Kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter (Katrin Saß), eine selbstbewusste Bürgerin der DDR, nach einem Herzinfarkt ins Koma - und verschläft den Siegeszug des Kapitalismus. Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen, wie Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach wegspült, wie man hastig zusammen wachsen lässt, was zusammen gehört. Erfahren darf sie von alledem nichts: Zu angeschlagen ist ihr schwaches Herz, als dass sie die Aufregung überstehen könnte. Alex ist keine Atempause gegönnt. Um seine Mutter zu retten, muss er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen lassen. Schnell stellt er fest, dass sich dieser Plan schwieriger umsetzen lässt als erwartet... Good Bye, Lenin! aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Wechseln zu: Navigation, Suche Filmdaten Originaltitel: Good Bye, Lenin! Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2003 Länge (PAL-DVD): 121 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe: FSK 6 Stab Regie: Wolfgang Becker Drehbuch: Bernd Lichtenberg Produktion: Stefan Arndt, Katja De Bock, Andreas Schreitmüller Musik: Yann Tiersen Kamera: Martin Kukula Schnitt: Peter R. Adam Besetzung Daniel Brühl als Alexander Kerner Katrin Saß als Christiane Kerner Maria Simon als Ariane Kerner Tschulpan Chamatowa als Lara Florian Lukas als Denis Alexander Beyer als Reiner Michael Gwisdek als Klapprath Jürgen Holtz als Genosse Gantzke Christine Schorn als Frau Schäfer Ernst-Georg Schwill als Taxifahrer Stefan Walz als Sigmund Jähn Burghart Klaußner als Robert Kerner Jochen Stern als Nachbar Herr Mehlert Good Bye, Lenin! ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2003. Regie bei der Tragikomödie führte Wolfgang Becker; die Hauptrollen spielten Daniel Brühl und Katrin Saß. Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Handlung 2 Triviales 3 Erfolge und Auszeichnungen 4 Kritiken 5 Quellen
6 Weblinks
Handlung [Bearbeiten]Der Film erzählt die Erlebnisse der ostdeutschen Familie Kerner. Der Film beginnt im Sommer 1978, als sich der Familienvater in den Westen absetzt und seine Frau Christiane und die beiden Kinder Alexander und Ariane in der DDR zurücklässt. Zuerst von der Politik der DDR nicht sehr begeistert, beginnt Christiane nach schweren Depressionen, sich – nicht ganz freiwillig, da man ihr drohte ihr die Kinder wegzunehmen – für den Sozialismus einzusetzen. Elf Jahre später, am 7. Oktober 1989, soll die Mutter anlässlich des 40. Jahrestages der DDR eine Auszeichnung erhalten. Auf dem Weg dorthin wird sie zufällig Zeugin einer Demonstration, an der sich auch Alexander beteiligt. Als sie mit ansieht, wie die Demonstration von der Volkspolizei zerschlagen und Alexander festgenommen wird, bricht sie zusammen und fällt ins Koma. Wenige Wochen später fällt die Mauer. Auch sonst ändert sich einiges für die Kerners. Alexanders Betrieb wird abgewickelt, er ist nunmehr Vertreter für Satellitenschüsseln. Außerdem verliebt er sich in die russische Krankenschwester Lara. Seine Schwester Ariane bekommt einen Job bei Burger King, verliebt sich in einen Westdeutschen und wird ein zweites Mal schwanger. Im Juni 1990, als Alex zum ersten Mal Lara küsst, wacht die Mutter plötzlich aus dem Koma wieder auf. Da für ihren Kreislauf die kleinste Aufregung gefährlich sein kann, darf sie auf keinen Fall von den tiefgreifenden Veränderungen der letzten Monate erfahren. Deshalb lässt Alex in ihrer Wohnung die DDR wiederaufleben. Dies gestaltet sich aber schwieriger, als es zunächst anmutet. Vor ihrem Fenster etwa wird ein riesiges Coca-Cola-Plakat angebracht. Spreewaldgurken, Mocca Fix Gold und Rotkäppchensekt sind jetzt noch schwieriger aufzutreiben als zuvor. Und als sie auch noch Alexander dazu überreden kann, ihr einen Fernseher ans Bett zu stellen, muss er mit seinem Kumpel Denis abends falsche Aktuelle-Kamera-Berichte drehen. Alex bemerkt, dass „seine DDR“ immer mehr zu der DDR wird, die er sich immer gewünscht hat. Nachdem sie von ihrer Familie eines Tages mit verbundenen Augen zur Datsche gefahren wird, enthüllt sie dort ihre große Lebensbeichte: ihr Mann hat sie nicht – wie immer behauptet – wegen einer anderen Frau verlassen, sondern es war geplant, dass sie mit den Kindern später in den Westen nachkommt. Jedoch blieb sie aus Furcht vor den Konsequenzen eines Ausreiseantrages (die Stasi hätte ihr evtl. die Kinder wegnehmen können o. ä.) im Osten. Am selben Abend muss die Mutter plötzlich ins Krankenhaus eingeliefert