20160407-alligator 266f4r

.

inhalt 05 | 16 Gentlemen

Living

43 Plötzlich cool

81 Raus!

Justin Bieber hat Fehler gemacht. Jetzt macht er: gute Musik. GQ besuchte ihn in Beverly Hills

50

Essen im Freien: die besten Tipps und Rezepte für Naturgenießer

90

MICKYPEDIA

Was würde Schauspieler Peter Lohmeyer bei einem Brand aus seiner Wohnung retten?

Micky Beisenherz über die Maimänner

52

56

GENTLEMEN

Hip-Hop-Star Sido über den Sänger Adesse; Schauspielerin Jessica Chastain über ihren Co-Star in „The Huntsman & The Ice Queen“ Chris Hemsworth

92

GENTLEWOMAN

96

94

RAUES ROHSTOFFE

Kolumnist Tim Raue über die Erdbeere

97

KÜCHENHILFE

Klaus St. Rainer mixt einen Yuzu Taketsuru

VATER UND SOHN

98

FAVELA DE LUXE

GQ-Reportage: Wie in Rio de Janeiro die Armen rabiat aus ihren Vierteln verdrängt werden

EINER, DEN WIR VERMISSEN

Richard von Weizsäcker Klaus Wowereit erinnert an den wortmächtigen Bundespräsidenten

62

TECHNIK

Besser zocken: tolle Geräte für Gamer

Max von Thun würdigt seinen Vater Friedrich

61

ZIMMERSERVICE

Wohnen wie in den „Sani Asterias Suites“ in Chalkidiki, Griechenland

Margot Robbie Komikerin Tina Fey rühmt die Australierin, die jetzt in Hollywood durchstartet

58

FEUERALARM

104

KÜCHENCHEF

Willkommenskultur: Peter Praschl bäckt syrische Pizza

HERR DER LAGE

Auf einen Regina-Cocktail mit Konzeptkünstler Friedrich Liechtenstein

Mobil 107 Das Dach der Welt

Eine Probefahrt mit dem Range Rover Evoque Cabriolet durch den Hohen Atlas in Marokko

Business 65 Family Guy

Die Erfolgsformel von Fußballer İlkay Gündoğan: Talent plus Verwandtschaft

70

ANLAGEOBJEKTE

Das Comeback der „Aviator“-Sonnenbrille

Fotos: Eric ray DaviDson, DovE shorE

72

MODE

Erstaunlich modern: Nadelstreifen

74

ZEIT IST GELD

Uhren ohne Ziferblatt sind ästhetisch

76

BERATER I & II

43

112

Mit Retro-Gadgets schaltet man in den Nostalgiemodus

142

Brillen als Accessoires. Wohin in Hongkong?

78

WAHRE WERTE

Bei Beautyprodukten für beide Geschlechter machen Männer ein Geschäft

SCHÖNE GESCHICHTE

116

GEPÄCKKONTROLLE

Wir packen fürs TribecaFilmfestival in New York

129

REISE

Tipps für Rom von einheimischen Instagramern

130

PARALLELWELTEN

David Baum inspiziert die Happy-Mami-Meile im einst aufrührerischen Schwabing

Standards 29 editorial l 30 PersonalabteilunG l 32 GQ diGital l 34 bloGs 36 Forum l 38 imPressum l 205 KauFinFo l 208 letzte seite

M ai 2 01 6/GQ.de 1 9

.

inhalt 05 | 16

Foto: MoritZ schMiD

107

Das Dach der Welt Das Range Rover Evoque Cabriolet verspricht einerseits Luxus. Und andererseits Geländegängigkeit. Haut das hin? Eine Testfahrt durch den Hohen Atlas in Marokko

M ai 2 01 6/GQ.de 2 1

.

inhalt 05 | 16

81 Coach 135 lexicon of love

Die Begrife der Liebe ändern sich ständig. Unsere Sexkolumnistin Paula Lambert bringt Sie auf den neuesten Stand

142

ParadiSe loSt

Es gibt Schönheit. Und es gibt überirdische Schönheit. Für Letzteres steht Elsa Hosk

150

Style 155 nahtlose

160

172

176

Saloonlöwe

178

173

FaVoriten

Eine ultraleichte Jacke, Sneakers-Kunst und gerafte Jeans

187 wir schafen das

184

190

192

FaVorit

der gePFlegte Mann

194

duFt und liebe

Parfümeur Christopher Bailey über sein Eau de Toilette „Mr. Burberry“

Eric Ray Davidson; Sakko, Hemd & Krawatte: Burberry. Krawattennadel und Einstecktuch: The Tie Bar. Ringe von oben: David Yurman, Degs & Sal, Cartier ( Vintage). Uhr: Bulova. ˘ an: Robert Eikelpoth covErFoto ˙i LKay günDog

FotograFie

Sport, Popkultur, Industrie: Das Surfen hat eine lange Entwicklung hingelegt. Ein opulenter Bildband feiert das Wellenreiten

198

FilM

James McAvoy spielt Frankenstein

200

eS gibt ein leben nach deM PoP

Eine Rolle für das Rückenmuskeltraining, Hautreiniger und die Gefahren von zu viel Handy-Guckerei

logbuch

Modechef Tobias Frericks war in L. A., freut sich auf ein NinaHagen-Konzert in Stockholm und darüber, dass man die Marke Comme des Garçons jetzt online bekommt

197

Ein Körperöl zum Aufsprühen

hero

David Bowie ist tot – sein androgyner, extrovertierter Stil ist unsterblich

Agenda

Muskeln wie Captain America – unser Workout zum Filmstart von „The First Avenger: Civil War“

helden

Popstar Miguel steht auf Chelsea Boots, Venice und Bikerjacken

zeitgenoSSen

Rund und eckig – der aktuelle Uhrendtrend verbindet beides

trend

Die Waschung von Denim ist das Entscheidende

Der GQ-DenimGuide zeigt Jacken, Hosen, Hemden – und sagt, wie man das alles richtig kombiniert Die Jeans der neuen Saison erinnern an die Neunziger

covErFoto:

Fotos: Bruno stauB, KyLE Johnson

174

aufklärung

beziehungSStatuS

Unser Kolumnist war in Argentinien, suchte Heuschrecken und verliebte sich – aber wieder mal nur kurz

Care

Maxim Biller, Christian Kracht und Helge Timmerberg – drei Autoren, ein Weg: zum anerkannten Literaten

202

literatur

Benjamin von Stuckrad-Barres fulminantes Buch „Panikherz“

203

MuSik

Drake, der neue Star am Hip-Hop-Himmel; neue Platten

160

M ai 2 01 6/GQ.de 2 3

editorial

.

Echt, unecht, echt gut chefsachen Jahren ist, vor allem unter Männern, ein Schlagwort aufgekommen: Authentizität. Zwar wussten wir nicht erst seit David Bowie, wie großartig das Künstliche ist – aber heute soll trotzdem alles echt, eben authentisch sein. Gut dran ist, wer mit einem authentischen, zumeist derben Mythos punkten kann. Zum Beispiel Borussia Dortmund mit seinem Pott- und Malocher-Image. Als wir für unsere Reportage über İlkay Gündoİan nach einer Bildidee suchten, war klar: Der Mann muss vor eine alte Zeche. Dass er (geboren in Gelsenkirchen) nicht mehr unter Tage fährt, sondern Ferrari, ist klar. Fußball ist Projektionsfäche – aber es gibt gute und schlechte „Narrative“ – wie man heute sagt. Ob Gündoİans Story gut oder gut erfunden ist, erfahren Sie in unserer Reportage ab Seite 65. Eins ist jedenfalls offensichtlich: Der Junge ist echt. Echt gut. Wenn klar ist, wie man Gündoİan inszeniert, dann ist ebenso klar, wo Jeans fotografert werden müssen: vorm Saloon, mit Cowboys, in der Prärie. Manche Mythen und Urbilder sind einfach nicht totzukriegen – die amerikanische Wildweststory gehört dazu. Unser Fototeam hat es jedenfalls genossen, den legendären Stoff einmal eins zu eins ohne Verfremdung umzusetzen. Jeans ist Cowboy. Punkt. Seit die Marlboro-Werbung verschwunden ist, muss es ja einen geben, der die Fahne des Cowboys hochhält. Wir. Ach ja: Die Schnitte werden übrigens wieder weiter, Röhre ist endgültig vorbei. Aber sehen Sie selbst, ab Seite 160. Gehören Sie zu denen, die Justin Bieber nicht ernst nahmen und in ihm den erfundenen Teeniestar sehen wollten? Tja, Sie haben sich getäuscht (und ich mich auch). Dieser Junge ist nicht nur ein richtiger Künstler, der seine Songs selbst schreibt, dieser Junge ist ein Typ. Zwei Tage verbrachte GQ mit dem Popstar in Beverly Hills und New York. Diejenigen, die noch glauben, Bieber sei nicht echt, sei ein Konstrukt der Popindustrie, werden nach der Lektüre unserer Reportage ihre Meinung ändern müssen. Die Geschichte einer Mannwerdung lesen Sie ab Seite 43. Seien Sie authentisch – nein: Seien Sie einfach Sie selbst.

FOTOS: FOTOSTUDIO CONDÉ NAST (1)

in den vergangenen

in Bild und ton: was José redondo-vega diesen monat Bewegte 1

➔ Ständig nur auf der

Straße, kein Dach über dem Kopf – aber ich habe es gut überstanden. Es gibt Schlimmeres als ein Wochenende mit Ferrari

2

Es fühlt sich vErdammt gut an, rEich zu sEin

➔ James McAvoy spielt

Frankenstein. Und gibt mal eine ehrliche Antwort jenseits des PR-Horrors. Gefällt mir!

3

➔ Auf der Baselworld

José Redondo-Vega, chefredakteur

traf ich R2-D2. Er stand da so rum. Für die Uhrenfirma Nixon. Luke Skywalker ward jedoch nicht gesehen

M AI 2 01 6/GQ.de 2 9

personalabteilung Hab & Gut

.

1. Caity Weaver autorin

Unsere US-Kollegin gilt in ihrer Heimat als eine der witzigsten und provokantesten Journalistinnen. Das verdankt sie auch ihrem Twitter-: @caityweaver hat keine Scheu vor Berühmtheiten, und mit Schauspielerin Blake Lively verbindet sie gar eine hochamüsante Fehde (die vielleicht oder vielleicht auch nicht gestellt ist). Für GQ verbrachte Weaver zwei Tage mit Ex-Rotzbengeljetzt-auf-einmal-Supertyp Justin Bieber und zeichnet ein ehrliches, gnadenloses, aber doch mitfühlendes Psychogramm.

l

die favoriten von Gordon detels redakteur BUCH

David Foster Wallace, „am Beispiel des Hummers“ FiLM

„la haine“ von matthieu kassovitz MUSiKER

DJ shadow, Portishead, eminem ALBUM

£ „pLötzLich cooL“, S. 43

„endtroducing“, DJ shadow KüNSTLER

SERiE

2. Christoph Wöhrle

„Homeland“, „24“,

reporter

FUSSBALLSPiELER

l

MUSEUM

istanbul modern

mehmet scholl ANzUG

Paul smith SNEAKERS

adidas „stan smith“ HEMDEN

Boss BRiLLE

humphrey’s „softcap1“ (s. oben) SONNENBRiLLE

montblanc RUCKSACK

Camouflage-Modell von Dakine DüFTE

„a*men“ von thierry mugler, „Pure oud by kilian“ TRAUM-UHR

rolex „Gmt-master ii“ TRAUM-MOTORRAD

Ducati monster HAUSHALTSGERäT

nespresso-Maschine ESSEN

Chili con Carne

3. Giacomo Gambineri Cartoonist

Der aus Genua stammende Künstler – der über sich selbst verrät, er sei auf die Welt gekommen, als Orson Welles sie verließ (wer’s gerade vergessen hat: 10. Oktober 1985) – über den Auftrag, unser „Sex-Lexikon“ zu illustrieren: „Eine lustige und lehrreiche Arbeit. Endlich mal was, das meine stolze Mutter nicht beim Familientrefen herumzeigt.“

l

Der Hamburger Journalist hat sein Herz an Brasilien verloren. Seit Jahren fiegt er immer wieder dorthin – und kommt mit Geschichten zurück: über das Geschäft mit Nachwuchskickern oder die Cowboys der Rinderzuchtregion Alta Floresta. Jetzt sah er sich an, welche dramatischen Folgen der Tourismusboom von Rio für dessen FavelaBewohner hat.

£ „faveLa de Luxe“, S.98

£ „Lexicon of Love“, S. 135

WORKOUT

Freeletics TRAUM-URLAUB

Kalifornien-roadtrip mit der tochter (5) – diesen sommer!

GaStautoren

3 0 G Q.de /ma i 2 01 6

sido, rapper und labelchef s. 52 Ÿ Jessica Chastain, schauspielerin s. 54 Ÿ tina Fey, schauspielerin und Comedian s. 56 Ÿ Max von thun, schauspieler s. 58 Ÿ Klaus Wowereit, Politiker s. 61

Fotos: 20th Century Fox (1), Dakine.Com (1), VisitCaliFornia.Com (1)

Dan Flavin, Jeff Wall, rineke Dijkstra

Digital

. Hinter den Kulissen Gq AuF INSTAGRAM

1

2

jeTzT Auf GQ.de netztipp

 Fernsehen bildet. „Suits“

l

(Stafel 5, ab 5. April bei Fox) etwa hat zuletzt wie kaum eine andere Serie unseren Sinn für Eleganz geschärft. Wir schließen die letzten modischen (Bildungs)-Lücken mit unserer Reihe „How to dress like ...“. „Suits“-Held Harvey Specter (Gabriel Macht) macht den Anfang. ➔gq.de/howtodresslike

einTAuChen  Was macht einen TraumPool aus? Darüber können Sie jetzt abstimmen: In unserem Top-100Ranking suchen wir das schönste Hotelbecken der Welt. Weil man da direkt reinhüpfen möchte, machen wir das möglich – und verlosen unter allen Teilnehmern eine Reise zu einem der 100 Pools. Welcher? Das bleibt unser Geheimnis. Noch.

l

➔gq.de/top100pools

3

1 Wer Mario Götze besucht, darf

auch mal den WM-Pokal halten 2 Blick nach vorn: optische Must-

Tobias Singer, E D I T O R G Q.D E „the world’s most visited architecture website“ lautet der unbescheidene titel. Zurückhaltend müssen die Macher aber wirklich nicht sein. wer mehr über die welt der architektur wissen möchte, kommt an archdaily nicht vorbei. ➔archdaily.com

haves für Frühjahr/Sommer 2016 3 Redakteur Gordon Detels ist auf den Lambo gekommen. Hund und Heli gab’s dazu ➔instagram.com/gq_/

Alles über perfekte Looks: GQ Style Bible video

Guter Stil ist nicht nur eine Frage guter Kleidung. Es gehört mehr dazu. Das beweisen Stars wie Pharrell Williams oder Liam Neeson bei jeder Gelegenheit. Und sie zeigen auch, wie man es richtig macht. l 

des m o n at s

instagram: gq_

3 2 G Q.de /Mai 2 01 6

➔gq.de/videos

facebook: gqmagazin.de

twitter: gq_

snapchat: gq_

pinterest: gqde

spotify: gq_deutschland

Fotos: 2014 Usa Network Media, LLC; „sUits“, staFFeL 5, ab 5. apriL bei Fox (1)

AnziehunG

blogs

. house of care constantin herrmann über alles, was männer besser aussehen lässt 2

1

#berlin

supertramp simon lohmeyers stylishe abenteuer Das Leben als Supertramp ist alles außer langweilig: Unser Styleblogger hatte jüngst in Berlin das Vergnügen, beim LeeJeans-Shooting für Zalando mit seiner „Blogger Bazaar“-Kollegin Lisa Banholzer ein Denimbad zu nehmen. Ein paar Tage später ging’s nach Japan – dort traf er den pelzigen Filmstar Ted und dokumentierte die coolsten Streetstyles von Tokio.

3

1

/ Einschneidende Erfahrung

#tokio

Hipsterbärte sind schon lange nicht mehr hip: Wer etwas auf sich hält, geht ganz ohne Gesichtsgewächs. Man trägt jetzt glatt oder dezent stoppelig. Eine Anleitung. 2

/ Fashion im Flakon

Immer mehr Modelabels bringen – abseits des Massenmarkts – hochwertige Duftkompositionen heraus, die manchmal schwer zu ergattern, aber jeden Aufwand wert sind. So wie jetzt Pradas „Olfactories“.

#berlin

3

/ Tuning fürs Training

Gewichte stemmen kann ja jeder. Richtig smart wird es erst mit einem detaillierten Workout- und Ernährungsplan. Ich teste den Coach am Handgelenk, die Apple Watch samt neuer Fitness-Apps.

s u p e r t r a m p. G Q . d e 3 4 G Q.de /Ma i 2 01 6

houseofcare.GQ.de

Fotos: Jan van Zonligt-lee (2), siMon lohMeyer (2), Dirk Bruniecki (1), courtesy oF PraDa (1); illustration: Matt taylor

l

Forum

.

l e s e r b r ie fe@g q. d e

oder per post an: gQ, stichwort „Leserbriefe“, Karlstraße 23, 80333 München leBenSStil für männer mit anSpruch

Superhelden

mode

deutschland

In ãBatman v Superman: Dawn Of JusticeÒ kommt es zu einem Ÿbermenschlichen KrŠftemessen. GQ klopft in der Aprilausgabe den Film und seine Charaktere auf das MŠnnerbild ab und packt einen dritten Superhelden aufs Cover: Cristiano Ronaldo. Unser Autor beschreibt einen Tag im Leben des AusnahmestŸrmers aus Portugal.

soMMer iM Anzug 23 outfits, die wir lieben

l

Apr i l 20 16

d 5,50 € + ch 9,80 SFR + a 5,50 €

E X K L U S I V

formel 1

mobil

lewiS

AutosAlon genf 2016 Mehr speed, Mehr ps

hamilton popStar auf der polepoSition

70 so lebt der

für

Gelände, Stadt

thailand

Berge

erin

heatherton daS neue megamodel

l „Genial! Und groß­ artige Bilder!“

–PASCAL KRPL, VIA FACEBOOK l „Sogar die Fischer haben Style!“

–ASLY CARA MEL, VIA FACEBOOK l „Ohne die Türkei geht’s halt nicht … Old Europe!“

Millionen euro Mann

Coole Fahrräder

gq auf reisen

schön & gut

„tUrKish delight“, 03/2016

–SEMIH AKSEL, VIA FACEBOOK

t e s t

Batman oder

Superman Welcher Held sind Sie? Das ist nur sein Jahreseinkommen!

„rette sie, wer Kann“, 04/2016: „Beeindruckende Bilder in der GQ von Giles Duley.“ l

–UNHCR @UNHCR_ DE, VIA TWITTER

Maik Maske HaMburg

Endlich wieder die neue GQ lesen! Meine Bibel! –Nico BNR @NICO_BNR, über Twitter

„er ist der inbegriff eines Mannes“

vor zeHn jaHren

selten hat ein Cover-Mann so viele Kommentare hervorgerufen wie Cristiano ronaldo. Hier eine auswahl: l „Schnell zum Kiosk!“

Sonnenbaden auf der thailändischen Insel Ko Tao: Als Lektüre hatte sich Maik Maske die Märzausgabe von GQ mit George Clooney auf dem Cover mitgenommen. Auch mit GQ unterwegs? Schicken Sie uns ein Foto per Mail an [email protected], oder posten Sie es online mit dem Hashtag #GQaufReisen.

3 6 G Q.DE /MA I 2 01 6

–GINY LANGSTRUMPF, VIA FACEBOOK

sich ein Beispiel an seiner Disziplin und seinem Ehrgeiz nehmen.“

„Was für ein geiler Typ!“

–KEMAL SELAMET,

–EVA PÜTTMANN,

„… wieder ein wirklich großartiges Cover.“

l

VIA FACEBOOK

„Mega-Cover! Chapeau an die GQ … Er ist der Inbegrif eines Mannes!“ l

–CANER SAHIN, VIA FACEBOOK l „Ein super Athlet! Als wahrer Gentleman sollte man

VIA FACEBOOK l

–FRANK GERDES, VIA FACEBOOK

l „Auf jeden Fall einer der Schönsten.“

–ANDREAS WINKLER, VIA FACEBOOK l

„Ich liebe ihn!“

–JULIAN F. M. STOECKEL, VIA FACEBOOK

„Ronaldo, du hast recht.“ l

–WALTER FREY, VIA FACEBOOK

„King! Wird sofort gekauft. Ehre, wem Ehre gebührt.“

l „Die Ausgabe muss ich mir wohl kaufen!“

–CHRISTOPH JIROVEC,

–NIKLAS DRECKMANN,

VIA FACEBOOK

VIA FACEBOOK

l

Mai 2006 Mit der Fernsehserie „Desperate Housewives“ stieg Eva Longoria zum Star auf. GQ machte sie im Mai 2006 zum Covergirl. Ihre amerikanischen Fans konnten die heute 41-Jährige zuletzt in der Sitcom „Telenovela“ sehen, die sie mitproduzierte.

v CZ

®

Mit

Carl von Zeyten

GQ erscheint monatlich in der

Condé Nast Verlag GmbH, Karlstraße 23, 80333 München, Telefon: 089 38104-0, Fax: 089 38104-260, [email protected] Chefredakteur

José Redondo-Vega stellv. chefredakteure editor-at-large art director director of PhotograPhy fashion director Managing editor & cvd textchefs textredaktion

Mode

care Bildredaktion/Booking

art dePartMent

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Urach CVZ 0015 BL syndikation Büro Mailand Büro new york

Andreas Laux, Marcus Lucas David Baum Jana Meier-Roberts Roya Norouzi Tobias Frericks Margit Teuteberg Oliver Fuchs, Jost Kaiser Serge Debrebant, Gordon Detels, Miriam Held (Gq.de), Markus Löblein (Gq.de), Ulf Pape, Josip Radović, Tobias Singer (Gq.de), Martin Trockner, Aria Nejati (Prakt.) Manuela Hainz (stellv. Modeleitung), Marco Rechenberg (Style Editor), Max Walbersdorf (Gq.de), Alexander Posch (Ass.), Thomas Haditsch (Praktikant) Constantin Herrmann Dana Römhild-Fries (stellv. Director of Photography), Christiane Weyrauch, Lara Kinnman (Trainee) Franziska Goppold (stellv. Art Director), Viola Müller-Hergerdt (Schlussgrafik), Michael Nolan (Senior Designer), Antonia Uhlig Cornelia Greiner (Ltg.) Iryna Baumbach Andreas Achmann, Bettina Aust, Konstanze Behrend, Micky Beisenherz, Juliane Braun, Jessica Chastain, Jamie Chung, Thomas Clausen, Till Dahl, Jennifer Daniel, Greg Delves, Robert Eikelpoth, Tina Fey, Katjana Frisch, Susanne Frömel, Giacomo Gambineri, Marco Gierschewski, Julei M. Habisreutinger, Edigna Hackelsberger, Patrick Heidmann, Christoph Henn, Michael Hoeweler, Adrian Johnson, Friederike Jung, Jörn Kaspuhl, Anette Kohberger, Olivier Kugler, Tatjana Kunath, Tim Lahan, Paula Lambert, Kagan McLeod, Peter Lohmeyer, Simon Lohmeyer, Thilo Mischke, Niclas Müller, Michelle Mussler, Massu Nedjat, Michalis Pantelouris, Peter Praschl, Klaus St. Rainer, Tim Raue, John Ritter, Moritz Schmid, Tina Schneider-Rading, Jakob Schrenk, Marcel Schwickerath, Gregg Segal, Sido, Amiel Stanek, Bruno Staub, Denise Staudacher, Jan Steins, Max von Thun, Markus Tschiedert, Holly Wales, Caity Weaver, Gillian Wiechert, Christoph Wöhrle, Klaus Wowereit, Sonja Woyzechowski, Ole Zimmer [email protected] Anna Riva, Paola Dörpinghaus Christina Schuhbeck

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MZV GmbH & Co. KG, Unterschleißheim Karsten Reissner (Bereichsleitung)

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Deutschland und Ausland ohne Schweiz: Gq Leserservice, Postfach 290, 77649 Offenburg, Telefon: 0781 6394507, Fax 0781 6394551, E-Mail: [email protected]. Preis für Jahresabonnement (12 Ausgaben): 100 sfr. USA: Gq (German) (USPS No 0023823) is published monthly by Condé Nast Verlag GmbH. Subscription price for USA is $ 90 p.a. K.O.P.: German Language Pub., 153 S Dean St, Englewood NJ 07631, glpnews.com. Application to mail at Periodicals Rates is pending at Englewood NJ 07631 and additional mailing offices. Postmaster: Send Address changes to: Gq (German), GLP, PO Box 9868, Englewood NJ 07631.

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Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt des Magazins JOSÉ REDONDO-VEGA Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 19, gültig ab 1.1.2016. Alle Rechte vorbehalten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. ISSN-Nr. 1434-5560

Beim Druck dieses Produkts wurde durch den innovativen Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung im Vergleich zum herkömmlichen Energieeinsatz bis zu 52 % weniger CO2 emittiert. Dr. Schorb, ifeu.Institut

Erhältlich im ausgesuchten Fachhandel. Weitere Informationen und Bezugsquellen unter

www.carl-von-zeyten.de oder bei: CRISTANO GmbH / Robert-Bosch-Str. 14a / D-77815 Bühl / Fax: +49 (0) 7223 8000 7719 / E-Mail: [email protected]

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finAnzen director

Roland Riedesser

Vertrieb leitung aBonneMent einzelverkauf

Alima Longatti Andreas Hoffmann (Ltg.), Anne Krieg Karin Baumsteiger

Herstellung

TECHNO CLASSICA, ESSEN STAND 3.0-323 06.-10. April 2016

...the ultimate cabrio jacket.

leitung stellv. leitung MitarBeiter

Lars Reinecke Thomas Venne Christiane Binder-Herr, Bojana Fries, Brigitte Gorissen, Bettina Latzel, Joachim Renz

Herausgeber und Geschäftsführer MORITZ VON LAFFERT Chairman Condé Nast International JONATHAN NEWHOUSE

Mai 2016

„Wann ist ein Mann ein Mann“

Gen

men

NahaufNahme

Plötzlich cool

er war eine lachnummer. doch jetzt müssen wir justin bieber als künstler ernst nehmen. und als mann. gq verbrachte zwei tage mit dem superstar text: caity weaver Fotos: eric ray DaviDson

M AI 2 01 6/GQ.de 4 3

Gentlemen

Justin Bieber war bis zuletzt diese quengelige Nervigkeit – als wäre er nicht über 20, sondern immer noch ein 12-jähriger Rotzbengel. Doch endlich zeigt er der Welt, was er, außer sich danebenzubenehmen, noch so draufhat. Er macht fantastische Musik – und zwingt uns, diesen Justin Bieber mit anderen Augen zu sehen. Wir besuchen ihn in dem Hotel in Beverly Hills, in dem er jetzt lebt. Vor zwei Jahren zog er hierher, nachdem er sein Anwesen nördlich von L. A. an Khloé Kardashian verkauft hatte, nach ständigem Stress mit Nachbarn und Polizei.

Das scHLiMMste an

Wir sitzen am Pool, oben auf dem Dach des Hotels. Er ist schmächtig, die Tattoos verteilen sich auf seinen Armen wie Hautausschlag. Seine Haare, an den Seiten kurz geschoren, stecken unter einer grauen Supreme-Beanie. An seinen Füßen: macchiatofarbene Yeezy Boosts. Er trägt zwischen 2 und 41 schwarze Sweatshirts verschiedener Längen übereinander und kunstvoll abgewetzte Lederhosen, die 2 600 Dollar kosten. Jeder andere hier am Pool trägt Klamotten. Er trägt Fashion. Justin Bieber kann die Liste seiner peinlichen öfentlichen Aussetzer aus dem Ärmel schütteln, weil er in jedem Interview danach gefragt wird. Die Festnahme nach alkoholisiertem Autofahren in Miami, das Kapuzineräfchen, das ihm der deutsche Zoll abnahm, der Pinkel-Zwischenfall in einer New Yorker Restaurantküche, die leichtsinnige Schändung einer historischen Stätte (kurz zusammengefasst: Mexiko. Präkolumbische Ruinen. Justin verbotenerweise auf diesen Ruinen, mit blankem Arsch für Erinnerungsfotos posierend. Mexikanische Beamte in Aufruhr). Er hat sich für all diese Dinge entschuldigt, schon sehr oft. Auch das hat meistens genervt. Doch im vergangenen Sein erstes Tattoo (eine Möwe) ließ er sich mit 16 stechen. Die Engelsflügel im Nacken sind sein 54. und neuestes Motiv

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AUFMACHER: SMOCKINGJACKE UND -HOSE, HEMD, FLIEGE, EINSTECKTUCH: ALLES RALPH LAUREN. RING: DAVID YURMAN. ARMBAND: PRIVAT. DIESE SEITE: CARDIGAN UND HOSE: GUCCI. HEMD: SATURDAYS NYC. ARMBÄNDER: PRIVAT. RINGE AUF DIESER UND FOLGENDEN SEITEN: RING OBEN: DAVID YURMAN. RING MITTE: DEGS & SAL. RING UNTEN: CARTIER (VINTAGE). UHR: BULOVA. LINKE SEITE: HALSKETTE: MIANSAI

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Herbst tat Justin Bieber endlich das Vernünftigste, das er tun konnte: Er veröfentlichte ein Album („Purpose“), das ein, sorry, dermaßen krasser Knaller war, dass es auf einen Schlag bewirkte, was das jahrelange Tragen von Hip-Hop-Baggypants nicht vermochte: Justin Bieber wurde plötzlich als Künstler wahrgenommen, von Menschen, die alt genug sind, ein Auto zu mieten. Die Zusammenarbeit mit Produzenten wie Skrillex und Diplo brachte ihm begeisterte Kritiken ein. Mittlerweile ist es so: Wenn du Biebers Musik scheiße fndest, dann bist du kein Snob, sondern ahnungslos. Seit geraumer Zeit fangen die Leute sogar an – zögerlich, vorsichtig –, die Person Justin Bieber gut zu fnden. Eine Single aus „Purpose“ heißt „Sorry“, und in jenem Lied entschuldigt er sich bei einem namenlosen Mädchen. Viele Hörer interpretierten den Song als augenzwinkerndes Mea culpa für seine vielen Missetaten. Bieber sagt dazu: „Das stimmt nicht. Es ging wirklich nur um ein Mädchen.“ Wenn man einwendet, er habe zuletzt schon sehr oft um Vergebung gebeten, entgegnet er, dass es ihm darum ging, vergangene Fehler anzuerkennen. Also nicht: Sorry, dass ich deine Vase zerbrochen habe, sondern: Mann, ich hab deine Vase zerbrochen – das geht auf meine Kappe. Wer mit Justin Bieber spricht, ist schnell verunsichert von seinem Schweigen, seinem eisigen Blick. Keine der üblichen nonverbalen Kennzeichen des aufmerksamen Zuhörens, kein Kopfnicken, kein „Mmm-Hmm“. Justin hält zwar Augenkontakt, aber so wie jemand, dem eingebimst wurde, dass Augenkontakt sehr, sehr wichtig ist. Auch sonst ist es schwierig, eine Unterhaltung mit ihm zu führen. Er reagiert nicht auf Ironie. Er spricht leiser als eine schlafende Maus, weshalb man ihn immer wieder bitten muss, seine kurzen, oft einsilbigen Antworten zu wiederholen.

auf einmal ist es so: wenn du seine musik scheisse findest, bist du kein snob mehr – sondern ahnungslos Bieber hat bekanntermaßen Probleme, still zu sitzen. Mitten im Gespräch schlägt er vor, einen Spaziergang zu machen. Bald wird klar, dass er damit einen Spaziergang durch das Hotel meint. „Ich werde schnell unruhig. Ich nehme auch Adderall.“ Das ist ein Medikament, mit dem Aufmerksamkeitsdefzit-Hyperaktivitätsstörungen behandelt werden. Bieber sagt, er nehme das Mittel „seit einem Jahr, aber ich glaube, ich hör langsam damit auf. Ich kriege Angstzustände.“ Er will das Adderall ersetzen, „durch etwas Natürliches, ein natürliches Schlafmittel. Deswegen fieg ich nach New York.“

Die Fahrstuhltüren öfnen sich zur Tiefgarage, und wir stehen vor seinem viagrablauen Ferrari 458 Italia. Das Auto hat kein Kennzeichen, dafür ist es noch zu neu, dennoch will er es bald schon versteigern. Außerdem will er fürs Erste keine neuen Autos kaufen. Zu den „ich glaube, derzeit fünf“, die er besitzt, kommt noch ein LaFerrari, den er „vor langer Zeit“ bestellt hat, und auf dessen Auslieferung er noch wartet. „Ist Hailey in meinem Zimmer?“, fragt er seinen Bodyguard, als wir wieder im Fahrstuhl M AI 2 01 6/GQ.de 4 5

Gentlemen

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andere einchecken. Zumindest für die nächsten anderthalb Jahre, wenn er auf Welttournee ist. Er spielt mir ein Lied vor, an dem er gerade arbeitet: „Insecurities“. Er fragt, ob es mir gefällt. Der Refrain wird sich tagelang in meinem Kopf verhaken. Später, im Innenhof, frage ich Justin, ob Hailey und er zusammen sind. Er schüttelt energisch den Kopf, mit einem Gesichtsausdruck, als wäre es total abwegig anzunehmen, die junge Frau in seinem Hotelzimmer – mit der er auch schon beim Küssen fotografert wurde – könnte seine Freundin sein. Ist sie nur eine gute Freundin? „Ja … ich schätze, ja.“ Später sagt er, Hailey sei „ein Mensch, den ich wirklich

Vom Rotzbengel zum Gentleman: Jetzt kleidet er sich erwachsen und macht sogar ausgereifte Musik. Justin Bieber hat sein Image im Griff. Früher war es umgekehrt

