Das vielleicht eindrücklichste Beispiel ist die Grosse Moschee von Djenné in Mali, eines der berühmtesten Gebäude Afrikas. Die Lehmstadt Shiban im Jemen imponiert dafür
mit einer Skyline, die ein wenig an eine moderne Wolkenkratzerstadt erinnert: Bis zu neunstöckige Wohnhä stehen so dicht nebeneinander, dass kühle Strassenschluchten entstehen.
aus. Durch die Erosion werden die Wände mit der Zeit rauer und wetterfester. Wer möchte, kann auch einen Verputz anbringen, doch der verlangt mehr Unterhalt. Im Innern sind die Wände so glatt, wie man sie haben möchte. «Mit Lehm bauen – das ist eine Weltanschauung»
Der wichtigste Nachteil beim Bauen in Europa bleibt der Mehrbedarf an teurer Arbeitskraft. Rauch erkennt allerdings auch da einen Vorteil. «Der grosse Einsatz menschlicher Arbeitskraft ist erkennbar: Man sieht, dass in einem Lehmbau viel harte Arbeit steckt, und das strahlt auch eine ästhetische Kraft aus.» Lehmhä wirken anders als Hä aus Beton oder Holz – vor allem wegen der Mauerstärke von oft über einem halben Meter. Auch die Entwicklungsarbeit bleibt daher aufwendig, zumal nur eine Minderheit der Berufsleute über Erfahrungen mit Lehmbau verfügt. Alles in allem verteuert Lehm den Bau eines Hauses um etwa 25 Prozent. Den einstigen Baustoff der armen Leute muss man sich heute erst einmal leisten können. Doch Rauch weiss, dass ihn sich immer mehr Leute leisten wollen. «Mit Lehm bauen – das ist auch eine Weltanschauung. Und ein gutes Argument bleibt die Gesundheit: Wer auf Lehm setzt, erhält ein besseres Raumklima.» Lehmwände schirmen sogar Elektrosmog ab: In seinem eigenen Lehmhaus hat Martin Rauch in vielen Räumen keinen Handyempfang.
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2. OKTOBER 2011
Wissen
Eingesehen Seite 73 Kolumnist Dobelli weiss, warum wir erst hinterher gescheiter sind Eingewandert Seite 73 Das Drüsige Springkraut gefährdet junge Bäume
& Multimedia
STARTSCHUSS
SCHNAPPSCHUSS
So kommen Sie mit dem neuen Facebook zurecht
Die Nikon 1 ist ein schnelles Kraftpaket
SEITE 78
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Einladend Seite 74 So können Sie Ferien im Unterengadin gewinnen
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Genial geplante Nachkommen Schon bald sollen Gen-Profile Auskunft über Lebenserwartung, Intelligenz und Krankheitsrisiken von Samenspendern geben nik-Debatte über die Auswahl von Keimzellen initiiert. In den USA boomt seither die Reproduktionsindustrie mit heute mehr als 170 Fruchtbarkeitskliniken. Das Anspruchsdenken zukünftiger Eltern ist dort hoch. «Hierzulande ist die Auswahl nach Katalog verboten», sagt der Fruchtbarkeitsmediziner Peter Fehr aus Schaffhausen, Besitzer der grössten Schweizer Samenbank. Fehr sucht zusammen mit einer Bio den genetischen Kindsvater für ein Paar mit unfruchtbarem Mann aus. «Ich kenne jeweils alle 80 bis 100 Spender persönlich», sagte der Mediziner. Auswählen dürfen Schweizer Ärzte einen Spender nur nach Blutgruppe, Haar- und Augenfarbe sowie Grösse und Statur. Und dann entscheidet Fehr, wer von der Ausbildung und vom Naturell zu den Eltern en könnte. Diese Auswahl wollen viele Paare oder Frauen jedoch selber treffen; sie suchen potenzielle Erzeuger auf den Internetseiten von US-Samenbanken oder solchen in europäischen Ländern mit liberaler Gesetzgebung etwa Dänemark (siehe Tabelle Seite 72). Dort gibt es umfassende Dossiers über die Spender – inklusive Hobbys und Fotos.
VON ANKE FOSSGREEN
Der fast 18-jährige Francis Dean sucht seinen Vater. Er hat erfahren, dass sein Erzeuger keine «kurze Affäre» war, sondern ein Samenspender – ein besonderer sogar. Seine Mutter trug ein Kind von einem Nobelpreisträger, Mathegenie, erfolgreichen Geschäftsmann oder Spitzensportler aus: ihn. Was das für den Verlierertypen Francis bedeutet, beschreibt der Jungautor Benedict Wells fesselnd in seinem neuen Roman «Fast genial» (siehe Kasten). Francis gibt es wirklich. Er lebt unter anderem Namen in den USA und ist heute in den Zwanzigern. Auch die «NobelpreisträgerSamenbank» existierte tatsächlich in der Zeit zwischen 1980 und 1999. So nannte die Bevölkerung das «Repository for Germinal Choice» in Escondido bei San Diego. Über 200 Kinder gingen aus dem umstrittenen Projekt hervor, das der Millionär Robert Klark Graham gegründet hatte. Der Geschäftsmann wollte eine bessere Gesellschaft «züchten». Er befürchtete, dass die intelligenten Menschen aussterben, während sich die dummen zügellos vermehrten. Die Nobelpreisträger-Samenbank ist mehr als die verwirrte Idee eines Spinners. Sie setzte Standards in der Reproduktionsmedizin. Erstmals untersuchten Ärzte damals auch die Gesundheit der Spender. Und erstmals durften Paare die Spender nach ihren Eigenschaften auswählen. Die Samenbank hat so die Euge-
Eltern klären ihre Kinder meist nicht über Samenspende auf
In den USA oder Dänemark ist auch deshalb die Auswahl gross, weil die Spender nach wie vor anonym ihre Keimzellen abliefern können. Das ist in der Schweiz seit zehn Jahren anders: Ein durch Samenspende gezeugtes Kind hat bei Volljährigkeit das Recht, Auskunft über den Spender zu bekommen. Vorausgesetzt, die Eltern erzählen ihm überhaupt von der Samenspende, was bis heute nur in den wenigsten Fällen geschieht. Zudem hat der Gesetzgeber eine Kontrolle darüber, wie viele Nachkommen ein einzelner Spender in die Welt setzt. Kürzlich berichtete die «New York Times» über die absurden Verhältnisse in den USA, wo die Anzahl der von einem Spender gezeugten Kinder nicht offiziell limitiert ist. Da haben Spender,
Suche nach dem Vater Der Roman von Benedict Wells ist ein Roovie in Buchform. Francis Dean fährt mit zwei Freunden quer durch die USA, um den Samenspender zu suchen, der ihn gezeugt hat. Auf ethische Fragen zur Samenspende oder Vererbung von Intelligenz geht der Autor zwar kaum ein, unterhält seine Leser aber durch überraschende Wendungen in der Erzählung. Benedict Wells, «Fast genial», Roman, Diogenes, 320 Seiten, 34.90 Franken
Perfektes Baby: 170 Fruchtbarkeitskliniken befriedigen in den USA die Wünsche potenzieller Eltern
FOTO: ANDREW HALL/GETTY IMAGES
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FORTSETZUNG AUF SEITE 72
WissenGesundheit
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2. OKTOBER 2011
DR. MED. ONLINE
Ärzte geben Antworten Jacqueline B, USZ-Ärztin
q MUSS MAN SAKRALGRÜBCHEN OPERIEREN?
Mein einjähriger Sohn ist an sich gesund, er hat aber ein Sakralgrübchen. Als wir im Spital zum Ultraschall gingen, meinte der Radiologe, das Grübchen sei unbedenklich. Von anderer Seite habe ich aber gehört, dass man die Grübchen unbedingt operieren soll, weil sie sich irgendwann einmal entzünden könnten und eine Operation dann viel schwieriger sei. Nun weiss ich nicht, was ich P. W. machen soll. Um diese Frage zu beantworten, fehlt eine wichtige Angabe, nämlich wo das Grübchen genau liegt. Liegt das Grübchen innerhalb der Po-Spalte oder oberhalb? Innerhalb der Po-Spalte bedeutet: Man sieht das Grübchen nicht, wenn das Kind auf dem Bauch liegt und die Beine und damit die Gesässbacken zusammenliegen – es ist versteckt. Ein Grübchen innerhalb der Gesässbacken ist häufig und hat keinen Krankheitswert. Es muss im Normalfall nicht weiter abgeklärt oder gar operiert werden. Ein Grübchen ausserhalb respektive oberhalb der Gesässbacken ist etwas anderes. Solche Grübchen können gelegentlich Verbindung mit tieferen Strukturen haben, oder es kann sich auch eine Wirbelkörperanomalie dahinter verbergen. Darum lohnt sich da eine genauere Abklärung mit Röntgenbild und Ultraschall. Wenn eine solche Verbindung aber ausgeschlossen ist, dann müssen auch diese Grübchen nicht behandelt werden. Am besten Sie besprechen sich mit Ihrem Kinderarzt, der Ihnen die Situation gerne erklären wird. q LÄUSE AUF DEN WIMPERN
Unser bald dreijähriger Sohn hat Läuse in den Haaren und auf den Wimpern. Die Kopfhaare behandeln wir mit einem Lausmittel, das aber nicht in die Nähe der Augen darf. Beide Augen sind gerötet und verschiedene Läuse sind sichtbar. Sie haften fest an den Wimpern und lassen sich weder wegwaschen noch mit einer Zahnbürste wegstreifen. Der Kinderarzt will nun die Läuse mittels einer Pinzette wegzupfen, unser Sohn wehrt sich aber mit Händchen und Füsschen vehement dagegen. Gibt es eine Alternative? Er reibt sich viel an den Augen; es scheint ihn fest zu jucken. M. M. Die Läuse müssen von den Wimpern weg, so viel ist klar. Man kann versuchen, die Wimpern zweimal täglich während sieben bis zehn Tagen mit Olivenöl oder Vaseline zu fetten, um die Insekten zu ersticken. So kann man die Läuse oder Nissen später eventuell abstreifen. Wenn aber alles nichts hilft, muss man halt wirklich mit der Pinzette die Läuse von den Wimpern entfernen. Die Fragen und Antworten stammen im Original von der «Online-Beratung plus» des Universitätsspitals Zürich (www.onlineberatung.usz.ch) und wurden redaktionell bearbeitet. Die Fachberatung erfolgte durch das Kinderspital Zürich.
Hoffnung für Unfruchtbare: Tiefgekühlte Spermien FOTO: GETTY IMAGES
3 FORTSETZUNG VON SEITE 71
Genial geplante ... die über eine Internetplattform (www.donorsiblingregistry.com) ihre Nachkommen suchten, entdeckt, dass mehr als 70 Kinder ihre Gene tragen. Und eine Mutter, die nach weiteren Kindern des Spenders fahndete, der ihr zu einem Sohn verholfen hat, fand mehr als 150 Halbgeschwister. «Dabei besteht die Gefahr, dass Erbkrankheiten an unnatürlich viele Nachkommen weitergegeben werden», erklärt Fehr. Zudem sei es theoretisch möglich, dass später Halbgeschwister, die nichts voneinander wissen, Kinder miteinander zeugen. Pro Spender sind in der Schweiz acht Kinder erlaubt
Solche Auswüchse sind in der Schweiz nicht möglich. Erstens ist die Anzahl von Kindern, die nach einer Samenspende geboren werden, mit etwa 200 pro Jahr vergleichsweise gering – in den USA gehen Schätzungen von 30 000 bis 60 000 Babys aus. Zudem dürfen die Spermien von Spendern hierzulande höchstens für acht Nachkommen eingesetzt werden. Kompliziert werde es, wenn eine Familie mit einem unfruchtbaren Vater ein zweites Kind vom selben Spender möchte, der aber schon acht Nachkom-
men hat, sagt Christian De Geyter von der Universitäts-Frauenklinik in Basel. Auch das handhaben manche ausländische Fruchtbarkeitskliniken liberaler. Alleinstehenden oder lesbischen Frauen, die nach Schweizer Gesetz keine Samenspende empfangen dürfen, vermittelt Fehr sogar selbst an eine seriöse Klinik nach Spanien. «In Zukunft wird jedoch die Auswahl der Spender eine neue Dimension erreichen», sagt Fehr. Das genetische Profil von Spendern – gespeichert auf einem Genchip – könnte bald die Listen mit Haarfarbe, Blutgruppe, Hobbys und Begabungen ablösen. In den USA entwickeln beispielsweise die Firmen Recombine Us und
Goodstart Genetics bereits kommerzielle Tests, um genetische Informationen vorhersagen zu können über komplexe Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer, Neigungen zu Alkoholismus, die Lebenserwartung oder Intelligenz. Die genetischen Chips sind bereits weit entwickelt. Fehr bestätigt, dass sie in wenigen Monaten auf den Markt kommen werden. Fehr kann sich vorstellen, dass diese Tests auch in der Schweiz einmal genutzt werden könnten, um Erbkrankheiten auszuschliessen, nicht jedoch zur Auswahl von anderen Eigenschaften. Jüngst haben Wissenschaftler mithilfe von Genchips die Vererbbarkeit von Intelligenz erforscht
Fortpflanzungsmedizin – unterschiedliche Regeln Samenspende Anonyme Spender Eizellspende Embryonenspende Leihmutterschaft Reagenzglasbefruchtung, IVF Präimplantationsdiagnostik, PID Fruchtbarkeitsbehandlungen auch für alleinstehende Frauen
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aber Gebärende ist rechtliche Mutter 2 nur nicht kommerziell erlaubt Gesetzesänderungen werden derzeit diskutiert. In den USA sind zahlreiche Fortpflanzungsmedizinpraktiken je nach Bundesstaaten erlaubt, inklusive Geschlechtsauswahl von Embryonen
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QUELLE: BÜRO FÜR TECHNIKFOLGEN-ABSCHÄTZUNG BEIM DEUTSCHEN BUNDESTAG (TAB)
und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift «Molecular Psychiatry» veröffentlicht. Die Forscher bestätigten, was bereits aus Zwillingsstudien bekannt war: Die Intelligenz wird im hohen Mass an die Nachkommen weitergegeben. Sie schreiben, dass die Methode geeignet sei, um zukünftig mithilfe der Chips Unterschiede im Erbgut zu entdecken und die Intelligenz eines Individuums vorhersagen zu können. Kinder der NobelpreisträgerSamenbank kaum bekannt
Wissenschaftlich konnte das Projekt mit der NobelpreisträgerSamenbank nicht ausgewertet werden. Die meisten Unterlagen der Spender und Nachkommen sind verschwunden und nur gut ein Dutzend betroffener Familien und Spender haben sich vor Jahren auf einen Aufruf eines USJournalisten gemeldet, der den Betroffenen nachspürte. So ist immerhin von einigen Nachkommen bekannt, dass sie es leicht in der Schule hatten. Doch ob es die Gene waren oder die engagierten Eltern, die eine inspirierende Umgebung für ihre Wunschkinder geschaffen haben, bleibt unklar. Die Hauptfigur Francis aus dem Roman hat im wirklichen Leben einen vom gleichen Spender gezeugten Halbbruder. Er ist kein Verlierertyp, wuchs in einem noblen Vorort von Boston auf, spielt Klavier und war gut in der Schule.
Missstand bei Therapie von Seniorinnen nach Brustkrebs-OP Nicht einmal die Hälfte der Patientinnen erhält die richtige Behandlung – das Bewertungssystem C-SGA kann das verhindern Kurz vor ihrem 75. Geburtstag tastet Marianne S. erstmals den Knoten in ihrer Brust. Bald darauf wird sie operiert. Der aggressive Tumor ist nur zwei Zentimeter gross und hat bislang weder Organe noch Lymphknoten befallen. Nach der Operation wird S. bestrahlt, dann ist die Behandlung vorbei. Zunächst ist S. froh. Doch als eine Bekannte ihr erzählt, dass sie nach der Behandlung lebenslang Medikamente nehmen müsse, damit der Krebs nicht wieder komme, wird S. unruhig. S. ist zu Recht misstrauisch. Internationale Statistiken belegen,
dass nicht einmal die Hälfte aller Seniorinnen die empfohlene Brustkrebs-Behandlung erhält. Ein Missstand, der gemäss Forschern aus der Schweiz und den USA mit einem objektiven Bewertungssystem behoben werden könnte. Das «Cancer-Specific Geriatric Assessment» (C-SGA) könne verhindern, dass ältere Frauen unterbehandelt würden, schrieben Kerri Clough-Gorr und Kollegen unlängst im Fachblatt «European Journal of Cancer». Die Gesundheitswissenschaftlerin forscht unter anderem am Berner Institut für Sozial- und Präventivmedizin
und in der Abteilung Geriatrie der Boston University. «Alter allein ist kein Grund, auf die Therapie zu verzichten»
Die meisten Brusttumore werden bei Frauen über 60 Jahren diagnostiziert. Bis zu 90 Prozent der Betroffenen leben fünf Jahre nach der Diagnose noch; nach zehn Jahren immer noch rund drei Viertel der erkrankten Frauen. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass sich die Therapie lohnt. Clough-Gorr hatte mit Kollegen mehr als 10 Jahre lang die Daten von 660 Frauen ab 65 Jahren
gesammelt, bei denen Brustkrebs in einem frühen Stadium diagnostiziert worden war. Die Studienteilnehmerinnen stammten aus vier Regionen der USA, waren relativ gut gebildet und sozial abgesichert. Die Daten wurden gemäss dem C-SGA nach sozialen Lebensumständen, Begleiterkrankungen sowie körperlichen und geistigen Einschränkungen bewertet. Es zeigte sich, dass nur 46 Prozent der Seniorinnen die empfohlene Therapie erhielten. Je mehr per C-SGA ermittelte Einschränkungen die Frauen hatten, desto
weniger lang überlebten sie. Alter allein war kein Grund, vorzeitig an Brustkrebs zu sterben. Hätten die Ärzte die Therapie nach dem C-SGA-Wert festgelegt, wären 32 der 48 relativ gut gestellten Seniorinnen, die unterbehandelt an Brustkrebs starben, gemäss Leitlinien behandelt worden. Im Gegenzug hätten 42 Prozent jener Frauen, die drei Jahre nach der Brustkrebsdiagnose an anderen Leiden starben, vielleicht nebenwirkungsreiche Therapien erspart werden können. «Alter allein ist kein Grund, auf eine Therapie zu verzichten», sagt
Clough-Gorr. Die Situation jeder Seniorin müsse individuell bewertet werden. Dabei komme es nicht nur auf körperliche Gebrechen an, sondern etwa auch darauf, ob eine Patientin die soziale Unterstützung habe, um eine Therapie durchzuhalten. CloughGorr: «Das darf kein Arzt einfach so beurteilen. Das muss mit einem objektiven Massstab wie dem CSGA gemessen werden.» Marianne S. ist zu einem anderen Krebsspezialisten gegangen, hat die empfohlene Therapie erhalten und ist inzwischen 81 Jahre alt. CLAUDIA NIENTIT
DenkfehlerWissen
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2. OKTOBER 2011
«Wir sind Jäger und Sammler in Hugo-Boss-Anzügen»
MELDUNGEN
Zu wenig Schlaf schadet Teenagern ATLANTA USA Zu wenig Schlaf während der Woche fördert bei Jugendlichen ungesundes Verhalten. Dies berichten Forscher der US-Gesundheitsbehörde CDC in der Online-Ausgabe des Fachblatts «Preventive Medicine». Gemäss der Studien rauchen und trinken übermüdete Teenager deutlich mehr als ihre ausgeschlafenen Kollegen; sie denken auch viel öfter über Selbstmord nach und fühlen sich deutlich häufiger traurig oder hoffnungslos.