werden. Alexander gelingt es, seinen Vater ausfindig zu machen und bewegt ihn zu einem Besuch bei ihr. Denis und Alex produzieren einen letzten Bericht der Aktuellen Kamera, in dem Sigmund Jähn zum Staatsratsvorsitzenden ernannt wird und die DDR an ihrem 41. Jahrestag ihre Grenze zur BRD öffnet, was nach dem fingierten Bericht der Aktuellen Kamera zu einem Massenansturm in das sozialistische Deutschland führt. Leute, die den Kapitalismus satt hatten, machen sich freudig auf den Weg. Jedoch erzählt Lara Christiane die Wahrheit über die deutsche Wiedervereinigung, bevor Christiane der letzte falsche Bericht gezeigt wird. Christiane ist beeindruckt von den Bemühungen von Alex und enthüllt nicht, dass sie von der Wende weiß. Drei Tage nach dem ersten Tag der deutschen 'Einheit' stirbt Christiane und Alex glaubt noch, dass sie an die Existenz des sozialistischen Regimes in Deutschland glaubt, als sie stirbt. Triviales [Bearbeiten]Denis trägt mehrmals im Film ein schwarzes T-Shirt mit hellgrünen Mustern. Unter anderem hat er es in der Szene an, als er Alex seine Hochzeitsvideos zeigt. Zweifellos ist er ein Science-Fiction-Fan (er schneidet eine Anspielung auf 2001: Odyssee im Weltraum in ein Video
ein), denn er trägt ein Matrix-T-Shirt mit der aus dem Film bekannten grünen Laufschrift. Im Drehbuch gab es Szenen, in denen Denis geradezu visionär von seinen Filmideen erzählt. Sämtliche „Ideen“ hatten mit manipulierter Realitätswahrnehmung zu tun und wurden nach 1990 realisiert (z. B. Matrix). Im fertigen Film sind diese Szenen herausgeschnitten. Übrig blieb nur das Matrix-TShirt als Anspielung auf Denis' „hellseherische“ Fähigkeiten. Allerdings spielt Becker in einer weiteren Szene noch einmal auf einen Film von Kubrick an. So entspricht die Szene, in der Alex das Zimmer seiner Mutter wieder herrichtet, in Aufnahme, Schnitt und Soundtrack exakt einer Bettszene in Uhrwerk Orange. Der Bezug zwischen beiden Filmen wird auch dadurch deutlich, dass beide Hauptdarsteller Alex heißen. Der Abbau der Lenin-Statue am damaligen Leninplatz, dem heutigen Platz der Vereinten Nationen in Berlin, begann tatsächlich erst am 8. November 1991. Das Motiv (ein Kranker wacht auf und muss über zwischenzeitliche Veränderungen hinweggetäuscht werden) entstammt dem französischen Spielfilm Hibernatus (deutscher Titel Louis taut auf) mit Louis de Funes. Die NVA-Soldaten vor der Neuen Wache sind mit dem Karabiner 98k aus dem Zweiten Weltkrieg ausgerüstet, den nur die Bundeswehr damals und noch heute für zeremonielle Zwecke verwendet. Das NVA- Gegenstück war der modernere "Karabiner S", ein qualitativ hochwertiger DDR Nachbau des sowjetischen Halbautomaten SKS von 1946. Erfolge und Auszeichnungen [Bearbeiten]Der Film wurde in Ost und West zu einem ungeahnten Publikumserfolg und zum erfolgreichsten deutschen Film des Jahres 2003. Er wurde von mehr als sechs Millionen Kinobesuchern gesehen. Good Bye, Lenin! wurde mit neun Deutschen Filmpreisen 2003 ausgezeichnet: Bester Film (mit dem Filmpreis in Gold), Daniel Brühl als Bester Hauptdarsteller, Florian Lukas als Bester Nebendarsteller, Wolfgang Becker für die Beste Regie, Weitere hervorragende Leistungen für Schnitt, Szenenbild und Musik, sowie die Publikumspreise Deutscher Kinofilm des Jahres und Daniel Brühl in der Kategorie Schauspieler/in des Jahres. Am 6. Dezember 2003 wurde dem Film als erstem deutschen Film der Europäische Filmpreis Felix als Europäischer Film des Jahres verliehen. Ebenfalls erhielt Daniel Brühl als Europäischer Schauspieler des Jahres und Bernd Lichtenberg als Europäischer Drehbuchautor des Jahres einen Felix. Schließlich gingen auch alle drei Publikumspreise an Good Bye, Lenin!: Wolfgang Becker für den Besten Regisseur, Daniel Brühl für den Besten Schauspieler und Katrin Sass für die Beste Schauspielerin. Bei der Verleihung des französischen Filmpreises César wurde Good Bye, Lenin! 2004 als Bester europäischer Film ausgezeichnet. Auch der spanische Filmpreis Goya in der Kategorie Bester europäischer Film ging 2004 an Good Bye, Lenin!. Bei der Golden Globe Verleihung 2004 wurde der Film in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert. Ferner war Good Bye, Lenin! der deutsche Beitrag für die Oscarverleihung 2004, wurde aber nicht nominiert. Weitere Filmauszeichnungen waren unter anderem der Bambi als Bester Film national und der Publikumspreis des Bayerischen Filmpreises 2003. Auf der Berlinale 2003 erhielt der Film des Blauen Engel als bester europäischer Film.