DIESE SEITE: ANZUG & POLO SHIRT: CALVIN KLEIN COLLECTION. LOAFERS: GUCCI. ARMBAND: MIANSAI. UHR: BULOVA. RECHTE SEITE: HEMD, HOSE & GÜRTEL: PRADA. SNEAKERS: VANS

sind. Hailey ist Hailey Baldwin, Tochter des Schauspielers Stephen Baldwin, Nichte von Alec. Sie wurde über Neujahr mit Justin gesichtet, gerüchteweise ist sie seine Freundin. Die meisten in Justins Alter hätten Hailey mittels Textnachricht selbst gefragt. Bieber schreibt keine SMS. „Die Leute sollen nicht denken, dass es einfach ist, mich zu kontaktieren“, sagt Justin später, als ich ihn zur Logistik seiner Handy-Kommunikation befrage. Sehr wenige Menschen haben seine Telefonnummer. Er bemüht sich nicht, die Nummer auswendig zu lernen – alle sechs Monate wechselt er sie, aus Sicherheitsgründen. Eine der sympathischsten Eigenheiten von Justin Bieber ist, dass er in der gesamten Zeit, die wir miteinander verbringen, nicht ein Mal aufs Handy schaut. Hailey Baldwin ist in seinem Zimmer. Sie trägt ein bauchfreies schwarzes Top und enge schwarze Hosen. Sie sitzt auf einem tadellos hergerichteten Bett in einer geräuschlosen Suite. Sie macht nichts – es läuft kein Fernseher, kein Laptop, keine Musik. Sie ist hübsch, höfich und 19 und fragt mich: „Was geht?“ Die Suite ist schön, aber weniger opulent, als ich gedacht hatte. Hailey und ich und die Hündin Esther nehmen an einem runden Tisch Platz, Justin greift sich eine Akustikgitarre. Dies ist sein Zuhause. Eine Hotelsuite, in der kaum Platz ist für den Schreibtischstuhl, weil überall teure Sneakers aufgereiht sind. In der Dusche werden die Shampoofäschchen regelmäßig ausgetauscht. Es gibt einen Balkon, von dem man in den Innenhof schaut – von hier aus hat man einen guten Ausblick auf die Paparazzi. Ein Hundebett und eine Gitarre und eine junge Frau, die scheinbar sehr zufrieden damit ist, hier zu sitzen und ihm „beim Schrammelnlernen“ zuzuhören, obwohl sie gerade auch mit Kendall Jenner shoppen gehen könnte: Wenn Justin dieses Hotel verlässt, wird er in

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irgendwann will er heiraten. bis es so weit ist, ist er Jung, Viel beschÄftigt – und Justin fucking bieber M AI 2 01 6/GQ.de 4 7

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Die römischen Ziffern stehen für 1975, das Geburtsjahr seiner Mutter; das Kreuz ist eines seiner vielen religiösen Motive

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HAARE: JOHNNIE SAPONG MIT PRODUKTEN VON LEONOR GREYL; MAKE-UP: KUMI CRAIG MIT PRODUKTEN VON SISLEY PARIS; SET DESIGN: ROB STRAUSS STUDIOS; PRODUKTION: BAUIE PRODUCTIONS; ANZUG: TOPMAN. HEMD: SAINT LAURENT BY HEDI SLIMANE. SNEAKERS: VANS

JetZt, mit 22, gilt er – erstmals seit seiner kindheit – weder als dePP noch als arschloch

liebe. Wir verbringen viel Zeit miteinander.“ In Romantikdingen denkt Justin Bieber sehr praktisch. Zwar wolle er eines Tages heiraten, aber im Moment sei er nun mal jung, viel beschäftigt und außerdem Justin fucking Bieber. Sich jetzt zu binden, bei all den Reisen um die Welt, „mit all den Frauen um mich herum“ – das würde doch bestimmt in einer Katastrophe enden. Dass er sich nicht festlegen will, ist sicherlich kein sehr nobles Eingeständnis, aber es ist weitsichtig und ehrlich. Er erzählt, dass er ein schlimmes Beziehungsaus in seinem Leben durchgemacht habe: mit Selena Gomez, die ihn zu „einer Menge“ der Songs auf „Purpose“ inspiriert habe. Ihr Verhältnis heute sei „gut“, sagt er: „Wenn sie etwas braucht, bin ich da. Wenn ich etwas brauche, ist sie da.“

Als ich Justin Bieber am nächsten Tag in New York trefe, ist sein Plan, „nach und nach weniger Adderall zu nehmen“, schon weit gediehen. „Heute ist mein erster Tag ohne das Medikament“, verkündet er aus heiterem Himmel, während wir in einem Range Rover im Stau stehen. Er sagt, sein Arzt Carlon Colker (der wegen seiner Hollywoodklientel schon mehrmals in den Schlagzeilen war) habe ihm natürliche Schlafmittel gegeben. Als ich Justin frage, wer ihm Dr. Colker empfohlen hat, wird er still. „Ich glaube, diese ganze Arztsache ist keine großartige Geschichte, nichts, worüber man schreiben sollte.“ Das kommt überraschend, schließlich hatte er selbst damit angefangen. Zum Glück sind wir sowieso an unserem Ziel angekommen: einer Spielhalle. Dort ist er in seinem Element. Er schlägt mich im „Mario Kart“, beim Air Hockey und sogar dabei, die Plastikkarten durch das Gerät zu ziehen, um gratis Spielcredits zu bekommen. Am Basketball-Automaten macht er dreimal so viele Punkte wie ich. Die Spielhalle wurde extra für uns geschlossen, und in diesen 90 Minuten ist sie die perfekte Umgebung für Bieber: weiträumig, voller Ablenkungen, menschenlos – und lauter als ein Raketenstart. Am Ende unserer Verabredung, dem Zeitpunkt, nach dem er nie wieder meine quälenden Fragen beantworten muss („Weißt du etwas über den Tag, an dem du geboren wurdest?“ – „1. März.“), tauchen Sicherheitsprobleme auf. Teenager. Kameras an Fensterscheiben. Durch die Vordertür kann er nicht raus. Mit 15 wurde Justin Bieber berühmt, weil er wie blank poliert war. Er hatte glänzendes Haar, tolle Zähne, und er sang über Mädchen, die sich in ihn verlieben sollten. Er bekam viel Hass ab, weil er so blank poliert war. Also wurde er dreckiger: Plötzlich hatte er Tattoos, eine Polizeiakte. Er wollte knallhart sein, aber er war bloß ein Knallkopf. Erst jetzt hat er sein Image im Grif. Er steht zu seinen Fehlern, er macht Musik, die beweist, dass er wirklich cool ist. Erstmals seit seiner Kindheit ist er weder ein Depp noch ein Arschloch. Und er ist erst 22. Während sein Fahrer und sein Bodyguard einen Fluchtplan ausarbeiten, widmet sich Justin wieder dem Basketball-Automaten. Er wirft leidenschaftslos einen Korb nach dem anderen, hier in diesem Spaß-Vakuum. Ein paar Minuten später schlüpft er durch die Hintertür, in einen von zwei identischen schwarzen Range Rovern. Er war nur ein paar Stunden hier in New York. Jetzt ist es Zeit, nach Beverly Hills zurückzukehren, in das Hotel, in dem er lebt. M AI 2 01 6/GQ.de 4 9

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MicKypedia

Recep erdoğan

Micky Beisenherz Der und Autor schreibt für GQ am Lexikon der großen Männer mit Zukunft – aber teils unsicherer Sozialprognose

Sebastian Kurz Er sieht aus wie etwas, das gleich von Mutti abgeholt wird – oder Mörtel Lugners Lebensabendabschnittsgefährtinnen managt: Sebastian Kurz ist der jung-dynamische Außenminister Österreichs. Hat als bartloses Gesicht der Festung Europa im Alleingang die Balkanroute dichtgemacht. Noch vorm Uniabschluss. Straighter Typ, kalt wie eine Gletscherspalte. Kleiner Tipp: Beim ersten Date mit dem gern mal nachschauen, ob in der Bude vielleicht Plane auf dem Teppich liegt.

Nach Helmut Schön endlich wieder ein deutscher Promi mit Taxifahrermütze. Hat lange Zeit die Texte gesungen, die Barbara Schöneberger nicht haben wollte. Dann erwischte ihn ein Burn-out. Jetzt hat er eine Platte. Also, nicht die, wo die Pattexkappe draufsitzt, sondern: ein Sinatra-Album. Sollte das die Antwort auf mentale Erschöpfung sein, kann ich nur hoffen, dass es dem Wendler noch lange richtig gut geht.

Der FacebookdauermoralaPOSTel geriert sich mit seinen Karikaturen zum van Gogh für die ROFLSzene – mit der doppelten Portion Ohr. Belästigt mit dem budspenceresken Oli Polak ab dem 16.4. wieder Randgruppen und Minderheiten in der WDR-Show „Das Lachen der Anderen“. Das humoristische Duo anale ist mitunter überraschend feinfühlig. Am guten Geschmack dennoch häufig so knapp vorbei wie jüngst am Grimme-Preis.

Hundert Jahre alt würde der Mann, der mit Traktoren begann, dann aber eine Marke schuf, ohne die Zuhälter oder Fußballprofis Renault Twingo fahren müssten. Farben wie Camouflage oder Mintgrün wären keine Lackierung, sondern dazu verdammt, auf Cora Schumachers Leggings zu reüssieren. In Sachen Stil darf man über den Aston Martin für Kaufadel diskutieren: Schließlich fährt Bruce Wayne ebenfalls einen – Tim Wiese aber auch.

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In Hannover gibt es noch den ganz großen Glamour: Die Industriemesse! Eröffnet wird das Ganze von Stargast Obama. Humor hat er. Wenn man für so was schon das Land verlässt, muss einen Trump sehr nerven. Wäre da nix Schönes in Pjöngjang gegangen? Zumindest hat Niedersachsen endlich mal wieder ’nen Präsidenten. Der sich auch noch ungeniert einladen lässt.

Roger cicero

Micky Beisenherz

Ferruccio Lamborghini

Barack Obama

Maimänner

Die beste Phase des Jahres beginnt. Die Bundesliga geht in die Schlussrunde (was bedeutet: Der HSV rettet sich knapp vorm Abstieg), in Beach-Clubs krempeln Touristen die wei§en 7/8-Hosen hoch, und alles am Ballermann textet sich das Resthirn wund, um auf den EM-Song-Zug aufzuspringen. Hier noch ein paar Personen, die versuchen, diese Zeit mitzuprŠgen.

l

Fotos: InsIght MEdIa, ddP IMagEs, gEtty IMagEs, MathIas Bothor/WarnEr MusIc, LEEMagE/IMago; ILLustratIonEn: MIcky BEIsEnhErz, MIchaEL hoEWELEr (PortraIt)

Stell dir vor, es ist EXPO – und keiner geht hin. Das erste Mal haben Kool & the Erdogang eine Weltausstellung. Für Blumen. Die werden bereits jetzt heftiger beschnitten als soziale Netzwerke oder das Presserecht. Wenn ein türkischer Pavillon dieses Jahr wirklich Schlagzeilen machen soll, müsste Ernst August schon mit geöffnetem Hosenstall einfliegen.

Gentlemen

Musik

Adesse

Sido, einst der Mann mit der Maske, fördert mit eigenem Label junge Talente. Hier würdigt er seinen allerersten Klienten

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l einer meiner securitys erzählte mir von adesse und zeigte mir Videos von ihm – danach wollte ich ihn sofort trefen. er hat eine ganz eigene stimmfarbe. Wenn du einmal ein Lied von ihm gehört hast, weißt du danach bei jedem anderen song sofort, dass er von ihm ist. außerdem schreibt er texte, die modern sind. Überhaupt ist sein Wesen modern. ich habe adesse gesignt, weil er eine große nummer werden kann. Für mein Label Goldzweig habe ich nach jemandem gesucht, der das ganze Paket mitbringt und nur noch einen schubs braucht – meine Kontakte und ein bisschen Know-how. er sollte aber im Grunde autark sein. und das ist er. heutzutage muss ein Künstler schnell funktionieren – eine Karriere kann sich dank des internets schneller in Gang setzen als früher. Deswegen wollte ich ihn von anfang an in alle bereiche miteinbeziehen und habe ihn mit auf meine große stadiontour genommen. –sido, Rapper

Foto: RobeRt Wunsch

popbarde

Gentlemen

film

chris hemsworth

Als Huntsman ist er starken Frauen aus­ gesetzt. Eine davon beschreibt hier, wie es war, den Australier aus der Reserve zu locken

Einen netteren und witzigeren Typen kann man sich nicht vorstellen. Das ist natürlich Gold wert ist, wenn man zusammen durch die Wälder jagen und sich im Schlamm wälzen muss. Bei der Arbeit an „The Huntsman & The Ice Queen“ hatte ich so viel Spaß wie wahrscheinlich bei keinem anderen Film bisher. Wir haben in London gedreht. Es war einfach ein Highlight, Chris Hemsworth an meiner Seite zu haben. Besonders erstaunt war ich, wie unglaublich normal er ist. Der Mann ist immerhin ein Superheld. Aber am Set war er vor allem ein furchtbar süßer Papa, denn er hatte meistens seine Frau und die drei Kinder dabei. Was natürlich meine Kolleginnen Charlize Theron und Emily Blunt und mich nicht davon abgehalten hat, ihn aufzuziehen. Da kannten wir keine Gnade. Aber ich hatte den Eindruck, dass Chris es genossen hat, einen Film gleich mit drei starken Frauen zu drehen. Kein Wunder – das kommt in Hollywood ja eigentlich nie vor. l

–jessica chastain, Schauspielerin

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FOTO: VICTORIA WILL/INVISION/AP/DPA PICTURE-ALLIANCE

schauspieler

Gentlewoman

film

Margot robbie SchauSpielerin

l In den Szenen mit Margot fühlte ich mich wie bei einem Tennismatch mit einem Gegner, der viel besser ist. Anders als ich ist sie eine klassisch ausgebildete Schauspielerin. Man spielt ja immer ein bisschen stärker, wenn das Gegenüber richtig was draufhat. Da ich an „Whiskey Tango Foxtrot“ als Produzentin beteiligt bin, durfte ich bei der Besetzung der Rollen mitreden. Ich war begeistert, als man sie vorschlug. Ich hatte Margot in „The Wolf Of Wall Street“ gesehen, da hat sie mich umgehauen. Und ich habe die Entscheidung für sie nicht eine Sekunde bereut. Beim Dreh in New Mexico zu stehen und so tun zu müssen, als seien wir in afghanischen Kriegsgebieten, war für mich schauspielerisch eine Herausforderung – und es hat Spaß gemacht, sie zusammen mit Margot zu meistern.

–Tina Fey, Schauspielerin und Comedian

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FOTO: PETER LINDBERGH

Seit die Australierin in „The Wolf Of Wall Street“ zu sehen war, hagelt es Jobs. Ihre Kollegin Tina Fey fühlt sich neben ihr wie bei einem Tennismatch

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Vater und sohn

Leben Friedrich von Thun (73) spielte in den 60er-Jahren erste Rollen in Komödien wie den „Lausbubengeschichten“. Später wurde er zu einem der herausragendsten TV-Schauspieler Deutschlands. Sein Sohn Max wurde 1977 geboren und ist ebenfalls Schauspieler. Er ist im Fernsehen („Tatort“) ebenso wie im Kino zu sehen, zuletzt hatte er die Hauptrolle in der Komödie „Gut zu Vögeln“. Gemeinsam traten Vater und Sohn unter anderem in „Hitler – Aufstieg des Bösen“ und „Traumfrauen“ auf.

friedrich von thun Als Kind habe ich meinen Vater dafür bewundert, sich so klein machen zu können, dass er in den Fernseher t. Ich dachte, er sei einfach geschrumpft. Das hat mich so fasziniert, dass ich auch Schauspieler werden wollte. Einmal, als ich meinen Vater spontan am Set besuchte, musste ich in einer Szene einspringen und ihm ans Schienbein treten. „Lamorte“ war der erste Film, in dem wir dann richtig Seite an Seite vor der Kamera standen. Anfangs wollte er jeden Abend im Hotel noch mal den Text mit mir durch5 8 G Q.de /MAI 2 01 6

Max von thun

gehen, damit ich mich nicht blamiere. Ich wurde fast wahnsinnig. Irgendwann knallte es. Ich sagte ihm, ich wolle das nicht mehr, und er akzeptierte es. Ich bin froh, dass ich schnell berufich unabhängig wurde und nicht auf die Hilfe meines Vaters angewiesen war. Die erste Tür lässt sich zwar leichter öfnen, aber die Erwartungen dahinter sind auch größer. Für meinen Vater war es sicherlich schwieriger, Schauspieler zu werden. In seiner Familie dürfte er damit auf keine all­ zu große Begeisterung gestoßen sein. Meine Großeltern gehörten zu einer Generation, die völlig andere Vor­ stellungen davon hatte, was ihre Kinder mal werden sollen. Das ist heutzutage lockerer. Wenn mein Sohn Ambitionen für die Schauspielerei entwickeln sollte, würde ich ihm keine Steine in den Weg legen. Aber noch spielt er Pirat oder Tiger – nicht hauptberufich, son­ dern einfach nur als Kind. –Max von Thun

FOTO: DPA PICTURE-ALLIANCE

l

Gentlemen

E i n E r, d E n w i r v E r m i s s E n

RichaRd von WeizsäckeR Politisches idol

1920–2015

Foto: J.H. DarcHinger / FrieDricH-ebert-StiFtung

Keiner war als Bundespräsident so beliebt wie er. Davor war er Berlins Regierender Bürgermeister. Einer seiner Nachfolger verneigt sich l richard von Weizsäcker war jemand, vor dem ich großen respekt hatte, auch wenn mein politisches Vorbild Willy brandt war. Stadtpolitik war nicht so ganz Weizsäckers Ding; dafür war er aber der geborene bundespräsident. er füllte das amt hervorragend aus. Weizsäcker war ein sehr feiner Mensch, sehr gebildet, sehr humorvoll und sehr ofen. ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm gehabt und mich auf jede begegnung mit ihm gefreut. auch im hohen alter versprühte er einen unglaublichen esprit und war eine sehr sympathische erscheinung. Seine große Stärke war, zur richtigen Zeit die richtigen Worte zu fnden. er hat es vermocht, diese republik mit seinen reden aufzurütteln. Durch seine glaubwürdigkeit hat er brücken zur jungen generation gebaut. Das bleibt unvergessen. Wenn jemand mit so einer wunderbaren Lebensgeschichte von uns geht, ist das immer ein tiefer einschnitt. gerade in diesen tagen fehlt sein ratschlag bei den großen Problemen, vor denen unsere zerrissene gesellschaft momentan steht. Man hätte ihn heute bei den Debatten gern dabei.

–Klaus wowereit, Berlin-Maskottchen

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Herr der lage

Auf einen Regina-Cocktail mit

Friedrich Liechtenstein

Der legendäre Konzeptkünstler über Tankstellen, Autofetisch und Kapitalismus, kurz: über Erdöl Text: DAVID BAUM & MARCUS LUCAS Illustration: jOHN RITTER

Lieber Friedrich Liechtenstein, für eine TVSerie machten Sie sich gerade auf die Suche nach den schönsten Tankstellen Europas. Was fasziniert Sie daran?

Vermutlich ist das bei mir wie bei den meisten: Man erinnert sich, wie man als Kind auf dem Weg in die Ferien Stopp an der Tanke machte, man durfte Pipi gehen, der Geruch von Benzin vermischte sich mit der Vorfreu­ de auf den Strand.

ALTER 60 › DAS KANN NUR ER Tiefsinnig plaudern, ein leichtfüßiges Schwergewicht sein › DRINK Safran Gin, Cointreau, Rosmarin, Tonic. Gibt’s nur in seinem Lieblingshotel „das Regina“ in Bad Gastein › AKTUELL dokie „Tankstellen des Glücks“: alle zehn Folgen am 16. Mai auf Arte

›

Der Geruch von Benzin hat noch andere Konnotationen: Für die einen ist es der Duft des Fortschritts, für andere der Gestank der Umweltzerstörung.

einem Schmarotzer, der in einem Fisch lebt und diesen dazu bringt, sich so auf seinen glitzernden Bauch zu legen, dass ein Vogel den Fisch sieht und frisst. Damit hat der Schmarotzer sein Ziel erreicht, in den Bauch des Vogels zu gelangen. Ich überlegte mir als Kind, ob wir vielleicht auch so sind, ferngesteuert von den Algen, die als Teil der Biomasse Erdöl werden möchten und uns dazu bringen, neue Hohlräume zu schafen.

Der Ethnologe Marc Augé be­ zeichnete Tankstellen neben Ein­ kaufscentern oder Flüchtlings­ lagern als Nicht­Orte, die für nichts stehen als ihre unmittel­ bare Funktion. Ich sehe sie als Nippel der Moderne. Sie sind ein gesellschaftliches Experi­ ment, ein demokratischer Ort. Es gibt keine Klassen, der Mase­ rati muss warten, bis der Käfer vor ihm fertig getankt hat. Aber Sie haben natürlich recht. Tank­ stellen erinnern uns auch daran, dass wir mit dem Benzin unsere Unschuld verloren haben. Die Umweltverschmutzung, die Zer­ siedelung, die verunglückten Menschen, die toten Tiere …

Die enorme Macht des Erdöls lädt ein, es als mythischen Stof zu be­ trachten. Ich habe im Zuge der Dreharbeiten mit einem Ver­ kehrsplaner gesprochen, der hat­ te eine fast esoterische Beziehung dazu. Er sagte, wir Menschen wä­ ren von einem Virus befallen. Schon mehr als hundert Jahre lang leiden wir an der Sucht, die­ ses Öl aus der Erde pumpen zu wollen. Wir handeln gegen unsere eigenen Interessen, machen alles um uns herum kaputt, nur damit die Maschine läuft und immer besser wird. Wir selbst hingegen werden dabei immer rudimen­ tärer. Vielleicht sind wir nur fern­ gesteuert, etwa von den Algen?

Die Tankstelle ist auch der Ort,

Von den Algen? Das ist ja Ihr Lieb-

Wie wird die große Menschheitsafäre mit dem Öl enden?

an dem wir der Schmiere der

lingsstof aus Kindheitstagen.

Moderne am nächsten kommen:

Sie wollten sogar Algenforscher

dem Erdöl. Der Regisseur Frank

werden. Aber wie soll diese Fern-

Vielleicht wie die DDR. Man hört, dass es zu Ende geht, einer fragt nach dem Wann, und dann heißt es: soweit ich weiß, ab sofort. Ich glaube, dass wir uns innerhalb weniger Monate umstellen würden.

Castorf hat in Bayreuth sogar

steuerung bitte funktionieren?

Was wird dann aus den Tankstellen?

den „Ring des Nibelungen“ als

Genau, das ist eine alte Kind­ heitsidee von mir. Ich las von

Sie sind ja heute schon Trefpunkte für die Swingerszene, vielleicht bleibt das so.

Geschichte des Erdöls erzählt.

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Hui, gewagte Thesen!

Das ist utopisch und naiv. Ich will ja bloß verdeutlichen, wie verrückt es ist, diesen edlen Stof, der Millionen Jahre gebraucht hat, um zu entstehen, rauszupumpen. Wir fnden nichts geiler, als ihn in Mo­ toren explodieren zu lassen. Da hängt eine große Gewalterzählung dran, die Geschichte des Geldes, jener Scheine, ohne die wir angeb­ lich nichts sind. Hatten Sie denn nie eine erotische Beziehung zu einem Auto?

Na ja, erotisch … Mein erstes Auto war ein Framo, ein Fensterbus, der hatte vorne eine Bank, auf der man zusammenrutschen konnte, und die Scheibenwischer kamen von oben. Den habe ich wirklich geliebt. Manchmal, wenn es regnete, setzten sich meine Frau und ich rein, machten das Radio an und freuten uns – ohne zu fahren –, dass wir so ein schönes Auto hatten.

Mai 2016

„Männer stehen ständig unter stroM“

Business Geschäftsmodell

Family Guy İlkay GündoĞan setzt bei seiner karriere auf zwei faktoren: sein talent und seine Verwandtschaft. das hat ihn sehr weit Gebracht ´ TEXT: JOSIP RADOVI C FOTOS: ROBERT EIKELPOTH

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Business

·

ein wenig verlegen, als er leicht verspätet in das „Heiner’s“ schlendert. Das Restaurant an der stillgelegten Zeche Nordstern in Gelsenkirchen hatte der Spieler als Treffpunkt vorgeschlagen. Er wuchs unweit von hier, in Gelsenkirchen-Hessler, auf. Sein Großvater kam als türkischer Gastarbeiter nach Deutschland und arbeitete in eben dieser Zeche als Bergmann. Inzwischen erinnert hier nichts mehr an das frühere Bergwerk, alles ist modernisiert, das Lokal ist komplett durchgestylt. ˘ ilkay GüNdo GaN lächelt

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gesChäFtsModeLL

d e r h e i m at verbunden ·

auch wenn ilkay Gündo˘ gan heute für den großen Rivalen Borussia dortmund spielt, die Sympathien in seiner heimatstadt Gelsenkirchen sind ihm sicher. oft ist er in der alten Nachbarschaft zugegen und besucht Verwandte, die hier wohnen. „ich weiß, wo ich herkomme. Gelsenkirchen ist meine heimat“, sagt er, „und daran ändern auch die Farben meines trikots nichts.“ dass er eines tages hierhin zurückkehrt, will der Spielmacher nicht ausschließen. doch vorher möchte er noch weitere erfahrungen sammeln, wie er es nennt. l

als Gündo˘ gan drei Jahre alt war, schrieb sein Vater ihn beim SV Gelsenkirchen-Hessler ein. Später, als Schüler, schoss er nach dem Training noch stundenlang im Hinterhof gegen die Garagentore

„ich bin illy“, sagt Gündoğan, „cool, dass ihr da seid. und sorry. die einheit hat etwas länger gedauert.“ der Spielmacher von borussia dortmund ist direkt nach dem training hierhergekommen. bvb-trainer thomas tuchel hatte noch eine besprechung angesetzt. Gündoğan entschuldigt sich mehrfach. auch bei seinem Onkel und Freund, ilhan Gündoğan, der seinen nefen seit einiger Zeit managt und bei diesem termin dabei ist.

im Gegensatz zu seinen Kollegen sieht Gündoğan unspektakulär aus. der Fußballer fällt nicht auf, er ist unscheinbar. Kein protziges auto, keine aufällige Kleidung, keine Statussymbole, nicht am handgelenk, auch nicht im Ohr. Stattdessen ein ständiges, nahbares Lächeln und entspannte Zurückhaltung. da t es gut ins bild, dass sich Gündoğan von der Familie beraten und von seinem Onkel vertreten lässt. der Fußballer İlkay ist gleichzeitig Chef und Klient des Familienunternehmens Gündoğan. auf die Frage, wie es ihm geht, atmet der 25-Jährige erst mal tief aus. Gesund, zufrieden, glücklich sei er. in dieser reihenfolge. bevor er auf Fragen antwortet, überlegt er jedes mal, so, als würde er sich Zeit nehmen, seine Gedanken zu ordnen. „das verlange ich mir selbst ab. ich möchte nicht die üblichen standardisierten antworten geben. ich bin von mir selbst genervt, wenn ich mich dabei erwi-

Ich hatte MoMente und tage, an denen Ich nIcht wusste, ob es MIt MeIner KarrIere weItergeht sche. und im moment bin ich gesund und kann tun, was ich liebe. das genieße ich.“ Gesund zu sein ist für İlkay Gündoğan nicht selbstverständlich. vom Sommer 2013 bis zum herbst 2014 konnte der Prof nicht spielen. ein nervenwurzelreizsyndrom, eine der kompliziertesten verletzungen im Sport, bedeutete 14 monate Pause. er konnte sich während der verletzungsphase nicht richtig bewegen, zog sich die Jeans im Sitzen an und schlief nachts nur auf der linken Seite. er ging zu allen Ärzten, die sich Spezialisten auf M ai 2 01 6/GQ.de 67

Business

Gündo˘ gan ist ein Sympathieträger. Gerade deshalb werden dem Spielmacher auch seine Wechselabsichten zu anderen Clubs nicht übel genommen

dem Gebiet nannten. als keiner ihm helfen kann, reist er auf die Krim und lässt sich über Wochen in einem rehazentrum behandeln. dort sei alles etwas oldschool gewesen, erzählt er. die Geräte, mit denen die dortigen Ärzte arbeiten, kannte Gündoğan bis dato nicht. er hofte auf denselben efekt, er wollte nichts unversucht lassen, um eine Operation zu vermeiden. aber auch der wochenlange aufenthalt auf der halbinsel ist ohne erfolg. „diese Zeit war hart. ich wusste nicht mehr, wo ich hingehöre. ich war nicht bei der mannschaft, nicht auf dem Platz, ständig in behandlung. ich hatte momente und tage, an denen ich nicht wusste, ob es mit meiner Karriere weitergeht. es war schwer zu ertragen.“ Weil nichts mehr hilft, wählt Gündoğan – wie bei jeder wichtigen entscheidung nach absprache mit seiner Familie – die letzte Option. er lässt sich operieren. „Wir haben uns dafür entschieden“, sagt er, „es war das beste für mich.“ als er fünf Wochen nach dem eingrif zum ersten mal wieder läuft, merkt er sofort, dass dies der durchbruch ist. Keine Schmerzen, kein unangenehmes Kribbeln, keine Schwellung. diese verletzung, so sagt es der Spieler heute, habe ihn geprägt. er habe zu sich gefunden. er weiß das Leben, das er als Fußballprof führen darf, noch mehr zu schätzen. „ich sehe so viel von der Welt, ich lerne unterschiedlichste menschen kennen. ich kann mir eigentlich alles leisten, was ich mir wünsche. aber ich lebe dieses Leben, um erfolgreich zu sein und um titel zu gewinnen. das Geld und die anerkennung sind mir nicht wichtig. das ist mir während meiner verletzungszeit bewusst geworden. ich wollte raus auf den Platz und meinen Job machen. nur darum ging es mir.“ man merkt, dass er sich mehr Gedanken macht als viele andere Fußballprofs. bei ihm stimmt das Gesamtbild. Wie er sich präsentiert, was er von sich gibt. Gündoğan ist ein Sympathieträger, und er ist dabei ganz natürlich. die tatsache, dass er nichts besonderes sein will, sich nicht inszeniert, macht ihn eben deshalb besonders. den Grundstein für die heutige Fußballkarriere legt der vater. İlkay ist drei Jahre alt, als sein vater irfan ihn und seinen bruder ilker beim Fußballverein Sv Gelsenkirchenhessler 06 anmeldet. der vater will die bei6 8 G Q.de /M ai 2 01 6

Ich lebe dIeses leben, uM erfolgreIch zu seIn und uM tItel zu gewInnen. das geld und dIe anerKennung sInd MIr dabeI nIcht wIchtIg

den Söhne bestmöglich in die Gemeinschaft integrieren. Sie sollen Sport treiben, sich mit Gleichaltrigen austauschen, Kontakte knüpfen. „mein Papa wollte damit vor allem verhindern, dass wir auf die schiefe bahn geraten oder irgendwelche dummheiten anstellen. er wollte immer, dass wir uns anen, die Sprache perfekt beherrschen, um uns alle Chancen ofenzuhalten, die das Leben so bietet.“ respekt, disziplin, ehrgeiz, mut, das war den eltern Gündoğan bei der erziehung immer sehr wichtig. und das setzen sie auch mit aller Konsequenz durch. „dass dies bei mir in eine Profkarriere mündet, hatte sich während meiner Kindheit nie jemand ausgemalt“, sagt İlkay Gündoğan heute. als achtjähriger wechselt er in die Jugend von Schalke 04, aber dort sortieren sie ihn nach einem Jahr wieder aus, weil er aufgrund von

gesChäFtsModeLL

in der Zeche Nordstern arbeitete · ilkays Großvater als Bergmann. Die Familiengeschichte der Gündog ˘ans begann hier

Wachstumsstörungen kaum gespielt hatte. ein paar Jahre später kommt ein erneutes angebot der Schalker, doch Gündoğan lehnt diesmal ab. Über den SSv buer kommt er 2005 in die Jugend des vfL bochum. um als Prof Karriere zu machen, wechselt der angehende abiturient 2009 mit 18 Jahren zum 1. FC nürnberg, denn der Club hat, was bochum fehlt: eine Kooperationsschule, die Spieler für trainingslager freistellt. und eine gute Schulausbildung hatte im Familienunternehmen Gündoğan trotz aller Fußballträume immer oberste Priorität. den nürnberger bundesliga-aufstieg erlebt Gündoğan verletzungsbedingt mehr als Zuschauer, dann aber gelingt ihm der durchbruch. Sowohl trainer michael Oenning, der Gündoğan schon beim vfL bochum beobachtete, als auch dieter hecking fordern und fördern ihn. er wird zum Fixpunkt im Spiel des aufsteigers. 2011 wechselt er zu borussia dortmund. dort funktioniert für ihn alles auf anhieb. er dirigiert das dortmunder Spiel ruhig und gelassen. eigenschaften, die ihn auch abseits des Platzes auszeichnen. mag es um ihn herum noch so hektisch sein, er behält den Überblick. Keine überschüssige Geste, keine überfüssigen einlagen, Gündoğan konzentriert sich auf das Wesentliche auf dem Feld, und das mit einer Lockerheit, als würde ihn das match überhaupt nichts angehen. die Klarheit seines Spiels auf dem rasen und seine haltung abseits davon verleihen ihm autorität und dem team balance. es ist nur logisch, dass er inzwischen auf der einkaufsliste der besten mannschaften der Welt steht. manchester City, FC barcelona und der FC bayern bemühten sich um İlkay Gündoğan. es ist nur eine Frage der Zeit, wann er bei einem der Großen anheuert und seine ersten internationalen titel feiert. Seine Wechselabsichten, die immer konkreter werden, nehmen ihm die Fans nicht übel. dafür schätzen sie seine art zu sehr. er selbst scheint den hype um seine Person zu ignorieren, er kennt die andere Seite, als er auf der Krim auf einer Streckbank lag und sich kaum jemand für ihn interessierte. „ich bin frei“, sagt İlkay Gündoğan zum Schluss. „ich mag, was ich tue und halte mir das ständig vor augen. manchmal wünsche ich mir nur, dass ich nicht bei allem, was ich tue und sage, aufen muss. dann frage ich mich, ob ich wirklich unabhängig bin – aber ja, ich bin es. ich nehme mir die Freiheit, so zu sein, wie ich bin“, sagt İlkay Gündoğan. „Wir werden das richtige tun. und falls nicht, dann fnden wir eine Lösung. als Familie.“ M ai 2 01 6/GQ.de 6 9

Business

anlageobjekte

Neue Sicht

Die berühmte „aviator“Sonnenbrille iSt zurück – in moDernen verSionen

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Tom Ford „Harley“, 275 €

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Prada „PR 02SS“, 190 €

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Andy Wolf „Hazel“, 300 €

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Lunettes Selection „70er Aviator“, 170 €

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Kaufinfo Seite 205

7 0 G Q.de /MA i 2 01 6

Eine klassische „Aviator“-Brille weckt sofort Assoziationen: Hunter S. Thompson trug sie immer, Tom Cruise in „Top Gun“, für Großstadtkarrieristen der 80er-Jahre war sie Statussymbol. Doch der Wert der Ikone, die einst zur idealen Abschirmung von Pilotenaugen entwickelt wurde, liegt nicht nur in ihrer popkulturellen Bedeutung – sie steht den meisten Männern einfach gut. Die moderne Interpretation ist aus Kunststof. Wir sind gespannt, wer sie zur Legende machen wird.