Der Kolumnist und Schriftsteller Rolf Dobelli über die Ursache vieler Denkfehler
Solarzelle produziert Wasserstoff CAMBRIDGE USA US-Forscher sind der künstlichen Fotosynthese ein Stück näher gekommen. Sie haben eine Silizium-Solarzelle mit billigen Materialien so beschichtet, dass sie aus Wasser Wasserstoff produziert. Die neue Technologie könnte die Produktionskosten von Wasserstoff deutlich verbilligen.
VON NIK WALTER
Warum sind wir immer erst im Nachhinein gescheiter? Wieso se hen wir Zusammenhänge, die es gar nicht gibt? Auf solche und ähnliche Fragen gibt der Schrift steller, Unternehmer und Kolum nist Rolf Dobelli in seinem neuen Buch «Die Kunst des klaren Den kens» Antworten (siehe Fuss note). Die meisten Kapitel sind bereits als Kolumne in der Sonn tagsZeitung erschienen. Rolf Dobelli, welchen Denkfehler begehen Sie selber am häufigsten? Der Vater aller Denkfehler ist der «confirmation bias». Das heisst, man nimmt nur das auf, was der eigenen Theorie entspricht, die man eh schon im Kopf hat. Dieser Denkfehler ist gravierend. Ein Beispiel? Der Goldpreis. Ich habe in Gold investiert und muss mich fast zwingen, jene Meinungen zu hö ren, die sagen, dass Gold über bewertet ist. Umgekehrt sauge ich fast automatisch die Meldungen auf, die sagen, dass Gold das per fekte Anlageinstrument sei. Das will ich hören. Wieso führt uns das Gehirn so oft und so absolut zuverlässig in die Irre?
Seit Jahren breitet sich das als Zierpflanze lange beliebte Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) massiv aus. Jetzt wird klar, dass der aus Asien stammende Gartenflüchtling eine Bedrohung für hiesige Mischwäl der ist. Dort bildet die rotblühen de, bis zu 2,5 Meter hohe Pflanze immer häufiger dichte Bestände aus. Basler Ökologen konnten jetzt zeigen, dass die invasive Art die Überlebenschancen von Jung buchen deutlich verringert. «Die natürliche Regeneration des Waldes ist ernsthaft gefähr det», sagt Bruno Baur, Professor für Naturschutzbiologie an der Uni Basel. Langfristig erwartet sei
Weil wir Jäger und Sammler in HugoBossAnzügen sind. Wir haben uns eine viel zu komplizier te Welt geschaffen, die wir nicht mehr verstehen. Warum soll unser Gehirn fit genug sein, um einen Finanzmarkt zu verstehen? Das gab es in der Evolution nie. Im Buch beschreiben Sie auch den Halo-Effekt. Dieser besagt, dass es schöne Leute leichter haben im Leben. Verdankt Sergio Ermotti, der neue CEO a. i. der UBS, seinen Aufstieg diesem Denkfehler? Ich weiss nicht, wie er aussieht. Ich konsumiere keine Medien. Bei Schülern kennen wir den Ef fekt: Wer besser aussieht, erhält bessere Noten. Ich kann mir da her schon vorstellen, dass dieser Effekt auch hier spielt. Will die UBS mit dem schönen Chef die Massen beruhigen? Nein, das sind komplexere Ent scheidungen. Da kann man dem Verwaltungsrat mehr zutrauen. Bleiben wir bei den Banken. Auf welche gröberen Denkfehler kann man die gegenwärtige Krise zurückführen? Ein ganz wichtiger ist «social proof», also die Tendenz, immer das zu tun, was die anderen auch tun – auch wenn es kreuzfalsch ist. Das zeigte sich beim Immobi lienmarkt in den USA. Ein ande
rer Denkfehler ist, dass wir uns auf Modelle berufen, selbst dann, wenn sie überhaupt nichts tau gen, etwa an der Börse. Ebenfalls wichtig ist der «authority bias». Alle haben Alan Greenspan, dem langjährigen Chef der USNoten bank, blind vertraut. Er konnte sagen, was er sollte, man hat es ihm von den Lippen abgelesen, wie wenn er Gott wäre. Aber letztlich lag er falsch. Klar, im Nachhinein ist es einfach festzustellen, dass er falsch lag, weil er jedes Mal die Geldmenge erhöhte, wenn es kritisch wurde. Das ist ein «hindsight bias», ein weiterer Denkfehler. Logisch, nachträglich ergibt im mer alles Sinn! Jeder neue Chef muss beweisen, dass er tatkräftig ist, und ordnet irgendwelche Reorganisationen an. Warum? Wir haben eine natürliche Ten denz, Aktivität zu entwickeln, wenn wir unsicher sind. So muss man die Situation eines neuen CEO sehen. Wenn er einfach nichts macht und das Geschäft geht in die Hose, dann sieht das extrem dumm aus. Wenn er aber etwas tut, kann er zumindest sagen, er habe es versucht. Und noch besser ist es, wenn er sagen kann: Wir haben es versucht, aber das Umfeld hat sich geändert. Die
anderen sind also schuld. Das ist wieder ein Denkfehler: Wenn es funktioniert, ist man selber dafür verantwortlich, wenn es nicht klappt, sind die anderen schuld. Das ist der «selfserving bias». Würde das Leben nicht stinklangweilig, wenn wir alle Ihren Ratschlägen folgen und nur noch rational handeln würden? Klar ... Man würde vermutlich län ger leben, weil man weniger Stress hätte, aber es wäre wohl tatsäch lich langweilig. Daher sage ich: Geniesst die kleinen Denkfehler, aber t bei den grossen Ent scheidungen auf, dass keine gro ben Denkfehler drin sind. Damit meine ich Fragen wie: Welchen Karriereweg soll ich einschlagen? Wo soll ich mein Geld investie ren? Bei unwichtigen Entschei dungen lohnt sich der Aufwand hingegen nicht. Es braucht also eine Balance zwischen intuitivem und rationalem Handeln. Ja genau. Denn das rationale, un abhängige Denken ist enorm energieintensiv, langsam und an strengend.
ITHACA USA Auf der ganzen Welt wachen Menschen gut gelaunt auf. Im Laufe des Tages verschlechtere sich die Stimmung aber, und kurz vor dem Zubettgehen sei sie wieder gut. Zu diesem Fazit gelangen US-Forscher aufgrund einer Analyse von Millionen von Twitter-Nachrichten aus 84 untersuchten englischsprachigen Regionen. Für Sozialwissenschaftler sind Twitter, Facebook & Co. ein Datenparadies.
Billige Antiraucherpille wirkt wie teure WARSCHAU Eine in Osteuropa gängige (und billige) Tablette zur Nikotinentwöhnung wirkt genauso gut wie die bei uns zugelassenen und viel teureren Präparate. Dies ist das Fazit einer grossen, im Ärzteblatt «New England Journal of Medicine» publizierten klinischen Studie mit 750 Rauchern. Von denjenigen Teilnehmern, die die Pille Tabex erhalten hatten, waren nach einem Jahr 8,4 Prozent nikotinabstinent, von der Gruppe, die ein Scheinmedikament erhalten hatte, nur 2,4 Prozent.
Vogelmutter sorgt für schöne Söhne ZÜRICH Von wegen gute väterliche Gene! Bei australischen Zebrafinken sorgen die Mütter und nicht wie bislang angenommen die Väter für ein besonders schönes farbiges Federkleid beim männlichen Nachwuchs. Dies berichtet ein zürcherisch-australisches Forscherteam im Fachblatt «Proceedings of the Royal Society B». Gemäss der Untersuchung investieren die Weibchen mehr in die ersten Eier einer Legesaison, was für das Gefieder entscheidend ist. Welches Männchen das Ei befruchtet, ist dann egal.
FOTO: OKAPIA
ILLUSTRATION: BIRGIT LANG
Twitter sagt: Wir stehen gut gelaunt auf
Rolf Dobelli, «Die Kunst des klaren Denkens», Hanser-Verlag, 21.90 Franken
Die rote Gefahr Das Drüsige Springkraut dringt in Wälder ein und gräbt vor allem Jungbuchen die Nahrung ab ne Arbeitsgruppe «hohe ökono mische Verluste in der Forstwirt schaft». Buchen leben in einer verborge nen Zweckgemeinschaft mit Pil zen wie dem Champignon. Das Wurzelgeflecht der Bäume wird quasi von Pilzgewebe umwachsen. Von dieser «Ektomykorrhiza» pro fitieren beide Partner: «Die Pflan ze kann mittels Photosynthese Zucker herstellen und sie dem Pilz
Invasor: Das Drüsige Springkraut kommt in dichten Beständen vor
geben», sagt Baurs Doktorandin Regina Ruckli, «die Pilze können Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff viel besser aus dem Bo den lösen als die Bäume selber.» Die Symbiose zwischen Wald baum und Waldpilz wird vom Drüsigen Springkraut empfind lich gestört. «Gräbt man Buchen aus, die in Flächen mit Spring kraut wachsen, dann sieht man, dass die Ektomykorrhiza redu
ziert ist», sagt Ruckli. Nach zwölf Monaten in der Gegenwart des ungebetenen Einwanderers war der Pilzsaum um die Baumwur zeln auf ein Drittel zusammenge schrumpft. Das zeigte sich in Test flächen in einem Mischwald bei Zwingen südlich von Basel. «Wir können belegen, dass vie le Jungbuchen es nicht mehr schaf fen, grösser zu werden», sagt Baur, «sie sterben.» Es gebe Anzeichen,
dass auch das Wachstum von Alt buchen eingeschränkt sei. Das sol len BaumringAnalysen zeigen. Das Drüsige Springkraut ist in der Freisetzungsverordnung gelis tet und gilt als «verbotene invasi ve Art». Im Blick war bisher vor al lem die Ausbreitung der wuchs kräftigen Pflanze entlang von Flussufern. Von den neuen Ergeb nissen aus den BuchenTestflächen erhofft sich Baur, «dass man die Problematik jetzt ernster nimmt seitens der Forstwirtschaft». Allge mein werde der Einfluss invasiver Pflanzenarten unterschätzt, findet Baur, «vor allem auch die ökono mischen Schäden». VOLKER MRASEK
WissenMonatsquiz
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2. OKTOBER 2011
DIE MISCHUNG MACHTS Wenn Sie 18 Fragen zur Chemie richtig beantworten, können Sie einen Aufenthalt im Unterengadin gewinnen
Hier stimmt die Chemie noch nicht: Arbeit im Labor
2011 ist (auch) das Jahr der Chemie (www.chemie2011.ch). Viele werden das Fach in der Schule zwar kaum geliebt haben – trotzdem spielt die Chemie in unserem Alltag eine zentrale Rolle. Wem chemische Elemente und Prozesse nicht ganz fremd sind, der kann mit Glück einen Wellness-Aufenthalt im Unterengadin gewinnen. 1) Aus Anlass des Jahres der Chemie hat die Post eine Sondermarke herausgegeben. Welches Molekül ist darauf zu sehen? q Vitamin C q H2O q Saccharose q Glutamin
E D L R
2) Die chemischen Elemente sind auf einer grossen Tabelle logisch angeordnet. Wie heisst die Tabelle? q Atomtafel q Periodensystem q Ordnungsschema q Element
A S I E
3) Die verschiedenen chemischen Elemente kommen unterschiedlich häufig vor. Welches Element ist auf der Erde am häufigsten zu finden? q Wasserstoff q Silizium q Eisen q Sauerstoff
S N H K
4) In vielen elektronischen Geräten stecken exotische Elemente wie Lanthan, Yttrium oder Erbium. Welche Rockband hat (vom Namen her) mit diesen Elementen zu tun? q Grateful Dead q King Crimson q Rare Earth q Celtic Frost
Lösung: 1 2
R J L B
3
4
FOTO: SHUTTERSTOCK
5) Neben Kohlendioxid gilt Methan als eines der wichtigsten Treibhausgase. Woraus besteht Methan? q einem Kohlenstoff- und zwei Sauerstoffatomen q zwei Stickstoff- und einem Sauerstoffatom q einem Kohlenstoff- und vier Wasserstoffatomen q einem Schwefel- und zwei Sauerstoffatomen
verliehen. Wer erhielt als letzter Schweizer den Nobelpreis für Chemie? q Kurt Wüthrich q Rolf Zinkernagel q Richard Ernst q Heinrich Rohrer
Ü A
10) Sogenannte ReduktionsOxidations-Reaktionen sind allgegenwärtig. Welcher Prozess hat aber nichts mit Oxidation zu tun?
Ö E
6) Cyclodextrine sind vielseitig nutzbare Moleküle. Wofür werden die ringförmigen Abbauprodukte von Stärke aber nicht eingesetzt? q als Textilerfrischer q als Stabilisatoren in Kosmetika q in Medikamenten q als Farbstoffe in Lebensmitteln
U E S L
q Rostbildung q Braunfärbung von Äpfeln und anderen Früchten q Kalkablagerung q Verbrennung
R P N U
11) Jede Köchin und jeder Koch ist (unbewusst) auch ein kleiner Chemiker. Wozu benützt man in der Küche Natriumhydrogenkarbonat? q zum Kuchenbacken q zum Binden von Saucen q als Würze q als Konservierungsmittel
D O B M
12) Nochmals Küche. Durch Überhitzen von Lebensmitteln kann das potenziell Krebs auslösende Acrylamid entstehen. Welche chemische Reaktion liegt dem Prozess zugrunde? q Knorr-Pyrrolsynthese q Fischer-Tropsch-Synthese
O S
F H
13) Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist nach wie vor sehr wichtig für die Schweiz, wenn auch der Trend weg von der klassischen Chemie zur Pharmazeutik geht. Welchen Umsatz generierten die Top Ten der schweizerischen Chemie- und Pharmaunternehmen 2010 zusammen weltweit? q 151 Milliarden Franken q 78 Milliarden Franken q 307 Milliarden Franken q 112 Milliarden Franken
Ä L D T
Sie können einen Aufenthalt im Hotel Paradies in Ftan im Wert von 3000 Franken gewinnen
So sind Sie dabei
Kulinarische Höhenflüge
Per Telefon: 0901 700 000 (1 Fr./Anruf ab Festnetz) Per SMS: Senden Sie «Monatsquiz» und den Lösungssatz inkl. Name und Adresse an die Zielnummer 966 (1 Fr. pro SMS) Im Internet: www. sonntagszeitung.ch/monatsquiz Per Postkarte (A-Post): Senden Sie den Lösungssatz sowie Namen, Adresse und Telefonnummer an SonntagsZeitung, Monatsquiz, Postfach, 8099 Zürich. Teilnahmeschluss: Mittwoch, 5. Oktober 2011, 18 Uhr.
P
q Atrazin q Berliner Blau q Parathion q Dioxin
E F G R
8) Das Wort «Chemie» stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäss: q Reaktion q Elemente q Verschmelzung q Umwandlung
Prachtvoll gefärbte Herbstwälder, würzige Bergluft, knisterndes Kaminfeuer. Gewinnen Sie einen Aufenthalt für zwei Personen im Hotel Paradies in Ftan. Im Preis im Wert von 3000 Franken inbegriffen sind zwei Übernachtungen in der Grand Suite mit Kamin, ein
D R U T
9) Nächste Woche werden die diesjährigen Nobelpreise
6
W T
14) Sein Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet «das träge (Element)». Wovon ist die Rede? q Neon q Argon q Krypton q Xenon
E T H A
15) Der Bunsenbrenner, ein kleiner Gasbrenner, ist aus den Labors nicht wegzudenken. Wer erfand die ursprüngliche Version des Brenners? q Michael Faraday q Alessandro Volta q Robert Wilhelm Bunsen q Nicolae Teclu
S K I N
D
7) Die chemische Industrie produziert lebenswichtige Stoffe und Produkte, doch gelegentlich macht sie auch negative Schlagzeilen mit Unfällen und Katastrophen. Welche Chemikalie war vermutlich für den Grossbrand in Schweizerhalle vor 25 Jahren verantwortlich?
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q Bosch-Reaktion q Maillard-Reaktion
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Sechsgangmenü inkl. begleitender Weine im Sternerestaurant La Bellezza, ein Abendessen in der Stüva und pro Person eine Alpenkräutermassage. Hotel Paradies, 7551 Ftan Tel 081 861 08 08 www.paradieshotel.ch
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Der Preis wird nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der Tamedia AG sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.
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16) Die Entdeckung und Erfindung immer neuer Kunststoffe beflügelte die chemische Industrie seit dem 19. Jahrhundert. Nylon zum Beispiel trat seinen Siegeszug Ende der 1930er-Jahre an. Zu welcher Stoffgruppe zählt Nylon? q Polyester q Polyethylene q Polystyrole q Polyamide
B Ü Z C
17) Chemische Substanzen haben oft Sonnen- und Schattenseiten. Zum Beispiel Ozon. In der Stratosphäre schützt es uns vor krebserregender UV-Strahlung, in Bodennähe kann es die Atemwege reizen. Wie lautet die chemische Formel von Ozon? q O2 q O3 q SO2 q CO
E H L A
18) Welches Element bildet die Grundlage aller organischen Verbindungen in allen Lebewesen? q Sauerstoff q Wasserstoff q Kohlenstoff q Stickstoff
E R N T
QUIZFRAGEN: NIK WALTER
2. OKTOBER 2011
Multimedia App der Woche
Technipedia
IMDb Trivia Die älteste und grösste Online-Filmdatenbank IMDb lanciert mit dieser iPhone-App ihr erstes Quiz. Die Fragen drehen sich um Kinofilme, TV-Serien und Schauspieler. Die Resultate lassen sich in Facebook oder via Apple Game Center teilen und vergleichen. Englisch, gratis.
QWERTZ So lauten die ersten sechs Buchstaben in der obersten Buchstabenreihe der DIN-Tastatur, die in Europa und auch in der Schweiz üblich ist. Im Gegensatz dazu gibt es die sogenannte ASCII-Tastatur, welche die Umlaute nicht kennt und an der Stelle des «Z» ein «Y» hat (QWERTY).
DER PERFEKTE AUGENBLICK Nikons neue Philosophie – kompakt, extrem schnell, mit Wechselobjektiven und elektronischem Sucher
VON SIMONE LUCHETTA
Im Laufe der letzten zwei Jahre haben sich die spiegellosen Kameras mit Wechselobjektiven von Apparaten mit Potenzial zu eindeutigen Massenprodukten entwickelt. Nachdem Olympus, Panasonic, Samsung und Sony ihre Systeme zu ernst zu nehmenden Spiegelreflex-Alternativen aufgebaut haben, zieht nun auch Nikon nach. Das Resultat heisst Nikon 1, gestartet wird mit zwei Kameras – J1 (708 Franken) und V1 (1030) – und vier Objektiven. Die V1 konnten wir ein paar Tage testen. Hält man sie in der Hand, fallen sofort die gute Verarbeitung und das edle Magnesiumgehäuse auf. Sie ist kompakt, t aber nicht in den Hosensack. Ein grosses Plus ist der elektronische Sucher, der bei der J1 und allen anderen Systemkameras fehlt. Dabei macht er erst eine genaue Bildkomposition möglich, auch bei Sonnenschein, und verringert die Gefahr des Verwackelns.