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foto : Kil ian Bisho p / st yl in g: al exan der posch

Foto: FotoStudio Condé nASt

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Business

Anzug, Drykorn, 430 €. Hemd, Joop, 70 €. Krawatte, Jil Sander, über stylebop.com, 120 €. Krawattennadel, Louis Vuitton, 295 €. Uhr „Oyster Perpetual Explorer“, Rolex, 5 600 €

Leitlinien

WIRTSCHAFTSKAPITÄN, DAS WAR EINMAL: ERSTAUNLICH, WIE MODERN NADELSTREIFEN WIRKEN KÖNNEN – WENN MAN ZWEI TIPPS BEHERZIGT

7 2 G Q.de /MA I 2 01 6

Fotos: G r eG D e lves / st y l i n G : M an u e la Ha i n z

Mode

Der Look im Detail 2

GeschMacksfraGen

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MARCO RECHENBERG

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STYLE EDITOR

wenn es um nadelstreifenanzüge geht, sollte man sich entscheiden: entweder man treibt die förmlichkeit mit kontrasthemdkragen und krawattennadel auf die spitze. oder man nimmt dem stof durch die kombination mit sneakers und pullover seine seriosität. so wird das konservative material plötzlich progressiv.

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4 ➔Schuhe,

Joop, 190 € ➔Brillen (v. o.),

ILLUSTRATION: JAN STEINS

„J2008a“, Jil Sander, 265 €

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Sakko, Strellson, 300 €

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„PO3109V 95“, Persol Typewriter, 245 € „BLACKTIE214“, Dior Homme, 255 €

Krawatte, Digel, 40 €

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Pullover, Daks, 210 €

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Tasche, Boss, 900 €

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Hose, Strellson, 140 €

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Hemd, Olymp, 50 €

KAUFINFO Seite 205

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Business

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Die innere Uhr Modelle Mit offenen Zifferblättern deMonstrieren, was sie können

74 G Q.DE /Ma i 2 01 6

Zeitmesser, die auf ein Ziferblatt verzichten und so die Mechanik freilegen, sind nicht nur leichter. Sie erinnern uns auch in jeder Sekunde daran, dass Uhren nicht nur ästhetische, sondern vor allem feinmechanisch anspruchsvolle Produkte sind. Wer das Ticken der Unruh und Drehen der Zahnräder ständig sieht, weiß: Technik ist selbst ästhetisch. Skelettieren gilt übrigens als hohe Kunst der Uhrmacherei.

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T e xT: m i ch e l l e m ussl e r / FoTos: An d r e As Ac hmA n n

Zeit ist geld

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Hublot Mit der „Big Bang Unico Chronograph Retrograde“ lassen sich Halb- und Nachspielzeiten beim Fußball messen. Das automatische Manufakturkaliber zeigt den Chronographen-Mechanismus mit Säulenrad und Doppelkupplung. 38 300 €

Arnold & Son Beim Sondermodell „DSTB Dial Side True Beat“ ist der Mechanismus der springenden Sekunde rosévergoldet und besitzt von Hand anglierte und polierte Kanten. Darunter arbeitet der Automatikaufzug. Aus Rotgold. Auf 50 Exemplare limitiert. 45 000 €

Armin Strom Gravuren und farbige Applikationen umgeben das durchbrochene Räderwerk des Kalibers. Der Handaufzug der „Manual Gumball 3000“ leistet eine Fünf-Tage-Reserve. PVDbeschichteter Edelstahl. 15 200 €

Fossil Die „Wakefield“ besitzt eine separate Sekunde und eine dezentrale 24-StundenAnzeige. Daneben offenbart das Zifferblatt Einblicke in das Automatikwerk. Das 46 Millimeter große Edelstahlgehäuse ist mit goldfarbenem PVD beschichtet. 250 €

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Perrelet Die „Turbine XL Vegas Playing With Fire“ bietet ein visuelles Schauspiel: Bei jeder Bewegung rotieren die zwölf schwarzen Titanschaufeln über das Zifferblatt und legen das Innere der Uhr für Sekundenbruchteile frei. Limitiert auf 250 Exemplare. 7 200 €

Kaufinfo Seite 205

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Business app sofort

Tank-Apps gibt es viele. Vergessen Sie alle bis auf eine: „Spritradar“. Das Programm ist werbefrei, übersichtlich, aktualisiert sich mehrmals täglich, bietet eine Navifunktion an und zeigt die Tankstellen auf der Route. Um den besten Preis zu fnden, muss man die App nicht mal öfnen. Der wird im Icon angezeigt. l

„Spritradar“, iOS, gratis

schule des lebens

Mit der „World Clock“ der koreanischen Firma 11+ kann man, im wahrsten Sinne des Wortes, im Handumdrehen die Uhrzeit in zwölf Zonen beziehungsweise 24 Städten abfragen. Dazu muss man die Uhr einfach nur so lange drehen, bis der Name arbeitszeug der Stadt oben steht – schon sieht man, wie Drehmoment spät es dort ist. Das funktioniert über einen simplen Trick: Zwar dreht sich beim Rollen das Ziferblatt mit, die Zeiger aber bleiben stehen. Die Spielerei mit der in Rot, Grau und Orange erhältlichen Uhr macht so viel Spaß, dass man bald anfängt, einfach so die Lokalzeit aller möglichen Städte abzufragen. Wie heißt es so schön? Die Welt dreht sich weiter.

Der Brillenexperte Oliver KastaliO üBer Das accessOire für Die nase

› Der 51-Jährige CeO vOn rODenstOCk ist Der Meinung, Man sOlle Mehr als eine Brille Besitzen. (niCht nur, weil seine FirMa Dann Mehr verkauFen kann)

➔ Tragen Sie Brille statt Kontaktlinsen.

„Eine Brille hat die bessere Korrekturleistung. Und sie ist mehr als eine medizinische Krücke: Sie ist eine Möglichkeit, die Persönlichkeit zu unterstreichen.“ ➔ Holen Sie sich Rat vom Prof. „Welches

Modell Sie tragen, ist Geschmackssache. Es gibt aber Auswahlkriterien, die immer gelten. Ob eine Brille wirklich zu Ihnen t, hängt von Gesichtsform, Hautund Haarfarbe ab. Ein Optiker kann Sie gut beraten. Ich würde eine Brille niemals online kaufen.“ ➔ Eine Brille schmückt jeden. „Und zwar

„World Clock“, z. B. über designboom.com, 50 €

auch Nicht-Brillenträger. Betrachten Sie die Brille als Accessoire, so wie beispielsweise eine Armbanduhr.“ ➔ Gönnen Sie sich mehrere Modelle. „Man

sollte mehr als eine Brille besitzen, schließlich kann mal eine kaputtgehen. Ansonsten hängt die Anzahl von Ihrem Lifestyle ab. Wer viel Sport macht, sollte sich ein Sportmodell zulegen, für die Arbeit am PC gibt es ebenfalls spezielle Varianten. KorrektionsSonnenbrillen werden immer beliebter.“ ➔ Steuern Sie, wie andere Sie wahrnehmen.

„Wird die Brille – auch farblich – dem Outft anget, setzt man Akzente. Ansonsten ist ein Modell in neutralen Farben die beste Wahl. Es t immer.“ –Protokoll: Gordon Detels 7 6 G Q.de /Ma i 2 01 6

Das Büro ist der Ort, an dem Sie mindestens ein Drittel des Tages verbringen. Also neben Sofa und Bett der wichtigste Platz. Wie viel Quadratmeter ein Büro haben muss, ist in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten niedergelegt. Danach soll es mindestens 8 Quadratmeter Raumfäche haben. Für Zellenbüros mit Bildschirmarbeitsplätzen ergibt sich eine Größe von 8 bis 10 Quadratmetern. Sollten Sie also in einem vier Quadratmeter großen Büro sitzen, haben Sie sich vom Chef mal wieder über den (Katzen)-Tisch ziehen lassen. l

BürOrätsel: muss ich in einem miniBürO arBeiten?

FOtOS: Jörg LühnMann (1), hOng KOng tOuriSM BOard (2), getty iMageS (1); iLLuStratiOnen: tiM Lahan, MiChaeL hOeWeLer

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berater

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Mehr als 60 Millionen Pas­ sagiere werden an dem Flug­ hafen im Süden Chinas pro Jahr abgefertigt. Langweilen muss sich hier niemand

Hongkong

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Philipp Schrempp

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Health-Food-Produzent

Wer Sport treibt, möchte Muskeln aufbauen – klar. Proteinpulver kann dabei helfen. Wer sicher sein will, dass das verwendete Nahrungsergänzungsmittel unbedenklich ist, greift zur Marke foodspring.de von Philipp Schrempp und Tobias Schüle. Die zwei verwenden nur hochwertigste Proteine: Die Molke kommt also von Weidekühen, denen keine Hormone oder Antibiotika verabreicht wurden. Viel Spaß beim Workout. l

12 stunDen

2 Stunden

4 Stunden

8 Stunden

12 Stunden

Egal, ob Sie nur ein paar Abschläge üben oder gleich 9 bis 18 Löcher spielen wollen: Bei GreenLive Air ist das möglich – und zwar mitten im Flughafen. Der Golfsimulator befndet sich in Terminal 2 auf Level 6. Die Landschaften auf den Screens sind virtuell, die Schläger echt und die Lounge-Ecke für den Drink danach gemütlich. So lässt sich Wartezeit im wahrsten Sinne des Wortes totschlagen.

Wer die Mäusekinos in den Rückenlehnen satthat, fndet hier eine großartige Alternative: Das UA IMAX Theatre @Airport bietet 350 Zuschauern Platz und verfügt über feinste Kinotechnologie für 2- und 3D-Vorführungen. Gezeigt werden aktuelle Hollywood-Blockbuster. Beim Gucken können Sie sogar die Sprache der Einheimischen lernen: Die Filme laufen auf Englisch mit chinesischen Untertiteln.

Hongkong hat seit 2005 sein eigenes Disneyland. Praktischerweise liegt der Vergnügungspark wie der Flughafen auf Lantau Island. Von den weltweit fünf Disneylands ist dieses hier zwar das kleinste, aber für ein paar Stunden Spaß immer noch groß genug. Unser Tipp: Wer in Tarzans Baumhaus klettert, jodelt und sich mit den Fäusten auf die Brust klopft, geht befreit auf die nächste Langstrecke.

Bei so viel Zeit ist ein Ausfug in die City möglich: An der Hong Kong Station probieren Sie bei „Tim Ho Wan“ die besten Dim-Sum der Welt. (Die Kette hat einen Michelin-Stern.) Gesättigt geht es per Taxi zur Peak Tram und dann rauf auf den Hausberg Victoria Peak. Nach der Fahrt mit der Standseilbahn öfnet sich oben ein fantastischer Blick auf die Metropole, den Hafen und das Meer.

green-live.hk

uacinemas.com.hk

hongkongdisneyland.com

thepeak.com.hk

➔ foodspring.de

timhowan.com

noch nie gehört

„Köprüyü geçene kadar ayıya dayı diyeceksin“

(Türkisch) „Bis du die Brücke überquert hast, musst du zum Bär ‚Onkel‘ sagen“, heißt es in der Türkei. Bedeutet: Mit jenen, von denen man etwas braucht, sollte man sich gut stellen. Bär (ayı) ist im Übrigen eine Beleidigung - und reimt sich auf Onkel (dayı).

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Business

Wahre Werte

Schönheitsfehler

Viele Beautyprodukte werden für beide Geschlechter angeboten. Davon proftieren aber nur die Männer fnanziell

Fotos: GREGG SEGAL

pflege für Männer 1 240,25 € Dass Frauen im Badezimmer mehr Platz beanspruchen als Männer, ist nur gerecht: Sie brauchen einfach mehr Dinge für ihre Pflege. Rund um Nagellack, Wimpernzange, Cremes und un­ zählige Schminkprodukte brummt ein Millionenmarkt. Logisch also, dass Frauen mehr Geld für den Kör­ per ausgeben. Weniger logisch da­ gegen, dass Frauen auch für jene Beautyprodukte und ­dienstleistun­ 7 8 G Q.de /Ma i 2 01 6

pflege für frauen 1 654,41 €

gen tiefer in die Tasche greifen müssen, die beiden Geschlechtern angeboten werden. In New York und im US-Staat Kalifornien ist dieses Gender Pricing mittlerweile verboten; in Frankreich kämpfen Aktivistinnen unter dem Hashtag #womantax dagegen, dass sie beim Friseur, in Parfümerien oder Drogerien preislich benachteiligt sind. Das gilt auch für Deutschland: Hier kostet etwa ein Einwegrasierer für Frauen dreimal so viel wie das Männermodell und die „Women“-Version eines Dufts 30 Prozent mehr als der „Men“-Flakon. In einer Stichprobe aus zehn Beautyprodukten und -services liegt die Womantax bei 33 Prozent – über dem Einkommensteuersatz der meisten Deutschen. –Christoph Henn

Die Werte beziffern die Ausgaben für einen Jahresverbrauch an Deo, Duschgel, Einwegrasierern, Rasierschaum, Gesichtscreme, Eau de Toilette, Eau de Parfum sowie Friseur-, Maniküreund Pediküreleistungen – jeweils für Männer und Frauen beim vergleichbaren Produkt oder Service des gleichen Anbieters.

„MÄNNER SIND AUCH MENSCHEN“

Mai 2016

Living food

Raus!

essen im freien – wer campen geht, muss nicht verbrannte kartoffeln aus dem feuer holen. die besten tipps und rezepte für gourmets in der natur

text: amiel Stanek FotoS: kyle JohnSon

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Living

Campingaus­ flug hatte etwas Magisches. Man saß ums Lagerfeuer und knutschte mit der ers­ ten Liebe unter einer Decke. Jemand schrammelte auf der Gitarre. So schön die Erinnerung ist – man weiß auch, dass man sich das warme Bier und die Chips heute nicht mehr antun würde. Wenn zelten, dann richtig: mit saftigen Steaks, Cocktail und frischem Kaffee. DeR eRSte

Wildreissalat mit Kräutern, Radieschen und Ricotta salata

Vinaigrette ZUTATEN 4 el 2 el

Olivenöl Sherry- oder Rotweinessig grobkörniges Meersalz schwarzer Pfefer, frisch gemahlen

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Für die Vinaigrette Öl und essig in einem kleinen, verschließbaren Behäl­ ter vermischen und gut schütteln. 2 Mit salz und Pfefer würzen. Die Vinaigrette kann drei tage im Voraus zubereitet werden. Kühl stellen.

mitnehmen

Wildreissalat ZUTATEN 125 g 1 Bund

150 g

3 el 1 Bund 2 el

Wildreis Salz Radieschen, geviertelt, in Scheiben geschnitten schwarzer Pfefer, frisch gemahlen Ricotta salata (gesalzener, fester Ricotta), in dünne Scheiben geschnitten geröstete Mandeln, gehackt, ungesalzen Dill, frisch gehackt Schnittlauch

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Den reis mit 250 bis 300 ml Wasser in einem kleinen topf aufgießen; salzen. Zum Kochen bringen, Hitze verringern und reis 45 bis 50 Minuten körnig garen, bis das Wasser aufgesogen ist. 2 reis aufockern, beiseite stellen und 10 Minuten zugedeckt ruhen, dann ab­ kühlen lassen. 3 Vor dem servieren reis und radies­ chen in einer großen schüssel mit dem Dressing vermischen, mit salz und Pfefer abschmecken. ricotta salata, Mandeln, Dill und schnittlauch zuge­ ben und alles gut vermischen.

GRUNDAU S S TAT T U N G Diese acht Utensilien sollte jeder ambitionierte Campingkoch in seinem Rucksack haben. l

8 2 G Q.DE /Ma i 2 01 6

Gasanzünder

Fischheber

Axt

Küchenschere

Greifzange

Stirnlampe

Klappmesser

FLEISCH SCHNEIDEN

Die Arbeiten, die schmutzig machen, erledigen, solange es noch heißes Wasser gibt. Steaks oder Koteletts marinieren und doppelt in wiederverschließbare Plastiktüten verpacken.

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R E I S KO C H E N

Reis auf Propangas zu kochen ist Energie- und Zeitverschwendung. Deswegen vorkochen, abkühlen lassen und in wiederverschließbare Tüten stecken. Das Gleiche gilt für Dinkelreis und andere Getreidegerichte.

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BACK MIS CHUN G VO R B ER EI T EN

Wer Teig für Pfannkuchen und andere Gerichte braucht, sollte die Zutaten vorher abmessen und mischen. Niemand will im Wald mit einem Messbecher hantieren.

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SOSSEN MISCHEN

Vinaigrette, Salsa und andere Soßen in kleine luftdichte Dosen packen. Das Gleiche gilt für Pflanzenöl oder Ahornsirup. Nehmen Sie nur die Menge mit, die Sie brauchen.

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Kochmesser Wir empfehlen das geschmiedete Kochmesser von Victorinox (20 Zentimeter, 70 €). Klingenschutzhülle nicht vergessen.

illustrationen: anje jager

Für 4 Personen Den Reis zu Hause garen, die Vinaigrette zum Mitnehmen in einen separaten kleinen Behälter füllen. Schmeckt besser, Pfadfnder-Ehrenwort!

VO R H ER Z U B ER EI T EN

FOOD

PAC K D EN F I LT E R E I N

ÝÝ Handgebrühter Kaffee ist schwer im Kommen und eignet sich auch ideal für das Campingfrühstück. Hier kommt der Leitfaden für Wald-Baristas: 1 / Ausspülen Filter und Trichter mit kochendem Wasser reinigen, auf der Thermoskanne platzieren.

2 / Gießen Zwei Esslöffel Kaffeepulver pro 200-ml-Becher sollten reichen. Gerade genug heißes Wasser aufs Pulver schütten, dass es vollständig durchnässt ist. Dann komplett durchlaufen lassen.

3 / Nachgießen Heißes Wasser nachschütten, wieder durchlaufen lassen und diesen Vorgang wiederholen, bis genug Kaffee gebrüht worden ist. So bereitet man den perfekten Campingkaffee zu: heiß dampfend und mit viel Aroma.

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Living

8 4 G Q.DE /MAI 2 01 6

FOOD

GRiLLen In Rotwein marinierte Kronfeisch-Steaks mit Fladenbrot Für 4 Personen Je länger Sie die Steaks marinieren, desto intensiver der Geschmack, und der Wein macht das Fleisch zart. Das Grillgut lässt sich vor dem Ausfug vorbereiten. Das Fleisch am besten beim Metzger vorbestellen und parieren lassen.

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Zitronenscheiben, thymian, Chili­ schoten, Knoblauchzehen, rotwein, olivenöl und Pfefer vermischen und in einen großen verschließbaren gefrier­ beutel füllen. 2 Die steaks gut mit der Marinade bede­ cken und Beutel luftdicht verschließen. 3 Mindestens vier stunden kühlen, am besten aber zwei tage im Voraus zube­ reiten. im Kühlschrank ziehen lassen.

Marinade für Steaks

Steaks und Fladenbrot

ZUTATEN

ZUTATEN

Zitrone, in dünne Scheiben geschnitten Thymianzweige 3 rote Chilischoten, halbiert 2 Knoblauchzehen, zerdrückt 6 100 ml trockener Rotwein Olivenöl 4 el schwarzer Pfefer, ½ tl frisch gemahlen Kronfeisch, pariert 1 kg und in 4 Steaks geschnitten ½

1 3 1 6 el

500 g 2 el

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Das grillfeuer auf mittlere Hitze bringen. Die Kohlen auf einer seite an­ häufen, um zwei temperaturzonen zu schafen; den grillrost mit Öl bestrei­ chen. (Bei Zubereitung mit einem gas­ grill zu Hause einen Brenner auslassen.) 2 schalotten, Knoblauch, Chilischoten und Butter in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Mit salz und Pfefer würzen; warm halten. 3 steaks aus der Marinade nehmen, salzen. Über direkter Hitze grillen, gele­ gentlich wenden; 8 bis 10 Minuten für medium­rare. 4 steaks auf schneidebrett 10 Minuten ruhen lassen und gegen die Maserung aufschneiden. 5 in der Zwischenzeit teigstücke vorsich­ tig zu ovalen (30 x 20 cm) auseinan­ derziehen und über direkter Hitze dre­ hen und wenden, bis sie gut angebräunt und steif sind, pro seite etwa 1 Minute. Über geringerer grillhitze warm halten. 6 Die Fladen mit schalottenbutter be­ streichen und Petersilie draufstreuen. Mit den steaks servieren.

Pfanzenöl (für den Grill) Schalotte, fein gehackt Knoblauchzehen, gehackt rote Chilischote, gehackt Butter grobkörniges Meersalz schwarzer Pfefer, frisch gemahlen fertig gekaufter Pizzateig, in Stücke geschnitten Petersilie, frisch geschnitten

SO SIEHT DAS LAGERFEUER AUS M A I S KO L B EN U N D L AU C H So kann man sich das Entblättern und Entfernen der Fäden sparen: Wenn sie gar sind, gleiten die Maiskolben aus der Hülle.

THINK BIG

Sie sollten das Feuer lieber großzügig planen und etwa zwei Stunden vor der Zubereitungszeit anzünden, damit Sie mit glühenden Kohlen grillen können.

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DER IDEALE AUFBAU

Zusammengeknülltes Zeitungspapier dient als Grundlage. Darauf Gestrüpp und Zweige stapeln, die immer dicker werden, bis man bei Holzscheiten gelandet ist. Diese dienen auch dazu, dem Feuer genug Luft zu verschaffen.

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um scharf anzugrillen

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direkt in die Asche

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NachschubKohle

Wer’s einfacher mag: Es ist legitim, das Feuer mit glühenden Holzkohlebriketts zu starten. Dies ist ja kein Überlebenstraining. Sobald sie rot glühen, kann man darauf das Feuerholz legen, wie oben beschrieben.

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illustrationen: anje jager

DA S F E U ER L I C H T ER LO H

KLEINER TRICK

1 Das Grillfeuer herunterbrennen lassen, bis die Kohle mit Asche bedeckt ist. Die oberste Schicht Kohle zur Seite schieben. Vier Maiskolben in der Blätterhülle und zwei Lauchstangen drauflegen, häufig wenden und 15 bis 20 Minuten rösten, bis die verkohlten Außenblätter leicht abschälbar sind und der Lauch weich wird. Abkühlen lassen, Außenblätter und Fäden vom Mais entfernen, die Körner vom Kolben lösen. Vom Lauch den Wurzelansatz abschneiden und die Stangen der Länge nach halbieren. Das zarte Innere herauslösen und beide Gemüse mit Butter und Meersalz bestreuen.

S O B R EN N T

PLAN B

für gusseiserne Töpfe 1/

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Zuerst einen Zwei­Zonen­ grill anlegen und dazu auf einer seite des rosts glü­ hende Kohlen anhäufen. Hier brät man das Fleisch scharf an. auf der anderen seite kann man grillgut langsam garen oder warm halten. glühende Kohlen als nachschub bereithalten.

um Maiskolben oder lauchstangen zuzube­ reiten, häuft man am rand des Feuers graue Kohle an, die bereits mit asche bedeckt ist. Die erzielte temperatur eignet sich auch gut für süß­ kartoffen und in alufolie gewickelte Früchte.

auch gusseiserne töpfe kann man ins Feuer stel­ len – zum Beispiel, um damit etwas wie im ofen zu backen. in einer ecke rot glühende Kohlebrocken auf dem Boden verteilen. Dann den topf darauf platzieren und mit glühen­ der Kohle überschütten.

Es kann manchmal schwierig sein, genug trockenes, brennbares Holz in der freien Natur zu finden. Die Lösung ist so simpel wie naheliegend: einfach ofengetrocknetes Holz an der nächsten Tankstelle kaufen.

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Für 4 Personen

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Living

Chilaquiles mit Tomatillo-Salsa und Spiegeleiern Für 4 Personen Ideal für die Zubereitung ist neben dem Grillfeuer ein Campingkocher: Die Salsa gart über dem Feuer, die Spiegeleier brutzeln auf dem Gaskocher. ZUTATEN 2 el 900 g

2 1 2 el

Pfanzenöl; etwas mehr für den Grill Tomatillos (grüne oder auch feste rote Tomaten, Haut abgezogen) rote Chilischoten große Zwiebel, geviertelt frischer Limonensaft grobkörniges Meersalz schwarzer Pfefer, frisch gemahlen

4 430 g 250 g 125 g 120 g

2 el

große Eier schwarze Bohnen aus der Dose, abgegossen Tortilla Chips griechischer Joghurt Ricotta salata (gesalzener, fester Ricotta), zerkrümelt Chilisoße Koriandergrün

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Das grillfeuer auf mittlere Hitze brin­ gen; den grillrost einölen. tomatillos und Chilischoten 8 bis 10 Minuten da­ rauf gut anrösten und garen, ab und zu wenden; auf ein schneidebrett legen. 2 Zwiebel 10 bis 12 Minuten rösten und garen, ab und zu wenden; zu den toma­ tillos und Chilis aufs schneidebrett le­ gen, alles fein hacken und in eine große Pfanne füllen. limonensaft zugeben, mit salz und Pfefer abschmecken und beiseitestellen.

3 in einer zweiten großen Pfanne auf dem gaskocher 2 el Öl auf mittlere temperatur erhitzen. Die eier in die Pfanne schlagen, mit salz und Pfefer würzen und etwa 2 Minuten goldbraun braten, bis die ränder knusprig, das eigelb aber noch leicht füssig ist. 4 Für die Chilaquiles die salsa in der anderen Pfanne auf dem gas­ kocher bei mittlerer Hitze aufwär­ men. Mit den schwarzen Bohnen und den tortilla Chips vermischen und etwa 3 Minuten lang ziehen lassen, bis die Chips angeweicht sind. ab und zu umrühren und bis zu 4 el Wasser zugeben. 5 Die spiegeleier auf die Chilaquiles legen, darüber Kleckse von joghurt verteilen, mit Chilisoße würzen und ricotta salata sowie Koriander da­ rüberstreuen.

M I T GA S KO C H EN Stimmt schon: Mit Holz zu grillen ist cool. Aber wenn Ihre Freunde morgens mit tiefen Augenringen darauf warten, ob es Ihnen doch noch gelingt, das Feuer anzukriegen, damit sie endlich einen Kaffee bekommen, wird sich der eine oder andere vielleicht doch etwas mehr Zivilisation herbeiwünschen – Naturerlebnis hin oder her. Das ist der Moment, in dem ein Campingkocher gute Dienste leistet. Genauso, wenn es wider Erwarten regnet. l

H AU P T S AC H E , S I E N EN N EN E S N I C H T GLAMPING l Kabeljau schmeckt auch von Papptellern, aber es gibt genug schickes Outdoor-Geschirr. Ein Beispiel ist die „CampFire“Serie von Primus (ab Sommer verfügbar).

8 6 GQ.DE/Mai 2 01 6

FOOD

Gebratener Kabeljau mit Kartofel-Chorizo-Päckchen Für 4 Personen Ideal für den ersten Abend, da ist der Fisch noch am frischesten.

Kürbiskern-Limonenbutter ZUTATEN 2 el 1 el 1 tl 1 el 60 g

gesalzene, geröstete Kürbiskerne, gehackt Schnittlauch, gehackt Limonenschalenabrieb frisch gepresster Limonensaft weiche Butter grobkörniges Meersalz schwarzer Pfefer, frisch gemahlen

SCHRITT FÜR SCHRITT 1 in einer kleinen schüssel die Kürbis­ kerne, den schnittlauch, den limonen­ abrieb und den ­saft mit der Butter ver­ mischen. Mit salz und Pfefer würzen. 2 Die Mischung in Pergamentpapier zu einer rolle formen oder in einen luft­ dichten Behälter füllen. 3 gekühlt aufbewahren. Kann drei tage im Voraus zubereitet werden.

Fisch und Kartofel-Päckchen ZUTATEN 700 g Kartofeln (länglich, festkochend) 70 g Chorizo, gehäutet, gehackt 2 el Olivenöl grobkörniges Meersalz, schwarzer Pfefer, frisch gemahlen 2 el Pfanzenöl Kabeljauflets à 200 g, 4 ohne Haut SCHRITT FÜR SCHRITT 1 Das grillfeuer auf mittlere Hitze bringen. alufolie zu vier Quadraten à 30 Zentimeter seitenlänge auslegen. Kartofeln und Chorizo darauf vertei­ len, olivenöl darüberträufeln und mit salz und Pfefer würzen. Die rän­ der zu einem Päckchen nach oben zusammenfalten. Über der glut 25 bis 35 Minuten garen lassen. 2 Das Pfanzenöl in einer großen Pfanne auf mittlerer stufe auf einem Campingkocher erhitzen. Den Fisch mit salz und Pfefer würzen und etwa 4 Minuten goldbraun anbraten. 3 Dann die Filets wenden, etwa 2 Minu­ ten garen lassen und mit scheiben der Kürbiskern­limonenbutter belegen. 4 Die Päckchen öfnen. Die Fisch­ flets auf die Kartofeln legen und die restliche Butter aus der Pfanne darübergießen.

Living

FOOD

eRGÄnZen Pfannkuchen-Mix Für 4 Personen Durch energiespendende Leinsamen und eiweißhaltige Chiasamen sind diese Pfannkuchen nährstoffreich und sättigend. ZUTATEN 200 g gekaufte Pfannkuchenmischung 50 g Leinsamen, Chiasamen und/oder Hanfsamen vermischt Reichern Sie die gekaufte Pfannkuchenmischung mit den Leinsamen, Chiasamen und/oder Hanfsamen an.

P ER F EK T E S N ACKS

Exklusiv erhältlich bei der Auswahl folgender autorisierter Fachhändler:

Beim Camping ist es auch nicht anders als im Leben zu Hause: Der Hunger hält sich leider nicht immer an die festgelegten Essenszeiten. Glücklicherweise ist es einfach, eine vorzügliche Auswahl an Snacks zusammenzustellen, für die man keine Kühltasche braucht. Hartkäsesorten oder italienische Wurstwaren und Schinken sind für solche Ausflüge wie geschaffen. Zu empfehlen sind übrigens auch hochwertige Fischkonserven.

DEUTSCHLAND: Ampfng: Georg Baur Uhren - Optik Schmuck | Ansbach: Juwelier Grün | Augsburg: CHRIST (Bahnhofstraße 4) | Bautzen: Scholze Uhren & Schmuck Bayreuth: Juwelier Böhnlein | Berlin: Hans Lorenz Uhrmachermeister und Juwelier | Bochum: Juwelier Marc | Juwelier Kraemer (Ruhr-Park) | Borken: Juwelier Wilgenbus | Braunschweig: Juwelier Jauns | CHRIST (Schloss-Arkaden) | Coburg: Juwelier Stahl | Dortmund: Juwelier Gerwi | Juwelier Rüschenbeck | Düsseldorf: CHRIST (Berliner Allee 2) | Esslingen: Werner Brogle | Frankfurt a. M.: David No. 10 | Juwelier Kraemer (Skyline Plaza / Zeil) | Juwelier Rüschenbeck (Börsenstr.) | Freising: Zeit & Glanz | Friedberg: Juwelier Burck | Füssen: Juwelier Ernstberger | Geldern: Alfons Vogel Gießen: Juwelier Balser | Göppingen: Uhren Haller Juwelier Hamburg: Juwelier Kraemer (EEZ / Mönckebergstr.) | Helgoland: Juwelier Henry Kaufmann | Hückelhoven: Juwelier und Uhrmachermeister Milbradt | Köln: Juwelier Deiter Juwelier Rüschenbeck (Schildergasse) | Lemgo: Juwelier W. Schäfermeier | Ludwigsburg: Juwelier Hunke | Mainz: Juwelier Willenberg | Mannheim: Juwelier Wenthe | Metzingen: Holger Steidinger | Mönchengladbach: Juwelier Krebber | München: Flughafen Eurotrade LOOK 840 | Uhren Hieber | Münster: Juwelier Rüschenbeck | Neufahrn: Juwelier Vehns | Nürnberg: CHRIST (Karolinenstraße 6) | Oberhausen: Juwelier Deiter | Juwelier Rüschenbeck | Osnabrück: Kolkmeyer Haus der Weltzeituhren | Pforzheim: Arkaden! In den Schmuckwelten | Plauen: Juwelier Bucher | Posthausen: Dodenhof | Potsdam: CHRIST | Ravensburg: Juwelier Bartels | Regensburg: CHRIST (Donau EKZ) | Schwandorf: Juwelier Meiller | Schwerin: Juwelier Karsten | Sinsheim: Juwelier Schick | Traunstein: August Perchermeier | Ulm: Juwelier Roth | Weiterstadt: Juwelier Techel | Westerland /Sylt: Juwelier Beitz | Wetzlar: Juwelier Palm | Wolfsburg: CHRIST Wuppertal: Juwelier Abeler | Zwickau: Juwelier Uhlmann ÖSTERREICH: Amstetten: Juwelier Hochholzer | Dornbirn: O. Rein | Eferding: Juwelier Stadelmann | Eisenstadt: Kroepf Uhren & Schmuck | Gerasdorf: ELLA Juwelen Gmünd: Juwelier Poehn | Graz: Heimo Wagner | Weikhard Juwelier & Uhrenhaus | Haid: Juwelier Hochstöger | Horn: Strassberger | Kitzbühel: Juwelier Rüschenbeck | Landeck: Martin Winkler Uhren, Gold- und Silberschmiede | Pasching: Juwelier Huemer | Salzburg: Juwelier Schneider | Straßwalchen: Uhren - Juwelen Kaser | Wien: ELLA Juwelen (IgnazKoeck-Str. 1 / Stadioncenter) | Kiss & Rosza | Juwelier Janecka Parero Uhren & Juwelen / Watch Store | Stef Department Store Vienna | Wien / Flughafen: Watch & Jewelry Store (Schengen / Non-Schengen)

G-SHOCK.DE /MTG

KLÜGER TRINKEN

ÝÝ Komplett nüchtern zu campen macht eigentlich nur Pfadfindern Spaß. Deswegen: Alkohol einzupacken ist erlaubt. Man sollte dabei aber strategisch vorgehen.

BIER

WEIN

C O C K TA I L S

Beim Zelten leider nicht ideal. Bier nimmt viel Platz weg und schmeckt nur kalt. Für die, die darauf trotzdem nicht verzichten können: auf jeden Fall in einer Kühltasche transportieren.

Tetrapak-Wein muss nicht schlecht schmecken, sagen selbst bekannte Sommeliers. Und er ist gut transportierbar.

Lassen Sie die AperolFlasche zu Hause. Drinks wie den Tequila-Grapefruit-Cocktail (siehe rechts) kann man vormixen und in der Thermosflasche mitbringen.

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T EQ U I L A G R A P EF R U I T C O C K TA I L l Vor dem Ausflug 500 ml weißen Tequila, 125 ml Aperol und 125 ml süßen Wermut sowie 40 ml Orangenbitter in einen luftdichten Behälter füllen. Um vor Ort die Cocktails zu mixen, 2 große Grapefruits in je 8 Spalten schneiden. In 8 Gläser zerstoßenes Eis und je 4 bis 5 EL der Cocktailbasis füllen. Den Saft von je einer Grapefruitspalte in jedes Glas pressen und jeweils mit 120 ml kaltem Sodawasser aufgießen. Mit den übrigen Grapefruitspalten garnieren. Für 8 Personen

FOOD-STYLING: CHRIS LANIER; PROP-STYLING: KAITLYN DU ROSS; ILLUSTRATION: ANJE JAGER

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lebensformen

Living

Feueralarm

diese dinGe rettet schauspieler Peter Lohmeyer, wenn sein haus in Flammen steht 2

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1 // Mundharmonika

ein Geschenk meines verstorbenen Freundes, des musikers nils koppruch. ich habe früher mit ihm in der Band hotel rex gespielt. wir coverten viel Johnny cash. auf der nächsten tour mit meiner aktuellen Band wird die mundharmonika wieder zum einsatz kommen.

2 // Strick-Beanie

auf meinem kahlen kopf kann ich nichts anderes ertragen als kaschmirwolle. ein Fan bot mir an, eine mütze zu stricken. die liebe ich nun so sehr, dass ich sie selbst im sommer trage. auf meine Birne e ich immer gut auf.

5 // Fußballschuhe

3 //

ich habe mal eine saison in der c-Jugend beim VfB stuttgart gekickt. eine karriere ist daraus nicht geworden, weil mädels und mopeds interessanter waren. in diesen schuhen habe ich mithilfe von lothar matthäus und Gaudino die englische mannschaft 4:2 in london geschlagen.

Handstaubsauger

3

5 4 4 // Armbanduhr

nach der idealen uhr sucht man lang. in der schweizer longines fand ich sie. ich bin zwar kein uhrenfreak, aber diese behandle ich wie einen schatz. sie geht fünf minuten vor, damit ich überall pünktlich auftauche. ich fnde es respektlos, jemanden warten zu lassen.

genius loci

Festspielhaus

architektur spricht mit uns. hören wir mal hin. eine expedition zu schrecklich schönen orten

c a n n e s / Filmfestspiele

1983 war ein gutes Film­ jahr: Die Meisterwerke „Flashdance“, „Rambo“ und „Die Supernasen“ (Thomas Gottschalk, Mike Krüger) kommen in die Kinos. Die Leute, die über so was nur die Nase rümpfen, be­ kommen hingegen ihre ge­ rechte Strafe: Das Festival­ gebäude in Cannes, im

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11. –22.Mai 2016

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Volksmund schnell „Bunker“ genannt, wird eröfnet. Das Ding sieht aus wie ein in spätsozialistischer Monu­ mentalarchitektur errichte­ tes Schwimmbad. Hier trift sich immer im Frühjahr die Filmbranche. Der europä­ ische Film – am Ende kann er noch immer nicht ohne die Amis. Und so ist man an

der französischen Mittel­ meerküste froh, wenn Stars aus den Staaten kommen. Vergangenes Jahr waren das immerhin Jake Gyllenhaal, Salma Hayek und Woody Allen. Die konnten wenigs­ tens für 90 Minuten verges­ sen, wie grässlich das Ge­ bäude ist, in dem sie sich befnden. –Jost Kaiser

Fotos: Privat (2), Palais des Festivals & des Congrès de Cannes (1)

› Wer: Der Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) wurde 1962 in Niedermarsberg geboren. › Was: Zuletzt hat er als Sänger Gedichte von Charles Bukowski für eine CD vertont („Club der toten Dichter“).

ist sogar auf theaterreisen dabei. ich bin nicht penibel, aber manchmal entdeckt man krümel, die einen nerven. ehe ich nach einem großen staubsauger suche, nehme ich lieber dieses designerteil.

Living

ZimmerserViCe

wohnen wie in den...

Sani Asterias Suites Chalkidiki, griechenland 1 fragil

4 sChWUNgVoll

Wie kleine Seifenblasen schweben die Glaskugeln dieses Lüsters von der Decke. Im Inneren dimmt eine zweite Milchglaskugel den Lichtschein. ➔„Serie 28“, Bocci, 9 520 €

Entspannter Kurvenstar: Diese Relaxliege mit Lederbezug hat auch eine ergonomisch gewölbte Rückenlehne. ➔„Bushy“, Havanna, über home24.de, 1 750 €

2 drahtig

5 grossZÜgig

In diesem Hocker aus einzeln gebogenen Metalldrähten stecken mehrere Tage Arbeit. Das Stück kann auch als Beistelltisch benutzt werden. ➔„Thoban“, Lambert, 390 €

Die diplomatischste Form des Sofas: Dieser Dreisitzer steht für schnörkellose Stilsicherheit. ➔„Gina“, Flamant, 3 720 €

3 glÄNZeNd Stylisches Kunsthandwerk: Diese Schalen aus je einem Stück geschwärztem Kupferblech sind von Hand gemacht. ➔„Form“, Tom Dixon, 5er-Set 210 €

das hotel

Das Boutiquehotel mit 48 Suiten liegt auf der griechischen Halbinsel Kassandra. Zum RundumSorglos-Paket gehören lagunenartige Pool-Landschaften und Spa-Behandlungen am Privatstrand. Wer per Jacht anreist, kann im Privathafen anlegen. l

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➔ familiensuite mit zwei Schlafzimmern ab 590 € (ab 28. april verfügbar), sani-resort.com

6 KlassisCh Diskreter als ein Wandspiegel ist dieser zeitlose Beistelltisch aus Metall und verspiegeltem Glas. ➔„Guéridon Sacre Franck“, Du Bout Du Monde, 375 €

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Mit geschwungenen Silhouetten schwimmt das Interieur auf der mediterranen Welle. Kombiniert wird der Look mit soften Sandfarben und modernen, reduzierten Möbeln, die aus kühlen Materialien wie Chrom, Glas oder Leder gefertigt sind. l

Ein Wohnzimmer in Beige wirkt zwar gemütlich, ist aber ungefähr so spannend wie ein Segeltörn auf dem Baggersee. Zeitgenössisch gestaltetes Kunsthandwerk, sei es eine Leuchte oder ein Beistelltisch, bricht die Eintönigkeit auf und fungiert als Hingucker.

der stil

VorsiCht!

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Living

Technik

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1 könig der lüfTe

2 finger fighTer

Ideal für Flugsimulationen. Den Joystick-Widerstand kann man individuell einstellen. Für PC und Playstation 4. ➔„T.Flight Hotas 4“, Thrustmaster, 80 €

Einen schnellen Sensor hat die Maus schon – mit RGB-LEDs kann sie jetzt in bis zu 16,8 Millionen Farben leuchten. ➔„G502 Proteus Spectrum“, Logitech, 90 €

1

4 krafTpakeT Leistungsstarker Gaming-Laptop im Aluminiumgehäuse mit HighEnd-Kühlsystem, Anti-GhostingTastatur und einem wuchtigen Sound. ➔„ROG G752“, Asus, ab 1 600 €

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3 profizocker Hochwertig verarbeitet und extraleicht: Dieses kabellose Gamepad genügt auch den Ansprüchen von E-Sportlern. Für PC und Xbox One geeignet. ➔„Wildcat“, Razer, 150 €

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5 lichTgesTalT Der Kurzdistanzprojektor wirft aus 1,5 Meter Entfernung mit einer Diagonale von 2,5 Metern Bilder an die Wand. Mit WirelessHD. ➔„Predator Z650“, Acer, 1 200 €

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die wollen nur spielen rüstzeug für das nächste level

Kaufinfo Seite 205

was ist eigentlich

Ultra HD ?

TV-Hersteller haben die Bildqualität ihrer UHD-Fernseher in den vergangenen Jahren mit Technologien wie HDR verbessert. Bei Anbietern wie Netfix sorgte das aber für Verwirrung, weil unklar war, für welche Spezifkationen sie ihre Serien und Filme am besten produzieren. Abhilfe soll der neue „Ultra HD “-Standard schafen, der Farbraum, Kontraste und vieles mehr festlegt. Der Blu-ray-Player „DMP-UB900“ von Panasonic (800 Euro) ist dafür bereits zertifziert.

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FOTOS: TATJANA KUNATH (1)

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Living

raues rohstoffe

Erdbeere, die unser lieblingssternekoch über eine frucht, die frisch gepflückt nach kindheit schmeckt

tipp Erdbeeren nie in den Kühlschrank stellen, sondern reif kaufen und sofort essen

Das rezept

Erdbeeren Romanoff 500 g 8 el 1 Orange 8 cl 4

4 Kugeln

Erdbeeren Schmand Schale, fein abgerieben Grand Marnier Basilikumblätter, fein geschnitten Vanilleeis

Schritt für Schritt: 1 Für die RomanofSoße 380 Gramm klein geschnittene Erdbeeren mit Schmand, Orangenschale, Grand Marnier und Basilikum im Mixer pürieren. 2 Die restlichen Erdbeeren vierteln und mit je einer Kugel Vanilleeis auf vier Schalen verteilen. 3 Mit der RomanofSoße nappieren.

DeutschlanDs

beliebteste beere gibt es mittlerweile fast das ganze Jahr. leider. denn die saison geht eigentlich nur von mai bis august. in den übrigen monaten kriegt man oft nur ein rotes, wässriges, saures ding serviert, das nahezu geruchsfrei ist und nur noch einen hauch an restsüße enthält. das hat zur folge, dass das meiste, was man im supermarkt kaufen kann, 9 6 G Q.de /Mai 2 01 6

nichts mehr mit der sinnlichen frucht zu tun hat, die ich aus meiner kindheit kenne. am besten hat sie natürlich geschmeckt, wenn wir selbst auf die felder gingen und sie auf flatrate pfückten und aßen. danach klebte mir der süße, klebrige erdbeersaft an den händen und im gesicht, und das t-shirt hatte flecken. es war eine betörende frucht, die auch wunderbar duftete.

eine seltene delikatesse sind Walderdbeeren, die man wegen ihrer Zartheit direkt nach dem pfücken essen sollte. in der küche bevorzugen wir die sorten „mieze schindler“ und „mara des bois“ aus frankreich sowie die „gariguette“. Wer erdbeeren nicht selbst auf dem feld pfücken will, sollte sie auf dem Wochenmarkt kaufen. so kann man treibhausfrüchte am ehesten vermeiden. T E XT: T I M RAU E / FOTO: JA MI E C H U N G

küchenhilfe

Liebe auf Rezept Restaurantköche sind heutzutage Stars, die im Fernsehen auftreten und Mehrzweckhallen füllen. Der Normalbür­ ger steht dank Kantine und Lieferservice da­ gegen nur noch selten am Herd. Beide Ent­ wicklungen zusammen haben dazu geführt, dass das Kochen mitt­ lerweile als genialisch­ komplizierte Tätigkeit gilt. Dabei braucht man gerade mal ein Re­ zept, das man Schritt für Schritt exakt aus­ führt, und einen Mess­ becher. Wer Nudeln selbst macht, dem sind Applaus, Ruhm, ja so­ gar Liebe sicher. Muss ja niemand wissen, wie einfach es geht. l

–Jakob Schrenk

➔„Messbecher 1,0 l

gourmet“, über Kustermann München, WMF, 20 €

fOTO: aNdREaS achMaNN; iLLUSTRaTiON: hOLLy WaLES

drink

UNSER KOLUMNiST KLaUS ST. RaiNER bEgRüSST diE aUfgEhENdE SONNE

yuzu takEtsuru Die Zutaten: + 20 ml Yuzu-Sake (Asiamarkt) + 50 ml Whisky (am besten Nikka From The Barrel) + eine Handvoll ShisuBlätter (Asiamarkt) + 30 ml Zitronensaft + 2 Barlöffel Puderzucker + 1 Eiweiß

Der Cocktail: Dies ist eine Hommage an Masataka Taketsuru (1894–1979) – den Pionier der japanischen Whisky-Industrie, der ab 1920 die Destillerien Suntory und Nikka großmachte. Wichtigste Zutat des Smashs (also sozusagen ein Sour mit Kräutern) ist – neben dem Nikka-Whisky nal

türlich – der Yuzu-Sake, den man sich als japanische Version eines Limoncello vorstellen darf.

Einfach gut

Elegant Kartofeln schälen Gekochte Kartoffeln schmecken großartig. Einziges Problem: Das Schälen nervt. Zum Glück gibt es einen Trick, der noch dazu Eindruck macht. Die Kartoffel mit einem kleinen Messer mittig rundherum hauchdünn einritzen. Nachdem man sie gekocht und abgeschreckt hat, lassen sich die beiden Hauthälften mit den Fingern gut abziehen.

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Der Mix: l Alle Zutaten im Shaker auf solidem Eis sehr kräftig schütteln. In einen Tumbler, gefüllt mit Crushed Ice, doppelt strainen. Mit ShisuBlättern garnieren.

Klaus St. Rainer ist „Bartender des Jahres 2015“ und Chef der „Goldenen Bar“ in München.

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Favela de luxe I n R I o d e J a n e I R o s c h R e I t e t ku R z v o R d e n o ly m p I s c h e n s p I e l e n d I e G e n t R I f I z I e R u n G d e R a R m e n v I e R t e l v o R a n. I n v e s t o R e n u n d t o u R I s t e n d R ä n G e n I n d I e fav e l a s , a u s n o t d ü R f t I G e n BehausunGen weRden teuRe hotels und aIRBnB -apaRtments. d I e u R s p R ü n G l I c h e n B e wo h n e R v e R l I e R e n I h R e h e I m at

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text: Christoph Wöhrle 9 8 G Q.de /M ai 2 01 6

Fotos: MarCel s C h W i C k e r at h

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wir stehen mit dem 72-jährigen BoB nadkarni auf dem dach seines gemütlichen Bedand-Breakfast-hotels in rio de janeiro. Von hier aus schauen wir auf den Zuckerhut, neBen der christusfigur das wahrZeichen der wuchernden stadt. man Vergisst kurZ, dass man mitten in einer faVela steht. faVela – das war lange die chiffre für armut und drogenkrieg. was jetZt iert, damit hätte noch Vor jahren keiner gerechnet. doch ist der wandel nur gut? nein. es giBt, wie immer, gewinner und Verlierer die armenviertel erleben seit einiger zeit einen wandel, den Großstädte überall auf der welt kennen. Gentrifzierung – das inzwischen prominente schlagwort bedeutet, grob gesagt: wohlhabende Investoren, einheimische, aber auch ausländer, kaufen oder mieten billige wohnungen, läden und hä in problemvierteln. Resultat: die lebensqualität steigt, damit aber auch die mieten und lebenshaltungskosten. aus armen- werden In-viertel. deren alteingesessene Bewohner müssen sich eine neue heimat suchen, immer weiter entfernt vom zentrum der stadt – und der Gesellschaft. olympia oder fußballweltmeisterschaften beschleunigen solche prozesse zusätzlich. und so ist es auch in Rio: die wm 2014 und nun olympia 2016 bringen einem großen teil der Bevölkerung existenzielle sorgen. „es ist doch gut, wenn leute mit Geld hierherkommen. die einwohner proftieren davon“, sagt Bob nadkarni. er war der pionier der favela-Gentrifzierung, der erste, der vor zwölf Jahren ein hotel im viertel tavares Bastos eröfnete. acht zimmer, kunst an den wänden, englisches frühstück. der mann war schon so einiges: expressionistischer maler, Jazzmusiker und BBc-Reporter. Rio hat ihn endgültig zum lebemann gemacht, inklusive dalí-schnurrbart. der Brite kam vor mehr als 40 Jahren nach einer scheidung hierher. sieben leben habe er hier gelebt, sagt er, auf seiner terrasse sitzend. er genießt das Bier, erzählt seinen Besuchern eine anekdote nach der anderen. wie er mit Ganoven schnaps trank und rassige frauen liebte. die Gäste hören gebannt zu. touristen lieben abenteurer. die alteingesessenen der favelas allerdings haben genug von Glücksrittern und Globetrottern. „wir wollen hier in frieden leben und brauchen keine reichen nachbarn. sie sollen bleiben, wo sie hingehören“, sagt eduardo costa. der 53-jährige einwohner von tavares Bastos wischt sich den schweiß aus dem Gesicht, während er an nadkarnis hotel vorbeiläuft. er sagt, früher sei hier das leben besser gewesen. er überlege, ob er vor der „Invasion“ fiehen solle. dann fieht er aber erst einmal in sein haus, dessen außenwände – wie die meisten hier – unverputzt sind. hässlich ist costas wohnort allerdings nicht: die favelas in Rios süden schmiegen sich an die hügel der endlosen stadt. wie wellen aus ziegelsteinen schwappen sie die Berge hinauf, wachsen in die höhe. zwischen den hän verwinkelte Gässchen und treppenlabyrinthe. von den dächern schaut man auf die schönheit dieser stadt. 1 0 0 G Q.de /M ai 2 01 6

die vorwürfe der einheimischen will hotelier nadkarni nicht gelten lassen: „meine Gäste geben ihre kleider hier in der wäscherei nebenan ab. sie trinken ihr Bier in den kneipen der Gegend. sie geben dem viertel doch auch etwas.“ eine win-winsituation also. was der favela-hotelier nicht sagt: das Bier kostet heute ein drittel mehr als vor der fußball-wm. Rio wird rasant teurer, auch hier in den favelas. die touristen sind nicht allein schuld an dieser entwicklung – auch Infation und wirtschaftskrise spielen dabei eine Rolle –, aber sie heizen sie weiter an. und olympia macht die sache auch nicht gerade besser. die spiele werden auch das land in Gewinner und verlierer aufteilen. seit der Jahrtausendwende hat die stadt versucht, die armenviertel mit Gewalt zu „befrieden“. spezialeinheiten der polizei marschierten ein, schossen auf die drogenbosse und ihre „soldaten“, die bis dahin das sagen hatten. seitdem entdecken immer mehr menschen die schönheit der favelas. zuerst wurde es unter abenteuerlustigen touristen zum trend, eine favela-tour zu buchen, bei der man wie bei einer safari den armen menschen beim leben zuschauen durfte, fotos inklusive. dann waren es die

1 koBI oRen GaB seIn leBen als BäckeR In IsRael auf. nun veRmIetet eR aIRBnBwohnunGen In deR favela taBaJaRas 2 das ehepaaR José und vanIa nIlto kann sIch das leBen hIeR kaum noch leIsten 3 mc GRInGo, eIn deutscheR auswandeReR 4 deR 72-JähRIGe hotelIeR BoB nadkaRnI waR deR pIonIeR deR favela-GentRIfIzIeRunG 5 theResa wIllIamson kämpft GeGen dIe schleIchende veRtReIBunG deR favela-eInwohneR

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haus erworben. wie viele reiche menschen sich eingesurfer und aussteiger, die der niedrigen mietpreise wegen 1 In den favelas in die Ghettos drängten. heute sind es Investoren und spe- (hIeR: taBaJaRas) kauft haben, weiß niemand. aber zu den 30 000 einwohIst fRIeden eInGekulanten. und ganz normale touristen. nern sind wohl um die 3 000 ausländer gekommen, schätkehRt, dIe dRoGenso einer war auch kobi oren. der 38-jährige Israeli ver- Bosse dulden keIne zen lokale medien. schaut man genau hin, sieht man noch liebte sich in die stadt, als er vor drei Jahren auf Reisen stRaftaten – ausdie spuren des armenviertels: die schwarzen stränge war, um abstand zu gewinnen von seinem anstrengenden seR IhRen eIGenen provisorischer stromleitungen spannen sich von haus zu 2 eIn hotelzImmeR Job als Bäcker. er beschloss, sein Geschäft in tel aviv zu In vIdIGal. das vIeR- haus, hängen an pfeilern herunter wie schlingpfanzen. verkaufen und zog nach Rio, in die favela tabajaras. dort tel wandelt sIch viele hä sind aus unverputztem ziegelstein gebaut. zum Jetset-spot mietete er noch vier weitere wohnungen an, die er jetzt 3 uRspRünGlIcheR herrenlose hunde stromern durch die Gassen. aber ganz über airbnb touristen anbietet. er lebt gut davon: In der favela-chIc: eIn oben, auf dem höchsten punkt des viertels, weiß man, wosommersaison – von november bis april – vermietet oren wIldes duRcheIhin die Reise geht: vom hotel „mirante do arvrão“ schaunandeR die apartments für 100 Real (etwa 25 euro) am tag. über 4 BlIck von deR en die Gäste direkt aufs meer, genießen die sanfte Brise, karneval hob er die mieten an – und bot einen paketpreis favela moRRo dos während ihnen englisch sprechende kellner caipirinha auf dIe von 3 000 Real für fünf tage an (also etwa 150 euro pro caBRItos zu deutschen preisen servieren. chRIstusstatue tag). zu olympia wird es noch einmal teurer werden. 5 das hotel von carol martin ist die managerin des hotels. „Ich weiß wenn oren genug gespart hat, möchte er sich eigene woh- BoB nadkaRnI mIt nicht, warum sich alle so aufregen“, sagt die 32-Jährige. aussIcht auf den „die armut geht zurück. viele leute haben arbeit durch nungen in Rios Ghettos kaufen. das erzählt er uns, wäh- zuckeRhut uns gefunden. die taxifahrer hier verdienen heute viel rend er sich auf dem Balkon seiner wohnung einen t mehr als früher.“ von der terrasse ihres besten zimmers dreht. vor dem haus sitzen teenager mit ak-47-sturmgewehren und uzis in der hand, wippen mit den Gewehrläufen im takt (umgerechnet 250 euro pro nacht) liegen dem Gast arm und Reich zu der sambaklänge, die aus einem alten koferradio erklingen. kobi füßen. das hotel hat nur noch ein zimmer mit stockbetten für Backoren führt gern durch sein viertel, zeigt die schönsten hä, das packer. ansonsten schielt man heute auf die touristen, die nicht aufs neubaugebiet, wo ein mysteriöser spekulant, den er nur „den Bulga- Geld achten müssen und lust auf den favela-chic haben. die partys hier auf dem Berg haben den Ruf, zu rauschhaften orgien ren“ nennt, unzählige neue wohnungen baut, verweist auf gute Restaurants und die Grafti an den hauswänden. vor einer mauer bleibt mit teuren drinks und erstklassigem koks auszuarten. eintritt: zwier stehen. sie zeigt ein skelett mit heiligenschein. schen 50 und 150 euro. für die alten Bewohner des viertels wäre das Gefährlich ist es hier nicht mehr. die drogenbosse, die längst wie- etwa ein halber monatslohn. „hier ist es wie auf Ibiza, nur günstiger der an einfuss gewonnen haben, geben eiserne Gesetze vor: In ihrem und ursprünglicher“, sagt ein hotelgast. doch der neue Glamour der viertel wird keine kriminalität geduldet – außer dem von ihnen kon- feierdestination favela zeigt Risse: vor ein paar monaten wurde ein trollierten drogenhandel. dieselben jungen leute, die den touris partyveranstalter, ein schwede, erschossen. es gibt viele Gerüchte unten am strand in copacabana und Ipanema die kameras wegrei- um seinen tod. manche sagen, er war in drogengeschäfte verwickelt. ßen, laufen hier freundlich grüßend vorbei. „they don’t shit where andere, dass er kein schutzgeld bezahlen wollte. und einige sagen, dass es eben langsam reiche mit den Reichen. In Rocinha, einer andethey eat“, fasst es kobi oren zusammen. er kann sich also auf die olympischen spiele (und saftige mietein- ren favela, wurde mitte 2013 ein deutscher tourist angeschossen – nahmen) freuen. theresa williamson tut das nicht: „für die armen er soll bewafnete Bewohner fotografert haben. wir trefen José nilto, 39, einen Bewohner von vidigal. „die Grinvon Rio sind die spiele ein desaster“, sagt die stadtplanerin mit doktortitel von der unabhängigen organisation catalytic communities gos kaufen hier alles weg“, schimpft er, den Glanz eines alkoholrau(catcomm). was nutze es denn den menschen, fragt sie, wenn die sches in den augen. für ihn bringe olympia, genau wie die wm 2014, politiker das u-Bahn-netz ausbauten, gleichzeitig aber dutzende mit viel Glück ein paar Geldscheine extra – er verkauft popcorn am Buslinien, die den armen norden der stadt mit dem süden verbin- strand. trotzdem fühle er sich ausgesaugt: Im monat verdient er den, dafür gestrichen würden? die 40-Jährige und ihre kollegen be- 1 000 Real (etwa 250 euro). vor der wm gingen davon 200 Real für treiben soziale projekte in den favelas. am wichtigsten ist catcomm seine zweizimmerwohnung drauf. Jetzt sind es 800 Real – das macht die Botschaft: organisiert euch, werdet politisch aktiv, protestiert. 300 prozent mieterhöhung in drei Jahren. seine frau vania, 44, ver„vielen Brasilianern ist nicht bewusst, dass sie gegen unrecht kämp- dient als haushälterin etwas dazu, sonst hätten sie sich längst eine fen und etwas ändern können.“ Gentrifzierung trefe eine stadt wie neue heimat suchen müssen. aber wo? Rio besonders hart: da es keinen sozialen wohnungsbau gebe, seien wir besuchen eine weitere favela, morro dos cabritos. dort lebt die favelas der einzige ort, wo arme menschen leben könnten. oft mc Gringo. der 46-jährige heißt eigentlich Bernhard weber, ist muwerden die Bewohner über den tisch gezogen, wenn ihnen die neuen siker und touristenführer. und ein kosmopolit des präkariats. über Investoren Geld für ihre hä und Grundstücke bieten, berichtet seinem fernseher hängt das wappen der stuttgarter kickers. auf williamson: „am ende verkaufen sie ihr zuhause für astronomisch dem oberarm prangt ein asiatisches tattoo. auch er zahlt jetzt schon anmutende summen, sagen wir umgerechnet 20 000 euro. dafür 800 Real miete für seine wohnung mit wahnsinnsausblick auf die können sie sich aber nicht einmal ein haus in einer anderen favela wahrzeichen von Rio. das mit der „Invasion der Besserverdienenleisten, weil die preise auch dort anziehen.“ den“ sei total überzogen, fndet mc Gringo. „favelas bleiben favefür olympia werden etwa 70 neue hotels in Rio gebaut, viele alte las.“ er zeigt uns die einschusslöcher der balas perdidas, der vererweitert. 110 000 hotelbetten hält die stadt bereit, das schließt die irrten kugeln, in seiner hauswand. derzeit überlege er, das haus, in favelas mit ein. auch in vidigal, der favela an den hängen eines fel- dem er mit seiner frau und seinen beiden kindern wohnt, zu kaufen. sens direkt hinter dem nobelviertel leblon, wird gerade ohne pause 40 000 euro. aus dieser lage müsse man doch etwas machen köngebaut. überall dringt der lärm der Betonrüttler und hammerschläge nen, sagt er und schaut aus dem fenster. hätte er eine dachterrasse, ins ohr. nirgendwo ist die Gentrifzierung so fortgeschritten wie hier. würde er gleichzeitig auf zuckerhut und christusstatue blicken könes gab sogar Gerüchte, david Beckham und madonna hätten hier ein nen. zwei wahrzeichen. potenzial für zweifache wertsteigerung. 1 0 2 G Q.de /M ai 2 01 6

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Living

Peter Praschl Unser Kolumnist ist immer am Herd des Geschehens. Hier teilt er seine Gedanken über die Welt und wie sie uns schmeckt

FünF gerichte, die bei uns hochwillkommen sind

Angst essen Seele auf

Während die Welt verrücktspielt, zeigt sich unser Autor gastfreundlich – und bäckt syrische Pizza

„Geht’s wieder?“, fragte ich die Frau, nachdem ich sie in meinem Hauseingang aufgelesen hatte. „Wird schon besser“, sagte sie, „gleich sind Sie mich wieder los.“ „Bleiben Sie so lange, wie Sie wol­ len“, sagte ich. „Wir haben auch ein Gästebett. Wollen Sie etwas essen?“ „Danke, geht schon“, sagte sie. „Ich will bloß eine Stunde hier bei Ihnen in der Küche sitzen und mich ein wenig ausruhen. Sie sind sehr nett.“ „Nicht immer“, dachte ich. Doch wie sie da so im Hauseingang saß, war sie mir mitten ins Herz gegangen. So deprimiert, als hätte man ihr den Sinn des Lebens unter der Seele wegge­ zogen. Sie sah todmüde aus. Irgend­ wie erinnerte sie mich an jemanden aus dem Fernsehen. „Wollen Sie reden?“, fragte ich. „Nein danke“, sagte sie, „ich bin froh, wenn ich einmal nicht reden muss. Was kochen Sie da? Das riecht fantastisch.“ „Syrische Pizza“, sagte ich, „falls mich das Internet nicht angelogen hat. Ich wollte wissen, was die Syrer gegessen haben, bevor sie sich auf den Weg gemacht haben.“ „Könnten Sie bitte nicht über Flücht­ linge reden“, sagte die Frau so verzagt, dass ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte. „Ich habe nichts ge­ gen Flüchtlinge, aber in meiner Um­ gebung toben gerade alle. Ich bin 61, müssen Sie wissen. Mit 61 hält man es schwer aus, wenn alle, die man zu kennen geglaubt hat, die Tollwut be­

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kommen und sich dann auch noch weigern, sich behandeln zu lassen.“ „So schlimm?“, fragte ich. „Sehr schlimm“, sagte die Frau. „Aber das Rezept hätte ich gern.“ „Was da gerade duftet, sind Pinien­ kerne, die ich auf dem Backblech röste, während sich der Ofen auf 200 Grad aufwärmt. Eine Handvoll Pinienker­ ne reicht völlig, ich hole sie gleich wie­ der raus. Dann hacke ich eine Zwiebel und zwei Zehen Knoblauch und brate sie zwei Minuten lang in Olivenöl an. Danach kommen 200 Gramm Lamm­ hack mit je einer Prise Kreuzkümmel und Zimt dazu. Das muss ich ungefähr zehn Minuten lang braten, bis die Flüssigkeit raus ist. Das Hack kommt in eine Schüssel, ich lasse es da abküh­ len, gebe Pinienkerne, Salz und Pfef­ fer dazu. Und dann streiche ich das auf zwei so dünne Fladenbrote vom

Kabuli l Afghanisches Nationalgericht mit Reis, Lammfleisch, Rosinen und Mandeln. das tröstet.

couscous l Hartweizengrieß, am besten mit maghrebinischem eintopf mit datteln und Pflaumen. Versöhnt.

saKusKi Russische Vorspeisen, die man am besten mit Wodka genießt. Hilft gegen Putindepressionen.

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borschtsch l die Rote-BeteSuppe haben die Ukrainer erfunden. dafür gebührt ihnen ewiger dank.

Masgouf l Aus dem Irak: mit Gewürzpaste eingeriebener Grillfisch. Beruhigt.