✩✩✩✩ SCHROTT ★✩✩✩ NA JA ★★✩✩ OK ★★★✩ COOL ★★★★ KULTVERDÄCHTIG
Bald wird auch deutlich, was für ein technisch hochstehendes Kraftpaket die V1 ist. Die Autofokus-Funktion – bisher ein Schwachpunkt dieser Klasse – ist schnell, laut Nikon sogar flotter als jene der hauseigenen Spiegelreflexkameras (SLR). Sie schafft 10 Bilder pro Sekunde von Objekten, die sich bewegen, und sagenhafte 60 in der Sekunde mit fixem Fokus. Zudem ist sie die erste Kamera, mit der ich während des Filmens voll aufgelöste Fotos schiessen kann – eine Funktion, die ich nach anfänglicher Skepsis nicht mehr missen möchte. Möglich macht diese Kraftakte ein neuer, superschneller Bildprozessor. Umso mehr erstaunt, dass im Innern der V1 ein CMOS-Bildsensor sitzt, den Nikon extra für die 1-Kameras entwickelte, der aber um einiges kleiner ist als jene der Konkurrenz. Dies hat mehr Bildrauschen und weniger Lichtstärke zur Folge; das optionale Blitzgerät kostet 178 Franken.
Als «revolutionär» preist Nikon zwei neue Modi an, die ich eher als Spielerei betrachte: Im einen filmt die Kamera vor dem Auslösen eine Sekunde in Zeitlupe und montiert beides zu einem «lebendigen Bild». Im anderen macht sie vor und nach dem Auslösen blitzschnell 20 Bilder und speichert die besten fünf. Dass diese Modi (zusammen mit dem Film-Modus) die Funktionen des Drehrads belegen, leuchtet nicht ein. Es hat zur Folge, dass ich Einstellungen wie Blende oder ISO über das Menü vornehmen muss, was unnötig umständlich ist. Die Nikon 1 eignet sich kaum als Zweitapparat für SLR-Fotografen. Sie hat aber eine Chance als handliche Familienkamera, die toll filmt und brillante (Kinder-)Fotos schiesst. Ab 20. Oktober ist sie in den Farben Schwarz und Weiss verfügbar. Preis-Leistung ★★✩✩ Bedienung ★★✩✩ Design ★★★★ Akku ★✩✩✩
Handy für Indiana Jones Das Sonim XP5300 ist ideal für Outdoor-Profis Das Sonim XP5300 Force 3G ist ein Handy für Indiana Jones. Er kann damit bis zu 2 Meter tief tauchen, wenn es sein muss eine Stunde lang; dank GPS geht er nie verloren. Mit dem speziellen Aufprallschutz, der dem Gerät die Aura eines Bike-Pneus verleiht, übersteht es auch Stürze auf Beton aus bis zu 2 Meter Höhe. Dank des Gorilla-Glases kann ihm selbst ein Elefantenfuss nichts anhaben, was Jones mit der 2-MP-Kamera auch gleich filmisch festhalten kann. Kaufen kann er das «härteste Handy der Welt» in Schwarz oder Gelb für 440 Franken. (LUC) www.sonim.ch
Fester Klang Der Bowers & Wilkins C5 rutscht nicht aus dem Ohr Der Test beweist: Diese C5 In-EarKopfhörer sitzen. Und zwar auch beim Joggen, wenn es in der Ohrmuschel feucht und glitschig wird. Grund ist eine neue Entwicklung von Bowers & Wilkins: Das Kabel ist mit Kunststoff ummantelt und kann mittels einer Spezialkonstruktion optimal im Aussenohr
fixiert werden. Das Einstellen braucht etwas Geduld, lohnt sich aber. Der Klang des C5 ist formidabel. Praktisch ist zudem – auch beim Joggen – die im Kabel integrierte Fernbedienung und das Mikrofon. Beides funktioniert nur zusammen mit iPod/iPhone. Preis: 210 Franken. (LUC)
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Der Wolf im Seidenanzug Simone Luchetta
Jeff Bezos ist ein cleverer Bursche. Der Chef von Amazon präsentierte diese Woche – früher als erwartet – das Puzzleteil, das sein Imperium komplettiert: den Tablet-Rechner Kindle Fire. Er wird als neuer Vertriebskanal für seine E-Book-, Video- und Musikangebote das Onlinegeschäft weiter ankurbeln und mit einem Kampfpreis von 199 US-Dollar vielen Nutzern als das ende Tablet erscheinen. Seine kühnste Ankündigung aber wurde fast überhört. Sie betrifft den neuen Browser Silk, den Amazon speziell für den Kindle Fire entwickelte. Ruft man damit eine Website auf, wird sie von Amazon-Servern abgearbeitet und aufbereitet, bevor sie zum Nutzer aufs Tablet gesendet wird. So werden Websites viel schneller angezeigt als mit Browsern, «Bezos’ kühnste die alle Inhalte auf dem Ankündigung – Tablet rechnen lassen. Das der neue ist soweit wunderbar.
Browser Silk – wurde aber fast überhört»
Gleichzeitig bedeutet die Silk-Technik aber auch, dass Amazon zu enormen Daten in einer Qualität kommt, die Zuckerberg wie einen Waisenknaben aussehen lässt. Wie ein Internetprovider kennt Amazon jede Seite, die ein Fire-Nutzer aufruft, weiss, wie lange er bleibt, wohin er geht und wo er was kauft. Das System könne aus dem Verhalten vieler Nutzer lernen, wie eine Masse Onlineangebote nutze, und diese so verbessern. Ob Amazon die Daten eines Tages für anderes nutzen wird, ist offen. Die Schnellsurf-Funktion lässt sich auch deaktivieren. Aber ich habe es satt, mich ständig zwischen Privatsphäre und Service entscheiden zu müssen.
GETESTET Farbmultifunktionsgeräte für um die 350 Franken wie die HP Laserjets Pro 100 Color MFP M175nw und Pro CM1415fn sowie Samsungs CLX-3185 bieten kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das schreibt das Fachheft «c΄t» in der aktuellen Ausgabe nach einem Test von vier Modellen. Für das gleiche Geld bekomme man Tintengeräte mit einer besseren Druckqualität bei Fotos und deutlich niedrigeren Druckkosten. Bei hohem Druckvolumen lohne sich aber der Lexmark X548, der über 1000 Franken koste. «c’t», Ausgabe 21/2011 Alle vier getesteten Onlinedienste für FotoshowVideos erzeugen ansehnliche Produkte, so «c΄t». Animoto und Stupeflix Studio böten die beste Bildqualität im Ergebnis, der Clip-Editor die schnellste Vorschau zum günstigsten Preis. «c’t», Ausgabe 21/2011 Die getesteten 3-D-Notebooks stellen problemlos Inhalte mit Tiefeneffekt dar. Die schwächste Vorstellung lieferte LGs Xnote A520. Am harmonischsten sei das 3-D-Erlebnis bei Laptops mit Nvidias Shuttertechnik 3D Vision wie dem G74SX von Asus. «c’t», Ausgabe 21/2011
MIT DER SONNTAGSZEITUNG SIND REGIERUNGSPARTNER MEHR ALS NUR REGIERUNGSPARTNER: Die SonntagsZeitung bietet Woche für Woche acht Themenbünde voller Ansichten, Einsichten und Hintergründe. Probe-Abo unter www.sonntagszeitung.ch/abonnement
WissenMultimedia
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Yelp startet in der Schweiz Hart umkämpfter Markt der Bewertungsportale Sara Lisa S. spricht Klartext: «Ich war absolut überwältigt ob der Bösartigkeit des Personals. Einmal reckte meine Chefin die Hand in die Luft, um noch etwas zu bestellen, und der Kellner fragte sie, ob da etwas an der Decke sei ...» – So liest sich Sara Lisas Kritik über ein Zürcher Restaurant auf der Plattform Yelp. Das in den USA populäre Bewertungsportal aus San Francisco startete vergangene Woche auch in der Schweiz. «Es freut uns, in die Schweiz zu kommen, wo diese Kulturvielfalt herrscht», sagt Europa-Marketingchefin Miriam Warren im Gespräch mit der SonntagsZeitung. Bis heute gibt es Yelp in elf Ländern und in sechs Sprachen. Wer mitmachen will, registriert sich auf Yelp.ch und kann umgehend Restaurants, Geschäfte, Dienste oder Museen loben oder anschwärzen. Weltweit besuchten im letzten Monat über 63 Millionen Surfer das Portal und über 21 Millionen Kritiken wurden seit der Gründung 2004 geschrieben.
Yelp-App: Suche nach Restaurants in der Nähe FOTO: BRUNO SCHLATTER
Für die Schweiz gibt es bereits mehrere Tausend Bewertungen: «Wir haben im Vorfeld extra Leute eingestellt, die Kritiken verfassen», so Warren. Vorerst konzentrieren sich die Bewertungen auf die Stadt Zürich, wo demnächst auch ein Community-Manager Events organisieren wird. Yelperinnen und Yelper sollen sich auch real kennen lernen. Warren: «Die Community ist uns sehr wichtig. Sie unterscheidet uns von der Konkurrenz.» Tatsächlich ist der Markt hart umkämpft, die wichtigsten Mitbewerber hierzulande sind Local.ch, das Hamburger Start-up Qype – und Google. Erst kürzlich kaufte der Internetriese den in den USA populären Restaurantführer «Zagat», dessen gedruckte Kritiken ebenfalls vom Publikum stammen. Sie dürften Eingang in die lokalen Suchergebnisse von Google finden. Das sorgt für Zündstoff. So musste sich der Google-Verwaltungsratspräsident Eric Schmidt letzte Woche vor dem US-Senat gegen den auch von Yelp geäusserten Vorwurf verantworten, Google missbrauche seine Vormachtstellung im Suchmaschinenmarkt und gewichte Treffer seiner eigenen Dienste höher als jene der Konkurrenz. Warren will sich dazu nicht äussern. Dafür verrät sie, dass Yelp mit Inseraten lokaler Firmen Umsätze generiert. Und mit dem Verkauf von Bannern. Dennoch schreibt man keine schwarzen Zahlen. Daran ändert auch die mobile Version nichts, die Yelp erst richtig nützlich macht: Für Android und Windows-Handys gibt es je eine kostenlose und werbefreie App. Damit lassen sich Restaurants und Waschsalons in der Nähe finden, wenn man online ist. SIMONE LUCHETTA
Nur nicht die Nerven verlieren: Bei Facebook wird es ungemütlich
Facebook greift an Das soziale Netzwerk stresst Nutzer mit immer weiteren Neuerungen – wir helfen durchzublicken VON ROGER ZEDI (TEXT) UND BEDIFF.COM (ILLUSTRATION)
Facebook wächst und wächst. Mittlerweile haben sich gegen 800 Millionen Nutzer im Sozialen Netzwerk ein digitales Zuhause eingerichtet. Kein Wunder kommen die zahlreichen Neuheiten, die CEO Mark Zuckerberg kürzlich präsentierte, manchen wie eine Käferplage vor, die ihr gemütliches Daheim befällt. Doch gleich den Kammerjäger zu rufen, wäre übertrieben. Wer sich mit den Neuerungen auseinandersetzt, dem winkt sogar ein verbessertes Facebook-Erlebnis. Hier die wichtigsten Tipps: Freunde in den Vordergrund q Um jene Freunde in den Vordergrund zu rücken, die einem wirklich am Herzen liegen, sind die «Listen» hilfreich, die man in der linken Kolonne auf seiner Facebook-Seite findet. Wählt man eine Liste aus, werden in der Hauptkolonne «Neuigkeiten» nur die entsprechenden Meldungen angezeigt. q Facebook schlägt automatisch generierte Listen vor, etwa für Freunde beim selben Arbeitgeber oder für «Bekannte», «Familie»
und dergleichen. Indem man auf «Listen» klickt, lassen sich einfach weitere Listen erstellen. q Um Freunde zu Listen hinzuzufügen, einfach die entsprechende Liste links anwählen, und schon kann man in der rechten Kolonne Freunde auswählen, wobei einem Facebook Vorschläge macht. q Listen, die man besonders oft nutzt, kann man ausserdem ins Favoriten-Menü oben links verschieben: Liste anklicken, dann auf den kleinen Stift, der links davon erscheint. klicken, dort «Zu Favoriten hinzufügen» wählen. q Möchte man ausserdem Links, Fotos oder Gedanken nur mit einer bestimmten Liste teilen, wählt man diese einfach links aus, bevor man seinen Beitrag auf Facebook stellt. Freunde in den Hintergrund q Leute, die nerven, kann man auf diverse Arten ausblenden. Einerseits hilft das neue Element «Kurzmeldungen» (Ticker), das in der rechten Kolonne erscheint (wahlweise auch im oberen Bereich der Chat-Liste rechts); der Ticker wird derzeit laufend für alle Nutzer aufgeschaltet, einige sehen
ihn schon, bei anderen wird er in den kommenden Tagen aktiviert. Facebook meldet dort, wer mit wem neu befreundet ist, oder wer jemandes Foto kommentiert. q In diesen Kurzmeldungen wird künftig auch erscheinen, welches Lied ein Freund beispielsweise hört oder welchen Film er gerade schaut. Musik-, Film- oder Nachrichtendienste können diese Funktion neu in ihre Apps einbauen. Keine Panik: Bevor das eigene Tun im Ticker der Freunde erscheinen wird, muss man das jeder App explizit erlauben. Wer mag, kann zudem – anhand der Listen – für jede App einzeln festlegen, wer was sehen soll. Vorerst sind kaum solche Apps aktiv, das wird sich aber in den nächsten Monaten ändern. q Neu kann man für jeden Freund festlegen, wie viel man von ihm mitbekommen möchte. Einfach den Mauszeiger über einen Beitrag der betreffenden Person halten, nun erscheint in der rechten oberen Ecke des Beitrags ein «x». Klickt man dieses an, erscheint ein Menü, mit dem man jemanden ganz verbergen kann (wobei er aber Freund bleibt) oder bestimmt, welche Neuigkeiten man von ihm lesen möchte.
q Um eine Freundschaft zu löschen: einfach den Namen anklicken und auf dessen Profil oben rechts im Menü «Freunde» «Freundschaft beenden» auswählen. Die betreffende Person bekommt keine Meldung. Weitere Funktionen q Leute zu verfolgen, die man nicht persönlich kennt – das war bislang die Kernfunktion von Twitter. Nun lässt sich das auch direkt in Facebook bewerkstelligen, mittels der neuen Funktion «Abonnieren». Promis, aber auch Normalos können so ihre Neuigkeiten aller Welt mitteilen. Einfach den Namen der betreffenden Person ins Suchfeld eingeben und auf dessen Profil-Seite auf den Abonnieren-Knopf klicken. Voraussetzung dafür ist, dass er oder sie diese Funktion auch freigeschaltet hat. Ausserdem kann er sehen, wer ihn abonniert hat. q Marken, Firmen und dergleichen, die einem nicht mehr gefallen, wird man los, indem man ihre Seite ein letztes Mal besucht und dort unten links, klein und gut versteckt, auf «Gefällt mir nicht mehr» klickt. q Es lohnt sich ebenfalls, die Facebook-Apps, die man im Lauf
der Zeit aktiviert hat, durchzukämmen. Dazu klickt man im Menü links auf «Anwendungen» und «Mehr». In der angezeigten Liste sieht man, wann man welche App zuletzt verwendet hat: Alles, was seit drei Monaten brachliegt, getrost löschen. q Ein regelmässiger Blick in die «Privatsphäre-Einstellungen» ist Pflicht. In ihrer neusten Auflage kann man vergleichsweise einfach festlegen, ob eigene Beiträge grundsätzlich öffentlich, nur für Freunde oder nach detaillierten Kriterien sichtbar sind. Mit der Option «Freunde» fährt man nicht schlecht. q Wer das facebooksche Ungeziefer derart bändigt, ist bereit, sich der bevorstehenden Neugestaltung des Profils zu stellen. In den kommenden Wochen wird Facebook schrittweise die «Chronik» einführen, die auf einer vertikalen Zeitachse die gesamte Facebook-Biografie eines Nutzers darstellt. Vorab wird man benachrichtigt, und wer möchte, kann die Chronik erst einmal für fünf Tage probehalber einschalten. Mittelfristig wird sie aber für alle aktiviert – und beschert uns eine Reihe weiterer Einstellungsmöglichkeiten.
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WissenRätsel
RätselWissen
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2. Oktober 2011
2. OKTOBER 2011
Kreuzwörter Schwedenrätsel Diese Woche zu gewinnen: 6 × 1 Gutschein von Beliani.ch im Wert von je 250 Franken. Von der Fabrik direkt zum Kunden nach Hause innert weniger Tage mit bis zu 80 % Preisvorteil. Wir garantieren für unsere Produkte höchste Qualität. Beliani gewährt deshalb auf alle Möbel bis zu fünf Jahre Garantie. Kunden können alle Design-Produkte 14 Tage kostenlos und unverbindlich zu Hause in der gewohnten Umgebung ausprobieren. Bei Nichtgefallen holt Beliani die Möbel kostenlos bei den Kunden wieder ab und erstattet ihnen alle bereits bezahlten Artikelund Transportspesen zurück. www.beliani.ch
So können Sie gewinnen. Per Telefon: 0901 700 800 (Fr. 1.00 pro Anruf vom Festnetz) Per SMS: Senden Sie ein SMS mit folgenden Inhalten an die Nummer 966 (Fr. 1.00 pro SMS): SCHWEDEN, Lösungswort, Name, Adresse. Per Postkarte: Senden Sie Lösungswort, Name und Adresse per A-Post an SonntagsZeitung �Schweden�, Postfach, 8099 Zürich Gewinner vom 25.09.2011: Die Gewinner der 5 Pflegesets LucY von Dr. med. T. Huwyler werden direkt von uns benachrichtigt.
Sudoku
Quizrätsel
Rätselanleitung
Fragen der Woche
Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun Blöcke nur ein Mal vorkommen. Beim Freiform-Sudoku haben die Neuner-Blöcke eine unregelmässige Form; beim Diagonal-Sudoku dürfen die Zahlen zudem auf den beiden Diagonalen nur ein Mal vorkommen.
Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben. Der Reihe nach in die 13 Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich aus den Buchstaben das gesuchte Lösungswort. 1. Was ist eine Backpfeife? D Gewehr
Mittel
1 4
Freiform
2
8 2
5
7
5 9 8
9 4 7 1
7
5 3 4
1
7
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4
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2 3
1
4 9
6
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5 5 1
6
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7 4 1
1 5 9
6 4
3 4
1 2 3 6 9 4 8 5 7
06410002169
T Zirkusse
T U-Mann
9 6 8 1 4 2 3 7 5
3 2 5 7 8 9 6 4 1
8 9 3 4 6 1 2 5 7
6 1 2 5 7 3 9 8 4
5 3 2 7 6 9 1 4 8
4 7 8 3 1 2 5 9 6
6 1 9 8 4 5 3 7 2 06010013651
3 2 4 9 1 7 8 5 6
8 5 7 1 6 9 2 3 4
C Zirki
R Zirkus
U V-Mann
H I-Mann
E S-Mann
R Blättern
Z Rinde
K Beeren
6. Welches Land hat nach den USA die meisten Kernkraftwerke in Betrieb? F Frankreich
R Russland
E China
T Japan
7. Unter welchem Namen wurde Rosa Mina Schärer bekannt?
6 9
1
N Maja Brunner I Paola
06310001452
6 9 2 3 4 5 1 8 7
E Tim
1 8 5 4 3 6 7 9 2
2 7 6 8 9 4 5 1 3
7 1 8 2 5 3 6 4 9
5 4 9 7 2 8 3 6 1
9 3 1 6 8 2 4 7 5
V Ines Torelli
T Mark
R Jon
9. Einen verdreckten Raum nennt man auch ...stall. S Augias
4 6 3 5 7 1 9 2 8
O Lys Assia
8. Wie heisst das Herrchen von Garfield? I Ben
Freiform 9 4 5 1 8 7 2 6 3
I Parasit
4. Ein ständiger Informant der Polizei ist ein ...
9
7
Mittel 8 2 3 7 5 6 9 8 7 1 4 6 9 4 2 5 3 5 7 2 6 8 1 3 4 7 6 9 2 3 8 1 1 9 5 4 Diagonal
A Virus
F Cherub
T Iasios
R Priamos
10. Die höchste Punktzahl für ein Mikadostäbchen ist ... O 10
C 20
G 50
K 100
11. Welches war der erste christliche Staat? L Albanien
N Ägypten
H Armenien
A Spanien
12. Wo befindet sich in Jules Vernes «Die Reise zum Mittelpunkt der Erde» der Eingang zu diesem Weg? S Kenia
D Mexiko
E Island
U Australien
06310001451
13. Das erste Kreuzworträtsel erschien 1913 in der «New York ...». 4 7 1 6 3 5 8 9 2
5 3 7 9 2 6 4 1 8
2 4 6 8 1 7 5 3 9
1 8 9 3 5 4 7 2 6
Das SOLIS WELLNESS MASSAGER Shiatsu Massagegerät mit modernster Technik und traditionellem Wissen kombiniert, verwöhnt Sie zu Hause oder auch im Büro. Einfach und sicher in der Handhabung, damit Sie sich zurücklehnen und entspannen können. www.solis.ch, www.solis-onlineshop.ch
5. Henna gewinnt man aus ...
Conceptis Puzzles
7 5 4 2 9 8 1 6 3
N Ohrfeige
3. Wie ist die Pluralform von Zirkus?
5 4
5 4
06410002168
Conceptis Puzzles
O Epidemie
E Wurzeln
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Diagonal
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E Immun L Zirken
5
Conceptis Puzzles
7 4
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8 3 2
H Nagetier
2. Der Jugendsender von Radio DRS heisst ...
5 7
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L Kuchen
Diese Woche zu gewinnen: 3 × 1 SOLIS Wellness Prestige Massager Shiatsu Massagegerät im Wert von je 299 Franken.
Auflösung der Vorwoche 25. September 2011
F Times
S Daily
T Post
R World
Lösungswort: 1
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So können Sie gewinnen. Per Telefon: 0901 700 900 (Fr. 1.00 pro Anruf vom Festnetz) Per SMS: Senden Sie ein SMS mit folgenden Inhalten an die Nummer 966 (Fr. 1.00 pro SMS): RÄTSEL, Lösungswort, Name, Adresse. Per Postkarte: Senden Sie Lösungswort, Name und Adresse per A-Post an: SonntagsZeitung �Quiz�, Postfach, 8099 Zürich Lösung/Gewinner vom 25.09.2011: Lösungswort: GLUECKSHORMON Der Gewinner einer Übernachtung im Romantik Seehotel Sonne heisst: Barbara Jentsch, Winterthur ZH
Teilnahmeschluss: Mittwoch, 5. Oktober 2011, 18.00 Uhr. Sachpreise werden nicht in bar ausbezahlt. Es wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeitende der Tamedia AG sowie deren Partner sind nicht teilnahmeberechtigt.
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Bussi Seite 82 Weshalb man die Begrüssungsküsserei besser abschafft
2. OKTOBER 2011
Trend
Bouquet Seite 84 Welche Weine wirklich zum Fondue en Bündner Seite 84 Was die Homanns als Köche besser machen
ENTSCHLEUNIGT
ENTSCHULDIGT
Wo sich Tom Lüthi vom Rennstress erholt
Warum Gwyneth Paltrow nicht immer gesund kocht
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Man nehme: Einen Filmstar Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow hat ein Kochbuch geschrieben. Werber und «Kaum-Koch» Peter Brönnimann versuchte, ihre Rezepte nachzukochen
Peter Brönnimann mit seiner Inspiration und Pappkameradin Gwyneth Paltrow in der eigenen Küche in Stäfa
VON PETER BRÖNNIMANN (TEXT) UND EVA-MARIA ZÜLLIG (FOTOS)
In Hollywood werden nicht nur Drehbücher geschrieben, sondern immer öfter auch Kochbücher. Und zwar ausgerechnet von Schauspielerinnen, von denen man denkt, sie würden nicht mehr als ein halbes Light-Joghurt täglich zu sich nehmen. So gibt es ein Kochbuch von Eva Longoria (bekannt aus «Desperate Housewives»), ein Kochbuch von Alicia Silverstone
(«Batman & Robin») und jetzt auch noch ein Kochbuch von OscarGewinnerin Gwyneth Paltrow. Nein, es ist kein Buch über makrobiotische Ernährung, sondern ein richtiges Kochbuch mit Basisrezepten wie Fischfond oder Hühnerbrühen und Dutzenden von Rezepten für Suppen, Sandwiches, Saucen, Salaten, währschaften Hauptgerichten und Desserts. Mein erster Gedanke: Ist das Kochbuch eines Filmstars nicht wie ein Film von Madonna? Wie
Die besten Kreativen in der SonntagsZeitung Einmal im Monat gestalten etablierte Schweizer Kreative den Trend-Bund mit. Heute der 46-jährige Mitbegründer und Executive Creative Director von Spillmann/Felser/Burnett, Peter Brönnimann. Die Werbeagentur gehört zu den renommiertesten der Schweiz und sorgt regelmässig mit grossen populären Kampagnen für Aufsehen, unter anderen für Schweiz Tourismus, Swiss Life, Migros, die Kantonalbanken und den «Tages-Anzeiger». Aus Anlass des ersten Kochbuchs der Hollywoodschauspielerin Gwyneth Paltrow versuchte der Werber und «Einmal-pro-Woche-Koch», ihre Rezepte gleich selbst auszuprobieren.
die Gartengestaltung eines Weinhändlers? Oder die Kochbuchbesprechung eines Werbers? Andererseits sind Hollywoodschauspieler Multitalente. Sie schaffen es, Regie zu führen, in Musicals zu singen, Kleiderlinien zu entwerfen, Parfums zu kreieren, Bilder zu malen, Fitnessprogramme auszuarbeiten, Uhren zu bewerben und Politik zu machen. Wenn aus dem Schauspieler Ronald Reagan ein amerikanischer Präsident werden konnte, warum
sollte dann Gwyneth Paltrow nicht das Zeug zur Kochbuchschreiberin haben? Immerhin hat sie ihr erstes Kind, ein Mädchen, «Apple» getauft. Das Küchen-Handwerk hat Frau Paltrow von ihrem Vater Bruce gelernt. Der 2002 verstorbene Film- und Fernsehproduzent muss ein guter Koch gewesen sein und förderte die Tochter von klein auf. Das Buch wiederFORTSETZUNG AUF SEITE 82
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B O R TO L A N I
Fest verankerte ZuneigungsHierarchie
«Gegen Gummibärchen bin ich machtlos» Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow über kindgerechte Mahlzeiten, ihr erstes Kochbuch und ihre Liebe zu geschmolzenem Käse
Diese Begrüssungsszenen bereiten mit gerade Kopfzerbrechen. Es geht darum, wie Menschen, die sich begegnen, einander begrüssen. In der Schweiz lautet die Regel: drei Bussis. Man trifft sich, gibt sich die Hand, zieht sein Gegenüber an sich und drückt ihm drei in der Regel relativ unmotivierte Küsse auf die Wangen. Ich habe das nicht gern. Oft mache ich beim Händeschütteln einen unverkennbar steifen rechten Arm, der signalisiert, dass ich eben nicht küssen möchte. Es geht mir um das Gefühl von Nähe und Distanz. Es geht darum – wie mir letzthin iert ist –, dass ich wegen einer stark parfümierten Dame den ganzen Tag nach Gucci «Eine ehrliche Rush 2 roch. Diesem schweUmarmung ren, süssen Duft, den man den ganzen Tag nicht vom Körper oder ein bringt. Auch wenn man auf Sich-innig-in- der Bürotoilette versucht, die-Arme- sich mit genauso penetrant Fallen finde ich riechender Seife das Odeur vom Gesicht zu reiben. Und angebrachter» es geht auch darum, dass ich nicht allen Menschen gleiche Vertrautheitsgefühle entgegenbringe. Ich habe eine fest verankerte Zuneigungs-Hierarchie. Es gibt Menschen, die küsse ich auf die Wangen, weil ich sie gern habe, und es gibt Menschen, resp. einen Menschen, den küsse ich auf den Mund, weil ich ihn liebe. Punkt. Interessant mit anzusehen war darum, dass ich vor einiger Zeit mit meinem Liebsten unterwegs war, und dann kam eine Bekannte daher, die ihn zur Begrüssung selbstverständlich und forsch auf den Mund küsste. Da staune ich, und nicht, weil ich eifersüchtig bin. Ich staune, weil es mir wie eine nicht zu Ende gedachte stille Übereinkunft vorkommt. Ich konnte mir einen Spruch nicht verkneifen und fragte, warum er diese Frau auf den Mund küsste. Antwort: «Sie küsste mich auf den Mund, nicht ich sie. Und ich fand es auch nicht cool.» Heisst das übersetzt also, dass man sich gewissen Begrüssungsritualen gar nicht entziehen kann, weil man sie einfach zulässt? Das ist nicht gut. Ich bin darum der mittlerweile festen Überzeugung, dass man die Begrüssungsküsserei abschaffen könnte. Wirklich. Eine ehrliche Umarmung, ein sich auf die Schultern klopfen (bei den Männern) oder ein Sichinnig-in-die-Arme-Fallen und ein paar Sekunden in dieser Position verharren (für Frauen) finde ich angebrachter, als Menschen abzuschmatzen, die mir nichts bedeuten. Oder küssen Sie Ihren Chef am Morgen, nur um ihm zu gefallen? Eben. Also bitte, liebe entfernte Bekannte, nehmt es mir nicht übel, wenn ich euch nicht küsse zur Begrüssung. Wenn ich es wollte, würdet ihr es merken. Mit Sicherheit.
VON MARLENE SØRENSEN
Für eine halbe Stunde Telefongespräch mit ihr wartet man sechs Wochen und muss erst mal an vier verschiedenen Assistenten vorbei, die ihre Chefin in knappen Mails nur GP nennen – das spart Zeit. Und ein wenig klingt GP auch nach einem Konzern. Das t gut. Gwyneth Paltrow, 38, ist nicht nur Schauspielerin, aktuell im Thriller «Contagion» zu sehen. Sie betreibt auch eine eigene Website (www.goop.com), ist ein gute Sängerin («Country Strong») und macht eineinhalb Stunden Sport am Tag. Mit ihrem durchtrainierten Körper macht sie unermüdlich Werbung für ihre Personal Trainerin Tracy Anderson, mit der sie eine Fitnessstudiokette eröffnen will. Und sie kümmert sich um ihre vierköpfige Familie. Frau Paltrow, es ist 13 Uhr. Was haben Sie zu Mittag gekocht? Heute gab es Jakobsmuscheln. Hat die Familie mitgegessen? Meine Tochter hat es zumindest versucht. Sie stand vorhin neben mir in der Küche und fragte: «Was ist das?» – «Muscheln», sagte ich. Sie nahm einen Bissen – und spuckte ihn sofort wieder aus. Dann verkündete sie: «Ich bin kein Fischmensch!» Das ist schon okay. Sie isst auch kein Fleisch. Ihre Tochter Apple ist Vegetarierin – mit sieben Jahren? Sie mochte den Geschmack von Fleisch noch nie. Das respektiere ich. Wie steht es mit dem Rest der Familie? Ich esse kein rotes Fleisch, seit mir Leo DiCaprio einen Vortrag über Massentierhaltung gehalten hat. Aber bis auf meine Tochter essen wir alle Geflügel. Mein Mann (Chris Martin) und mein Sohn stehen total auf mein gebratenes Poulet. Ein Hollywoodstar, der selber kocht, ist eher ungewöhnlich. Ja, gewöhnlich koche ich jeden Tag für meine Familie. Selbst wenn ich allein bin, mache ich mir was zum Abendessen. Das habe
Köchin Paltrow: «Es tut gut, sich selbst etwas zu kochen»
ich mir angewöhnt, als die Kinder noch kleiner waren und mein Mann (mit seiner Band Coldplay) auf Tour unterwegs war. Es tut gut, sich selbst etwas zu kochen. Es nährt die Seele. Mal angenommen, Sie wollen uns richtig beeindrucken – was würden Sie kochen? Wären Sie beeindruckt, wenn ich sage, dass ich ein unheimlich gutes Entenragout draufhabe? Ich mag es aber genauso gern, einfach ein paar Tomaten aus dem Garten zu holen. Dazu ein bisschen Olivenöl und frischen Basilikum, fer-
tig. Wenn etwas einfach gut schmeckt, beeindruckt mich das mehr als etwas Extravagantes. Wie sind Sie auf die Idee des Kochbuchs gekommen? Indem ich erst mal viel falsch gemacht habe. Als ich anfing, kamen bei meinen Experimenten einige ehrlich ungeniessbare Gerichte raus. Ich habe bloss leider die Eigenschaft – an der ich übrigens arbeite –, entsetzlich perfektionistisch zu sein. Ich verbesserte mich also immer mehr. Für das Buch habe ich die Rezept dann rauf und runter getestet.
Im Original heisst das Buch «My Father’s Daughter» – «Meines Vaters Tochter». Ihr Vater, TV-Produzent Bruce Paltrow, ist vor fast zehn Jahren an Krebs gestorben. Warum war er so wichtig für das Buch? Mein Vater hatte eine unglaubliche Leidenschaft für Essen. Als mein jüngerer Bruder Jake und ich klein waren, hat er uns ständig mit in Restaurants geschleppt. Er liebte es, beim Essen zu sitzen, Geschichten zu erzählen, Witze zu machen. Für mich ging es beim Essen darum, Zeit miteinander zu verbringen. Wenn ich heute mit meiner Familie esse, fühle ich mich ihm nah. Es gibt nichts Leichteres, als mit jemandem, den man liebt, zusammenzusitzen und zu essen. Sie haben sich längere Zeit makrobiotisch ernährt? Warum haben Sie damit aufgehört? Nun, ich wurde mit meiner Tochter schwanger, und das Einzige, wovon mir nicht übel wurde, war Käsetoast! An einige Prinzipien der Makrobiotik halte ich mich aber heute noch. Ich kaufe viel von lokalen Betrieben, nichts mit Konservierungsstoffen. Ich will nicht, dass sich meine Kinder ständig mit irgendwelchem Dreck vollstopfen. Gut, gegen Gummibärchen bin ich machtlos. Hat der Name Ihrer Tochter Apple eigentlich etwas mit Ihrem Faible für Essen zu tun? Nein. Mein Mann kam auf den Namen, er fand ihn einfach schön. Und er hatte recht, sie ist wirklich unser Augapfel. Mal ehrlich, können Sie Fast Food immer widerstehen? Im Gegenteil! Ich liebe a l l e s mit geschmolzenem Käse. Und Pommes. Das beruhigt mich. Wie schaffen Sie es, alles unter einen Hut zu bekommen? Wenn ich es nicht schaffe, abends eine selbst gekochte Biomahlzeit auf den Tisch zu stellen, mache ich mich nicht fertig. Fuck, dann bestellen wir eben Pizza! © «BRIGITTE»
Gwyneth Paltrow, «Meine Rezepte für Familie und Freunde», Edel, 271 Seiten, 39.90 Franken
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Man nehme: Einen Filmstar gebe seine Haltung, einfach zu kochen und sich auf das Echte zu konzentrieren, sagt die Schauspielerin. Viele Rezepte sind überraschend währschaft und en so gar nicht zu den Fotos der superschlanken Paltrow im Buch. Als ihr PR-Mensch hätte ich ihr geraten, es Robert de Niro gleichzutun und für diese Rolle 20 kg zuzunehmen, um sie glaubwürdig spielen zu können. Wie einfach sind die Rezepte von Gwyneth und Bruce Paltrow? Und wie sehen ihre Menüs aus, wenn sie von einem mehr oder weniger normalen Menschen mit eher weniger als mehr Kochtalent nachgekocht werden? Ich versuche mich zuerst an ihrer Kartoffeltorte mit Knob-
lauch. Neben Kartoffeln und drei Knoblauchzehen braucht es dazu Petersilie, Olivenöl und Entenschmalz. Da ich in keinem Laden Entenschmalz finden konnte, überlege ich mir, im Zürichsee eine Ente zu fangen und daraus Schmalz zu machen. Oder – falls auch das misslingt – stattdessen Murmeltierfett aus unserem Apothekerschrank zu nehmen. Der gefühlte 40. Laden führt dann aber tatsächlich das Schmalz und rettet mich, eine Ente im See und das Rezept. Es kann losgehen: Erst werden die Kartoffeln geschält und anschliessend gekocht, danach die drei Millimeter dünnen Scheiben im Olivenöl und Entenschmalz braten, aufeinanderschichtet, zusammendrücken und als Torte im Ofen gebacken. Das ist ziemlich
Kartoffeltorte mit Knoblauch à la Paltrow: Frisch aus dem Ofen (l.), Vorbereitung der Zutaten (o.), Millimeterarbeit für die Tortenlagen. Das Ergebnis kann nicht überzeugen
viel Aufwand und das Resultat bescheiden: Die Torte ist trocken, überhaupt nicht knusprig und der Knoblauchgeschmack so intensiv, dass ich froh bin, am nächsten Tag keine Kussszene zu haben. Besser gelingt mir das Dessert eine Blaubeer-Pawlowa: Ich mixe Eiweiss, Maizena, Vanille, wenig Essig und viel Zucker, forme daraus Meringues-Haufen und stecke sie für 2 ½ Stunden in den Ofen. Am Schluss gebe ich geschlagenen Rahm sowie die zusammengequetschten Blaubeeren darüber. Das Resultat ist ein kalorienreiches Dessert, das so schmeckt, wie wenn es meine Grossmutter gemacht hätte. Und nicht ich. Mit ihrem Dessert schafft es Gwyneth Paltrow, mich doch noch zu überzeugen: Sie kann wirklich kochen. Ob sie ihre Menüs auch tatsächlich isst, beantwortet sie uns vielleicht einmal in einem anderen Buch.
ShoppingTrend
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PA S S T N I C H T
Angelina Jolie, 36, beim Shoppen in London
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Tür zu, kuscheln und geniessen
Willkommen in unserer Rubrik «die verschandelte Schönheit». Unsere heutige Quizfrage lautet: Was verbindet die beiden Hollywoodbeautys Angie und Jennifer? Jawoll, da wäre erst mal Brad Pitt. Stimmt. Aber das war pippieinfach. Also, schauen Sie genauer hin! Ja. Es ist die Tasche. Ein neues Modell von Tom Ford, Kaufpreis um die 3500 Franken. Wahrlich entzückend das Teil, ein bisschen cool, ein bisschen 70er. Und man kann «Carine», so heisst die neue Freundin der Stars, sowohl neckisch in der Armbeuge oder schlicht unter den Arm geklemmt tragen. Leider t die Tasche absolut nicht zum übrigen «Flodder»-Look der Jolie. Walla-Walla-Mähne, ausgeleierter Schmuddelpulli und Faltenjupe, das geht gar nicht. Obwohl Angies eher ungewohntes Lächeln doch einiges wettmacht. Aber eben – nicht alles. (SA)
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Jennifer Aniston, 42, beim Shoppen in New York Okay, wir gebens zu, das Outfit ist nicht hundertprozentig zu erkennen. Aber wie wir die stilsichere Schauspielerin kennen, sind wir überzeugt, dass sie ihr graues T-Shirt (nicht zu eng und nicht zu weit geschnitten), auch dieses Mal wieder super kombiniert hat – z. B. zu einer ausgebleichten Blue Jeans oder einem schmalen, schwarzen Jupe. Es kommt hier auch nicht so sehr auf die einzelnen Kleidungsstücke an, selbst wenn Kette und RayBan-Brille durchaus end sind. Es ist das Lebensgefühl, das von Aniston ausgeht. Sie sieht auf lässig unkomplizierte Weise glamourös aus. Als hätte sie sich in geschätzten 60 Sekunden angezogen. Und natürlich hilft auch «Carine» bei diesem Eindruck. Aber eben – nicht nur. (SA)
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Dem Gipfel ganz nah Im untersten Seitental des Engadins wollen zwei Kochtalente hoch hinaus: Daniel und Horst Homann Kinder den Betrieb übernehmen. Der Vater habe ihnen sogar geraten, lieber Maurer zu werden statt als Koch bis spät in der Küche zu stehen, sagt Daniel, der Jüngste. Doch das Virus hatte ihn und seinen Bruder bereits gepackt. Beide gingen bei Egon Sulger in die Lehre – einer Koryphäe am Herd «und streng wie ein General», sagt Horst, der Ältere. Bei ihm hätten sie das Handwerk gelernt und ihre Belastbarkeit ausloten können. Denn beide waren sich einig, dass sie ihre Gäste nicht nur satt und zufrieden sehen wollten. Sie wollten das Homann’s in Samnaun zu einer spannenden kulinarischen Adresse machen. Das Ziel ist erreicht: Ob Fleisch oder Fisch – bei ihnen ist alles «hohe Schule», wie die Tester des «Gault Millau» lobten.
VON KARIN OEHMIGEN (TEXT) UND RENÉ RUIS (FOTOS)
Der eben angereiste Gast entschuldigt sich für seine rüde Ausdrucksweise. Doch er könne es nicht anders sagen: «Dieses Samnaun liegt am Arsch der Welt.» Korrekt liegt es am Ostrand des Kantons Graubünden, im Herzen des Dreiländerecks Deutschland, Österreich, Italien und am Ende einer anspruchsvollen Route, wie die Postautochauffeure sagen würden. Erst 1907 wurde die schmale Strasse zwischen Martina und Samnaun in den Berg gesprengt, um die Zufahrt über die Schweiz zu ermöglichen. Die Tunnel sind so eng, dass die Busfahrer sie nur im Schritttempo ieren können – unter der stummen Bewunderung der Fahrgäste. Umso kurioser, dass ausgerechnet dort, wo die Lieferanten nicht freiwillig hinkommen – Lastwagen müssen die Route über Österreich nehmen –, zwei Spitzenköche Furore machen: die Brüder Horst und Daniel Homann. 2003 hat der «Gault Millau» die beiden Talente entdeckt und sie im Herbst desselben Jahres in den Guide der Schlemmer aufgenommen. Anfangs noch verhalten mit 14 von 20 respektive 19 möglichen Punkten; 20 werden hierzulande nicht vergeben. Doch Jahr für Jahr holten sich die beiden einen weiteren Punkt, bis sie im Oktober 2006 bei beeindruckenden 17 angelangt waren – zwei Sterne gab es zudem im «Michelin». Aber wer in den Bergen aufgewachsen ist, möchte nicht im Basislager verweilen. Er will den Gipfel erklimmen, die nächste Stufe erklettern. Und das am liebsten gleich. Ob Fleisch oder Fisch – bei Homanns ist alles hohe Schule
Das Restaurant Homann’s im gleichnamigen Dreisternhotel ist ein sympathisch geführtes Familienunternehmen mit bescheiden auftretenden Akteuren. 1966 gründeten die Eltern den Betrieb. Papa Peter stand damals am Herd. Seine Kalbshaxe und sein Chateaubriand lockten Wintersportler, Wanderer und hungrige Einkaufstouristen ins unterste Tal des Engadins. Samnaun ist Zollausschlussgebiet und Ziel für Schnäppchenjäger. Die drei Kinder der Homanns, Cornelia, Horst und Daniel, halfen in der Küche, wenn sie Schulferien und die Eltern Hochsaison hatten, doch weder Vater noch Mutter hatten erwartet, dass die
Es war mutig, die Gaststube zum Gourmetlokal zu machen
Oben, aber am Boden geblieben (von links): Daniel Homann, Cornelia Schweiger-Homann, Souschef Matthias Eppler und Horst Homann
Für die besten Schweizer Köche ist morgen Neujahr
Homanns Schokoladenwürfel mit Kaffee-Espuma Für die Schokoladenwürfel (ergibt 10 Portionen): 400 g Schokolade 1,25 dl Wasser 0,75 dl Glukose (Traubenzucker) 6 Blätter Gelatine 750 g Rahm, geschlagen Wasser und Glukose aufkochen. Die eingeweichte und ausge drückte Gelatine dazugeben. Die Schokolade fein hacken und darin schmelzen lassen. Ab kühlen und den geschlagenen Rahm unterziehen. Die Masse in eine Terrinenform füllen. Über Nacht im Kühlschrank fest wer den lassen.
30 g Kaffeebohnen 4 Eigelb 40 g Zucker 2 Blätter Gelatine, eingeweicht Den Rahm mit den Kaffeeboh nen aufkochen, einige Minuten ziehen lassen und anschlies send ieren. Zucker und Ei gelb schaumig rühren, ier ten Rahm zufügen. Im Topf auf kleiner Flamme zur Rose ko chen (heisst: so lange rühren, bis die Creme dick wird. Sie darf aber nie kochen, sonst gerinnt das Ei). Eingeweichte und aus gedrückte Gelatine zuge ben. Masse in einen ISIRahm
blaser füllen und bis zum Ser vieren kühl stellen. Die Schokoladenmasse in Würfel schneiden. Mit dem Kaf feeEspuma und Glace (Kaffee, Schokolade oder Vanille) servie ren. Homanns machen daraus eine kunstvolle «Komposition von Schoggi, Kaffee und Ton kabohnen» (mandelförmiger Samen des Tonkabaumes, wird als Gewürz verwendet).
Für die Kaffee-Espuma 2,5 dl Rahm
Obwohl uns der Altweibersommer noch immer aufs Prächtigste verwöhnt, haben wir die Fonduesesaison eröffnet – auf der Terrasse, bei lauen Temperaturen, was uns das Lüften der Räume ersparte. Über die richtige Weinwahl zerbrechen wir uns schon lange nicht mehr den Kopf. Wir haben in der Vergangenheit fast alles ausgetestet. Champagner zum Fondue – funktioniert nicht wegen der Kohlensäure. Riesling – ist zu aromatisch und zu sauer. Chardonnay – zu breit und zu fett. Auch Rotweine gingen alle nicht, wenn Gerbstoff und Holz im Spiel waren und die Bitterkeit dominierte. Allenfalls mag ein neutralerer Rosé zum heissen Käse en, ein Neuenburger Oeil-de-Perdrix beispielsweise. Doch auch der hat keine Chance gegen den einzig wirklich tauglichen Fonduewein: den weissen Tropfen aus der Chasselas-Traube, unser aller Nationalwein.
Chasselas mit seiner Unaufdringlichkeit, Spritzigkeit und Bekömmlichkeit spielt den idealen Weinpart im Fonduetheater. Natürlich darf es kein fades, wässriges Säftchen sein. Es muss
Morgen Montag ist die Vernissage des neuen Guide «Gault Millau» – ein Ereignis für die Schweizer Spitzengastronomie. Hierzulande erscheint die rot-weisse Feinschmeckerbibel für das kommende Jahr jeweils Anfang Oktober, morgen also für 2012. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Ernennung der neuen Aufsteiger und Entdeckungen. Vor allem aber wird der «Koch des Jahres 2012» geehrt. Sein Name wird allerdings erst morgen verraten. Die Veranstaltung findet dieses Jahr bei Franz und Ruth Wiget im Restaurant Adelboden in Steinen SZ statt. Mit 18 Punkten und 2 «Michelin»-Sternen zählt der sympathische Koch seit Jahren zu den Grossen des Landes. Einer, der seine Gäste immer wieder überrascht und begeistert. Beliebter Klassiker auf seiner Menükarte ist der Stunggis, ein Kartoffelstock luftig wie eine Mousseline. Im Dezember 2004 verriet er den Leserinnen und Lesern der SonntagsZeitung das Rezept.
Die Homanns, unterstützt von Souschef Matthias Eppler aus Stuttgart, haben ein Faible für Miniaturen. Wie die Timbale aus Makkaroni, gefüllt mit winzigen Würfeln vom Kohlrabi und einer Sauce aus Steinpilzen, die sie einer Variation vom Kalb zur Seite stellen. Oder die Minimeringue, mit Randensaft aromatisiert, die sie zum Amuse-Bouche, einer Kirsche aus Gänseleber, servieren – alles zum Hinknien gut. Trotz dem Hang zum Kleinen bieten sie grosse Kochkunst, handwerklich versiert und frei von Gags. Müsste man ihrer Küche ein Label veren, es wäre mit «Aromabombe» angeschrieben. Die Beilage aus fein gewürfelten Steinpilzen, die sie in den Wäldern rund um Samnaun gesammelt haben, ist von umwerfender, nicht zu steigernder Intensität. Es war ein mutiger Schritt, die einfache Gaststube im Chalet-Hotel zum Gourmetlokal zu erklären. Anfangs blieben die alten Gäste weg – vor allem die Gruppentouristen, die schnell und einfach verköstigt werden wollten. Doch die Familie stand hinter dem Entscheid der Söhne. Insbesondere Cornelia Schweiger, ihre Schwester. Sie ist die Gastgeberin, präsentiert souverän, was sich die Küchencrew hat einfallen lassen. Und erklärt, wenn wieder einmal ein Gast behauptet, dieses Samnaun läge am «Arsch der Welt», geduldig den besten Weg. Welchen auch immer man nimmt – er lohnt sich. www.hotel-homann.ch
K I LC H M A N N S W E I N T I P P
Krönung des Fondues schon ein Charaktertropfen her, der die Karte des Terroirs ausspielt, den eigentlichen Trumpf des Chasselas. Erfreulicherweise ist das Angebot an guten Chasselas in den letzten Jahren stetig gestiegen. Winzer und Konsumenten bekennen sich selbstbewusst zur einst verschrienen Sorte. Zwei Weine verdienen es dennoch, besonders erwähnt und empfohlen zu werden: Der Yvorne Chant des Resses von der vorbildlich agierenden lokalen Genossenschaft besitzt Schmelz, Rasse und Kraft. Das klare Bouquet bezirzt mit
Noten von Zitrus und Lindenblüten. Der volle Körper wird von einer feinen Mineralität durchwirkt. Das Finale ist lang und druckvoll. Unser zweiter Favorit ist der Fendant Champortay von Gérald Besse aus Martigny. Er wächst auf Granitboden, was ihm bei aller verspielten Fruchtigkeit eine gewisse Ernsthaftigkeit schenkt. Auch hier begeistert die spürbare mineralischsalzige Note. Beide Weine führen beim Fonduegenuss zur sprichwörtlich guten Laune. Der Yvorne 2010 Chant des Resses ist für 16.10 Franken bei den Artisans Vignerons d’Yvorne erhältlich, Tel. 024 466 23 44 (www.avy.ch). Den Fendant Champortay 2010 gibt es für 13 Franken bei Gérald Besse, Martigny-Combe, Tel. 027 722 78 81 (www.besse.ch).
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Tom Lüthi, 25, auf dem Balkon, Wohnhaus, Küchenanrichte, Modelltöff, Wohnzimmer: Die örtliche Nähe zu Freunden und Familie ist dem PS-Prominenten wichtig
Entschleunigt in Natur und Normalität Der Töffrennfahrer Tom Lüthi lebt mit seiner Freundin fern vom Pistenstress in Oberdiessbach BE VON MARTINA BORTOLANI (TEXT) UND PHILIPP ROHNER (FOTOS)
Sein Einkaufskorb sei jeweils «viel interessanter» als er selber, sagt Tom Lüthi, sitzt auf einem Gartenstuhl und zeigt mit der Hand über das Terrassengeländer Richtung Dorf. Wenn er im Coop in Oberdiessbach einkaufen geht, kennen ihn die Leute – zum Teil von klein auf. Manch einer könne sich einen Blick in den Einkaufskorb des Töffrennfahrers nicht verkneifen. «Es scheint die Menschen mehr zu interessieren, was ich esse als mit wem», sagt er und lacht. Der 25-jährige Berner Rennfahrer, der 2005 in der 125er-Klasse den Weltmeistertitel holte und im Moment im Team InterwettenMoto2 fährt, sagt das ohne Allüren. Es ist mehr eine pragmatische Bemerkung – ohne viel Eitelkeit, eher mit Stolz auf seine Landsleute. «Die Emmentaler in-
teressieren sich für das Essen von so einem wie mir ganz selbstverständlich». So einer wie er. Er kokettiert. Er weiss genau, dass die Menschen hier zu scheu oder vielleicht zu anständig sind, um ihr Idol auf seine Bekanntheit anzusprechen. Und zu oft hat er wohl in Interviews auch gesagt, wie wichtig es ihm sei, in seiner Heimat Ruhe vor dem Rummel zu haben. Er reist die Hälfte des Jahres auf der ganzen Welt herum, den Rest verbringt er mit Trainings und Terminen. So geniesst er die Natur und die Normalität hier auf dem Land umso mehr. Und so fährt er auch ganz selbstverständlich mit einem einfachen Roller zum Einkaufen. Genauso wie er das früher als Teenager mit dem silberroten Zweigänger von Sachs machte. Er war immer ein «Töffli-Giu», sagt er, aber keiner von denen, die immer daran herumschraubten. «Heute habe ich dafür zum Glück
ja auch meine Techniker», sagt Tom Lüthi und lacht selber herzhaft über seinen Witz. «Ich kann es besser mit Maschinen als mit Tieren»
Er setzt sich fürs Foto aufs Sofa und klebt sich rasch einen Sponsoren-Button aufs T-Shirt. Vor ihm, auf dem kleinen Glastisch, liegen vier Fernbedienungen. «Wenn ich zu Hause bin, läuft der Fernseher sehr oft. Ich muss ihn einschalten, um abzuschalten.» Er
schaue wenig Sportsendungen und fast nie die «Tagesschau». Fabienne Kropf, seine Freundin und Co-Managerin, steht im Hintergrund und schaut aufmerksam. Die ehemalige Miss Bern (2005) und der Profisportler leben seit zwei Jahren hier. Die Natur, sagen beide, sei ihnen aber wichtiger als der Fernseher. Es gab, nebst der Nähe zu Freunden und Familie, noch zwei andere Standortkriterien für die gemeinsame Wohnung: Sie muss
Von Malaysia ins Emmental Der 25-jährige Motorrad-Rennfahrer Tom Lüthi ist im Emmental geboren und lebt seither hier. Er kann sich nicht vorstellen, in der Stadt zu leben. Besonders, weil er die Ruhe und die Normalität auf dem Land so schätzt. Wenn er nicht auf der ganzen Welt herumreist, um an den Grand Prix in der Moto2-Klasse zu starten, trainiert er in der Schweiz oder hat Presse- oder Sponsorentermine. Zum Abschalten in seiner raren privaten Zeit sitzt er gerne auf ein motorloses Gefährt, sein Bike. Damit fährt er in den Wald. Tom Lüthi wohnt mit seiner langjährigen Freundin, Fabienne Kropf, in einer Neubausiedlung in Oberdiessbach.
nahe bei einer Autobahnzufahrt liegen und nahe bei Fabiennes Pferd und dessen Stall. In der Zeit, wo der Rennfahrer nämlich unterwegs ist, kontrolliert das Model, das gerade einen Master in Betriebswirtschaft macht, lebendige Pferdestärken. «Ich kann es besser mit Maschinen als mit Tieren», sagt Tom Lüthi. Beim Reiten «habe ich ja gar keine Kontrolle». Das tönt angesichts der Boliden, die er sonst fährt, wie ein Witz. Doch Lüthi verneint mit ernstem Gesicht. «Pferde sind mir viel zu gefährlich.» So zog es das Paar in diese familiengerechte Siedlung mit grauen Flachdachhän, an denen Glyzinien die Hauswände hinaufklettern und wo neben den künstlich angelegten Rasenflächen Kühe auf der Weide grasen. Stadtarchitektur meets Landleben, und schnittige Sportwagen stehen hier in der Tiefgarage genauso wie der Traktor vor der Einfahrt. Diese Brüche sind ty-
pisch für Tom Lüthis Leben. Bereits 24 Stunden nach unserer Begegnung in der ländlichen Umgebung wird er schon wieder im Flieger sitzen, um in Japan den Grand Prix zu fahren, zwei Wochen später dann den grossen Preis von Australien, danach geht es weiter nach Malaysia. Die Petronas Twin Towers hat er auf Leinwand aufgezogen
An seine vielen Rennen in Malaysia erinnert in seinen vier Wänden in dem Moment nur noch Toms selbst geschossenes Foto der Petronas Twin Towers, eines seiner Lieblingssujets. Er hat es mit seiner Digitalkamera im Vorbeispazieren fotografiert, und weil er sich ein Stück seiner TöffWelt nach Hause holen wollte, zog er es gleich auf eine Leinwand auf. Daneben auf dem Fenstersims stehen Fotos von den Kindern der Geschwister. Sie lächeln. Schelmisch wie kleine Emmentaler.
HoroskopTrend
87 Sonntag, 2.10.
2. OKTOBER 2011
Montag, 3.10.
Dienstag, 4.10.
Mittwoch, 5.10. Donnerstag, 6.10.
Freitag, 7.10.
Samstag, 8.10. MONICA KISSLING
WIDDER 21.3.– 20.4.
STIER 21.4.–20.5.
ZWILLINGE 21.5.–21.6.
KREBS 22.6.–22.7.
In dieser Woche kann sich vieles zum Guten wenden. Weichen Sie schwierigen Gesprächen nicht aus. Hören Sie Ihren Mitmenschen zu, auch wenn Sie nicht verstehen, warum man so ausführlich über eine Sache reden muss. Andere sind eben etwas komplizierter.
Ohne Risikobereitschaft läuft im Moment leider nichts. Wenn Ihnen eine Frage unter den Nägeln brennt – stellen Sie sie! Und wenn Sie sich in der Liebe mehr Intensität wün schen, sollten Sie aktiv werden. Als Single haben Sie gute Chancen auf eine prickelnde Bekanntschaft.
Ihre Kommunikations sterne sind auf Erfolg getrimmt! Nutzen Sie die se Chance für berufliche Verhand lungen, und bleiben Sie in strittigen Punkten beharrlich. Das verschafft Ihnen nicht nur Vorteile, sondern auch Respekt. Privat können Sie ein Missverständnis rasch klären.
Sie haben lange genug nachgedacht. In dieser Woche können Sie im Beruf zur Tat schreiten. Sie wissen jetzt, wo die Prioritäten liegen, und können längerfristig planen. In der Liebe hilft Ihnen Ihr Verstand kaum weiter – zwingen Sie sich nicht zu einer Entscheidung!