Türken und arbeite es mit einem Nudelholz ins Brot ein, ich könnte auch eine Flasche nehmen, wenn ich kein Nudelholz hätte. Dann sie­ ben Minuten fertig backen, mit einem Schuss Zitronensaft beträu­ feln und mit ein paar gehackten Pe­ tersilienblättern und einer Prise Rosenpaprika bestreuen. Ich bin schon gespannt.“ „Und das ist syrische Pizza?“, fragte die Frau. „So steht sie im Internet. Im Au­ genblick essen Syrer wahrscheinlich eher UN­Hilfspakete. Falls die Idio­ ten sie durchlassen.“ „Warum haben Sie im Internet danach gesucht?“ „Ich wollte einfach nicht warten, bis es hier syrische Restaurants gibt. So wie jetzt alle drauf sind, wird das nämlich noch ein paar Jahre dau­ ern. Wenn ich Syrer wäre, würde ich auch kein Restaurant hier aufma­ chen. Ich hätte Angst, dass mir je­ mand die Fenster einwirft, weil er so viel Angst vor dem Syrer hat.“ „Und Sie haben gar keine Angst?“ „Doch, sagte ich, ständig, vor allem Möglichen. So verrückt, wie die Welt geworden ist, habe ich ei­ gentlich ununterbrochen Angst. Man muss vor der Welt ja auch schon Angst haben, wenn sie normal ist.“ „Und was machen Sie dagegen?“ „Nichts“, sagte ich. „So leben, als hätte ich keine Angst. Wenn ich so leben müsste, wie meine Angst es von mir will, würde ich sofort je­ mand werden, den ich verachten müsste. Außerdem möchte ich mei­ ne Tochter gerne im Glauben lassen, dass die Welt toll ist. Selbst wenn ich weiß, dass sie es meistens ganz und gar nicht ist.“ „Ich muss jetzt wieder gehen“, sagte die Frau. „Danke für alles. Und für das Rezept.“ Später saß ich vor dem Fernseher, die „Tagesschau“ fng an. Ich sah die Kanzlerin, wie sie neben Seehofer stand. Sie sah fast wie die Frau aus, die bei mir in der Küche gesessen hatte.

illustrationen: Michael hoeweler (Porträt), olivier kugler

Küchenchef

„Männer bauen raketen“

Mai 2016

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Fortbewegung

Das Dach der Welt

Das EvoquE CabriolEt ist DEr ErstE rangE-rovEr-kompakt-Cabrio-suv. brauCht man so Ein auto? abEr ja!

text: Ole Zimmer

FOtOs: mOritZ schmid

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In die Freiheit, die Natur erleben, Ursprüngliches fühlen, Mensch sein. Also kauft er sich einen Geländewagen. Meist ist es mit dem Abenteuer an dieser Stelle wieder vorbei. Doch was bleibt, ist das Gefühl, die Gewissheit, dass man losfahren könnte. Wenn man Zeit hätte – oder sich aufraffen würde. Selten also, wenn nicht gar unmöglich, dass ein Autokauf reine Vernunftentscheidung ist. der meNsch Will JA rAUs.

Der Innenraum zeigt Kante. Über den 10-Zoll-Touchscreen werden fast alle Systeme des Evoque gesteuert. Das Drehrad zur Gangwahl versinkt beim Parken in der Mittelkonsole

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Der Nordwesten von Marokko im Februar. Seit vier Stunden fahren wir durch den Hohen Atlas. Erst durch Zedernwälder, vorbei an Schaferden und durch namenlose Orte an steilen Hängen. Später durch menschenleeres Gebiet. Die Straßen südlich von El Hajeb wer­ den zunehmend enger. In der Mitte ein schüchterner Streifen löchri­ gen Asphalts, rechts und links gro­ ber Schotter. Es plätschert, gießt, rinnt und schüttet. Am Abzweig nach Ousmaa, gefühlt der Anfang vom Ende der Welt, endet auch der Asphalt. 1970 erfand Range Rover die Mo­ dellgattung Luxusgeländewagen – das allradgetriebene, ledersessel­ bewehrte fahrende Wohnzimmer war erfunden. Mit heutigen SUVs hatte das nichts zu tun. Denn mit einem Range konnte man wirklich über Stock und Stein fahren. Und jetzt das: Der jüngste Nach­ fahre des Range Rover ist ein kom­ paktes Luxus­Cabrio, basierend auf dem Evoque Coupé. Der Innenraum ist markengerecht mit Oxford­Le­ der ausgekleidet, die klimatisierten Sitze wärmen, kühlen oder massie­ ren nach Bedarf, mit dem LED­ Ambiente­Licht lässt sich die Stim­ mung im Inneren verändern. Die zwölf Lautsprecher des Meridian­ Soundsystems sorgen in jedem Win­ kel des Wagens für klaren Klang. Fährt man mit so einem Auto wirk­ lich ins Gelände? Oder noch besser: Soll man das überhaupt? Klingt nach einem Abenteuer in Watte ge­ packt. Und genau das war die Idee der Marke von Anfang an. Und da

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Range Rover wie alle anderen Hersteller dem Druck immer weiterer Diversifkationen ausgesetzt ist, jetzt eben das: das ers­ te Kompaktluxusgeländecabrio. Wir warten schon auf das erste Luxusgeländeklappdachcoupé. Oder ein Luxusgeländevankom­ bicoupé. Kommt sicher alles noch. Jetzt erst mal der Evoque. Ach ja, so neu ist das eigentlich gar nicht: Ganz frühe Range wurden als Spezialanfertigung für die Jagd ohne Dach ausgelie­ fert (zum Beispiel, hmh, für Genosse Honecker), die Queen hat ebenfalls eine Art Range­Cabrio in der Garage, genauer: ein Landaulet. Das RR­Markenversprechen war jedenfalls immer: Luxus ja. Das haben wir ja bereits abgehakt. Plus Geländegän­ gigkeit. Schreiten wir also zum Test. Los geht’s. Zeit für ein Experiment: In Marokko soll das Range Rover Evoque Cabriolet HSE Dynamic zeigen, wie viel von den legen­ dären Vorfahren in ihm steckt. Von der Hauptstadt Rabat aus führt die Route über die UNESCO­Welterbe­Stätte Meknès in den Hohen Atlas, steil und in verwinkelten Kurven bis auf 2 100 Meter Höhe. Der Evoque ist, anders als der erste Range, ein SUV, ausdrücklich kein Geländewagen. Doch bis jetzt hat sich das Auto von keiner Schikane der Strecke beeindrucken lassen. Entspannt fährt man damit durch Schlaglöcher und Matsch­ pfützen. Range Rover gibt die Wattiefe des Cabrios mit 50 Zen­ timetern an, ein System namens Wade Sensing hilft bei der Fahrt durchs Wasser. Die kurzen Ausfüge auf gerölligen Double­Tracks können dem Evoque nichts anhaben. Auch Schräglagen sind kein Problem – laut Werksangaben soll der Evoque bis 35 Grad seitliche Neigung sicher fahren. Auf den verblockten Karrenwegen fällt auf, wie steif das Chassis ist. Nichts knarzt, nichts knackt. Nicht schlecht. Kurz vor Ain Leuh ist der höchste Punkt des Tages erreicht. Es wird heller, bevor der Himmel noch einmal ein Stück weit aufreißt. Mit einem orange­roten Leuchten im Rücken geht es in Richtung Norden, zurück in bewohnte Gegenden. In den Dörfern und Städten herrscht jetzt reger Betrieb. M AI 2 01 6/GQ.de 1 0 9

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Es ist Freitagabend, die Zeit nach dem Gebet. Entlang der Straße reihen sich Kioske und Imbiss­ stände an Metzger, die vor ihren neonhellen Ständen Rinderhälf­ ten, ganze Lämmer und große Stücke vom Kamel im Freien hän­ gen haben. Vor den Läden bren­ nen Holzfeuer in großen recht­ eckigen Grills. Darauf stehen die unterschiedlichsten Tajines, run­ de, aus Lehm gebrannte Schmor­ gefäße mit spitzem Deckel, in de­ nen das Fleisch zubereitet wird. Der Rauch mischt sich mit dem Duft von Fleisch und Gewürzen; Kreuzkümmel, Zimt, Kardamom, Kurkuma, Nelken, Ras el­Hanout, Koriander und mehr. Das Ziel ist Fès, die älteste Königsstadt Ma­ rokkos. Mehr als eine Million Menschen leben hier, ein großer Teil bis heute in der berühmten Medina El Bali. Dort liegt auch das „Palais Amani“.

In Rabat prallen Alt und Neu aufeinander (unten und ganz unten) Die älteste Tankstelle von Fès (rechts) hat sich seit 1946 kaum verändert

das hotel ist ohne Hilfe nicht zu fnden und mit dem Auto in den engen Gassen ohnehin nicht zu erreichen. Ein Führer weist uns den Weg durch das Labyrinth der Medina, vorbei an kilometerlan­ gen Souks, Moscheen, Läden und Menschenmassen bis an eine unscheinbare Tür. Dahinter liegt das „Palais Amani“, ein traditioneller Riad im Innern der Stadtmauern, ein unwirk­ licher Ort. Vom Trubel draußen ist nichts mehr zu hören. Vögel zwitschern. Ruhe. Der Evoque bleibt über Nacht in der Obhut eines Parkplatzwächters, der am nächsten Mor­ gen vor dem Hotel wartet. Wie sich heraus­ stellt, gibt es auch einen schnellen und be­ quemen Weg zum Auto; drei Kurven und keine 400 Meter weit. Aber es geht ja auch ums Abenteuer. Am Bab Oued Zhoun, wo der Wagen steht, ist viel los. Hier laden Händler und Lieferanten Gasfaschen, Ge­ tränke, Mehlsäcke, Schafe, Hühner, Gemüse von Lastern und Lieferwagen auf Handkar­ ren und Esel. Wir tanken direkt an der Mauer der Alt­ stadt. Eine Zapfsäule für Diesel und Benzin, eine Handpumpe für Zweitaktgemisch. Seit 1946 hat sich hier an der ältesten Tankstelle der Stadt außer der Spritmarke kaum etwas verändert. Der Geruch des Diesels hat es al­ lerdings nicht leicht gegen den würzig­ schweren Duft, der vom scheinbar ebenso alten Verkaufsstand auf der anderen Seite 1 1 0 G Q.de /M AI 2 01 6

DAs rAnge rover evoque CAbriolet ist ein suv – unD gAnz AusDrüCkliCh kein gelänDewAgen der Gasse herüberweht. Ein runzliger Alter verkauft Street Food à la Fès: Schnecken, die im heißen Sud ziehen, eine Spezialität. Zum Glück haben viele marokkanische Bäcker eine französische Spezialität übernommen: Zum Frühstück gibt es Croissants und Pain au chocolat. Nach den intensiven Farben und Gerü­ chen von Fès wirkt das Innere des Evoque fast aseptisch und übertrieben aufgeräumt. Wie nah kann man einem Land kommen, wenn man sich durch eine perfekt ge­ dämmte Karosserie abschirmt? Man bleibt zwangsläufg eingekapselt, abgeschottet. Der erste Schritt: MP3­Player aus­, Radio ein­

schalten. Chada FM 90,3 sendet marokka­ nischen Pop und Hip­Hop. Zweiter Schritt: das Verdeck aufmachen. Keine 20 Sekunden dauert es, bis das Stofdach verschwunden ist. Bis zu 48 Stundenkilometer funktioniert das auch während der Fahrt. Der Efekt ist umso beeindruckender: Die Übersicht ver­ bessert sich für den Fahrer mit ofenem Dach, die Umgebung ist greifar nah. Die Luft ist kühl, aber nicht unangenehm. Son­ nenbrille raus, Arm aus dem geöfneten Fenster ( ja, muss man machen), weiter geht’s. Von Fès nach Rabat sind es auf der Autobahn gut 200 Kilometer. Über die vie­ len kleinen Straßen nördlich der A2 etwa die

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Druckvoll über Land: Der Diesel mit 180 PS sorgt für den Vortrieb, diverse Assistenzsysteme und Fahrwerkseinstellungen halten den Evoque in der Spur

Hälfte mehr. Der Evoque ist kein Fremder mehr, und auch in den engeren Kurven der Bergstraßen steigt das Selbstvertrauen. Und selbst, wenn es ein wenig zu sportlich in die Kurve geht: Bis zu einem gewissen Grad er­ kennt der Evoque ein Untersteuern und bremst die Räder im Kurveninneren so weit ab, bis man wieder auf der Ideallinie fährt. Die Hauptstadt Rabat hat auf den ersten Blick nur wenig zu bieten. Die einstige Kolo­ nialmacht Frankreich hat ein teils europä­ isch anmutendes Verwaltungszentrum zu­ rückgelassen. Die Medina ist durchzogen von breiten geraden Gassen, die Dschellaba, das traditionelle, wallende Kapuzengewand,

ist hier seltener zu sehen als im Rest des Landes. Wir rollen durch den dichten Stadtverkehr an den Hafen, hinter die alten Befestigungsanlagen. Vor einem dunklen Gewitterhimmel leuchtet die Kasbah des Oudaias in der Sonne. Das Evoque Cabrio hat sich abseits der Straße gut geschlagen, aber hier ist sein eigentliches Revier. Die Automatik schaltet im Stop­and­ go kaum spürbar durch die Gänge. Die Rundumkameras zeigen die Hin­ dernisse in der Umgebung, und der Parkassistent manövriert den Wagen sicher auch in kleine Buchten. Klar, dem Evoque Cabrio fehlt das ganz Harte, das bisschen Übermaß an Männlichkeit. Gut aussehen tut es trotzdem, egal ob ofen oder ge­ schlossen. Kritiker der immer verrückter werdenden Nischenmodelle werden jetzt sagen: SUV­Cabrio – weniger echt geht’s wohl nicht mehr. Das ist Unsinn: Das erste legendäre Modell der Range­Muttermarke Land Rover (Serie 1) kam selbstverständlich auch ohne Dach. Insofern ist der Evoque der authentischste SUV seit Langem. Hut ab!

autonummern Wir waren mit dem Evoque Cabriolet HSE Dynamic unterwegs. Der SUV mit dem 2-Liter-Vierzylinder kommt im Juni auf den Markt

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Schöne Geschichte Gerät

Früher war alles besser? natürlich nicht. Das eine oDer anDere Design sah allerDings schon schick aus. unD zum glück steckt bei Den meisten retrogeräten auch neue technik Drin Text: serge debrebant Fotos: tatjana Kunath

J.o Neben dem Look über­ zeugen vor allem die Sicher­ heitsfeatures dieses Jet­ helms: Ein EPS­Kern mit verschiedenen Dichten und fünf Faserschichten fängt optimal Stöße ab.

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➔Shoei, 380 €

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sixty2 Erinnert an die 60er-Jahre: Diese Einsteigermaschine mit luftgekühltem Zweizylindermotor hat 41 PS. Technisch ist sie trotz Retro-Look selbstverständlich auf dem neuesten Stand. l

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lautsprecher l Soundpauli restauriert und modernisiert alte Lautsprecher. Eingebaut in die Alt-Chassis werden ein neuer Verstärker und ein Klinkenkabel für Smartphones. Jedes Gerät ist ein Unikat.

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lomo’instant wide central park l Mehr Retro geht nicht: Diese Sofortbildkamera überzeugt mit manueller Belichtungsfunktion und Ultraweitwinkelobjektiv.

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fidelio x2 Der Kopfhörer mit bequemen, großen Ohrpolstern aus Velours ist für den neuen High-Resolution-Audio-Standard ideal. Ein 50-Millimeter-Neodym-Treiber sorgt für einen tollen Klang. l

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reViVal mini Das „Revival“ baut Roberts Radio bereits seit 60 Jahren. Aussehen: fast unverän­ dert. Die Technik dagegen ist zeitgemäß. DAB­Pro­ gramme zu empfangen ist für das Gerät kein Problem.

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VinYl motion deluxe Vinyl feiert ein erstaunliches Comeback. Dieser Koferplat­ tenspieler ist mit einem USB­ Ausgang und einem Akku für unterwegs ausgestattet.

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Sehr lässig geht es zu bei dem von Robert De Niro mitgegründeten Filmfestival. Smoking und Fliege kann man also getrost zu Hause lassen. Mit Chinos, Sneakers, Pullover und Daunenweste sind Cineasten angemessen festlich gekleidet. l

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FOTO : KIL IAN BISHO P / ST YL IN G: AL EXAN DER POSCH

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Reise

@cucinadigitale Nicolee Drake lebt seit 2009 in Rom. Dass sie aus Kalifornien stammt, ist ihren Bilder nicht anzusehen. Ihr Blick: eher kulturhistorisch. Das gefällt 567 000 Abonnenten.

ReisepoRtal Wo muss ich jetzt hin, Wenn ich ...

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... wieder sport m ac h e n w i l l?

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# Rom

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„Meine Lieblings­ unterkunft: die ,CasaCau‘. Moder­ ne Apartments in einem Gebäude aus dem 17. Jahr­ hundert, das nur ein paar Schritte vom Trevi­Brunnen ent­ fernt steht.“

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Die besten Instagramer der Welt geben exklusive Reisetipps. Diesmal: ein Insider-Blick auf Italiens Hauptstadt. l

FotoS: CuCiNADiGitALe (5), DiRK BehLAu (1); iLLuStRAtioN: tiM LAhAN

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Die Stadt mit anderen Augen sehen 1 Aufs Dach steigen: Wer die Gelegenheit zum Rooftopping bekommt, erlebt himmlische Ausblicke // 2 Geparkt an der Piazza dei Caprettari: Nicht nur Amerikaner finden italienische Kleinwagen putzig // 3 Die Statuen vor dem Castel Sant’Angelo schuf Gian Lorenzo Bernini // 4 Die Kirche Santa Maria ai Monti

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Unterkommen

Hotelrätsel: Was iert NacH dem cHeck-oUt eigeNtlicH mit dem toiletteNPaPier UNd deN sliPPerN?

die slipper werden nach dem Gebrauch weggewor­ fen. sie sind als einweg­ produkt gedacht – und übrigens aus umweltscho­ nenden materialien. das toilettenpapier wird auch entsorgt. selbst wenn die rolle noch fast voll ist. allerdings kommt es nicht auf den müll, sondern wird in mitarbei­ terbereichen des hotels aufgebraucht.

➔ Axel ludwig, General Manager, „Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski“, München

Bummeln „Etwas Schöneres, als über den Hügel Gianicolo zu laufen, gibt es nicht: Aus­ blick, Villa Doria Pamphili und die Fontana dell’Acqua Paola sind einmalig.“

Nicht machen!

Fliegen sie nach Miami. Wer beim Anblick der Jogger auf dem Boardwalk in South Beach und der Menschen in den Fitness-Open-Air-Parcours keine Lust auf Laufen oder Workout bekommt, dem ist nicht zu helfen. Ach ja: Übernachten Sie im „W South Beach“, da gibt es einen BasketballCourt für Gäste.

. . . e i n n e u e s tat t o o haben möchte?

Fahren sie am 22. April nach Frankfurt. Dann beginnt dort die Internationale Tattoo-Convention. Einige der besten Tätowierer sind zu Gast, lassen Sie sich von ihren Entwürfen inspirieren.

„Bloß keinen Cap­ puccino nach dem Essen bestellen! Er wird ausschließ­ lich zum Frühstück getrunken. Wer sich daran nicht hält, ist bei jedem Kellner unten durch.“ M Ai 2 01 6/GQ.de 1 2 9

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David Baum Partys, Demos, VolksaufstŠnde Ð jeden Monat geht unser Autor dahin, wo aus Menschen Gemeinschaftswesen werden

Es gab ZEitEn, da stand der Münch­

ner Stadtteil Schwabing für revolutio­ näre Künstlercliquen und Aufrüh­ rertum. Heute rühren vornehmlich junge Mütter in den Straßencafés in ihrem Soja­Chai­Latte herum. Beson­ ders die Gegend um Kurfürstenplatz und Belgradstraße hat sich redlich den Titel der Happy­Mami­Meile erwor­ ben, wobei sich die Bezeichnung we­ niger auf den Gemütszustand der Frau­ en bezieht als auf den Slogan eines Ladens, der zudem ein „cute child“ und ein „lovely home“ verspricht. In unmit­ telbarer Nähe fnden sich Boutiquen für hochpreisige dänische Luxuskin­ derwagen, das Kinder­Designstudio Ratzraum sowie Mami­&­Me­Schwan­ gerenyoga. „Es ist schlimm“, sagt die Nachba­ rin von gegenüber, während sie ihren elfmonatigen Sohn in den Kombi ein­ lädt. „Man denkt, wir wären alle so, nur weil ein paar Übereifrige ihre Mutter­ schaft zur Ideologie erklären.“ Das viel beschriebene Phänomen der Prenzlauer­Berg­Mutti, das in der Eppendorf­Glucke und der Glocken­ bach­Mum seine Entsprechung gefun­ den hat, ist wohl längst über die ge­ samte Republik gekommen. Neu in der Straße ist ein Laden, der sich Babygucker nennt – und schon vor seiner Eröfnung einiges an Kopf­ schütteln geerntet hat. Der Service klingt besonders klischeehaft: Wer­ dende Mütter können bei Green Smoothies nach Lust und Laune 3D­ bauMkalender

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Ausstellung, 8.4., düsseldorf Gabriele henkel („Dävid, en sie auf, das Bild ist Millionen wert“) zeigt im K20 erstmals öfentlich ihre sammlung.

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Du siehst gut aus, Baby

Ein Trend erobert die Schwangerenwelt: 3D-Liveschalte zum Fötus

Ultraschallbilder ihrer Föten anfertigen lassen. Die Gründerin des Babyguckers betreibt eigentlich einen Partyservice und hat kurzerhand eine ihrer dortigen Mitarbeiterinnen ein paar Mo­ nate nach Belgien geschickt und dort ausbilden lassen. Nun sitzt die frühere Partyservicekraft Sevda Duran in dem kleinen Laden und wartet darauf, dass eine wissen will, ob ihr Baby im Bauch Monate vor der Entbindung mehr dem Papa oder doch der Mama ähnlich sieht. Natürlich gäbe es sie, diese überengagierten, anstrengenden Mütter, von denen man so viel hört, sagt Duran. „Aber die meis­ ten, die hierherkommen, sind normale Frauen, die zusätzlich zum Standard­Ultraschallbild aus der Arztpraxis ihr werden­ des Kind sehen wollen. Das ist doch was Schönes.“ Außerdem biete man Betreuung durch eine Hebamme an. Das Ganze sei einfach eine Ergänzung zum Arztbesuch. Und all das in netter Atmosphäre.

2 Preisverleihung, 21.4., Middelburg Merkel bekommt einen Preis. nicht den nobel-, aber den roosevelt-Preis. wegen ihrer standhaften asylpolitik.

3 Festival, 22.4., Hamburg Deutschlands werber und Kreative feiern wieder mal auf ihrem großen art-Directors-club-Branchentrefen. immer noch aufregend.

Die Regeln für den Service sind streng. Duran darf keinerlei me­ dizinische Einschätzungen abge­ ben, nicht einmal das Geschlecht zu benennen ist ihr erlaubt. „Wo­ bei das egal ist“, sagt sie, „denn wenn ich es sehe, sehen es die Eltern auch.“ Auftritt: ein Paar. Die angehen­ den Helikopter­Eltern hat man sich anders vorgestellt. Fahtima, palästinensischer Abstammung, eine 21­jährige, sympathische Frau, schwanger im 6. Monat, er heißt Akram, ist 27, in Tunesien geboren. Mitarbeiter einer Bot­ schaft. „Es war ein Valentinsge­ schenk, meine Frau hat den La­ den auf Facebook entdeckt, und ich dachte, das wäre eine schöne Idee.“ Heute sind sie zum zwei­ ten Mal da. Sie erlauben, dass man mit zum Ultraschall kommt. Aufregend ist das Ganze, kei­ ne Frage. Sevda Duran lässt den Ultraschallstift über den Bauch gleiten. Man erkennt die Kno­ chen, man sieht das Herz schla­ gen. Immer wenn die 3D­Ren­ dering­Funktion startet, wird es schwierig: „Das Gesicht muss von Fruchtwasser umgeben sein, sonst sieht man nichts.“ Tatsächlich ist von dem Baby nicht viel zu erkennen. Gerade erinnert das Gebilde ein biss­ chen an – Entschuldigung – eine Qualle. Dann dreht sich was, und auf einmal scheint es, als würde das Baby lächeln. „Ui, schau, wie es guckt“, sagt Fahtima. Und dann ist es doch viel mehr als eine gute Geschäftsidee. Meine Damen und Herren: das Leben. „Wir kommen weniger wegen der Fotos, sondern um zusam­ men das Kind zu erleben.“ Akram würde sich am liebsten so ein Gerät kaufen und jeden Abend davor verbringen, scher­ zen sie. Akram: „Ich dachte erst, es sei ein nettes Geschenk, aber auch ich habe etwas bekommen, ich habe jetzt das Gefühl, dass wir zusammen schwanger sind.“ Dass auf den Bildern von heute kaum etwas zu erkennen ist, stört sie nicht. Das heißt, dass sie noch mal kommen dürfen.

illustrationen: Jan steins, Michael hoeweler (Porträt)

Parallelwelten

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GEHEIMTIPP Die Bar TAUSEND in Berlin ist der Place to Be für Underdogs und echte GQ-Scouts

FOTO: EBERLE & EISFELD | BERLIN

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„männer haben muskeln“

Mai 2016

Coach von a bis z

Lexicon of Love

mit social media und datingapps entwickelt sich auch die sprache des sex immer weiter – wir stellen 26 begriffe vor, die sie jetzt kennen sollten text: Paula lambert IllustratIonen: GIacomo GambInerI

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Coach

b es GIbt nIcHts Einfacheres und nichts Schwierigeres als Sex. Wenn wir uns diesem Thema also in nahezu enzyklopädischer Art und Weise nähern wollen, dann braucht es einen echten Fachmann. Beziehungsweise eine Fachfrau. Seit Jahren widmet sich GQ-Kolumnistin Paula Lambert sämtlichen Fragen des Geschlechtslebens. Also allem, was man so mit-, auf- und durcheinander machen kann. Dabei tauchen immer wieder neue Begriffe und Phänomene auf: Zeit also für ein neues Lexikon der Liebe. Wie der Sex selbst, sind diese Begrifflichkeiten lebenswichtig, aber nicht immer ganz so ernst zu nehmen. Paula Lambert erklärt sie ab sofort online. Jede Woche neu, auf gq.de/sex-lexikon – die ersten 26 Einträge gibt es aber schon mal hier.

ABC-Partys haben zum Glück nichts mit den gleichnamigen Wafen und auch nichts mit Regeln der Grundschüler zu tun. Die drei Buchstaben bedeuten in diesem Fall nämlich: Any­ thing But Clothes. Doch keine Angst, es handelt sich nicht um eine Zusammenkunft von Nudisten. ABC zeigt den Dresscode an: Getragen werden Lampenschirme, Müllsäcke oder Verpackungsmaterialien aller Art. Was der Stimmung einen frivolen Touch verleiht. Der geht

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a A B C - PA r t y

normalen Mottopartys für gewöhnlich ja ab. Zumindest für Menschen, die gern Sex haben, sind ABC-Partys der Knüller. „Und, was hast du am Wochenende gemacht?“ – „Ich habe mich mit jemandem in einem Kissenbezug gepaart.“ Ein herrlich sinnfreies Vergnügen.

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B A l lC uz z i

Code 143

Wellness, Work-LifeBalance, die Schönheit des Moments genießen – das alles ist wichtig für den gestressten Mann. Wen die ayurvedische UnterschenkelFuß-Massage im Spa nicht mehr so richtig entspannt, der möge „Ballcuzzi“ ausprobieren. Eine Schale mit wohltemperiertem Wasser aufstellen, Hoden hineinhängen und dann eine vertraute Person der Wahl mit einem Strohhalm blubbern lassen. Sorgt, Berichten internationaler Hodenbesitzer zufolge, für Freude. Große Freude.

Der englische Sprachgebrauch bietet ja eine ungleich größere Vielzahl an Wortkreationen, die sich um das Geschlechtliche drehen. „Ghosting“ ist eine davon (per defnitionem: sich zum Geist machen, plötzlich aus dem Leben des anderen verschwinden, als sei man nie da gewesen). „Code 143“ ist das genaue Gegenteil: Nämlich der Zustand, wenn jemand, mit dem man eigentlich nur problemlos vögeln wollte, plötzlich das ganz große Beziehungsrad drehen will. 143 = I love you (1 Buchstabe, 4 Buchstaben, 3 Buchstaben).

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dr AKiNG

 Wer kennt nicht diese Abende, an denen die Welt noch ein bisschen dunkler, feser und garstiger ist als sowieso schon. Und dann steht da noch diese Flasche Gin herum. Und ehe man sich versieht, ist man hackedicht und schreibt sentimentale Nach­ richten an verfossene oder unerreichte Men­ schen, denen man auch nüchtern nicht schrei­ ben sollte. Ich weiß so gut wie nichts über den Rapper Drake, aber da es in den USA eine nach ihm benannte Vokabel für das besofene Schreiben weinerlicher Botschaften gibt, muss er ein ziemlicher Waschlappen sein. l

(Anm. der Red.: Was Drake ansonsten draufat – gar nicht so wenig – verraten wir auf Seite 203.)

e eSKiMo CAKe Ach, es ist viel gesagt worden über die sexuell erkaltete Frau. Eine Menge davon ist absoluter Quatsch. Nun gibt es aber dennoch solche, die nahezu

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durch gar nichts Professionell-Versautes zu erwärmen sind. Der geneigte Mann, da mag er so sehr Gentleman sein, wie er nur will, beißt sich an einer solchen Frau die Zähne und damit auch die Erektion aus: Nicht einmal heißeste Verführungskünste vermögen sie zu erwärmen, weswegen

ihr der aus der häuslichen Backkunst entlehnte, völlig unschuldig klingende Begrif des „Eskimo-Kuchens“ zuteil wurde. Nicht sehr nett. Immerhin: Der spaßlosen Befruchtung steht allerdings meist trotzdem nichts im Weg.

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h HieroPHilie

Es soll Menschen geben, die gern mit Sofas Geschlechtsverkehr haben oder mit Auspufrohren. Man muss das alles nicht verstehen, aber so ist es nun mal. Tatsächlich haben viele Dinge ihren Reiz, wenn man sie nur aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet. Es gibt zum Beispiel auch Menschen, die einen totalen Thrill aus der Tatsache ziehen, sich einen sakralen Gegenstand sexuell einzuverleiben. Richtig gelesen. Kruzifx im Po, Marienstatuen an den Brüsten, so was in der Richtung. Ich persönlich kenne niemanden, der jemals zugegeben hätte, dieser „Hierophilie“ genannten Leidenschaft zu frönen. Aber ehrlich gesagt, fände ich das viel nachvollziehbarer als dreckige Auspufrohre. Allein schon wegen des schönen Blattgolds. l

GoiNG B A N G - Sy

Wer heutzutage auch sexuell ein „Player“ sein will – und dies mit der korrekten Wortwahl untermauern möchte – der sollte ein exzellentes Englisch draufhaben. Nicht unbedingt die steife Oxford-Variante. Viele Wörter, die man mittlerweile zur Veranschaulichung der verschiedensten Vögel-Varianten verwendet, kommen eher direkt aus den urbanen Hipster-Zentren der Welt oder aus den Social Media. Folgende bezaubernde WortNeuschöpfung ist ofenkundig Londoner Herkunft: „Going bangsy“ spielt einerseits an auf Banksy, den fabelhaften Street-Art-Künstler, der über Nacht beeindruckende, meist politische Botschaften auf Hauswänden hinterlässt und schon längst wieder verschwunden ist, bevor ihn jemand entdeckt. Nun gibt es im Englischen ja zudem die schöne Formulierung „to bang“, zielgerichtetes Bumsen also. „Going bang-sy“ bedeutet demnach, dass man sich nach dem Sex diskret verkrümelt, bevor der Morgen graut. Auf Deutsch könnte man vielleicht sagen: „Ich hab ihr den Banksy gemacht.“ Nicht sehr gentlemanlike, aber es klingt sehr hübsch.

FreeMiuM-GrouPie

Es ist eine bekannte, unumstößliche Gewissheit, dass Frauen gern Dinge umsonst bekommen. Das betrift auch den Besuch von Datingseiten und erst recht den Gebrauch von auf Datingseiten kennengelernten Männern. Traditionell sind Männer auf solchen Plattformen im Übermaß vorhanden, weswegen viele Anbieter Frauen mit Gratisanmeldungen locken. Was manche Frauen wiederum dazu ermutigt, sich von den bedürftigen Männern gnadenlos aushalten zu lassen. Keine In-App-Käufe quasi, sondern direkt die Sahne abschöpfen. Wer bei einem solchen „FreemiumGroupie“ die große Liebe sucht, der ist selbst schuld. m ai 2 01 6/GQ.de 1 3 7

Coach

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iMAX & CliMAX

JeNMo-PuNKt

Die mittlerweile wohl hinlänglich bekannte Abendgestaltung namens „Netfix and Chill“ – also das Objekt der Begierde unter dem Vorwand des Seriengenusses auf die heimische Couch zu locken – ist doch eher was für gemütliche Pärchen oder Petting-frohe Jugendliche. Die adulte Next-Level-Version für wirklich Wagemutige heißt „Imax and Climax“. Das bedeutet nicht weniger, als sich während eines Besuchs des Großleinwandkinos nach allen Regeln der Kunst zu begatten. Alles eine Nummer größer also.

Die alten Chinesen kannten sich mit Sex sehr gut aus, und irgendwie ist es doch schade, dass sich heute keiner mehr um kulturelle Weiterentwicklung in Sachen Coitus interruptus kümmert. In den Lehren des Daoismus wird der sogenannte Jen-Mo-Punkt empfohlen, um die Ejakulation des Mannes in eine Injakulation zu verwandeln. Also Abspritzen nach innen. Auf diese Weise werden aber nicht nur Schwangerschaften verhindert, sondern auch multiple Orgasmen ermöglicht. Ach ja, der Jen-Mo-Punkt befndet sich zwischen After und Hodensack.

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K u N yA z A

Der deutsche Mann hat international den Ruf des eher langweiligen Liebhabers. Kein Wunder also, dass deutsche Frauen in entlegene Gegenden der Welt reisen und mit lustigen Zöpfen im Haar wiederkehren, die Wangen ganz rosig gefärbt vor sexueller Erleichterung. Ruanda zum Beispiel gilt als eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden der Erde. Und auch die Tatsache, dass die Männer sich dort ernsthafte Mühe geben, die Frau zufriedenzustellen, macht es zur femininen Top-Destination. Alles andere gilt als schändlich! Kunyaza ist eine Technik, bei der der Penis im Laufe des Verkehrs wieder herausgezogen wird, um dann mit immer schneller werdenden Klöppelschlägen auf Schamlippen und Klitoris die Frau derart zum Kommen zu bringen, dass ihr noch Tage danach ganz wohlig ums Herz wird. Dafür braucht man ein Gemächt, das hinreichend lang und elastisch ist.

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m l l B G t i Q, G S M & dSG Schon die Serie „Transparent“ gesehen? Sehr zu empfehlen vor allem Menschen, die glauben, Sexualität lasse sich schlicht in Hetero und Homo einteilen. Schön wäre ja, wenn man die Menschen einteilen würde in solche, die eine Sexualität haben (bei der niemand zu Schaden kommt oder gegen seinen Willen dazu gezwungen wird) und solche, die keine haben. Bis es aber so weit ist, gibt es noch ein paar Labels mehr. Die Abkürzung LGBTIQ stammt – natürlich – aus dem Englischen und bedeutet „lesbian, gay, bisexual, transgender, intersexual, queer“. Alternativ kann man sich GSM („gender and sexual minorities“, geschlechtliche Minderheiten) oder DSG („diverse sexualities and genders“, verschiedene Sexualitäten) zugehörig fühlen. l

MoNGoliSCH

 Französisch kennt man, klar. Britisch steht für leichtes SM, Griechisch für Analverkehr. Und Deutsch? Für die gute, alte Missionarsstellung. Im Grunde en sich die Länderbezeichnungen an die jeweiligen Vorlieben, Bedürfnisse und Begebenheiten an. Was aber ist Mongolisch? In der Mongolei wird der Penis gern zwischen den Pobacken des Gegenübers zum Orgasmus stimuliert, aber ohne einzudringen. Ist superpraktisch, wenn vor der Jurte wieder der Sturm tobt und es drinnen so kalt ist, dass man sich nicht ausziehen will. Also, praktisch für die Männer. Wie die frierenden Frauen der Mongolei zu ihrem Recht kommen, ist leider nicht überliefert. l

N o l i Me Vo CA r e , eG o t e Vo CA Bo

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„Rufen Sie uns nicht an, wir melden uns bei Ihnen.“ Diese Floskel kennt man von Vorstellungsgesprächen und bedeutet meist, dass man sich nicht allzu viele Hofnungen machen sollte. In der lateinischen Variante ist der Spruch auf Tinder zum üblichen Gruß nach dem Geschlechtsverkehr geworden. Klingt besser als ein schnödes „Eine Wiederholung erachte ich für nicht notwendig“, heißt aber das Gleiche. Nur, dass es eben viel weniger bösartig klingt. Tut mir leid, der Nächste bitte.

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O o r AV

Ohne Rücksicht auf Verluste, kurz ORAV, ist eine Bezeichnung aus der Jugendkultur. Gilt auch für sexuelle Begegnungen und das Leben im Allgemeinen, nicht jedoch für Taten, die anderen zugute kommen könnten. Es ist ein Jammer.

Q QueeNiNG Dieser Begrif hat weder etwas mit Elisabeth II. zu tun noch mit dem seligen Freddie Mercury. Wenn ich an eine Queen denke, kommt mir automatisch Gin Tonic in den Sinn, was in diesem Fall aber auch arg vom Thema ablenkt. Also, Queening. Ich bin ja der Meinung, dass Frauen grundsätzlich wie Königinnen behandelt werden sollten. Bei dieser durchaus herausfordernden Position sitzt die Dame wie auf einem Thron auf dem Gesicht des Mannes, während er, unter ihr liegend, gleichermaßen versucht, a) nicht elendig zu ersticken und b) es ihr mit Mund und Zunge so richtig ordentlich zu besorgen. Ist also für Männer ein knallhartes SurvivalTraining – und auch für Frauen ein spitzenmäßiges Workout (die Adduktoren!).

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r r r

Sollten Sie im TinderChat die Nachricht „RRR“ erhalten, prüfen Sie bitte gewissenhaft die eigenen Bedürfnisse. Denn „RRR“ bedeutet nichts anderes als „Rein, Raus, Runter“ – ist also eine sehr sachliche Bezeichnung für einen emotionslosen Quickie. Ganz ehrlich, ist Sex nicht zu schön dafür?

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P Für zuweilen profane Handlungen sind kreative Umschreibungen gefragt. „Wichsen“, „sich einen von der Palme wedeln“ oder „den Lurch würgen“ – das klingt alles doch sehr nach Schulhof-Jargon. Einem Rendezvous mit der geheimnisvollen Palmela Handerson

PA l M e l A HANderSoN hingegen hängt doch der Duft von Meeresbrise, warmem Sand und frisch geschlachteten Kokosnüssen an. Woher die Dame kommt? Sie ist eine Sprachschöpfung, die einerseits auf den englischen Begrif für die Handfäche (palm) anspielt, andererseits natürlich auch auf den Namen einer gewissen unvergesslichen „Baywatch“-Schönheit. Oh Palmela, ich komme!

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Coach

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V Vo G u eiN G

S i l e N t d At i N G Aus dem lärmenden New York City kommt eine sehr interessante Weiterentwicklung des Speed Dating – dabei müssen die Beteiligten einfach mal die Klappe halten. Bei Berieselung mit romantischer Musik tauschen die Pärchen lediglich Blicke und geschriebene Botschaften aus. So wird Verbalmüll reduziert. Allerdings besteht natürlich das Risiko, sich in einen Partner zu vergucken, der eine Stimme wie ein Quietschtier hat. Leider wird man ja irgendwann dann doch mal reden müssen.

T 8p Wide 8p Tall

u troMBoNiNG

u Xo r AVA l e N t

Wer die Technik des Tromboning (von trombone, engl. für Posaune) verfeinern möchte, der ist im Volkshochschulkurs „Dixieland-Jazz“ falsch. Das Ganze hat eher wenig mit musikalischem Talent zu tun, erfordert vielmehr fexible Bandscheiben und Gelenke. Also: Der oder die Posaunist/in hockt hinter dem Partner, leckt seinen Anus und gibt ihm gleichzeitig vornherum einen Handjob. Sie wissen schon, eine von diesen Situationen, in denen man gern mal von seinen Eltern gesehen werden möchte.

Dass Männer, besonders verheiratete, irgendwann aufhören, ihre eigenen Frauen zu begehren, war mir bekannt. (iert natürlich genauso umgekehrt.) Neu ist mir aber das Symptom, dass Männer beim Anblick ihrer Partnerin schlagartig impotent werden. Und zwar nur bei ihr! Das ist doch erstaunlich, oder? Sie sind dann uxoravalent. Für Afären-Interessierte hat dieses Phänomen immerhin den praktischen Efekt, dass sich die Partnerin in Sachen Fremdgängerei keinerlei Sorgen macht: „Schließlich kriegt er ja eh keinen hoch!“ Falsch gedacht.

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 Selbst im Moment des vollkommenen Loslassens gibt es nun mal bestimmte Standards, die einfach eingehalten werden müssen, um den weiblichen Orgasmus nicht zu verschrecken. Denn der ist ein scheuer Gast, dem sich mit Demut zu nähern ist. Ich kannte mal einen, der kurz vor dem Orgasmus immer begann, wie ein wilder Stier mit dem Kopf zu schütteln (ende Geräusche inklusive). Es ist schwierig, damit umzugehen. Noch schwieriger, dabei den Respekt zu bewahren. So ähnlich ist es mit Menschen, die während des Vögelns in narzisstisch motivierten Verren­ kungen vor einer imaginären Pornoflm­Kamera posieren. Richtig schlimm ist es, wenn über oder neben dem Bett solcher Vogueing­Fans ein Spiegel hängt. Wobei man dann vielleicht heimlich abhauen kann, während die Herrschaf­ ten sich selbst fcken. Voguer brauchen keinen Sexpartner, sondern einen Psychotherapeuten.

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WeiSSeS Studio

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Krankenhä bieten jede Menge Spielraum für Fantasien, samt Uniformen und Instrumenten. Doktor und Krankenschwester, Krankenschwester und Patient, Raucherlunge und Raucherbein. Dazu ein Ambiente, das großzügig mit Sterillium desinfziert wurde. Ein sogenanntes Weißes Studio, das jene Klinikromantik nachzustellen versucht, fndet man in jedem gut sortierten Fetisch-Club – wo es allerdings leider oft an dem Gefühl der sterilen Frische

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Der Gedanke an Aliens ist durchaus attraktiv: bis auf wenige Ausnahmen intelligente Wesen, die eine fremde Sprache sprechen. Die die Potenz haben, sich durch Zeit und

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One-Night-Stands sind eine komplizierte Angelegenheit. Manchmal ist man betrunken, ein anderes Mal gedankenlos rallig und von misslichem Geschmack geleitet. Dann aber gibt es solche, die wie eine Fügung des Schicksals erscheinen: so voller Wonne und ohne Verwicklungen, dass man dem Herrgott dafür danken möchte. Diese Begegnungen der anderen Art nennt Manchmal ist es nötig, in Codewörtern zu sprechen, zum Beispiel, man umgangssprachwenn Familienmitglieder neben einem sitzen oder die Kollegen. Mit einem Ausfug ins Yucca-Land lässt sich bislang noch vortreflich „Zipless Fuck“. Kein Reißverschluss lich prahlen, da das Wort den deutschen Sprachgebrauch noch nicht („zip“), sprich: keinererreicht hat. Das Yucca-Land fndet man nicht bei einem Ausfug in den Botanischen Garten, sondern es beschreibt jene Y-förmige lei Komplikationen. Zone im Schoß einer Frau, wenn sie ihre Schenkel geschlossen hat. Man könnte auch einHat sie ja im Idealfall nicht lange. Denn was ist schon eine Reise fach sagen: spitzenmäohne Sightseeing. ßigen Sex gehabt.

mangelt. Wer aber Lust hat, es auf einer gynäkologischen Liege zu treiben, auf der sich vermutlich schon sehr, sehr viele Säfte gesammelt haben, der fndet hier sein Glück – ganz in Weiß.

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Raum zu bewegen. Und die auch sonst alles sind, nur nicht menschlich... ja, ich kann mir durchaus vorstellen, einen dahingehenden Fetisch zu entwickeln. Leider ist das xenophile Leben nicht unbeschwert, denn es gibt schlichtweg zu wenige Außerirdische auf der Erde. Und Donald Trump ist echt keine Option (Helene Fischer vielleicht).

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Fotos dove shore

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Text till dahl

eine frau, ein strand. ein klischee? nein: ein urbild. elsa hosk, eines der schönsten models der welt, lässt uns träumen. und nachdenken

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aUFmaCHER: RiNG: ESTaBLiSHED JEWELERY BY NiKKi ERWiN. DiESE SEiTE: PULLOVER: WHiTE + WaRREN. BiKiNi: ViCTORia‘S SECRET. RiNG: HiROTaKa FiNE JEWELRY. LiNKE SEiTE: BODY: NOam HaNOCH. SHORTS: RE/DONE. OHRRiNGE: ViViENNE WESTWOOD.

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STYLiNG: JEFF K. Kim; HaaRE + maKE-UP: SYLVia WHEELER; PRODUKTiON: DaNiEL aRGÜELLES

Wie sieht eigentlich das Para­ dies aus? Die meisten Menschen stellen es sich an einem Meeres­ strand gelegen vor, die Sonne scheint dort jeden Tag im Jahr. Doch was für den Menschen das Paradies letztlich zum Para­ dies macht, ist die Anwesenheit eines anderen, eines vergötter­ ten Menschen. Ja, das ist die alte Geschichte von Adam und Eva, und zumindest heterosexu­ elle Männer kümmert eine Frage wohl noch etwas mehr als die nach dem Paradies: Wer ist meine Eva, und wie genau sieht sie aus? Eine Antwort auf letztere Frage zu geben, das ist der Job eines Models. Zumindest teil­ weise. Der andere Teil besteht darin, andere Frauen davon zu überzeugen, dass auch sie eine solche Eva sind – und das weibliche Model nur kurz ihren Platz eingenommen hat. Als Inspiration sozusagen. Was da geschieht und bestenfalls auf den vorangegangenen Seiten funktioniert hat, ist ein Gedan­ kenspiel, eines, das Magazine auf Papier für ihre Leser veran­ stalten: Wir wäre es, wenn wir im Paradies lebten? Und weil eine Frau wie Elsa Hosk ganz zweifellos existiert – das belegen ja gerade die Bil­ der hier, die in einem ziemlich paradiesischen Setting gemacht wurden –, muss also auch das Paradies selbst existieren. Wir müssen es bloß noch fnden, in der Wirklichkeit.

Wenn man dann als Journalist versucht, mit einem Model wie Elsa Hosk Kontakt aufzuneh­ men, stellt sich das als gar nicht so einfach heraus. Es gibt da Agenten und PR­Leute, deren Job es ist, einem die Idee aus­ zureden, mit ihrer Klientin ein Interview führen zu wollen. Die hat nämlich genug zu tun. Und der Unwille zu öfentli­ chen Äußerungen ist eine der großen Lehren, die die tollen Models (im Gegensatz zu den weniger tollen) aus der fantas­ tischen Karriere von Kate Moss gezogen zu haben schei­ nen: Das Geheimnis, das schöne Menschen umgibt, bleibt am besten durch Schweigen ge­ wahrt. Was gäbe es auch zu er­ zählen? Dass das Paradies nicht permanent so schön ist, wie wir anderen es uns vorstellen – dass dort auch mal nicht die Sonne scheint? Wer will das hö­ ren? Wir doch im Zweifel nicht. So bleiben nur einige dürre biografsche Daten: Elsa Hosk ist 27 Jahre alt, sie stammt aus Stockholm, hat als Mädchen bereits gemodelt und nach dem Abitur kurz in Schweden pro­

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fessionell Basketball gespielt (obwohl sie mit 1,77 Meter gar nicht so wahnsinnig groß ist für eine Basketballerin). Mit 20 ging sie dann nach New York, um als Model zu arbeiten. Für fast alle großen Modemarken und für Victoria’s Secret. Der einzige sozialmediale Kanal, auf dem man Hosk heute folgen kann, ist, wie bei vielen ihrer Kolleginnen auch, Instagram. Dort allerdings sind derart viele Fotos von Hosk in paradiesi­ schen Settings zu sehen, dass einem fast etwas schwindlig werden kann: Warum leben wir nicht längst alle dort?, fragt man sich beim Durchscrollen unwillkürlich. Weil das Paradies dann über­ laufen wäre und als Sehnsuchts­ ort ausgedient hätte. Würden alle Träume wahr, gäbe es kei­ nen Grund mehr zu träumen. Darum letztlich faszinieren uns ja all die Bilder von schönen Menschen wie Elsa Hosk, des­ halb schauen wir sie an und werden es weiter tun: Wäre die Welt ein einziges Paradies, gäbe es nichts mehr, worauf wir hin­ arbeiten könnten. Wir lägen alle in der Sonne. Der Witz an der ganzen Sache ist natürlich, dass es ein Haufen Arbeit ist für Menschen wie Hosk, ihr Leben so paradiesisch aussehen zu lassen. Aber bedeutet das etwa, dass am Ende gar nicht stimmt,

weil eine frau wie elsa hosk eXistiert, muss also auch das Paradies selbst eXistieren“

was am Anfang hier behauptet wurde: Existiert das Paradies womöglich gar nicht? Ist es nur ein leeres Versprechen, und wenn wir endlich das Ticket dorthin gelöst hätten, fänden wir es nicht? Oder wir stünden irgendwann an einem sonnen­ beschienenen Meeresstrand und würden uns fragen: Und das soll es jetzt sein, ernsthaft? Warum ist weit und breit keine Eva (oder kein Adam) zu sehen? Oder wenn doch: Warum ist Eva (oder Adam) gar nicht so, wie es die Bilder verheißen haben? Nun, das Konzept „Paradies“ hat ja schon in der Bibel einen entscheidenden Haken: Die Menschen werden daraus ver­ trieben und fnden während ihres irdischen Daseins nicht mehr den Weg zurück. Da kön­ nen wir heutzutage nach einer Reise noch so enttäuscht auf Tripadvisor ein Hotel negativ bewerten oder ganz altmodisch einen Reiseveranstalter ver­ klagen, weil der sein Verspre­ chen nicht eingehalten hat, man könne im Paradies tatsäch­ lich Urlaub machen: Wir Men­ schen stellen es uns halt oft anders vor, als es in Wirklichkeit ausschaut. Und wer darüber mehr erfahren will, sollte sich mal die „Paradies“­Trilogie von Ulrich Seidl angucken. Ist es also am Ende doch am besten, wenn es die Verheißung nur auf dem Papier gibt und Eva noch dazu? Nun, Sehnsucht ist das, was unerfüllt ist. Und bleibt. Alles andere nennt man Realität. Elsa Hosk ist irgendwo da drau­ ßen, und wo auch immer das sein mag: Dort ist es zu schön, als dass man nachschauen möchte, ob es auch wahr ist. Wir träumen weiter. m ai 2 01 6/GQ.de 1 4 9

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Thilo Mischke Locker über 30 zu sein, heißt nicht, locker zu sein. Unser Kolumnist sucht weiter das Glück. Nicht nur, aber auch in der Liebe

Nichts als Schrecken

Suchen ohne jemals zu fnden, ist eine Kunst, die unser Autor beherrscht

Für Argentinien ist

es ungewöhnlich heiß. Das Fenster steht einen Spalt ofen. Die Klimaanlage ist ausgeschaltet, das Zimmer mit dieser festen Hitze aufgeladen, die mich auf der Bettkante aufstöhnen lässt. Den Kopf mit hellen Blitzen erfüllt. Im morgendlichen Halblicht, das Menschen wecken soll, mich aber immer nur noch müder macht, sehe ich sie. Wir schlafen nicht zugedeckt. Sie liegt dort. Sie ist nicht wach. Ich bin in Argentinien, weil ich über eine Heuschreckenplage berichten soll, die ich nicht fnden kann. Zu kompliziert ist es, diesem Schwarm hinterherzureisen. Ich schafe höchstens 40 Kilometer in der Stunde durch das unwegsame Gelände. Die Heuschrecken, sie fiegen schnell. Diese Frau, die hier liegt, mit sandigen Füßen und vom Staub grauem Haar, sie soll diese Heuschrecken töten. Ihre Fingernägel sind schmutzig. Sie ist von bäuerlicher Schönheit, ihre Hände, grobe Fäuste, die Spaten und Harken besser halten als ich. Ihre Haut ist dunkler, sie hat keine Falten, obwohl sie bestimmt Ende 30 ist. Daneben wirke ich wie ein Patient aus der Onkologie, verhungert, weil mit Mitte 30 dem Fanatismus der richtigen Ernährung verfallen, die Haut eierschalfarben. Sie sollte mir die Heuschrecken zeigen, aber wir fanden keine. Sie

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fährt Tag für Tag auf die Felder, in die Pampa, die heißt ja hier wirklich so. Pampa. Sie fährt also dorthin, mit einem kleinen Motor auf dem Rücken, darauf ein Kanister, und vergiftet die Schrecken. Diese Schrecken, die einen aus dem Gebüsch mit ihren tumben Augen beobachten. Das Gerät rattert. Ein paar letzte hilfose Sprünge, dann mit angezogenen Beinen verrotten. Ich fnde das traurig. Sie ist Sisyphos, denke ich. Jeden Tag tötet sie Heuschrecken, die hinter ihrem Rücken wieder neu entstehen. Ich frage sie nicht, ob sie glücklich ist, als sie langsam die Augen öfnet, sich streckt. Am Anfang teilen wir Menschen Nacktheit, aber keine Geheimnisse. Das kommt erst später. Doch dafür werde ich wieder keine Zeit haben.

ArgenTinien, ohne weinen machen

1 Steak essen, wirklich, muss man in Argentinien 2 Nach Córdoba fahren. Unistadt, wie Barcelona – nur ohne Erasmus 3 Kein Vegetarier sein: Auf dem Land ist Huhn die vegetarische Alternative

lassen

1 St. Patrick’s Day in Buenos Aires. Ist wie Karneval, nur ohne Kostüme und mit mehr Schnapsleichen 2 Eine Tangoschule besuchen, das ist einfach nur peinlich so als Mitteleuropäer 3 Vegetarier sein

Alles an ihr ist groß und in keinster Weise zart. Aber das macht nichts. Ich rolle mich wie ein müder Fuchs auf ihrem Bauch zusammen und lege ihre raue Hand auf meinen Kopf, sie beginnt ihn zu streicheln. „Warum bist du hier?“, will sie plötzlich wissen. „Na wegen der Heuschrecken, ich will die sehen“, sage ich. Sie schüttelt den Kopf. „Nein, warum bist du nicht zu Hause?“ Ich hatte ihr gestern, noch bevor feststand, dass ihr Schweiß in mein Gesicht tropfen würde, von meinen vergangenen vier Jahren erzählt, von rund 1,5 Millionen Flugmeilen. Von 50 Ländern. Von vielen Abenteuern. Ich habe oft nachgefragt, ob ich weiterreden soll. „Langweilst du dich nicht?“, wollte ich wissen, während sie sich in einem Restaurant ein Steak auf ein Brötchen legte, als wäre es Wurst. Ich erzähle außer in Artikeln und Filmen nie von meinen Reisen. Ich schäme mich immer, davon zu reden. Weil ich nicht als Angeber gelten will. „Ich jage erste Male“, sage ich. Dieses Gefühl, etwas ein erstes Mal zu erleben, dass treibt mich an. Es ist nicht der Strand, nicht die Gefahr, nicht die exotische Kultur. Ich will das Gefühl haben, etwas zum ersten Mal zu erleben. Eine Frucht, einen Weg, einen Krieg. „Ich bin nicht wegen Argentinien hier, sondern weil ich zum ersten Mal versuche, einem Schwarm hinterherzurennen“, sage ich. Sie lacht. „Dann machst du das Gleiche wie ich“, sagt sie. „Das Gleiche wie jeder Mensch.“ Sie erklärt mir, mit fester Stimme und feinen Gedanken, ihr Leben. Wie egal es ist, was wir machen, nur dass wir es machen. Ihr erstes Mal ist, Argentinien vor einer Landwirtschaftskatastrophe zu bewahren. Für einen kurzen, zarten Moment verliebe ich mich. In unseren Augen die Gewissheit, dass wir uns nicht schämen müssen. Die Küsse der fremden Frau fühlen sich vertraut an.

ILLUSTRATIONEN: JENNIFER DANIEL, MICHAEL HOEWELER (PORTRÄT)

Beziehungsstatus

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G Q P R O M OT I O N

DAS GROSSE ONLINE-VOTING

FOTO: HEIKO LASCHITZKI

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OFFIZIELLE PARTNER

„männer bestechen durch ihre lässigkeit“

Mai 2016

Style

Jeans-Guide

FOTO: BRUNA KAZINOTI

Nahtlose Aufklärung

Denim ist immer gleich unD Doch anDers. wir verraten, wie eine perfekte hose, eine coole JeansJacke unD Das iDeale hemD Jetzt beschaffen sein sollten Jeans, Denham, 180 €

text: marco rechenberg

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Style

längst etabliert und im Alltag allgegenwärtig: Denim ist einer der Urstoffe der Mode und beinah in jeder Saison irgendwie präsent – als Hose, als Jacke, aber auch als Hemd. Das ist allerdings schon die einzige Konstante, denn was die Machart dieser Stücke im Einzelnen angeht, findet eine permanente Erneuerung statt. Wer den modischen Status quo erhalten will, sollte deshalb genau wissen, was jetzt die richtigen Schnitte und die richtigen Farben sind. Eine Übersicht finden Sie auf den folgenden Seiten.

aUF Den LaUFStegen

zur a u s wa h l

Es reicht langsam mit den hautengen Skinny-Pants. Aber es spricht nichts dagegen, eine Jeans zu tragen, die nah am Bein geschnitten ist. Sie t besonders gut zu Sakkos oder Oversize-Jacken. ➔ camel active, 100 €

Die modernste Variante einer Jeans erkennt man an diesen Details: ein weiter Schnitt an Gesäß und Hüften, ein langer Schritt und – meistens – eine hellblaue Waschung im Stil der 90er. ➔ Stone Island, über matchesfashion.com, 220 €

Hose, Levi’s 501, 110 €

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als barack obama

SO SIEHT SIE AUS

Die perfekte Jeans

2009 mit weiten, hellblau ausgewaschenen Jeans abgelichtet wurde, spottete man noch über seine „Dad Jeans“. Seine Hose wirke so spießig und unsexy wie die eines Va-

ters, der sich nur noch um seinen Nachwuchs sorgt, aber kein Stück mehr um sein Aussehen. Ein paar Jahre später sieht die Sache jedoch ganz anders aus: Die entspannt geschnittenen Jeans der 90er

FOTOS: BRUNA KAZINOTI (2)

➔ Jacke, hilfiger Denim, 160 €.

JeAns-guide

2 DER REBELL IM SCHRANK

JeansJaCke – Ganz MODern Levi Strauss hatte sie Ende des 19. Jahr-

hunderts zur Zeit des Goldrauschs als kastenförmige Triple Pleat Blouse für die hart arbeitende Bevölkerung der US-Westküste erfunden. Doch erst ab den 50er-Jahren entwickelte sie sich zum Marken- und Erkennungszeichen verschiedener Jugendkulturen von Teds über Rockabillys bis zu den Mods. Dieser Nimbus des Rebellentums, gefestigt durch unzählige Filme, haftet der Jacke noch heute an. Was ihr wiederum einen festen Platz in der Fashionwelt einbrachte. Dennoch verändert sich das Stück von Saison zu Saison. Jetzt zählt vor allem eins: Sie sollte nicht zu eng geschnitten sein, sondern an den Schultern ein wenig Raum bieten und eher gerade herabfallen.

zur a u s wa h l

➔ Jacke, hilfiger Denim, 160 €

sind zurück (siehe auch S. 160 ). Parallel dazu gibt es – wie immer – den Gegentrend: körpernah geschnittene Jeans, die so ähnlich fallen wie typische Anzughosen.

Beim Thema Farbe und Jeansjacken ist Freiheit der Maßstab. Von Hell- bis Navyblau gibt es für jede Variante den enden Kontext: Hell gewaschene Modelle wirken sportlicher und können gut zu gleichfarbigen Jeans kombiniert werden. Die dunklere Ausführung eignet sich besonders für einen aufgeräumten Look mit Chinos oder Hosen aus Wollstoff. ➔ Oben: Levi’s Vintage, 300 €. Rechts: Diesel, 330 €. Ganz re.: true religion, 300 €

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Style

3 zur a u s wa h l

DruNter uND Drüber

Das JeansheMD schwindel: Denn die hemden sind häufg aus chambray gefertigt. Weil bei der her­ stellung des baumwollstofs zwei verschie­ denfarbige Garne benutzt werden, mutet das ergebnis wie Denim an. Das führte dazu, dass chambray sich als leichtere und weichere alternative für hemden etabliert hat. egal für welche Version man sich ent­ scheidet – das Jeanshemd ist die perfekte Grundlage einer casual­Garderobe. es lässt sich gut mit Pullover und Jacke kom­ binieren und kann im Frühjahr auch her­ vorragend als oberteil getragen werden. besonders schön: hemden mit originalge­ treuen Druckknöpfen im Westernstil und aufgesetzten brusttaschen. Kein Detail verrät so viel über das Herstellungsdatum eines Hemds wie der Kragen. Wer Modernität beweisen will, greift deshalb jetzt zu einem Modell mit einem auffallend kleinen Schnitt im Stil der späten 80er. Ob mit oder ohne Button-down ist dabei reine Geschmackssache. ➔ Von oben: Drykorn, 120 €. mcneal, über FashionID.de, 40 €. Pepe Jeans, 95 €

➔ Hemd, 100 €, und Hose, 150 €, beides replay. Gürtel, Lanvin, Preis auf Anfrage

KAUFINFO Seite 205

1 5 8 G Q.de /M AI 2 01 6

FOTOS: BRUNA KAZINOTI (1); STILLS: SARAH FÜRBRINGER (3); ILLUSTRATIONEN: JAN STEINS

Dahinter verbirgt sich oft ein etiketten­

JeAns-guide

Denim-Typologie

Wie eine Jeans auf andere wirkt, hängt vor allem davon ab, womit man sie kombiniert

1 Normcore sweatshirt l Zurückhaltend und ohne unnötige Details: Das Sweatshirt in der typischen Jersey-Farbe Heather Grey ist die Allzweckwaffe des Normcore-Looks. ➔ Parajumpers, 140 €

Brille l Am besten dezent, aber nicht ohne Botschaft: Diese lässige Korrekturbrille im Stil der 60er verleiht dem Träger eine interessante Aura. ➔ tom Ford, „Ft5381 005“, 405 €

schuhe l An diesem Detail erkennt man am schnellsten, in welche Richtung der Look gehen soll: Ein Schnürschuh mit Profilsohle wirkt modern und aufgeräumt. ➔ Lanvin, 495 €

stiefel l Der Holzfällerstiefel sieht nicht nur auf dem Laufsteg gut aus. Damit können Sie sich auch durch die Wildnis schlagen – also perfekt für den Outdoor-Look. ➔ Sacai, über mrporter.com, 895 €

rucksack l Wer nicht nur Stauraum will, sondern ein Statement abgeben möchte, greift zum robusten Rucksack in Oversize-Format und Militärgrün. ➔ eastpack, über mrporter.com, 70 €

hemd Man kann Jeanshemden zu Jeanshosen tragen – muss es aber nicht. Ein kariertes Flanellmodell, auch bekannt als Holzfällerhemd, t hervorragend zum Look. ➔ Levi’s Vintage, 190 €

perfecto l Dank Hedi Slimanes Designs für Saint Laurent ist der Alternative-Rock-Look laufstegtauglich. Das Erkennungszeichen schlechthin: eine Biker-Lederjacke. ➔ Diesel, 860 €

Boots l Bei den Schuhen sollte man im Thema bleiben: Die Harness-Boots mit den Metallringen an der Seite sind bei Bikern und Fashionistos gleichermaßen beliebt. ➔ bally, 750 €

wallet l Auch die Chain Wallet findet ihren Ursprung in der Bikerszene: Sie kettete das Portemonnaie an, um es beim Fahren nicht zu verlieren. ➔ maison margiela, über luisaviaroma.com, 360 €

2 Outdoor l

3 Rock ’n’ Roll

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1 6 0 G Q.de /M ai 2 01 6

styling tobi as F r er i cks

Fotos

brun o staub

H e m d 65 €

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dieser Trend w ir d nie ToT GeriTTen sein: j e a n s s i n d, s e i T e s s i e G i b T, Teil der popk u lT u r u n d e i n amerik aniscHer m y T H o s . z e i T, sie mal wieder i n i H r e m n aT ü r licHen umfeld zu zeiGen M ai 2 01 6/GQ.de 1 6 1

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J A C K e Hilfiger Denim

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H e m d Replay

t - s H i r t Sunspel

H o s e Replay

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H e m d Diesel

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H o s e Calvin Klein Jeans

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1 6 8 G Q.de /M ai 2 01 6

H o s e D r y ko r n

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J A C K e Denham

695 €

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a l l e s L e v i Õs

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Kaufinfo

Produktion: Jean davis

Seite 205

M ai 2 01 6/GQ.de 1 7 1

Style

Zeitgenossen

2 1

1 „Highline“ Calvin Klein 245 €

2 „Rungsted“ Skagen 190 €

3 „Lux“ Nomos Glashütte 15 800 €

Kaufinfo Seite 205

Das Runde muss ins Eckige kantige uhren hatten lange zeit ein imageproblem: bis jetzt

1 7 2 G Q.de /M ai 2 01 6

Eckige Modelle gelten für die Uhrenindustrie als schwer verkäuflich, weil sie angeblich unsportlich und nicht allzu maskulin wirken. Diese Neuheiten ändern alles, denn die Kombination aus runden Zifferblättern mit rechtwinkligen Gehäusen verleiht ihnen eine ganz eigene Dynamik. Es gilt die Fußballweisheit: Das Runde muss ins Eckige.

l 

R e da kt i o n : M aRco R echen beRg / Foto : kil ian bisho p / st yl in g: al exan deR posch

Foto: Fotostudio Condé nast

3

Favoriten

Windbreaker

Neue Leichtigkeit Fortschritt Durch Nähte eiNe jeaNs NameNs staq

l 20 Jahre, nachdem G-Star mit der „Elwood“ Geschichte schrieb, hat sich der Denim-Innovator etwas Neues ausgedacht: die „Staq 3D Tapered“. Ein in der Seitennaht verlaufendes Band sorgt für einen speziellen Efekt – es sieht so aus, als seien die Hosenbeine geraft.

➔„staq 3d tapered“, G-Star RAW, 150 €

Kaufinfo

Es wird wieder wärmer, aber den Komfort einer gut gemachten Hightech-Jacke kann man ganz sicher gut gebrauchen: Das italienische Traditionslabel Colmar – eigentlich Spezialist für Skimode – hat mit diesem leuchtenden Windbreaker ein besonderes Stück geschafen: Der Stof ist nicht nur federleicht, sondern aufgrund der „Ripstop“-Webtechnik auch extrem reißfest. ➔„Packable Hooded Windbreaker“, Colmar, 170 € l

Fotos: BenjaMin BrinckMann/ Fotostudio condé nast (1)

Seite 205

aFricaN queeN kuNst aN DeN FüsseN Wem die SneakersKollektionen amerikanischer Rapstars zu vorhersehbar sind, dem bietet sich jetzt eine tolle Alternative: Die 80-jährige südafrikanische Künstlerin Esther Mahlangu hat ihre Arbeiten für das Sneakers-Label Eytys zur Verfügung gestellt. Wir stehen drauf. l

„eytys X esther Mahlangu“, Eytys, je 210 €

M ai 2 01 6/GQ.de 1 7 3

Style

der look

Trend

Es wird hell

die denim-Looks der 90erJahre sind zurück – wer wissen wiLL, warum, soLLte die modegenerationstheorie kennen

A

Hemd, G-Star RAW, 150 €

B

sonnenbrille „Bernardo“, Oliver Peoples, über mrporter.com, 300 €

C

sneakers, Hogan, 340 €

D

Jacke, H&M, 60 €

E

Jeans, Denham, 160 €

➔

runway- look, Calvin Klein Collection

KAUFINFO

Es heißt, Modetrends wiederholen sich etwa alle 20 Jahre. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich immer dann eine neue Generation die Edelversion der Kleidung ihrer Jugend leisten kann. Diesmal sind hellblaue Jeanshosen, -hemden und -jacken dran. Das wird nicht nur die interessieren, die einst einen „Abi 95“-Aufleber am Heck hatten. l

1 74 G Q.de /M ai 2 01 6

l Harte Kontraste Bei der Auswahl der Schuhe zum Look kommen nur zwei Farben infrage: Entweder Schwarz oder Weiß – alles andere wäre nicht stilecht.

MAChEn lAssEn

l Künstliche Fetzen Jeans dürfen zwar verwaschen sein – künstlich zerfetzen, etwa am Knie, sollte man sie aber nicht. Das ist dann doch zu gewollt.