LÖWE 23.7.– 23.8.
JUNGFRAU 24.8.–23.9.
WAAGE 24.9.–23.10.
SKORPION 24.10.–22.11.
Ihre Anziehungskraft ist enorm. Bleibt zu hoffen, dass die richtigen Part ner «anbeissen». Mit den anderen müssen Sie Klartext reden, wenn Sie Ruhe haben wollen. Ab Don nerstag nehmen Sie am besten frei, denn Sie sind mit dem Kopf bei der Liebe statt bei der Arbeit.
Sie wissen, was Sie wol len. Sagen Sie es, und zwar klar und deutlich! Ihre Erfolgschancen im Beruf sind intakt. Für faule Kompromisse besteht keinerlei Notwendigkeit. Auch in der Liebesbeziehung können Sie heikle Punkte anspre chen und Wesentliches klären.
Gibt es einen wichtigen Punkt, über den Sie mit Ihrem Partner noch re den müssen? Jetzt ist die richtige Woche dafür! Springen Sie über Ihren Schatten: Es lohnt sich nicht, ungute Gefühle in sich «hineinzu fressen». Auch im Beruf sollten Sie Konflikten nicht ausweichen.
Mars stimuliert Ihre Energie. Treiben Sie Sport, damit Sie nicht im Büro Dampf ablassen müssen. Und setzen Sie sich im Beruf ehr geizige Ziele: Sie brauchen neue Herausforderungen! Privat bleiben keine Wünsche offen. Wenn die Liebe ruft, folgen Sie ihr!
SCHÜTZE 23.11.– 22.12.
STEINBOCK 23.12.– 20.1.
WASSERMANN 21.1.–18.2. FISCHE 19.2.–20.3.
Nutzen Sie diese Wo che für diplomatische Aktivitäten. Der Aus tausch mit Ihren Mitmenschen gestaltet sich sehr konstruktiv. Doch das Beste ist: Die Liebes sterne nehmen Sie mit auf eine Reise ins Reich der Sinne. Lassen Sie sich überraschen!
Taktisches Geschick tut Not, wenn Sie berufliche Vorteile aushandeln wol len. Prüfen Sie zuerst, was hinter den Kulissen gespielt wird, bevor Sie aktiv werden. In der Liebe wenden sich die Dinge überraschend zum Guten – vorausgesetzt, Sie verlan gen nicht für alles eine Erklärung.
Mit positivem Denken kommen Sie nur be schränkt weiter. Verzö gerungen im Beruf bremsen Ihren Enthusiasmus etwas. Nehmen Sie das als Aufforderung für eine Pause. Und halten Sie sich das Wochenende frei: Angenehme Überraschungen warten!
Lassen Sie sich für das kommende Wochenen de etwas Besonderes einfallen! Die Liebessterne um garnen Sie. Es wäre schade, wenn Sie die romantische Phase einfach vorbeiziehen liessen. Wie wärs mit einer kleinen Reise? Als Single bleiben Sie nirgends lang allein!
Schwierige Verhandlungen Monica Kissling ist Astro und führt in Zürich eine Beratungspraxis www.madameetoile.ch
Aktuelle Konstellation Mars befindet sich im Löwen und dort im Spannungsfeld von Jupiter. Sonne, Merkur und Venus laufen durch die Waage, wobei Merkur Ende Woche in kritischer Konstellation zu Saturn und Lilith steht. Die Venus verbindet sich harmonisch mit Neptun. Was bringt die neue Woche? Die Sterne machen weiterhin Druck und zeigen sich kämpferisch. Angriff scheint in vielen Fällen die beste Ver teidigung, könnte die Lage jedoch zusätzlich verschärfen. Nach den Turbulenzen der vergangenen Woche gilt es, die Weichen neu zu stellen. Verhandlungen gestalten sich allerdings sehr zäh und drohen an festgefahrenen Positionen zu scheitern.
MONDPHASE Schütze-Mond: bis Montag, 10.14 Uhr Läuft der Mond durch den dynamischen Schützen, sind wir kaum zu bremsen. Ungeduld im Zaum halten! Steinbock-Mond: Montag, 10.15 Uhr, bis Mittwoch, 17.16 Uhr Der Mond führt uns den Ernst des Lebens vor Augen. Pflichten sollten wir nicht vernachlässigen. Wassermann-Mond: Mittwoch, 17.17 Uhr, bis Samstag, 3.12 Uhr Im Zeichen des Wassermanns lassen wir uns von Konventionen nicht einschränken, sondern hecken munter neue Ideen aus. Fische-Mond: ab Samstag, 3.13 Uhr Ein Hauch von Romantik liegt in der Luft. Flirtfaktor hoch!
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2. OKTOBER 2011
SONNTAGSLESERANGEBOT Exklusive Leserreise der SonntagsZeitung und Globotrain
ERLEBEN SIE «THE ROYAL SCOTSMAN» Wer träumt nicht davon, einmal mit Nostalgie und ausgesuchtem Luxus durch Schottland zu reisen? Globotrain hat einen der exklusivsten Luxuszüge der Welt für Sie reserviert – lassen Sie Ihren Traum Wirklichkeit werden. Im Royal Scotsman geniessen Sie einen exzellenten Erstklass-Service. Maximal 32 Gäste werden in 9 liebevoll restaurierten und von einer Diesellok gezogenen Wagen umsorgt. Die komfortablen Mahagoni-Kabinen sind holzgetäfelt, verfügen über zwei untere Betten, sowie ein privates Bad mit Dusche/WC. Im Speisewagen werden Sie mit delikaten Gerichten auf höchstem Niveau verwöhnt. Der Royal Scotsman schlängelt sich durch raue Landstriche und entlang unberührter Küsten. Mächtige Täler, sich hoch auftürmende Berge und spiegelglatte Seen sorgen für eine abwechslungsreiche Landschaft. Sie unternehmen verschiedene begleitete Ausflüge und können so die schottische Geschichte von der Vergangenheit bis zur Gegenwart hautnah erleben. Vorgesehenes Reiseprogramm: 1. Tag: Anreise nach Edinburgh Direktflug von Zürich nach Edinburgh. Nachmittagstee im Norton House mit anschliessender Stadtrundfahrt durch Edinburgh. Abends Welcome Dinner. Übernachtung im Erstklass-Hotel. 2. Tag: Edinburgh-Keith Nach dem Frühstück Besuch des Dalmeny House, Wohnsitz der Rosebery Familie und ein architektonisches Schmuckstück. Am frühen Nachmittag Transfer zur Edinburgh Waverley Station, wo Sie Ihr «neues Zuhause» beziehen und anschliessend Fahrt über den Meeresarm «Firth of Forth». Geniessen Sie Ihren Nachmittagstee während der Zug durch das frühere Kingdom of Five und über die Tay Bridge, entlang der Ostküste durch Abroath, Montrose und Aberdeen fährt. Abendessen und Übernachtung an Bord, der Zug bleibt nachts in Keith. 3. Tag: Keith-Kyle of Lochalsh Während Sie frühstücken verlässt der Zug Keith und fährt in westlicher Richtung durch Dingwall, bevor Sie in Muir of Ord aussteigen und die Glen Ord Destillerie besuchen. Wieder im Zug wird das Mittagessen serviert, während Sie nach Kyle of Lochalsh weiterfahren – zweifellos die schönste Bahnstrecke Grossbritanniens. In Plockton haben Sie die Gelegenheit auf einer Bootsfahrt eine Seehundkolonie zu beobachten, einen schönen Waldspaziergang zu unternehmen, die örtliche Kunstgalerie zu besichtigen oder einfach das pittoreske Schottische Hochlanddorf zu entdecken. Am Abend formelles Dinner und Unterhaltung im Panoramawagen. Übernachtung im Zug in Kyle of Lochalsh. 4. Tag: Kyle of Lochalsh-Boat of Garten Nach dem Frühstück fahren Sie eine kurze Strecke zurück nach Dingwall mit herrlicher Aussicht auf Plockton. Kurz vor Inverness überqueren Sie den Caledonian Canal und geniessen das tolle Panorama auf die Stadt. Weiter südlich in Carrbridge steigen Sie aus und besuchen Ballindalloch, eines der romantischsten Schlösser Schottlands mit wunderschönen Gärten. Rückkehr zum Zug in Boat of Garten an der privaten Strathspey Bahnlinie für ein formelles Dinner und Übernachtung an Bord. Nach dem Dinner treffen Sie einen «Highlander», welcher die Geschichten der schottischen Helden zum Leben erweckt.
Martin Alioth
7. Tag: Edinburgh-Zürich Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Direktflug nach Zürich. Begleitung: Martin Alioth: Wer könnte Ihnen Hintergründigeres über Shottland und Grossbritannien erzählen als Martin Alioth, Korrespondent für Radio DRS! Der Basler lebt seit fast 23 Jahren an der irischen Ostküste. Als Radio- und Zeitungskorrespondent widmet er sich am liebsten jenen Themen, die etwas über die Mentalität der beiden Inselvölker verraten. Stefanie Bertoneri Amrein: ist eine erfahrene und versierte Touristikerin. Als Reiseleiterin und Tourmanagerin betreut sie regelmässig anspruchsvolle Reisegruppen rund um den Globus Reisedatum Sonntag, 12. August bis Samstag 18. August 2012 Preis pro Person CHF 12 950.– / Zuschlag Einzelkabine/Einzelzimmer CHF 5 450.– Teilnehmerzahl Minimum 28 Personen, Maximum 32 Personen Inbegriffene Leistungen – Direktflug Zürich–Edinburgh–Zürich in Economy-Klasse – Flughafentaxen – 4 Übernachtungen im Royal Scotsman inkl. Vollpension sowie sämtliche Getränke – Alle Ausflüge gemäss Programm – 2 Übernachtungen in Edinburgh im Erstklass-Hotel inkl. Vollpension (exkl. Mittagessen am 6. Tag) – Besuch des Military Tattoo – Alle Transfers – Expertenbegleitung durch Martin Alioth – Schweizer Reisebegleitung durch Stefanie Bertoneri – Zusätzliche Englisch sprechende Reiseleiter während den Ausflügen – Trinkgelder – Bahnbillett 1. Klasse Wohnort (Schweiz)–Flughafen Zürich retour
ANMELDUNG Leserreise «The Royal Scotsman» Ich/wir nehme(n) an der «The Royal Scotsman»-Reise teil! Anzahl Personen: Name/Vorname: Adresse: Telefon/E-Mail: Einzelzimmer
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5. Tag: Boat of Garten-Dundee Nach dem herzhaften Frühstück Fahrt mit dem Reisebus zum Rothiemurchus Estate, wo Sie je nach Lust und Laune fischen, Tontauben schiessen, eine geführte Wanderung im Wildpark mitmachen oder am offenen Feuer der Lodge sitzen und die herrliche Aussicht geniessen können. In Kingussie Rückkehr zum Zug. Während dem Mittagessen fahren Sie in südlicher Richtung durch Blair Atholl und Pitlochry nach Dunkeld und besuchen das Schloss Glamis, Sitz des Grafen von Strathmore und Kinghorne. Auf diesem Schloss hatte die Mutter von Königin Elisabeth ihre Kindheit verbracht. In Perth Rückkehr zum Zug für ein informelles Dinner und eine Übernachtung an Bord.
6. Tag: Dundee-Edinburgh Der Royal Scotsman verlässt Dundee und fährt über den Meeresarm «Firth of Forth» und durch das frühere Kingdom of Fife zurück nach Edinburgh. Die Fahrt endet am Morgen in Edinburgh Waverley Station. Nach Ankunft Besichtigung von Edinburgh Castle. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Frühes Abendessen im Hotel, bevor Sie das Military Tattoo besuchen. Es ist ein einmaliges Erlebnis die spektakulärste Militärparade der Welt hautnah mitzuerleben! Übernachtung im Erstklass-Hotel.
2. OKTOBER 2011
Reisen
Einsicht Seite 92 Rigutto meint, dass man Feilschen auch übertreiben kann Nachsicht Seite 93 Die skurrilsten Verbote in einzelnen Ländern
KLETTERPARTIE
HERBSTWANDERUNG
Mit dem Jeep über den steinharten Rubicon Trail
Über Karren und Matten im sonnigen Glarnerland
SEITE 94
SEITE 92
Voraussicht Seite 95 BMW 118i überzeugt mit viel Elektronik
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Marseille, mon amour Die südfranzösische Metropole ist im Umbruch – neue Architektur, aufstrebende Viertel, gewagte Gastronomie
Aufbruch: Hochzeitspaar im Jardin du Pharo, im Hintergrund die Kathedrale Sainte-Marie-Majeure de Marseille und die Baustelle des Megaprojekts Euro Méditerranée
VON STEFANIE RIGUTTO (TEXT) UND BRUNO SCHLATTER (FOTOS)
Es ist eine Weile her, seit wir das letzte Mal in Marseille waren. Damals wurden wir Zeugen einer Messerstecherei. Aber wir waren dankbar, dass das Auto – im Vergleich zu jenem unseres Nachbarn – noch auf dem Parkplatz stand. Auch die Kamera brachten wir, anders als eine Bekannte, sicher wieder nach Hause. Noch vor zehn Jahren konnte fast jeder ein Schauermärchen über die zweitgrösste Stadt Frankreichs – 1,3 Millionen Einwohner
– erzählen. Doch jüngst häuften sich die positiven Meldungen: Marseille habe ein «fantastisches Flair», hiess es plötzlich, eine «gute Ausgangszene mit vielen Studenten», zudem fühle man sich «absolut sicher». Die lobenden Worte machten stutzig: Was ist iert? «Fast acht Milliarden Euro, das ist iert», sagt Carole Guilbert. So viel Geld wird in Marseille, aber vor allem in das Projekt Euro Méditerranée am Kreuzfahrthafen investiert. Es ist derzeit das grösste Städtebauprojekt Europas, die Marseiller Version von La Défense
in Paris mit Bürogebäuden, Museen, Parks, Wohnungen. Bis 2020 wird gebaut. Carole Guilbert ist ein «Greeter», wie wir sie aus New York kennen: eine Einheimische, die den Touristen ihre Stadt zeigt. Heute will sie uns ins «nouveau Marseille» führen. Dieses ist uns bereits am Flughafen begegnet: auf einem Plakat, welches das neue Hochhaus von Stararchitektin Zaha Hadid präsentiert. Elegant geschwungen, glänzend, ja fast protzig, aber vor allem unübersehbar prägt die Tour CMA-CGM die Ankunftshalle und – wie sich her-
ausstellen wird – auch das Stadtbild. Das Bürogebäude hat Symbolcharakter: Es ist exakt so hoch, 147 Meter, wie der Felsen, auf dem die Notre-Dame de la Garde steht, bislang das unangefochtene Wahrzeichen der Stadt. Bobos statt Banden, das Viertel ist viel sicherer geworden
Vor vier Jahren lebte unsere Greeter Carole Guilbert noch in Paris. «Marseille durchlebt eine Metamorphose. Bei dieser Entwicklung wollte ich dabei sein», sagt die 46-Jährige. Die Leute sähen Marseille bereits nicht mehr nur
als Tor zur Provence, sondern als eigenständige, sehenswerte Stadt. Wir spazieren vorbei am Fischmarkt im Vieux Port durch das älteste Viertel Le Panier. Sogar hier wird gebaut: ein neues Fünfsternhotel in einem ehemaligen Spital. «Das muss bis 2013 fertig sein», sagt Carole Guilbert. Dann ist Marseille Kulturhauptstadt Europas. Am Ende der Gassen mit dem bröckelnden Verputz warten die ersten bereits beendeten Vorzeigeprojekte von Euro Méditerranée: die renovierten Docks. In dem massigen Komplex von 1858 arbeiten jetzt die Angestellten
von Banken und Versicherungen, in den luftigen Innenhöfen haben Restaurants gestuhlt. In einem Büro mit knarrendem Holzboden steht das Modell des Projektes – es umfasst die halbe Stadt, wie man jetzt auf drei mal drei Metern erkennt. Draussen donnern die Betonmischer vorbei, eine Staubwolke hinter sich her ziehend. Zwischen den Docks und dem Hochhaus von Zaha Hadid soll ein weiteres, 135 Meter hohes Bürogebäude von Jean Nouvel zu stehen kommen. «Obwohl sich FORTSETZUNG AUF SEITE 91
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3 FORTSETZUNG VON SEITE 89 Tour CMA-CGM von Zaha Hadid
Marseille, mon amour Marseille komplett verändert», sagt Carole Guilbert, «ist die See le geblieben.» Die Leute würden sich Zeit nehmen zum Leben, zum Geniessen, zum Plaudern. «Zwar arbeitet man hart, aber die Stadt wirkt nie gestresst.» Birken stock statt High Heels. Nicht nur neue Viertel werden aus dem Boden gestampft, auch alte Viertel erfahren eine Trans formation. Cours Julien zum Bei spiel. Vom Vieux Port flanieren wir durch gefühltes Nordafrika, kaufen bei Ali in seinem Univers alimentaire ein paar Nüsse und schnaufen schliesslich, vorbei an Hamams, den Hügel hoch. Es ist drückend heiss, das kühlende Lüftchen vom Meer verliert sich zwischen den Gassen. Cours Julien ist eine Strasse und ein Viertel zugleich, anders als am Fischerhafen ist es hier oben ruhig und gemütlich. In den hübschen Cafés sitzen entspannt die Einhei mischen, einzig in der Savonnerie Marseillaise de la Licorne herrscht Betrieb. Der berühmte Seifenla den produziert hier seine wohlrie chenden Produkte (1200 Stück Seife pro Tag), die Fabrik mit dem Boden, der so glitschig ist wie ein Eisfeld, ist voller Touristen. Cours Julien galt lange als dre ckig und unsicher, Gangs trieben ihr Unwesen, und ausser den Nordafrikanern, die keine Wahl hatten, wagte sich niemand auf den Hügel. Die neusten «Immi granten» nennt man Bobos, die Bohémien Bourgoisie. Sie sitzen in ConceptStores wie dem Oogie, das Pierre Carava vor fünf Jahren eröffnet hat, ein Restau rant, Coiffeursalon, Kleider, CD und KameraLaden in einem. «Unser Viertel ist seit damals viel sauberer und sicherer geworden», sagt der 49Jährige. Mittlerweile kämen auch viele Touristen hier her, es gebe sogar eine eigene Quartierkarte mit allen Geschäf ten drauf. Definitiv in den Reise führern ankommen wird Cours Julien Ende Jahr, wenn Philippe Starck hier sein neues Mama ShelterHotel eröffnet. Pierre Ca
Docks La Cantinetta VIERTEL LE PANIER
ravas ConceptStore ist typisch für die Gegend: ein wilder, far benfroher, origineller Mix. Dies gilt auch für L’Eléphant Rose, wohl der beste Glaceladen von ganz Frankreich, der Kombinatio nen wie AnanasBasilikum oder CaramelChili in der Kühltheke liegen hat. Nicht zuletzt spiegelt sich die Originalität des Viertels im Umgang mit StreetArt: Kein Geschäft, kein Rollladen, kein Lo kal, das nicht irgendwie mit einer Spraydose verschönert wurde.