Fotos: courtesy oF calvin Klein collection (1)

Seite 205

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G Q P R O M OT I O N

Back To The Future

SCHUHMACHERKUNST TRIFFT HIGH TECH: DER NEUE TRIGENIC-FLEX-SNEAKER VON CLARKS KULTOBJEKT Cooles SneakerStatement: Blogger Pelayo Diaz trägt den neuen Trigenic Flex

FASHION-STATEMENT TRADITION FUSIONIERT MIT INNOVATIONSGEIST UND STILGEFÜHL: Der britische Schuhhersteller Clarks überrascht immer wieder mit spannenden Kollektionen. Vom klassischen Business-Schuh im Oxford-Stil bis zum smarten Sneaker – die Modelle von Clarks punkten mit intelligenten Features, mit Style und perfektem Tragekomfort. Vorreiter ist Clarks in Sachen Sohlentechnologie. Derzeit sorgt neben dem sportlich-eleganten Trigenic-Walk-Schnürer

FORM ... Beim Trigenic Flex trifft minimalistischer Look auf hochwertige Nahtdetails, haptisches Leder auf Kontrastsohle mit neuester Sohlentechnologie.

mit ergonomisch geschnittener Flex-3-Sohle vor allem der neue Trigenic-Flex-Sneaker für erhöhte Aufmerksamkeit: Asymmetrischer Rist, eine innovative dreigeteilte High-Performance-Laufsohle, die sich der natürlichen Lauf- und Abrollbewegung ant, und handgenähte -Materialien werden hier mit zukunftsweisender Technologie und einer Prise Sport zum neuen Designklassiker. Formschön, funktional und absolut im Trend. clarks.de

... FOLLOWS ... Die innovative, dreigeteilte High-Performance-Laufsohle des Trigenic Flex t sich der natürlichen Lauf- und Abrollbewegung perfekt an.

... FUNCTION Trigenic Flex ist ein cooler Sportschuh-Hybrid, der maximale Flexibilität und optimalen Tragekomfort garantiert. Smart, funktional und wegweisend.

Der Trigen Walk aus dunkelblauem Nubukleder ist ein perfekter Allrounder für entspannte Smart-Casual-Styles. Ausgestattet mit einem stoßdämpfenden Fußbett und der brandneuen Flex-3-Sohlentechnologie, bietet der sportlich-elegante Schnürschuh maximale Bewegungsfreiheit.

Style

helDen

„J. Cole ist einer der besten MCs unserer Generation. Das Album Forest hills Drive

beweist seinen Instinkt für anspruchsvollen, modernen Hip-Hop.“

„Ich bin ein Jeansund-T-Shirt-Typ. Meist habe ich an die fünf Paar levi’s jeans

dabei. Dazu ein weites, sehr locker sitzendes Shirt, und der Look ist perfekt.“

Miguel

´ Interview: josip radovic

„Lederjacken stehen für Rock ’n’ Roll wie kein anderes Kleidungsstück. Ich habe eine Bikerjacke von rhuDe,

auf die ich nie wieder verzichten möchte.“

„Die beste Medizin nach einer langen Partynacht ist GatoraDe. Trinkt man eine Flasche, verschwinden Hangover und auch die Kopfschmerzen.“ 1 7 6 G Q.de /M ai 2 01 6

Die Atmosphäre von L. A. ist gespalten: eine Mischung aus Hofnung und Verzweifung. Ich bin am liebsten im Stadtteil Venice, weil dort dieser besondere Kontrast zu spüren ist „Alles, was ich bei einem Konzert brauche, t in eine Gucci DuFFle BaG. Sie ist unkaputtbar, ich nehme sie überallhin mit.“

„Ich trage selten Sneakers. Viel lieber ziehe ich Chelsea Boots mit Absatz an. Die eher spitzen Modelle des Labels anDre no.1 aus Wildleder sind genau mein Ding.“

Fotos: tiMothy saccenti (1)

Der Grammy-Gewinner besticht nicht nur durch seine Stimme, sondern auch durch seinen Sinn fürs Besondere

Fotos: Sebastian   Kim

DaviD Bowie leBt als Major toM jetzt erDe zurückgelassenen BleiBt nur eins:

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Poloshirt Orley 335 € Hose 3.1. Philipp Lim 500 € Schuhe A. Testoni Preis auf Anfrage Strümpfe Paul Smith 25 € Hut Stetson 170 € Halskette Tiffany & Co. 250 € Armreif Cartier 6 450 €

Jacke 2 990 € T-Shirt 390 € beides Saint Laurent Uhr „Tank Solo XL“ Cartier 3 250 € Armband Renvi 5 290 €

irgenDwo iM weltrauM. Für Die auF Der seinen stil zu Feiern. inDeM Man iHn trÄgt m ai 2 01 6/GQ.de 1 7 9

1 8 0 G Q.de /m ai 2 01 6

linke seite

Diese seite Hemd 650 € Hose 650 € Pullover 590 € Longsleeve 290 € alles Prada

Weste, Hose & Hemd alles Dolce & Gabbana alles Preis auf Anfrage Mantel Tommy Hilfiger 900 € Schuhe Berluti Preis auf Anfrage Strümpfe 25 € Schal 105 € beides Paul Smith Sonnenbrille „4253/S“ Gucci 255 € Armreif Cartier 6 450 €

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1 8 2 G Q.de /m ai 2 01 6

Diese seite Mantel 3 980 € Hose 840 € Hemd 550 € Schuhe 690 € Gürtel 470 € alles Gucci Schal J.Crew 70 € Armband Renvi 5 290 €

HaaRE: DiDiER maLiGE, maKE-UP: JODiE BOLaND miT PRODUKTEN VON DiOR HOmmE

linke seite Jacke 2 900 € Hose 650 € Hemd 650 € alles Louis Vuitton Uhr „Tiffanyeast West“ Tiffany & Co. 3 650 € Armreif Cartier 6 000 €

Kaufinfo Seite 205

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Style

logbUch

Tobias Frericks GQ Fashion Director Tobias Frericks ist ständig unterwegs in Sachen Mode. Diesmal erzählt er, was ihm zuletzt in den verschiedenen Ecken von Los Angeles iert ist

Stilfieger schöne tipps

Ausstellung

1

3

1 West

Hollywood

UsA

l Gender Equality heißt gleiche Rechte – aber auch gleiche Pfichten. Dass in den Straßen von L. A.s LGBTIQ-Viertel nun neben Obenohne-Putzfrauen auch männliche Nacktputzer beworben werden, erscheint mir deshalb eigentlich nur konsequent.

2 Venice

Beach

UsA

Nichts hilft gegen Jetlag und Reisekrankheiten so gut wie ein Besuch im Gym. Und keines auf der Welt ist mir lieber als das Gold’s Gym in Venice Beach, wo 1965 der Kult ums Bodybuilding erfunden wurde. Simpel und ohne jeden Luxus – für mich sieht der perfekte Ort zum Trainieren genau so aus.

Wer Napoleons Mantel, Marie antoinettes Korsett oder Outfts von audrey Hepburn studieren möchte, sollte sich nach Paris aufmachen. Das Modemuseum Palais Galliera zeigt einige spektakuläre Stücke aus seinem archiv. ➔ palaisgalliera. paris.fr

Konzert

l

3 Beverly

Hills

UsA

Ich liebe L. A. – aber fashionable sind die meisten Bewohner mit ihren Basic Looks nicht gerade. Was es aber an fast jeder Ecke gibt, sind modische Artefakte wie dieser Typ mit seiner 80er-Punkfrisur, den ich bei „Starbucks“ sah. Jetzt versteht man auch, warum ein Genie wie Hedi Slimane seine Inspiration an diesem Ort fndet.

l

tobi’s pick

als Berliner und Nina-HagenFan hat man es gut: Die Sängerin tritt in der Stadt regelmäßig mit ihrem Brecht/Weill-Repertoire auf. Wer aber mal wieder „TVGlotzer“ oder „Du hast den Farbflm vergessen“ hören will, macht sich zum Stockholm-Konzert (24.4. im „Cirkus“) auf.

shop Kaum eine Marke ist so schwer online zu fnden wie Comme des Garçons. Gut, dass es in athen den Number 3 Store gibt, der nicht nur neue, sondern auch VintageStücke von Comme nach Deutschland schickt. ➔ number3store.com

SKATEBOARD, SAINT LAURENT, 595 €

Leoprint-Muster wirken richtig cool – an Männern wie Kurt Cobain. An mir selbst könnte ich mir den Look dagegen überhaupt nicht vorstellen. Aber unter meinen Füßen oder unterm Arm: Dieses Skateboard macht Animal Prints tatsächlich für jeden Mann tragbar.

1 8 4 G Q.de /M ai 2 01 6

FOTOS: TOBiaS FReRiCKS (3), „HaBiT DauPHiN“, Ca. 1792/© eRiC POiTeViN/aDaGP 2016 (1), MiCHael Mey/uNiVeRSal MuSiC (1)

2

Das neue Sonderheft der GQ IM BUNDLE MIT GQ 07/16 FOTO: GREG DELVES

ERSCHEINUNGSTERMIN 09.06.2016 BUCHUNGSSCHLUSS 06.05.2016 KONTAKT [email protected] TEL. 089-38104430

„Männer kriegen dünnes Haar“

MAi 2016

Care Chris Evans ist in „The First Avenger: Civil War“ wieder als wohl schönster Marvel-Hero zu sehen. Wer bis zum Sommer solche Helden-Muckis will, muss jetzt loslegen

FOTO: COLLECTION CHRISTOPHEL/ 2015 MARVEL STUDIOS/ ACTION PRESS

FITNESS

Wir schaffen das

Chris Evans maCht’s vor: in rEkordzEit vom hänfling zum muskElmann. das aufbauprogramm zum film: das Captain-amEriCa-Workout für jEdEn text: Constantin Herrmann & Ulf PaPe

M AI 2 01 6/GQ.de 1 8 7

Care

Schauspieler Chris Evans war ja mal eher schmächtig. Um in die Rolle seines Lebens zu en, musste er aber mächtig Gewicht zulegen. Wie man das hinkriegt? Mit dicken Han­ teln, eisernem Willen und der Bereitschaft, mindestens drei harte Workouts pro Woche zu absolvieren. Am besten aufgeteilt nach verschiedenen Muskelgruppen, die dann im Doppelpack geformt werden, also etwa Bizeps und Tri­ zeps an einem Tag, oder Brust und Rücken – immer im Mix mit der Bauchmuskulatur, die als einzige sogar jeden Tag gefordert werden sollte. Beim Gewichteheben gilt: Höhere Wiederholungszahlen mit mittelschweren Gewich­ ten wochenweise abwechseln mit Maximalkrafttraining, also weniger Wiederholungen mit schweren Gewichten. Klingt hart, ist es auch. Aber Superhelden­Muskeln wach­ sen nun mal nicht von allein. meHr, GrÖsser, HÄrter?

arme + schultern Dumbbell Press-up

Kneeling Dumbbell Shoulder Press

Der Mann ist höchst rentabel. Das hat das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ ausgerechnet. Für jeden Dollar, den Chris Evans verdient, spielt er 181,80 Dollar an den Kinokassen ein. Das dürfte vor allem an „The Avengers: Age of Ultron“ liegen, einem der größten Blockbuster des vergangenen Jahres. Der vierte Teil der Captain-AmericaAbenteuer (wenn man die Gruppenreise „The Avengers“ von 2012 mitzählt) brachte weltweit sagenhafte 1,4 Milliarden Dollar ein. Umso größer sind die Erwartungen an „The First Avenger: Civil War“. Mit diesem Kapitel vollzieht sich ein Umbruch im Universum der Marvel-Helden: Die Truppe der Giganten bricht auseinander, weil Captain America und Iron Man (Robert Downey Jr.) sich in Fragen der Weltrettung nicht einig werden. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei Baron Zemo ein, gespielt von Daniel Brühl.

l

Schrank-Silhouette

A) Kurzhanteln auf den Boden stellen, etwas weiter als schulterbreit. B) in liegestützposition gehen, auf den Hanteln abstützen. dann langsam einmal den geraden Körper absenken und wieder hochstemmen. C) Jetzt die Hantel rechts nach oben liften, kurz halten, absetzen. links wiederholen, fertig ist ein Satz. Übrigens: Muskeln im Arm der reihe nach abarbeiten: Erst langsam, gegen Ende des Satzes immer schneller.

1 8 8 G Q.de /M Ai 2 01 6

A) Auf die Knie, Soldat! diese bitte schulterbreit auseinander auf eine weiche Matte bringen, je eine Kurzhantel in die Hand nehmen. B) dann die Gewichte ohne zu wackeln über den Kopf stemmen. C) dabei – denn Abwechslung bringt mehr Kraftzuwachs – immer mal den Winkel ändern: Mal zeigen die Handfächen zum Gesicht und rotieren um 180 Grad beim Gewichtheben, mal liegen sie seitlich vom Kopf und bleiben gerade.

Il lust rat Io n en : Kaga n Mcleod

FoTo: © MArvEl 2016/ WAlT diSynEy CoMpAny

--1--

A b 2 8 .4 . i m Ki n o : „T H E F I R S T Av E n G E R “

FiTness

--4--

Incline Barbell Presses

aBs+ cOre

Standing Single-Arm Cable Row Goblet Squats

--2--

Brust + rÜcKen M Ä c h t i G S tat t S c h M Ä c h t i G

A) der Klassiker, liegend auf der Hantelbank. Aber auch hier gilt: Auf Abwechslung achten! Also mal die Bank im 45Grad-Winkel einstellen, mal fach wie ein Brett. B) der rest läuft fast von allein: die Gewichte von Brusthöhe nach oben stemmen und wieder absenken. C) Wichtig ist, die Schultern tief zu halten. Stellen Sie sich bei jeder Wiederholung vor, Sie würden einen Tennisball zwischen den Schulterblättern zusammenpressen.

Cable Crunches

A) im leichten Ausfallschritt mit der rechten Hand den Seilzug greifen – die Handfäche vertikal halten. der linke Fuß steht versetzt dazu. B) Kabel anziehen und in der Bewegung den oberkörper von der Maschine wegdrehen (auch den Kopf!). der oberkörper öfnet sich dabei, so liegt die Hauptlast auf dem rücken. Beim Anziehen ausatmen. dann das Kabel fast bis zur Ausgangsposition zurückführen. C) Mit der anderen Seite wiederholen.

Den harten kern BilDen

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BeIne PO+

Single-Leg Push-ups

Rear Foot Elevated Split Squat

PuMPen FÜr VoluMen

A) Eine Weiterentwicklung der klassischen liegestütze, nur dass gleichzeitig ein Bein angehoben und beim Hochdrücken der Arme richtung decke gestreckt wird. B) Bei jedem push-up das Bein wechseln und so fest wie möglich anspannen, bis der po brennt! C) Wer das bewältigt, nimmt einen volleyball dazu und balanciert eine Hand auf diesem. liegt die linke Hand auf dem Ball, geht der linke Fuß zur decke und umgekehrt.

A) oberschenkel wie eine Marmorsäule gefällig? los geht’s: Einen Fuß auf der Hantelbank rückwärts ablegen. Ja, das macht erst mal wacklig – sorgt aber für krassen Kraftzuwachs. B) Hantelstange auf die Schultern legen und den gesamten rumpf einbeinig nach oben stemmen. C) dann den oberkörper langsam absenken, idealerweise so tief, dass das Knie fast die Matte berührt. notfalls statt der Hantelbank eine Step-Stufe nutzen.

A) Goblet Squats sind Kniebeugen für harte Kerle: Eine Kurzhantel oder Kettlebell mit beiden Händen vor der Brust halten. B) langsam in die Beuge gehen, als wolle man sich auf einen Stuhl setzen, mindestens so tief, bis die oberschenkel parallel zum Boden sind. C) in der tiefsten position innehalten und dann zurück in die Startposition gehen. Bei der ganzen Übung den Bauchnabel so fest wie möglich richtung Wirbelsäule ziehen und gespannt halten.

A) Zum Abschluss noch etwas fürs defnierte Sixpack: vor dem Kabelzug auf die Knie gehen, dann am doppelpilz oder am Seil das Kabel in einer runden Crunch-Bewegung herunterziehen. B) die Ellbogen dabei richtung Knie führen, der Kopf geht dem Boden entgegen, ohne das Kinn an die Brust zu ziehen. C) Auch hier für Abwechslung sorgen, also mal die Übung gerade ausführen, mal als seitliche Crunches – abwechselnd nach links und rechts.

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Care

Produkt

Favorit Mai

Dampfansage

Nach dem Sport, vor dem date: eiN Körperöl zum aufSprüheN macht daS Schwitzbad effeKtiver

Sauna und Dampfad in Fitnesscentern werden gern von Möchtegern-Alphatieren besetzt, die nach dem Workout dringend über Geschäftliches reden wollen. Als gäbe es für diese Art von heißer Luft keinen besseren Ort als ein gekacheltes Verlies mit nackten Kerlen. Wenn schon sonst niemand was von der Dampfplauderei hat, dann wenigstens die Haut: ein paar Tropfen dieses Luxusöls auf den Körper verteilt, und schon bewirkt die Kombination aus Hitze, Feuchtigkeit, Pfegeessenzen und Grapefruit-Duft eine erfreuliche Wandlung: Die Haut wird knitterfrei, strafer und weicher. Gegen das meiste BusinessGequatsche hilft allerdings nur ein dickes Fell.

FOTO: FOTOsTudiO cOndé nAsT

l

➔ „Aroma Therapy Body Oil Grape – Ginger – Rose Tree“, Tromborg, 63 €

1 9 0 G Q.de /M Ai 2 01 6

Foto : J ens Utzt

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Locker punkten Guter Stil kann so easy sein: hochwertige Materialien und Schnitte, die sich bequem anfühlen, Technik, die auch ästhetisch erfreut, und Pflege, die ganz unkompliziert für eine attraktive Erscheinung sorgt

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Notes

1 windsor. >> windsor. Men präsentiert seine erste Sartorial-Kollektion, Synonym für Luxus und exzellente Schneiderkunst. Moderner, eleganter Schnitt, Materialien wie feinste Wolle, Seide und Kaschmir und raffinierte Details stehen für eine gekonnte Verbindung von Tradition und Zeitgeist. Schönes Beispiel: das olivfarbene Sakko, das mit federleichter Rosshaareinlage höchst angenehm zu tragen ist.

windsor.de

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2 Victorinox >> Scharf: eine Uhr, die an die legendären Schweizer Offiziersmesser der Marke erinnert. Die Indizes der „Chrono Classic“ ähneln einer Messerklinge, der Sekundenzeiger ist von demselben Rot wie einige Messermodelle, sein Gegengewicht hat deren Form, und bei 12 Uhr prangt das Wappen mit Schweizer Kreuz. Hier mit champagnergoldenem Zifferblatt – die Schachbrett-Guillochierung ist einem Messerklassiker der Schweizer Armee entliehen.

victorinox.com

3 B & O Play

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>> Stellen Sie Ihre Ohren schon mal auf Empfang, denn dieser Drahtloskopfhörer ist die Wucht. Der „BeoPlay H7“ überzeugt mit gewohnt exzellentem Bang & Olufsen-Sound, mit bis zu 20 Stunden Wiedergabe bei Akkubetrieb, Hörmuscheln aus Memory-Foam und weichem Lammleder sowie intuitiv nutzbarer Touch-Bedienoberfläche aus eloxiertem Aluminium. Kurz: Style plus perfekter Klanggenuss auch auf Reisen – was will man mehr?

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clarks.de

4

5 Kerastase

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>> George Clooney meint wie 70 Prozent aller Männer, dass über die Attraktivität eines Mannes sein Haar entscheide. Beruhigend, dass die Pflegelinie „Kerastase Homme“ zum Erhalt der Haarfülle beiträgt, indem sie Haarverlust vorbeugt, das einzelne Haar stärkt, seine Lebensdauer verlängert und das Wachstum fördert. Stimulierend und erfrischend: das „Capital Force Vita-Energising Shampoo“ für die tägliche Anwendung.

kerastase.de

Care

Der gepflegte Mann

Haut rein und jetzt KurenvergleicH

constantin Herrmann

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1 tiefenaufbau Zehn Jahre Forschung stecken in diesem Kollagenbooster: Die Haut wird stärker, sieht erholt und glatter aus. ➔„Sublimage La Crème“, Chanel, 320 €

Behandlungen beim Arzt, neue Produkte, fragwürdige Trends – unser Care-Experte testet alles. Bis zur Selbstaufgabe und auch darüber hinaus.

Total von der Rolle

Die sogenannten Faszien können für Rückenschmerzen sorgen. Da hilft nur eins

5 2

5 auSStrahlung Wer sich mal so richtig was gönnen will: Serum mit echtem Gold für strahlenden Teint. ➔„Cellular Radiance Perfecting Fluide“, La Prairie, 450 €

2 feStere Konturen

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Hoch konzentriertes Ampullen-Treatment mit Wachstumsfaktoren. ➔„30 Day Treatment“, Bioeffect, 3x5 ml 250 €

4 antiStreSS

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Beruhigendes Pflegespray mit Grüntee, Hyaluronsäure und Niacinamid – perfekt bei Rasurbrand, Rötungen und in hektischen Zeiten. ➔„Hydro Spray“, HighDroxy, 40 €

3 Straffbefehl Geheimtipp der GQ-CareRedaktion: ein tolles Feuchtigkeitsöl für glattere Haut. ➔„Future Solution LX Treatment Oil“, Shiseido, 135 €

Wer aufs Handy starrt, sieHt alt aus

Gruselig: Wer tagsüber oft den Kopf senkt, um SMS oder Mails auf dem Smartphone zu lesen, vervielfacht seine Falten um den Mund (weil das Gewebe absackt), um die Augen und vor allem am Hals. Deswegen: Handy höher hal­ ten und bei der Pfege nicht den Hals vergessen.

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1 9 2 G Q.de /M AI 2 01 6

schlafe oft schlecht und bewege mich nicht genug. Typisch Büromensch eben. Das geht mir gehörig auf die Ner­ ven – und meinen Rücken. Reden wir also von schmerzhaften Verspannungen an der Rumpfrückseite. Dafür verant­ wortlich ist übrigens gar nicht unbedingt die Muskulatur, sondern das Bindege­ webe, die sogenannten Faszien. Wenn die verklebt oder verspannt sind, spürt man das. Das sind dann die Tage, an denen ich mich morgens aus dem Bett schiebe, als wäre ich über Nacht 30 Jah­ re gealtert. Und für alle, die nicht zu­ fällig mit einem Sportmasseur in einer WG leben, soll es da ein simples Werk­ zeug geben, um wieder geschmeidig zu werden: Faszienroller. Die „Blackroll“ zum Beispiel (ab 30 €, blackroll.de) ist so eine schwarze Gummirolle, die man sich, auf dem Boden liegend, unter den Rücken schiebt. Dann rutscht man da­ rauf rum. Klingt unspektakulär. Wirkt aber. Während der Übungen schmerzt es höllisch. Anfangs wollte ich das Fol­ terding aus dem Fenster schmeißen. Aber es wird besser mit der Zeit – und siehe da, direkt danach fühlt man sich tatsächlich beweglicher, ja, nahezu wie befreit. Ich massiere meine Faszien im Bereich der Brustwirbelsäule jetzt jeden Morgen ein paar Minuten, bin die Rückenschmerzen los und habe wie­ der eine aufrechtere Haltung. Evolution in Rekordzeit: vom Bürobückling zum Homo erectus. Rolle statt Rollator! Me hr au f GQ.de /hou se o fcar e Unser neuer Blog rund um besseres Aussehen, Düfte, Fitness, Ernährung und Mannsein per se

FOTO: JENS UTZT/FOTOSTUDIO CONDÉ NAST; ILLUSTRATIONEN: ADRIAN JOHNSON, MICHAEL HOEWELER (PORTRÄT)

Ich sItze zu viel am Schreibtisch,

Care

Duft & Liebe

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3 1

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Inselreif

Im Auftrag Ihrer Majestät – also Burberrys Chefdesigner Christopher Bailey – entwarf Parfümeur Francis Kurkdjian einen jungen, frischen Män­ nerduft. Und dieser riecht, sagt er, wie sich ein Trenchcoat auf nackter Haut anfühlt. Das wollen wir genauer wissen.

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➔ „Mr. Burberry“, Burberry, 50 ml EdT

1 9 4 G Q.de /M AI 2 01 6

65 €

1 Was hören sie?

2 Wem steht’s?

Momentan nur den großartigen Ben­ jamin Clementine, der auch bei der letzten BurberryFashionshow live aufgetreten ist. Diese atmosphärischen Songs, reduziert auf Klavier und Stimme, haben eine ungeheure Wucht.

Smarten jungen Kerlen mit Humor und Sexappeal. Wie Taron Egerton aus dem Film „Kingsman“. Very British, aber völlig unkonventionell. So eine Art moderner Thomas Crown.

3 Welche bilder sehen sie? Immer, wenn ich mein Parfüm rieche, denke ich an zwei Liebende, die sich küssen. Wie Anne Hathaway und Jim Sturgess in „Zwei an einem Tag“. Im neuen Spot zum Duft wird ja auch sehr viel geküsst.

4 Wonach riecht’s ganz konkret? Nach sinnlichem Kardamom, dem im Ayurveda ja auch eine erotische Wirkung nachgesagt wird. Als Kontrast stehen ihm spritzige Grapefruit in der Kopfnote und edle Holznuancen im Fond gegenüber.

5 Welches tier lebt im duft? Der Duft kommt so sinnlich, anschmiegsam und weich. Das wäre dann wohl eine ge­ schmeidige Haus­ katze: blitzende Augen und seidenweiches Fell.

Il lust rat Io n : Jö r n Kas puhl

FOTO: FOTOSTUDIO CONDÉ NAST

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„männer sind furchtbar schlau“

Mai 2016

Agenda bildband

TiTel

Jim Heimann „Surfing“ Verlag

Foto: Ed FrEEMan/courtEsy oF taschEn

Taschen 150 €

als der Seefahrer James Cook 1778 erstmals Hawaii erreichte, traute er seinen Augen nicht. Er beobachtete, dass dort Männer auf Wellen ritten. Nur die Herrscherkaste hatte Zugang zu den besten Stränden. Wer aufsteigen wollte, musste große Wellen bezwingen. Seit Cooks Zeiten sind viele Wellen auf den Strand Hawaiis zugerollt. Inzwischen verbindet man Surfen weniger mit Auf- als mit Aussteigen. Surfen wurde Lebensphilosophie, Lifestyle, Wettkampfsport. Phil Edwards, erster Prof auf dem Brett, sieht die Sache weiterhin entspannt: „Der beste Surfer da draußen ist der, der den größten Spaß hat.“ Sämtliche Facetten des Wellenreitens, von den Anfängen bis heute, zeigt nun der gewaltige Bildband von Jim Heimann auf 592 Seiten. Das Buch bringt es auf 6,6 Kilo, das ist in etwa so viel wie ein Board selbst wiegt.

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Agenda

Genie und Kreatur So ein guter Junge kann doch nicht böse sein. Aber vielleicht Böses schafen? James McAvoy ist Victor Frankenstein Interview: BETTINA AUST

DER SCHOTTE MIT den hellblau-

en Augen hat bei der Auswahl seiner bisherigen Rollen auf das Gute gesetzt. In „Der letzte König von Schottland“ (2006) widersetzte er sich dem ugandischen Diktator Idi Amin – und erlebte als Schauspieler seinen Durchbruch. In der „X-Men“Reihe spielte er sich seit 2011 als Charles Xavier in die oberste Klasse Hollywoods. Als Victor Frankenstein doktert er nun mit Leichenteilen herum. Beherrscht er das Fach des Abgründigen? Frankenstein ist Schöpfer von

Dabei wollten Sie eigentlich Priester werden.

Leben und Tod. Was kommt nach

Wie t das denn zusammen?

dem Tod?

Ich habe tatsächlich kurz darüber nachgedacht, mich aber bei genauerem Nachdenken schnell dagegen entschieden. Und irgendwann habe ich das in einem Interview erzählt, vor neun oder zehn Jahren. Daraus wurde damals die Schlagzeile: „McAvoy wollte Priester werden.“ Und nun steht es leider überall im Internet und ist zu einer Art Legende geworden.

Müsste ich jetzt sterben, würde ich so viel Schönheit in meinem Leben veren. Ich könnte nicht erleben, wie mein Kind aufwächst und sich entwickelt. Meine Familie, meine Freunde und auch meine Karriere, das alles müsste ich zurücklassen. Das macht mir Angst.

Haben Sie Angst vor dem Tod?

sterblichkeit. Was halten Sie von dem Gedanken,

Nein. Aber wissen Sie, wovor ich mich fürchte?

dass Sie als Vater in Ihrem Kind weiterleben?

Ich glaube, nachdem ich in der Erde vergraben werde, löse ich mich auf und verschwinde. Und dann werde ich wieder ins Universum ausgespuckt, wo ich hergekommen bin. Das ist alles. Sie sind wohl nicht religiös?

Nein. Mit Religion habe ich nichts am Hut. 1 9 8 G Q.DE /M ai 2 01 6

Viele Menschen suchen nach einer Form von Un-

Fotos: inteRtopics/ DDp iMages (1), coRbis (1), DDp iMages (1), 2015 twentieth centuRy Fox (1)

F&A

film

filmlegende frankenstein

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Sie haben in einer Bäckerei gear-

ich Bringe es einfach nicht üBers herz, mir einen Porsche zu kaufen. Das wäre reinste VerschwenDung Der Gedanke gefällt mir. Wir sind alle von ewiger Jugend, einem längeren Leben und Unsterblichkeit besessen. Dazu gehört auch der Mythos der Vaterschaft. Ich bin sehr froh, Vater zu sein. Das ist mir zumindest gelungen. Und dann ist da, wie Sie sagen, noch mehr: Wenn ich nicht mehr da bin, lebt mein Kind weiter und damit irgendwie auch ich.

1 „Frankensteins Fluch“ (1957) Bevor Christopher Lee als Dracula in die Filmgeschichte einging, lernte er das Metier des Gruselns als von Frankenstein erweckte Kreatur.

1

2 „Andy Warhols Frankenstein“ (1973) Unter Einfluss des Pop-Art-Genies Warhol sollte dieser Frankenstein (Udo Kier) eine Kreatur schaffen, die auch sexy war.

2

3 „Mary Shelley’s Frankenstein“ (1994) In einer von vielen furchterregenden Rollen seiner Karriere beeindruckt Robert De Niro als wortgewandter Untoter.

Und was ist mit Ihrer Arbeit? In Ihren Filmen existieren Sie doch auch weiter.

Keine Ahnung. Durch eine nukleare Katastrophe werden vielleicht irgendwann alle meine Filme zerstört. Aber der Gedanke ist natürlich schön, dass nach meinem Tod etwas von mir bleibt.

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Sie sind mit wenig Geld aufgewachsen. Was ist das

4 „Victor Frankenstein“ (2016) Der Medizinstudent Frankenstein und sein Assistent Igor (Daniel Radcliffe) werden vom selbst erschaffenen Monster heimgesucht.

für ein Gefühl, nun reich zu sein?

Das fühlt sich verdammt gut an. Ich hatte echt Glück. Aber ich prahle nicht damit. Und ich gebe es auch nicht hemmungslos aus. Ich spare mein Geld lieber. Oder ich kümmere mich um die Menschen, die mir wichtig sind. Dicke Autos kaufe ich jedenfalls nicht. Sind Sie etwa ein Mann, der Autos nicht liebt?

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Doch, ich bin völlig fasziniert von Autos. Porsche fnde ich superklasse. Ich würde verdammt noch mal gern einen haben. Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, mir einen Porsche zu kaufen. Dafür Geld auszugeben kommt mir vor wie die reinste Verschwendung.

„Victor frankenstein – genie und wahnsinn“ Mit: James McAvoy, Daniel Radcliffe Regie: Paul McGuigan ➔ Ab 12.5. im Kino

beitet, um Ihre Schauspielschule zu bezahlen. Warum ausgerechnet eine Bäckerei?

Als bei uns in Drumchapel in Glasgow ein großer Supermarkt eröfnet wurde, habe ich mich beworben. Ich bekam einen Job als Lehrling in der Konditorei und war in der Sahne- und Creme-Abteilung. Dort habe ich Torten und Cup Cakes hergestellt. Nach zweieinhalb Jahren haben sie mir allerdings gesagt, ich solle mich verpissen. Warum?

Meine Schicht in der Konditorei fng morgens um 6 Uhr an, anschließend bin ich zur Schauspielschule gegangen. Danach hatte ich dann wieder Spätschicht in der Konditorei. Das war zu viel. Zu viel Stress. Vom Jobber zum Star. Die Hollywood-Statussymbole, einen Riesenstab etwa, haben Sie nicht.

Vielleicht hängt das mit meiner Grundhaltung zusammen. Ich will Herr der Lage sein und auch nicht viele Leute auf der Gehaltsliste haben, die mich vertreten. Die entscheidenden Weichen will ich selbst stellen. Zu den üblichen Premieren und Partys führen diese Weichen selten. Da tauchen Sie nicht auf.

Das ist nicht mein Ding. Vor ein paar Tagen war ich zum ersten Mal auf der Premiere eines Films, in dem ich nicht selbst mitgespielt habe. Da hab ich einem Freund einen Gefallen getan. Irgendwann habe ich mich gefragt: Was zum Teufel mache ich hier? Am Ende waren wir aber richtig schön vollgetankt. Das gefel mir allerdings dann doch ganz gut. Kann man sagen: Ruhm bedeutet

Neue

Ihnen gar nichts?

filme

Ruhm iert nicht einfach so. Dafür musst du in der Regel verdammt hart arbeiten. Für mich bedeutet berühmt zu sein, dass mir Arbeit auf einem gewissen Niveau angeboten wird. Arbeit, die mir Spaß macht und mich weiterbringt. Abgesehen davon gibt mir Ruhm tatsächlich gar nichts.