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Im Bauch des Architekten ist die neue Gastronomie daheim
Drei Metrostationen von Cours Julien entfernt plus einen Spa ziergang vorbei am Vélodrome Fussballstadion, liegt die 50er JahreWohnsiedlung La Cité Ra dieuse, ein Mammutbau von Le Corbusier. Für fünf Euro kann man sich eine der 340 Wohnun gen zeigen lassen. In diesen jahr zehntealten Betonmauern offen bart sich uns ein letztes Mal «le nouveau Marseille»: auf den Tel lern des Restaurants Le ventre de l’architecte. Vergessen Sie die sel ten gute Bouillabaisse am Vieux Port! Im Bauch des Architekten entdeckt man die neue Gastrono mie Marseilles. Seit zwei Jahren kombiniert der junge Küchenchef Alexandre Mazzia das Verrückte mit dem Ungewöhnlichen, etwa ein Cam pariOrangeSorbet auf einem Merlan. Das Interieur stammt aus der Zeit von Le Corbusier, etwas leicht Antiquarisches liegt über dem Raum, einzig der Gaumen wird des Jahrs 2011 gewahr. «Man muss nicht verrückt sein, um hier zu arbeiten. Aber es hilft», hat Koch Alexandre Mazzia auf den Hinterausgang seiner Küche ge schrieben. Seine (Koch)Kunst ist einer von vielen Samen, die der zeit in Marseille gepflanzt werden. Ein paar spriessen bereits, andere schlummern noch in der Erde. Marseilles Blütezeit steht bevor. Die Reise wurde unterstützt vom französischen Tourismusbüro
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2. OKTOBER 2011
R I G U T TO R E I S T
Feilschen um jeden Preis? «Ich lass mich doch nicht übers Ohr hauen!», rief der Kollege aufgebracht und stürzte sich erneut ins Gefeilsche mit unserem Taxifahrer in Delhi. Mein Kollege war gut vorbereitet: Er hatte sich eine dieser Tabellen besorgt, welche die angezeigten Zahlen auf dem Taxameter in Preise umrechnen. Normalerweise haben Touristen keine Ahnung, dass es überhaupt eine solche Tabelle gibt. Also nennt ihnen der Fahrer – seine Schuld ist es ja nicht, wenn sich die Ausländer nicht vorbereiten! – irgendeinen Preis. Nun muss man aber wissen: Taxifahren in Delhi ist günstig. Auch wenn man ein Vielfaches bezahlt, reden wir hier – wie in unserem Fall – von 300 Rupien, umgerechnet etwa fünf Franken, für eine Fahrt quer durch die Stadt. Gemäss der «Wer in armen Tabelle meines Kollegen hätLändern reist, ten wir aber nur 100 Rupien muss damit bezahlen müssen. Er feilschte also um etwa drei Franken. rechnen, übers «Betrug», schrie er, «der will Ohr gehauen uns ausnehmen! So eine zu werden» Frechheit!» In Zürich hätte er für diesen Betrag noch nicht einmal ein Bier bekommen. Aber hier, in Indien, da ging es bei diesen drei Franken plötzlich um die Wurst. Fühlte er sich wirklich benachteiligt? Oder wollte er nur schauen, wer den längeren Atem hat? Wer in Entwicklungsländern reist, muss damit rechnen, übers Ohr gehauen zu werden. Man darf den Einheimischen keine Boshaftigkeit unterstellen, es ist einfach eine Überlebensstrategie. Kann man einem Taxifahrer in Delhi, der von der Hand in den Mund lebt, wirklich verübeln, wenn er versucht, ein paar Rupien mehr aus den Touristen herauszuholen? Natürlich will man als Reisender nicht verarscht werden. Und ja, man soll sich wehren, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt. Aber doch nicht um drei Franken! Da geht es nur noch ums Prinzip. Ich buche das jeweils unter Entwicklungshilfe ab. Lieber runde ich den dreifachen Preis auf, blicke in die ungläubigen Augen des Taxifahrers und werde mit einem Strahlen belohnt, als dass ich zu Hause am Computer einer Hilfsorganisation Geld überweise. Sind Sie anderer Meinung? Schreiben Sie unserer Reise-Redaktorin Stefanie Rigutto auf
[email protected]
MELDUNGEN
Eisbären und Königspinguine: Nach Spitzbergen oder in die Antarktis ZÜRICH Umgeben von Gletscher und Eis erlebt man an Bord der Silver Explorer die Arktisnatur hautnah und kann Eisbären und Walrosse beobachten. Wanderungen in der unberührten Tundra der Arktis und Zodiacfahrten entlang der Küsten bestimmen den Tagesablauf während der Expedition vom 5. bis 15. Juli 2012. Wer die grösste Kolonie der Königspinguine erleben will, der reist mit demselben Schiff auf die andere Seite der Welt: Im November 2012 führt eine 23-tägige Tour zum Weissen Kontinent, Start ist in Buenos Aires. Die Gäste werden ab der Schweiz von einer erfahrenen KuoniReiseleitung betreut. www.kuoni.ch
Frauen unter sich: Shopping und Wellness mit der besten Freundin ASCONA TI Eine Shoppingtour nach Mailand, auf Wunsch mit einem Personalshopper, und anschliessend lässt man sich im luxuriösen Spa am Lago Maggiore verwöhnen. Das Hotel Eden Roc in Ascona bietet spezielle Weekend-Arrangements für Damen an. Weitere Ladies-only-Angebote der Tschuggen Hotel Group gibt es im Carlton Hotel St. Moritz und im Sporthotel Valsana in Arosa. Infos und Preise auf www.tschuggenhotelgroup.ch
Übers steinerne Meer zum See der Stille Eine sonnige Herbstwanderung von Braunwald zur Glattalp
Grosses Natur-Theater: Der Weg durch die Karren ist ein Balanceakt
VON ROGER ANDEREGG (TEXT) UND FRIDOLIN WALCHER (FOTO)
Was für eine verrückte tektonische Landschaft! Steine, wohin man schaut. Aber was für Steine! Wo hat man schon einmal solche Steine gesehen? Zackig und kantig die einen, abgeschliffen, glattgeschmirgelt und rundgewaschen die anderen. Hier ein einzelner, mächtiger Block, da eine Formation kleinerer Exemplare, die aussieht wie ein Termitenhügel, und dort eine riesige zusammenhängende Steinplatte. Das Ganze ein fast kompaktes steinernes Meer mit Erhebungen, Verwerfungen, Wellen und Schaumkronen, verursacht durch Regen, Eis und Schmelzwasser der Jahrtausende. Wir bewegen uns im grössten Karrenfeld der Schweiz. Eine Wüste aus Kalkfelsformationen, eine wahre Mondlandschaft, in der sich bei Unwetter und Nebel auch schon Leute verirrt haben sollen. Doch heute ist die Gefahr minim. Von einem blank gescheuerten Himmel lacht die Sonne. In Braunwald sind wir von der Bergstation der Standseilbahn zur Talstation der Luftseilbahn Gumen geschlendert und heraufgegondelt, durch den bereits herbstlich verfärbten Wald. Vom Gumen gings dann über den weiten Sonnenhang in westlicher Richtung, vor uns die markanten Felstürme von Ortstock und Höch Turm. Dann ein schroffer, aber kurzer Aufstieg, und wir sind auf dem Bützi auf 2155 Metern. Wir bleiben stehen, um zu verschnaufen, aber auch um das gewaltige Bergpanorama zu betrachten, fast 360 Grad rund, das sich gestochen scharf vom makellos blauen Himmel abhebt. Alpenschneehühner flattern auf und drehen eine Runde
Hier auf dem Bützi tauchen wir ein in die Karren, dieses seltsame urzeitliche Trümmerfeld. Wir achten gut auf jeden Schritt, denn gerade im Herbst, wenn das Gras am Morgen noch nass ist nach der kalten Nacht, kann der glatte Stein gefährlich glitschig sein. Ein Paar Alpenschneehühner, noch im braunen Sommerkleid, flattert zeternd auf und dreht eine Run-
de, bevor es sich erneut niederlässt. Wieder bleiben wir einen Moment stehen – diesmal, um dieses einmalige, unvergleichliche Bild in uns aufzunehmen, das Bild dieser Karrenwüste –, bevor wir sanft zur Charetalp (!) absteigen, hinter der sich mächtig die Kette der Innerschweizer Berggipfel mit dem klotzigen Schächentaler Windgällen aufbaut. Wandern ist enorm im Trend. Und jeder wandert so, wie es ihm bekommt. Neben den Naturfreunden, die vordringlich Flora und Fauna im Auge haben, gibt es die Feinschmeckerflaneure, die mindestens so emsig Ausschau halten nach der nächsten Bergbeiz und ihrer Menükarte. Andere, erkennbar am schnellen, entschlossenen Schritt, gehören zur Fraktion der Hardcore-Wanderer, die süchtig sind nach Leistung und Höhenmetern, die ihren Puls zuverlässig zum Hämmern bringen. Dank mehrerer möglicher Varianten kommt zwischen Braun-
wald und Glattalp auch die Hardcore-Fraktion auf ihre Rechnung. So verzichten Kampfwanderer schon mal grosszügig auf die Anfahrt mit der Luftseilbahn und erreichen stattdessen über die Alp Oberstafel und den Bärentritt die erste Höhenstufe. Aber Achtung: Der Bärentritt bleibt, obwohl mit Drahtseilen gesichert, schwindelfreien und trittsicheren Berggängern vorbehalten. Wenn die dann noch nicht genug vom Fels haben, wählen sie die Zickzackroute durchs Geröll auf die Furggele (2395 m), wie der Übergang zwischen Ortstock und Höch Turm heisst, und steigen von dort zum Glattalpsee und zur Glattalp ab, wiederum durch viel Geröll; nicht zufällig trägt die Örtlichkeit den Namen «Hinter den Steinen». Auch wir hüpfen jetzt, auf unserer weniger anstrengenden Route, von Stein zu Stein, balancieren über die vielfach zerklüfteten Felsformationen und kommen zur Erigsmatt. Hier ändert sich
Von Seilbahn zu Seilbahn KARREN
Bützi 2155 Meter
Luftseilbahn Gumen
Alp Erigsmatt Oberstafel Braunwald Höch Einfache Route itt r t n Turm Bäre CHARET� Schwere Route Furggele ALP (2395 m) SCHWYZ Ortstock GLARUS Linthal GLATT� Luftseilbahn ALP LINTH Glattalp URI SonntagsZeitung Huwi
Wanderroute: Für die beschriebene Höhenwanderung nehmen wir in Braunwald die Luftseilbahn auf den Gumen und wandern über Bützi und Erigsmatt zur Bergstation der Luftseilbahn Glattalp, die uns hinunter ins Sali bringt (Achtung: genügend Zeit für das mögliche Anstehen einberechnen; die Kapazität der einspurigen Bahn ist mit 8 Personen arg begrenzt!). Von dort gehts mit dem Postauto nach Muotathal und weiter mit dem Bus nach Schwyz Bahnhof. Schwierigkeitsgrad: Bei guter Witterung bietet der Weg für geübte Bergwanderer keine Probleme und
ist in fünf Stunden zu bewältigen. Nach Schneefall sollte man die Route wegen Nässe und schlecht sichtbaren Markierungen meiden. Einkehr: Auf der Erigsmatt werden Getränke verkauft, im Charetalphüttli auch ganze Mahlzeiten; beide sind aber nur während der Alpsaison geöffnet, von Ende Juni bis Mitte September. Auf der Glattalp und unten im Sali wird auch noch im Oktober gewirtet. Karten: Swisstopo Wanderkarte Klausen, 1:50 000, 246 T, Fr. 22.50. Allg. Infos: www.braunwald.ch www.glattalp.ch
unvermittelt die Beschaffenheit des Grundes, und wir gehen fortan über angenehm weichen, erdigen Alpboden, stellenweise sogar über Moore, und das entschädigt uns für den ruppigen Aufstieg und die akrobatische Turnerei durch die unwirtliche Steinwüste. Ein letzter Aufstieg zum Pfaff, dann abwärts zum Glattalpsee
Auf der ausgedehnten und sanft abfallenden Charetalp bringen ein paar späte Murmeltiere mit lauten, empörten Warnpfiffen vor der nahenden Gefahr das letzte Futter ein, das sie über den langen Winter nähren soll. Im Sommer hört man hier munteres Glockengebimmel, und weiter unten muss man sich mitunter förmlich durch die Herden pflügen; Hunderte von Schafen sömmern jeweils auf der Charetalp. Doch für sie ist die Saison schon Mitte September zu Ende gegangen. Nach der Überquerung einer breiten Moorebene, an deren Rand ein Pfad direkt hinunter führt nach Schwarzenbach im Bisistal, folgt ein letzter Aufstieg zum Pfaff – und unter uns liegt die Glattalp. Wir steigen rechts noch etwas den Hang hoch und sehen jetzt auch den grünblauen Glattalpsee in der Senke, über dem sich wiederum Ortstock und Höch Turm erheben, jetzt mit ihrer nicht minder stotzigen Rückseite. Bis zur Bergstation der Luftseilbahn hinunter ins Sali, einst eingerichtet als Werkbahn des Kraftwerks Glattalp, ist es von hier nur noch eine halbe Stunde. Wer noch nicht genug hat, fügt als Zusatzschlaufe eine Umrundung des Glattalpsees an, der sich jetzt im Herbst als See der Stille präsentiert. Doch auch dabei wird er kaum mehr vielen Wanderern begegnen. Es ist spät im Jahr, und die Natur richtet sich auf die eisige Jahreszeit ein. Auf der Glattalp verzeichnet man im Winter Minustemperaturen, die oft sogar diejenigen von La Brévine, dem berüchtigten Sibirien der Schweiz, unterbieten. So endet unsere Bergtour mit einem leichten Frösteln und sanft melancholisch. Aber auch das steht ja völlig im Einklang mit der Jahreszeit.
VerboteReisen
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2. OKTOBER 2011
Bloss nicht küssen – in der Stadt der Liebe Die skurrilsten Verbote auf Reisen von Italien bis in die USA VON BRIGITTE JURCZYK
Eine Busse fürs Falschparkieren im Ausland hat bestimmt schon jeder bekommen. Aber in man chen Staaten der Erde kann man noch für ganz andere Vergehen zur Kasse gebeten werden. Eine kleine Ansammlung der skurrils ten Verbote – damit die Ferien stimmung nicht in Gefahr gerät. ITALIEN Achtung Sandburgen! Dass man die Tauben auf dem Markusplatz in Venedig nicht füt tern darf, weiss jedes Kind. Dass allerdings im 35 Kilometer ent
fernten Eraclea sowohl Sandbur gen bauen als auch das Buddeln von Löchern in den Sand unter sagt ist, dürfte selbst Einheimi schen zu denken geben. Apropos Strand: Wer sich als Mann in Pa lermo nackt bräunen lassen will, sollte dies unterlassen. Denn in den Genuss des Nacktbadens kommen dort nur Frauen. Wer vermutet, der gute Ruf von römi schen Restaurants sei in der Qua lität der Zutaten begründet, liegt falsch. Dass so viele Menschen abends in die Lokale strömen, liegt nur daran, dass das Essen von selbst zubereiteten Speisen
(Sandwich!) auf den Strassen Roms verboten ist. FRANKREICH Küssen verboten! Wer auch immer Paris zur «Stadt der Liebe» erklärt hat, tat dies mit Sicherheit vor 1910. Denn seit die sem Datum herrscht im Bahnhof Gare du Nord und allen Zügen zwischen Atlantik und Mittelmeer Kussverbot. Das 101 Jahre alte Verdikt ist immer noch aktuell! GROSSBRITANNIEN Die Queen nicht auf den Kopf stellen! Wer sich von der Insel immer noch gerne per Postkarte bei den
Daheimgebliebenen meldet, soll te die Briefmarke mit dem Bildnis der Queen gewissenhaft aufkle ben. Sitzt sie falsch herum auf der Karte, wäre Majestät mit Sicher heit «not amused». Frauen in Pubs ungeniert um Sex zu bitten, ist übrigens in Grossbritannien (wo nicht?) ein Ärgernis, was bis 250 Franken Strafe oder drei Mo nate Gefängnis einbringen kann. SPANIEN Bloss keine Cola! Wer auf den Kanaren oder in an deren Teilen Spaniens den belieb ten koffeinhaltigen Softdrink be stellen möchte, soll bloss keine
«Cola» ordern. Das ist nämlich das spanische Wort für das männ liche Geschlechtsteil. Und auch wenn es für die Benutzung des Wortes offiziell keine Strafe gibt, könnten Touristen sich einen bösen Blick einhandeln. ISRAEL Kein Fell am Strand! Falls Sie Ihr Bärenfell mit in die Ferien nehmen: Tragen Sie es bloss nicht am Strand! Man könnte Sie für ein echtes wildes Tier halten, und denen ist es per Gesetz untersagt, im Heiligen Land den Strand zu besuchen oder im Meer zu baden.
USA Nie ohne Scheibenwischer! Die USA, ein Land der un begrenzten Möglichkeiten? Von wegen! Hobbypiraten mit Augen klappe werden im Bundesstaat Alabama Probleme bekommen, wenn sie in einen Wagen steigen. Dann ist ihnen das Fahren untersagt. Wer ein Auto in Texas mietet, soll genau hinschauen: Das Fahren ohne Scheiben wischer ist verboten, eine Wind schutzscheibe braucht der Wagen aber nicht zu haben. Und wer in New Jersey öffentlich Suppe schlürft, der kann sogar verhaftet werden!
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H OT E LC H E C K
Im Durchschnitt hat eine Familie 1,51 Kinder. Jumeirah Frankfurt am Main Ein Schwesterhaus ist das märchenhafte Burj-alArab, die Hotelgruppe gehört der Herrscherfamilie von Dubai, und bevor Dagmar Woodward ihr Amt als General Manager des Jumeirah Frankfurt antrat, wurde sie ein halbes Jahr am Persischen Golf in die Geheimnisse orientalischer Gastfreundschaft eingeführt. Doch dann betritt man die vor zehn Tagen offiziell eröffnete Luxusherberge mitten in Frankfurt, und Arabien ist nirgendwo. Im Restaurant Max On One im ersten Stock kocht der Kärntner Martin Steiner Wiener Schnitzel und Äppelwoi-Risotto. In allen 218 Zimmern und Suiten hängen über Walnussböden knallige Bilder des Leipziger Malers Hartwig Ebersbach. In der Lobby riecht es nach Zitronengras statt nach 1001 Nacht, und die 180-köpfige Crew stammt nicht aus dem BEWERTUNG LAGE ★★★★✩ Morgen- sondern vorZIMMER ★★★★★ nehmlich aus dem hessi★★★★★ schen Umland. Das ESSEN AMBIANCE ★★★★✩ Jumeirah nimmt eine SERVICE ★★★★★ Vorreiterrolle ein als EXTRAS (Z. B. SPA) ★★★★✩ erstes Haus der legenPREIS/LEISTUNG ★★★★✩ dären Hotelgruppe auf dem europäischen Festland. Es soll so unaufgeregt deutsch wie möglich sein. Das Credo lautet für alle Jumeirah-Ableger zwischen den Malediven und Mallorca: «Stay different». Die einzige Konzession an orientalische Opulenz bilden eine Million Kristalle an Decken und Wänden auf 26 Etagen. Ansonsten ist Deutschlands neuste Hotel-Trouvaille klassisch-elegant und technisch so aufgerüstet, dass der Gast kaum mehr Schalter, dafür aber, selbst vor dem Lift, jede Menge Touchscreen-s bedienen darf. Das Jumeirah setzt in Sachen Zimmergrösse neue Massstäbe, keine Bleibe misst weniger als 35 Quadratmeter. Alle Bäder haben neben einer geräumigen Dusche auch eine Wanne, zum Teil am Bett. Das Jumeirah soll in der Banken- und Messestadt Frankfurt erste Adresse für gehobene Businesskundschaft werden. Zumindest in der Startphase können sich Weekendtouristen das Hotelerlebnis zwischen dem neu aufgebauten Thurn-und-Taxis-Palais und der Shoppingmall My-Zeil aber durchaus leisten.
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ReisenAuto
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MELDUNGEN
Skoda-Zwerg auf VW-Basis MLADA BOLESLAV CZ Unter dem Namen Citigo wird Skoda Ende dieses Jahres eine eigene Version des VW-Kleinwagens Up anbieten. Optisch wird der Vierplätzer an das Skoda-Design anget, antriebsseitig übernimmt er die Dreizylinder-Benziner mit 60 oder 75 PS.
MÜNCHEN D BMW lanciert Anfang 2012 erstmals eine Hybridversion der 5er-Baureihe. Der BMW Active Hybrid 5 wird über einen Sechszylinder-Benziner und einen Elektromotor verfügen, soll 340 PS leisten und rein elektrisches Fahren bis 60 km/h ermöglichen. Der Verbrauch soll zwischen 6,4 und 7,0 l/100 km liegen; die Preise sind noch nicht bekannt.
KALIFORNIEN
KALIFORNIEN USA
NEVADA
BMW stellt Hybrid-5er vor
Truckee
Infiniti setzt sich hohe Ziele RUBICON TRAIL
Georgetown
Patentstreit um LED-Licht Der südkoreanische Elektronikkonzern LG hat eine einstweilige Verfügung beantragt, um den Verkauf von PW der Marken Audi und BMW in Südkorea stoppen zu lassen. Grund sind die LED-Lampen des Zulieferers Osram, die in Autos der beiden Marken verwendet werden. LG wirft Osram vor, mit den Leuchten sieben LG-Patente zu verletzen. SEOUL
Auto-Schweiz empfiehlt Kandidaten BERN Der Verband der Schweizer Autoimporteure Auto-Schweiz veröffentlicht im Vorfeld der Wahlen vom 23. Oktober erstmals eine Wahlempfehlung. Von den Kandidierenden zu National- und Ständerat schafften es nach einer Analyse ihrer verkehrspolitischen Positionen 227 auf die Empfehlungsliste.
XXL-Modell aus Legosteinen Im Legoland im US-Bundesstaat Florida parkt künftig ein aus Legosteinen gebautes Modell des Ford Explorer in Originalgrösse. In 2500 Arbeitsstunden setzten 22 Mitarbeiter das SUV aus rund 380 000 Teilen zusammen. ORLANDO USA
Gelifteter Renault Koleos lieferbar URDORF ZH Das in Südkorea produzierte RenaultSUV Koleos ist ab sofort mit überarbeiteter Optik ab 35 900 Franken lieferbar. Für den Antrieb stehen ein Benziner mit 171 PS und zwei Turbodiesel mit 150 oder 173 PS zur Verfügung.
South Lake Tahoe
Diamond Springs
Toyota zieht es in die USA TOKYO Laut Toyota-Chef Akio Toyoda wird der Toyota-Konzern aufgrund des starken Yens verstärkt im Ausland produzieren. Zunächst sollen Modelle für Südkorea in den USA gefertigt werden, die dank eines Freihandelsabkommens zwischen beiden Ländern zollfrei gehandelt werden können.
Tahoma LAKE TAHOE
20 km
SoZ Candrian
ROLLE VD Nissans Nobelmarke Infiniti will laut des neuen Europa-Chefs Bernard Loire bis Ende 2016 jährlich rund 100 000 Fahrzeuge in Europa verkaufen. Dazu sollen neue Modelle wie ein mit Mercedes entwickeltes Kompaktauto und ein Ausbau des Händlernetzes beitragen. Für dieses Jahr rechnet Infiniti mit rund 6000 verkauften Autos in Europa.
Nie ohne Platzeinweiser: Wenns um Millimeterarbeit geht, sind die Trail Guides in den gelben Shirts gefragt
FOTOS: ANDREAS FAUST (2), PD
Hängepartie am Rubicon Der kalifornische Rubicon Trail gilt als eine der härtesten Offroadstrecken VON ANDREAS FAUST
Immer diese Einheimischen. Sie überholen, egal wo. Selbst auf einer mit Granitblöcken übersäten Schotterpiste in der kalifornischen Wildnis. Unvermutet fegt der Pickup an uns vorbei. Der spitzbärtige Fahrer würde samt seinem Auto problemlos in den nächsten «Mad Max»-Film en. Türen? Dächer? Entbehrlich; der Staub kriecht sowieso durch jede Ritze, und wenn schlechtes Wetter hereinbricht, bedeutet das 14 Fuss Schnee und damit Winterpause. Ein Jeep Wrangler mag ein rustikales Gefährt sein – gegen solche Eigenbau-Offroader geht er als Luxus-SUV durch, mit dem man sich aber dennoch auf den Rubicon Trail wagen kann. Der Pfad vom Lake Tahoe ins Tal des Rubicon River gilt als eine der härtesten Querfeldeinstrecken der Welt. Jedes bisschen Gas mehr führt zu einem hilflosen Schleudern
Die ersten Kilometer rütteln durch, aber noch gibt es Wegweiser. Die Piste besteht aus pudrigem Staub und verweht hinter den Autos minutenlang. Plötzlich der erste steile Anstieg, von drei miteinander verkeilten Felsblöcken gekrönt. Ab jetzt sind die Trail Guides in gelben T-Shirts gefragt. Wie Platzeinweiser dirigieren sie die Autos durch das Steinchaos. Brüllen sie «back, back!», dann haben die Anfänger aus Europa es mal wieder vergeigt.
Der neue V6-Benziner im Wrangler Rubicon leistet mit 284 PS glatte 85 PS mehr als sein trinkfreudigerer Vorgänger. Er ersetzte im letzten Jahr im Jeep-Mutterkonzern Chrysler gleich vier Sechszylinder und hilft so gehörig bei der Kostenreduktion. «Bloss te er unbearbeitet nicht ins Motorabteil des Wrangler», sagt Tony Petit, bei Jeep für die Entwicklung des Wrangler verantwortlich. Ein manuelles Sechsganggetriebe überträgt die Kraft; dazu kommen das Reduktionsgetriebe für mehr Drehmoment bei niedrigem Tempo und Sperren für beide Achsen. Aber keine elektronischen Fahrprogramme – Mechanik reicht. Ersten Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, und der Wrangler kriecht los, unwiderstehlich wie ein grosser Turbodiesel. In der Ebene, aber auch steil bergauf. Wie von selbst schiebt sich der Jeep die Felsen hoch, und jedes bisschen Gas mehr würde zu hilflosem Schleudern führen. Die Sperren kommen nur zum Einsatz, wenn es weder vor noch zurück geht. Bergab funktioniert das genauso. Bloss braucht es Überwindung, nicht auf die Bremse zu treten, denn dann rutscht das 2,3-Tonnen-Auto haltlos gen Talgrund. Kein S, wenn man in den Gurten hängt und das Gefühl hat, senkrecht eine Wand herunterzufahren. Und dann gleich zwischen den Felsen
mit der Stossstange stecken zu bleiben. Nur wenig mehr Breite oder Radstand, und man sässe hilflos auf oder demolierte sich die Radaufhängung. Was einem Servicefahrzeug iert. Wie holt man es zurück? «Mit dem Heli», zuckt Petit die Schultern. Oder man nimmt auf die nächste Tour Ersatzteile mit und flickt vor Ort. Die meisten US-Kunden fahren mit dem Wrangler ins Gelände
Ein paar Einheimische fragen grinsend nach Popcorn und Bier, während sie zuschauen, wie die Jeep-Karawane das Hochplateau für die Mittagspause auf 2300 Meter Höhe zu erklimmen versucht. Unter uns glitzern Seen, darüber schneeglänzende Berge. Bis zum Juli war hier noch alles weiss, in drei oder vier Wochen dürfte es wieder so sein. Der Trail ist kein Ganzjahresvergnügen. Beim Abstieg hinunter zum Fluss würde man manche Stellen nicht zu Fuss hinuntergehen. Die Fahrwerke ächzen, die Fahrer auch. Aussteigen wäre schön; ohne ständige Konzentration und den reflexartigen Griff nach allem im Cockpit, was Halt verspricht. «Vorsicht, Klapperschlangen», sagt Guide Marty, sobald einer Anstalten macht, die Tür zu öffnen. Dazu die Moskitos. Wer aussteigt, wird zur leichten Beute. Dann halt nicht. Die Schweiz ist ein Allrarkt mit 25 Prozent Anteil, aber kaum
5 Prozent der Käufer wissen, was ihr Auto zu leisten imstande wäre. «90 Prozent aller WranglerKäufer in den USA fahren in die Wildnis», sagt Kevin Metz, verantwortlich für die Europa-Produktplanung bei Jeep. Hätte jeder Amerikaner einen, könnte man den Unterhalt des maroden USStrassennetzes stoppen. Das Rubicon Camp am Talgrund sieht aus wie ein Goldgräberlager zur vorletzten Jahrhundertwende. Bis man Notstromaggregat, Duschzelte und die zum Grillen ganzer Elche eingerichtete Küche entdeckt. Bären gebe es aber wie früher, behauptet Marty und zeigt eine übel zugerichtete Schranktür, hinter der ein Bär in der letzten Nacht Essbares vermutet hätte. So, so. Am nächsten Morgen geht es bergauf zurück Richtung Lake Tahoe. Die Guides werden nervöser, ihr Befehlston schärfer und jede erfolgreiche Kletterpartie wird mit einem erleichterten «good job!» quittiert. Sage noch mal jemand, er bräuchte am Zürichberg einen Allradler.
Postweg und Spielplatz Ab 1887 diente der Rubicon Trail zunächst als Post- und Viehtriebweg. In den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts wagten sich erste Abenteurer auch mit Autos auf die Strecke. Seit rund 60 Jahren gibt es geführte Offroadtouren.
AutoReisen
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2. OKTOBER 2011
Werdet wie die Kinder Der neue BMW 118i erstaunt mit Ausstattungsdetails, die bisher in der Kompaktklasse noch nicht üblich waren Besonders im Modus Eco Pro, der die Leistungsentfaltung des Motors senkt, für frühes Hochschalten sorgt und auch die Klimaanlage zur Verbrauchsoptimierung herunterregelt. Die herausgefahrene Mehrreichweite zeigt der Einser an – in unserem 118i erhöhte sie sich mit einer gelassen auf der Autobahn verfahrenen Tankfüllung um 22 Prozent.
VON ANDREAS FAUST
Es ist fast schon ein Automatismus. Einsteigen in den Testwagen, und dann der Griff zur Höhenverstellung des Sitzes. Schliesslich liegt man heutzutage nicht mehr im Auto, sondern sitzt hoch und möglichst aufrecht, damit man den Überblick behält und das Lenkrad gut im Griff hat. Doch zieht man am Verstellhebel des neuen BMW 118i, landet man ganz weit unten. Denn es gibt keine Feder, die den Sitz gegen das Fahrergewicht hochdrücken könnte. So hüpft man auf dem Sitz herum wie ein zappeliges Kleinkind im Kinderwagen, zerrt am Hebel und versucht, sich auf die Höhe der Zeit zu bringen. Gut, dass der Sitz, einmal eingestellt, dann auch künftig t. Der Einser wirkt selbstbewusst und fast schon wie ein Kombi
Sein Vorgänger schien sich flach und mit tiefem optischem Schwerpunkt auf der Strasse zu ducken – als ob seine Designer sich nicht getraut hätten, einen selbstbewusst wirkenden BMW-Kompaktwagen auf VW Golf, Ford Focus und Opel Astra loszulassen. Das neue Modell strahlt dagegen auch optisch den bisherigen Erfolg des Einsers aus – gereckt und gestreckt und
Im Sportprogramm wandelt sich der Charakter des Autos
eher wie ein kleiner Kombi als ein konventionelles Schrägheckmodell. Der längere Radstand kommt vor allem den Fondagieren zugute, die nun keine Kniescheibenschäden mehr befürchten müssen, obwohl das Platzangebot noch immer nicht üppig ist. Die Sicht auf die Fahrzeugecken wird bloss durch die breiten C-Säulen eingeschränkt – Parksensoren hinten sind eine gute Investition. Das Cockpit wirkt hübsch hochwertig, aber plastiklastiger als in höher positionierten BMWModellen. In der Urban-Ausstattung steuern dem allerdings mehrfarbige Sitze, weiss lackierte Einlagen in der Instrumententafel
Detailarbeit: Eco-Modus reduziert Klimaanlage; dazu Spurhalte- und Auffahrwarner, Achtgangautomatik, Fahrprogrammschalter (v. l. n. r.)
BMW 118i Urban Vierzylinder-Turbobenziner, 1,6 Liter, 125 kW/170 PS, Heckantrieb, Achtgang-Automatik, 0–100 km/h in 7,5 s, Spitze 222 km/h, Verbrauch Werk 5,6 l/100 km, CO2-Ausstoss 131 g/km, Energieeffizienz-Kategorie A, Länge/Breite/Höhe 4,32/1,77/1,1,42 Meter, Leergewicht 1390 kg, Kofferraum 360 bis 1200 l, Preis ab 45 420 Franken
und ein Begrüssungslicht beim Entriegeln in Weiss oder Blau entgegen. Grosses Kino, wenn der Einser im nächtlichen Parkhaus glüht wie ein Ufo. Nicht nur bei Abmessungen und Ausstattung zeigt der Einser Grösse, sondern auch beim Fahrverhalten. War der Vorgänger noch selbst in der Basisversion ein dank des Heckantriebs eher sportliches Auto, fährt sich das neue Modell fast wie eine Oberklasselimousine. Den wichtigsten Beitrag leistet die erstmals in dieser Klasse eingesetzte Achtstufenautomatik, die mit kaum spürbaren Gangwechseln die Drehzahlspitzen des drehfreudigen Motors früh kappt.
Eine Marke der Daimler AG.
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Intensiv und hautnah. Erleben Sie die AMG Performance Tour. Mehr Informationen unter www.mercedes-benz.ch/amg
SLS AMG Roadster, 2 Türen, 6208 cm3, 420 kW/571 PS, CO2-Emission: 308 g/km, CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 188 g/km, Treibstoffverbrauch gesamt: 13,2 l/100 km, Energieeffizienzkategorie: G.
Gegen Sehnsucht nach dem giftigeren Charakter des Vorgängers hilft nochmal der Fahrprogrammschalter – in Stellung Sport verändern direktere Gasannahme und späteres Hochschalten abermals den Charakter des Autos; unterstützt von der direkten Lenkung, der keine Antriebskräfte ins Werk pfuschen. Im Schnitt lag der Testverbrauch damit bei 7,1 l/100 km – mit 50 Prozent EcoPro-Anteil und zwei Dutzend Kilometern Sport. BMW-typisch ist die Preisgestaltung – mit ein paar Optionen liegt man schnell über 50 000 Franken. Die nächste Persönlichkeitsveränderung des Einsers ist schon angekündigt. Die neue Generation kommt dann mit Dreizylindermotoren und Frontantrieb.
ReisenPublireportage
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Alpinismus-Feeling auch für Wanderer Reizvolle Spaziergänge und anspruchsvolle Bergtouren im Wanderparadies Jungfrau-Region Das «Chilchli» ist keine Kirche, auch wenn es so aussieht. Das schmucke bauwerk mit dem adretten türmchen liegt auf rund 2100 m ü. m. und diente früher als trafostation für die Jungfraubahn. Heute steht es unter Denkmalschutz und birgt eine Ausstellung, in der die besteigung der nahen eigernordwand multimedial inszeniert wird. Die Installation bildet das Kernstück des neuen Jungfrau-eiger-Walk, eines kurzen, aber eindrücklichen bergwanderwegs von der station eigergletscher zur Kleinen scheidegg. er verläuft vor einer spektakulären Gipfel- und Gletscherkulisse und vermittelt spannende einblicke in Pionierleistungen der Kletterei. In der region wurde schon frühzeitig Alpinismus-Geschichte geschrieben: so wurde vor 200 Jahren die Jungfrau als erster Viertausender der schweiz bestiegen.
Wanderungen über Gletscher und zu berüchtigten Bergen ein weiteres Jubiläum steht im nächsten Jahr an: Zum 100. mal jährt sich dann die eröffnung der Jungfraubahn. Deren endstation, das 3454 m hohe Jungfraujoch, gilt als europas höchstgelegener bahnhof. Gäste aus aller Welt kommen hier hautnah in Kontakt mit einer von eis und Fels geprägten hochalpinen szenerie – etwa auf der Aussichtsplattform sphinx, die freie sicht auf den Aletschgletscher, europas längsten eisstrom, gewährt. besonders eindrücklich erlebt man die Gletscherwelt auf der Wanderung zur 2 km entfernten mönchsjochhütte. Die route führt quer über den Jungfraufirn. Über 1000 m weiter unten verläuft der eiger-trail. mit stummer Wucht erhebt sich die eigernordwand über dem spektakulär angelegten bergwanderweg. Die route führt am Fuss der senkrechten Felswand von der station eigergletscher nach Alpiglen. Unterwegs gewinnt man eine geradezu beklemmende Vorstellung von den alpinistischen Herausforderungen, welche dieser berüchtigte berg bereithält. Für Wanderbegeisterte bietet die Jungfrau-region eine reiche Auswahl an routen in einer grandiosen Landschaft. Auch höher gelegene Ausgangsund Zielpunkte lassen sich mit bergbahnen bequem erreichen – etwa die First bei Grindelwald, die schynige Platte oder der Harder oberhalb von Interlaken. Dorthin werden in den kommenden tagen übrigens nicht nur Wanderer pilgern, sondern auch Liebhaber von brauchtum und Volksmusik: Die Ausflugsziele gehören zu den Austragungsorten des Festivals Interfolk Jungfrau, das vom 6. bis zum 9. Oktober über die bühne geht.
Neuer Erlebnisweg – Jungfrau-Eiger-Walk Im Juni wurde der Erlebnisweg zwischen der Bahnstation Eigergletscher und dem Bahnhof Kleine Scheidegg eröffnet. Auf dem Jungfrau-Eiger-Walk wird die Geschichte des Bergsteigens in der Eigernordwand lebendig. Im Innern der alten Mittellegi-Hütte
aus dem Jahr 1924 werden historische Bergsteigerausrüstungen ausgestellt, und an den Aussenwänden sind moderne Ausrüstungen zu sehen. Kernstück des Erlebniswegs ist das historische «Chilchli». Darin werden die Dramen
thematisiert, die sich in der Eigernordwand abgespielt haben. Der Jungfrau-Eiger-Walk ist ein einfacher Wanderweg, der in Turnschuhen und in rund 50 Minuten vor der Kulisse von Eiger, Mönch und Jungfrau begehbar ist.
In ZUsAmmenArbeIt mIt:
Unsere PArtner:
ANDREAS STAEGER
IMPRESSUM www.sonntagszeitung.ch Auflage: 182 129 Exemplare (WEMF, 2010) Leser: 758 000, Reichweite: 17,2 Prozent (MACH Basic 2011-2) Herausgeberin: Tamedia AG, Zürich Verleger: Pietro Supino Adresse Redaktion: Werdstrasse 21, Postfach, 8021 Zürich Telefon: 044 248 40 40 Fax: 044 242 47 83 E-Mail:
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