„Ein Hologramm für den König“

„Schrotten!“

„Triple 9“

Kinostart: 28.4. So fertig hat man Tom Hanks lange nicht gesehen. Als Vertriebsmensch soll er dem König von Saudi-Arabien ein IT-System andrehen. Stattdessen trinkt er zu viel und verschläft Termine. Wie sein Körper welkt, so bröckelt in der saudischen Wüste auch der amerikanische Traum.

Kinostart: 5.5. Zwei extrem ungleiche Brüder (Lucas Gregorowicz und Frederick Lau, beide in Bestform) müssen sich nach dem Tod ihres Vaters zusammenraufen. Als Erbe hinterließ er einen verschuldeten Schrottplatz – und einen nicht ganz legalen Plan, diesen zu retten. Ungeheuer sympathischer Rebellenfilm.

Kinostart: 5.5. In Atlanta gerät eine Polizeieinheit zwischen Latino-Gangs und die russische Mafiapatin Kate Winslet. Als Cop-Thriller kommt „Triple 9“ trotz erstklassiger Besetzung (Casey Affleck, Aaron Paul) nicht an „Heat“ oder „The Departed“ heran, unterhält aber mit rasanter Erzählform.

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Agenda

Es gibt Ein LEbEn nach dEm PoP In den 80er-Jahren revolutionierte „Tempo“ die Magazinwelt. Mit dabei: Christian Kracht, Maxim Biller und Helge Timmerberg. Heute gehören die drei zu den interessantesten Autoren deutscher Sprache

Literatur Teil I

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3

Text: david baum

1

Christian Kracht

inZWiscHen ist Die sache beinahe vergessen: Doch als im Frühjahr 2012 chrisNr. tian krachts südseeroman „imperium“ erschien, sah es kurzzeitig so aus, als wäre diese außergewöhnliche autorenkarriere an einem kritischen Punkt angelangt. Georg Diez, der scharfrichter des „spiegel“Feuilletons, behauptete, der roman sei „durchdrungen von einer rassistischen Weltsicht“ und würde „antimodernem, demokratiefeindlichem, totalitärem Denken“ den Weg in den Mainstream ebnen. Die „F.a.s.“ spuckte hinterher, kracht sei seit den späten 80ern, der Zeit in der „tempo“-redaktion, in einer „ironiefalle“ gefangen. es ist nicht überliefert, wie kracht die kampagne wahrgenommen hat, er weilte wie immer irgendwo weit weg. seine abwesenheit von der alltagsrealität des deutschen kulturbetriebs, diese inszenierte Ferne, gehört zum Gesamtkunstwerk kracht, seitdem er mit seinem roman „Faserland“ 1995 bekannt wurde. als er die Zeitschrift „Der Freund“ im springer-Verlag herausbrachte, musste der redaktionssitz unbedingt in katmandu angemeldet werden. Bereits 2013, als der von ihm und seiner ehefrau Frauke Finsterwalder gemeinsam geschriebene Film „Finsterworld“ startete, waren die 2 0 0 G Q.de /M ai 2 01 6

Vorwürfe vergessen. Der roman „imperium“ allerdings nicht. Der ist im vergangenen Jahr in den usa erschienen und wurde dort etwa von den kritikern der „new York times“ gefeiert wie schon lange kein deutschsprachiges Werk mehr. Für das Magazin „Publishers Weekly“ gehörte er gar zu den zehn wichtigsten romanen des Jahres. und ein kritiker schrieb den herrlichen satz,

das Buch sei „der beste Werner-Herzog-Film, den Werner Herzog erst noch drehen muss.“ tatsächlich wird Jan-ole Gerster für die Verflmung mit tom schilling in der Hauptrolle sorgen. Die Dreharbeiten sollen demnächst beginnen. einstweilen hat das „imperium“ die deutschen Bühnen erobert. und kracht? Der sitzt derweil in los angeles und beendet sein nächstes Werk.

BUCH

Nr.

3

Helge Timmerberg Wenn tiMMerBerG vom

reisen erzählt, weiß man, dass es an ziemlich abgefahrene orte geht. Mindestens aber nach indien, in den Himalaja, nach Marrakesch, wo er eine Zeitlang wohnte, in jedem Fall aber in seinen außergewöhnlichen kopf. Zurzeit fällt timmerbergs name

allerdings zusammen mit für ihn exotischen orten: salzgitter oder oelde-stromberg. Deutschlands wundersamster wie wunderbarster reiseschriftsteller befndet sich auf lesereise durch die deutsche Provinz – und das aus-

Maxim Biller

Fotos: DPa Picture-alliance; Frank ZauritZ, lotterMann anD Fuentes

WAS FÜR EINE

bescheuerte Idee, dachte man sich, als bekannt wurde, dass das ZDF das „Literarische Quartett“ in neuer Besetzung fortzuführen gedenkt. Allein den Platz des wundervoll wütenden Marcel Reich-Ranicki ausfüllen zu wollen, erschien nicht nur anmaßend, sondern unmöglich. Und man kann sich bis heute nur wundern, dass Maxim Biller es sich antut, diese Position einzunehmen. Wobei die Rolle des Gastgebers gar nicht seine ist, sondern die von Volker Weidermann, aber das hat noch niemand bemerkt. Das Überraschende ist, dass Biller in seiner Gnadenlosigkeit – die sich in Zustimmung wie Ablehnung gegenüber den besprochenen Werken gleichermaßen erweist – nicht ein bisschen aufgesetzt wirkt, wie man hätte befürchten können. Schon

gerechnet mit einem Buch, in dem

Nr. lange wurde im deutschen Fernsehen nicht mehr so leidenschaftlich gestritten, geliebt, gelobt, gekotzt. Maxim Biller hat natürlich Übung darin. Obwohl seine „Tempo“-Kolumne „100 Zeilen Hass“ vor 20 Jahren zum letzten Mal erschien, ist sie immer noch präsent. Seither gehört es zum Geschäft des Schriftstellers, Ablehnung und Wut auf sich zu ziehen, einfach auch weil er es verträgt. Ehrlicherweise muss man sagen, dass seine Thesen nicht immer wahr sind und oft ganz sicher allzu zugespitzt. Doch ist es nicht eh ein Missverständnis, dass Thesen den Anspruch auf Richtigkeit erfüllen müssen – ganz so, als gäbe es das, das Richtige? Thesen sind dazu da, dass man sie debattiert. Und es bräuchte viel mehr Leute, die wie Maxim den Mut aufringen, welche aufzustellen. Einer, den Maxim Biller zur Weißglut treibt, ist der Kolumnist Harald Martenstein. Über Billers Urteil, dass die deutsche Gegenwartsliteratur öde sei, regte er sich so sehr auf, dass er aus dem „Zeit-Magazin“

2

Bielefeld eine rolle spielt. „Die rote olivetti“ ist wie immer autobiografsch, erzählt aber auch seine anfänge bei der „neuen Westfälischen“ und seine laufbahn als Journalist. Großar-

herausbrüllte: „Wo ist denn eigentlich der große Roman von Maxim Biller, das Werk, von dem man sagen könnte, es wird ihn überleben? (…) Da ist nichts!“ Ein Blick in Wikipedia hätte genügt, um wenigstens ein paar Romane zu entdecken, die möglicherweise dem einen oder anderen in Erinnerung bleiben: „Die Tochter“, „Esra“, „Im Kopf von Bruno Schulz“. Nun hat „the sad optimist“, wie „The New Yorker“ Biller so schön beschrieb, einen neuen Roman geschrieben, einen, der als magnum opus gelten könnte. Der Stil von „Biografe“ ist ungewöhnlich, sehr amerikanisch, burlesk, Woody-Allen-haft, auch ein bisschen obszön. Und gleichzeitig werden die Nachwehen von Holocaust und Stalinismus, sehr, sehr Tiefes jedenfalls, verhandelt. Romane, sagt Biller, die „wahnsinnig witzig und wahnsinnig ernst“ sind, seien selten. Ja nun, manchmal gelingt es eben doch.

tige anekdoten gibt es da, etwa die von seinem Versuch, dem FDP-Politiker Jürgen Möllemann, der Mitverleger der Zeitschrift „twen“ war, die titelzeile „Gott liebt kifer“ zu verkaufen. natürlich erzählt timmerberg auch jede Menge anekdoten aus der „tempo“-Zeit, als er ins wilde kurdistan reiste und bei einer Pornoflm-reportage fast das angebot annahm, die seiten zu wechseln. Wenn er vom reisen spricht, geht es in länder und sphären, die man mit keinem Flugzeug erreicht, sondern ausschließlich durch die einnahme bewusstseinserweiternder substanzen. so ofenbart timmerberg, dass sich unter diesem einfuss auch die eine oder andere exklusive „journalistische“ Betrachtung ergab. einmal beamte er sich für die „Bunte“ zugekift in das Bewusstsein Maria schells beim aufwachen nach einem suizidversuch. „Die rote olivetti“ ist so vor allem eine reise durch die deutsche Mediengeschichte – bis in ihre eigenartigsten Winkel und merkwürdigsten ecken.

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Agenda

die hauptfiguren

schRiftstelleR

sympathischer typ, dem zuerst scheinbar ohne jede anstrengung mehrere traumjobs nacheinander zufallen, bevor sich seine extreme suchtanfälligkeit Bahn bricht.

Udo Lindenberg Rock ’n’ RolleR

ein verblasster kindheitsheld, als BvsB ihn kennenlernt. nach einem bitteren zerwürfnis hilft er seinem kurz vor dem abgrund stehenden jungen fan, jetzt als mentor und väterlicher freund.

literatur teil ii

Harald Schmidt tv-

bitte taken Sie’S eaSy „panikheRz“ iSt DaS eRSte buch vOn benjaMin vOn StuckRaDbaRRe Seit SechS jahRen – unD eine abRechnung: Mit Sich SelbSt

PA N I K H E r Z (KIWI, 22,99 €) von: Benjamin von

Stuckrad-Barre

Wäre man böse, könnte man sagen, seine episch anmutende Autobiografe hätte Stuckrad-Barre ohne Inhaltsverluste auch auf Twitter-Format eindampfen können, etwa: Ich. Udo. Kokain. Kotzen. Kokain. Kotzen. Udo. Ich. Wir sind aber nicht böse, und zum Glück ist der 41-Jährige einfach ein begnadeter Erzähler. Diese Geschichte handelt von der Erinnerung, von seinem bisherigen Leben, das auf den 576 Seiten geradezu am Leser vorbeifiegt, so wie es wohl lange Zeit an ihm selbst vorbeifog. Natürlich sind es vor allem die schier endlosen agen über die ritualisierten Exzesse seiner Kokain- und Magersucht, die beeindrucken. Oft will man ihm ein Motto seines Hausheiligen Udo Lindenberg zurufen: „Keine Panik!“ oder „Bitte taken Sie’s easy!“ Aber leicht konnte Stuckrad-Barre noch nie irgendwas nehmen. Apropos Udo: „Panikherz“ handelt auch von der lebenslangen Beziehung des Autors zum 30 Jahre älteren Idol – von Verehrung, Verrat, Vatermord und Versöhnung … Episch! 2 0 2 G Q.DE /M ai 2 01 6

engagiert BvsB als gagschreiber. schmidt scheint selbst vor seinen kollegen nur als kunstfgur zu existieren, als „harald schmidt“. BvsB verehrt ihn trotzdem über die maßen, auch hier wird die verehrung eines tages enttäuscht.

DJ Fetisch szene-legende

der musiker wird, nachdem BvsB in die hauptstadt gezogen ist, zu dessen bestem

absturzkumpanen: „Zusammen mit Fetisch rodete ich nachts BerlinMitte, wir machten wirklich alles kaputt, Freundschaften, unsere Konten, erst meine Wohnung, dann seine, einfach alles, was sich uns in den Weg stellte.“

Bret Easton Ellis „ameRican psycho“-autoR

popliterat der 80er, für BvsB „einer der Gottväter der Drogenliteratur“. wird, zumindest anekdotenweise, sein kokainkamerad, z.B. auf der frankfurter Buchmesse.

Der „Panikdoktor“ medizinmann

nahezu mythischer Rock-’n’-Rolllebensretter und absturzrückholer mit praxis in hamburg, einst verewigt von lindenberg: „Und er macht seinen Kofer auf, und er gibt uns die Sachen, die uns kräftig machen.“ Rettet auch BvsB.

Thomas Gottschalk tv-enteRtaineR

nimmt überraschend viel platz in BvsBs autobiografe ein, da die beiden eher wenig Berührungspunkte zu haben scheinen. die lange Beschreibung eines gemeinsamen ausfugs zu einem Brian-wilson-konzert in los angeles ist allerdings ein hinreißendes gottschalk-porträt.

Helmut Dietl tv- und filmRegisseuR († 2015)

noch eine vaterfgur. mit dem „kir Royal“-macher verbindet BvsB eine herzliche freundschaft (und der film „zettl“). nach seinem vorbild geht BvsB eine zeitlang nach los angeles, wo er „panikherz“ schreibt.

Kokain supeRstimulans

es beginnt mit einer geradezu romantischen feierabend-line – mit einer kollegin, als junger zeitschriftenredakteur: koks wird zu BvsBs ständigem Begleiter durchs leben. Bis es kaum noch leben gibt.

F. Scott Fitzgerald popliteRatengottheit († 1940)

ein satz des „gatsby“-erfnders zieht sich wie ein roter faden durch das Buch: „Es gibt keinen zweiten Akt im Leben eines Amerikaners.“ immer wieder hinterfragt BvsB diese aussage, vor allem sein eigenes leben betrefend. gut möglich, dass „panikherz“ die geschichte des ersten akts von stuckrad-Barre ist. und der Beginn des zweiten.

Fotos: Julia ZiMMerMann (1), universal Music (1); illustration: tiM lahan

Benjamin von StuckradBarre

buch/musik

hörgang

neue platten

„Thank Me LaTer“ Erst kurz im Geschäft – und schon kloppen sich die Major-Plattenfirmen um ihn. Auf seinem Debütalbum rappt er – untypisch – über Einsamkeit. Sein Hang zur Selbstreflexion wird ihm als Schwäche ausgelegt. Das Werk erreicht in den USA trotzdem Platz 1 der Charts.

Sounddrake

PLATZ DA, KANYE WEST UND JAY Z! DER NÄCHSTE SUPERSTAR DES HIPHOP HEISST DRAKE. HIER SEINE AUSSERGEWÖHNLICHE KARRIERE IM SCHNELLDURCHLAUF

2009

2010 „So Far Gone“ Mit 22 entschließt sich der Ex-Teeniesoap-Darsteller aus Kanada, Rapper zu werden – wie soll man so einen in puncto Credibility ernst nehmen? Doch dank seines überragenden Talents gelingt Drake mit diesem Mixtape ein fulminanter Start – plus Hit: „Best I Ever Had“.

The Last Shadow Puppets „everything You’ve Come To expect“ Von dieser musikalischen Bromance profitieren wir alle. 2008 haben Alex Turner (Arctic Monkeys) und Miles Kane (The Rascals) sich das erste Mal für ein Album zusammengetan und – nach dem großen Erfolg – nun nachgelegt. Edler Poprock im Gewand der 70er.

Moderat „iii“ Auf dem dritten Album des Berliner Elektro-Trios wabert es sphärisch, aber es gibt auch hymnischen Pop und geschliffenen Minimal-Techno. Musik wie eine lange Nacht in mehreren Clubs: abfahren, ausrasten, runterkommen.

„noThinG WaS The SaMe“ Mit dem wichtigsten Musikpreis in der Tasche wird er entspannter – und traut sich an experimentellere Musik heran. „Started From The Bottom“ und „Hold On“ werden dennoch Platin-Hits. Drakes Status profitiert von der ernster werdenden Inszenierung seiner Star-Persona.

„iF You’re readinG ThiS iT’S Too LaTe“ Statt des angekündigten Albums „Views From The 6“ veröffentlicht er über Nacht eine ganz andere Platte. Auf mehr als einer Stunde Spielzeit rappt Drake so düster und hart wie nie. Er gewinnt die Herrschaft über die Clubs und die Straße. Meisterleistung.

„Take Care“ Mit besserer Rap-Technik und einem gesünderen Selbstbewusstsein setzt Drake sich an sein zweites Album, das ihm prompt einen Grammy beschert. Und nebenbei führt er „YOLO“ in die Jugendsprache ein – bald wird daraus ein massenhaft durch alle Schichten und Altersgruppen verbreitetes geflügeltes Wort.

2011

2013

„WhaT a TiMe To Be aLive“ Gemeinsam mit dem Rapper Future nimmt Drake innerhalb von sechs Tagen ein Album auf. Und schafft es, zum Musik-Hype des Jahres zu werden – samt Meme-Flut in den sozialen Netzwerken.

Who Killed Bruce Lee „distant rendezvous“ Ihre Heimatstadt ist Beirut, doch ihr erstes Album haben die Elektro-Rocker in Berlin aufgenommen. Die Energie von beiden Städten ist auf diesem kraftstrotzend stürmischen Album zu spüren.

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Die ReiMwaSchung RappeR eRkläRen Sich SelbSt. DieSMal: ekO FReSh

2016

2015

„vieWS FroM The 6“ Das für April angekündigte Album soll sein größter Coup, sein Opus magnum werden: Nach langer Reise kehrt der verlorene Sohn musikalisch in seine Geburtsstadt Toronto zurück. Die 6 im Titel steht für die Telefonvorwahl 416.

„Bisschen texten, spitten und fexen / Und jeden Style ausführen, bis zur Perfection / Sie halten sich für gut, ich stell’s unter Beweis / Gestalte meinen Ruf in dieser schnelllebigen Zeit“ („1000 Bars“)

Was es bedeutet: Maul aufreißen, Gegner beleidigen – klar, das gehört dazu. Aber im Kern geht es beim Rappen um: Handwerkskunst beim Reimeschmieden. Ohne Technik – Skills – ist alles nichts. Daran erinnert Eko Fresh, einer der vielseitigsten deutschen Rapper mit illustrer Karriere. Auf seinem neuen Album „Freezy“ macht er wieder, was er am besten kann: wortmächtigen Hip-Hop. –Aria Nejati

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First look

KARLSTRASSE 23, 80333 MÜNCHEN USA

In the USA: Condé Nast Chairman Emeritus: S.I. Newhouse, Jr. Chairman: Charles H. Townsend President & Chief Executive Ofcer: Robert A. Sauerberg, Jr. Artistic Director: Anna Wintour

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Andere Länder

Condé Nast International Chairman and Chief Executive: Jonathan Newhouse President: Nicholas Coleridge Vice Presidents: Giampaolo Grandi, James Woolhouse, Moritz von Lafert, Elizabeth Schimel Chief Digital Ofcer: Wolfgang Blau President, Asia-Pacifc: James Woolhouse President, New Markets and Editorial Director, Brand Development: Karina Dobrotvorskaya Director of Planning: Jason Miles Director of Acquisitions and Investments: Moritz von Lafert

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GLobAL

President, Condé Nast E-commerce: Franck Zayan Executive Director, Condé Nast Global Development: Jamie Bill die Condé nASt GrUppe verLeGt foLGende ZeitSChriften:

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2

GQ is now live

Was die Gästezahl angeht, war die jüngste First-LookParty (bei der auch die neue GQ Style gefeiert wurde) die bisher größte: Zusätzlich zu den etwa 300 Gästen in der „Goldenen Bar“ im Münchner Haus der Kunst sahen sich circa 7 500 Menschen den großartigen Auftritt der Band Voiceover an – live auf Facebook! l

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Waren einverstanden mit dem Sixpack von Cristiano Ronaldo auf dem GQ-Cover: V. li.: TV-Star Gitta Sax, Stylistin Jeanette Graf und Modedesignerin Sonja Kiefer (1). Bevor die Band Voiceover um Frontmann Matt Kovac (2) loslegte, erfeuten sich die Gäste am Welcome-Drink (5) von Gast-Bartender Sven Riebel – der Gin-Cocktail Zaubertrunk wurde präsentiert von Tanqueray No. Ten. (3) – oder nahmen die neue GQ in Augenschein (4)

vielen DAnk

JVC stellte uns den Beamer „DLA-X35“ zur Verfügung.

FoToS: MARCo GieRSCheWSKi

AUStrAlien VOGUE · VOGUE LIVING · GQ bUlGArien GLAMOUR chinA VOGUE · VOGUE COLLECTIONS · SELF · AD · CONDé NAST TRAVELER · GQ · GQ STyLE · BRIDES · CONDé NAST CENTER OF FASHION & DESIGN iSlAnD GLAMOUR koreA VOGUE · GQ · VOGUE GIRL · ALLURE · W · GQ STyLE · STyLE.CO.KR Mittlerer oSten CONDé NAST TRAVELLER · AD · VOGUE CAFé AT THE DUBAI MALL · GQ BAR DUBAI nieDerlAnDe GLAMOUR, VOGUE polen GLAMOUR portUGAl VOGUE, GQ rUMänien GLAMOUR rUSSlAnD VOGUE CAFé MOSCOW · TATLER CLUB MOSCOW SüDAFrikA HOUSE & GARDEN · GQ · GLAMOUR · HOUSE & GARDEN GOURMET · GQ STyLE thAilAnD VOGUE · GQ · VOGUE LOUNGE BANGKOK türkei VOGUE · GQ · CONDé NAST TRAVELLER · LA CUCINA ITALIANA · GQ STyLE · GLAMOUR tSchechiSche repUblik UnD SlowAkei LA CUCINA ITALIANA UkrAine VOGUE, VOGUE CAFé KIEV UnGArn GLAMOUR

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A. Testoni (S. 179) testoni.com

Acer (S. 94) acer.de

Andy Wolf Eyewear (S. 70) andy-wolf.at

Armin Strom (S. 75) arminstrom.com

Arnold & Son (S. 75) arnoldandson.com

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Bally (S. 159) bally.com

Berluti (S. 180) berluti.com

Bocci (S. 92) bocci.ca

Boss (S. 73, 116) hugoboss.com

Bulova (S. 1, 46, 47, 49) bulova.com

Burberry London (S. 1) burberry.de

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Calvin Klein Collection (S. 46, 174) calvinklein.com

Calvin Klein Jeans (S. 167) calvinklein.com

Calvin Klein Watch (S. 172) swatchgroup.de

Camel Active (S. 156)

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Denham (S. 155, 164, 170, 174)

Hublot (S. 74)

Miansai (S. 44, 46, 48)

Rolex (S. 72)

denhamthejeanmaker.com

hublot.com

miansai.com

rolex.com

Denim & Supply Ralph Lauren (S. 163)

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Michael Kors (S. 116)

ralphlauren.com

Diesel (S. 157, 159, 166) diesel.com

Digel (S. 73) digel.de

Dior Homme Lunettes (S. 73) dior.com

Dolce & Gabbana (S. 180) dolcegabbana.it

Daks (S. 73)

J.Crew (S. 183) jcrew.com

Japan Rags (S. 170) japan-rags.stylight.de

Nomos Glashütte (S. 172)

n

Saint Laurent (S. 49, 178)

nomos-glashuette.com

ysl.com

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Saturdays NYC (S. 45)

jilsander.com

oliverpeoples.com

Du Bout du Monde (S. 92)

Joop (S. 72, 73)

Olymp (S. 73)

dbdm.fr

joop.com

olymp.com

Ducati (S. 112–113)

l

Orley (S. 179)

ducati.de

e

Lambert (S. 92) lambert-home.de

orley.us

p

Lanvin (S. 158, 159)

3.1 Phillip Lim (S. 179)

eastpak.com

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Eytys X Esther Mahlangu (S. 173)

Levi’s (S. 156, 171)

Parajumpers (S. 159)

levi.com

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Levi’s Vintage Clothing (S. 157, 159)

Paul Smith (S. 116, 179, 180)

levisvintageclothing.com

paulsmith.co.uk

LG Electronics (S. 115)

Pepe Jeans (S. 158, 160–161)

lg.com

pepejeans.com

fashionid.de

Logitech (S. 94)

Perrelet (S. 75)

logitech.com

perrelet.com

Lomography (S. 114)

Persol (S. 73)

lomography.de

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Louis Vuitton (S. 72, 182)

Philips (S. 114)

louisvuitton.com

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LuisaViaRoma (S. 159)

Polo Ralph Lauren (S. 163)

luisaviaroma.com

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Lunettes Selection (S. 70)

Prada (S. 47, 70, 181)

lunettes-selection.de

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Eastpak (S. 159)

eytys.com

FashionID (S. 158) Flamant (S. 92) famant.com

Fossil (S. 75) fossil.de

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G-Star Raw (S. 162, 173, 174)

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Maison Margiela (S. 159)

Ralph Lauren Collection (S. 43)

maisonmargiela.com

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Marc Jacobs Eyewear (S. 116)

Razer (S. 94)

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Marni (S. 116)

Renvi (S. 178, 183)

marni.com

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Matchesfashion.com (S. 156)

Rimowa (S. 116)

matchesfashion.com

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H&M (S. 174)

Hilfger Denim (S. 156, 157, 164)

daks.com

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David Yurman (S. 1, 43, 45, 46, 47, 49)

Hogan (S. 174)

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7 For All Mankind (S. 169) 7forallmankind.com

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Gucci (S. 45, 46, 180, 183)

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mrporter.com

Oliver Peoples (S. 174)

Cartier (S. 178, 179, 180, 182)

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Mr Porter (S. 116, 159, 174)

Jil Sander (S. 72, 73)

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Sacai (S. 159) sacai.jp

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Shoei (S. 112) shoei.de

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Soundpauli (S. 114) soundpauli.org

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The Tie Bar (S. 1) thetiebar.com

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Tifany & Co. (S. 179, 182) tifany.com

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vans.com

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SZENE

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GROSSES KINO

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Im Rahmen eines exklusiven Galadinners im Hotel de Rome in Berlin zeichneten MOËT & CHANDON und die European Composer & Songwriter Alliance (ECSA) die Besten der internationalen Filmmusik aus. Die Grand Scores wurden bereits zum dritten Mal vergeben. 1 Patrick Doyle, Gary Yershon, Timo Hietala, Éric Serra 2 Julia Malik 3 Noomi Rapace, Jack Guinness 4 Sara Nuru 5 Jens Gardthausen (Moët Hennessy) 6 Andreas Pietschmann, Jasmin Tabatabai 7 Eva Padberg 8 Nikolai Kinski, Ina Paule Klink 9 Alexandra Rohleder, Dominic Raacke 10 Bettina Cramer 11 Anna Maria Mühe 12 Ulrike und Michi Beck 13 Alina Süggeler 14 Stefan Konarske, Nina-Friederike Gnädig, Bülent Sharif 09

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FOTOS: FRANZISKA KRUG/GETTY IMAGES FOR MOËT & CHANDON

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FOTOS: DIESEL

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LET’S PARTY

Das Opening seines neuen Flagship-Stores auf der Madison Avenue in Manhattan wurde gebührend von DIESEL gefeiert. Natürlich ließ es sich Renzo Rosso nicht nehmen, persönlich anwesend zu sein. Neben der zahlreich anwesenden Prominenz sorgten diverse musikalische Liveacts für eine perfekte Party. 1 Fausto Di Pino 2 Adrien Brody, Lara Lieto 3 Luis Barajas 4 Nicola Formichetti, Jeferson Hack 5 Renzo Rosso (Diesel), Naomi Campbell 6 Masamichi Katayama, Alessandro Bogliolo (Diesel) 7 Mariano Di Vaio 8 Johnny Aslo, Anton Wesner, Andrea Aslo

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SZENE

FOTOS: BMW

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WINTER CHALLENGE

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Am Königssee im ach so schönen Berchtesgadener Land fand ein sportliches Kräftemessen der besonderen Art statt. Herausgefordert von einem DTM-Champion, kämpften ein Rodel-Weltmeister und eine Biathlon-Legende um Ruhm und Ehre – tatkräftig unterstützt von BMW-Fans und GQ-Lesern. 1 Bruno Spengler 2 Fritz Fischer, Georg Hackl, Magdalena Neuner, Bruno Spengler 3 Bruno Spengler 4 Fritz Fischer 5 Georg Hackl 04

FOTOS: COURTESY OF DOLCE & GABBANA

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FRENCH STYLE

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„Paris, je t’aime“ war das Motto der letzten Party von DOLCE & GABBANA, denn die neue Capsule Collection ist ein besonderer Tribut an die Stadt der Liebe. Die Kollektion arbeitet vor allem mit den Farben der französischen Flagge, verfeinert mit verschiedenen Applikationen.

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1 Stefano Gabbana, Domenico Dolce (beide Dolce & Gabbana) 2 Kelly Rowland 3 Anna Dello Russo (VOGUE Japan) 4 Lewis Hamilton 5 Olivia Palermo 6 Aurélien Muller 7 Hailey Baldwin

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FOTOS: STONE ISLAND

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ICE, ICE, BABY

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Die Polar Bar auf der exklusiven Dachterrasse des Hotels Bayerischer Hof in München war wieder einmal „the place to be“. Bei eisigen Temperaturen und heißen Drinks feierten die Gäste gemeinsam mit STONE ISLAND und DJ Sam Collins. 1 Anneliese Riedl-Reisberger, Martina Cloos-Kuehn 2 Fabrizio Scaglione (Stone Island) 3 Holger Petermann (Think Inc.), Samir Abou-Suede, Oliver Rauh 4 Philipp Siefen (Stone Island) 5 Christina Angerpointner (Lodenfrey) 6 Luca Rüschenschmidt, Lisa Meyer (Stone Island), Anne Rüschenschmidt 7 DJ Sam Collins 8 Sby Dabrowski, Christian Hattig (Stone Island), Andreas Weitkamp

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Stefan Efenberg

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Hat gearbeitet bei Freunde der Sonne als Tiger Status

Profl

Selbsterfahrungsreise

Foto/Video

Was machst du gerade?

Stefan Efenberg Das Problem ist nicht, dass ich als ehemaliger TV-Fußballexperte von den Journalisten härter rangenommen  werde. Sondern, dass mit mir das ganze Fußball-Know-how vom Fernsehen weg ist. Da können keine guten Fragen mehr kommen. Fotos von Stefan Efenberg (4234) Stefan Efenberg eine Nachricht senden Stefan Efenberg hier anstupsen

23. März 2016 via SC Fakebook 07  · Kommentieren · Gefällt mir Louis van Gaal gefällt das

Seien Sie ein Mann, erleben Sie Abenteuer! Gehen Sie den Weg, den vor Ihnen keiner gegangen ist. Finden Sie den letzten weißen Fleck auf der Landkarte. Wagen Sie den Schritt ins Unbekannte – und fnden Sie sich selbst.

Marcel Reif Wer sind Sie? 23. März um 20:34 Uhr · Gefällt mir

Frag nicht, was Strunz erlaubt!

Stefan Efenberg Hat noch jemand eine vernünftige Frage?!? 23. März um 20:36 Uhr · Gefällt mir

Informationen

Claudia Efenberg Kannst du nachher Ferrero Rocher mitbringen?

Man nennt mich Tiger. Wie in muTiger. Und wie in gewalTiger. Und ja, auch wie in günsTiger,  aber das zählt nicht, weil mich nennt man Tiger wegen meiner gelben Haare, du Arschloch!

23. März um 20:37 Uhr · Gefällt mir

urlaub-in-paderborn.de Gefällt mir

Stefan Efenberg Okay, die 1,4 Promille im Auto vorm Oktoberfest waren scheiße. Aber ihr müsst zugeben: Richtig scheiße wäre  gewesen, wenn sie mich erst auf der Rückfahrt angehalten hätten.

Champions League

21. März 2016 via iPhenberg · Kommentieren · Gefällt mir Freunde

Claudia Efenberg

Sascha Lobo

Freiwillige Feuerwehr Paderborn

Margot Käßmann gefällt das

Stefan Efenberg Ich fnde, wir hören jetzt mal auf, darüber zu  reden, dass irgendein Spieler von mir im Trainingslager in der  Türkei einer Frau ungefragt seinen Pimmel gezeigt hat und sprechen wieder über wichtige Dinge. Zum Beispiel das Frauenbild  von muslimischen Migranten. 21. März 2016 via iPhallus · Kommentieren · Gefällt mir Donald Trump gefällt das

Ottmar Hitzfeld

Giovanni Thorsten Trapattoni Legat

Fotos 4234

Alle anzeigen Große Momente vor 2 Tagen aktualisiert

David Beckham Heute

Fenster leeren

21. März um 12:17 Uhr · Gefällt mir

14:15 Stefan Efenberg Gut, dass Paderborn mich rausgeworfen hat. Jetzt kann ich endlich auch eine LifestyleBrand werden. Wie du.

Stefan Efenberg Sagt mal, Freunde der Sonne, kann hier nicht mal EINER eine ordentliche Frage stellen?!????

David Beckham Excuse me?

14:17

Stefan Efenberg Stil-Ikone, Model …

14:20

Thorsten Legat Wenn ich eins gelernt hab in 15 Jahren Bundesliga,  ne, hab ich eins gelernt: Die Hose muss hoch! Ganz hoch! Ja, leckt mich doch einer am Arsch!

21. März um 12:19 Uhr · Gefällt mir Claudia Efenberg Denkst du an die Swifers?

Größte Momente vor 3 Wochen  aktualisiert

Das Juniheft von GQ erscheint am 12. Mai 2016

21. März um 12:23 Uhr · Gefällt mir

Stefan Efenberg Deutscher Meister was weiß ich wie oft, Weltpokalsieger, CL-Sieger, als EINZIGER Bundesligaspieler eine  dreistellige Zahl Gelbe Karten – aber dann zeigt man EINMAL den  Stinkefnger, und alle erinnern sich immer nur genau daran. 11. März 2016 via iPhallus · Kommentieren · Gefällt mir Sebastian Edathy gefällt das

14:21 David Beckham Stefan, ich glaube, du …

14:22 Stefan Efenberg … und ’ne geile berühmte  Ehefrau. Also GENAU wie du!

David Beckham Ich, äh, muss los.

14:23

Thorsten Legat Ist die Gelbe Karte eigentlich nach dir benannt? 11. März um 07:55 Uhr · Gefällt mir Donald Trump Es sollte eine Orange Karte geben. Orange is power!

David Beckham

11. März um 08:01 Uhr · Gefällt mir

2 0 8 G Q.de /m ai 2 01 6

T exT: M ichal is PanTelouris

Fotos: dpa picture-alliance (6), getty images (3), rtl/Bauendahl (1)

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